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Die Kredithilfe der Unternehmer.

feine Meldung aus Insbruck   mit den Worten: Wollen die Karlisten Das Telegramm der Münchener Neuesten Nachrichten" schließt den Bürgerkrieg, so werden sie ihn haben. Mit Gottes und beutscher Männer Hilfe werden sie aber blutige Röpfe davontragen."

Lebensfrage für das Reich handelt, fann dieses sich nicht mit stuhl für die Wiederaufrichtung der Monarchie zu werben. Der einer einfachen Versicherung zufriedengeben. Es müßte min zweite Propagandaheld hat den christlich- sozialen Abgeordneten Im vorläufigen Reichswirtschaftsrat sind die Beratungen destens die Möglichkeit haben, daß es auf Grund der Bürg- Dr. Schöpfer, einen früheren Theologieprofeffor, zum Haupt, der über die Kredithilfe der Unternehmer für das Reich so weit schaftsanteile der Kreditvereinigung selbst Kredite aufnehmen als Inhaber der Klerikalen Verlagsanstalt Tirolia" über einen gediehen, daß der vom Unterausschuß ausgearbeitete Gefeß darf, wenn aus irgendeinem Grunde die Kreditgemeinschaft starten Resonanzboden für die karlistische Agitation verfügt. Den entwurf über die Errichtung einer Kredit ihre Aufgabe nicht erfüllt. Diese Haftung der Kreditgemein Mittelpunkt des dritten für die Tat selbst wichtigen Kreises stellt der vereinigung der deutschen Gewerbe nunmehr schaft gegenüber dem Reich müßte unter allen Umständen fest- Generaloberst Dankl dar, um den sich eine ganze Menge von früheren Dorliegt. Die Unternehmerverbände wollen bekanntlich gelegt werden. Mit anderen Worten: das Reich muß das Offizieren und Mannschaften schart. Ein Aufruf des Generals eine Erfassung der Goldwerte vorläufig dadurch unnötig Recht bekommen, die inneren Goldwerte für sich zu bean wird jezt draußen auf dem Lande unter der Hand verbreitet und soll machen, daß fie selbst eine Goldanleihe aufnehmen und dem spruchen, um daraufhin Kredite aufnehmen zu tönnen. Ohne bei den Bauern Mistämpfer werben. Reiche zur Verfügung stellen. Zu diesem Zwecke wird die diese Bestimmung fann es leicht kommen, daß das Gesez" Kreditvereinigung gegründet. Sie soll alle Personen und Ge- nur auf dem Papier bleibt, wenn aus gewissen politi­sellschaften umfaffen, die innerhalb des Deutschen Reiches ein schen Gründen heraus die Unternehmer die Aufnahme aus Gewerbe ausüben, Land- oder Forstwirtschaft betreiben oder ländischer Kredite verweigern. zur Vermietung dienende Gebäude befizen und deren steuer bares Vermögen einen bestimmten Betrag übersteigt. Die Mitglieder der Vereinigung werden in Gruppen zusam­mengefaßt, und zwar die Industrie räumlich und nach Be­rufszweigen, die Landwirtschaft und der Hausbesiz nur räum lich. Im einzelnen sehen die Bestimmungen die Aufnahme einer Anleihe vor, wenn sie der geschäftsführende Ausschuß beschließt. Die Mitglieder der Vereinigung, die die Zinsen und Amortisation für die Auslandsanleihe aufzubringen haben, haften gefeßlich für die Verpflichtung nach einem bestimmten Anteilsatz gegenüber der Kreditvereinigung. Sie zahlen die Zinsen, die ihnen das Reich zurückzuerstatten hat, u. a. auch in der Weise, daß die geleisteten Beträge auf Steuern Anrechnung finden. Der Reichsregierung steht ein Auf­fichtsrecht über die Bereinigung zu.

Soweit ist der Plan ganz sorgfältig durchdacht, und es wäre wohl denkbar, daß er die Grundlage für eine solida­rische Kreditbeschaffung der Unternehmer im Aus­lande bietet. Gänzlich ungeregelt dabei bleibt die Frage der inneren Finanzierung. Wer die Steuern zur Bezahlung der Kredite aufzubringen hat, wird völlig offen gelassen. Diese Frage ist aber außerordentlich wesentlich und kann keinesfalls

steuerliche Regelung denkt. Wenn die Unternehmer Schließlich steht noch die Frage offen, wie man sich die ohne weiteres die Quittungen über gezahlte Golddarlehns zinsen als Steuern in Zahlung geben dürfen, so bleibt zur

Die Frauen

haben ein entscheidendes Wort bei der heutigen Stadtverordnetenwahl mitzureden, denn sie stellen mehr als die Hälfte die Hälfte der Wähler

Nur die Sozialdemokratie fritt für die völlige Gleichberechtigung der Frauen ein. Nur die Sozial­demokratie allein tämpft in der Berliner   Stadtver­waltung dafür, daß die städtischen Einrichtungen im Interesse der Minderbemittelten ausgebaut werden. Deshalb

müssen die Frauen wählen gehen.

ohne Kenntnis der Höhe der beabsichtigten Kredite entschieden Ihre Stimme gehört der SPD.  

werden.

Im ganzen wird der Eindruck erweckt, als würde hier ein Bertrag zwischen den solidarischen Unternehmern mit binden­

Balfour beruhigt.

Condon, 15. Oktober.  ( WTB.) Balfour besprach heute Dor Bertretern der Presse die Entscheidung in der Angelegenheit Oberschlesiens  . Er erklärte, die Gerüchte, als seien die Mitglieder des Bölkerbundrats Marionetten in der Hand der verschiedenen Regierungen gewesen, seien vollkommen unbegründet. In der Teilung des Industriegebiets liege eine ernste Schwierig. teit, aber durch die von dem Bölkerbundrat ausgearbeitete Regelung würden die Schwierigkeiten wesentlich vermindert. Bal four erklärte, er habe volles Berständnis dafür, daß die Entschei bung in Deutschland   den Ausbruch heftigen Unwillens bewirkt habe. Er glaube aber, daß es für Deutschland   eine selbstmörderische Politit wäre, den Versuch einer Ber trümmerung der Verständigung zu unternehmen. Der Redner fam fodann auf die vom Bölferbundrat für fünfzehn Jahre angeregte gemeinsame deutsch  - polnische Bewirta schaftung des Industriegebiets zu sprechen und äußerte die Hoffnung, daß die Völker Deutschlands   und Bolens die ernsten Bemühungen anerkennen würden. Die gemacht worden seien, um eine gerechte Ausführung der Bestimmungen des Vertrages zu finden. Zum Schluß warf er die Frage auf, was wohl geworden wäre, wenn der Völkerbundrat sich damit begnügt hätte, eine den Verpflichtungen festgelegt. Das ist nur im bescheidensten Bestreitung der inneren und der äußeren Schuld gerade in der und deutsche Interessen auf polnischem Gebiete schußlos zu lassen. Grenzlinie entsprechend der Berteilung der Bevölkerung zu ziehen Maße der Fall. In dem Entwurf steht lediglich, daß die Ver- schwierigsten Zeit, nämlich in den nächsten Jahren, die ganze einigung die Aufgabe" haben soll, die zur Erfüllung des La st des Reichsdefizits auf den nicht besigenden. Die Bertrag schreibt pofitiv vor, daß als Grundlage der Teilung Balfour fagte in seiner Erklärung weiter: Der Versailler Friedensvertrages dem Reiche notwendigen Mittel in frem- breite Masse darf dann allein die Wiedergutmachung zahlen, Oberschlesiens   im Rahmen des Möglichen der Wunsch der Bevölke der Währung zur Verfügung zu stellen. In welchem Maße zumal unter gewissen Umständen die Haftung der Einzelmit- rung dienen sollte, daß jedoch dem industriellen und wirtschaftlichen fie das tun, bleibt ganz und gar den Privaten überlassen, glieder der Kreditvereinigung nicht über den Ertrag Faltor Rechnung getragen werden müsse. Diese beiden Gesichts­die fich ängstlich hüten, auch nur das geringste Recht darüber des Vermögens hinauszugehen braucht. Hier ist also der puntte gingen ziemlich weit auseinander. Troßdem fönne man an das Reich abzutreten. So soll das Reich nicht einmal die Eingriff in die Vermögenssubstanz der Einzelmitglieder von fagen, daß der Friedensvertrag die Wünsche der Bevölke Zahlungen bewerkstelligen, sondern die Kreditvereinigung vornherein ausgeschaltet. Wie mögen erst die Besi- rung in die erste und die Bedürfnisse der Industrie will das unmittelbar an die alliierten Mächte tun. Aber das steuern aussehen, die zur Finanzierung des Kreditab in die zweite Linie gerückt habe. Nach seiner Ueberzeugung ist nur ein fleines Kennzeichen. Biel   weiter gehen gewisse tommens beitragen sollen! Wenn der Besitz seine Leistungen würde jeder Engländer, der in Oberschlesien   reise, mit Schreden an fachliche Bestimmungen. Zunächst soll die Kreditvereinigung aus dem Kreditabkommen auf Steuern angerechnet erhalten die Möglichkeit einer Teilung denken. Gewiß biete diese große das Recht haben, ihre Mitglieder zu verpflichten, ihre über will, so darf das erst zu einem späteren Zeitpunkte zulässig Schwierigkeiten. Er glaube aber, daß die bestimmten Anordnun schüssigen fremden 3ahlungsmittel der Kredit- fein, nämlich dann, wenn die schwerste Finanznot überstanden gen, auf deren Durchfhürung der Völkerbundrat rechne, diefe vereinigung zur Verfügung zu stellen. Nun liegen die Dinge ist. Andernfalls erwachsen der Arbeiterschaft nur neue Ver- Schwierigkeiten beträchtlich herabmindern könnten. Mit ein wenig heute so, daß das Reich für seine Lebensmittelbeschaffung und pflichtungen daraus, während der Befiz vor stärkeren Steuern gesundem Menschenverstand und Vorsicht auf beiden Seiten fönn. zum Zwecke der Goldzahlungen von den industriellen und geschützt wird. Der Vorschlag, von dem noch nicht einmal be- ten die Deutschen   und die Polen   das vorgeschlagene System in Handelsbetrieben Devisen abgeliefert erhält. Diefe fremden fannt ist, ob die maßgebenden Unternehmerverbände ihn auch Zahlungsmittel müßte fie jest ihren Kreditgebern über- voll und ganz vertreten, bedarf hierin jedenfalls einer Balfour   verwies auf das Beispiel des Industriegebie. Gang bringen. lassen. Das ist ein gänzlich unhaltbarer Zustand, der zur gründlichen Revision, ehe er für die Arbeiterver- tes von Tschechen, das auch geteilt worden sei und von Fole hat, daß das Reich sich feines Rechtes an den Devisen treter annehmbar wird. begibt, um es der privaten Körperschaft zu überlassen, die ihr dem gesagt werde, daß das dort angewandte System funktioniere. Tie borgt! Das Reich würde dann für seinen eigenen Devisen­bedarf ganz auf den freien Markt angewiefen sein und hier die Kurse in die Höhe treiben.

Nichts aber steht in dem Entwurf darüber, daß die pri­vate Kreditvereinigung in irgendeiner Weise dem Reiche für Die Kredite verantwortlich ist. nehmer entscheiden nach ihrem Gutdünten barüber, wieviel Die privaten Unter­von dem Betriebsvermögen fie für den Kredit in Anspruch nehmen wollen und bedürfen dazu nur einer Genehmigung der Reichsregierung, eine bindende Verpflichtung, selbst eine Bertragsstrafe besteht nicht. Da es sich aber hier um eine

Ergebniffe neuer Volkszählungen. Durch den Weltkrieg ist in den friegführenden Ländern die Abhaltung neuer Volkszählungen zu den normalen Terminen unmöglich gemacht worden, und erst nach und nach kann das Versäumte nachgeholt werden. Deutschland   und Desterreich unternahmen 1920 neue Zählungen, Frankreich   gelangte erst 1921 dazu, und aus England ist bis heute nichts derartiges be­fannt geworden. Durch den Ausgang des Weltkrieges ist Frant.. reich um etwa 75 000 Quadratkilometer größer geworden als Deutschland  , aber in seiner Einwohnerzahl bleibt es um nicht weniger als 22 Millionen hinter diefem zurüc; es hat jetzt 39.2 Millionen Einwohner gegenüber den 61 Millionen des verstümmelten Deutsch­ lands  , und ohne Elfaß- Lothringen   rund 2 Millionen, mit dieſem immer noch 400 000 Bewohner weniger als im Jahre 1911. Außer für Frankreich   sind in lezter Beit noch für zwei überfeeische Gebiete die Ergebnisse neuer Boltszählungen befanntgeworden. Chile   hatte Ende 1921 mit 3,8 Millionen Bewohnern rund eine halbe Million Einwohner mehr als bei der letzten Zählung im Jahre 1907, während die reiche niederländische Insel Java einschließlich der kleinen Nebeninsel Madura 35 Millionen Bewohner, darunter 135 000 Euro­päer, hat, rund 900 000 mehr als Ende 1917.

Für die Boheme" mit Alfred Biccaver, die am 22. Oftober in Form eines Gesellschaftsabends in der Staatsoper zugunsten der Witwen­und Pensionskasse des Vereins Berliner Presse" aufgeführt wird, beginnt der Borverlauf am heutigen Sonntag vormittag an der Opernhauskaffe Unter den Linden, von morgen, Montag, ab auch bei Bote u. Bod und im Invalidendant.

Die große Volksoper gibt ihre nächste Vorstellung Montag, den 24., 7, br, in der Neuen Welt. Zur Aufführung gelangt Webers Freischüt". Das Blüthner- Orchester veranstaltet am Mittwoch, den 19., abends 7, Uhr, im großen Saal der Brauerei Friedrigsbain einen Zichailowsty- Abend unter Leitung von Camillo Hildebrand. Karten à 3 m. sind zu haben bei Wertheim  , Bigarrengeschäft Horsch, Engelufer 25, Drchester bureau, Konzertlotal und an der Abendtaffe.

Das Moskauer Künstlertheater   beginnt sein Gastspiel im Theater i. b. Königgräger Straße am 28. Nobbr. mit Tschechows Schauspiel Drei Schwestern". Kartenvorbestellungen nur bei J. Ladyschnikow, W, Rantestr. 33.

Tamara Karsavina   nimmt vom Berliner   Bublifum im Großen Schau spielhaus am 19. Oftober, nachm. 1,5 Uhr, Abschied. Ueber die Kultur der Gegenwart und den Einfluß von Natur wissenschaft, Technit, Sozialismus und Religion auf das philosophische Beltbild spricht Dr. V. Engelhardt in einer fünfstündigen Bortragsreihe der Humboldt- Hochschule, die Montag, 17. Dltober, Dorotheenstr. 12, be­ginnt.

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Die Akademie der Künste wird von der nächsten Woche ab 99 Beich nungen zu Dantes Divina Comebia" von Maler Claus Wrage aus Malente Gremsmühlen   zur Ausstellung bringen. Der Künstler hat diese Zeichnungen in französischer Gefangenschaft begonnen und in den Jahren nach dem Striege die Reihe vollendet.

Prof. Louis Bachner  , der hervorragende Berliner   Gesangspädagoge, ist soeben in die Gesangsabteilung der Staatlichen Hochschule für Musikin Berlin Charlottenburg berufen worden.

Max Bewer   ist in Dresden   im 61. Lebensjahre gestorben. Er war der alldeutsche Bismardsänger, der Trompeter von Friedrichsruh  . Wenn der Krieg burch Lyrit zu gewinnen gewesen wäre, hätte er allein es mit cinem furor lyricus zu Wasser und Lande geschafft.

Eine dunkle Geschichte.

Diebstahl im Reichsarchiv zu Potsdam.

reichsanwalt und die Polizeibehörden. Unter dem Verdacht, Atten­Eine merkwürdige Affäre beschäftigt gegenwärtig ben Ober­fährden fönnten, an eine frembe Macht ausgeliefert zu haben, ift ftüde oder Urkunden, welche die Rechte des Deutschen Reiches ge­der Schriftleiter der periodischen Zeitschrift Freie Breffe", Heinrich Band  , verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis ein geliefert worden.

Proteste.

Die polnische Seftion des Bundes der Ober. fchlesier protestiert in einem Telegramm an ben Bölterbundrat schwerster innerer Zerwürfnisse und den wirtschaftlichen Niedergang gegen die 3erreißung Oberfchlesiens, die eine Zeit Bertreter zu empfangen. heraufzuführen drohe. Die Sektion ersucht den Bölkerbund, ihre

in einem Telegramm an den Reichsfanaler gegen die Genfer   Ent­das oberichtefische Bolt vergewaltige. Er fpricht die Erwartung aus, des oberschlesischen Boltes eine endgültige Stellungnahme nicht ein. daß die Reichsregierung ohne Anhörung von berufenen Vertretern

Der Deutsche Ausschuß für Oberschlesien   protestiert

schreibt, vor einiger Zeit in dem genannten Blatt durch die Ber­Der Berhaftete hat, wie eine bekannte Berliner   Korrespondenz scheidung, die dem Friedensvertrag widerspreche und Er wurde beswegen angeflagt und zu einer Gefängnisstrafe von öffentlichungen über die Etappe Gent" von fich reden gemacht. sechs Monaten verurteilt. Wand hat nun, wie die Behörden annehmen, versucht, aus dem Reichsarchiv   in Potsdam  , wo be­tanntlich das gesamte schriftliche Material, das während der Kriegs­jahre vom Generalstab gesammelt worden ist und das späterhin be­arbeitet werden sollte, sich Urkunden zu beschaffen.

Beauftragten in das Reichsarchiv nach Botsdam geschickt haben, um Damit wird die Sache noch merkwürdiger, soll doch Wand einen dort lagernde wichtige Etappen- Atten" zu beseitigen oder wohl gar einer fremden Macht auszuliefern". archivs   habe aber zufällig den fremden Mann" im Reichsarchiv Ein Angestellter des Reichs­herumstöbern sehen, er habe auch beobachtet, wie dieser Atten mit genommen habe. Darauf seien die Verhaftungen dieses Mannes und Bands erfolgt.

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Borläufig flingt die Sache reichlich nach einem Filmdrama, dem überdies auch die Bifanterie nicht fehlt, denn Wand hatte u. a. auch über einen Prinzen von Reuß allerlei veröffentlicht. Wir hoffen, daß die Behörden über die noch reichlich mysteriös flingende Ge­fchichte bald einiges Licht verbreiten.

Ein neuer Karlistenputsch.

nimmt.

Der Innungsausschuß von Königshütte pro­testiert gegen die Zuteilung der Stadt an Polen  . Es sei ein Wahn­finn, Königshütte, das über 75 Broz. deutsche   Stimmen aufzuweisen hatte, von Deutschland   loszulösen.

Ein Aufruf.

in dem es heißt: Ihr alle, die Ihr deutsch   denkt und fühlt, fchließt Der Deutsche Ausschuß für Oberschlesien   erläßt einen Aufruf, Euch zusammen, schart Euch um. Eure Führer, laßt fallen die Parteiunterschiede und den Parte hader. Denkt an Eure deutschen Brüder in Posen, Westpreußen und Polen  , die schon jetzt in ihrer Einigkeit eine Macht bilden. Sie werden Euch freudig die Hand reichen mit ihren tausend schweren Erfahrungen. Baßt Mut und Hoffnung nicht finden. Bewahrt Ruhe und Besonnen. heit. Schließt Euch politisch eng und fest zusammen; die Wege für den Zusammenschluß sind bereitet. Wie immer auch die Ent scheidung fallen möge, fie muß, uns als einiges und ge= fchloffenes Boltstum finden."

Neue Krawalle in Wien  .

Weitere Aus­

neut Teuerungsfrawalle im Vorort Favoriten statt, es Wien  , 15. Oktober.  ( WTB.) Heute nachmittag fanden er wurden eine Menge Fensterscheiben eingeschlagen. schreitungen konnten durch ein starkes Wachaufgebot unterdrückt werden. Hierauf zog die Menge vor die Gangmühle. Auf dem Wege dorthin tam es zu Ausschreitungen gegen die Ge. schäftsleute, welche überall ihre Läden schlossen. An der De monstration beteiligten sich auch Frauen und kommunistische Agi­tatoren, die die Menge zu Gewalttätigkeiten aufhezten.

München  , 15. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Die mon­archistische Agitation in Tirol ist in den letzten Tagen in ein neues Stadium getreten. Die Fäden der Reaktion in Innsbrud treten mit aller Deutlichkeit jetzt zutage. Das Zentrum der farlistischen Bestrebungen befindet sich zweifellos in Weftungarn. Dort wird das Signal zum Losschlagen gegeben. In den einzelnen Ländern der ehemaligen Monarchie aber find bereits Stäbe gebildet, die in Tätig feit treten sollen, sobald die ersehnte Stunde gekommen ist. So schreibt nicht etwa ein sozialistisches Blatt, sondern die bürgerlichen Münchener Neuesten Nachrichten". Unser Innsbruder Parteiblatt veröffentlicht unter der Ueberschrift Durch Galgen und Schwert zur Monarchie" einen großen Feldzugsplan der Inns bruder Karlisten. Der Innsbruder Sonderberichterstatter der Wien  , 15. Oftoer.( WTB.) In den Wiener   Lagerhäusern wur Münchener Neuesten Nachrichten" schreibt aus Innsbruck   unter der den von den Behörden große Mengen spekulativo eingelagerter Ueberschrift Der Aufmarsch der Karlisten, dem Bürgerkrieg ent- are beschlagnahmt wie Kaffee, Marmelade usw. Der gegen":" An der Tatsache, daß die Karliften auch in Innsbrud eine Wert der beschlagnahmten Ware foll 70-80 Millionen Kronen be Attion vorbereiten, die auf das erste Signal aus Ungarn   erfolgen tragen. foll, ist nicht zu zweifeln. Und wenn das sozialistische Blatt in Innsbruck   schreibt, daß die Wiederaufrichtung der Habsburger Mon­archie ein Grab unserer Internationale, der Vereinigung aller Deutschen   sein würde, so ist das ein Wort, dem wir als solche Bürger mit voller Ueberzeugung zustimmen..

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Unser Innsbrucker   Parteiblatt gibt über die Putschvorbereitun­gen der Karlisten folgende Einzelheiten: Die Wühlereien der Karlisten fonzentrieren sich um drei Persönlichkeiten, von denen jede einen gesonderten Einflußfreis hat. Die erste ist der Innsbrucker   Bischof Waik, ein früherer Erzieher des Erfaisers Kart, der durch die Geist­lichkeit im ganzen Lande für die Rüdkehr feines 3öglings auf den Habsburger   Thron agitiert. Dies geht so weit, daß der Bischof der Geistlichkeit befohlen hat, unter gewissem Zwang auch im Beicht.

Der Achtftundentag der Eisenbahnarbeiter in Mitteldeutschland  wird durch die Arbeitsbereitschaft" bedroht. Berhandlun gen zwischen den Eisenbahnarbeitern und den Vertretern des Reichs­arbeitsminifteriums und den Eisenbahndirektionen, die gestern in traten für die Beibehaltung des Achtstundentages ein, die Behörde Halle a. S. stattfanden, endeten ergebnislos. Die Arbeitervertreter aber hielt an der Arbeitsbereitschaft" fest. Die Streifgefahr in Mitteldeutschland   ist also noch nicht behoben, doch hofft man noch eine Basis zur Einigung zu finden.

wie" Intel  " meldet, einer Privatunternehmung die Konzeffion zur Die erfte Privatzeitung in Mostau. Die Sowjetregierung hat, Herausgabe einer Zeitung erteilt, die Annoncen enthalten soll. Die Beitung soll wöchentlich einmal erscheinen.