wiederholt C�nt« für den undankbaren Posten des Reichssinanz- Ministers gestellt b»tre, den jede ynoere Partei immer wieder abge- lehnt hat Der Kanzler schloß mit einem politischen Ausblick, in dem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß unsere Nachkommen wieder in einem glücklichen Deuischlond.eben werde». Die Ausführungen des Reichskanzlers, die minutenlangen Bei- fall hervorriefen, wurden durch Ausführungen des Abg. P s e i s s e r ergänzt, der überwiegend einen Abriß der politischen Tätigkeit Erz- bergers gab. Er erzählte u a. zum erstenmal in der Oeffentlichkeit, daß Gencralseldmarschall v. hindenburg nach Abschließung des Masfenslillstandes am 30. Dezember 1918 in Pfeiffers Gegenwart und in Anwesenheit des Generals Grüner dem Abg. Erzberger ausdrücklich noch einmal für die Dienst» gedankt habe, die jener denk deutschen vaterlande durch Abschlieszung des Waffenstillstandes ge- leistet habe. Erzberger wollte diese Aufgabe nicht annehmen und auch er, Pfeiffer, habe ihn dringlichst vor der Fahrt in den Wald von Eompiegne gewarnt Nach mehr als zweistündiger Dauer ging die große Berfomm- lung ohne Zwischenfall auseinander. fiuf öer wacht. Saffel, 5. September. (Eigener Drahtbericht des„Vorwärts".) In der Erwartung, daß die Reaktionäre die vom Polizeipräsidenten verbotenen S e d a n- und Tannenbergfeiern gestern doch abhalten würden, harten SPD. und IlSP. und Gewerkschaftsbund für den Sonntag die Parole„Bereithalten" ausgegeben. Die an- gesetzten 8 Bezirksoerfammlungen waren insgesamt von niehr als 10 000 Mitgliedern besucht. Dieser Bereitschaft ist es wohl zu danken, dechz die Reaktionäre sich an das Verbot hiesten und den Versuch nicht unternahmen, die verbotenen Feiern abzuhalten. wie wir Kahr„vedeumSeteiV. In unserer Abendausgabe vom 1. September und Morgenaus- gäbe vom 2. September(hergestellt am Abend des 1. September) stellten wir fest, daß der„Miesbacher Anzeiger" trotz des Verbotes der Reichsregierung ungestört erscheinen könnte. Dar- über find die„Münchener Neuesten Nachrichten " in helle Wut ge- raten und haben das Berbot des„Vorwärts" gefordert, well er die Regierung Kahr verleumde und verächtlich mache! Nun übersendet uns ein Munchener Leser Nr. 203 des„Mies- bacher Anzeiger" vom 2. September 1921, den er im offsnen Handel hat erwerben können. Das bayerische Revolverblatt ist also nach unserer Feststellung immer noch erschienen und in den Münchener Straßen oerkauft worden. Später soll dann das Blatt allerdings beschlagnahmt und verboten worden sein. Jedenfalls entsprach unsere Feststellung am 1. September durchaus dem da» maligen Stand der Dinge. Daß wir die Handlungen der Regierung Kahr bereits 24 Stunden vor ihrem Eintreten voraussagen, wird billigeriveise niemand von uns oerlangen können. In unserer(am Abend des 2. September hergestellten) Morgenausgabe vom 3. S«p- tember haben wir das inzwischen ergangene tatsächliche Verbot des �.Micsbacher Anzeigers" prompt— sogar im Fettdruck— mitgeteilt. Ein früherer Termin war unmöglich, da ja am Vormittag des 2. September der„Micsbacher Anzeiger" noch«rfchien. Worin nun eigentlich die„Verleumdung" der Regierung Kahr bestehen soll, bleibt Geheimnis ihrer Münchener Preßreptile. Das gewinnbringende Schimpfen. Vielleicht interessiert es an dieser Stelle, einiges über den Her- ausgeber des„Miesbacher Anzeigers' zu erfahren. Man muß nicht glauben, daß dem Herrn Klaus Eck feine Schimpfereien Herzens- .fachen sind. Er hat vielmehr erkannt, daß sich durch die literarisch« Auswertung bajuvarischer Kraftausdrücke Geld, viel Geld ver- dienen läßt. Der große Patriot war vor dem Kriege Milstär- tsüchtling, der nach der Schweiz desertierte, um sich der Wehr- Pflicht zu entziehen.. Vielleicht rührt daher seine Sympathie für fürstliche Deserteure. Auf Grund der Amnestie kam er in der Kriegs- zeit zurück. Damals saß er mit seiner neunköpfigen Familie bettel- arm in Miesbach . Heute ist Herr Klaus Eck Besitzer einer Villa und mehrerer Grund st ücke, die er sich olle redlich erschimpft hat. Er hätte auch nach der anderen Seit« geschimpft, wenn dies das gleiche oder mehr eingebracht hätte. Denn es ist noch nicht so lange her, daß er sozialdemokratischen Vertretern er- klärt hat, er würde genau so radikal für die Sozial»
Sonntagsfreuöen. Von Otto Bach. I. Ich liege mit einigen Genossen am Strande des Schwielow- Sees. Proletarisches Sonntagsoergnügen. Silberhell spiegelt sich die Sonne in den beweglichen Wellen, leise säuselt der Wind durch die Bäume und behaglich streckt sich der Mensch ins grüne Gras, satt und zufrieden. Auf der anderen Seite des Sees tummeln sich jung und alt in den Wellen. Man versöhnt sich mit seinem Proletarierlos, ja man freut sich darüber, daß man sich ohne Mittel so billige kulina- rische Genüsse verschaffen kann. Doch schon regt sich auch der Neid der besitzlosen Klasse. Majestätisch kommt ein Dampfer quer über den See, buntes Treiben herrscht an Bord und die Klänge der Musik- kapelle wehen leise zu uns herüber. Ach, wenn man doch auch auf dem Dampfer sein könnte. Ein herrliches Leben. Aber— der Dampfer wimmelt von Menschen, s'ist ein Massenoergnügen, diese Dampferfahrt. Da möchte ich eigentlich doch nicht dabei sein, lind der Dampfer führt eine schwarzweißrote Flagge. Da wäre ich sowieso nicht mitgekommen. II. Kaum wieder zurückgekehrt zu einem Gefühl satter Behaglichkeit, da appelliert ein neuer Eindruck an meine proletarische Begehrlich- keit. In stolzer Fahrt rattert ein Motorboot an uns vorbei. Muß schön sein, so zu fahren. Dies Vergnügen ist auch individueller, aber ich glaube, das Rattern des kleinen Motors würde mir die Sonn- tagsstimmung verderben. Dieses Rattern erinnert zu stark an dumpfe Maschinensäle, und unwillkürlich steigt mir ein Oelgeruch in die Nase, den ich in der Fabrik so gerne wahrnehme. Ich möchte doch nicht im Motorboot fahren.— Die Tranben sind ja so sauer. 117. Am schönsten sind doch die Segelboot« auf den Seen. Bei diesem Sport kann man seine Geschicklichkeit und Geistesgegenwart ins Zeug legen. Er ist nicht so mechanisch wie Dampfer und Motorboot- fahrten. Eben kommt ein schönes Boot leichtbeschwingt angeschossen. Ein kurzer Ruck, ein Knirschen im Sand, und das Boot steht neben uns am Strande. Die Insassen entsteigen, legen sich ins Gros und lassen sich von der Sonne bescheinen. Das tun wir auch. Sie baden. Wir auch. Aber schön sieht sie aus, die Segeijolle. Die edlen For- men, dieses weiße Linnen, wie schön es sich abhebt vom blauen Himmel. Ich möchte eigentlich auch ein Segelboot haben. Stundenlang brennt die Sonne auf uns herab und bräunt die Haut. Der Tag geht zur Neige. Die Segler rüsten zur Abfahrt. Schon seit einer Stunde. Da wird im Takelwerk herumgebastelt, und gewaschen muß das Boot auch werden. Und die Kissen und Decken und Ruder und Stangen, alles wird verstaut—— ein ganzer Haushalt.
demokratie schreiben, wenn diese ihm die gleiche Abon» nentenzahl garantierte. Daher jetzt auch die abgründige Wut des Herrn Eck, daß die Sozialdemokratie jetzt in Miesbach ein eigenes Organ, das„Miesbacher Echo", gründet. Es geht um fein Helligstes — um die Abonnenten! Em würdiger Vorkämpfer der bayerischen Reaktion!
Der Vöirerbunö schützt Sie Reaktion! Aus dem Saargebiet wird uns geschrieben: Demonstrationen für die demokratische Repu- blik sind im Saargebiet oerboten! Um auch im Saar- gebiet für die demokratische Republik, gegen die monarchistischen Rüpeleieu in Deutschland zu demonstrieren, kamen in Saarbrücken die Freien Gewerkschaften und die Sozialistischen Parteien überein, gemeinsam für die Volksrechte, gegen die Reaktion und Morde an den Lolksführern in drei Versammlungen in Sa arbrücken, Neunkirchen und Völklingen zu demonstrieren. Die Regierungskommisston bzw. die Oberste Polizeiverwallung in Saarbrücken o e r b o t jedoch diese Versammlungen unter der Begründung, daß die Porgäng» im Reich uns Saarabicr nichts angingen und weil die Gefahr vorläge, daß unsere Ruhe und Ordnung gestört werden könne. Das tut die Verwaltung des sogenannten.demokratischen" Völkerbundes. Die Arbeiterschaft, die Angestellten und Beamftn des Saargebiets denkennatürlich nicht daran, sich mit dieser zarten Rück- sichtnahme ihrer Regierungskommission zufrieden zu geben. Gerade dos Proletariat des Caargebiets ist berufen, die Brücke zwischen den Genossen im Mutterlande und den Genossen jenseits zu bilden. Auch das Proletariat an der Saar wird sich seine demo- kretischen Rechte unter keinen Umständen nehmen lassen und wenn es von feiten einer„demokratischen" DeHörde versucht werden sollte.
Der Gberftaatsanwalt. Am 10. Juli wurde der Schriftsteller Fleischmann in Bad Langenau, Grafschaft Glatz , von 2S Angehörigen des sogenannten Selbstschutzes überfallen und schwer mißhandelt. Fleischmann hatte in seiner in Breslau erscheinenden Wochenzeitung die antirepublikanischen Umtriebe des Selbstschutzes gekennzeichnet. In Langenau weilte er zur Kur. Bei L. sich aufhaltende Selbstschutzleute, die unter Führung eines Studenten O l b r i ch standen,� besetzten etwa 25 Mann stark das Kurhaus, sperrten alle Ausgänge und fielen dann über Fleischmann her. Das Eingreifen einiger Kurgäste verschaffte dem Ueberfallenen und aus mehreren Wunden Blutenden eine Atempause. Er konnte aber das Haus immer noch nicht verlassen. Nach ein paar Stunden wurde Fleischmann noch einmal verprügelt und mit dem Tode bedroht. Nur dem Einschreiten einiger anderer Herren verdankte er es, wenn er nicht totgeschlagen wurde. Auf die erstat- tete Strafanzeige erhielt Fleischmann nunmehr folgenden Bescheid: Der Oberstaatsanwalt. Glatz, den 2S. August 1921. 2 I. 05 521. Auf Ihre bei dem Herrn Landrat in Havelschwert erstattete Anzeige wegen der Prügelei am 10. Juli 1921 in Bad Langenau eröffne ich Ihnen, daß die Täter nicht haben ermittelt werden können. In Bad Langenau oder Umgebung sind sie nicht mehr aufhattsam. Im übrigen bemerke ich, daß auch elu öffentliches Znteresse au der Strafverfolgung nicht vorhanden ist, und es Ihnen anheim- gestellt wird, die Angelegenheit im Wege der Prioatklage zu verfolgen....... Das zu den Akten überreichte. ärztliche Attest erhallen Sie an- liegend wieder zurück. gez. Roling. Die Antwort des Oberstaatsanwalls ist in politischer>pie in juristischer Beziehung klassisch. Daß er die Selbstschutzleute, deren Namen zum Tell bekannt sind, nicht ermitteln kann, ist nur so ein Charakteristikum nebenbei. Noch wesentticher erscheint hier, daß der Staatsanwalt den Mißhandelten auf den Weg der Privat- klage verweist. Dazu ist er gar nicht berechllgt, denn die Privat- klage ist nur für einfach« Körperverletzung gemäß 8 223 StrGB. zuständig. Zweifellos handelt es sich hier aber um gefährliche Körperverletzung nach ß 22?a des Strafgesetzbuches und zwar gleich aus vier Gründen, well sie„von mehreren gemeinschaft-
Ich packe meinen Rucksack, eins, zwei, drei bin ich fertig. Leichten Schrittes und frohen Herzens gehe ich nach Hause. Ich bin doch stoh, daß ich kein Segelboot habe.
Die Tribüne:„Der wetttauf mit dem Schalken" von W i l h e l m von Scholz. Die ersten Szenen dieses Schauspiels in ihrer schwebend rätselvollen Dämmerstimmung versprechen viel. In ihnen spiegelt sich die abwegig grüblerische, den dunklen, aus den Tiefen des Unbewußten aufsteigenden Derschlingungen zugewandte Eigenart des Autors so rein und eindrucksvoll wie in den besten semer kleinen, um irgendeinen bedeutsamen intimen Zug, ein Lastendes Gespräch gruppierten novellistischen Skizzen. Die Exposition belichtet mit einer Fülle beziehungsreicher Wen- düngen das Verhältnis eines träumerisch visionären Dichters zu seinem Weibe, in welchem er die ttefste Resonanz der eigenen Wesensart gefunden zu-haben glaubt. All seine Kräfte fühll er wunderbar gesteigert. Dieses stille Besettgtsein, die im Gefühle des Zusammenklanges schwelgende Verzücktheit gewannen in dem erstaun- lich nuancierten und doch auch wieder so einfach schlichten Spiele Winter st eins einen Ausdruck von überzeugender Natürlichkeit. Der Dichter sitzt am Schreibttfch, mit jagendem Stifte die Bilder festzuhalten, die die Inspiration ihm zuführt. Der Gedanke an die Frau und an das Glück, das ihm durch sie geworden, scheint jede Hemmung weggefegt zu haben. Sie unterbricht ihn bei der Arbeit mit einer leisen Regung ihrer Eifersucht. Was er so liebe, sei doch im Grunde eigentlich gar nicht sie selbst, nur seine Einbildung von ihr. Was wisie er denn überhaupt von ihr? Hat er sie je nach ihren früheren Erlebnisien gefragt? Auch diesmal weicht er aus, er will nicht wissen, was früher war. Das würde in sein sicheres Ge- fühl nur eine Trübung bringen. Er hat sich von ihr ein Bild zu» recht gemacht: daß sie, gelellet und behütet, ihm als dem Manne, welchem sie bestimmt war,«ntgegenreifte. Und eingesponnen in seinen Träumen und Poetenegoismus, gleitet er bald in die ihm gewohnten Bahnen. Um sie kreist alles, von ihr erhalten die Ge- stallen Licbt und Farbe. Mit diesem eigenartigen, psychologisch reizvoll ausgemallen Hintergrunde oerschlingt sich eine sellsam spukhafte Geschichte, die. in den ersten Stadien entschieden spannend, im weiteren Verlauf dann frellich sehr viel gewaltsam Konstruiertes ausnimmt An Stelle innerer Anteilnahme tritt die ziemlich müßige und leere Neugier. Ein psychovathischer Herr, in dem man gleich einen der früheren Liebhaber der Frau vermutet, erscheint und fordert von dem Dichters- manne Rechenschaft darüber, wie er von den inttmsten Geheimnissen seines Lebcnsgange- Kenntnis erhallen habe. Vom Ausland« zurück- gekehrt, hatte er zufällig dem Kunstabend», an dem der Dichter ein Kapitel seiner neuen Arbeit vorgelesen, beigewohnt und mit Eni- setzen in jedem Zug der Hauptfigur sein eigenes Konterfei erblickt. Eine ungeheuerliche Indiskretion! Er soll ihm sagen, wer sie be- gangen hat. Nur jene Frau, die er einst liebte und deren Treulosig. keit ihm alle Zuversicht des Lebens nahm— so ist er überzeugt—, kann den Verrat begangen haben. Indes der Dichter scheint jene Mutmaßung nicht einmal zu ahnen. Niemand habe ihm etwas ge» jagt, die Testall sei sein« eigen« freie Schöpfung. Freilich, eine solch«.
lich", durch„hinterlistigen v eberfall', mit„gefähr« lichen Werkzeugen", in„einer das Leben gefähr-» denden Weise" verübt wurde. Bereits einer der vier Gründe hätte genügt, die Körperverletzung zu einer gefährlichen im Sinne des Strafgesetzbuches zu stempeln, bei der der Staatsanwalt zum Einschreiten in jedem Falle verpflichtet ist. Der Staats- anwall übersieht olle vier Gesichtspunkte, er übersieht sogar, daß hier vielleicht auch das noch schwerere Delikt des Landfriedens. b r u ch e s in Frage kommt und verweist den Kläger auf den Weg der Prioatklage!— Das ist die rein juristische Seite. Aber selbst wenn der Staatsanwalt ein Recht gehabt hätte, den Kläger auf den Weg der Prioatklage zu oerweisen, so mußte er hier doch zweifellos ein öffentliches Interesse für gegeben erachten, da es sich um ein politisches Attentat zur Unterdrückung der Mci- nungsfreihell handclle. Wir erwähnen hier zum Bergleich, daß der Breslauer Staatsanwalt gegen einen Republikaner, der einen Hakenkreuzler zum Ablegen des Hakenkreuzes aufforderte, so» fort im öffentlichen Interesse einschritt.
$uc öas Suegenlanü. Dien, 5. September. (WTB.) Gestern fanden Massen» kundgebungen für das Burgenland statt bei denen die Regierung aufgefordert wurde, die Entente auf den unhaltbaren Zustand aufmerksam zu machen und die schleunig« Räumung des Burgenlandes mit allem Nachdruck zu verlangen. Gleichzettig wurde gegen die Teilung des Burgenlandes durch Ungarn entschiedenste Verwahrung eingelegt. Trotz der Versicherung der ungarischen Regierung, fie werde dem Bandenwesen im Burgenland Einhalt gebieten, finden weitere Ueberfälle statt, so bei Oesersdorf und Hohenburg. Ein schwer verwundeter ungarischer Soldat wurde gefangengenommen! Der österreichische Minister des Innern und der Heeresminister begaben sich nach Matterndorf im Burgenland .
?rlanü lehnt ab. London , 4. September. (Reuter.) Die Sinnfelner haben die Ariedensoorschläge Lloyd Georges abgelehnt In der Erklärung heißt es, daß das Volk Irlands keine frei» willige Union mit England anerkenne und das fundamentale natürliche Recht in Anspruch nehme, frei für sich selbst zu wählen. um sein nattonales Geschick zu verwirklichen. Die englischen Der» mittlungsvorschläge vom 20. Juli lehne man unwiderruflich ab. Man sei aber damll einverstanden, daß ein neutraler unpar» teiischer Schiedsrichter zwischen Irland und England ent- scheide. Die Iren würden mir Widerstand leisten, wenn die Eng» länder damit drohten, ihren Standpunkt mit der Gewalt zu unter- stützen. Drohungen mit der Gewall müßten ausgeschaltet werden. um es zu ermöglichen, daß Bevollmächtigte zusammentreten, die durch keine Bedingungen behindert würden außer durch die Tat- fachen selbst. Die Iren schlügen als Berhandlungsgrundsatz vor: „EineRegierung mitEinwilligung der Regierten", den die Engländer immer als einen speziell englischen Standpunkt für sich in Anspruch nähmen. Auf dieser Grundlage sei Irland bereit sofort Bevollmächtigte zu ernennen. Die Preß Association meldet, es verlaute, daß die Antwort der Sinnfeiner in Regierungskreisen als eine endgültige Berwer- f u n g der Lorschläge der Regierung, Irland die Stellung eines Do- minions einzuräumen, angesehen werde. Die Lage werde für äußerst ernst geHallen. Der engllsche Arbeiterführer Thomas erklärt« einer EE.-Meldung zufolge in einer Rede in Cardiff , daß seiner Meinung nach keine englische Regierung Irland zu einer freien unabhängigen Republik machen könne. Es wäre daher ein Der- brechen, das irische Volk in derartige Hoffnungen zu wiegen, um es zu veranlassen, neue Opfer zu bringen.
ver Schweizer sozialdemokrattfche Parkellag beschloß den Leitritt zur Wiener Arbeitzgemeinschaft Die DSZlP. in der Tfchechossowakei. Am 1. September erschien in Prag die erste Nummer des„Sozialdemokrat", Zentral- vrgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei .
bei der ihm eine fremde unbewußte Macht gleichsam die Feder führte. Die Erinnerungen der Frau, ihr Denken an den einst Ge- liebten hat sich— so deutet hier das Drama an— auf den Poeten übertragen. Und das Ungettärte des Vorganges fetzt sich im Geist des Fremden dann obendrein noch in die Zwangsvorstellung um, daß diesem Dichter eine Art dämonischer Gewalt oerliehen sei, daß er selber als bloßer willenloser Schatten der Gestalt, die jener schuf, im Leben existiere, daß ihn das Schicksal treffen müsse, das jener für fein Phantasiegcschöpf ersinnen werde. Er reoolliert dagegen. Doch nur, um schließlich, als er nach scheinbarer Eroberung der einst Ge- liebten von jenem abermals aus ihrer Gunst verdrängt wird, sich zu erschießen, wie es fein Gegenbild in dem Roman tut Die Aufführung des nur drei Figuren zählenden Werke» unter Roberts Regie war feinsinnig in jedem Punkte abgetönt Winter st eins prachtvolle Leistung standen Elfe Heims und F o r st n« r als verständnisvolle Partner zur Seite. Las Stück wurde, namenllich nach dem ersten, seinem besten Akt«, stark ap- plaudiert' dt. Sonyek lu Irland . Wie Dubllner Blätter berichten, befinden sich die großen Mühlen- und Bäckereianlagen der Firma Cleeve in dem in der Grafschaft Limerick gelegenen Bruree vollständig in den Händen des irischen Transportarbeiterverbandes, lleber dem Haupt- tor der Mühle prangt in riesengroßen Buchstaben die Inschrift „Bruree-Sowjet-Arbeitermühlen: Wir mache» Brot aber keinen Profit." Darunter liest man:„Die Bruree-Mühlen und»Bäckereien sind jetzt Eigentum der Arbeiter. Die Mühlen und die Verkaufs- laden sind für de» Vertauf von Brot, Mehl und Kleie geöffnet Wir hoffen, durch Ausschallung jeden kaufmännischen Gewinns die Preise herabsetzen zu können. Auf Befehl der Arbeiter!" Als die Arbeiter von dem Unternehmen Besitz ergriffen wurde sofort die rote Fahne auf dem Gebäude gehißt. Gegenwartig weht daneben auch die Flagge der irischen Republik . Die Zwistigketten. die zwi» schen den Arbeitern und dem Besitzer im November des vorigen Jahres wegen der Entlassung eines Arbeiters ausbrachen, haben mtt der Erklärung des Sowjet-Regiments ihr Ende gefunden Die Führer versichern, daß die Produkttim verdoppelt fei. Schonung für das Elchwild. Der Elch,«in in alten Zeiten über ganz Deutschtand verbreitetes Wild, ist jetzt bis auf einige Rest- bestände in Ostpreußen völlig ausgestorben. Dies« ostpreußischen Be» stände haben aber während der Kriegszeic nattirlicherweise stark ge- litten, so daß Gefahr vorliegt, daß Deutschland dieses Ueberbleibfel ieiner allen Fauna gänzlich verliert. Iagdfveunde und die Heimat- pflege haben sich deshalb des Elchwildes angenommen und der Ober» Präsident von Ostpreußen hat im Einvernehmen mit den Ministern für Landwirischaft und für Volksbildung(letzterem untersteht die Naturdentmalpflege) sür die Jahre 1921, 1922 und 1923 eine völlige Schonung des Elchwildes angeordnet. Zum ersten Male hat hier die Regierung von den Befugnissen Gebrauch gemacht, die ihr durch da» neue Feld» und Forstpolizeigesctz von 1920 verliehen worden sind.
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