werden. Wir möchten hier doch mit der Frage aufwarten, warum] Daß es so nicht geht, liegt auf der Hand. Man bet wettem nicht aus. Wir empfehlen, auch die Geschäftsbücher die Arbeitersiedlung in den Kohlenrevieren, wo die In- fann von den Steuerzahlern nicht dauernd Zuschüsse ver- der Telunion einmal genauer anzusehen. Vielleicht würde sich auch dustrie schon heute herrscht, so langsam fortgeschriften ist. langen, damit die Industrie billig reisen und verfrachten kann. Ichnen, die Behauptung nachzuprüfen, daß in bestimmten rheinischZum anderen aber sind die Tarife, die für Frachten im be- Schon deshalb ist der wirtschaftliche Ausbau der westfälischen Industriefreisen ein hochbezahltes Abonnement bei der sonderen auf das Drängen der Industrie erstaunlich niedrig Eisenbahnen eine Notwendigkeit und von der Sozialdemokratie Telunion zu den pflichtmäßigen Maßnahmen gehört. Wir hoffen, gehalten worden und es bieten sich unerschöpfliche Möglich- oft gefordert worden. Jetzt wird die Aufgabe doppelt drin- daß der Kampf um die Reinhaltung der deutschen Bresse von politifeiten, dem Verbraucher das Geld abzunehmen. Das Bei- gend. Mit Protesten allein werden wir im Kampf um die scher und wirtschaftspolitischer Beeinflussung durch das Kapital recht spiel des Auslandes weist hier Wege. Die Privatbahnen Eisenbahnen nicht siegen. Hier muß der unbeugsame ille bald ausgetragen wird. Der Kundige hat es heute schwer, überherrschen in Amerika , England, teilweise in Frankreich . der Massen sich durchsetzen. Abwehr des Anschlags im haupt irgendeine unbeeinflußte Breffeinformation zu erhalten. Die Die italienischen Staatsbahnen sind an Privatbetriebe ver Barlament, Abwehr der Privatisierungsten Berschmutzung der öffentlichen Meinung ist in bestimmten schwerpachtet. Ganz abzusehen ist hier von Ländern, die, wie der denzen auch im Betrieb. Wir schaffen es, gegen die Schwer industriellen Konventiteln schon lange zu einer gemeingefährlichen Orient und andere Gebiete, verfehrstechnisch erst durch Eisen- industrie und trotz allem, wenn wir selbst die Wirtschaftlichkeit politischen Waffe ausgebildet worden. bahnkonzessionen an Private erschlossen wurden. So dachte der Eisenbahnen fördern und durchsetzen. man sich die Sache einfach. Daß Millionen von Arbeitern in dem Plan der Industrie einen Schlag gegen die Sozialisierung fehen würden, darüber ist Stinnes und die Seinen längst er haben. Die 3entralarbeitsgemeinschaft, die vor drei Jahren gegründet wurde, hielt man nicht einmal für wert, vor der Beschlußfassung befragt zu werden!
3wed der Entstaatlichung ist also die privatkapitalistische Rentabilisierung der Eisenbahnen. Nicht alle Industriellen verfechten sie mit der gleichen Schärfe wie die Schwerindustrie, deren Interessen begreiflich sind und recht nahe liegen. Es verlautete jogar, daß es über den Beschluß im Reichsverband zu einer rise fäme, weil die verar beitende Industrie die rigorose Politit der Stinnes- Leute nicht mitmachen wollen. Für jeden demokratisch Dentenden muß es unerträglich sein, daß eine einzelne Wirtschaftsgruppe sich über die Köpfe aller anderen hinwegzusehen sucht und mit Mitteln, die an Erpressung grenzen, dem Staat ihren Willen aufzwingen will. hat sie Erfolg, so bedeutet das die Verschärfung der inneren Gegenfäße bis zum Serfall des demokratischen Staates. Denn dieses Beispiel würde nicht allein stehen bleiben, sondern die Borstöße der Industrie gegen den Staat als Wirtschafter würden so lange fortgesetzt werden, bis dessen Macht ganz und gar begraben ist. Würde doch schon durch den ersten Erfolg die Allgemalt der in dustriellen Unternehmer bestätigt und im Kampfe gegen den Staat und feine Rechte gekräftigt. Das Ziel wird erreicht, mag es auch selbst noch in der Industrie und unter denen, die sich dumm stellen, Leute geben, die die Absicht leugnen.
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Wird die Kredithilfe durch die Ablehnung der Vorausfegungen zunichte und es ist notwendig, die Industrie vor diese Frage zu stellen, so müssen wir heran an die Er= fassung der Sachwerte, fowohl durch Reichsbeteiligung an dem Produktionsertrag wie durch Sozialisierung Der Bodenschätze, die schon die Reichsverfassung vorsieht.
Reichskabinett und Kreditaktion.
Berlin , 11. November.( TU.) Die Verhandlungen des Reichstavinetts über die Bedingungen der Großindustrie für eine Reparafions- kreditation, die heute vormittag furz vor 11 Uhr begonnen hatte, dauerte bis um 42 Uhr. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Ansicht der Reichsregierung übereinstimmend dahin ging, den Bedingungen in dieser Form nicht zuzustimmen.
Ueber die Stellung der Reparationsfommission zu dem Kreditvorschlag der Industrie werden von verschiedenen Seiten Gerüchte verbreitet. Nach unseren Informationen entbehren sie jeder Grundlage, da die Reparationsfommission amtlich überhaupt noch keine Stellung zu den schwebenden Fragen genommen hat.
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Ein verurteilter Verleumder.
Neustrelig, 11..November.( Eigener Drahlbericht des„ Bor wärts".) Der Sekretär des Landbundes Gollata wurde wegen Beleidigung des Genossen Beder- Barimannshagen anläßlich seiner Wahl zum Landdrost vom Landgericht Neustrelitz zu einer Geldstrafe von 300 M. und Eragung der Kosten verurteilt. Dem Kläger wurde die Publikationsbefugnis zugesprochen. Als unter dem alten System Becker- Bartmannshagen selbst wegen Beleidigung des Landrats angeklagt war, verurteilte ihn die Straffammer zu neun Monaten Gefängnis. Es ist billiger ge= worden, Landräte zu beleidigen, seitdem auch linksstehende Bersonen Landrat werden können.
Die Städte als Gehaltszahler.
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Zu unserem ausführlichen Bericht über die Kundgebung des Deutschen Städtetages in der gestrigen Abendausgabe sei noch ergemeindebundes, schilderte die Not der Landgemeinden, die die höhe= gänzend berichtet: Bürgermeister Burow, Vorsitzender des Landren Gehälter nur zahlen können, wenn das Reich sich zu einer linterstützungsaktion entschließe. Oberbürgermeister Adenauer Köln und 1. Bürgermeister Dr. Schön Gumbinnen, Bürgermeister öffler 3eitz, Beigeordneter Kohlmann- Dresden und Oberbürgermeister Schmid München sprachen in gleichem Sinne. Gemeinden, die die erhöhten Beamtengehälter auszuzahlen haben, Beigeordneter Asch höchst a. M. wies darauf hin, daß die auch bei der Festlegung mit beteiligt werden müßten. Die unteren Beamten feien bei der neuen Regelung wieder zu kurz gekommen. Oberbürgermeister Dr. Kugelmeier, Borfizerder des badischen Städtebundes, wandte sich besonders dagegen, daß die Städte bei der Hilfeleistung des Reiches von den Ländern abhängig sein sollen. Lebhafte Zustimmung fand Oberbürgermeister WagnerBreslau, als er einleitend darauf hinwies, daß die Interalliierte Kommission die Vertreter der oberschlesischen Städte abgehalten habe, hier zu erscheinen. Stadtrat Stolt Berlin vertrat die fommunistische Auffassung, während Oberbürgermeister BeimsMagdeburg den sozialdemokratischen Standpunkt zum Ausbruc brachte. Er wies auf die ernsten Gefahren hin, die den sozialen, charitativen Einrichtungen der Städte durch die Mehrforderungen der Beamten, Angestellten und Arbeiter drohe. Wir brauchen eine feste Hand in der Reichsfinanzverwaltung. Die Dinge sind jetzt soweit gediehen, daß wir Fraftur reden müssen, wenn die Schwerhörigkeit an gewiffen Reichsstellen aufhören soll. In ähnlichem schließung des Borstandes murde einstimmig angenommen. Bon der beantragten Entschließung Asch und Gen.( USPD .) rourde nur der erste folgende Teil angenommen: Die deutschen Städte proteftieren dagegen, daß die Besoldungsordnung ohne Mitwirkung der Gemeinden gefchaffen worden ist, obwohl die Städte durch die notwendige Gleichstellung ihrer Beamten, Angestellten und Arbeiter mit denen des Reiches an der Regelung im stärksten Maße interessiert sind. i Der übrige Teil der Resolution, der eine Kritit der Besoldungsordnung enthält, wurde mit starker Mehrheit abgelehnt.
Am Freitag mittag waren, wie der Sozialdemokratische Parlamentsdienst schreibt, die Führer der Reichstagsfraktionen des Zentrums und der Sozialdemokratie beim Reichstanzler, um mit ihm über die ultimativen Bedingungen der Industrie zur Kredithilfe zu sprechen. Die Berhandlungen waren selbstverständlich vertrau licher Natur; aber man darf froz alledem sagen, daß die sozialdemofratischen Vertreter im Sinne der Stimmung unserer ReichstagsDie Gründe des Eisenbahndefizits find bekannt. Neben fraktion den Reichskanzler darauf aufmerksam machten, daß die Be folchen sozialer Natur, die nachgeprüft und revidiert werden dingungen der Industrie für uns unannehmbar sind. In den Krei müßten, ist es die Tatsache, daß z. B. im letzten Jahr allein fen der sozialistischen Abgeordneten herrscht die Meinung vor, daß an Betriebsausgaben rund 10 Milliarden Mart ge- diese Bedingungen nur das Mittel sein sollen, die Kreditaktion über nannt werden, die feine Betriebsausgaben, sondern werhaupt unmöglich zu machen. Es ist die reine Kapitaisdiktatur des bende Anlagen sind. Für Kapitalaufnahmen aber hatte Herrn Stinnes, die verlangt wird. Sollte die Deutsche Voltspartei die Eisenbahn in der Zeit, wo alles Geld durch die Banken in oder eine der Mittelparteien auf diese Bedingungen eingehen, so die Kanäle der Spekulation geleitet wurde, feine Möglichkeit. wird das die schwersten innerpolitischen Folgen haben. Da die Reichs Während die Industrie ihr Kapital mehr als verdoppelt hat, ob- tagsfraktionen am Freitag für einige Tage auseinandergegangen find, wohl sie im Kriege und danach nur verdiente, hat die Eisenbahn bleibt die Angelegenheit bis in die zweite Hälfte der nächsten Woche wohl sie im Kriege und danach nur verdiente, hat die Eisenbahn in der Schwebe. Inzwischen wird über die Absichten der Reparanoch nicht einen Pfennig Produktiokapital aufnehmen fönnen, tionsfommission eine gewisse Klärung möglich sein. Im Laufe des obwohl für sie der Krieg nur eine Quelle unausgefeger Verluste Freitags hat die Reparationsfommission lediglich mit der Garantie mar. Tariferhöhungen wurden von der Industrie und dem Han- kommission beraten; Berhandlungen mit der Reichsregierung fanden del immer wieder bekämpft. Sie, die ihre Preise mit größtem nicht statt. Eifer den Weltmarktspreisen anpaßten, haben dem Reiche dazu verholfen, daß der Amerikaner mit wenigen Dollar die längsten Fahrten machen tann. Das Defizit der Eisenbahnen fetzte sich um in Gewinne der Privatindustrie, Zur rechten Zeit, da die Deffentlichkeit gerade sucht, wo bei der die ihre Materialpreise rücksichtslos erhöhte und mit dieser Kredithilfe der deutschen Industrie das Geschäft aufhört und die Pragis 3. B. auf der letzten Sigung des Eisenbahnwirtschafts- Bolitik anfängt, unterhalten sich die Zeitungsfachkreise sehr lebhaft bundes sogar die Zustimmung des Vertreters des Eisenbahnzen über schwere Streitigkeiten, die unter den Gesellschaftralamts fand! Diese Tatsache allein zeigt, wo angefangen tern der Telegraphen- Union G. m. b. 5). ausgebrochen sind. Wie werden muß. Die Lieferungen an die Eisenbahnen sind ein zahlreiche Zeitungen, macht ein Teil der Gesellschafter der Tele trübes Kapitel. Die ganze Betriebsorganisation arbeitet mit graphen- Union deren Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat und der einer Schwerfälligkeit, die in Zeiten gleitenden Geldwertes mit diesem engverknüpften Majorität den Vorwurf, daß in der geradezu vernichtend für die Bilanz des Unternehmens ist. Telunion eine tie Interessen der Gesellschaft schädigende industrie wirkiam fei. Eine starte Minorität hat gegen die Gesellschaft eine Reihe von Prozessen anhängig gemacht. In dem Saarbrüden, 11. November.( Mib.) Wie uns mitgeteilt wird, einen Rechtsstreit hat das Landgericht I Berlin nunmehr be- ist die gestern erfolgte Ausweisung des Redakteurs der soziaschlossen, über den Latbestand der Abhängigkeit der Telunion von liftischen Boltsstimme", Ernst Braun, auf Antrag der sozia der Schwerindustrie einen umfassenden Zeugenbeweis liftischen Parteien bei der Regierungskommission wieder zurückzu erheben. Man will u. a. auch die Leiter des Bereins deutscher gezogen worden. Eine Bestätigung dieser Nachricht von zu Zeitungsverleger vernehmen. Das reicht nach unserer Auffassung ständiger Seite war noch nicht zu erlangen.
Telunion und Schwerindustrie.
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Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß in dem Defizit Abhängigfeit der rheinisch- westfälischen Sower. Zurückgezogene Ausweisung?
noch 1,2 Milliarden stecken, die das Reich an anderer Stelle als Einnahmen verbucht. Das sind die Berkehrsabgaben. Als die Valutagewinne der Industrie nur etwas nachgaben, protestierte man so lange gegen die Ausfuhrabgaben, bis der Reichswirtschaftsminister fie erließ. Die Reichseisenbahn aber zahlt an das Reich trotz ihres Defizits Steuern, die sie als 3u schüsse zurückerhält.
Bon F. M. Bauer.
Aus Träumen und Schwärmen meckt uns unsanft der weithin Das neueste Berliner Kabarett. Im Seitenflügel des Theaters menden Gasthauses geht der„ blaue Peter" hoch, die meiße Flagge wenn schon, denkt der Leser: Diese Kabaretts find alle für die neuen mit blauem Rand, die anzeigt, daß die Kohlenübernahme beendet und alles zur Abfahrt bereit ist. Es heißt jetzt zurück in die Welt der Tatsachen, aber diesmal nehmen wir in einem richtigen breiten Schlitten Blah, der auf dem aus fleinen Rieselsteinen zusammengefegten Pflaster der Bergstraße mit fast beängstigender Geschwin bigkeit zu Lale gleitet. Hinter uns auf den Kufen steht der Führer und lenkt fein Gefährt mit der Sicherheit alter Gcvöhnung durch seitliches Anstoßen der Füße.
ballende Ton der Dampfpfeise, und am Bordermast unseres schwim- des Westens" wird seit einiger Zeit der 13. Muſe gehuldigt. Num,
Während die Sonne langsam im Meere verjinkt, setzt sich unfer Schiff in Bewegung. Und als Madeira den Blicken entschwindet, bleibt die Erinnerung, voll von Sehnen und Locken und lieblichem Klang, in uns zurüc; faft zu reizvoll, um jemals Wirklichkeit gewesen zu sein!
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Ertaiser haben es gut: was uns armen Sterblichen Traum und Sehnsucht fürs Leben bleibt, wird ihr Berbannungs" Ort. Gibt es für Abenteurer und Friedensbrecher wie Kari und Zita teinen anderen Strafaufenthalt?
Reichen, die man figelt, aber nicht zu peitschen, sondern höchstens 34 neppen wagt. Richtig. Aber die Wilde Bühne" hat etwas mit Kunst zu fum, sie ist ein Brettl, das wieder mal Eigenart, Raffe und Schmiß hat. Die Prinzipalin, Trude Hesterberg , hat den Brettiteufel im Leibe und weiß ausgesprochene Kabarettalente um sich zu sammeln. Die besten Terte sind von Leo Heller und Walter Mehring , zwei Meistern des Großstadtchansons, der frechwißig, prideinb, sentimental sein fann. Den Höhepunkt bildet Mehrings Börsenlied, das ganz das rasende Tempo und die heftische Berrücktheit des Galopps der Pleite zu aufweift. Ein wahrhafter Totentanz un den Dollar, fongenial in Mufif überfeit von Friedrich Holländer . Die Hefterberg gibt ihm unheimliches Leben in einem schwarzen Kostüm, das grell mit Börsenhieroginphen bemalt ist, vor dem Hintergrund eines von grotesten Karifaturen erfüllten Börsensaales. Graziöse Rofetterie und teden Wirbel zeigt die in allen Sätteln gerechte Rünstlerin in andern Chansons. Feine, andächtige Musit erschallt dazwischen auf Geige und Laute. Alfred Beierle geftaltet als Schauspieler( und leider nicht als Regitator) allzu wuchtig Wedekinds Keuschheitsballade". Moritaten und anderes fingt zur Laute ein waderer fahrender Gefelle. Boll guter Einfälle und schlagenden Bizes ist Wilhelm Wells warnt vor einer Katastrophe. Der englische Schrift. Bendow, der mit Klante ein töftliches Telephongespräch hält steller und Romandichter H. G. Wells hat sich nach Washington be- und feine tätowierte Dame", die er mit eigenhändigen Erklärungen geben, um für eine Anzahl großer amerikanischer und europäischer als echte Jahrmarktsnummer vorführt, ist ein ut höchster Qualität Blätter Berichte zu liefern. In einer einleitenden Betrachtung, die( freilich im Bolitischen schwach). Grelle Bilder aus dem Berliner er„ Das Ungeheure der Aufgabe und die Nichtigkeit der Menschen" Nacht- und Straßenleben läßt Kurt Gerron erstehen vorüberbetitelt, warnt er die verantwortlichen Männer dringend davor, auf huschende Momentaufnahmen, ein Wortfino im Heptempo. den bisherigen Wegen einer veralteten Diplomatie weiterzugehen. Eine' Senefelder - Ausstellung. Zum 150. Geburtstag Senefelders, Er schildert die furchtbaren Gefahren der gegenwärtigen Weltlage. des Erfinders der Lithographie, hat die Münchener Staatsbibliothef „ Die Weltaufgabe der Wiederherstellung von Handel und aus ihren reichen, fonit unzugänglichen Schäßen eine Ausstellung Wandel," schreibt er, ist nur möglich unter Regierungen, die ehr- veranstaltet, die des Erfinders ganzes lithographisches Lebenswert sich im Frieden sind, und infolge des Fehlschlages von Versailles umfaßt. Das früheste lithographische Erzeugnis ist das Büchlein gibt es noch keinen solchen ehrlichen Frieden. Ueberall rüsten die„ Der Brand von Neu- Detting", worin auch zum ersten Male bildliche Regierungen, vor allem Japan und Frankreich , mitten in der flän- Darstellungen, Vignettzeichnungen von Senefelders eigener Hand digen Auflösung der gegenwärtigen Wirtschaft bereiten sie fich für lithographisch hergestellt wurden. Dann folgten die ersten Versuche neue Kriege vor, die nur das eine Ende haben fönnen: eine Aus- mit der lithographischen Wiedergabe von Zeichnungsvorlagen, Tierdehnung des Hungers und des gesellschaftlichen Zusammenbruches, und Pflanzenvorstellungen für den Unterricht, die ersten litho Dann wagte fich Senefelder an die der schon Rußland verschlungen hat, auf den übrigen Teil der Welt. araphierten Landfarten. In Rußland , Desterreich und in vielen Teilen Deutschlands ist Wiedergabe Dürericher Stiche, bis endlich in dem Atlas der dieser gesellschaftliche Niedergana bereits sichtbar. Aber auch im Münchener Flora" Senefelders Stunft ihren technischen und fünftwestlichen Europa , in Frankreich und England, herrscht Araut, lerischen Höhepunkt erreicht. herrscht ein sichtbarer Berfall für jeden, der scharf sieht."
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Der Dezember hatte nor zwanzig Jahren recht unsanft eingesetzt; an Bord des kleinen Schleppers, der die Elbe abwärts mühsam gegen den Sturm anfämpfte, herrschte Zittern und Zähneflappern, und wir atmeten förmlich auf, als im warmen Salon des Woermann Dampfers bei einem steifen Greg die Lebensfräfte wieder erwachten. Mochten die kurzen Wellen der Nordsee im dicksten Nebel noch so wild anrollen, den Seegewohnten verursachte das weiter fein Unbehagen. Als am Ausgang des Kanals der Nebel sich lichtete, da packte uns eins der berüchtigten Biskaya - Unwetter und warf unser gutes Schiff wie ein Spielzeug auf den haushohen Wogen umber. Die Sturzseen fegten über das Berdeck hin und schlugen auch das Oberlicht des Salons ein, daß dieser bald im Wasser schwamm und das von seiner Verschrauburg gelöste Klavier zu tanzen begann. An der spanischen Küste lärte sich das Wetter, auf der Höhe von Lissa bon brach heller Sonnenschein hervor. Und nun wurde die Luft immer milder und frühlingsmäßiger, bis uns a recht's Mailüftert" umwehte, als Madeira in Sicht tam. Langfam hoben sich die Berge über den Horizont, dann traten die zadigen Formen der Küste deutlicher hervor, und schon lagen wir im Hafen von Funchal und sprangen in die Boote, die uns an Land brachten. du mein Funchal , du Kleinod Madeiras ! Perle des Atlantik, Eiland der Seligkeit und des Paradieses! Ein Tropfen Wermut mischte fich freilich in den Becher deiner Wonnen, denn hier hieß es Abschied nehmen von Europas angeblicher Kultur, on beren Stelle nur zu bald die afrikanische Wildnis" treten sollte. Der erste Gang galt dem Bankhause, das uns einige goldene Zwanzigmarkstücke in Laufende von papierenen Reis, der jammerhaften portugiesischen Währung, umzuwechseln hatte! Wie waren wir damals dech so stolz auf unser Kartenhaus! Dann eilten mir zur Zahnradbahn, mit der wir in wenigen Minuten einige Hundert Meter hoch den Berg hinauf fuhren zum„ Monte". Dert oben war es mir vergönnt, Stunden zu verleben, die ich niemals vergessen werde. Im Schatten herrlicher Baumkronen schimmert und duftet der Garten im Farbenschmelz zahlloser Blüten, überrauscht vom wuchernben subtropischen Grün der Farren und Schlinggewächse. Der Blick schweift hoch hinauf zu den um die Berghäupter gelagerten weißen Wöllchen und dann wieder hinaus über die Stadt zu unseren Füßen und das endlos sich dehnende tief- Wenn man, wie ich, von Europa nach Amerita tommt, so ist 13., abends 7, Uhr, Blüthner- Saal, eine Uraufführung von Olio Das Blüthner- Orchester bringt in seinem Sonntags- Stonzert am blaue Meer. Ueber das rege Hafenleben mit den Schiffen aller man erstaunt über die unerschöpfliche Lebenskraft und den Reich- Frederich„ Sangesopfer", finf. Dichtung in 4 Gesängen nach Rabindranath Nationen und den geschäftig nach allen Richtungen dahinflitzenden tum New Yorks. Aber diese sprühende, wimmelnde Stadt erhält Taqur für eine Soloftimme mit Orcheiter zum Vortrag. Dirigent: Camillo schlanken Ruderbooten. Und. man lauscht den tausend Stimmen doch nur ihre erstaunliche Lebendigkeit vom Handel, vom Handel, Hildebrand, Sellſtin: Kammersängerin Anna Kaempfert( Frankfurt a. M.). Das drahtlose Telephon auf dem Eiffelturm. Auf dem Bariser aus einer ununterbrochenen Frühlingszeit und fühlt sich nahe dem dessen Wurzeln absterben, mit der vielleicht einzigen Ausnahme Allgeist der Schöpfung und vergißt der Sorgen. Vor uns steht eine irgendeine Stadt in der Welt hat. Was wird aus diefer ungeheuren betrieben die Möglichkeit gewähren toll, die Weldungen durch ihre eigenen von London scheint mir die Lace New Noris die gefährlichste, die Eiffelturm wird demnächst der drahtlose telephonische Nachrichtenbienit auj genommen werdeft, der privaten Organisationen wie Banfen und ZeitungsFlasche mit altem Madeirawein: füß und schwer, aromatisch und Menschenmenge, wenn der Handel, der sie ernährt, stockt? Und Telephonapparate zu empfangen. Man hofft, daß in nager Zulunft feber herbe; wie Del noch haftend am Rande des Glases; ein Ausbruch aus er wird sicherlich stocken, wenn nicht der Verfall der europäischen Teilnehmer innerhalb furzer Zeit in Berbindung mit einem drahtlosen Sonnengluten, vulkanischer Asche, Blütenduft und kerniger Seebrije. Geldwirtschaft und des europäischen Handels aufgehalten wird. Telephon treten fann,
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