Zu Schieles Verhaftung.

München  , 10. Oftober.( WEB.) Die Berhaftung des sted­

falschen Namen ausgestellten Paß

Der Hochverratsprozeß von Velbert  .

In dem seit mehreren Wochen vor dem Reichsgericht ver

Angestellten, die nicht parieren, ganz gleich, ob alt, ob fung, verheiratet oder nicht, frank oder gesund, fie alle sollen auf die Straße, und zwar so schnell und so rücksichtslos wie möglich. brieflich verfolgten Arztes Dr. Schiele erfolgte durch bayerische handelten Hochverratsprozeß gegen 14 Kommunisten, darunter eine Was in dieser Frage von dem Poſtminister verlangt wird, Grenzpolizel, als Schiele versuchte, die Grenze nach Dester- Frau, aus Velbert  ( Rheinland) beantragte der Oberreichs­ist nicht viel und leicht durchführbar. Er braucht diesen um reich zu überschreiten. Ueber seinen bisherigen Aufenthaltsort anwalt nach seinem etwa einstündigen Plaidoyer folgende ihr tägliches Brot ringenden, in dauernder Angst um das Schicksal ihrer Angehörigen schwebenden Angestellten nur die verweigert der Verhaftete jede Auskunft. Strafen: Gegen die als Führer des Putsches anzusehenden An­Wie die TU. ergänzend mitteilt, war Schiele Hälfte der Toleranz entgegenbringen, welche er für die im geflagten Graß und Waltenbach je 6 Jahre Festungs­Tausende von Beamten übrig hat, die in seiner Ber   Begriff, nach Deutschöfferreich zu reisen. In jeinem auf Haft, gegen den Angeklagten Stoß 5 Jahre Festungshaft, waltung nach gewiefenermaßen zuviel find! Ge- einen fehlte jedoch gegen zwei Angeklagte je 2 Jabre 6 Monate und gegen die übrigen wiß, wo Beamte mit älteren Rechten eintreten oder Ange der Ausreife- Sichtvermert, wodurch die Beamten auf die Beamten auf ihn Angeklagten Festungsstrafen von 1 Jahr bis zu 2 Jahren. stellte wirklich überzählig werden, müssen sie weichen. Da- aufmerksam wurden. Der Festgenommene wurde nach München   Der Oberreichsanwalt bittet den Senat, sämtlichen Angeklagten gegen sträuben sie sich nicht. Aber wozu es notwendig ist, zur Polizeibireffion gebracht. Der Verhaftete wurde gestern dem mindestens die Hälfte der sehr langen Untersuchungshaft anzu­auch jene zu entlassen, bei denen diese Voraussetzungen nicht Gericht eingeliefert, wo er bis zur weiteren Entscheidung des Ober- rechnen, und stellte ferner anheim, mildernde Umstände den An­vorliegen, ist nicht einzusehen. Oder ist es ein Verbrechen, reichsanwalts bleiben wird. Ein Sonderblatt des„ Bayerischen geklagten zuzubilligen, die aus politischen Motiven handelten, und wenn jemand ablehnt, in das Beamtenverhältnis überzutreten, Polizeiblattes" veröffentlicht jetzt nochmals den bereits bekannten bei denen daher von ehrloser Gesinnung keine Rede sein könne. weil er dann monatlich etwa 300 m. weniger er- Stedbrief gegen die acht wegen Hochverrats verfolgten Kapp­hält, und er sich diesen Lugus mit Rücksicht auf Frau und Putschisten. Kinder nicht leisten tann? Ist es notwendig, jahrelang

bewährte Sträfte auf bie Straße zu feßen, nur weil fie infolgen Dominicus löst weiter auf!

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Der unbekannte Uniformerlaß.

München  , 10. Oktober  .( TU.) Der Minister des Aeußeren

eines törperlichen Fehlers nicht zu Beamten gemacht werden In tehoe in Holstein fand am 27. Februar b. 3. die Wahl beantwortete die furze Anfrage des Abgeordneten Hilpert( Baŋr. Fönnen? Ist es gerecht und sozial, an Stelle dieser Personen eines zweiten Bürgermeisters statt. Für diese Wahl kandidierte auch Mittelpartei) im bayerischen Landtag wie folgt:„ Ueber die beab. junge Mädchen einstellen zu wollen, nur um jene entlassen zu der unbjoldet Stadtrat Schinkel( Eoz), der mit 4700 Stimmen fichtigten Ausführungsbestimmungen zur Berordnung des Reichs. tönnen? Begreift man in der Postverwaltung nicht die gegen 4000 Stimmen gewählt wurde. Schon vor der Wahl erklärten Präsidenten vom 30. August 1921 ift dem Minister des Aeuße. Brutalität und Ungeheuerlichkeit eines solchen Vorgehens? 14 bürgerliche Stadtverordnete öffentlich, daß sie im ren noch nichts befannt. Die Wünsche, die in dieser Richtung Es ist selbstverständlich, daß sich der Reichstag mit der Falle der Wahl unseres Genossen Schinkel ihr mandat nieber. in den beteiligten Kreisen bestehen, sind der Reichsregierung Frage eingehend beschäftigen wird. So tann es nicht weiter legen würden. Gleichzeitig drohte man in einem Flugblatt mit zur Kenntnis gebracht worden, insbesondre ist darauf hingewiesen gehen. Man laffe die Angestellten in Frieden ihren Dienst dem Boykott der bürgerlichen Geschäftsleute, die nicht zur Wahl worden, daß es voraussichtlich Unzufriedenheit hervorrufen würde, machen, so wie sie es jahrelang getan haben, als gehen. Trotz aller Machenschaften wurde Schinte dennoch gewählt, wenn die Erlaubnis zum Tragen der Uniform in jedem einzelnen fie gut genug waren, der Poft aus Berlegenheit zu helfen. woraufhin die Mandatsniederlegung von 14 bürgerlichen Stadträten Falle bei den Polizeibehörden nachgesucht werden müßte. Eine wei­Man entlaffe fie unter Beachtung der gesetzlichen und verein- erfolgte. Trotzdem blieb das Stadtverordnetenkollegium beschluß- tere Prüfung der Angelegenheit darf ich mir bis zum Erscheinen der Ausführungsbestimmungen vorbehalten." barten Bestimmungen, wenn sie sich etwas Böses haben zu- fähig, da von den 30 Stadtverordneten noch 16 ihr Mandat be schulden kommen lassen oder wenn der Rückgang des Be- hielten. Aus der Mandatsniederlegung entstanden mehrere Brozesse, triebes dies notwendig macht. Und man wird sehen, daß der die durch den Bezirksausschuß noch nicht entschieden sind, wahrschein Abbau des Angestelltenverhältnisses in der Boftverwaltung- lich aber für die bürgerlichen Stadtverordneten ungünstig aus dasselbe gilt auch für die anderen Berwal fallen werden. Anstatt nun den Ausgang der Prozesse abzuwarten tungen auch ohne Krach und ohne ewige Schifanen und und dementsprechend eventuelle Maßnahmen zu fallen, tam Do­Aufregungen ponstatten geht, selbst wenn dies noch einige minicus den Bürgerlichen entgegen und 13 ste das Stadtverordneten­Jahre dauern sollte. Ein wenig mehr Duldsamkeit gegenüber follegium ohne weiteres auf. Wie verlautet, soll auch die Be­den Angestellten und Arbeitern in den Reichs- und Staats- ftätigung der Wahl des Genossen Schinkel durch den Regierungs­verwaltungen, Ihr Herren! Sie haben es redlich verdient. präsidenten auf Ersuchen des Herrn Dominicus persagt worden sein. Nunmehr haben die Genossen Peters, Breccur usw. im Landtag eine Anfrage eingebracht, in der über die Auflösung Aus­funft verlangt wird. Anläßlich der großen Interpellation, die am Dienstag im Breußischen Landtag beginnt, wird die Sozialdemo­tratie auf die Angelegenheit zurückommen.

Mordanklage in der Buchholz  - Affäre. Die Vorgänge bei der Hundertschaft zu befonderer Verwendung haben, wie eine Berliner   Gerichtsforrespondenz meldet, nunmehr zu 2nklage

einer 21 nfl   age wegen Mordes gegen den Polizeiunterwachtmeister

Erven und den Polizeihauptwachtmeister Meyer geführt. Ihnen wird zur Last gelegt, am 15. Juni 1921 den Oberwachtmeister Buch­holz ermordet zu haben, um zu verhüfen, daß Buchholz, gegen den ein Verfahren wegen Unterschlagung eingeleitet war, politische Machenschaften der Hundertschaft verrate. Der Prozeß wird in der nächsten Schwurgerichtstagung des Landgerichts III 3ur Ber­handlung kommen. Die 2ngeliaglen bestreiten jede Schuld. Die Anklage wird Staatsanwaltschaftsrat Oltrogge vertreten, die Verteidigung liegt in den Händen des Rechtsanwalts Dr. A1s. berg.

Diese Antwort des bayerischen Außenministers, dessen Amt mit dem des Ministerpräsidenten in Personalunion ver einigt ist, muß außerordentlich befremdend wirken. Die Aus­führungsbestimmungen des Reichspräsidenten zum Erlaß über das Uniformtragen wurden bekanntlich durch die Preffe schon am Mittwoch, den 5. Oktober, abends, verbreitet, und es ist nicht anzunehmen, daß der Erlaß, der unter dem Datum des ben bayerischen   Behörden unbekannt geblieben ist. Es ist mög­3. Oftober 1921 vom Reichskanzler Wirth gezeichnet war, lich, daß eine besondere Informierung der bayerischen Stellen durch die zuständigen Reichsstellen unterblieb; dennoch wirkt die Berufung auf eine derartige Unterlassung, die doch nur formalistischen Charakter trägt, einigermaßen überraschend. Die Vertreter der Republik   sollten auf diplomatische Prinzipien Derzichten, die zwar im alten Deutschland   an der Tagesord

nung waren, die jedoch nicht geeignet sind, den Verkehr zwi­fchen den Ländern zu erleichtern.

Die Einreihung

Die Einreihung in die Ortsklassen.

Bergarbeiterverband gegen Kartoffelwucher Bochum, 10. Oftober.( TU.) Der Borstand des Bergarbeiterver. bandes hat an den Reichskanzler folgende Eingabe gerichtet: " In dem Industrierevier macht sich eine immer mehr steigende Erregung über die hohen Kartoffelpreife be- Bon parlamentarischer Seite wird der Soz. Parl.- Dienst" mertbar. Preise von 70 bis 80 M. für den Zentner Kartoffeln sind gebeten, darauf hinzuweisen, daß Anfragen über die Ein­feine Seltenheit mehr. Bei diesen Breifen ist es unmöglich, daß die ftufung der Orte in das Drisklassenverzeichnis jezt völlig zwecklos find. Die von einzelnen Personen angeblich ge­Arbeiterschaft Kartoffeln einkellern kann. Besonders im machten Mitteilungen find durchaus unzuverlässig. Weber der rheinisch- westfälischen Industriegebiet ist die Einkellerung eine alt Reichstag noch eins feiner Mitglieder hat irgendeine Unterlage, um eingebürgerte Gewohnheit. In diesem Jahr tommt noch hinzu, daß nach dem jeßigen Stande der Angelegenheit eine zuverlässige Aus. eine Vorsorge für den Winter durch Einmachen von Schnittbohnen funft erteilen zu können. Dies wird erst möglich sein, wenn die und Sauerkraut infolge des außergewöhnlich hohen Preises den Ar- entsprechende Borlage im Reichsfinanzministerium fertig­beitern nicht möglich war. Nach den amtlichen Berichten ist die gestellt ist und, nachdem sie Reichstabinett und Reichstag Kartoffelernte teine schlechte und sind Kartoffeln genügend vor- paffiert hat, dem Reichstag vorliegt. Nach einer Ankündigung des handen. Die Gestehungsfoften rechtfertigen solche hohen Preise Reichsfinanzministeriums ist dies für Anfang November zu erwarten. feineswegs. Es handelt sich lediglich um Wucherpreise als gestreuten Gerüchten der 23. Ausschuß sich die gründliche Durch. Schon jet fann aber gesagt werden, daß entgegen allen aus­Folge der Freigabe der Kartoffelwirtschaft. Die Bersorgung der beratung der Vorlage nicht nehmen lassen wird, wobei die den Mit­Industriebevölkerung mit Kartoffeln und dazu die Ernährung ist in gliedern der SPD  - Fraktion zugegangenen zahlreichen Betitionen Frage gestellt. Angesichts der großen Gefahr bitten wir den Herrn gewiffenhafte Berücksichtigung finden werden. Weiter Reichstanzler dringend, unverzüglich mit geeigneten Maßnahmen den wird feitens der SPD  .- Fraktion dafür Sorge getragen, daß an den Kartoffelmucher unmöglich zu machen. Für unbedingt notwendig Ausschußberatungen diejenigen ihrer Mitglieder teilnehmen werden, erachtet wird die Festsetzung von angemessenen Höchst welche Abgeordnete der gerade zur Beratung kommenden Landesteile preifen und eine Erweiterung der Rechte der Reichs- sind und deren Verhältnisse genau kennen. Karl Kaufsty ist in Kopenhagen   eingetroffen. Er wird an der prüfungsstellen. Die gleiche Eingabe haben wir an den Ein deutsch  - fitauischer Memel  - Bund hat sich in Berlin   ge Universität drei Vorlesungen halten. Herrn Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft gerichtet."| gründet.

Es ist zu begrüßen, daß die zahlreichen Anschuldigungen gegen die Charlottenburger Hundertschaft zur besonderen Berwendung" die Staatsanwaltschaft endlich zu einem Ein schreiten veranlaßt haben. Durch dieses Borgehen wird zugleich die feinerzeit mit großem Kraftaufwand vertretene Auffassung Der Rechtspresse widerlegt, daß in der Angelegenheit des Wachtmeisters Buchholz nichts geschehen sei, was das Licht der Deffentlichkeit zu scheuen gehabt hätte. Es ist zu erwarten, daß in der Verhandlung die Tätigkeit der 3. b. 2. in solchem Umfange aufgerollt und daß hierbei Material bekannt werden wird, das interessierte Stellen in geschickter Regie bisher zu wird, das interessierte Stellen in geschickter Regie bisher zu unterdrücken verstanden.

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Anton Bruckner  .

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dem Ohre des schlichten Mannes nahe. Die Großartigkeit dieser| Warenhäusern drängen fich aufgeregte Menschen, reißen wahllos Klangwelt offenbart sich jedem, es bedarf nur eines offenen, ehr an sich, was ihnen in die Hände fommt, Stoffe, Schuhe, Wäsche, lichen Herzens, einer Sehnsucht nach großer und tiefer seelischer Hüte, Bücher, Briefpapier, Handarbeiten, Nippes alles ist beffer 3ur 25. Wiederkehr feines Todestages. Empfindung, um in den großen Werten Brudners das Kinder- als das buntbedrudte Papier. Frauen mit dem Kopftuch, Männer Vor einem Menschenalter wandelte durch die Straßen Biens   gemüt, die echte und tiefe Herzlichkeit eines großen Menschen zu im Arbeitsrod, ernste Familienväter, forgenvolle Mütter tun mit im ein altes Männchen, fomisch anzusehen in seiner weiten geräu- hören und zu erleben. Bruckner   wird für die fommenden Jahre großen Tollhausreigen. Man fragt nicht nach Preisen, man feilscht migen" Kleidung das fiel in der Stadt der besten Schneider be- neben Beethoven   der Symphoniker unserer Bolfskonzerte sein. Das nicht, man prüft die Ware nicht man zahlt, reißt die Beute an fich fonders auf. Wie viele mögen wohl über diesen alten Sonderling Riefenmaß seiner Gestaltung, der hohe ethische Wert seiner Schöp- und hastet weiter. gelächelt haben, und dennoch, es war etwas in seiner Erscheinung, fungen, die Durchschlagskraft seiner musikalischen Sprache gibt was nachdenklich stimmte: diese merkwürdige Feierlichkeit, die ge- feinen neun Symphonien die weltbewegende Größe, die ein laffene und sichere Ruhe. Dieser Mann hieß Anton Bruckner   und Zuhörerkreis aus dem werftätigen Volfe in der Musik sucht. Die war ein begnadeter Musiker. Dem Wiener   Konzertpublikum frei Liebe zur Natur ist der innerlichste Gehalt seiner Werte. Er ruft lich war seine Kunst etwas Fremdartiges. Wenn wirklich eine Auf- hinüber auf das andere Ufer, wo die große Masse der Menschheit, führung einer Symphonie zustandegekommen war, geschah es, daß dürftend nach Menschenliebe, nach Größe und Erhabenheit des nach jedem der vier Säge die Zuhörer den Saal verließen. Nur Empfindens sehnsüchtig die Arme emporhebt, Licht zu senden in die wenigen Schüler hingen an dem einsamen Mann, der sich von die Herzen der Menschen. der Welt abschloß und nichts tannte als feine Mufit. Niemand tonnte ihm den Glauben an sich und seine Kunst rauben.

Bruckner  

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Karl Werner.

Diesen felsenharten Sinn dankt Brudner seiner bäuerischen goldenen Herbstsonntag hinweg zu seiner ersten Aufführung. Man Der Boltstraftbund loďte aus dem unvergleichlich schönen lau­Abstammung. Die Borfahren gehörten dem ländlichen Lehrerstand gab mit dem Personal des Zentraltheaters des alten Raimund an. Am 4. September 1824 ward Anton Bruckner   zu Ansfelden Berschwender". Hätte man diefan jeligen Herbsttag ganz in Oberösterreich   geboren. Freiheit war damals Todsünde, Gehor auskosten und an sein abendliches Ende das Theater fezen können, sam alles. In den Zeiten des Vormärz   war Desterreich von bann wäre es gut gewesen. So aber sah man, aus einer vollendeten Europa   abgefchloffen. Daran muß man denken, menn man Bruckner   Natur tommend, die Unvollkommenheiten des ganzen Spiels um jo recht verstehen will. Im Dorfe mufizierte, zum mindesten fang deutlicher. 3war mit der Bombenrolle des biederen Valentin wurde Klavier spielen. Und Conntags im Kirchenchor mitfingen, das war Gunold gab in dem Kammerdiener Wolf eine wohlgefeilte Cha alles. Der kleine Anton lernte früh geigen und auf des Vaters auch Fischer- Köppe in seiner derb- fröhlichen Art fertig. Rolf die höchste Freube. So war Kirchengefang und Orgelflang fein rafterstudie, die ihn zu höheren Aufgaben reif erscheinen läßt. Alles erstes flingendes Erlebnis, seine musikalische Heimat. Als er ein andere bemühte sich wader, war aber zum Teil unter dem für eine Bursch von 13 Jahren war, stirbt der Bater an der damaligen Berliner   Bühne erträglichen Durchschnitt. Die Technit der Bauberei tommt als Sängerknabe in bas Stift St. Florian bei Linz   an der eine beängstigende Brimitivität, und Valentins Hobelbant und ätm­Donau. Ein geistliches Riefenschloß mit großen Gehöften, fauber, liches Heim, umrahmt von den Säulen des Schlosses, war eine un­reinlich, eine abgeschloffene feierliche Welt, wo sehr gute Musik ge mögliche Inszenierung. Das Orchester hatte einige gute Momente, macht wird. In dieser Welt bleibt er vier Jahre und nimmt die aber bei den Blechbläsern hustete und heiferte es. Die Wahl des entscheidenden Eindrücke von hier ins Leben mit. Dann wird er Stückes in allen Ehen, nur muß man es, da es doch einmal ein Schulmeistergehilfe, arbeitet sich in flimmerlichen Berhältnissen Baubermärchen ist, auch„ märchenhaft" herausbringen. Das Pu empor. Aus der bäuerlichen Einsamkeit fommt er, 31 Jahre alt, blikum, d. h. die Vereinsmitglieder, waren begeistert. als Domorganist nach Linz  . 1861 bestand er in Wien   das Dr. Die Gier nach Ware. Die Unsicherheit des Gelbwefens, die als ganisteneramen glänzend. In Linz   hatte Brudner ein Erlebnis: Folge der dauernden Entwertung in Defterreich bedrohliche Formen Welt stand vor ihm, der nur Drgel und Chorgefang gefannt hatte. fich des Papiers zu entledigen, um dafür Ware, tofte fie, was fie er hörte den Klang des Richard Wagnerschen Orchesters, eine neue angenommen hat, führt dort zu seltsamen Erscheinungen. Jeder sucht 1867 wurde er als Hoforganist und Theorielehrer nach Bien be wolle, in Befih zu bringen. Wer in den letzten Tagen zur Arbeits rufen. Hier lebte und wirkte er einsam, von übereifrigen Schülern zeit die Geschäftsviertel der Stadt, Mariahilf   und die Innere Stadt  , zum Gegenpapst von Brahms   erhoben. besuchte berichtet die Wiener   Arbeiter- Zeitung  " aus Wien  Die feelische Triebfraft der Brudnerschen Mufit bedeutet den der mochte sich in ein Tollhaus verfest glauben. Eine wilde tobende Wiener Gesellschaftsmenschen wenig. Hier sprang doch ein Quell, Menschenmasse drängt und schiebt sich durch die Straßen, erfüllt von dessen geheimnisvolle Kraft in der Urheimat der Mufit verborgen einem Berlangen: Ware lag: in dem religiöfen Gefühl. In der Empfindung, die uns die werben, man fauft, um Gelb loszuwerden. Die Angst vor dem Bar Man fauft nicht, um Bestimmtes zu er­Größe des Weltalls, des Sternenhimmels, das ewige Werden und geld hat sie alle gepackt: die Menschen, die durch die Straßen eilen, Bergehen der Natur schauernd ahnen und erleben läßt. Es war als hätten sie Schäße zu erbeuten, Schäze, die heute noch zu haben Bruner gegeben, diese Weite und Tiefe der Empfindung mufi- und morgen unwiderbringlich verloren sind. Ein fanatischer Zug talisch mit einer überwältigenden Pracht der Klangphantasie zu liegt auf allen Gefichtern, wilde Angst verzerrt das Antlig, die Angst, gestalten. Er empfand naiv. Darin steht er in engster Beziehung zu spät zu tommen. 3olas grause Schilderung der Börsenpanit zu Franz Schubert  . Gerade dieses naive Empfinden bringt ihn wird von der Wirklichkeit bei weitem übertroffen. In den großen

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t.

Alles, was man befißt, in greifbare Güter umsetzen, schnell, schnell, ehe es zu spät ist, ehe einem die anderen den Rang abgelaufen haben, ehe die Ausländer mit ihrer fräftigen Valuta alles an sich gerissen haben. In den Geschäften staut sich der Menschenstrom, Freunde und Berwandte bitten um Berücksichtigung. Die Zehn­tausender fliegen wie einftmals die Zehntronenfcheine. Den Geschäfts leuten mird bange. Erft werden sie frech und schrauben die Breife in die Höhe das Publikum reißt einander die Ware aus der Hand. Einzelne stellen den Detailverkauf ein, andere halten das Geschäft Einkaufslisten ein. Sie nehmen alles, was sie nur schleppen können, ein paar Stunden geschlossen. Es hilft alles nichts. In den Lebens­mittelgeschäften und Konsumvereinen faufen Frauen mit langen Lachs und Bußpulver, Zahnstocher und Waschseife. Ein Fieber hat sie erfaßt, wilde Schauer zittern durch die gequälte Stadt fauft.

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Wien  

Alfons Baquet das Drama Fahnen" zur Verfügung gestellt, das Anjang November seine Uraufführung in Berlin   erlebt. Der Dichter verzichtet auf

Der Künstlerhilfe für die Sungernben in Rußland   wurde bon

die Tantieme auf 2 Jahre.

wird im November unter dem Titel Buch und Bild" eine Herbstschau ver Buch und Bild. Jm Staatlichen Runstgemerbemuseum in Berlin  anstaltet, die einen Ueberblid über das buchgewerbliche Können der Gegen wart geben soll. Gleichzeitig foll durch einen Schaufensterwettbewerb, durch Borführung eines Films und durch Ausnutung aller neuzeitlichen Werbe­mittel in Berlin   Propaganda für das Buch gemacht werden.

Die Arbeitsgemeinschaft für biogenetische Psychologie ver anstaltet in der Buchhandlung von Altmann, Lügowufer 18, eine Reihe von Vorträgen über den Bersuch einer dynamischen Welterkenntnis", deren erster Dienstag stattfindet.

Johannes Schlaf   hält Mittwoch, den 12, abends 7%, Uhr im sünstlerhaus, Bellevueftr. 3, einen Vortrag über das Thema:„ Die Erbe- night die Sonne!"

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Dr.

In der Urania beginnen in diefer Boche die naturwissenschaftlicher Dr. E. Notteboom: Himmelstunde"( Dienstags 8 Uhr). und technischen Sturie( bon je 6 und 8 Vorträgen) im Hörsaal. Dr. Donath behandelt sichtbara und unsichtbare Strahlen"( Sonnabends 8 Uhr). Berndt:„ Die Abstammung des Menschen"( Mittwochs 8 Uhr). Dr. Bilhelm Meigner:" Gefundheit und Krankheit"( Donnerstags 8 Uhr). Dr. Adolf Heilborn  :„ Bom Urmenschen zum Kulturmenschen"( Freitags 8 Uhr). Prof. Dr. Kirchberger:„ Einführung in die Differentials und Integral rechnung"( Montags 6 Uhr). Dr. Robert Botonié: Die Geschichte der wochs 6 Uhr). Dr. Meißner:„ Stüche und Haus"( Mitt­Urielt"( Dienstags 17 Uhr). Jünglingsporträt des englischen Malers Gainsborough  , das unter dem 1 600 000 Goldmark für ein Gemälde. Für das berühmte Namen Der blaue Sinabe"( blue boy  ) bekannt ist, wurden 1600000 Gold­mark von einem Amerifaner bezahlt. Der Herzog von Westminster gad diesen nationalen Kunstwert dafür preis. Aehnliche Preise, die natürlich nur für alte Bilder bezahlt werden, erreichten mur Rembrandts Mühle und Belasquez' Borträt eines spanischen   Staatsmannes.

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