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dem großen Blah sprachen von anderen Stellen aus noch drei Redner, seitens der Gewerkschaften Emil Barth   und von der USPD  . Emil Rabold   und Alfred Berger, deren Ausführun gen ebenfalls stürmischen Beifall errangen.

Auf dem Marktplatz in Köpenick  

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maren die Einwohner der Ortsteile Köpenid, Friedrichshagen  , Grünau   u. a. vereinigt. Gesprochen wurde von einem Balton; von dem ein rotes Riefenbanner herabhing, mit dem alten weithin ficht. sprach Genosse äußler. Drei Jahre Revolution sind dahin. baren Mahnwort: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!" Zuerst Drei Jahre hat das deutsche Bolk den verlorenen Krieg hinter sich, und wir bliden zurück auf drei Jahre schwersten Ringens, politischer und wirtschaftlicher Machtentfaltung im Interesse der arbeitenden und schaffenden Bevölkerung. Die Deutsche Tageszeitung" ber Deutschnationalen Partei bezeichnet heute den 9. November als Schmach und Schande für das deutsche   Volf, weil wir uns erlauben, ihn als einen Tag zu feiern, wo das Proletariat sich der effein ent­ledigte, die es seit Jahrhunderten bedrückten. Den Deutschnatio­nalen, die uns den Dolchstoß von hinten" anhängen wollen, dieses lächerliche Märchen, müssen wir heute am dritten Jahrestage des Zusammenbruchs der militaristichen Regierung zurufen: nicht wir sind schuld am 3usammenbruch, sondern sie, die uns vier Jahre lang betrogen und belogen haben, und die, die die Arbeitsmöglichkeiten vernichteten. Und wenn Helfferich fich erlaubt zu sagen, wir müßten eine Regierung bekommen, die nicht den Friedensvertrag erfüllen wolle, fo beweist das, daß das Proletariat am 9. Novem­ber 1918 viel zu sanft mit diesen Herrschaften umgegangen ist. Es beweist, daß die Herrschaften, die sich damals feige vertrochen, jetzt glauben, der Moment sei gekommen, die Arbeiterschaft wieder nieder­zufnütteln. Arbeiter, Genossen und Genofsinnen: legen wir heute bas Gelöbnis ab dafür, daß die Rechnung der Helfferich und Kon­forten falsch ist; daß sie, sollten fie die Republit anzutasten wagen, es mit der gesamten Arbeitnehmerschaft, ganz gleich welcher Barteirichtung, zu tun bekommen. Gerade hier in Köpenid, an historischer Stätte, am Blaze heftigster Kämpfe gegen bie Rap­pisten, ist der Beweis erbracht worden, daß ein Kapp- Butsch nicht mehr möglich sein dürfte, wenn die frbeiterschaft einig und gefchloffen ist. Gerade hier in Köpenick   sind die Rapp- Berbrecher von geeinter Arbeiterschaft am eindringlichsten heimaeschickt worden. Gedenken mir der Opfer, ohne Rücksicht auf die Barteirichtung, die hier ihr Bestes für die Arbeiterschaft hin­gegeben haben, ihr Leben.

Nach Häußler richtete von derselben Stelle als Vertreter der USP. Redakteur Seger ernste Mahnworie an die Versammelten, indem er ausführte, daß man sich bei der Feier des 9. November bewußt sei, nicht alles erreicht zu haben, was die Arbeiterschaft Deutschlands   und der Welt fordere. Mit einem dreimaligen don­nernden Hoch auf die Republit, das von den umliegenden Häusern wiederhallte, fand die Demonstration ihr Ende.

Jn Oberschöneweide

sprach Genosse Dr. Lohmann. Bir müssen". fo führte er aus, anfämpfen gegen die Bergeßlichkeit des Volkes. Wir müssen barauf hinarbeiten, daß nie wieder Krieg wird. Am 9. November 1918 ist ein morsches System zusammengebrochen, das jest wieder von den Reaktionären als Geist von Potsdam   der Masse empfohlen wird. Der 9. November hat teine wirtschaftliche Um mälzung, wohl aber die politische Befreiung gebracht. Die Hälfte des Boltes ist noch verblendet, und weiß die Freiheiten der Repu blik nicht zu schäzen, und der Kapitalismus   triumphiert. Und doch ift die Republit die erste Errungenschaft im Kampf für unsere Ziele. Das haben auch die Rapitaliſten mohl erkannt und daher fämpfen sie mit aller Macht gegen bie Republik, die die Arbeiterschaft mit 3ähnen und Nägeln verteidigen muß. Die politische Freiheit muß gewahrt werden, sie ist die Bor stufe zur wirtschaftlichen Befreiung. Eins greift hier ins andere. Gemeinsam und einig muß die Arbeiterschaft für ihre hart er­fämpften Rechte, die Rechte, die der 9. Movember brachte, mit aller Energie eintreten. Laßt das Erbe des 9. November nicht per foren gehen. Das wollen wir heute geloben und befräftigen, in dem wir einstimmen in den Ruf: Die Republik  , der Sozialismus, fie leben hoch!"

Außerdem sprach dort von der USP. Küter, der die Steuer­politif der Rechtsparteien einer scharfen Kritik unterzog und zur Einigkeit der Arbeiterschaft aufrief.

Groß- Berlin

Die Leere im Stadtfäckel.

Warum in Berlin   ,, alles verlottert".

Wie sehr die Stadtgemeinde Berlin   durch die Schwierig feiten der Finanzlage in der Durchführung ihrer ommunalen Aufgaben behindert wird, das wurde in der lesten Eizung der Berliner   Finanzdeputation erörtert, wo rüber der Magistrat durch sein Nachrichtenamt folgendes be­fanntgibt:

Runden haben günstigenfalls nur Aussicht auf die Rückerstattung von 40 Proz. ihrer Einlagen. Die Angeklagten werden durch die Rechtsanwälte Dr. Julius Meyer I, Justizrat Gebser, Rechts­anwalt Bendig und Rechtsanwalt Ber   verteidigt. Die Angeklag ten bestreiten jede Schuld. Namentlich blieb Biedermann am ersten Berhandlungstag gegenüber den Borhaltungen des Vorsitzenden dabei, daß er infolge seiner fportlichen Fachkenntnisse und seines

Kein Trinkgeld mehr!

Bei der verlogenen Heze gegen den roten" Magi- Wettsystems" sehr wohl in der Lage gewesen sei, 150 Proz. Divi­strat Berlins  , die vor den Stadtverordnetenwahlen nicht nur bende in 8 Wochen zu versprechen. Sein Unternehmen fei von dem auch von demokratischen eifrig betrieben wurde, spielte der Vorwurf, beiden Herren wurden sofort als Zeugen vernommen und befun­begutachtet worden, deren Ratschläge er befolgt haben will. Diese von deutschnationalen und deutschvolksparteilichen Blättern, sondern Ersten Staatsanwalt Rösler und dem Amtsgerichtsrat Schuricht daß in Berlin  , alles perlottert", eine Hauptrolle. Selbstverständlich deten, daß sie mit Biedermann den von ihm erlassenen Prospekt fäbe es in Berlin   heute um nichts besser, sondern gewiß noch lediglich am Biertisch besprochen und zur Vorsicht gemähnt schlimmer cus, wenn wir nach dem durch die Kriegsheher verschul- hätten. beten 3Zusammenbruch nicht einen roten", sondern einen schwarz­Wir werden das Urteil mitteilen. weißroten Magistrat erhalten hätten. Auch dann wäre die Fi­anzfalamität, unter der nicht nur Berlin  , son­Ein Mittagsblatt feiert in fenfationeller Weise die Auferstehung dern alle deutschen   Städte schmer leiden, mit ihrer ganzen Bucht über uns hereingebrochen und hätte die Gemeindes Trinkgeldes". In 18 namentlich aufgeführten Lokalen will der den zu äußerster Sparsamteit gerötigt, bei der Gewährsmann des Blattes Vertragsbrüche, d. h. die Annahme von vieles unterbleiben muß, was früher für unentbehrlich gehalten Trinkgeld festgestellt haben. Bei Telschow am 8oo habe die Ent wurde. deckungsreise begonnen. Telichow ist unseres Wiffens eine Son bitorei. Konditoreien aber haben mit dem Konflikt im Gast­wirtsgewerbe nichts zu tun. Aber auch Restaurants sind aufgeführt wie der Natefeller in Charlottenburg  , der Wartesaal zweiter Klasse des Bahnhofs Zoologischer Garten. Der Borwärts" erklärte jüngst, fein Steffner bringe das Kunststück fertig, Trinkgeld anzunehmen, wenn das Bublifum fein Trinkgeld gibt. Dem wurde entgegen gehalten, daß die Sellner sich meist das Trinkgeld beim Bezahlen Der Kämmerer legie eine Uebersicht vor, aus der sich ergab, nehmen, indem sie den Nestbetrag einfach einbehalten und mit einem daß im Vorjahre Arbeiten zum kostenbetrage von bante" quittieren. Auch zu dieser unverschämtheit gehören zwei noch fast zweihundert Millionen aus Mangel an arteien; eine, die sie übt und die andere, die fie fich gefallen läßt. Mitteln eingestellt werden mußten. Davon eni- Herausgeben lassen und wenn es nur ein Groschen wäre! fielen auf das Gebiet des Unterrichts zwölf Millionen, der Au­gemeinen Wohlfahrt zehn Millionen, der Kranten- und Gesund­heitspflege dreiundzwanzig Millionen, des Bauwesens zweiund Stadtbaurat Dr. Ing. Adler, Stadtrat Schlichting und den Die Berhandlungen zwischen den Vertretern des Magistrais vierzig Millionen, der Gemeindebetriebe nicht weniger als sechs Vertretern der in einen Leilausstand getretenen Straßenbah­undneunzig Millionen. Es handelt sich dabei um Neubauten, die mitten in der Bauausführung unterbrochen werden mußten. Da- ner haben nach langen Beratungen und nachdem schon die Eini­bei ist das Unternehmen der Nordsüdbahn nicht mit berücksichtigt. gung zu scheitern drohte, zu einer Ueberbrüdung der Diffe Darüber hinaus hat eine große Zahl neuer Aufgaben renzen geführt. Die Ausständigen verlangten die Bezahlung des miederum aus Mangel an Mitteln nicht in An= Streiftages. Diefe Forderung lehnten die Vertreter der Straßen­griff genommen werden fönnen. Bekanntlich mußten bei der Aufstellung des Haushalts 1921 in großem Umfange die Mittel für solche Unternehmungen gestrichen werden. Im ganzen liegen gegenmärtig begonnene oder doch dringend notwendige Auf­gaben der Stadtgemeinde vor, die einen Kostenaufwand von rund achthundert Millionen erfordern würden, aber in der nächsten Zeit nicht fertiggestellt oder ausgeführt werden können. Auch die neue Anleihe von fünfhundertsechzig Millionen fann daran nichts än­dern, da sie nicht zur Bezahlung neuer, sondern zur Deckung fchon erfolgter Ausgaben und zur Umwandlung der schwebenden Echul­den in feste bestimmt ist.

Einigung im Straßenbahnerftreik.

bahn ab, worauf die Verhandlungen abgebrochen wurden. Dem danach angerufenen Oberbürgermeister Böß gelang es dann, eine Einigung herbeizuführen. Die Ausständigen wollen nunmehr auch ohne Bezahlung des Streiftages die Arbeit wieder aufnehmen.

Auch Krankfein wird teurer.

den Beutel greifen, wenn er sich den Lurus" einer Strankheit Wer nicht einer Krankenkasse angehört, der muß jest tief in wieder erhöht, weil auch für sie die Mart heute nicht mehr wert leisten will. Die erate haben ihre Sonorarsäge erhöht und ist als für andere Leute, und aus demselben Grunde find den versammlung, in der nunmehr die bürgerlichen Parteien die jo toll, daß der Schreck darüber den Kranken auf der Stelle gefund Die heute zusammentretende neue Stabtoerordneten manchmal ist allerdings die Steigerung des Breifes der Arzneien Apothefern wieberholte Preissteigerungen zugestanden worden. Mehrheit haben, sieht sich vor eine überaus schwierige Aufgabe ge- machen fönnte. Ein Genosse teilt uns mit, daß er für eine ihm ftellt. Vor den Stadtverordnetenwahlen haben die bürger berordnete Arznei aus Jodkali, die er am 1. November lichen Parteien den Wählern das Blaue vom him- mit 14,60 mart bezahlt hatte, bet der Erneuerung am mel herunter versprochen, wenn sie ihnen zum Siege 5. November plöglio 34,50 Mari zahlen mußte, Auf verhelfen und die rote" Mehrheit beseitigen. Nur zu rasch dürften feine entsegte Frage, wie das zu erklären sei, wurde ihm geant­den Wählern, die zu diesem Wahlergebnis beigetragen haben, die wortet, am 2. November feien neue Breife in Kraft getreten. Augen übergehen. Gr nimmt an, daß die Apotheker, so weit sie noch große Borräte auf Lager haben, an ben billig eingekauften Waren bei dem Verkauf 3ft auch das die Schuld des roten" Magiftrats? zu erhöhten Preisen einen sehr anständigen" Brofit einladen. Das ist schon möglich. Leiber fann man sich diesen Breissteigerungen Die Entwertung ber mart, blefo fchreibt eine bär- ebenso wenig wie den Berteuerungen der Lebensmittel entziehen. gerliche Zeitungstorrespondenz- eine ständig wachsende Teuerung und eine dementsprechende Erhöhung der Löhne Anhaltende Fernsprechstörungen. Im Ferniprechbetriebe wird und Gehälter aller Arbeitnehmer mit sich gebracht hat, hat na- der Verkehr noch durch Störungen nach Westdeutschland turgemäß für alle Berliner   Berfehrsunternehmen beeinträchtigt Jm ausländischen Fernipreabertebr eine starte mehr belastung gezeitigt. Die Berliner   Straßen- fehlt noch die Berständigung mit Wien  , Prag  , Budapest  , Paris  , bahn berechnet die Mehrbelastung, die ihr durch die im Laufe der Rotterdam   und Christiania  , Auch im Berkehr mit dem Haupt­legten vier Wochen eingetretene Berbreifach ung telegraphenamt find hauptsächlich noch die Linien nach dem Westen qller Materialpreise und durch einen Bruchteil der ge sowie zwischen Halle und Erfurt   gestört. planten Lohnerhöhung erwächst, allein auf 20 millionen Mart. mit dem Ausland fehlt namentlich noch die Verständigung mit Rom  , Im Telegrammverkehr In erster Linie hat hierzu das Steigen der Kupferpreise beigetragen, Mailand  , Antwerpen  , Brüssel, Haag, Rotterdam   und Kopenhagen  . die dem Kurs des Dollars und des Pfundes folgen. Eine wachsende Zu dem mutmaßlichen Mädchenmord in Iasow bei Mahlow Teuerung und die volle Gewährung der geplanten Lohnerhöhungen wird uns mitgeteilt, daß der Lehrer Sirchhof, in deffen Schul­würden diese Mehrbelastung des Straßenbahnetats noch wesentlich wohnung seine Geliebte tot aufgefunden wurde, berhaftet worden erhöhen. In der gleichen Lage befinden sich die übrigen Berliner   ist. Bei seiner Vernehmung durch Kriminalkommissar Trettin, der nibusgesellschaft. Gelbst wenn, was nicht ausgeschlossen erscheint, Mädchen, deren Eltern in Glafow wohnen, das aber in Berlin   be­Berkehrsunternehmen, die Hoch- und Untergrundbahn und die Om- an den Fundort entfandt worden war, gab der Lehrer an, daß das das Reich den bedrängten Verkehrsunternehmen zuhilfe tommen fäftigt war, an ersträmpfen, an denen es schon früher follte, wird eine Erhöhung aller Berliner   Berkehrsgelitten babe, gestorben fein müsse. Er habe es, als er nach tarife nicht zu vermeiden fein. Sie würde bei der Straßenbahn Hause gekommen fei, tot in feinem Bett liegend aufgefunden. Er eventuell 50 Broz., bei einem Ausbleiben anderweitiger Hilfe viel habe die Leiche nach der Küche gebracht und dort vergeblich Wieder­leicht sogar 100 Prozent, betragen müssen, und in ähnlichem Maße belebungsversuche angestellt. Völlige Aufklärung dürften die weiteren würden sich auch alle anderen Tarife erhöhen. Das Zustandekommen Untersuchungen und die Obduktion der Leiche ergeben. Auffällig ist dieser einschneidenden Maßnahme fann fich noch um einige Wochen die Befundung des Mädchens, das, als es am Sonnabend seine verzögern, da der zuständige Instanzenweg, besonders bei der Arbeitsstätte in Berlin   verließ. geäußert hatte, daß es, wenn es Straßenbahn als einem städtischen Betriebe, eingehalten werden Montag nicht wiederkomme, eine Leiche sei. muß. Daß die Tariferhöhung aber kommt, fann leider nicht mehr bezweifelt werden.

Biedermann u. Co.

Minister Koester zum. 9. November. Bor überfülltem Saale   sprach in der Neuen Belt" zu Berlin  Reichsinnenminister Genoffe Dr. Roester in der Gedenkfeier der Berliner   Genoffen. Wir heben aus seiner bemerkenswerten Rede, die mehrfach von lebhaftem Beifall begleitet wurde, folgendes hervor: Cie deutiche Revolution, deren dritten Jahrestag wir heute Begehen, ist ein Kriegsfind. Sie ist geboren aus Hunger und Ber­zweiflung, aus Niederlage und wirtschaftlichem Zusammenbruch. Auch der neue Staat ist ein Kriegskind. Sehen wir ihn uns an! Er trägt deutlich genug die Spuren des Hungers, der Erschöpfung, all des seelischen Leids an sich, daß der Krieg über uns, unsere Frauen und Mütter und Kinder gebracht hat. Was wir heute vor uns sehen, das ist nicht der Staat, von dem mir in jenen stürmischen Novembertagen einen Augenblic lang geträumt haben. Der neue Das Ende einer Liebe. Ein Verbrechen, das bereits am Diens. Staat, den die Revolution uns schenkte, leidet und stöhnt. Er ist tag nachmittag verübt worden ist, wurde gestern abend in dem ein Anfang geblieben, ein Stüdwert. Wir müssen den geistigen Hause Malplaquetstr. 7 entdeckt. Dort erschoß der 31 Jahre alte Kampf um das republikanische Ideal, um das Ideal des sich selbst Arbeiter Franz Willmann feine Geliebte, die gleichaltrige regierenden Voltes chärfer führen als bisher. Wir müssen Frau Lina John, mit der er zusammen wohnte, und dann sich es nicht nur verteidigen, sondern müssen zum Angriff übergehen. Der zweite Wettkonzern- Prozeß nahm gestern vor der selbst. Beide waren verheiratet, lebten jedoch von ihren Che­Hier haben nicht nur die Barteien, sondern auch die Regierung 11. Straftammer des Landgerichts I   seinen Anfang. Wegen Be- gatten getrennt. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach dem Pflichten. Golange mir eine republikanische Mehrheit haben, trugs, gewerbsmäßigen Glücksspiels bzw. Beihilfe find angeflagt: Schauhaufe gebracht. hat die Regierung die Pflicht, die republikanische Staats der Wettkonzerninhaber Daniel Friedrich Biedermann, der Berkehrsflörung auf der Wannseebahn  . Dura Defekt­form auch durch ihre republikanische Politit und eine Wettkonzerninhaber Mag mener in Charlottenburg  , der Kaufmann republitanische Propaganda zu stüben. Die Regierung Leopold 3 saat in Charlottenburg   und der Kaufmann Willi Ifa at soll nicht nur verwalten, fie foll führen energis führen. Demokratie, in einer Republik   noch unmöglicher als in einer Mon- trieben, er will während des Striegs- interniert gewefen und im Eine Regierung, die nicht führt, die nicht vorangeht, ist in einer in Berlin  . Biedermann hat in England ein Kartoffelgeschäft be­archie. Wir gehen auch schweren Auseinandersetzungen mit unseren ärz 1919 nach Deutschland   zurückgekehrt sein. Er ist dann wegen ehemaligen Gegnern entgegen. Die Folgen des Versailler Friedens Betrugs und Unterschlagung verurteilt werden und ging nach Ver­werden uns in Krisen flürzen, in denen wir vor allem eins nötig büßung seiner Strafe nach Berlin  . Hier unterhielt er zunächst ein haben: faltes Blut. Links und rechts von uns gibt es Phantasten, Informationsbureau für franzöfifche Wetten, dann begründete er denen solche Krisen erwünscht sind. Die große Masse des republi- einen der vielen Wettkonzerne in Gemeinschaft mit dem Angeklagten tanischen Blocks muß auf der geraden Linie unserer bisherigen mener als Handelsgesellschaft im Hause Belle- Alliance- Straße 6 Außenpolitik weitermarschieren. Uns hilft fein Revanchegeschrei. unter der Firma Biedermann. Rennsporttonzern". Auch aus dem Often tann das Licht nicht fommen. Bir müssen die

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richten fönnen. Wir müssen erfüllen, mas wir unter­

Die Versprechungen eines Wettfonzerns.

werben einer Wetche entstand gestern auf der Wannieebahn während des stärksten Berufsverlehre eine erhebliche Berkehrsstörung. höfen Großgörichenfiraße und Schöneberg  . Bereits am Vormittag Bahlreiche Zuginfassen der auf der Strede liegenden Züge verließen diese und begaben sich zu Fuß nach den nächst liegenden Bahn­war die Störung wieder behoben.

folgende danfenswerte Einrichtung getroffen. Alle Beamten und Eine sehr vernünftige Einrichtung. Der Magistrat Potsdam hat ingestellten des Städtischen Elektrizitätswertes, die beauftragt find, Revifionen vorzunehmen, Störungen zu beseitigen oder aus irgend einem Grunde Zutritt zur elektrischen Anlage haben müffen, sowie die Monteure, Ableser, Ableferinnen, Raffierer und Raffiererinnen nüchterne Erlenninis festhalten, daß mir mit den Waffen nichts aus die Pforten feines Konzerns schließen mußte, waren etwa 3000 Ein lehen. Personen, die feinen beglaubigten Ausweis vorzeigen fönnen, Als Biedermann am 20. August d. 3., also nach 8 Wochen, find mit beglaubigten Ausweisen mit Lichtbild ver­schrieben haben, soweit wir es fönnen. Sollte der Tag fom- zahler vorhanden, und die Gesamtsumme der Einzahlun erscheinen nicht im Auftrage des Elektrizitätswertes. Die Mons men, wo wir nein sagen müffen, dann müssen wir das gute Ge- en betrug 5990349 m. In ihren Prospekten versprachen sie teure, Ableser und Kassierer müssen außerdem noch Dienstmüzen missen haben, alies versucht zu haben, was mir versuchen tonnten. Ablauf von zwei Monaten, mas eine Berzinsung von 900 Pro3. führung dreier Ginalter: zwei Vossen von Louis aufstein: Insolvent eine Berzinsung von 150 Proz. des Einlagefapitals nach tragen. Die Republit, der Staat wird unablässig angesichts der bunklen Das Theater Folies Caprices hatte am Dienstagabend Urauf Zukunft und der schweren Notlage von fints und rechtsboliche, pro 3ahr bedeutet. Der inzwischen erfolgte Zusammenbruch der und Die Dame im Bett und fein Stüd" von N. Schwanell, das eigent mistischen Berzweiflungspropagandisten verfolgt und geplagt. Wir pielen Konzerne hat gezeigt, daß fein einziger sein Versprechen, lich auch Die Dame in Lett  " beißen müßte, fich aber Das Liebesbote!" müssen den Phantasten gegenüber den Kopf flar behalten. solche riesige Dividende zu zahlen, hat erfüllen tönnen. Die erfolgten nennt und trot jeiner gewagten Eindeutigkeit literarisch noch das teri Auszahlungen find nur dadurch ermöglicht worden, daß die früheren vollste ist. Das Etüd wurde von Münchener und Nürnberger Gästen: Einzahler mit den Einlagen der späteren Kunden befriedigt worden alle Thüringer, Gdoar Flatener und Erich Nieburger mit find. Diese auf die Konzerne im allgemeinen zutreffende Entwick Einhaltung einer guten Linie im Stil und Dezenz gespielt. Echnikler mar lung hat sich auch bei dem Biedermannschen Konzern gezeigt. Soy ofmann war besagte Dame, eine ganz waschechte Berliner   Belle da Vorbild: Uebermütig und toll ging es bei der Dame im Bett" zu. glänzend die Einzahlungen von seiten des Publikums eingingen, somit bito Mundwert. Ferd. Grünlicher ließ bier weit mehr das ungünstig verliefen die von Biedermann angelegten Wetten. Bei Insolvent  " seines feinen Sumor spielen. Man füblt bei ihm immer Einstellung des Geschäftsbetriebes ergab sich, daß Biedermann durch Wienschennähe. Rudolf Bergl gab einen Mazzefabrikanten aus Mejeris seine Betten typische ähnliche Büge, während er in Insolvent  " einen trefflich farrifierten Buchhalter aus dem Geschäftsviertel der Wiener   Leopoldstadt auf die Beine Spezialist für Charaftertypen: einmal ein stotternder Handelsmann, das stellte, Marie Grüneder, Grete Diertes, Erich Wilde( trefflicher andere Mal ein schüchterner und dann zur Liebe erzogener Zunge) und Mile Bland.Strobel taten mit gutem Geschid das ihre zum Ganzen.

Unsere Parole ist: Kein Krieg!

Benn dieser Staat ein Kriegsfind ist, dann bitte auch eine Experimente mit ihm machen! Mit einem unentwidelten und noch schwächlichen Kind versucht man feine Afrobaten kunststücke. das Ziel ist zunächst, das Kind am Leben zu erhalten. Unsere Bolitik fann nur darauf hinausgehen, Deutschlands   Leben zu retten. Wir fönnen in diesem Augenblick den Sozialismus bei uns nicht einführen. Diefe Utopisterei ist eines Sozialdemokraten un 1897 400 M. gewonnen, aber 4 717 600 m. verloren hatte. würdig. Bei den fommenden großen Steuerauseinandersetzungen Nach den Feststellungen des gerichtlichen Buchsachverständigen find ist unser Ziel, den Besitz bis an die Grenze des Möglichen zu er- in den 8 Wochen außerdem 84 175 M. für Geschäftsuntoften, 8536 M. faffer. für Inserate und 107 315 M. für Provisionen verbucht worden. Die