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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 106.

Die Branntweinstener- Liebesgabe.

Sonnabend, den 9. Mai 1891.

zu

8. Jahrg.

der offiziellen Statistit zu ersehen, daß es die Großgrundbesitzer Schon frücher frücher versuchten einige fluge Agrarier einen und einige Großgewerbetreibende sind, welche die Liebesgabe ein- Ring bilden, um die Spiritus Produktion Der von der Regierung vorgelegte Gesetzentwurf, demzufolge den kleinen Brennern überlassen. heimsen und einen ganz verschwindend kleinen Theil der Summe einzuschränken. Es gelang ihnen nicht, weil die Inter­essen der den mittleren landwirthschaftlichen Brennereien einige fleine Ver der Brennereibesizer nicht solidarisch sind. Der günstigungen gewährt werden sollen, hat abermals die Art und spricht auch recht viel davon; in Wirklichkeit handelt es sich aber noch vortheilhaft produziren, wo der mittlere Brenner schon nicht Die Gesezesvorlage soll nun Abhilfe schaffen, und man Großbrenner mit theurer maschineller Einrichtung kann zwar meise der bestehenden deutschen Branntweinsteuer- Geſeßgebung nur um eine Zuweisung von ein Fünftel mehr Liebesgabe, wie mehr auf die Kosten kommt, aber der mittlere und kleine Brenner in ben ordergrund des allgemeinen Interesses gedrängt, und bisher und zwar on viejenigen Landwirthschaftlichen Brennereien, find durch die Eintheiung der Feldwirthschaft, das Vieh, welches fand dieselbe auch bei der ersten Lesung des Geseßentwurfs im welche jährlich nicht mehr als 267 750 Liter Bottichraum be auf Schlempefutter angewiesen ist, die Brennerei- Einrichtung, Meichstage durch unseren Genossen Abg. Wurm die gebührende maischen, also etwa 200 Hektoliter reinen Alkohol erzeugen. weiche verzinst werden muß, meist gezwungen, auch mit Würdigung. Er wies mit Recht darauf hin, daß nach Ausweis Golche landwirthschaftlichen Brennereien giebt es nach der Verlust weiter zu arbeiten, dadurch noch mehr Waare auf den ca. 401/ it die Branntwein- Brennereibesitzer ein Geschenk von offiziellen Statistik 19 338; diese erzielten bisher 5/8 Millionen Markt zu werfen, den Preis also noch mehr zu drücken und so ca. 40 Millionen Mark aus der Tasche der ärmsten der Armen, Mark Liebesgabe; dieselbe wird um 1/5 erhöht, so daß auf sich zu ruiniren. der branntweintrinkenden Arbeiter, erhielten und dadurch auf den 19 338 Brenner eine Million Mark kommt und jeder also

Liebesgabe

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werden kann. Daher kommt das ängstliche Rufen der Agrarier

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Dazu kommt der durch Spekulation für Deutschland in babes Branntweintrinfers im Deutſchen Reiche eine indirekte burch schnittlich 50 M. erhielte! 14 321 Brenner von manchen Gegenden so hoch gesteigerte Bodenpreis, so daß auch Migabe von 15-17 Mark jährlich falle. Dieses Geschenk die diesen werden aber nur 15 M. erhalten! Mögen sie glücklich unter normalen Verhältnissen an eine Rentabilität nicht gedacht tomme aber hauptsächtlich nur den Groß- werden bei dieser liebevollen Fürsorge des Staates! brennern und Großgrundbesitzern zu Gute, während die kleinen Ganz sonderbar nimmt es sich aber aus, wenn von den nach Schutzöllen für ihr Getreide, nach Liebesgabe für ihren Landwirthe fast gar nichts erhalten, und auch durchaus nicht Agrariern behauptet wird, ein Brenner, der jährlich nur 1000 Branntwein, und nach billigen Arbeitslöhnen, nach Freizügig­etwa irgendwelcher Vortheil der gesammten Landwirthschaft Sektoliter reinen Alkohol produzire, also eine Liebesgabe von keit, Einfuhr von Ruſſen, Polen und wie jetzt aus Mecklen zu Gute komme, denn die landwirthschaftlichen Brennereien find 20 000 m. erhalte, sei auch ein nothleidender kleiner Brenner! burg gemeldet wird, auch von chinesischen Kulis als Landarbeitern! nur 0,16 Prozent der landwirthschaftlichen Betriebe; von Nun, laut Ausweis der Genossenschafts- Brennerei in Duneyken, Die Folgen der heutigen anarchischen Wirthschaftsweise, die einer Unterſtüßung der nothleidenden Landwirth - welche in vier Monaten ihr Kontingent von 102 366 Liter ab auf der einen Seite zu viel produzirt, auf der andern die Be­schaft dürfe man also doch nicht reden! brennt, kostet die Einrichtung dieser kleinen(!) Brennerei völkerung verarmen läßt und konsumtionsunfähig macht, wälzen Diesen Angaben Wurm's wurde von Seiten der Agrarier 49 838 M. an Maschinen und Apparaten, 7979 M. an Inventar, die herrschenden Klassen auf die arbeitende Bevölkerung ab und lebhaft widersprochen, und wenn man auch die mitgetheilten 62 966 m. Gebäudewerth, 4000 Mt. Grundstückswerth; insgesammt tragen dadurch nur erst recht dazu bei, daß die Produktion ins dieselben nicht für richtig halte. In der Branntweinkommission Wem will man das einreden? Man wird freilich sagen können, steigerten Preise zu zahlen. Ziffern nicht direkt angriff, so ließ man doch merken, daß man 122 493 Mart! Und das soll eine kleine Brennerei sein?! Stocken geräth, weil die Abnehmer nicht im Stande sind, die ge= gelang es nun und zwar nicht ohne Widerspruch des daß die Brennerei nicht so groß und kostspielig eingerichtet zu

also

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H

Und so ist es auch! Die Zwergwirthschaft lohnt sich gar

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag.

will

Und der Krug wird so lange zum Wasser gehen, bis er bricht Staatssekretärs von Malzahn- die Regierung zu veranlassen, sein brauchte, um nur 10 000 Heftoliter reinen Alkohol zu und die arbeitende Bevölkerung selbst die Klinke der Gesetzgebung daß sie eine genaue, nach Provinzen, Größe und Art der Bren- produziren, daß sie vielmehr mit ihrer Einrichtung bei in die Hand bekommen hat, so daß es möglich wird, an Stelle Daß sie eine genaue, nach Provinzen, Größe und Art der Bren­nereien geordnete Uebersicht herausgebe, die nachweist, wie sich die achtmonatlichem Betriebe gegen 20 000 Sektoliter brennen der die Mehrheit schädigenden und nur sehr wenige begünſtigen­Liebesgabe" im Lande vertheilt. tönnte! Aber die Brennerei Genossenschaft, der Duneyken den Protektions- und Manchesterwirthschaft unserer Tage die Wie dieselbe entsteht, wollen wir hier kurz ins Gedächtniß gehört, erklärt ausdrücklich, sie ziehe es vor, diesen planmäßige, sozialistische Produktionsweise zu sehen.- rufen. stärkeren Betrieb kürzere Beit durchzuführen, statt einen Das Branntweinsteuer- Gesetz vom Juni 1887 belegte die schwächeren Betrieb länger auszudehnen, weil durch ersteres Branntweinerzeugung mit einer neuen Steuer. Zu der schon vorgehen erfahrungsmäßig die Gesammtkosten verringert vorhandenen Material- und Maischraumsteuer tam noch eine werden." Verbrauchsabgabe und zwar in Höhe von 70 M. für 1 Hektoliter 100gradigen Alkohol. Sobald der Spiritus aus der Brennerei in den Verkehr übergeht, muß diese Verbrauchsabgabe entrichtet nicht; rasch und mit Hilfe aller Fortschritte der Technik arbeiten in den Verkehr übergeht, muß diese Verbrauchsabgabe entrichtet ist auch für Brennereien das Beste und infolge dessen wird werden; jede Brennerei erhält jedoch, je nach der Größe ihres und muß die Konzentration des Kapitals fiegreich alle kleinen 117. Sigung vom 8. Mai. 12 Uhr. Betriebes, für eine bestimmte Anzahl Hektoliter Spiritus die Am Bundesrathstische: Reichskanzler von Caprivi , Berechtigung, nur 30 M. Steuer, anstatt 70 M., zu ent- 3wergbetriebe vernichten, besonders wenn mit großen Worten richten, und empfängt von der Steuerverwaltung für diese Be- nur solch lächerlich kleine Vortheile dem Minderbegüterten als von Bötticher, von Malzahn, von Mar­Wohlthat gewährt werden! schall, von Berlepsch, Aschenborn, von rechtigung Zertifikate, Berechtigungsscheine, in der Höhe Das Branntweinsteuergesetz wird auch nach Annahme der Heyden. des Kontingents, d. i. derjenigen Spiritusmenge, welche sie verbesserungsvorlage erst recht darauf hinwirken, daß die Groß- An Vorlagen sind eingegangen: 1. der Antrag des Reichs­zum niedrigreen Steuersatz in den Verkehr bringen darf. Die Gesammtmenge des Kontingents beträgt 4,5 Liter reinen produktion die kleineren Betriebe verdrängt. Von einer Unter- tanglers wegen Vertagung des Reichstages bis zum 10. No­Alkohols( 100 p& t.) auf den Kopf der bei der letzten Volkszählung sein! Wenn aber Graf Kleist- Schmenzin bei der zweiten der Familien der eingezogenen Reservisten und Landwehrleute. stübung der kleinen Landwirthe kann demnach nicht die Rede vember d. J. und 2. Gefeßentwurf, betreffend die Unterstützung ermittelten Bevölkerung; im Jahre 1887/90 wurden insgesammt Lesung des Gesetzes sogar das Kunststück fertig brachte Die Generalakte der Brüsseler Antiftlaverei- Konferenz passirt jährlich 2025 046 hektoliter reiner Alkohol kontingentirt, die Lesung des Gesetzes 2025 046 Berechtigungsscheine à 20 Mart, mithin zu behaupten, daß durch die Liebesgabe der Kartoffel- ohne Diskussion die erste und zweite Lesung. bau erhalten und gleichzeitig dadurch der ärmeren 40 500 920 Mark jährlich Steuerermäßigung erhielten. Bevölkerung ein wohlfeiles Nahrungsmittel geboten werde, ledigt und schließt sich hieran die Gesammt- Abstimmung über die Einige Rechnungsfachen werden in zweiter Berathung er­Diese 40,5 Millionen Mart nennt man die Liebesgabe, so ist dies schon deswegen hinfällig, weil doch die Gewerbe- Ordnungs- Novelle( Arbeiterschuß)). benn sie wird als Geschenk den Brennereibefizern gegeben. Kartoffelbauer, welche Liebesgabe erhalten, Branntweinbrenner Die Novelle wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten Zunächst handelt es sich nun um die Frage: Wer erhält sind und ihre Kartoffeln zu Schnaps verarbeiten! Unmöglich und einiger Konservativen angenommen. die Liebesgabe? Nachdem auf Andrängen der sozialdemo- tann aber dieselbe ärmere Bevölkerung, die den durch die Liebes- Es folgt die dritte Lesung des Zuckersteuer- Gesetzes. Zu fratischen Kommissionsmitglieder die Kontingentirungsliste ver- gabe vertheuerten Schnaps trintt, dieselben zu dieser Vorlage ist wiederum der Antrag Dr. Orterer Spahn öffentlicht worden ist, läßt sich ein deutliches Bild über die Ver- Schnaps verarbeiteten Kartoffeln auch noch essen! Wenn man( Zentrum) eingegangen, welcher die Konsumsteuer auf 18 Mart theilung dieses Millionensegens gewinnen. aber selbst annimmt, der Brenner käme durch die Liebesgabe und eine fünfjährige Uebergangsperiode festsetzen Vor allem hat Preußen den Haupt vortheil, abgesehen in die Lage, die Kartoffeln höher zu verwerthen, so darf man mit einer offenen Exportprämie für die ersten drei Jahre von davon, daß bei ihm sich auch eine kleinere Anzahl Brennereien doch nicht vergessen, daß die zur Branntweinproduktion ver- 1,25 M. und für die weiteren zwei Jahre von 1 M. die Beute theilen als im Süden Deutschlands . 5927 preußische brauchten Kartoffeln 1888/89 nur 1640 000 Tonnen betrugen und, In der Generaldiskussion befürwortet Abg. Spahn( Bentr.) Brennereien erhalten insgesammt 31 644 640 M., 17 206 nicht da die Gesammternte damals sich auf 21 910 996 Tonnen diesen Antrag im Interesse des Zustandekommens des Gesetzes. preußische Brennereien erhalten 8 856 280 M. Wie wenig aber belief, nur 71/2 pt. der Ernte zu Brennereizwecken verarbeitet die kleineren und mittleren Landwirthe von diesen Summen und also vielleicht höher verwerthet wurde! Wir sagen überzeugt, daß der bestehende Zustand der Besteuerung des Zuckers Reichskanzler v. Caprivi : Die verbündeten Regierungen sind erhalten, geht jetzt ebenfalls in recht deutlicher Weise vielleicht, denn es liegen glaubwürdige Abrechnungen von ein unhaltbarer sei. Sie glauben jedoch, daß die Vorlage, welche aus der offiziellen Statistit hervor. Zunächst erhalten Brennereien vor, welche nachweisen, daß sie den Zentner sie eingebracht haben, eine Annahme nicht finden wird, und ich 1052 gewerbliche Brennereien eine Liebesgabe von jährlich Kartoffeln nur mit 125 Pf. verwertheten! Das ist fein bin deshalb berechtigt, zu erklären, daß die verbündeten Regie­5 539 480.! Diese gewerblichen Brennereien haben mit der Preis, bei dem sich heute der landwirthschaftliche Berungen, obwohl sie ihre Vorlage nach wie vor für besser halten Landwirthschaft nur die Verbindung, daß sie ihr die Kartoffeln frieb noch lohnt und würde die ganze Ernte feinen als den Antrag Orterer, diesem Antrage zustimmen werden, wenn abtaufen! Von diesen Kaufleuten und Brennereibefizern er- höheren Ertrag erzielen, so wäre unsere Landwirthschaft voll- derselbe angenommen wird. Darüber hinaus zu gehen, find die hält ein Badenfer jährlich 180 860 m.! ihm folgt ein Württem- ständig banterott. Von fachmännischer Seite wird aber in der verbündeten Regierungen nicht in der Lage. Wird der Antrag berger mit 160 000 m., ein Schlesier mit 153 040 M., ein Beitschrift für Spiritusindustrie" erklärt, daß zu jeder Zeit Drterer nicht angenommen, so werden die verbündeten Regie­Hannoveraner mit 140 260 M., ein Sachse mit 137 420 M., ein 180 Pf. für diese Kartoffeln auf dem Markte zu erhalten gewesen rungen im nächsten Jahre eine andere Vorlage bringen. Ob fie Bayer mit 133 680 M., ein Hannoveraner mit 126 020 m., ein wären. dann diefelben Uebergangs- Bestimmungen vorschlagen werden, die Badenser mit 125 760 m. u. f. w., zusammen erhalten. Diese Wie schade also, daß die" armen" Brenner sich durch die sie jetzt vorgeschlagen haben, mag dahingestellt bleiben; ich halte es acht Besitzer gewerblicher Brennereien 1 157 040.! Liebesgabe verleiten lassen, ihre Kartoffeln zu brennen, anstatt für unwahrscheinlich.( hört! hört!) Ich bitte deshalb das Dann tommt ein Dutzend solcher Besizer mit 1133 200 M., fie als Nahrungsmittel zu verkaufen! Da wäre es doch besser, Haus, den Antrag Dr. Orterer anzunehmen.( Beifall.) hieran schließen sich 50 gewerbliche Brennereien mit 1835 800 M. Diese Liebesgabe würde schon im Interesse der Agrarier abge- Abg. Graf Mirbach ( tons.) erklärt, daß er sich ausnahms­-und 982 gewerbliche Brenner erhalten 1413 440 M.! Also schafft! weise nicht in Uebereinstimmung mit dem Reichstanzler befinde. auch hier haben selbstverständlich die großen Unternehmer den Die Ursache der gegenwärtigen Noth unserer Grundbesitzer Die Drohung desselben pralle von ihm ab. Er werde weder Hauptvortheil! Noch auffälliger ist dies aber bei den land wird durch das Branntweinsteuer- Gesetz nicht beseitigt. Der für die Vorlage, noch für den Antrag Orterer stimmen. Die wirthschaftlichen Brennereien der Fall, welche 22 081 be- Konsum an Branntwein ist um ein Drittel gegen früher ge- Borlage segele allerdings in einem alten Kurse, aber in einem tragen und 34 961 440 m. jährlich insgesammt erhalten. fallen, nicht etwa, als ob der Trinkverbrauch abgenommen sehr alten, er möchte ihn Kurs Delbrück nennen. Das Festhalten Unter diesen nothleidenden Landwirthen empfängt nun ein Bayer hätte es wird leider immer noch dieselbe große Menge ge- an der Prämie sichere und den Platz auf dem Weltmarkte, sichere 107 100 M., ein anderer Bayer 76 000 M., ein dritter 71 000, trunken, nur daß der einzelne Proletarier mehr ausgeben muß; uns einen günstigen Export, also gerade das, was der öfter­ein vierter 69 000, ein fünfter 64 000, ein sechster 58 000, ein andererseits vermehrt sich aber durch die agrarische Gesezgebung reichische Handelsvertrag erreichen wolle. Er halte die versteckte fiebenter 54 000 m.! Die sieben größten landwirthschaftlichen die Zahl der Proletarier und dadurch die der Schnapstrinter. Prämie für das einzig Richtige und richte an den Schaßsekretär Brennereien liegen also in Bayern und erhalten 430 100 m.! Der Konsum ging zurück, weil Deutschland an 800 000 Hetto- die Frage, ob derselbe wirklich glaube, daß sich irgend ein Reichs­Hieran schließen sich noch fünf Bayern mit 221 700 M., so daß liter jährlich jetzt weniger exportirt! Rußland hat uns den tag finden werde, der die einmal aufgehobene Exportprämie wie­12 Bayern, das sind von den 17 055 nicht- preußischen land: Rang auf dem Weltmarkt abgelaufen; es fann billiger produ- der einführen würde. Ja, wenn wir Franzosen wären, die ohne wirthschaftlichen Brennereien 0,08 pCt., gegen 10 p& t. des auf ziren und gewährt dem Spirituserporte solch hohe Prämien, daß Parteiunterschied für die Hebung der landwirthschaftlichen Ver­Nicht- Preußen entfallenden Kontingentes erhalten! In Preußen wir nicht konkurrenzfähig sind. Gleichzeitig aber, und noch hältnisse eintreten. Das Reich habe finanzielle Bedürfnisse empfängt ein Hannoveraner 50 160 M., ein Sachse 48 060., bevor der Konsum durch den Verlust des Weltmarktes fiel, und wiederum solle die Landwirthschaft den Schaden tragen. zwei Poſener 90 660 M., 15 Brandenburger 462 140 M., 15 Bofener war in Deutschland eine Ueberproduktion von Spiritus Er meine, erst nach Erledigung des Handelsverträge, 446 860 m., fechs Schlesier 178560 m., sechs Sachsen 186480 M., eingetreten, die den Preis von Jahr zu Jahr herunterdrückte. fönne man daran denken, die höheren Finanzbedürfnisse der ver­10 Pommern 245 760 M. Ihnen folgen noch eine Anzahl großer Ende der siebziger Jahre entwickelte sich eine Prosperität der bündeten Regierungen zu befriedigen. Wenn die Landwirth­Herren, die jährlich 26 000-20 000. Liebesgabe erhalten, im Brennerei, da damals die maschinellen Verbesserungen bedeutend schaft noch mehr belastet werde, so werde die Verödung des Ganzen erhalten 164 preußische landwirthschaftliche Brennereien, besser das Rohprodukt verwerthen ließen. Der Gewinn, den dies Oftens noch weiter gehen. Er bitte um Ablehnung der Vorlage. das sind 34 pt. der vorhandenen, 4/2 Millionen Mart abwarf, lockte eine übergroße Anzahl Landwirthe, a u ch Brenne- Reichstanzler v. Caprivi: Der Herr Vorredner hat mir Liebesgabe, also 151/2 pt. der gesammten auf Preußen entfallenden reien anzulegen, resp. die vorhandenen mit der vervollkommneten den Vorwurf gemacht, ich hätte eine Drohung ausgesprochen. Menge. Bei je 20 000-10 000 m. jährlicher Liebesgabe find 957 Technik zu versehen, also zu vergrößern, denn nur bei Das trifft nicht zu. Ich habe das Vertrauen zu dem verständigen Brenner, also 181/2 pCt., mit etwa 13 mid. M., also 46 pct., betheiligt. Großbetrieb läßt sich Dampfbetrieb anbringen. Die Produktion Ermessen des Reichstages, daß er sich durch Drohungen nicht be­Je 10 000 bis 6000 M. erhalten 826 Brenner in Preußen, das sind war bald größer als der Bedarf; die Folge davon war, daß der stimmen läßt.( Beifall.) Meine Worte haben nur den Zweck ge­16 pt. mit 62/3 Millionen Mark, also 24 pet. des Gesammtbe- Preis des Spiritus beständig sinken mußte und schließlich nicht habt, bei den Zuckerinteressenten Klarheit zu verschaffen über die trages, so daß wir also bis hierhin sehen, daß 852 pt. der mehr die Produktionskosten deckte, zumal die Land- Lage, wie sie augenblicklich vorhanden ist, und über die Folgen, preußischen Liebesgabe, 244 Millionen Mart, an 1947 preußische wirthe bei Errichtung und Vergrößerung der Brennereien welche eine Ablehnung der Vorlage nach sich ziehen würde. Was Brennereibesitzer, das sind 38 pet. der vorhandenen, vertheilt große Kapitalien, welche Verzinsung forderten, hineingesteckt der Vorredner alsdann über den österreichischen Handels­werden, während den Rest von 44 Millionen Mart sich 3980 batten! vertrag gesagt hat, werde ich beantworten, wenn der Handels­preußische landwirthschaftliche Brenner theilen müssen, von denen Der Nothstand des Brennereigewerbes und der damit ver- vertrag zur Berathung steht.( Beifall.) Ich muß ihm aber darin 1332 insgesammt nur 350 000 M., also durchschnittlich nur 270 m. bundenen Landwirthschaft ist also eine selbstverständliche Folge widersprechen, daß die Regierung mit dieser Vorlage des herrschenden Wirthschaftssystems im Allgemeinen, das eben die Landwirthschaft zu schädigen beabsichtige. Eine solche Die weitaus überwiegende Mehrzahl der preußischen land- nichts anderes fennt, als ewiges Schwanken zwischen Prosperität Schädigung wird nach meiner Ueberzeugung durch die wirthschaftlichen Brennereien hat also einen ganz verschwindend und Nothstand. Jegt sind wir seit Jahren schon beim letzteren: Borlage nicht herbeigeführt. Wenn der Herr Vorredner geringen Vortheil von dieser Liebesgabe; nennenswerthe Beträge der Agrarier sucht ihn abzuwälzen von sich auf den, dessen alsdann eine Sehnsucht nach französischen Zuständen ausgesprochen erhält nur der Großgrundbesizer. Rücken bisher am geduldigsten war, auf den Proletarier. hat, so muß ich ihm erwidern, daß das, was die verbündeten In Nicht- Preußen sieht es noch schlimmer aus! Dort giebt Die Kontingentirung des Brennereibetriebes soll nicht nur Regierungen hier vorschlagen, im deutschen Interesse liegt. es 17 206 landwirthschaftliche Brennereien, die insgesammt indirekt dem Brenner einen höheren Verkaufspreis durch Ge-( Beifall.) 8,9 Millionen Mark erhalten; davon erhalten 9326 je je chwährung der 20 Mark Steuerdifferenz- Liebesgabe schaffen, Staatssekretär v. Malhahn erwidert dem Grafen Mirbach, Mart durchschnittlich, 4657 je 30 Mart, 784 je 110 Mart. jondern auch direkt, indem die Kontingentirung die Produktion daß die Regierung es nicht für zulässig halte, noch ferner aus Diese 14 767 Brenner, also 85 pt. der überhaupt vor einschränken, dadurch das Angebot verringern und den öffentlichen Mitteln Summen für die Unterstützung der Zucker­handenen, erhalten das sind Preis steigern soll. industrie auf unbestimmte Zeit zu gewähren.

erhalten!

ganze 300 260

Mark,

34 pct. der auf Nicht. Preußen entfallenden Liebesgabe! Das ist bisher nicht gelungen; erst die schlechte Kartoffel- Abg. Richter( fr.): Wenn Graf Mirbach auf Frankreich Und nun will man immer noch von einer Unterstüßung der ernte und die dadurch erzwungene Minder- Produktion exemplifizire, so verweise er darauf, daß man dort gegenwärtig nothleidenden Landwirthschaft reden? Klar und deutlich ist aus an Spiritus hat jetzt eine Preissteigerung hervorgerufen. damit umgeht, die Getreidezölle auf 3 Frts. zu ermäßigen. Er