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Die Oppauer Untersuchung.

Ludwigshafen , 7. Oktober. ( Mtb.) Der vom Bayerischen Landtag am 21. September d. I. eingesetzte Ausschuß zur Unter­suchung des Oppauer Unglücks setzt sich aus folgenden Herren zu­sammen: Regierungsgewerberat und Dipl.- Ing. Bertram als Borsitzender, Gewerbeamtmann Dipl.- Ing. Baumann, Gauleiter Kohn, Gauleiter Schreiber als Beisitzer. Der Ausschuß soll mit dem Reichstagsausschuß zusammenarbeiten.

Der parlamentarische Untersuchungsausschuß zur Feststellung der Ursache der Explosionskatastrophe in Oppau hat gestern nachmittag über das Explosionsunglück fich geäußert. Die Behauptung des Abg. Remmele, es würden immer noch Spren gungen vorgenommen, wurdei widerlegt. Die unversehrt gebliebe­nen 7000 Zonnen Ammoniaffulfatsalpeter sind jetzt durch einen Stacheldraht eingezäunt. Täglich werden dort Temperaturmessun gen vorgenommen, die indessen bisher noch feine Températur erhöhung ergeben haben. Sollte eine solche eintreten, so wird der ganze Vorrat unter Wasser gesetzt. Wie mitgeteilt wurde, soll bei dem Abtransport des Produkts nicht mehr das Sprengver­fahren, sondern das Verfahren des Abhauens angewendet werden. Die Ausdehnung des viel erwähnten Explosionstrichters

wird mit

96 Meter Breite, 165 Meter Länge und 18,5 Meter Tiefe angegeben. Von den statistischen Angaben interessiert die Fest stellung, daß im ganzen

800 Neubauten nötig

seien und 192 Häuser völlig eingestürzt sind. Von den Bewohnern des Ortes sind, ausschließlich der Kinder, 1000 Personen auswärts untergebracht. Bis jetzt hat das Bürgermeisteramt zur Unterstützung der Familien und zur Hebung der Reparaturen 420 000 m. erhalten.

In der heutigen Bormittagssigung des Untersuchungs­ausschusses beschäftigte man sich zunächst mit der Herstellung und der chemischen Busammensehung des Explosionsfabrikats. Prof. Dr. Bosch berichtete über die Versuche und Arbeiten, die man im Laufe der Jahre mit dem Ammoniatsulfatsalpeter vorgenom­men hat. Er erwähnte u. a., daß während des Krieges einmal

eine Fliegerbombe

mit einer Säureladung in das Ammoniaffulfatsalpeterlager ging, ohne daß jedoch irgendwelche explosive Eigen schaften des Fabrifats hervorgetreten wären. Die Direktion legte auf eine Anfrage des Abg. Hoffmann. Ludwigshafen dar, daß die unteren Schichten keine andere Temperatur als die oberen Schichten des Salpeters gehabt haben können. Auf die Frage des Abg. Hoffmann, ob im Kern der aufgestapelten Masse eine Zer fegung vor sich gehen konnte, antwortete Direktor Gauß, daß das vollständig ausgeschloffen fei. Spriggehilfe Wagener er flärte, daß in dem Explosiofilo 110 zum erstenmal nach Ein­führung des Sprißverfahrens gespritzt worden sei. Aber in einem anderen Bau Nr. 112 habe man schon länger mit dem Sprißver fahren gearbeitet, ohne daß irgend etwas Auffallendes beobachtet wurde, Arbeiterrat Raltfuß meinte hierzu, zwischen dem Bau 110 und dem Bau 112 bestehe aber der Unterschied, daß in dem ersteren das Material sofort eingesprigt wurde, in dem letzteren dagegen die Masse auf einer Förderbahn eingeführt wurde. Durch den Transport des Ammoniatsulfatsalpeters fönne eine

verschiedenartige Beschaffenheit

der Salpeterkategorie sehr wohl stattfinden. Im Bau 112 wurde die Masse, nachdem sie in Förderwagen geschaufelt wurde, auf diesem noch etwa 100 meter weit gefördert. Prof. Bosch beantwortete die Wahrnehmung erhöhter Temperatur in den Silos dahin, es sei zweifellos damit in Zusammenhang zu bringen, daß bei dem Spritzverfahren die Luft in den Silos feucht gewesen sei. Die Ar­beitervertreter betonten noch folgendes: Biele Arbeiter mußten wäh­rend der Arbeit wegen der außerordentlich starken Gas­entwicklung zum Vorarbeiter hinausgeschickt werden, weil sie Schwächeanfälle erlitten hatten.

Der Fall Nicolai.

Bon der Deutschen Friedensgesellschaft geht uns eine Refo­lution mit der Bitte um Beröffentlichung zu, aus der wir folgendes hervorheben:

Forderungen zu verhandeln. Die Afa- Funktionäre und Mitglied.[ monarchiffifchen Stagerrat- Feier schaften werden in einer Abfage des BBMI. ohne weiteres eine bes Nationalen Jugendringes" erwidert die Regierung, das Pro­Stampfanfage sehen und hieraus die Konsequenzen ziehen müssen. vinzialschulkollegium sei nicht offiziell pertreten gewesen, nur habe Die eines feiner Mitglieder als Privatperson teilgenommen.( Lachen Urabstimmung b. d. Soz.) Die Landwirtschaftsfammer erklärt, sie habe nach der

über die Frage des Streits findet in den Betrieben Sonnabend, Einladung nicht annehmen können, daß eine Demonstration gegen Montag und Dienstag statt. Spätestens bis Dienstagnachmittag die Republik geplant fei( hört, hört! links), eine solche hat ih- er Ansicht nach auch nicht stattgefunden. In den schwarzweißroten 4 Uhr müssen die Abstimmungsresultate im Besitz der Afa sein. Das Ultimatum an die Arbeitgeber wurde bis Dienstag- Fahnen habe sie feine Demonstration erblickt.( Lachen links.) Die mittag 12 Uhr befristet. Regierung sieht sich hernach nicht zum Einschreiten veranlaßt. Es folgt der kommunistische Antrag auf Unterstügung der in Oppan Beschädigten.

Es kommen bei der Bewegung 45 000 bis 50 000 Angestellte in( Unruhe links.)

Frage.

Die Streitbewegung.

Höchst, 7. Oktober.( WTB.) Eine heute vormittag vorgenommene Abg. Geschte( Romm.): Ohne Rücksicht auf die Sicherheit der Abstimmung der Arbeiterschaft über die Vereinbarungen der Ge- Arbeiter unternehmen die chemischen Betriebe Refordverfuche. Die werkschaftsvertreter mit dem Arbeitgeberverband in der chemischen Dividende von durchschnittlich 20 Bro3. genügen noch nicht. Statt Industrie hat in Höchst nicht zu einem bestimmten Resultate geführt, 48 Stunden in der Woche, wird in der chemischen Industrie 80 bis da verschiedene wichtige Versammlungen unter Störungen zu 90 Stunden gearbeitet. Im Leunawert überlastet man Maschinen leiden hatten. und spannt sie bis über 1000 Atmosphären hinauf. Macht der Be­In Kelsterbach haben sich 64 Arbeiter für Wiederaufnahme der triebsrat von seinen Rechten Gebrauch, so wird er von den Unter­nehmungen an die Luft gesetzt. Die Unterstüßung für Oppau fann arbeit ausgesprochen, 682 dagegen. Die Stadtverordnetenversammlung in Höchst bewilligte ein- man bequem durch Kürzung der 210 Millionen für die Schupo ge­stimmig weitere 250 000 m. für Unterstützung der Ausgesperrten. winnen.

Hamburg , 7. Oftober.( WTB.) Das Druckerpersonal der Flens burger bürgerlichen Zeitungen ist in den Ausstand getreten. Die be­troffenen Blätter geben ein gemeinsames Nachrichtenblatt heraus.

Valutahilfe für Deutschland .

Ein Antrag der Sozialdemokraten, Demokraten, des Zentrums und der Deutschen Volkspartei will für die Opfer in Oppau 6 Millionen bewilligen, die von der Regierung im Einvernehmen mit der bayerischen Regierung verteilt werden sollen.

Abg. Defterroth( Soz.): Wir sind zu jeder Hilfeleistung bereit. Unfere Gewerkschaftler haben in selbstverleugnendem Kampfe um die Sicherheit der Arbeiter immer ihre Pflicht getan. Zu dem Oppauer Unglüd ist von uns in dem allein zuständigen Reichstage

London , 7. Oktober. ( WTB.) Reuter meldet aus New Dort: Auf einem Festmahle des amerikanischen Verbandes der Export­fabrikanten hielt der bekannte Urheber des deutsch- amerikanischen Hilfswerks, Handelssekretär Hoover, eine Rede, in der er sagte, die amerikanische Industrie befinde sich im ersten Borstadium schon das nötige gesagt worden. Infolge der Katastrophen in Mont­ihrer Erholung, da die Zeit leichterer Kredite eingetreten sei. Doch Cenis und ähnlicher ist jetzt von uns mehr erreicht worden, als betonte Hoover, die Bereinigten Staaten hätten noch einen weiten früher in 10 Jahren. Auch in Preußen wird man für die Arbeiter­Weg zurückzulegen, um zur wirtschaftlichen Befestigung zu gelangen; schutzgesetzgebung die nötigen Folgen ziehen müssen. Wenn man es aber sie befänden sich bestimmt auf diesem Wege. Die zerstörende vernünftig anfaßt, werden wir für die Arbeiterschaft mehr heraus­Wirkung der wilden Schwankungen ausländischer Valuten sei das holen, als es durch Worte geschehen kann, wie wir sie eben gehört größte Hemmnis des amerikanischen Außenhandels, solange baben.( Sehr richtig! b. d. Soz.) nicht eine gewisse Stabilität zu erreichen sei, bestände wenig Hoff nung, daß der Außenhandel Ameritas oder irgendeines anderen Landes wieder normal werde.

Hoover bemerkte weiter, es sollte der menschlichen Intelligenz doch nicht zu schwer sein, eine Lösung der Frage zu finden und eine Befestigung der deutschen Mart herbeizuführen. Eine Regelung dieser Frage müffe zuerst stattfinden, wenn man Stabilität in irgendeinem anderen europäischen Lande sehen wolle.

Deutschland und Polen .

hergestellt, bei dem in Oppau die Katastrophe eingetreten ist. Abg. Mehenthin( D. Bp.): In Leuna wird nicht derselbe Stoff

Beide Anträge werden dem Hauptausschuß überwiesen. Der Geschäftsordnungsausschuß beantragt, die Strafverfolgung des Abg. Kunze( KPD .) wegen Aufforderung zu hochverräteriſchen Unternehmungen zu genehmigen.

Redakteure durch die Immunität gedeckt werden, barf nicht einreißen.

Abg. Grzesinski ( Soz.): Die Uebung, daß verantwortliche RBD.. Aber es handelt sich hier doch bei den inkriminierten Artikeln um ein politisches Berbrechen und das reicht nicht aus, die Immu­nität aufzuheben. Kunze hat nicht attiv am Hochverrat mitgewirkt und fein gemeines Berbrechen begangen. Bei unserem Beschluß darf politische Gegnerschaft teine Rolle spielen. Wir bitten, den Aus­Die Tl. meldet: Bei der Ueberreichung feines Beglaubigungsschußantrag abzulehnen. Wir müssen auch fürchten, daß Kunze schreibens bezeichnete der neue polnische Gesandte Dr. Madejski es als seine vornehmste Aufgabe, die richtigen Wege zu suchen, um bei der gegenwärtigen Justiz teine gerechten Richter die für zwei Nachbarn wie Deutschland und Bolen notwendigen finden würde. forretten Beziehungen zu schaffen. Heute komme es auf die Anflage gestellten Artifel ist gar nicht von Kunze verantwortlich ge­Abg. Schulz Neukölln( Komm.): Ein erheblicher Teil der unter loyale Mitarbeit aller zivilisierten Staaten an, um die Weltfrife zu zeichnet.( hört, hört! links.) Der Ausschuß leistet dem Justizschurken beseitigen und eine allgemeine wirtschaftliche Erstarkung herbeizu Staatsanwalt Giteldinger Zuhälter- und Hehlerdienste.( Ordnungs führen. Obgleich Polen selbst erst die Fundamente seines politischen ruf.) Der Oberpräsident forderte vom Staatsanwalt rasche und Lebens errichte, sei es im Vertrauen auf seine Zukunft und im nechdrückliche Bestrafung". Wird dieser famose Eiteldinger in die Bewußtsein seiner Mission jederzeit bereit, an dem gemein- Büfte gejagt, dann gehört dieser freche Oberpräsident hinterdrein. schaftlichen Werke mitzuarbeiten. Der Gesandte gab der Hoffnung( Der Präsident bittet, fich zu mäßigen.) Von den Rechtsparteien Ausdruck, daß dieses Bestreben seiner Regierung im Interesse beider wird fortgefeßt Hochperrat geübt. So sehr wir das Barlament ver­Länder Berständnis finden werde. In seiner Antwort sprach achten, fönnen wir doch diesen Klüngel nicht unter sich laffen. den Ausschuß. Reichspräsident Ebert den Wunsch aus, daß die Tätigkeit des bg. Beyer( 3.) bittet zur Nachprüfung um Rückverweisung an neuen Gesandten in den von ihm gefennzeichneten Wegen erfolg reich sein möge und versicherte, daß er in seinem Bestreben stets das volle Berständnis und die Unterstützung der deutschen Regierung finden werde. Auch von deutscher Seite werde alles geschehen, um zwischen Deutschland und Polen in politischer und wirtschaft licher Beziehung ein gutes Einvernehmen zu erhalten, wie es für zwei Nachbarn unerläßtlich sei. Darauf drückte der Präsident dem Gesandten seine Teilnahme anläßlich des Atten tats auf den Staatspräsidenten Pilsudski aus.

Aeußerungen Madesseis.

Einem Osterpreß- Bertreter erwiderte der polnische Gesandte auf die Frage nach der gegenwärtigen Stellungnahme Polens zum oberschlesischen Problem,

Die Ortsgruppe Berlin der Deutschen Friedensgesellschaft ver­langt erneut und wiederholt, daß der Fall Nicolai geflär temird, im heutigen Stadium der Dinge liege die Entscheidung beim und daß die Frage, wer gelogen hat, der Senat der Universität Obersten Rat. Deutschland und Bolen müßten den Ausgang der Berlin oder Professor Nicolai, unzweideutig beantwortet wird. Ereignisse abwarten. Nach den Mitteilungen, die er habe, werde Sie weist ferner darauf hin, daß diejenigen Studenten, die Frage bald entschieden werden, und es liege ja im beiderseitigen welche eine Aufklärung der schweren, gegen die Mitglieder des frühe. Interesse Deutschlands und Polens , endlich eine feste Grenze zu ren Senats pon Professor Nicolai erhobenen Borwürfe verlangten, haben. seitens der akademischen Behörde mit einem Disziplinarverfahren Auf die Frage, ob Bolen die Entscheidung des Obersten Rats bedroht worden sind. Sie erklärt, daß sie hierin eine schwere als endgültig anerkennen werde, wie sie auch ausfallen möge, meinte der Gesandte, cine Beantwortung dieser Frage gehöre nicht Beeinträchtigung der akademischen Würde erblickt. Sie steht zu feinen Kompetenzen. Die Tatsache aber, daß der erste polnische darin aber auch eine schwere Ungerechtigkeit im Hinblick darauf, daß Gesandte furz vor der Entscheidung über Oberschlesien nach Deutsch . die nationalistischen Studenten, welche Nicolais Vorlesungen land entsandt worden sei, tönne Beranlassung zu der Annahme geben, daß man vor einer endgültigen Lösung der Frage stehe. gestört haben, völlig straflos geblieben find.

Drohender Streik in der Metallindustrie.

Afa- Funktionäre und Schiedsspruch. Einer imposanten Bersammlung der Afa- Funktionär der Metallindustrie am Freitag abend in der Bockbrauerei be= richtete Fritz Schmidt( 3d2.) über den Schiedsspruch des Reichs­arbeitsministeriums und stellte fest, daß das Schiedsgericht im wesentlichen den Richtlinien der Arbeitgeber und nicht denen der Arbeitnehmer, ganz gleich welcher Richtung, gefolgt ist. Wohl bringt er eine Erhöhung der Bezüge der Jugendlichen, aber die von den Angestellten wegen ihrer Wirkung verpönten fogenannten fozia len Bulagen und nicht die gewünschte Erhöhung der Grundlöhne, sondern eine Gehaltserhöhung in der Form der Erhöhung der Teuerungszuschiäge, die bei den Angestellten von 110 auf 150, bel den Jugendlichen von 90 auf 130 Pro3., bei den Frauen- und Kinder­zulagen von 100 auf 125 m. erhöht werden. Dieses Resultat, das in ger feinem Verhältnis zu den Forderungen der 2fa steht, fann die Metalltariftommission der Afa laut einstimmigem Beschluß nicht zur Annahme empfehlen. Wenn die Arbeitgeber binnen einer furzen rift nicht zu Berhandlung auf Grund der Forderungen bereit sind, bedeutet es den Streiffatt. Der Redner zweifelt nicht daran, daß sich dann auch die Mitglieder der Gewerkschafts­bünde auf feiten der Afa- Kollegen stellen werden. Die sehr lebhafte Diskussion ergab

vollständige Einhelligkeit

Karl adelt.

Abg. Leid( U. Soz.): Es handelt sich zweifellos um ein politisches Vergehen. Leider wird aber die Immunität immer nur für die Linte aufgehoben. Wir ftimmen gegen den Ausschußantrag.

Abg. Siering( Soz.): Der Ausschuß hat keinesfalls fahrlässig gehandelt. Die heutigen Cinwendungen haben die Kommunisten im Ausschuß nicht erhoben. Trotzdem bin ich für nochmalige Prüfung. Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. 3iegler Breslau Die Sache wird an den Ausschuß zurückverwiesen. Die ( Kommunist) wegen Beleidigung wird abgelehnt. Der Geschäfts­ordnungsausschuß beantragt ferner, den Abg. Ziegler wegen Auf­reizung zum Hochverrat verfolgen zu lassen.

Abg. Siering( Soz.): Ich beantrage lleberweisung an den Aus­schuß auf Grund eines Schreibens des Abg. Ziegler an mich, in dem er behauptet, sein Name set zu Unrecht unter die angeführten Artikel gefeht morden, er habe sie niemals unterzeichnet und stande ihnen gänzlich fern.

Anträge ohne fachliche Unterlagen. Abg. Dr. Meyer( Komm.): Die Staatsanwaltschaft stellt solche

Abg. Dr. Liebknecht( U. G03.): Wir müssen das Beweismaterial der Breslauer Polizei haben. Wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht, muß man überhaupt die ganze oppofitionelle Breffe verbieten. Der Antrag geht an den Ausschuß zurück. Die strafrechtliche Berfolgung des Aba. Schneider( Komm.) wegen Aufreizung wird abgelehnt. Es folgt die Besprechung der Großen deutsch­monarchistischen Anfrage über

die Lehrkräfte an einklassigen Volksschulen,

N

in Berbindung mit ihr die Anträge über Trennung des Bermögens vereinigter Kirchen- und Schulstellen, Aufbesserung der Kantoren und Organisten sowie Befreiung von dem niederen Küsterdienst. Abg. Simon Neufals( Saz.): Die Gruppenbesoldung ruft eine allgemeine Sucht der Beamten hervor, in höhere Besoldungs­Wien, 7. Oftober.( Eigener Drahtbericht des Bor- gruppen eingereiht zu werden.( Der Redner führt Beispiele dafür an.) Sie( nach rechts) schwärmen doch so sehr für eine Schulreform! märts".) Die sozialdemokratische Fraktion des Nationalrates weift Aber es ist Ihnen gar nicht damit ernst. Denn wenn ein Mann wie in einer Anfrage darauf hin, daß Karl Habsburg einer Reihe Baulsen, der die Gemeinschaftsschule propagiert, mit seinen Plänen zahlungsfähiger Kriegsgewinner den erblichen österreichischen Frei an die Deffentlichkeit tritt, fo ftellt man ihn als einen elenden herrnstand" verliehen hat, so z. B. einem Herrn Wilhelm Beck, der Theoretiker hin, der von der Praxis feine Ahnung habe. Das Aus­an Uniformlieferungen redlich verdient hat und dessen jüdische Konführungsgefeß zum Besoldungsgefeß ist sehr unvollkommen. Man fession die Verleihung des Freiherrnstandes nicht gehindert hat. Die hätte das Criftenzminimum als Grundlage nehmen müssen. Wir Anfrage betont, daß diese Auszeichnungen offenbar den Zwed haben, erkennen an, daß die Leuerung auf dem Lande die gleiche wie in Geider für die Habsburger Propaganda gegen die Republik zu er auf 3 eintreten muß. Dem Antrag betreffend Befreiung der Lehrer den Städten ist und daß eine Verminderung der Ortsklassen von 5 fangen. von den niederen Küsterdiensten stimmen wir zu. Immer noch Eine besondere Unverschämtheit leistete sich Rarichen lehthin, in- werden Bandlehrer, die nicht der deutschmonarchistischen Partei an­dem er feinen Leibreklamejournalisten, einen Hauptmann Wertmann, gehören, wirtschaftlich und gesellschaftlich bontottiert. Das ist der zum Eblen von Hohenfalzburg ernannte. Welche Frechheit liegt doch Hauptgrund, weshalb die Landlehrer nicht feshaft werden. Die darin, daß der legte Habsburger österreichischen Adel verleiht Schulaufsicht gibt solchen Lehrern oft nicht die genügende Rüden während doch die Republik Deutschösterreich den Adel abgeschafft hat? deckung.( Der Redner schildert mehrere Fälle, in denen Landlehrer megen ihrer politischen Gesinnung durch Gutsbefizer und Ortsvors flcher wirtschaftlich und gesellschaftlich schwer geschädigt worden find.) Wir fordern, daß die

Jmmunität und KPD .

Im Preußischen Landtag wurden am Freitag zunächst fleine Anfraget erledigt.

-

Verwaltung demokratifiert

wird, damit in folchen Fällen rücksichtslos eingeschritten werden fenn. Es muß ein wirklicher Fachmann aus der Lehrerschaft in die Abg. Müller Hannover( S03.) bellagt, daß zur Teuerungs- Abteilung für Kirchen- und Schulwesen eintreten. Die Lehrer haben von faufmännischen Angestellten, Wertmeistern und Technikern gegen statistit an vielen Orten die Arbeiter und Angestellten nicht mit auch nicht die Möglichkeit, sich dem Einfluß der Geistlichen durch die den Schiedsspruch und für den Kampf. Das Stimmungsbild, das herangezogen worden sind und wünscht das gleiche Recht für die Niederlegung ihrer Kirchenämter zu entziehen. Es ist doch sämtliche Diskussionsrebner entrollten, darunter die der großen Kon Beamten. Die Regierung teilt niit, daß die Durchführung der ein Standal, daß heute ein Nebenamt nur mit Berlust des Haupt­zerne, ließ erkennen, daß es in wenigen Tagen voraussichtlich zu Bestimmungen über die Beteiligung der Arbeiter und Ange- amtes niedergelegt werden kann.( hört, hört!) Unser Ziel, die Er­einem großen Streit tommt, wenn nicht der Verband Berliner stellten geprüft werde. Zurücksetzung der Beamten war nicht beziehung zur Boltsgemeinschaft, fann nur erreicht werden, wenn der Metallindustrieller im letzten Moment einlentt. Einstimmig ange- abfichtigt, ihre Beteiligung ist in einem neuen Rundschreiben des Einfluß jener deutschmonarchistischen Kreise gebrochen wird, die fich nommen wurde eine Resolution, die den Schiedsspruch ablehnt, meil Bräsidenten des Statistischen Amtes empfohlen worden. Die Be durch ihre Intoleranz und ihren Terror selbst außerhalb der Ges er in allen Teilen ungenügend ist und in feinem Bunkte den fa- hörden sind auf die Beachtung der einschlägigen Bestimmungen hin- meinschaft stellen. forderungen entspricht. Der Berband Berliner Metallindustrieller gewiesen worden. Auf eine Beschwerde des Abg. Hartwig( Soz.) muß zur furzfristigen Aeußerung darüber aufgefordert werden, ob über die Beteiligung des Provinzialschulkollegiums und der Land­er gemillt ist, in legter Stunde auf der Grundlage der Afa wirtschaftskammer in Stettin an einer

Die Anträge gehen an den Unterrichtsausschuß. Dienstag 1 Uhr: Kleine Anfragen, Anträge zur Beamten. besoldung, Rest von heute. Schluß 6 Uhr.