Thancen in Aussicht gestellt worden sind, deren p Hanta st ischen Charakter jeder halbwegs Einsich» t i g e ohne weiteres hätte erkennen müssen. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft ist durch die Polizei- behörde in Niederschöneweide und Lichtenberg wieder ein Wettkonzcrn aufgehoben worden. Es handelt sich um den „R h e n a n i a- K o n z e r n", dessen Begründer ein Kaufmann chell war. Der Konzern hatte m den allerletzten Tagen erklärt, daft sein„Stammhaus" sowie die beiden„Filialen" trotz aller Kon- kurse nach wie vor Auszahlungen vornehmen würden. Noch am gestrigen Tage wurden Einzahlungen vorgenommen. Bei dem Rhenania-Konzern bandelt es sich um eine der übelsten Gründungen auf dem Gebiet der Weitkonzerns. Das„Stammhaus" in Nieder- schoneweide war in Wirklichkeit ein B r e t t e r h L u s ch e n, bestehend aus zwei Zimmern, in denen nach Klantefchem Muster das Cafe Liliput unterqebracht war. Der Kriminalpolizei gelang es noch, eine Kasse zu beschlagnahmen, in der sich 1780 M. befanden. Der Inhaber und die„Filialleiter" waren mit den ihnen anver- trauten Ge'dern verschwunden.
die das Wort schmarotzenden eine Berhand-
Schmarotzer der GroßstaSt. Delrugereien im kokainrausch. In Jene übelberüchtigten Kreise der Großstadt, „Arbeit" nur vom Hörensagen kennen und die dem Genießertum als entsprechende Folie dienen, führte lung vor der 3. Strafkammer des Landgerichts I . Wegen Betrugs und schwerer Urkundenfälschung hatten sich hier der befchäftigungs- lose Heinrich Eysenhardt in Gemeinschaft mit dem Kaufmann Fritz Königsberger zu verantworten. Enlenhardt ist der Typ des sogenannten„Gmt mit der leeren Briestasche", der allen möglichen Lastern huldigt. Durch und durch von einer gewissen Krankheit verseucht, spielte er in den Kreisen andersvcrai'lngter Männer eine große Rolle. Eines Tages erschienen die beiden Angeklagten bei eii»m Möbelhändler K. Königsberger stellte den Enlenbardt als„Oberleutnant Graf Bodo von Kalkreuth" vor, der die Absicht habe, einen vornehmen Spielklub zu gründsn. wozu er echte Perscrtcppiche brauche. Das Geschäft wurde perfekt und der„Herr Oberleutnant" setzte sich monokelbewehrt an den Schreibtisch und stellte mit vornehmster Gebärde einen Scheck auf die Dresdner Bank über 30000 Mark aus, der natür- lich nicht eingelöst wurde.— Zu der gestrigen Berhandlunng war von dem Verteidiger Prof. Dr. Felix P i n c u s als Sachver- ständiger geladen, der die Möglichkeit, daß der Angeklagte die Tat in einem durch Kokaingenuß erzeugten Dämmer- zustande begangen habe, als nicht ausgeschlossen bezeichnete. Vom Verteidiger wurde daraufhin die Ladung des Kriminalober- Wachtmeisters Wild beantragt, zum Beweise dafür, daß E. zu jener Zeit ständiger Besucher der K o k a i n h ö h l e n�war und sogar, um Kokain zu erhalten, seinen Rock und Weste dort gelassen habe Das Gericht gab diesem Antrage statt und beschloß ferner, den Gerichtsarzt Prof. Dr. S t r a u ifc als den besten Kenner der Kokainseuche und ihrer verheerenden Folgen mit der Veob- cchtung des Angeklagten auf feinen Geisteszustand zu beauftragen.
lung statt. Die nächste Sitzung ist für Dienstag, den 27. September, in Aussicht genommen. Eine blutige.Ehekraqodie hat sich gestern in Neukölln im Hause Knesebeckstraße 64 abgespielt. Dort wurde die Frau des Lokomotivführers Schiller von ihrem Mann nach einer Eifer- suchtsszene durch Stiche mll einem Seitengewehr getötet. Nach der Ermordung seiner Frau wollte Schiller sich selbst mit Gas ver- giften. Der Feuerwehr gelang es, den Besinnungslosen ins Leben zurückzurufen. Er wurde als Polizeigefangener nach der Charit« gebracht. Wie die Feststellungen ergaben, handelt es sich um«in Cisersuchtsverbrechen. Frau Schiller besuchte wiederholt Witwenbälle und kam auch gestern erst»m 5 Ubr früh nach Haus«. Eine Stunde später wurde sie von ihrem Man? ermordet.— Ausflügler fanden im Grunewald beim Jagen 23 in der Nähe der Obersärsterei den Polizeisekretär Paul I u n g b l u t und die Bureauangestellte Frau Margarete Z i e l k e aus der Urbanstr. 6 mit SckußverleKungen in der Herzgegend tot auf. Aus einem hinterlassen«» Briefe geht hervor, daß beide freiwillig aus dem Leben geschieden sind. Beide Leichen wurden nach dem Schauhauf? geschafft. Ob Iungblut Frau Zielke erschossen oder diese sich selbst durch einen Schuß getötet hat, ist noch nicht aufgeklärt. Genosse Pfarrer Pkrier vült Sonntag. den lS. Sept., vorm. lOIlbr, in der Trinitatiskirche, Cbarlottenburg, KarI-A«gus!<Platz, eine religiöse Fein stunde. Tbema:„Was ist Religion?" BezirkSbildnngSanSkchns» Tempelhof . Heute abend dünktllch 7'lt Ubr in der Aula des RcalghmnasiilmS, Katscrin-Augusta-Ttrahe: Die Operette von Strans! bis Lcbar. Künstlerische Leitung und einleitende Worte: Dr. Ernst ltokl. Gesang: llran Gertrud Wolf. Tanz: Fräulein Friede! De ver und Ruth Do!v. Colotänzerinnen am Deutschen Opernhaus. Karten i M. bei den Funktionären und an der Abendlasse.
Ter Flüchtling in der Badewanne. Mit einem geistesgegenwärtigen Flüchtling hatte es gestern ein Kriminalbeamter zu tun, der einen sogenannten Ausreisepaß- s ch w i n d l e r verfolgte. Der Schwindler, ein Jakob Werner, und sein Komplize Fritz Freund hatten verschiedene Leute durch das Berspx-.chen, ihnen Auoreisepässe zu besorgen, um hohe Beträge geschädigt. Ein Geschädigter, der mit dem Kriminalbeamten sich nach einem Lokal in der Kcchstraße begeben hatte, traf dort dcn Schwindler an, als er gerade beim Mittagbrot saß. Werner erkannte sofort sein Opfer und flüchtete über eine Hintertreppe in den vierten Stock hinauf. Der Beamte setzte ihm nach und rief hinter ihm her. Das hörte auch eine Frau im vierten Stock, die auf den Fiur trat, um zu sehen, was es auf der Treppe gebe. Der Schwind- ler lief an ihr vorbei, durch die offene Flurtllr in die Wohnung hin- ein und wart die Tür hinter sich zu. Mit Windeseile entledigte er sich seiner Kleider, setzte sich in die Badewanne und tat so, als ob er nicht wisse, wen man suche. Er wurde jedoch er- bannt, festgenommen und»ach dem Polizeipräsidium gebracht. Auch sei.'. Spießgeselle konnte bald darauf ergriffen werden.
Eine zahlreich Schönhauser rufen von unseren
Unser Vahlkampf. besuchte Kommunalwählerversammlung für die und Prenzlauer Borstadt, einbe- Parteigenossen, fand am Mittwoch in der Aula in der Gleimstraß« statr. Genosse Heinrich S t r ö b e l als Referent führte m s, daß der gegenwärtige Wahlkampf ein Vorspiel lein müsse für jene größeren Kämpfe, denen wir entgegengehen. Das Proletariat habe jetzt alle Ursache, geschlossen zusammenzustehen und sich für jede Kraftprobe bereit zu holten. Die Reaktion glaube an baldiges Kommen der Zeit, wo die Errungenschaften der Revolution wieder rückgängig gemacht werden könnten. Die gewaltige Demonstration im Lustgarten dürfe kein Eintagsfeuer sein. Wir müssen uns vor Augen hauen, daß die Gegner der Republik seit Jahr und Tag gerüstet hätten. Wie kampffreudig die Stimmung der Reaktion geworden ist, darüber wissen Reisende, die aus Süodeutschland zurückgekehrt sind, mancher- lei zu berichten. Bon Landwirten und anderen, die ihre Gesinnung nicht kannten, haben sie gehört, daß man fest entschlossen s«i, mit der Republik in Boyern ein Ende zu machen und daß man sich nicht täuschen lassen solle durch Verhandlungen, die mit Berlin geführt würden, um Zeit zu gewinnen. Man wolle das Königtum in Bayern errichten und dann von Bayern aus die Offensive gegen die Republik in ganz Deutschland eröffnen. Die Herren in Bayern rechnen auf das Ge. lingen ihrer hochverräterischen Pläne, indem sie frohlocken:„Wir sind bis an die Zähne bewaffnet und die Massen der Arbeiter sind es nicht. In München sino 15 000 Studenten bereit, zu den verborgenen Waffen zu greifen." So die Stimmung aus Bayern . Aus allen diesen Reden gehe hervor, wie ungeheuer frech die Reaktion in Bayern geworden sei. Und wenn alle, die zur Republik halten, nicht gerüstet seien, um im gegebenen Moment sofort auf den Plan zu treten, könnte der Streich gelingen. Nicht nur zur Abwehr der Reaktion, sondern auch zur Beseitigung der trostlosen sozialen und wirtschaftlichen Zustände müsse das Prole- tariat einmütig zusammenstehen. Wer sei der einzuschlagende Weg der organische Weg der Sozialisierung, nicht der bolschewistischer Experimente.— Auch bei der bevorstehenden Stadtverord. n e t e n w a h l müsse das Proletariat zeigen, daß ds auf dem Posten fei. Die Stadtverordnetenwahlen hätten vorbildliche Bedeu- tung. Ihr Ausgang müsse der Beweis dafür sein, daß das Prole- tariat die Situation begriffen habe und bereit sei, zähe um seine Rechte zu kämpfen. Eine starke sozialistische Mehrheit müsse der Erfolg der Wahlen sein. Der Vortrag fand stürmischen Beifall.• Satdtrat Genosse Web er zeigte am Beispiel der bourgeoisen Schulpolitik der freisinnigen Mehrheit der alten vorrevolutionären Stadtverordnetenversammlung, wie außerordentlich wichtig es für die wertvollsten Kulturgebiete ist, eine sozialistische Mehrheit zu haben. Der 16. Oktober müßt« ein Markstein werden für die Wei- terentwicklunz des sozialistischen Berlin. (Lebhafter Beifall.)— Becker als Kommunist brach eine Lanze für das kommunale Wirken seiner Partei. Im übrigen billigte er manche Ausführungen des Referenten. � Die Genossen Schramm und B a u m a n n gingen u. a. kritisch auf verschiedene Ausführungen Backers ein. Nach dieser sachlich geführten Diskussion hielt Genosse Ströbel ein zum Wahlkampf begeisterndes Schlußwort. vie nächste Skadtverordnekenversammlung am 27. September. In der kommenden Woche findet mit Rücksicht auf den sozialdemokra- ischen Parteitag keine Sitzung der Stadwerordneienoersamm-
1 5. Generalversammlung öer Metallarbeiter 5. Verhandlungstag. Zena . 16. September. (Eig. Drahtbericht d.„Vorwärts".) Die Diskussion über den Geschäftsbericht wird fortgesetzt. B u s e- Bielefeld(SPD .) eröffnete die dritte Redoerfolge. Er erinnerte daran, daß seine Freunde schon in Stuttgart gesagt haben, auch der neue Vorstand würde durch die Verhältnisse gezwun- gen sein, sich auf den Boden der praktischen, positiven Gewerkschaftsarbeit zu stellen. Diese Voraussage habe sich bestätigt. Die in Stuttgart angenommene Resolution Dihmann stand nur auf dem Papier. Es wurde nicht noch ihr gehandelt.. Oetting� Haus gab gestern zu, daß ihr Vorgehen in Stuttgart von Haß diktiert war. Wir haben euch nie gehaßt.(Stürmische Zustimmung bei der Mehrheit.) „Nur Lieb' soll uns zusammenketten, Mr strecken aus die Bruderhand." (Erneute Zustimmung.) Nach diesem Grundsatz handeln wir. Was die Kommunisten wollen, sind Eisenbartkuren für die Gewerkschaften Die Kommunisten haben unverantwortlich an der deutschen Arbeiter� schaft gehandelt. Wir hätten in Deutschland Peine Orgesch, keine Stahlhelm-Orqanisationen, wenn...(Stürmische Unterbrechung bei den Kommunisten). Die Dinge ständen in Deutschland besser, wenn ihr(zu den Kommunisten) den Kampf der Arbeiterschaft nicht herab gewürdigt hättet. Solang« die Kollegen der Kommunistischen Partei sich nicht frei machen von Richtlinien, die sie von außerhalb der Organisation stehenden Personen oder Instanzen be kommen, solange wird ein Zusammenarbeiten mit ihnen nicht mög' lich sein. Die von der USP. eingebrachte Resolution macht viele Worte, enthält aber nichts, was als Programm angesprochen werden kann. Sie ist sehr matt. In unserer Resolution sind die notwendi- gen Forderungen scharf umrissen aufgestellt. Sie stellt den Boden dar, auf den die beiden sozialistischen Fraktionen treten können.(Lebhafter Beifall.) Ziegler-Heilbronn(USP.): Bei einigermaßen gutem Willen wäre ein gemeinsames Borgehen beider sozialistischer Richtungen möglich gewesen. Die beiden sozialistischen Richtungen sollten in großen Fragen geschloffen vorgehen.(Lebhafte Zu stimmung.) Kein Führer wird sich auf die Dauer diesem Berlangen widersetzen können. Der Bruderkampf saugt einen Teil der prole- tarischen Kräfte auf, die dringend gegen den Kapitalismus gebraucht werden. Was lrennk USp. und SPD.? Die Frage Diktatur oder Demokratie ist nicht voll geklärt. Wir haben die Demokratie nie abgelehnt. Wir glauben nur nicht daran, daß die Demokratie allein uns den Sozialismus bringt. Die Geschichte beweist, daß alle großen Gesellschaftsumwälzungen sich nicht ohne Gewalt vollzogen haben. Wir wünschen, daß der So» zialismus ohne Anwendung von Gewalt durchge führt wird. Wir wollen aber alle Mittel anwenden, um vor- wärts zu kommen auf dem Wege zum Sozialismus. Walcher sagte, daß der Borstand vor Kämpfen zurückschreckt. Das ist nicht richtig. So frivol und leichtfertig wie beim Märzputsch kann der Vor- stand allerdings nicht handeln.(Stürmische Zustimmung.) Die Eini- gung muß auch mit den Kommunisten kommen. Sie wird eintreten, wenn sie sich von Sowjetrußland freigemacht haben. V r a ß» Remscheid (KPD .): Es wäre eine große. Täuschung, wenn wir sagen würden, daß man auf dem Derbandstag einig wäre. Der Derbandstag muß klipp und klar feststellen, wie weit es möglich ist, eine« einheillicheu Weg zu marschieren. Di« Resolution der USP. richtet ihre Spitze gegen die K o m m u- nisten. Sie läßt erkennen, daß das Bestreben, eine Einheitsfront zu bilden, nicht ehrlich gemeint ist. Dißmann sagte, daß nicht von außen her den Gewerkschaften Parolen gegeben werden dürfen. Bor kurzer Zeit hat die USP. eine ander« Stellung eingenommen. Am 18. Ok- tober v. I. erließ die Zentrale der USP. einen Aufruf, der für die gewerkschaftliche Tätigkeit der USP.-Mitglieder bestimmte Richtlinien aufstellte. Was heißt dies anders, als die politische Auffassung in den Gewerkschaften zum Durchbruch zu bringen. Was würde Dißmann sagen, wenn die Mehrheit die Resolution durch- führen würde? Ich freue mich, daß die Kollegen der SPD. in dieser Frage eine andere Stellung einnehmen. Der beste Vertreter der- Zu- sammenfassung der Opposition auch außerhalb der Organisation war Dißmann. Er wird nicht bestreiten können, daß wir auf diesem Ge- biet sehr eng, sehr gemeinschaftlich zusammengearbeitet haben, daß nicht nur eine Gruppe innerhalb des Verbandes, sondern auch Parteigenossen außerhalb des Verbandes mitgeholfen haben. Alle, ist schon dagewesen. Wir hatten in der USP. auch dne Gewerkschaftszenlrale.' die den Parteigenossen Anweisungen gab. Wir haben in der Zentrole beraten, wie die Auffassung der USP. in den Gewerk- schaften am besten durchgesetzt werden kann.(Hört, hörtl) Wir haben mit allen Mitteln versucht, unsere politische Auf- sassung in den Gewerkschaften durchzubringen. Dißmann war der Spiritus rector der Gewerkfchaftszentrale der USP. Und heute be- kämvft er uns, weil wir das gleiche tun, was er damals getan hat. Auch die Kollegen von rechts haben das gleiche getan. Gewiß können sie sich darauf berufen, daß sie durch das Lorgehen der USP. und KPD. dazu gezwungen waren. Bleiben wir aber doch offen und ehrlich: Es wäre dem Verbände schädigend, wenn wir die Kolle- gen der KPD außerhalb des Verbandes stellen würden.(Lebhafte Zustimmung.) Der kommende Dorstand muß Toleranz üben gegenüber den politischen Auffassungen der Verbandstollegen. Wenn wir zu einer Einheitsfront kommen sollen, dann nur, indem wir im Kampfe zusammenstehen in dem festen Willen, das Erreichte auch festzuhalten. Alle Reden über die Einheitsfront haben keinen Zweck, wenn nicht der entschlossene Wille dahintersteht, den Kampf bis zum bitteren
Ende gemeinsam durchzuführen. Haas hat gesagt, wir find wieder zurückgekehrt auf den Boden der Demokratie. Die Kollegen der USP. haben sich für die Dikmtur erklärt. Sie sollen die Tat dahinter- st e l l e n, dann erst wird der Sieg des Proletariats sicher sein. (Beifall.) Nach Braß, der am geschicktesten von den KPD. -Rednern ge- sprachen hatte, folgte die allgemeine Debatte mit 10 Minuten Rede- zeit. Ditz Delegierten betnrachen meist Einzelfragen im Organisation-- leben. Das Wort wurde fraktionsweise erteilt. Riedel- Chemnitz (SPD .) wünscht, daß der Verband sich mehr der Jugend- und Lehrlingsfragen annimmt. Emil Barth - Berlin ging auf die B e t r i e b s r ä t e k r a g e ein und besprach die Schulung der Betriebsräte. Weiß- Saarbrücken(KPD .) schilderte die Verhältnisse im Saargebiet. Die Unter- nehmer wollten Lohnreduzierungen vornehmen. Petersen» Hamburg (SPD .) besprach die Werstarbeiterbewegung. Der Bor » stand müsse mit allen Mitteln dem Treiben der Werftbesitzer einen Damm setzen. Sander- Dresden (USP.) sagt, es fei erfreulich. daß dte Resolution der KPD . nicht von dem Weg nach Moskau spricht. Krauß-Stuttgart (KPD .) beschwert sich, daß die Stutt- qarter Ortsoerwaltung vom Vorstand nicht anerkannt wird. Rur der Besonnenheit der Stuttgarter Kollegen wäre es zu danken, wenn es dort zu keiner Gewalt gekommen fei. Durch Schlußantrag wurde hierauf die Debatte beendet. Albrecht-Bcrlln(USP. links) brechte hierauf«inen Antrag ein, nach der Vertreter aller drei Fraktionen versuchen sollten, eine ge- meinschastliche Resolution durchzudringen. Ramsbrock- Verlin(SPD .) und U r i ch« Berlin (USP.) sprelbm dagegen. Wegmann-Essen(KPD .) ist mit der USP. links (große Heiterkeit) für den Antrag Albrecht. Der Antrag Albrecht wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Das Schlußwort erhielt dann Dißmann, der zunächst auf einige Vor- würfe einging, um dann zu den großen allgemeinen Fragen Stellung zu nehmen. Am Schlüsse seiner über zweistündigen Ausführungen besprach Dißmann die vorliegende Resolution. Die KPD. warf dem Dorstand Mangel an Mut vor. In ihrer Resolution hätte sie ober ieden Hinweis auf Moskau vermieden. Wo bleibt da der Mut und die Konsequenz? Der Resolutionen der SPD. und USP. enthielten nichts, was man nicht gemeinsam annehmen könne. Zum Sieg des Proletariats brauchen wir alle, auch die kommunistischen Arbeiter. Wir hoffen, daß die Zeit bald kommt, wo wir alle wieder in Reih und Glied festen Schrittes auf dem Boden des proletarischen Klassenkampfes. vroletarischer Solidarität und Treue zusammenarbeiten.(Stürmischer Beifall.)— Um l'A Uhr trat die Mittagspaus« ein. In der Rachmitagssitzung, die sich bis abends v Ubr hinzog, gab zunächst der Borsttzende Braß Kenntnis von«wer Erklärung der Fraktion der KPD. auf die Frage des Kollegen Kummer, wie sie sich zu den gewerkschaftlichen RiMtlwien des Jenaer Partei- tages der KPD. stelle. Die Erklärung hm solaenden Wortlaut:„Die Richtlinien des Jenaer Parteitages für die Tätigkeit der Konimu- nisten in den Gewerkschaften verpflichten die Kommunisten nicht zur Durchbrechung des Lerbondsstatuts oder irgendwelcher Serbands» beschlösse. Wir halten es für unsere Pflicht, die seit Monaten von gewerkschaftlichen Organisationen und dem Vorstand verbreiteten Be- hauptungen. die Kommunisten wollten die Beschlüsse der Organ!» sation durchbrechen oder die Gewerkschaften auf Anweisung von Moskau oder ihrer Parteizentrale zerstören, als Verleumdung zurückzuweisen. Wir erklären aber weiter, daß wir uns nicht das Recht nehmen lassen, innerhalb der Grenzen des Verbandsstatuts auf die Aendening der nach unserer Meinung falschen Derbandsbe» schlüss.? hinzuwirken." Run wurde zur Erledigung der zum Geschäftsbericht vorliegen- den Anträge geschritten. Der größte Teil der Antröge wurde durch die zu beschließende allgemeine Resolution, deren Wortlaut von Vertretern der SPD. und USP. noch festgesetzt Verden soll, als erledigt betrachtet. Ein weiterer großer Teil der Anträge wurde dem Vorstand zur Berücksichttguna bzw Erledigung Überwiesen. Dem Kassierer wurde einstimmig Entlastung erteilt. Ebenw ein- stimmig wurde beschlossen, den Vorstand zu beauftragen, folgende Forderungen an die zuständigen Stellen zu richten: 1. Aushebung des Belagerungszustandes. 2. Aufhebung der Sandergenchle. 3. Aushebung der Orqesch. Mit großer Mehrheit fand der Antrag Annahme, der den Vor» stand verpflichtet, alle Maßnahmen zu ergreifen, um dt« Her- stellung von Kriegsmunition und Kriegs mate- rial zu verbieten. Die Generalversammlung trat hierauf in die Statutenberatung ein, die heute nicht mehr beendet wurde und morgen fortgesetzt wird. Wir berichten darüber zu» sammensassend._ flus aller Welt. Europarundflug Morgans? In Le Bourget ist gestern ein Flugzeug mit einem Führer und zwei Passagieren, darunter ein amerikanischer Groß» ka pi talist, gelandet, da? soeben, wie Hava? mitteilt, einen Rundflug durch Europa beendet hatte. Da? Flugzeug ist am 24. August von London abgefahren und hat die Strecke Paris— Brüssel— Amsterdam— Bremen— Hamburg— Kopenhagen— Stockholm —Kristiania— Berlin— Warschau— Prag— Wien— Venedig— Mailand —Genua— Marseille— Lyon— Paris in der Zwischenzeit zurückgelegt. Wie»Petit Journal" schreibt, soll es sich bei dem amerikanischen Passagier um Morgan handeln.(Danach ist Morgan also doch in Berlin gewesen. Snm. d. Red.).
Zanres' Mörder, Villemin. hat einen Selbstmordversuch unter- nommen, indem er fich zwei Kugeln in den Unterleib schoß. Der Grund zur Tat ist darin zu suchen, daß der Vater eines Mädchens in Reims , das Villemin heiraten wollte, seine Zustimmung zu dieser Heirat versagte!
Sport.
Nennen zn Ruhlede«. 1. Sleipner.?�«?-?. 1. Fk»r»9in«e» (Knövnadel), 2. WagebalS, keine Wette(C?. Treub.), 3. Ingrid Rufet (M. Ringlus). Jrrsahn(4.). Tot. 41:10, PL 17:10. Ferner liefen: Handfest, Friedenswarc. Eduard I. , Dr. Adolf K., SIcgm. Eilver, Erika III disg., 80 Prvz. Plab«. zurück. 6 Lg— 2. Horizont-Preis. 1. Clara I(I. Lichtenscld), 2. Heideprinz I(H. Grübet, 3. Aoirng Cond (53. Czerson). Tot 23: 10, PL 12, 16: 10. Ferner liefen: Mauriee(4.), VolluiL 6—5 Lg.— 3. MercedeS -PreiS. 1. Agi sRm. Schleusen), 2. Prinz Kuckuck(I. Lichtenseld). 3. JbiriS Onivard(33. Freundt). Tot. 40: 10, PL 15. 15, 21: 10. Ferner liefen: Frühaus(4.), Ouäcker diSq., Kehcimrat, Heidemann.?lckelei B., 5—6—6 Lg.— 4. Imperator- Preis. 1. Paul 3. CD. Lantenberger), 8. Odhsseus(Rm. Schleusten), 3. KriegSsreiwillizer(W. Rösler). Glücksdirndl(1). Ferner lief: Erbgraf. 5—5 Längen.— 5. Salm-Horstmar-Rennen: Matador L f®. Treuherz), 2. Eilzug(Fester), 3. Angriff
(Stciilnagel). Tot.: 117: 10, Platz 28. 16.' 81: 10. Ferner liefen: Pupille(4), Die Beste. Prekusa, Frechheit. Amorette. Falter angeh.. Sigurd, Kuserlrud. 6—4 Lg.— 6. Krone- Preis: 1. Flieger l (Hm. Schleustner), 2. Monarchist<Knöpnadel>, 3. Belt(W. Freunds). Tot.: 27: 10, PL 18, 24, 27: 10. Ferner liefen; Manleuffel(4), Ulk, Cedru», Zufall, Slraber, Clara Bingen. Hals 3—4 La.— 7. S e I e k t a- M e a- Preis: 1. Volkslied(Höhne). 2. Kammerfritz(S. Perk), 3. Hoffnung I iPöbn). Tot.: 44:10, Pl. 17, 27,13:10. Ferner liefen: Willy I(4). Allertonh, Korfar(als 1. disg., 80 Pro,, der Einsätze zurück), Gradiosa diSg., Erich I. Finale I, Holsleinerin II. 8—3 Lg.— 3. Ramus- PreiS: 1. Ehrengabe(Stelmiagei), 2. Gudrun II iKnöpnadel), 8. Lon- gine jr.(Rotmeier). T-L: 122:10, Pl. 80. 15, 13:10. Ferner liefe* i Fibel(4), Rar? III diSq., Jupiter III. Sroeu«. HaJS— 3 Lg.
Wetter biS Sonntag mittag. Zeitweise heiter, meist trocken. Tag?« über etwa« wärmer, bei schwachen, vorherrschend nordöstlichen Wind«.