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Gewerkschaftsbewegung

Einigung im Buchdruckgewerbe.

Wie der Deutsche Buchbruckerverein mitteilt, haben die unter sorfiz des Regierungsrats Dr Brahn vom Reichsarbeitsministe­rnum geführten Einigungsvehandlungen einen Abschluß gefunden.

Die Prinzipalität machte ichließlich das Angebot, für die höchste Klaffe der Gehilfen ab 1. Oftober 350 m., ab 15. November 375 M. mit entsprechenden Abstufungen für die Ledigen und für die Orte mit niedrigeren Lokalzuschlägen zu zahlen. Dieser Vorschlag wurde von der Gehilfenschaft angenommen.

Die Gastwirtschaftsangestellten zum Schiedsspruch. Eine sehr stark besuchte Versammlung, der Betriebsräte, Ber­trauensmänner und Mitglieder des Kartellbeirats der Gastwirtschafts­angestellten tagte am Sonntag im Rosenthaler Hof", um zu dem Spruch des Schlichtungsausschusses Stellung zu nehmen. Der Spruch ist bereits im Vorwärts" veröffentlicht wor­ben. Burde referierte über die Verhandlungen vor dem Schlich tungsausschuß und den gefällten Spruch. Diefer fönne als völlig befriedigend nicht argefehen werden, spreche aber doch grund. fäglich aus, daß die Entlohnung der Kollegenschaft nicht aus fchließlich nach dem Prozentsystem, sondern durch Zahlung eines féften Gehaltes zu erfolgen hat. Ntur neben dem festen Gehalt follen drei Prozent vom Umfat zulässig sein.

In der folgenden sehr regen Aussprache wurde zwar lebhaft be­bauert, daß die Entlohnung nicht vollständig nach einem feften Lohn­faz bemessen werden solle, andererseits aber der Spruch doch als ein Fortschritt auf dem Wege zu besseren Lohnbedingungen begrüßt. Aus fast allen Reden klang der ernste Wille heraus, restlos mit dem Trinkgeldunwesen aufzuräumen. Es solle nicht verkannt werden, baß einzelnen Kollegen daraus zurzeit noch ein Nachteil erwachsen fönne, aber dieser müsse durch bessere feste Löhne ausge| glichen werden. Und bald schon werde die Zeit fommen, in der die Schlemmer, welche heute noch vornehmlich Trinkgeldgeber sind, nicht

mehr praffen fönnen. Die Kollegenschaft müsse mit der Zukunft rechnen und ihren Rückhalt in der organisierten Arbeiterschaft suchen. Einstunmig wurde folgende, von Löffler eingebrachte Ent­Schließung angenommen:

" Die Bersammlung erwortet von dem Kartellbeirat, daß er un­perzüglich zu dem Schiedsspruch Stellung nehmen und dann den fartellierten Mitgliedern möglichst bald Gelegenheit geben wird, weiter über die Lohnfrage zu beschließen."

Tarifftreit im Versicherungsgewerbe.

Das Reichsarbeitsministerium hatte bekanntlich die Barteien zum 24. September zwecks Ginigungsverhandlungen zusammengeführt. Oberregierungsrat Dr Caefar führte den Vorfih. Nachdem über den gesamten Tarifftreit im Plenum verhandelt wurde, wurden die Spezialfragen in einer Rommission beraten. Nach mehrstündiger Rommissionsberatung machte der Borsigende folgenden Vergleichs­vorschlag:

1. Der Inhalt des Schiedsspruchs vom 9. September 1921 geht in den Bergleich über mit der Maßgabe: 1. daß er nur bis zum 31. Oftober 1921 Geltung hat und daß 2. die weiblichen Angestellten über 20 Jahre in demselben Umfange wie die männlichen Ange­stellten die jährliche Zulage von 500 m. erhalten.

II. Die Verhandlungen über die Bezüge vom 1. November 1921 ab werden von den Parteien spätestens am 20. Oftober 1921 aufgenommen.

tungskosten zahlen; die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte 4000 Beamte für 1500000 Versicherte, die Invaliden­versicherung 3000 Beamte für 15000000 Versicherte beschäftigt; daß ein Angestellter der höchsten Beitragsklasse in 30 Berufsjahren 80 000 Mark zahlt, dessen Witwe dafür die Riesenrente von monatlich 192 Marf erhält."

Die Regensburger Polizeibehörde fühlte sich veranlaßt, aus diesem Text ein Berbot des Platats herzuleiten. Eine Be­schwerde des Afa- Bundes bei der Kreisregierung der Oberpfalz blieb erfolglos. Der amtierende Regierungsbeamte brachte es fertig, den dessen felbstherrlich für eine Bersammlung des Afa- Bundes folgende oben erwähnten Plakattert mit Blauftift zu durchstreichen und statt­Ergänzung zu dekretieren:

,, wird sprechen über Kosten der Angestellten- und Invalidenver. sicherung und die Vereinheitlichung der Sozialversicherung."

In dieser Fassung hat er das Plakat genehmigt. Etwa zu der felben Beit läßt es die Münchener Zensurbehörde zu, daß in einem Plakat, in dem zu einer Bersammlung eingeladen wird, zur Verhöhnung des fürzlich ermordeten Abgeordneten Erz berger angekündigt wird: Herr N. N. wird

in Ehrfurcht und Ehrerbietung sprechen über: Der Johannes im Judenstaate, Matthias von Buttenhausen". beschwerdeführend an den Reichskanzler gewandt. Der Afa- Bund hat sich wegen der Plakatzenfur in Regensburg

III. Der Vergleich gilt als abgelehnt, wenn die Annahme­erklärungen nicht bis zum 30. September 1921, nachmittags 1 Uhr, lung Schloffereten und Geldschrankfabriken Restaurant Oswald Berliner, Brunnen­beim Reichsarbeitsministerium eingegangen find.

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Bund der technischen Angestellten und Beamten. Heute Fachgruppenversamm ftraße 140, 7 Uhr. Dienstag Mitgliederversammlung Pantow, Restaurant Linder, Breitestr. 34. 712 Uhr. Freitag Mitgliederversammlung der Steinmegtechniker Restaurant Bazenhofer, Schelling, Ede Eichhornstraße. 72 Uhr Fachgruppen versammlung 1c im großen Gaal der Haverlandfestfäle, Neue Friedrichstr. 35, 7 Uhr. Die Gewerkschaften in Bayern unter Plakatzenfur. Berband der graphischen Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen. Dienstag 41% Uhr: Der Allgemeine freie Angestelltenbund( Afa- Bund) hatte die funktionärversammlung im Gewerkschaftshaus, Gaal 1, Engelufer 24/25. Bericht über unsere Lohnbewegung im Buchdruck. Angestellten in Regensburg zu einer öffentlichen Bersamm- Zentralverband der Angestellten. Briefumschlag und Papierausstattungen. lung für den 15. September eingeladen, um zu der Angestelltender- Dienstag: Mitgliederversammlung 5% Uhr im Rosenthaler Hof, Rosenthaler ficherung Stellung zu nehmen. In einem Plakat war folgender Straße 11/12. Tert enthalten: Redakteur Lange- Berlin wird nachweisen, daß die Ange­stellten zwanzig Prozent der Beiträge allein für Berwal­

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Außerordentl. Generalversammlung

im kleinen Saal der ,, Neuen Welt", Hasenheide 108-114.

Tagesordnung:

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Bericht über die Verhandlungen der Tarifausschußsihung".

Zu dieser Bersammlung sind die Delegierten, Bertrauensleute und Druckereitaffierer ein­geladen. Ohne Legitimationsfarte tein Eintritt.

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Einladung.

Mittwoch, den 26. Oktober, abends 62 Uhr, in der ,, Neuen Welt", Hasenheide 108-114:

General- Veriammlung.

Tagesordnung:

1. Jahresbericht: a) des Borstandes, b) bes Aufsichtsrate 2. Entlastung des Borstanbes. 3. Genehmigung der Bilanz.

4. Bertellung der Erübrigung. 5. a) Wahl von Aufsichtsrate mitgliedern, b) Wahl von Erfagpersonen. 6. Anträge.

Der Aufsichtsrat

3. A: P. Lange.

Der Borstand

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