Groß- Berlin
Großmann weiter geständig.
Ein drifter Mädchenmord.
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Berhaffung der Flurnachbarin. Nach unausgefeßtem Leugnen sah sich der Lustmörder Großmann gestern veranlaßt, im Laufe des Verhörs, das gestern abend die Kriminalkommissare Dr. Riemann und Warneburg mit ihm anstellten, ein weiteres Geständnis abzulegen.
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Hiernach kennt er sein drittes Opfer selbst nicht. Er lernte das Mädchen, wie er angibt, auf einem Rummelplatz fennen. Es nannte sich mit Vornamen Martha", war etwa 24 Jahre alt, ziemlich flein von Statur, ungefähr 1,55 Meter, aber ziemlich star? gebaut. Wie es ihm erzählte habe, sei es in Schlesien zu Hause gewesen. Diese Martha war schon mehrmals bei Großmann gewesen. Nach einigen Tagen trafen sich dann beide auf Berabredung am Andreasplaz. Die letzte Nacht, in der das Verbrechen passierte, erwachte Großmann nach seiner Darstellung um 5 Uhr früh. Als er dann mit ihr verkehren wollte, habe sie sich geweigert. Darüber sei er so wütend geworden, daß er nach irgend einem Gegenstand, welchen will er jetzt selbst nicht mehr wissen, gegriffen und damit auf den Kopf des Mädchens eingeschlagen habe. Dieses sei dann mit dem Kopf aus dem Bett gefallen und auf dem Fußboden habe sich eine große Blutlache gebildet. Er habe nun, nachdem er am Buls festgestellt habe, daß fie tot gewesen gewesen fei, den Kopf wieder zurückgelegt und dann neben der Leiche noch bis 8 Uhr morgens geschlafen. Um diese Zeit habe es an der Tür geflopft. Es war, wie Großmann richtig vermutete, seine Flurnachbarin, Frau Izig. Er will schnell geöffnet und sich dann wieder neben der Leiche ins Bett gelegt, diese aber zugedect.
Die Frau sei dann an sein Bett getreten, habe die Decke hoch aehoben und dabei gesehen, daß der Kopf im Blute schwamm. Als fie ihm gesagt habe, das Mädchen sei doch tot, habe er geantwortet: Das ist wohl möglich!" Nun habe Frau Thig gesagt:„ Rüde fofort mit 50 mt. heraus, sonst zeige ich dich an!" Das habe er dann auch getan und Frau Thig sei gegangen. Er habe dann das Blut aufgewischt,
fpazieren gegangen.
die Leiche aber im Bett flegen gelaffen und sei bis zum Nachmittag Als er dann nach Hause gekommen sei, habe er fich an die 3erStückelung der Leiche gemacht. Die zerstüdelten Teile habe er in den Luisenstädtischen Kanal geworfen, dabei aber die Eingeweide vergessen, und sei erst nach einigen Tagen durch einen starten Verwesungsgeruch daran erinnert worden. Er habe dann die Eingeweideteile durch die Klosettspülung befeitigt. Seine Ausfagen bezüglich des Kopfes, den er seinem unglüdlichen Opfer abgeschnitten hat, find unklar, denn es befinden sich im Schauhause ein Kopf und andere Leichenteile, die vielleicht mit diesem Morde nicht in Berbindung stehen, sondern von einem noch weiter aufzuflärenden Berbrechen Großmanns herrühren.
Der Ermordung der Schubert ist er jetzt ebenfalls so gut wie überführt. Es haben sich Zeugen gemeldet, die ihn mit Pateten auf dem Potsdamer Play, gefehen haben. Von dort ist er jedenfalls nach dem Grunewald gefahren, um bei Nikolassee die Leichenteile zu vergraben.
Die verhaftete Frau des Händlers Shig war von vornherein der Mitwisserschaft verdächtig. Die Tür ihrer Wohnung ist von der Großmanns nur 1½ Meter entfernt. Sie hat außerdem mit Groß mann, wie diefer angibt, wiederholt verkehrt und ging bei ihm aus und ein.
Wie jetzt festgestellt worden ist, hat der Luftmörder außer zwei Strafen wegen Sittlichkeitsverbrechen auch noch eine 14jährige Buchthausstrafe hinter sich, zu der er wegen eines Verbrechens mit tödlichem Ausgang an einem fiebenjährigen Mädchen in Bayreuth verurteilt wurd. Es ist ferner ermittelt worden, daß einer feiner über ebenfalls wegen Sittlichkeitsverbrechen im Zuchthaus fißt, wahrend der andere in einem Irrenhause gestorben ist. Großmann felbft aber macht durchaus nicht den Eindrud eines Geistestranten, er paßt genau auf, daß er sich nicht etwa für noch nicht aufgeklärte Berbrechen irgendwie festlegt.
lezten Jahre eine Weltrevolution des Geistes gehabt. Das ist die einzige Weltrevolution, die wir hatten. Die Berkünder der Weltrevolution sind sehr ruhig geworden. Selbst Lenin hat jetzt darüber eine andere Meinung. Wir sehen in den Fabriten einen gewaltigen Umschlag des Geistes. Die Arbeiter sind nicht mehr so unterwürfig wie früher, sondern vertreten aufrichtig und mannhaft ihre Anschauungen und Forderungen. Auf diesen neuen Geist in den Werkstätten können die alten Gewerkschaftler stolz sein. Er wird geftüßt durch das Betriebsrätegesetz. Vielleicht würde die Einsicht bei den Kommunisten ebenso schnell erwachen, wie bei der USP., wenn wir sie an die Leitung eines Verbandes stellten. Bei un( Sehr richtig! und große Heiterfeit. Suruf: Bei den Kupferserem Verband geht es allerdings nicht, da wäre es zu toftspielig. geben würden, wären diese in drei Monaten alle zu uns überschmieden!) Wenn wir ihnen die Leitung bei den Kupferschmieden getreten.( Lebhafte Zustimmung.) Die Kommunisten würden, wenn man fie an die Leitung stellte, schnell sehen, wie schwer es ist, es besser zu machen.
Jausfalles bei Schließung der Betriebe am 31. Auguft. Die gezeigt hat. Sehen Sie unsere Mitgliederzahl an! Und diese SteiFeierstunde müsse den Arbeitern bezahlt werden. Der Anspruch aufgerung troh des fommunistischen Zellenbaues. Pessimismus über Auszahlung des vollen Lohnes wurde von niemandem bestritten. Die Gewerkschaften ist daher nicht berechtigt. Wir haben in dem Aber diese Verschleuderung der Gelder der Stadtgemeinde" veran laßte die bürgerliche Fraktion zur Beantragung eines Mißtrauensvotums gegen das Bezirksamt. Der Antrag wurde aegen die Stimmen der Rechten abgelehnt. Ein Antrag auf Zulassung von Vertretern der Arbeiter, Beamten und Angestellten zu den Deputationssizungen wurde gegen die bürgerlichen Stimmen angenommen. Anträge auf Auszahlung der vollen Lohnbeihilfe bei verkürzter Arbeitszeit und ein Antrag des Bezirksamtes über. Berfürzung der Arbeitszeit nur eines Teiles der Gemeindearbeiter des Bezirkes wurde gegen die Stimmen der Bürgerlichen , der letzte Punkt bei Stimmenthaltung der Bürgerlichen angenommen. Eine Sympathiekundgebung für Deutschböhmen fand am Diens tagabend im Stadthaus statt. Hilfsverein für Deutschböhmen und die Sudetenländer E. V. einDie Bersammlung war vom berufen worden. Redner aller Parteien sprachen, darunter Jok Dom Deutschen sozialdemokratischen Verband Sudetenland . Jofl bedauerte u. a. in seinen Ausführungen, daß das, was Bebel schon so schmerzlich vermißte, nämlich die Vereinigung aller Deutschen in einer Staatenrepublit, noch nicht zur Tatsache geworden und daß höchste Stufe gebracht werden. Wir beantragen, daß fämtliche Zeitdie Menschheit leider noch nicht zu einem wahren Frieden und Fortfchritt getemmen sei. Aber die Stunde hierfür werde kommen. Schriften des Berbandes unter eine einheitliche Leitung gestellt wer Heute müsse noch eine Zahl von 3½ Millionen Deutsche in der ben und zwar unter die der Redaktion der„ Metallarbeiter- Zeitung". Tschechoslowakei wohnen. Zur Zeit des Umsturzes glaubten die Bon der fommunistischen Fraktion verlangen wir, daß fie deutschen Industriellen und Agrarier ihre Profite und Interessen lichen Richtlinien ihres Parteitages stellt. Im ohne Umschweife erklärt, wie sie sich zu den gewertschaftin der Tschechoslowakei am besten gemahrt, die dortige Regierungs politif habe es aber so weit gebracht, daß sie sich heute aus diesem beiderseitigen Interesse ist eine flare, unzweideutige Erklärung unStaate heraus wünschen. Am Schluß der Versammlung wurde erläßlich. Nach der Rede Dißmanns ist nichts mehr zu sehen, was eine Entschließung angenommen, in der Einspruch gegen die Verlehung der Minderheitsschutzbestimmungen durch die Tschechen, gegen innigen Zusammenarbeit der beiden Richtungen die Auflösung deutscher Schulen und die Enteignung deutschen im Verband im Wege stünde. Das läßt mich hoffen und wünschen, Bodens erhoben sowie Verhinderung neuer Bluttaten gefordert, daß auf die jeßige lärmende Auseinandersetzung ein besseres ferner den Deutschen in der Tschechoslowakei die Sympathie im Verhältnis folgt, das der erste prattische Echritt Rampfe um die Erhaltung ihrer deutschen Kultur ausgesprochen auf dem Wege zur vollständigen Einigung sein sollte. Ich glaube, daß wir damit der Metallarbeiterschaft, ja der ganzen
wird.
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der
Das Schriftwesen des Verbandes muß auf die
M
Wir
Zeugen gesucht. Herren, die am 26. März 1921 vormittagsarbeiterbewegung einen Dienst von geschichtlicher Größe erdem Gartenplatz benutzt und gesehen haben, wie ein Herr von der fühle und unser Borgehen in Stuttgart verstehen lernen. die Linie 31 der Straßenbahn in der Richtung Alexanderplatz nach weisen.( Etürmischer Beifall.) Degginghaus Lüdenscheid ( USP.): Sie müssen unsere GeBorderplattform herunterfiel, merden gebeten, ihre Adresse an Carl Kassubet, Niederschönhausen , Platanenstr. 1, gelangen zu lassen. fühlten uns während des Krieges verlassen und verraten Rosten werden vergütet. und haben deshalb gehaßt. Seute hassen wir nicht mehr, rechts) Antlang gefunden haben.( Buruf: Umgefehrt ist es!) Die wir sind bereit, zu vergessen und zu vergeben.( Große Heiterkeit.) Wir haben uns genähert, weil unsere Ideen auch bei Euch( nach größte Tat Schlices war es, als er das Schicksal des Verbandes über eine Person stellte. Die Regierungsparteien fönnen mit unserer Berbandsregierung zufrieden sein; wir sind ja nicht allein Regierungspartei, sondern auch die SPD. , unsere Frattion, ist mit dem Wirken des Borstandes einverstanden. Es muß aber mehr zur Schaffung von Bezirkswirtschaftsräten und von Industrieverbänden getan werden. Unsere kommunistischen Freunde wollen Massenaftionen.
Fraktion des Preußischen Landtages sucht für eine Reihe von AbZimmer für Abgeordnete gesucht. Die Sozialdemokratische geordneten zum Beginn der Tagungen( 28. September) Zimmer. Angebote mit Preisangabe find an das Gefretariat der Sozialdemofratischen Fraktion, Berlin SW., Prinz- Albrecht- Str. 5, Preußischer Landtag , zu richten.
Krebje im Engelbeden. Beim Fischen nach Leichentetlen im Engelbecken und dem angrenzenden Luisenstädtischen Kanal aus Anlaß der Frauenmorde sind durch Ausbaggern des Schlammes eine große Anzahl hier nie vermuteter Krebse zum Vorschein gekommen. Hunderte umstehen die abgesuchten Wasserstrecken und freuen sich, menn fie ein paar Krebse ergattern können.
Für die Rückreise oberschlesischer Flüchtlinge in ihre Heimat war bisher das Visum des französischen Generalkonsulats in Breslau er forderlich. Diese Verordnung ist nunmehr aufgehoben und dadurch eine Erleichterung für die Rückführung erreicht worden. „ Volf und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.
Wetter für morgen.
wiegend betöltt bei langsament Abnehmen nordwestlicher Binde. Steine Berlin und Umgegend. Ziemlich fühl, zeitweise hefter, fedoch über erheblichen Niederschläge.
Filmschau.
Wenn diese gemacht werden müssen vom Vorstand oder fonstwem, dann steht es schlimm um die Maffenaktionen. Ich legen. Nur der Begriff über Massen und Führer. nicht immer sagen, die Massen sind gut, nur die Führer sind Verglaube, es trennt uns auch nicht viel von den kommunistischen RolMan sollte räter". Die Tatsachen geben ein anderes Bild. Es gehört ein gröBerer Mut dazu, Stopp" zu sagen, als„ Auf in den Kampf". Redner begründet die Resolution seiner Fraktion.
Für die KP D. spracht als zweiter Redner WegmannEffen, der eine lange Rede verlas und dabei nicht viel Aufmerksam. teit des Verbandstages fand. Redner erklärte, die Geschichte würde Urteil fönnen sie mit Ruhe entgegensehen. Der Vorredner von der das Urteil über die Tätigkeit der Kommunisten sprechen. Diesem
USB. habe
eine Grabrede für die USP.
gehalten. Die USP.- Fraktion habe teine flaren gewerkschaftlichen Richtlinien. In der Resolution Haas werde der grundsägliche Standpunkt der EPD. verschleiert. Dißmann habe drei Stunden lang eine Kommunistenheze gehalten. Können Sie dies verantworten angesichts der schwierigen Lage, in der sich das Proletariat befindet? Wir werden dem Proletariat sagen, was die Glocken geschlagen haben.( Beifall bei den Kommunisten!)
Der Sträffing von Cayenne betitelt sich der neue Film des Marmor Der Schulausflug am ,, Sedantag". hauses, den. Carlsen nach einem Roman von Hugos( 3) verfaßt hat und der das Problem abhandelt, ob und wie aus einem Verbrecher noch Die im Vorwärts"( Nr. 417) gebrachte Mitteilung, daß von der einmal ein brauchbarer Mensch werden kann. Die Antwort lautet: Durch Halenseer 2. Gemeindeschule( Mädchen) die Ober- O- und die Güte und Liebe eines verstehenden und verzeihenden Menschen." Die Ober- M- Klassen mit ihren Lehrerinnen Fräulein Gerlach und Rüd- Regie unter Leo Lasto hat es verstanden, den schwierigen Stoff filmgerecht heim am 2. September einen Ausflug nach der Römerschanze unter- Friedrich Belnit, Julius Falkenstetu, Heinrich Beer, Albert Steinrüd, Emmy Ausflug statt. zu machen und eine padende und spannende Bilderfolge aufzubauen. Der Berbandstag vertagte fich hierauf. Nachmittags fand ein nommen hatten, hat bei dem Lehrerkollegium der genannten Schule, Sturm, Herma van Delden und die kleine Loni Nest gaben ihr Bestes. wie wir erfahren, Verdruß erregt. Nicht gegen die Lehrerinnen, Die Photographie von Milli Goldberger war ausgezeichnet. die ausgerechnet den 2. September für den Ausflug wählten, richtet fich Entrüftung, sondern gegen den Bormärts" und gegen unfere an die Tatsache dieses Ausfluges geknüpften Betrachtungen. In einer danach einberufenen außerordentlichen Elternbeiratssitzung foll Rettor 3ernid erflärt haben, daß die vom Provinzialfchulkollegium ergangene Verfügung, am 1. oder 2. September weder 12. Kreis, Steglig. Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Elternbeiräte! Die für heute Feiern zu veranstalten, noch auch nur Ausflüge zu machen, für die Bororte nicht gelte. Wir fönnen zunächst noch nicht glauben, daß Der Herr Rettor sich wirklich so geäußert hat. Er hat sodann, wie
Groß- Berliner Parteinachrichten.. Heute, Freitag, den 16. September:
abend angefeßte Sigung findet morgen, Sonnabend, 17. Gept, abends 72 Uhr, im Gymnasium Heesestraße in Steglit statt. Pünktliches Erscheinen Pflicht.
Gewerkschaftsbewegung
Die Lohnbewegung im Gastwirtsgewerbe.
Bei der augenblicklich auf einem toten Punkt angelangten 2ohnbewegung im Gastwirtsgewerbe handelt es sich in erster Linie um die Lösung grundsäglicher Fragen. Das Bedienungspersonal erhielt bisher feste Wochenlöhne in Höhe M. bis 350 m.( Hotel
man uns berichtet, auch persichert, er und fein Stollenium feien och 15. Generalversammlung der Metallarbeiter von 1959.( Dierreftaurantergütungen pon 3 Br03. 03 m.
garnichtreaktionär und das Kollegium habe stets einträchtig mit dem Elternbeirat gearbeitet. Elternbeiratsmitglieder antwor teten ihm mit der Erinnerung daran, daß tatsächlich( wie im„ Bormärts" gesagt worden mar) das Lehrerkollegium den sozialisti. schen Elternbeiraten wiederholt Anlaß zum Ein greifen gegeben hat. Ein solches fei z. B. nötig gewefen, damit Kaiserbüsten entfernt wurden, der Gesang sogenannter nationaler Lieder unterblieb usw. Auch darauf wurde hingewiesen. daß beim Rapp- Butsch die Einwohnerwehr mit ihrer Munition im Schulhause geduldet und dabei sogar der Unterricht zunächst weiter erteilt wurde. Schließlich wurde festgestellt, daß sogar jekt auf den Korridoren, im Zeichensaal und in der Turnhalle noch Raiser und Feld herrnbilder hängen. Wir wiederholen unsere Frage: Was sagt die Schulbehörde zu dem Berhalten der Lehrerin
nen und des Schulleiters?
( Schluß aus der Morgenausgabe.)
Die zweite Rednergarnitur.
Die USP. und die KPD - Fraktionen brachten, wie gestern die SPD. , längere Entschließungen ein, in denen ihr grundsäß licher Standpunkt zum Ausdruck fommt.
2 Pro3. traten. Unter diesem System hatte sich besonders in Lurusgeschäften das Trintgeld wieder eingeschlichen. Die Arbeitnehmerorganisationen fordern jetzt in erster Linie die radikale Beseitigung des Trinkgeldes und sind hierbei zu weitgehenden Strafbestimmungen bereit. Im übrigen ver langen sie die Beseitigung jeder Prozentent! ohnung und dafür ausreichende Barlöhne, die für Restaurant
Die Resolution der USP. unterscheidet sich gegenüber ihrer Refolution auf dem legten Verbandstage sehr start. Sie ist sehr all- fellner 500 m., für Kellner in Hotels und Lurusbetrieben 750 m. gemein und sehr gemäßigt gehalten. In der Frage der Stellung zu den Kommunisten
stellt sie sich hinter den Vorstand.
spricht die Sprache der Resolution Dißmann auf dem letzten BerDie Resolution der KPD. ist flarer und entschiedener. Sie bandstage in Stuttgart und will, daß die Generalversammlung sich Die verschwundenen Franzosenfahnen. aufs neue zu den Grundsägen der letzten Generalversammhung befennt. Sie fordert den Austritt aus dem Eisen- Wirtschaftsbund Ms fogenannten Schmud"( im bekannten christlichen Sinne) und verlangt, daß die Organisation sich für den rüdsichtslosen wies die Potsdamer Garnisontirche eine Anzahl fran- Klaffenkampf einscht. zösischer Adler und Standarten auf aus den Kämpfen der napoleoni- Die Debatte eröffnete Kummer Offenbach( SPD .), der beschen Zeit und der Jahre 1870 und 71. Diese Feldzeichen mußten tonte, der Weg von Stuttgart nach Jena sei ein sehr lehrreicher. nach dem Friedensvertrag an Frankreich zurüd gegeben wer- Das Schlußstück hier wäre ein erfreuliches. Das beeinträchtige auch den. Die franzöfifchen Trophäen wurden in Potsdam in Blech nicht, wenn es hier scharfe Auseinandersetzungen gäbe. Die Einsicht tiften verpadt und nach Berlin geschickt. Bei der Deffnung ist auf allen Seiten gewachsen. Dies läßt uns vertrauensvoll in die der Riften stellte sich heraus, daß fie leer waren. Ueber das Ber- Sukunft schauen. Wir freuen uns, daß Dißmann fagte: Die Zeit schwinden und den Verbleib der Fahnen sind jeht vor dem zuständi- ist wiedergekommen, wo wir gen Richter umfangreiche Bernehmungen am Potsdamer Amtsgericht im Gange. Eine Aufklärung ist bisher nicht möglich gewesen. Der Versand erfolgte im Januar 1919.
Da faum jemand Interesse an den alten Lappen haben dürfte, als die Potsdamer militaristische Clique, so bleibt nur wieder die Erflärung übrig, daß diese Kreise ihre Hand hier im Spiele hatten, um wegen einer Wagenladung voll alten Gerümpels dem Lande nur ja teinen Konflikt zu ersparen.
Unser Wahlkampf.
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In der Versammlung des 20. Verwaltungsbezirts( Reinidendorf) teilte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Selfe auf eine Anfrage mit, daß das Bezirksamt damit umgehe, ein Pressede. Bernat zu errichten, damit die Bewohner des Bezirks nicht gezwungen feien, die örtlichen unparteiischen" aber verstedt mon archistische Propaganda treibenden Blättchen der amtlichen Bekanntmachungen wegen zu lesen. Gegen eines dieser Blättchen sei vom Bezirksamt Strafantrag wegen Aufreizung zu Gewalttätigkeiten gestellt. Merkwürdig warm schlug das Herz der Bürgerlichen für bas Recht der Gemeindearbeiter auf Auszahlung des Lohn.
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betragen sollen. Die Unternehmer haben entgegen ihren Ber öffentlichungen in der Preffe für die Zukunft jede feste Ent. lohnung oder Umsatbeteiligung abgelennt und bebendes Trintgeld angewiesen, das unter der Bezeichnung das Bediennungspersonal lediglich auf ein vom Gaste zu er Bediennungsgeld" in Höhe von 15 bzw. 10 Proz. des Rechnungsbetrages gezahlt werden soll. Daß die Unternehmer diese Trinkgeldeinnahmen in Höhe von 750 M. monatlich( für Garderobenfrauen), bis zu 1500 m.( für Oberfellner in Weinrestaurants) garantieren wollen, ist ebenso ungenügend wie nebensächlich. In der Hoffnung, das fest zusammengeschlossene Personal spalten zu können, haben die Arbeitgeberorganisationen dem Küchen- und Hilfspersonal aller dings Lohnerhöhungen zugebilligt. Db diefe aber in allen Fällen beträchtlich", find, mag man daran erkennen, daß fie für jugendliches Hilfspersonal und Gemüsefrauen 5 M., für Maschinenmädchen, Ge schirrwäscherinnen und Reinmachefrauen 10 M. und für Wäsche rinnen 15 M. wöchentlich betragen sollen. Diese Aufbesserungen und damit auch die Spaltungsversuche wurden in der gestrigen GeneralCafé- Angestellten einstimmig zurüdgewiesen und stärtDersammlung des Zentralverbandes der Hotel -, Restaurant- und ten sichtlich den Kampfwillen der Vertreter der Arbeitnehmerschaft.
alle ein gemeinsames Parteibuch in der Tasche haben. Wir von der SPD . waren immer der Meinung, daß die richtig!) Auf das Bild, das Dißmann gab, fallen einige Echatten. verschiedenen Parteibücher sehr überflüffig waren.( Lebhaftes Sehr Bei der Delegiertenwahl wurde in einem Flugblatt der USP. in Dresden von den Rechtssozialisten als den klassischen Vertretern nach der Tü., bezüglich ber Fabrisarbeiter, zu einem AbDie Cohnverhandlungen in der Solinger Metallindustrie haben reformistischer Fragen, die den Aufstieg der Arbeiterschaft hindern", schluß geführt. Die von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern eingesprochen. Und Dißmann forderte in Leipzig größte gelegte Verhandlungsfommission hat die nach dem Kollektivvertrag Attivität gegen alle Gegner, Kommunisten und Rechts- bestehenden Teuerungszuschläge um weitere 100 bis fozialisten. Hätte Dißmann in Stuttgart einen Teil der Ein 250 Bro3. erhöht, so daß die gesamten Teuerungszuschläge ficht gezeigt, wie heute, dann wäre uns viel erspart geblieben. Ich auf die Grundlöhne 1000 bis 1500 Proz. betragen. Dadurch ist ein habe schon in Stuttgart gesagt, demokratische Pflicht ist nicht, den Ausgleich zwischen den Affordarbeitern und den nach Stunden entMaffen zu schmeicheln, sondern ihnen die Wahrheit zu sagen. Heute lohnten Arbeitern geschaffen. Die Vereinbarungen dürften wahrmuß man die Richtigkeit dieses Sazes zugeben, die Vernunft muß scheinlich die Zustimmung der beiderseitigen Organisationen finden. aber in tommunistischen Kreisen wachsen. Die russischen Verhältnisse Bezüglich der heimarbeiter werden die Verhandlungen fort. müssen auch bei ihnen Einsicht bringen. Es ist nicht wahr, wie gefeßt. Walcher sagte, daß meite Schichten der Arbeiter den Glauben an die Gewerkschaften verloren haben. Der Metallarbeiterverband ist der lebendige Beweis dafür, daß sich in der Arbeiterschaft eine
große Begeisterung für die Gewerkschaften