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Nr.464 38. Jahrgang Ausgabe B Nr. 230

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Der Borwärts" mit der Sonntags beilage Bolt und Beit", der Unter­haltungsbeilage Heimwelt" und der Beilage Giedlung und Kleingarten" erscheint wochentäglich zweimal, Sonn tags und Montags einmal

Telegramm- Abreffe: Sozialdemokrat Berlin

Abend- Ausgabe

Vorwärts

Berliner Volksblatt

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands

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Sonnabend, den 1. Oktober 1921

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Das Münchener Wurfkommando". Fortfchung der Reichstagsdebatte

Zu Beginn der heutigen Sigung teilt Präsident Löbe mit, daß der Untersuchungsausschuß für Oppau aus acht Mitgliedern be­stehen soll. Jede Fraktion stellt einen Vertreter.

Die Interpellation ergt( Dnat.) über den Stand der deutschen

Enthüllungen über die Mörderzentrale. mobilen mehrere Nächte hindurch transportiert, zu einem anderen Baluta soll in der geschäftsmäßigen Frift beantwortet werden.

"

Lager dauerte der Transport mehrere Wochen. Die Zentrale in München, 1. Oftober.( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) Breslau verfügt über sehr große Geldmittel. Alle in Die Münchener Post" bringt soeben umfangreiche Enthüllungen hervorragender Stellung befindlichen Angehörigen haben Deck= über die in Bayern unter dem Decknamen, Wurftommando" eristie- namen. Die Zentrale hat außerdem eine eigene Waffen- und rende Mörderzentrale und dem Hauptorganisator vom Frei- Munitionsbeschaffungsabteilung, eine Abteilung für Transportmittel forps Oberland und von der Nachrichtenzentrale München, den und Kraftfahrwesen, sowie eine eigene Abteilung für Artilleriewesen, von der Polizei gesuchten Hauptmann v. Ressel. Er wohnt in fämtlich geleitet von Offizieren. Vor einigen Tagen wurde Haupt­einem Vorort Münchens in einer von ihm gemieteten Billa und ver- mann v. Refsel verhaftet. Die Nachrichtenzentrale Oberland fügt über außerordentlich große Geldmittel. Die Nachrichtenzentrale wurde hierauf fofort verständigt. Da v. Refsel nach Breslau über München hat verschiedene Abteilungen, so eine Spionage abgeführt werden sollte, wollte man feine Befreiung auf dem teilung gegen das feindliche Ausland", eine Einbruchs. Transport betreiben.

a

bteilung, eine Abteilung für Beseitigung und leberwachung Eine Unzuverlässiger in den eigenen Reihen und eine Spionage=

abteilung gegen politische Persönlichkeiten. Zum Befehls­

Werbestelle in Tirol

Forffehung der politischen Aussprache. Mit der allgemeinen Aussprache wird noch ein von den Kom­munisten eingebrachtes Amnestiegeset verbunden. zusammenfinden, um unserem Bolke zu helfen. Wenn jemand dem Abg. Marr( 3.): Wir sollten uns doch zur gemeinsamen Arbeit Ertrinken nahe ist, so sieht er sich nach einer Rettungsplanfe um. Diese Rettungsplanke ist die Verfassung, die Grundlage unferes Staatswesens. In Weimar haben wir nach mühsamer Arbeit die Berfassung mit großer Mehrheit angenommen. An ihr müssen wir festhalten, wenn wir Ruhe und Ordnung im Lande haben wollen. Wir lehnen zurzeit jede Aenderung der Berfaffung als bedenklich und unzweckmäßig ab.( Beifall im 3.). Wir werden uns allen Ber­fuchen auf gewaltsame Aenderung widersetzen, sowohl von rechts als auch von links. Die Deutsch nationalen lassen als Süter empfang" werden die einzelnen Leute, in der überwiegenden Mehr wurde im Hotel Maria Theresia in Innsbruck aufgestellt. In einem der Ordnung" allen Sinn für reale Dinge vermissen. Wie verträgt zahl frühere Offiziere, zu verschiedenen Zeiten in die einzelnen der Münchener Bureaus befinden sich sämtliche Stammrollen der es sich mit nationaler Gesinnung, wenn in ihren Broschüren gegen Bureaus bestellt. Eine Mordstelle existiert tatsächlich. Offiziere und Mannschaften und ihre Adressen, damit die Leute sich und Spott Sturm gelaufen wird? Sie vergiften damit die Bolts­die verfassungsmäßigen Bertreter der Republik mit giftigem Hohn Einzelheiten darüber sind nur sehr schwer zu erfahren, da in dieser jederzeit auf telegraphischen Anruf einfinden könnten. Die Turn- feele.( Buftimmung b. d. Mehrheit.) Die Berordnung des Reichs­Abteilung ausschließlich zuverlässige" Offiziere Verwendung finden. und Sportabteilung der Nationalsozialisten arbeitet zufammen mit präsidenten richtet sich nicht gegen bestimmte Personen, Klassen, Der Leiter dieser Zentrale ist ein Hauptmann Desterreicher, den Zeitfreiwilligenfompagnien 4 und 13 des Freikorps Oberland. Stände, sondern gegen alle Staatsbürger, die gewisse Verbrechen Rompagnieführer im Freiforps Oberland. Stabsleiter von Oberland Sämtliche Angehörigen der Sturmtrupps find mit Gummi- begehen, allerdings außergewöhnliche Berbrechen. Das braucht ift ein Major Astor. Derselbe ist auch Verbindungsmann der nüppeln und Pistolen ausgerüstet. Anläßlich der großen ein Staat, menn er bestehen will.( Sehr richtig!) Polizeidirektion, und zwar der politischen Abteilung. Teuerungsdemonstration in München sollten die Angehörigen der Wir stehen geschloffen hinter unserem Kanzler, Außerdem existiert ein Leiter der Auslandsspionage. nationalsozialistischen Sturmtrupps, des Freikorps Oberland und der hinter Dr. Birth.( Beifall im 3.) Diese Abteilung stellt fest, was die Internationale Kommiffion be. Polizei mit Waffen, darunter auch mit Maschinengewehren rät in bezug auf Maßnahmen gegen Freikorps, Reichswehr, Ein- ausgestattet werden. wohnerwehr, Entwaffnung usw. Bei Konsulaten und Entente­tommissionen liegende belastende Aktien werden von der Spionage­

Mahnungen an Lerchenfeld.

Einen Eingriff in die Rechte Bayerns, die vertragsmäßig feft­gelegt sind, fönnen wir allerdings nicht mitmachen. Wir danken dem Kanzler, daß er in langwierigen, mühseligen Verhandlungen die Sache mit Bayern geordnet hat. Unverkennbar sind manche Feiern veranstaltet worden, die nicht dem reinen Nationalgefühl dienten. Gerade wir im Westen, am Rhein, haben unter folchen Dingen zu leiden.( Lebh. Zustimmung im 3.) Die Franzosen benutzen Wenn man solche Feiern finematographisch aufnimmt, und wenn das als Vorwand, die militärischen Sanktionen aufrecht zu erhalten. man sie auch im besetzten Gebiet aufführt, so ist das antinatio. na I.( Lebh. Zustimmung b. b. Mehrheit.) Das Zentrum sucht auch in der Regierung einen Ausgleich zwischen den Ständen. Darum hat es unter großen Opfern das Kreuz der Regierung ftets weiter fann aber der Augenblick kommen, wo unsere Geduld auch zu Ende Grimmes unferer Gegner müffen wir uns die Hände reichen. Das it( Sehr richtig! im 3.), wenn unsere Männer in der Regierung immer wieder als Verräter hingestellt werden. Angesichts des Opfer ist schwer, der Lohn aber groß: Das Wohl des Vaterlandes. ( Lebh. Beifall im 3.)

abteilung festgestellt und dann von der Einbruchskommission ent- München, 1. Oftober.( Eigener Drahtbericht des ,, Borwärts".) wendet. Einer der Berbindungsleute der Polizeidirektion erklärte, Das nach mehreren Wochen zum ersten Male wiedererscheinende daß er einen Att von 8 Seiten über die Nachrichtenzentrale Ober- USP.- Blatt, die Morgenpost", stellt in dem Leitartikel Neuer land auf der Polizeidirektion habe einsehen können. Der. Att ent- Kurs?" die Aufforderung an die Regierung, sie möge sich nicht mit hält belastendes Material gegen die Zentrale und gegen D. Kessel. Leuten des alten Regimes befaften, vor allem mit den Polizei Der Aft wurde von einer auswärtigen Krimnalbehörde zur Mün- beamten Boehners, die noch vor ungefähr einem halben Jahre chener Polizeidirektion gefant. Der Verbindungsmann erklärte, an Besprechungen teilgenommen hätten, welche die Einrichtung daß er Don der Polizeidirektion das bestimmte Ber- einer geheimen Feme zum Gegenstand hatten. Der Innen- auf sich genommen. Das ist nationale Tat.( Beifall im 3.) Wohl prechen erhalten habe, daß sie in der Angelegenheit nichts minister wird gefragt, ob ihm bekannt sei, daß drei höhere Beamte unternehmen würde und den Akt liegen lassen werde. Die Mordkommission bestand in Oberschlesien unter dem Arbeiterpartei seien. Zum Schluß stellt das Blatt die Forde der politischen Polizei Mitglieder der nationalsozialistischen Namen Wurftommando". Sie besaß einen eigenen Waffenoffizier. rung auf, daß wenigstens das offenkundigste Unrecht ausgeglichen, Die Organisation verfügt über der Abgeordnete Fischer amnestiert und die der Bayerischen große Mengen Waffen aller Art. Boltspartei befannten och verräter, welche einen Drud auf Zu etnem solchen Waffenlager wurden Waffen mit vier Laftauto- die Regierung ausgeübt hätten, vor Gericht gezogen würden.

Reichsarbeitsminister Brauns wies darauf hin, daß für die

Abg. Thiel( D. Bp.): Die Verordnung des Reichspräsidenten fann nur dann dem inneren Frieden dienen, wenn sie mit großem Maßhalten durchgeführt wird. Der Redner geht ausführlich auf zahlreiche Fälle von Zeitungsverboten und Versammlungs­fprengungen ein.

Verbotene Kartoffelausfuhr aus Deutschland bedauernswerten Opfer der Oppauer Katastrophe zunächst durch Im Gegensatz zum Abgeordneten Marg, dem neuen Der Deutsche Fruchtgroßhandel", das Organ der Obst- und Ge- hinreichende Maßnahmen der Wertsleitung gesorgt Borsitzenden der Zentrumsfraktion, der sich entschieden und müsehändler, macht in seiner letzten Nummer von Kartoffelangeboten fei. Außerdem sei den Unglücklichen durch Ueberweisung von Bestellenweise sehr temperamentvoll gegen die Rechte gewendet deutscher Lieferanten an Frankreich Mitteilung. Deutsche Kartoffel- trägen feitens der Reichsregierung, der privaten hatte, versandte der folgende Redner, der deutsche Volks­interessenten haben danach französischen Firmen deutsche Kartoffeln Fürsorge usw. fürs erste geholfen. Selbstverständlich wird die parteiler Thiel, seine Pfeile ausschließlich gegen links, aber bei Oktoberlieferung zu 40 franzöfifchen Franken für je 100 Kilo Schuß wurde angenommen ein bürgerlicher Antrag, wonach dem langatmiger Aneinanderreihung alle Fälle von angeblichen Reichsregierung den Verunglückten weiterhelfen. Bom Aus fie waren nicht spit, sondern stumpf. Herr Thiel brachte in gramm franto bis Bahnhof Montreur- Bieur( Petit Croig) unverzollt Reichstage bis zum Wiederzufammentritt von der Reichsregierung Ausschreitungen der Linken vor, die nach der Ermordung angeboten. Die Lieferungen wären wahrscheinlich auch zustande ge- ein Gesezentwurf vorzulegen ist, der die tommen, wenn nicht zu gleicher Zeit aus dem Elsaß wesentlich billigere Rartoffelangebote als aus Deutschland eingetroffen wären, denen man natürlich in Frankreich den Vorzug gab.

Unfallrenten mit der mittlerweile eingetretenen weiteren Geld­entwertung in Einklang

Nach Meldungen, die wir von unterrichteter Seite erhalten, ist in zusammentritt des Reichstags, also bis zum 26. Ottober b. 3, wird bringen foll. Reichsarbeitsminister Brauns: Bis zum Wieder einem anderen Fall ein Export von erheblichen Mengen von ein Gefeßentwurf über Notstandsmaßnahmen für Go­Saat fartoffeln aus Deutschland über das Saargebiet nad zialrentner vorgelegt merden. Außerdem beschloß der Aus Frankreich erfolgt. Dieser unerlaubte Kartoffelerport ist, wie schuß, zur Linderung der Not im Bezirk Oppau- Ludwigshafen im in eingeweihten Kreisen längst bekannt ist, zum Teil bereits Bedarfsfalle eine erfolgt, zum Teil noch jezt im Gange. Erhebliche Mengen

weitere Rate von 10 Millionen Mark

unferes wichtigsten Nahrungsmittels werden durch das Treiben ge- zur Verfügung zu stellen, ferner follte das Reichsarbeitsministerium wissenloser Spekulanten dem deutschen Bolke entzogen und zu hohem ben in Borbereitung befindlichen Gefeßentwurf über Rotstandsmaß Gewinn über das Saargebiet nach Frankreich verschoben. Aufgabe nahmen für Sozialrentner möglichst schon eine Woche vor dem der Behörden wird es sein, dieser ungeheuerlichen Schädigung der Wiederzusammentritt des Reichstages dem Ausschuß überweisen, Bolfsernährung ein Ende zu machen und den Schuldigen ihr schänd- damit die ganze Angelegenheit möglichst schnell erledigt werden liches Handwerk zu legen.

Weitere Hilfe für Oppau.

tönne.

Spende des Fabritarbeiterverbandes für Oppau. Der Haupt­vorstand des Verbandes der Fabritarbeiter Deutschlands hat zur Linderung der Net, die das gräßliche Explosionsunglück in Oppau Im sozialpolitischen Ausschuß des Reichstags über Hunderte von Proletarierfamilien heraufbefchworen hat, 100 000 standen am Freitag Anträge zur Beratung, dem Reichstag fofort Mark gespendet. Eine Reihe von Berwaltungsstellen des Verbandes ein Notgesetz vorzulegen, welches die Renten aus der Sozialversiche- haben ebenfalls namhafte Summen für diesen Zwed bewilligt, u. a. rang entsprechend der eingetretenen Geldentwerfung erhöht, dem Berlin 10 000 m. In einem Rundschreiben an die Gau- und Zahl­Reichstag einen Gefeßentwurf für eine gründliche Reform der ftellenleitungen fordert der Verbandsvorstand auf, durch Gewährung Reichsversicherungsordnung fo geitig zu unterbreiten, möglichst großer Beträge aus den Beständen der Lokalkassen die daß dessen Verabschiedung noch im Laufe dieses Jahres erfolgen Hilfsaktion zu unterstützen.

tann.

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Die Kommunisten, beantragten, daß den durch die Erplo- Der deutsche Bauarbeiterverband, Siz Hamburg, überwies der fionstatastrophe geschädigten Arbeitern, Angestellten und unbemittel Sammlung des Reichshilfsausschusses für Oppau 250 000 m. ten Anwohnern volle Entschädigung zu gewähren sei. Die So zialdemokraten stellter den Antraq, zur Aufklärung der Ur- Betriebsaufnahme. Die Röchlingschen Eisen- und Stahlwerte fachen der Explosionen im Oppauer Wert eine Rommission in Völklingen haben ihren Betrieb, der seit mehreren Wochen voll. unter Hinzuziehung von Arbeitervertretern zu bilden. tommen stillgelegt worden war, zum Teil wieder aufgenommen.

Erzbergers und in der Erregung über sie vorgekommen fein follen. Die Rede des Herrn Thiel wirkte aber sehr wenig ganz wenige Abgeordnete es für nötig, fie anzuhören. Man aufregend, selbst von der Deutschen Volkspartei hielten nur behauptet im Reichstag, daß die Deutsche Volkspartei gerade diesen in der Deffentlichkeit ziemlich unbekannten Herrn Thiel vorgeschickt habe, um sich nicht in der großen politischen De­batte durch eine ,, autoritäre Persönlichkeit" festzulegen.

Der Saal füllte sich wieder, als der Reichsminister des Innern, Genoffe Dr. Gradnauer, das Wort ergriff, um die Vorwürfe des Vorredners wegen angeblich mangelnder Objektivität der Reichsbehörden zurückzuweisen. Dabei tam es wiederholt zu lebhaften Szenen, insbesondere als der Redner der Rechten zurief:" Jezt schwärmen Sie auf einmal für Freiheit, während Sie bis jetzt die Forderung nach aus­nahmegefeßlicher Behandlung Ihrer Gegner mit der größten Brutalität vertreten haben." Der größte Teil des Hauses spendet dem Minister lebhaften Beifall, während die Rechte faucht und zischt. Bei Schluß des Blattes spricht Dr. Grad­nauer noch.

Der Beschluß der Reichstagsfraktion. Der heute morgen hier mitgeteilte Beschluß der sozial­demokratischen Reichstagsfraktion findet zunächst nur im Berl. Tagebl." eine furze Besprechung. Indes schreibt die volksparteiliche Deutsche Allgem. 3tg.", der der Kern des Beschlusses schon zuvor bekannt war, das folgende:

Die Folge wird voraussichtlich die sein, daß nunmehr die Neu­bildung der Koalition in diesem Monat nicht mehr erfolgen kann. Da der Reichstag seine Verhandlungen, wie erwähnt, heute abbricht, werden die Fraktionen, auch wenn die Sozialdemokratie