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Witterungsübersicht vom 28. November 1894.
Stationen.
Swinemünde
Hamburg
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stand in mm, reduzirt d. Meeressp.
Windrichtung
771
Windstärke
( 1-1) 21121242113
etter
Temperatur
VALPOVALbb( nach Gelfins
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50 G. 4° R.)
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gangsthür. Sie erlitt dabei eine schwere Verlegung am Vorder- in der Versammlung des zweiten Berliner Wahlkreises vom[ als auswärtiger Genosse nicht das Recht habe, sich in die arm und mußte nach dem Krankenhause gebracht werden. 14. November auf das entschiedenste Stellung zu nehmen. internen Angelegenheiten der Braunschweiger Genossen zu mischen, Abends wurde ein Knabe in der Invalidenstraße von einem Nach ihrer Ueberzeugung besteht für die Annahme, daß die entschieden zurück. Daraufhin war am 26. November eine Arbeiter angeblich wegen fortgesetzter Belästigung durch Fuß- Partei in einer wachsenden Verflachung und in einem prinzipiellen Parteiversammlung anberaumt, in der endgiltig über die herrschenden tritte mißhandelt und am Ohr bedeutend verlegt. Im Laufe Niedergange begriffen sei, auch nicht der geringste thatsächliche Parteizwistigkeiten entschieden werden sollte. Genosse C alwer des Tages fanden drei Brände statt. Anhaltspunkt. Infoweit aber der Genosse Bebel wirklich an Redakteur des Volksfreund", referirte über Innere Parteieine solche Gefahr glaubte, war die für die Geltendmachung organisation ". Er führte aus, daß die Parteitaktik durch den feiner Ansicht allein gegebene Stelle der Parteitag. Dort rück Erfurter Parteitag festgestellt sei und daß das Verhalten einer haltslos zu sprechen, war fein Recht und seine Pflicht. Nicht aber Minorität in der hiesigen Partei nicht so sehr gegen ihn, als tann es das Recht eines Parteigenossen sein und wäre er der höchst- gegen die Partei selbst sich richtete. Fortgesetzt würden Anverdiente, auf dem Parteitag felöst seine Meinung zu verschweigen, griffe gegen den Boltsfreund" erhoben und die haltlosesten um unmittelbar hinterher, nachdem der Parteitag die Frage nicht Beschuldigungen gegen denselben ausgesprochen. Genosse Legien, nach seinem Willen erledigt, die Debatte aus eigener Macht der das Bestreben habe, mit Hilfe der gewerkschaftlichen Bewegung vollkommenheit aufs Neue zu eröffnen und dadurch die Partei die politische zu sprengen, mische sich in die hiesigen Parteizu erregen und in einem Augenblick ihre Einigkeit zu gefährden, verhältnisse und schlage auf grund ihm zugetragener Nachrichten wo angesichts eines drohenden Angriffes die einheitliche Zusammen- vor, allerdings hinter ein Wenn versteckt, eine Spaltung in der faffung aller Kräite mehr als je nöthig ist. Partei eintreten zu lassen. Es tönne nicht so weiter gehen und Ganz insbesonders kann die Parteiversammlung die uner empfehle deshalb den Antrag:" Für die Parteigenossen bin4 erhörte Art, in welcher den bayerischen Genossen die ihnen zu dende Beschlüsse tönnen nur in Parteiversammlungen gefaßt gemeinsamen Parteizwecken aus der Parteikaffe zur Verfügung werden, die von dem gewählten Vertrauensmann der Partei eingestellten Geldmittel öffentlich vorgeworfen werden, gleich als zuberufen sind." Der jeßige Zustand führe zur Anarchie in der Partei. 2 ob dieselben ein zu Dank und Unterwürfigkeit verpflichtendes Wenn eine Parteiverfammlung etwas beschlossen habe, tomme die Geschenk wären, nicht nachdrücklich genug verurtheilen. Mit Minorität und beschließe in einer kleinen Versammlung das Gegentheil. Rücksicht darauf, daß Genosse Bebel Mitglied des Partei- Es müßte ein Machtspruch gesprochen werden, damit die Genossen vorstandes ist, muß die Parteiversammlung eine Aeußerung wüßten, was sie zu thun hätten. Genoffe Legien, welcher des letteren für nothwendig balten, durch welche jeder anwesend war, tam ebenfalls zum Wort und wendet sich speziell Des Genossen Bebel in irgend welchem Zusammenhange stehen der Partei, welche den Nutzen und die Nothwendigkeit der ges Zweifel darüber, als ob der Parteivorstand mit den Ausführungen gegen Calwer und allgemein gegen die politische Richtung in tönnte, beseitigt wird.- Indem die Parteiversammlung es auf wertschaftlichen Bewegung verkenne. Während der ganzen Dauer das Tiefste bedauert, daß ein Genosse von dem berechtigten An der Versammlung ist es für den Vertrauensmann und später für sehen Bebel's fich zu einem Vorgehen verleiten lassen konnte, den Vorsitzenden schwer gewesen, die Ordnung aufrecht zu er welches so sehr den Interessen der Partei zuwiderläuft, spricht halten. Bei der Rede des Genossen Legien steigert sich die Unfie die Ueberzeugung aus, daß die Genoffen überall ebenso sehr ruhe so, daß der überwachende Beamte die Versammlung auflöſt. wie der sozialistischen Durchbildung, so auch der Förderung demokratischer Gesinnung und einer selbständigen Denkart ihr Augenmerk zuwenden müssen, damit die Partei vor jedem Mißbrauch der persönlichen Autorität gesichert werde. Schließlich giebt die Parteiversammlung ihrer völligen Uebereinstimmung mit ihren Abgeordneten, sowie der Solidarität der bayerischen Genossen mit der Gesammtpartei Ausdruck.
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Haparanda
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wollig
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wolkig bedeckt
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Wetter- Prognose für Donnerstag, den 29. November 1894. Wärmeres, vorherrschend wolkiges Wetter mit etwas Regen und mäßigen bis frischen westlichen Winden. Berliner Wetterbureau.
Gerichts- Beifung.
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2 Resolution:
öffentliche Parteiversammlung erklärt: Die heute den 26. November 1894 im Orpheum" tagende
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
Ein Pfennigprozeß ist gestern zu Ungunsten des Verklagten der Schuhmacher Uslar in einer Volksversammlung, die im Den Erbürgermeister Engel von Preet soll entschieden worden. Vor einiger Zeit hatte ein Gastwirth in Januar daselbst stattgefunden hat und in der Uslar gelegentlich der Georgenkirchstraße einen früheren Gast eines Pfennigs wegen äußerte, daß der Bürgermeister Engel seine vorgesetzten Be gemahnt. Der lettere fandte dem Wirth den Betrag per Post anweisung zu, Adressat aber verweigerte die Annahme, weil das hörden belogen habe, öffentlich beleidigt haben. Zum Uebers Bestellgeld in der Höhe von fünf Pfennigen nicht beigefügt war, wachenden gewendet, hat Uslar alsdann noch hinzugesetzt, bitte, und verklagte den fäumigen Schuldner. Dieſem gelang es, vor notiren Sie sich das, ich werde eventuell vor Gericht den Beweis Gericht durch Stellung von Beweißanträgen zwei Termine herbeider Wahrheit antreten. Der Staatsanwalt hatte sich des Bürgerzuführen. Der Schuldner wurde im gestrigen Entscheidungs: 14. november im 2. Berliner Wahlkreis gegen die süddeutschen Verhandlung vor der dortigen Stra fammer statt. Der WahrEin Austreten, wie es Bebel in einer Versammlung am meisters angenommen und so fand am 23. Stovember in Kiel termin zur Zahlung der Schuld und in die Kosten verurtheilt, Parteigenossen, und namentlich gegen den Genossen Volmar be: heitsbeweis für die von Uslar behaupteten Thatsachen wurde mit der Motivirung, daß Beklagter durch lebersendung der Post- liebte, betrachten wir, besonders in der gegenwärtigen Zeit, in im Wesentlichen erbracht, einige Polizisten aber bezeugten das anweisung über einen Pfennig an den Gastwirth seine Echuld welcher die Reaktion so hochgehende Wogen schlägt und in der Gegentheil und so wurde Uslar zu einem Monat Gefängniß anerkannt habe. Die Kosten dieses alternen Pfennig- Prozesses die Partei nothwendig eine gefchloffene Phalang bilden muß, als verurtheilt. werden dem Beklagten auf etwa 150 M. zu stehen kommen. die Interessen der Partei schädigend, und daher tief bedauerlich. In Ringethal bei Mittweida wurde eine Versammlung Ein Strafgefangener ist gestern aus dem Kriminalgericht Die Parteiversammlung verwahrt sich auf das Entschiedenste gegen verboten, weil der Einberufer den Referenten nicht nennen entsprungen. Stotter Wilhelm", dies ist der Spitzname des die Anmaßung der Parteigenossen des zweiten Berliner Reichs wollte. Arbeiters Otto Oskar Wilhelm Jung, hatte sich gemeinschaftlich tagswahlkreises, und verbittet sich jede Bevocmundung von Aufgelöst wurde vom Stadtrath zu Erimmitschau mit dem Schlächter Friedrich Bartsch und dem Taubenhändler jener Seite über die Part eithätigkeit. Die Mittel, mit der dortige Verein Jugendvereinigung. Max Liphardt vor der 132. Abtheilung am Amtsgericht 1 zu welchen in jener Versammlung gefämpft wurde, betrachten Wegen Beleidigung des Grafen Fabrice wurde verantworten, und zwar war er aus der Strafanstalt Plößensee wir als der Partei unwürdig und verwerflich. Auf das Genosie Reichard, Dresden , Redakteur der Sächf. Urb. 3tg", vorgeführt. Der ganze Anhang" des Mannes befand sich im Energischeste protestirt aber die heutige Parteiverfammlung gegen vom Dresdener Schöffengericht zu 100 M. Geldstrafe, eventuell Gerichtsgebäude. Nach dem Termin follte Stotter Wilhelm die Ausstellung Bebel's über eine angeblich bestehende Opportuni 10 Tagen Gefängniß verurtheilt. Es handelte sich um ein Referat in feine Belle zurückgeführt werden. Da jest zwei Schwurgerichte täts- und Verwässerungspolitit, und weist den indirekten Vorwurf einer Gerichtsverhandlung und soll die Beleidigung in der wörttagen, deshalb fehr zahlreiches Publikum im Gerichtsgebäude an des Prinzipienverraths mit Entrüstung zurück. lichen Wiedergabe der Zeugenaussagen liegen. Es wurde dem wesend ist, außerdem die baulichen Umarbeitungen ziemliche Die Parteiversammlung erklärt ferner: Jedwelche Sonder Grafen Fabrice vorgeworfen, er fei ein roher Dienstherr, der che Sonder Unordnungen verursachen und bei dem trüben Wetter auf den bestrebung liegt uns fern. Wir sind uns bewußt, ein Glied der seine Dienstboten mißhandele u. f. w. Gegen das schöffengerichtKorridoren egyptische Finsterniß herrscht, gelang es dem An- großen internationalen Sozialdemokratie zu sein, halten aber liche Urtheil hatte Genosse Reichard Berufung eingelegt, und behang" sich zwischen den Gerichtsdiener Zielke und den" Ge- daran fest, daß in verschiedenen Landestheilen die Agitation den faßte sich am Sonnabend die zweite Straftammer mit derfelben. fangenen zu drängen, und im Augenblick war Stotter- Wilhelm, jeweiligen Verhältnissen anzupassen ist und infolge dessen die Das Gericht pflichtete dem Beschwerdeführer insofern bei, als es einer der berüchtigsten Zuhälter verschwunden. Jung ist am Taktik der Partei in agitatorischer Beziehung nicht schablonisirt fenstellte, daß der§ 186( Behauptung nicht erweislich wahrer 26. Oftober 1857 zu Berlin geboren und schon vielfach vor- werden kann. Thatsachen u. f w.) bier nicht anwendbar sei, aber es wurde erbestraft. Von der Flucht wurde sofort die Polizei benachrichtigt, Tem Genossen Vollmar bringt die heutige Parteiverfamm flärt, daß der ganze Artikel darauf gerichtet wäre, den Grafen die eiligst den„ Draht" in Thätigkeit setzte. lung ihr vollstes Vertrauen entgegen, und wünscht, daß derselbe zu beleidigen. Aus diesem Grunde wurde das schöffengerichtliche wie bisher, so auch fernerhin ein ebenso energischer, als eifriger Urtheil bestätigt und die Berufung verworfen. Verfechter der Forderungen des Proletariats und der Prinzipien des internationalen Sozialismus sein möge."
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Parteinachrichten. Parteipreffe. Die leitende Stelle in der Redaktion der Breslauer Bolkswacht" übernimmt am 1. Januar der Genosse Bruhns, derzeitiger Redakteur der Bremer BürgerBeitung".
Die Nede des Genossen v. Vollmar, die wir gestern im Auszuge, so wie sie uns durch den Draht übermittelt wurde, wiedergegeben, ist in ihren wesentlichen Punkten lediglich eine Wiederholung seiner in der Münchener Post" und auch im Vorwärts" zum Abdruck gebrachten Artikelserie, weshalb wir von einer ausführlichen Wiedergabe des Referats Abstand nehmen und uns beschränken auf den Abdruck der beiden Resolutionen, die in jener Bersammlung gegen 6-8 Stimmen angenommen 1. Resolution.
wurden:
Die Parteiversammlung der beiden Münchener Wahlkreise hält es für ihre Pflicht, gegen das Auftreten des Genossen Bebel
Theater.
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- Aus dem Gefängniß entlassen wurde der Genoffe Karl Haupt aus Apolda , nachdem er 2 Monate 8 Tage hinter den Mauern zugebracht hatte.
In Apolda wurde der Genosse Baudert zu 5 M. Geldstrafe verurtheilt, weil er an öffentlichem Orte Schriften verkauft hatte. Der Gewerbeschein, den Baudert besigt, ist nach Ansicht des Gerichts nicht genügend für den Berkauf an öffentlichen Orten".
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Parteistreitigkeiten in Braunschweig . Seit einiger Zeit bestehen unter den Parteigenossen in Braunschweig zwei Richtungen, die sich gegenseitig bekämpfen, ohne daß es aber bisher zu einem offenen Bruch gekommen wäre. Kürzlich hielt nun Genosse Legien einen Vortrag in Braunschweig und soll dem Bericht im dortigen Partei- Organ zufolge im Laufe seines Vor der Düsseldorfer Strafkammer stand der Genosse Vortrages den Braunschweiger Genossen den Rath ge- Gewehr- Elberfeld . Rath ge Gewehr Elberfeld . Er sollte durch Beröffentlichung eines geben haben, sich, falls die Redaktion des Voltsfreund" Soldatenbriefes in der Niederrhein . Boltstribüne" die Vorsich ihnen nicht fügt, ein neues Partei Organ zu gefeßten des 7. Armeekorps beleidigt haben. Der Brief war gründen. Wir gestatten uns die Zwischenbemerkung, während des Aufenthalts des 57. Regiments in der Senne bei daß, wenn die Aeußerung von Legien wirklich so gemacht Paderborn geschrieben worden. Es war darin gesagt, daß das worden ist, das zum mindestens eine große Ungeschicklichkeit und Essen dort schlecht sei und die Soldaten sich wiederbolt beschwert Taktlosigkeit bedeutete, die man am allerwenigsten von einem hätten, einmal sei fast die ganze Kompagnie zur Beschwerde vorGenossen in der Stellung Legien's erwarten sollte. Es wäre das getreten, aber genugt habe es nicht. Drei ehemalige Soldaten, soll. Der Braunschweiger, Boltsireund" gab denn auch bem Briefe gemachten Wehauptungen. Das Gericht unten die in in der That genau das Gegentheil von dem, wie man agitiren welche auf Antrag Gewehr's geladen waren, bestätigten die in Unwillen hierüber unverblümt Ausdruck und wies die Ueber- fei gleichgiltig, ob die behaupteten Thatsachen wahr seien oder griffe Legien's, der die Verhältnisse nicht kennen könne und nicht, in den in Frage kommenden Aeußerungen fönne eine Be
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seinerzeit im Residenz- Theater schauspielerisch mitwirkten, Aufführung im Deutschen Theater blos noch einige Worte über stand heute noch Herr Reicher auf dem Posten. die Darstellung im Leffing- Theater sagen. Mit dem Pastor Mlanders begründete Herr Reicher Im Vordergrunde stand die tiefdurchdachte, allen wechselnden Deutsches Theater. Als vor einem Jahrzehnt etwa zu vornehmlich seinen Ruf als Darsteller im modernen Charakter Situationen durchaus gewachsene und dabei vollkommen abAugsburg ein Theaterdirektor sich fand, der Jbsen's Ge- drama. Wie er eins mit dem anderen zu verschmelzen weiß, die gerundete Darnellung der Helene Alving durch Frl. Nuscha Buze. ſpenſter" zum ersten Male aufzuführen wagte, da nahm das ge- grundgütige Kindernatur mit der engbürgerlichen, pastoralen Be Dann ist Herr Sommerstorff als Oswald Alving lobend zu bildete Philifterium die Sache nicht allzu tragisch. Lag doch Augeschränkung, die ihr Auge über den traditionellen Sitten und nennen. Besonders in den erschütternden letzten Szenen leistete burg fern und der Versuch galt nur als Kuriofum. Ungefähr Pflichtenkoder nicht emporzuheben vermag, wie daraus ein Ge- er Hervorragendes. Herr Nollet als Pastor Manders war daein Jahr darauf ging im Residenz Theater Ibsen's Drama als fammtbild des liebenswürdigen und dennoch so sehr rückständigen gegen seiner Rolle nicht ganz gewachsen. Beifer, wenn auch nicht Mittage vorstellung in Szene. Da erst erhitzten sich die Gemüther, Menschen entsteht, das weiß Reicher heute so eindringlich, wie frei von plumpen Uebertreibungen war Herr Horn als Tischler Engein ungewöhnlich heftiges Für und Wider begann; neben vor einem Jahrzehnt, zu gestalten. Von den Schauspielern, die strand. Bei Fri. Reisenhofer ist anzuerkennen, daß sie als eine erste Straft dem ausschweifendsten Enthusiasmus regte sich die wüfteste, auf der Freien Bühne mitthaten, war es Frl. Sorma, sich mit der kleinen Rolle der Regine Engstrand befaßte. Sie galligite Engberzigkeit; und der Schreiber dieser Zeilen war die aestern, wie in der Gröffnungsvorstellung der Freien Bühne, war aber nicht in den Geist Jbsen's eingedrungen, ihre Weltfelber Beuge, wie einer der erfolgreichsten Dichter der deutschen die Regina Engürand spielte. Damals, wenn mich meine Er- freudigkeit war zu groß, nicht das Streben nach derselben brachte Lieutenantskomödie in heller Entrüftung gegen den anwesenden innerung nicht täuscht, noch herber und troßiger, während sie sie zur Darstellung, sondern die vollkommen zum Durchbruche nordischen Dichter tobte: Werft ihm faule Aep el an den jeßt die tastende Koketterie und das Gebildetthun des Mädchens gelangte Begierde, fie faßte die Rolle überhaupt zu soubrettenKopf Mancher Mann selbst, der unbefangen sich zu reicher und schärfer betonte. Frau Alving wurde von Fräulein haft auf. begreifen mühte, was in der Dichtung stecke, wurde Bertens gespielt. Es war ihr erster Versuch. Sie, die sonst Das Publikum war erschüttert, es zollte zahlreichen Beifall, damals im Tageslärmen irregeführt und verkannte des temperamentvolle und nervöse junge Damen zu spielen hatte, die Opposition war schwach. Dichters Absichten. Nicht blos das fleinlichste Spießbürgerthum, follte eine leidgereifte in Lebensnoth zur Denterin erwachsene dem jede Anflägernatur ein Greuel ist, rief damals: Wie Frau darstellen. Terlei gelingt nicht auf den ersten peinlich. Auch gerechtere Köpfe warnten, wie erst dieser Tage Wurf. Der große Bug der Ueberlegenheit wollte sich der glatte, wißige, aber nicht allzutiefe Tailleron in Paris , vor nicht einstellen. Wo aber mütterlicher Schmerz schrill Unter dieser Rubrit zeigen wir fämmtliche ber Redaktion zugehende dem nordischen Nebel, der sich beklemmend auf Athem und wehklagt über das erbarmungslose Geschick des Sohnes, wo die Gemüth lege. Daß aus dem düsteren Familiengemälde die Angst der zärtlichen Frau aufgescheucht wird durch die Foltern, Sehnsucht hervorbricht, über verrottete Borurtheile hinweg zu die der Sohn erduldet, da gab es mit Herrn Rittner neuеr Erkenntniß zu gelangen, daß es durch alles( Oswald) Momente von erschütternder Kraft. Auch Herr Schmerzliche im Stücke, am tiefsten bei Frau Alving, Rittner gab den Oswald, das schuldlose Opfer der Schuld der der allzu spät Wissenden, hervorklingt: Schafft Freude, schafft Bäter, zum ersten Male. Die Ausbrüche nervöser Zerrüttung, glückliche Dafeinsbedingungen, wenn ihr frobe arbeitsfreudige der jähe Stimmungswechsel in überheftiger Energie und apathischer Menschen großziehen wollt, das mürrische Klagelied vom Ent- Erschlaffung, wie sie Oswald's Krankheitsbild fennzeichnen, dafür behren taugt zu nichts!" übersah man bäufig. Inzwischen war fand Herr Rittner seine besondere Form, wenngleich Manches die Freie Bühne entstanden und Ibsen's Gespenster ward ihre an die Auffassung Antoine's vom Théâtre Libre erinnerte. EndProgrammvorstellung. Gestern nahm einer von den Gründern lich sei noch des Herrn Müller als Tischler Engstrand gedacht. der Freien Bühne, Direktor Dito Brahm vom Teutschen In der Reihe fesselnder Studien, die diesmal in einer der sorgTheater, Ibsen's Familiendrama in sein Repertoire auf. famften Aufführungen des Deutschen Theaters geboten waren, dem stand Herrn Müller's ganz besonderer Engstrand nicht zurück. Das Stüd war nach jahrelangem Bemühen von Berliner Polizeipräsidium freigegeben worden. In der Geschichte Während sonst mancher Schauspieler aus dem Engstrand eine der deutschen Zensur wird dieser Kampf um ein Kunstwert, das spaßige Kanaille zu machen liebt, faßte ihn Herr Müller als auf der ganzen zivilisirten Erde von den ernsthaftesten Leuten durchaus ernsthafte Kanaille, als ruchlosen Tartuffe. ernsthaft erörtert wurde und in die Weltliteratur übergegangen
ist, ein höchft charakteristisches Denkmal bedeuten. Heute tobte Leffing Theater. Gleichzeitig mit der Aufführung der im Deutschen Theater nicht mehr die alte Febde. Aus tampf- Gespenster im Deutschen Theater wurde die erschütterndfte bereiten Zuschauern waren wenigstens im Deutschen Theater Familientragödie der modernen Literatur im Leifing- Theater -theilnehmende Beobachter geworden. Von allen denen, die aufgeführt. Wir wollen nach der vorstehenden Besprechung der
Eingelaufene Druckschriften.
Echriften nicht als Empfehlung ber Rebattion, sondern lediglich literarische Neuigkeiten an. Wir bitten unsere Leser die Nennung der als Empfangsbestätigung aufzufaffen.
oder aus politischen Gründen besprochen werden müffen, veröffentlichen wir, Blos über diejenigen Erscheinungen, welche im Intereffe unserer Lefer soweit dies der Raum unseres Blattes zuläßt, Kritiken. Genügt einer Verlagsbuchhandlung die Anführung der überfandten Rezensionseremplare in dieser Rubrit nicht, fo bitten wir von der Zusendung der Neuerscheinungen des BerLages abfeben zu wollen.
von.
Reform unserer Sozialversicherung von W. Kulemann , Leipzig , Verlag von Dunter und Humblot. 131 Seiten, Preis 1 M. 100 Millionen( Entwurf eines Spiritus Monopol- Gefeßes) F. Biumbolz. Dresden , Verlag von Glöß. 44 Geiten, Preis 1 m. Detaliukunftsstaat oder die Verstaatlichung der Produktionsmittel von Dr. Ernst Fr. Wynefen. Stuttgart , Berlag ber Belfer'ichen Verlagsbandlung. 50 Geiten, Preis 1 M.
Dis wahre Ursache der schlechten Zeiten von Karl Marfelt. Berlin , Der Sozialismus in direkter Entwickelung aus den bestehenden Verhältnißen von E. 2. J. Dr. Biel, Kommiffionsverlag von E. Kuhn.
Berlag von W. H. Kühl. 46 Geiten, Breis 70 Pf.
15 Seiten.
Mehe Licht, Beitrag zur Börsenreform. Berlin , Berlag von Caza.us. Maschinen, Roman von Konrad Alberti . Leipzig , Berlag von W. Friedrich. 429 Seiten, Preis 6 M.
Der Mentor, Jubiläums: Ausgabe, Nottz- Kalender für Schüler für Geboren von der Jungfrau" von P. H. Berlin , Berlag von S. Walther, das Jahr 1895. Altenburg , Verlag von Bierer.
28 Geiten.
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