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Sozialdemokratischer Wahlfieg.

Große Erfolge in Thüringen  .

nehmen gedente, damit nicht diefes für die ftauische Repubfit Fr antrelch es verstanden, die Aufhebung der wirtschaft­fatastrophale Uebereinkommen zustande kommt". Die gesamte lichen Sanktionen abermals zu verschleppen. Ueber die Mo­Ronstituante hat sich der Interpellation angeschlossen. Uns ral dieser französischen   Politik gibt es bald in der ganzen Welt dünkt, die weise Selbstbeschränkung, wie sie diese Anfrage nur ein einziges Urteil, ihre Sinnlosigkeit wird von einem Ueber den Ausfall der thüringischen Wahlen hat im be­zeigt, ist Litauen   dienlicher als jener ausufernde Länder- langsam wachsenden Kreis französischer Politiker erkannt, aber fonderen die Telunion" verdächtig eilige Meldungen ges hunger, der auf die Dauer Litauen   wie Memel   gleich wenig diese Erkenntnis tann sich noch nicht auswirken infolge der bracht, die inhaltlich auf einen Sieg der Rechtsparteien und befriedigen und bei dem Polen   als der lachende Dritte allein beklagenswerten Schwäche der französischen   Arbei eine Niederlage der Sozialdemokratie hindeuteten. Die Wirk­die Vorteile einstecken würde. lichkeit und die Wahrheit haben aber ein erheblich anderes Unter diesen Umständen bleibt immer nur die Hoffnung Gesicht. auf die flüger und gerechter denkenden Ententegenossen, vor Die Landtagswahl in Thüringen   ist ein glänzen­allem auf England. England hat fair play" versprochen der Sieg der Sozialdemokraten. Darüber hin wo ist es? Gewiß ist die ehrliche Verständigung zwischen aus fann festgestellt werden, daß die von den Rechtsparteien den Nachbarn, Frankreich   und Deutschland  , bei weitem vor- angestrebte 3ertimmerung des roten Thüringen   für sie als zuziehen, aber kann man nach den gemachten Erfahrungen fläglicher Reinfall geendet hat. Beachten wir nur das fol­für absehbare Zeit noch auf sie rechnen? gende:

Genf  , 14. September.  ( 2.) Die polnische Antwort auf die Note Hymans ist, wie wir vernehmen, gestern abend erteilt worden, und zwar nachdem Hymans den Wunsch ausgesprochen hatte, die polnische Delegation möchte endlich einmal ihren Stand­panti formulieren, da Polens   Vertreter bisher nur mündliche aus­weichende Erklärungen abgegeben hatten. Die polnische Regierung lehnte nunmehr die Vorschläge Hymans in ihrer neuen Faijung rundweg a b. Sie erklärte fich dagegen bereit, wie früher die direkten Berhandlungen mit Litauen   wieder aufzunehmen unter Ver­fig eines Vertreters des Völkerbundrates.

Lettisch  - litanisches Bündnis?

Kowno  , 14. September.  ( DA.) Die Anwesenheit des lettischen misterpräsidenten Mejerowicz in Kowno   steht im Zusammen­hang mit dem bevorstehenden Abschluß eines Bündnisses zwischen den drei baltischen Staaten. Ein vollkommenes Einder­ständnis wurde bereits erreicht. Das Bündnis richtet seine Spize vor allem gegen Polen  . In einer Unterredung mit Bertretern litauischer Zeitungen erflärte Mejerowicz, daß es im Interesse Lett­ lands   liege, wenn Wilna   dem Kownoer Litauen   zuerkannt werde. Lettland   wird zunächst in dem polnisch- litauischen Streit neutral bleiben. Sollte aber der status quo nicht anerkannt werden, so würde Lettland   seinem Brudervolt zu Hilfe fommen. Das Bündnis des Townoer Litauens   mit Lettland   müsse als Tat­fache betrachtet werden.

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terbewegung.

Juristentag und Sanktionen.

Die Sozialdemokraten errangen bei der Reichs­tagswahl 1920 in Thüringen   135 000 Stimmen, bei der Bamberg  , 14. September.  ( WTB.) Die öffentlich- rechtliche Landtagswahl 133 000 und diesmal nahezu 157 000! Abteilung des Deutschen Juristentages trat heute vormittag unter Die Wählermacht der USP. fiel von 228 000 auf dem Vorsitz des Rammergerichtspräsidenten Dr. von Staff- Berlin 183 000 und diesmal auf 111 000. zusammen und beschäftigte sich mit den Sanktionen. Nach Die Kommunist en steigerten ihre Wahlziffer von Referaten von Prof. Dr. Meurer- Würzburg und des österreichischen 15 000 nach einem Rüdschlag auf 8000 zu diesmal 72 000. angenommen: Der Deutsche Juristentag spricht als feine einmütige Justizministers a. D. Dr. Klein- Bien wurde folgende Entschließung Rechtsüberzeugung aus, daß die sogenannten Sanktionen widerrecht liche Gewaltmaßnahmen sind. Sie verlegen den Versailler Vertrag und das Völkerrecht.

Die Steuern der Hohenzollern  .

Auf unsere Feststellungen hin, daß die Hohenzollern   bis heute noch keinen Pfennig Steuern gezahlt haben und daß sie darüber hinaus eifrig bemüht sind, sich vor zukünftigen Steuern zu schüßen", geht ein eigenartiges Rauschen durch den Blätterwald. Es ist klar, daß die Deutsche Tageszeitung" meint, wir suchten nur Agitationsstoff, die Sache sei doch eigentlich ganz in der Ordnung. Wir können demgegenüber nur wiederholen, daß sie ganz und gar nicht

es uns besser, daß fie schleunigst durch Atonto- Zahlungen beginnen, ihrer Steuerpflicht nachzukommen.

Die Deutsch nationalen erhielten einschließlich Landbund bei der Reichstagswahl von 1920 rund 209 000 Stimmen, bei der thüringischen Landtagswahl im gleichen Jahre nur noch rund 180 000 Stimmen; diesmal vereinigten fie 179 000 Stimmen.

Die Deutsche Volkspartei   hat bei den eben er­wähnten drei Wahlen 116 000, 104 000 umb 109 000 Stimmen erreicht.

und diesmal 38 000 Stimmen. Die Demokraten sammelten für fich 63 000, 58 000

Danach verteilt sich die Zahl der Mandate so, daß die SBD. 13 gegenüber bisher 11 erhält, USPD  . 9 bisher 11, PD. 6 bisher 4, Landbund 10 bisher 11, Deutschnationale 4, bisher 4, Deutsche Volkspartei 9, bisher 8, Demokraten 3 bisher 4.

fraten 26.

Die bayerische   Regierungsfrage.

Der Landesausschuß.

Frankreich   und die Sanktionen. Am heutigen Tag sollten nach dem Beschluß des Obersten in Ordnung ist, auch im eigenen Interesse der Hohenzollern   Die Linksstimmen, die Wähler der sozialistischen   Parteien, Rates die sogenannten wirtschaftlichen Sanktio- nicht. Ihnen kann es nämlich passieren, daß sie dann, wenn schicken also diesmal 28 Abgeordnete in den Thüringi­Menfallen, wenn Deutschland   die Bedingungen des Ober- die Auseinandersetzung mal zu Ende gekommen ist, plötzlich schen Landtag, die Rechtsparteien einschließlich der Demo­ſten Rates erfüllt haben sollte. Die Bedingungen waren 1. die soviel aufgelaufene Steuern zahlen müssen, daß sie in Lichen Landtag, die Rechtsparteien einschließlich der Demo­Bezahlung der Goldmilliarde bis zum 31. August und 2. die guidation gehen. Dann hat der Steuerfiskus das Nach­Zustimmung zur Einsetzung eines interalliierten Kontroll- sehen. Sowohl für das Reich als für die Hohenzollern   scheint organs für die deutsche Ein- und Ausfuhr im besetzten Gebiet. Die erste Bedingung hat Deutschland   pünktlich erfüllt, und zu der zweiten hat die deutsche Regierung in einer Note vom Ein Berliner   Mittagsblatt hat sich im preußischen Fi- München  , 14. Geptember. Der ständige Landtagsausschuß trat 26. August Stellung genommen. Sie hat sich mit der Ein- nanzministerium erkundigt und dort erfahren, daß man die heute nachmittag zusammen. Bor Eintritt in die Tagesordnung gab fehung des Organs einverstanden erklärt, allerdings unter der von der früheren Hofkammer verwalteten hohenzollernschen Bräsident Königbauer ein Schreiben des Miniſterpräsidenten Haus- und Familiengüter seit 1. September d. 3.(!) einer Dr. von Kahr bekannt, worin dieser von dem Rücktritt des Gesamt­selbstverständlichen Vorauslegung, daß das allierte Organ besonderen Aussicht unterstellt habe. Bielleicht ist das minifteriums Mitteilung macht. Der Präsident fügte hinzu, er habe fich bei seiner auf das bejezte Gebiet beschränkten Tätigkeit Finanzministerium so freundlich und teilt nun mal der auf Donnerstag nachmittag 4 Uhr eine Sitzung des Aeltestenrates jeder Einmischung in die deutsche Exekutive enthalten werde. Deffentlichkeit mit, inwieweit es sich in den legten Monaten einberufen, die sich mit der Frage beschäftigen werde, wann die Obwohl nun felbst in der französischen   Presse zugegeben wor- um das sogenannte Königliche Hausministerium gefümmert nächste Blenarsitzung stattfinden solle, um die Wahl des Miniſter­den ist, daß von deutscher   Seite geschehen sei, was Voraus hat, das ihm doch seit dem November 1918 unternehmen. Der Abg. Held bemerkte sodann, es werde in der Breffe präsidenten und die Bestellung des neuen Ministeriums vorzu­setzung für die Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen ge- fte ht. Besonders tüchtig scheint man dabei nicht gewesen zu die Behauptung aufgestellt, daß er den Ministerpräsidenten gestürzt wesen wäre, ist bis heute an die Reichsregierung feinerlei Mit sein, sonst wäre es doch unmöglich, daß die vormalige Krone habe. Zum Beweis dafür werde angeführt, daß schon seit längerer teilung gelangt, daß an dem festgesezten Tage die wirtschaft von den allein für 1920 rund 23 millionen Marfbe- Beit zwischen ihm und von Rahr tiefgehende Meinungsverschieden lichen Zwangsmaßnahmen am Rhein   ein Ende finden wür- tragenden Ueberschüssen aus den hohenzollernschen heiten bestanden hätten und daß er beim Katholikentag in Frankfurt  den. Nach einer Information, die der Verein der Indu- Familiengütern über 10 millionen Mark verzaubert" mürbe gemacht worden sei. In Frankfurt   habe er überhaupt mit striellen des Regierungsbezirkes Köln aus Ems erhalten hat, hat, damit sie dem Zugriff der Steuerbehörde entgehen. Was niemandem ein Wort über Politik gesprochen, mit Herrn von Kahr foll mit der Fortdauer der Sanktionen mindestens noch nüht es, wenn das preußische Finanzministerium neugebadene einem fozialistischen Blatte werde behauptet, er habe den Minister­sei er in allen größeren Fragen durchaus einig gegangen. für mehrere Wochen zu rechnen sein, da die Berhand- Regierungsräte und Assessoren in stets vermehrtem Ausmaße präsidenten deshalb gestürzt, um felbft fein Nachfolger zu werden. lungen im alliierten Ueberwachungsausschuß zu einem Er- mit der Aufsicht der Kronverwaltung betraut, sobald diese alle- Er möchte hierzu nur bemerken, daß er nach der Revolution schon gebnis noch nicht geführt haben. samt nicht einmal sehen, wie durch offizielle Verfügungen mehr als einmal Gelegenheit gehabt habe, Minister zu werden, es des dem Finanzministerium unterstehenden töniglichen Haus- aber grundsätzlich jedesmal abgelehnt habe, und kurz vor der Revo ministers das Reich um hohe Millionenbeträge lution hätte er sich lediglich unter dem äußersten Zwange der Ber­geschädigt wird? hältnisse dazu herbeigelassen.

Die fogenannten Santtionen waren, wie der Juristentag in Bamberg   richtig ausgesprochen hat, vom ersten Tage an nichts anderes als ein Bruch des internationalen Rechts. Wollte der Oberste Rat den Berträgen treu blei­ben, so mußte er ihre Aufhebung ohne Bedingungen aus sprechen. Statt dessen hat er nur ihre teilweise Aufhebung in Aussicht gestellt und auch diese noch an Bedingungen gefnüpft. Deutschland   hat diese Bedingungen erfüllt trotzdem hat

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ift.

Das Spiel kann beginnen...

Ronzertumschau.

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In

Wir nehmen an, daß mit unseren heutigen Feststellungen bei den letzten Entscheidungen nur Abg. Timm( Soz.) erklärte, auch er sei überzeugt, daß Held weder die Rechtspresse noch das preußische Finanzministerium Gründen gehandelt habe. Wohl in feiner Situation hätte bisher aus rein fachlichen zufrieden ist. Deswegen werden wir, wenn es nötig sein der Landtag und besonders auch die Mitglieder der Oppositions. follte, in den nächsten Tagen auf die hohenzollernsche Methode, parteien eine solche Toleranz an den Tag gelegt wie bei den letzten sich um Steuerpflichten zu drücken, noch etwas näher eingehen. I Borgängen, wo man sich direkt von den Vertretern der Regierung

"

stimmen und den Frauen schleichen sich im Zusammenflang Tempo- Der Erftdruck der Göttlichen Komödie  ". Der erste Druck von unebenheiten, fleinste Lücken ein, und dem Tenor wären endlich ein Dantes Göttlicher Komödie  " gelangte im Jahre 1472 in Foligno  , paar helle, gang helle Stimmen( eventuell Knaben oder Frauen) der Hauptstadt der italienischen   Provinz Perugia  , zur Ausgabe. beizugeben. Die Disziplin ift prachtvoll, und den beherzten Auf- Während auf dem Schlußzblatt diefes Erftdrucs außer dem Jahre schwung nehmen alle Mitglieder, die mit wahrer Sturmgewalt über des Erscheinens auch die Namen der beiden Drucker, des Deutschen  die Tonwogen des frisch gerüsteten Philharmonischen Orchesters find, blieb der Name eines anderen Bürgers von Foligno   namens Johannes Neumeister   und des Diatons Mei aus Foligno   verzeichnet dahinjagen. Emiliano Orsini, der das wesentlichste dazu beigetragen hat, daß das Druckwerk zur Ausführung gelangen fonnte, jahrhundertelang

Mit vollen Segeln geht's in die Fluten der öffentlichen Konzerte hinein. Noch macht ein zweiter Sommer Ohr und Herz stumpf gegen die Runft, empfänglicher für das Raunen und Klingen in der Natur. Aber dem durch die falsche Sonne der Operette. glorreichen Sommer Die schönsten Töne, mit denen uns der letzte Winter entließ foll tein inter ehrlichen Mißvergnügens folgen. Die Rarten leiten auch die neue Saison verlockend ein: das Rosé Quartett unbekannt. Dieser Emiliano Orsini, der den ersten Schritt auf dem find so gemischt, daß Gang und Ende des Spiels nicht zu beurteilen spielt. Raum ein höchster Wunsch bleibt unerfüllt. Selbst wenn Wege zur Berbreitung von Dantes Dichtung in der Welt ermög Wie viele Hoffnungen werden aufblühen, wie viele wellen! über das Tempo eines Mozartschen Menuetto und jenes wundervoll lichte, war Goldschmied und ein zu feiner Beit berühmter Stein­Bem von den neuen Rünstlern hält sich im Zeitenschoß der Erfolg, elegischen Largo in Smetanas Lebensquartett geftritten werden schneider, der als Münzwart unter drei Päpsten feines Amtes_in wem das Mißgeschick verborgen? Noch überftürzt sich alles im Her könnte: hier ist von Rosé- Fischer, Ruzitska, Walter eine Einheit in Rom   die Bekanntschaft Neumeisters gemacht hat, der aus Mainz  Rom   mit Auszeichnung gewaltet hat. Man nimmt an, daß Orsini  ausstreichen der Namen, Berfe, Aufführungen, Absichten. Gemach: von mufitalischer Prägnang. Bortragsgeist, Mufitinnerlichkeit ge nach Italien   gekommen war, um dort die neue Erfindung des Buch nicht alles, was der Druder segt, wird in Birklichkeit umgesetzt, nicht schaffen, daß auch eine Absonderlichkeit der Auffassung von vorn bruds einzuführen. Orsini   nahm den Deutschen   mit nach seiner alles, was wirklichkeit wurde, in wirkliche Kunst verwandelt. herein das Recht auf seiten des Quartetts bringt. Mag sein, daß Baterstadt Foligno   und ließ ihn im Jahre 1470 in feinem eigenen Demnoch verbirgt sich in der unscheinbarsten Anzeige oft mehr als auch anderen Bereinigungen die Kraft des Beethovenschen op. 95 Hause ein Wert seines Zeitgenossen Leonardo Aretino   drucken. Eitelkeit und Stolz. Die bange Frage steht dahinter: werde ich's ähnlich großartig um Ausdruck ringt, die böhmische Bravour des 3wei Jahre später wurde dann die Ausgabe der Göttlichen Ko­erreichen? Man möchte warnen: vergebens. Men's gepackt hat, Bolta gerade Smetanas Landsleuten genau so aus den Geigen mödie" in Angriff genommen. Orfini lieh seine reichen Mittel dem der läßt nicht locker, tofte es, was es wole. Es foftet viel, in springt: die ätherische Mangdurchgeiftigung, das faprigiöse Springen Deutschen   nicht aus gewinnsüchtiger Abficht, sondern es leitete ihn. anspruchsvollem Rahmen aufzutreten. Und man fann fich in Berlin   und die gezähmte Hurtigkeit des Mozartschen G- Dur- Quartetts dabei ausschließlich der Gedanke, der Buchdruckerkunft in Italien  beschämend, es zu sagen für ein gutes Rapital an Banknoten fann so berückend nur aus dem Herzen von Musikanten kommen, es dem Neumeister schwerlich geglückt, das Ziel, das er sich bei seiner Bahn zu brechen. Ohne seine Hilfe und petuniäre Unterstützung wäre ein gutes Rapital an Ruben in gespielten Noten anlegen. Wer wird die Bien ihre Heimat nennen. Unsere deutschen   Bögen sind zu Reise nach Italien   gesteckt hatte, zu erreichen. nicht einen Namen tennen, der in tiefenlettern alle Monate auf maffig, zu hölzern dazu. weißem Grund mit roten Buchstaben gedruckt ist! Welche Suggestion Unter den neuen Soliften macht sich Roland Hell mit einem Ein Gedächtnismal für Carl Hauptmann   will auf seinem Grabe liegt nicht in der schlauen Lüge, daß die Billetts bereits vergriffen gefunden, fräftigen männlichen Tenor bemerkbar, Augustin Rod ein Ausschuß errichten, der sich aus seinen Verehrern gebildet hat. find! Uns soll nicht Geld und leerer Saal, nicht unbescheidenheit mit einer Baritonstimme, die besonders flangvoll und ausdrucks. In dem Aufruf stehen schöne Worte der Würdigung: und Lampenangst hindern, fritisches Amt mit Liebe zu verwalten. start in der Mittellage ist und sehr lebendig mit Seele gesättigt wird. ,, Er ist nie müde geworden, uns, seinem Bolte, die Wege zu Nicht rechten mit dem Belanglofen, nicht richten über die Dede und Die schwedischen Lieder von Wilhelm Peterson- Berger   paffen gerade bem nur die Dichter wissen, in den stets verlorenen, stets gesuchten fuchen in das Traumland des Lebens über den Wirklichkeiten, von Alltäglichkeit, nicht zornig werden beim ersten Bersagen. Aber dem in die müde, flackernde Stimmung des Bechsteinsaals, den Rerzen Garten eines höheren, stärkeren, farbigeren, feurigeren Geins, an Snobismus, dem Runstschieber auf die Finger zu klopfen, die unbe- matt erleuchten. Sie tun dem Ohr nicht weh, wie das Licht dem dem wir alle teilhaben, zu dem wir alle emporwachsen sollen. gabte Ausnutzung der Mufiftonjunktur beim rechten Namen zu Auge, sehnsüchtig- voltsmäßige Rlänge, frei von Herbheit und Nerv. Aller falschen Forschung, aller falschen Kunst hat er auf den heißen und größte Freude das Erlebnis in der Kunst, wo es Dagegen fesseln die chinesischen Lieder Sigurds pon Roch durch ein goldenen Straßen seiner Trilogie, allem Macht, affem Gewaltrausch uns auch begegnet, wo es uns zu bereichern und zu beglücken scheint, prickelnd- bewegliches Rotorit. In dem Gedicht am Leefeld" ist hat er in seinem Krieg", in seinem abtrünnigen Baren" Fehde mit lautem Ja zu begrüßen. Die Stunde ist da, in der die Geister Aufbau, Harmonit und klanglos verebbende Begleitung ebenso treff- angefagt. Er hat in dem großen Kampf der Zukunft, dem Kampf fich bekennen müffen im Rampf. Das Spiel tann beginnen. ficher wie in dem letzten( fo zart find deine Füße") die liebevoll zwischen macht und Geist, fest und unverrückbar Stellung ge­Der Berliner Boltschor" holt aus seinem alten atmende Grazie und Kokettheit des Spiels. Lindemann macht nommen. Repertoire zunächst Fausts Berdammung" hervor, dieses das vorbildlich am Klavier. In der Philharmonie schmerzt fein Berlin   W., Französische Str. 33 e, für das Carl- Hauptmann­Beiträge nimmt entgegen der Schatzmeister Hans Arnhold, feltfamfte aller Dratorien, mit dem sehr fragwürdigen Goethe nach- grelles Licht der Ampeln; aber das Ohr tommt nicht ohne Schmerz Denfmal. gedichteten Tegt, der bei der Rückkehr ins Deutsche   grotest schlechte davon. Balter Kirchhoff gefällt sich dorin, die Andacht Betonungen aufweist, mit der ganzen fnalligen Aufmachung eines Beethovenscher stiller Lyrik durch grelle theatralische Effekte, Theatraliters, dem die Direktoren ihre Tempel verschlossen haben. Dehnungen, rhythmische Zerklüftungen zu entstellen. Fluch der de Padilla von der Staatsoper als Mignon. Im Deutschen   Opernhaus gastiert am Donnerstag 2 ola Artot Im burschifosen Chor, im friegerischen, wenn auch gar nicht recht in Bühnenroutine, die allerdings wieder einer martialischen Händel­den Stil passenden Ungarn  - Marsch mit erlesenen Rezitativen und Arie und einer Szene aus der Afrikanerin" zugute tommt. von Hans Besemann, Donnerstag, abends 7%, Uhr, in der Arbeiter­Ernst Friedrich spricht Offiziere", 9 Bilder aus dem Weltkrieg einer Fülle geschmeidiger charakteristischer und originaler Orchester- Donnernder Beifall auch noch dem elegant hingeworfenen Gesellen Stunstausstellung, Petersburger Str. 39. ideen füllt Berlioz   hier dennoch einen langen Abend interessant lied Wolfs  ( nicht Wolffs, worüber sich der Meister totgeärgert hätte). aus. Ernst 3 ander betreut das Wert mit Geschid und Geschmack. Ein paar echte und wunderschöne offene Heldentöne erinnern an den Der durch die Fichte- Georginia verstärkte Boltschor, der unübersicht Kirchhoff von einft. Möge er sie in spanischer Luft alle wiederfinden lich groß zu werden droht, leidet gelegentlich an dieser Tugend; das und sich immer wieder als Darsteller auf der Bühne ruhmvoll be­Scharfe Martellato versandet, zwischen den weit entlegenen Männer- währen. Dr. Kurt Singer  .

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Die 1. internationale Tagung für Segnalreform findet vom 15.- 19. September in Berlin   statt. Donnerstag, den 15., 7 Uhr, ift die Begrüßungsfeier im Virchow- Langenbed- Hause. Butritt zu allen Kongreß­bantaltungen haben nicht nur Nerzte und Juristen, sondern alle, die die Lösung der sexuellen Fragen für eine ernste und wichtige Kultur­nufgabe halten.