Einzelbild herunterladen
 

geben wird, die es den Behörden zur Pflicht machen, ihm das auf dem talten Fußboden schlafen. Diese Strafe wurde ihm Deutsch  - polnische Wirtschaftsverhandlungen

Handwert zu legen. Jedenfalls ist der Heimatbund für die verfassungstreuen Kreise der Provinz ein Moment der Be unruhigung und es würde die Luft erfreulich reinigen, wenn er verschwände.

auferlegt, weil Bollenberg- der Behauptung eines Aufsehers zufolge einem Mitgefangenen namens Grusel einige 3iga. retten gegeben haben soll! Man fand jedoch tatsächlich keine Zigaretten, und beide Gefangene beftritten die Wahrheit der Angaben des Aufsehers.

Verhandlungsbeginn am 23. November.

Regierung in Genf   ist vom Sekretariat des Bölferbundes mitgeteilt

Berlin  , 17. November.  ( WTB.) Dem Bertreter der deutschen  

Das Hauptstreben der rechtsstehenden Kreise richtet sich worden, daß der Bölkerbund der Botschaftertonferenz in Paris   die heute gegen die paar demokratischen und sozialistischen höheren Am 23. Oftober erhielten die Festungsgefangenen teine Post Ernennung des schweizerischen Bundesrates Calonder zum Bor­Beamten. Die Demokratisierung der Berwal- ausgeliefert, weil der Zensor, ein Beamter der Münchener   politi- figenden der deutsch  - polnischen Kommiffion für die Wirtschaftsver­tung" in Ostpreußen   ist überhaupt ein Thema für sich. Wenn schen Polizei, erklärt hatte, er zenfiere nicht, weil er von einem Ge- handlungen über Oberschlesien   amtlich bekanntgegeben habe. Eine fie in dem bisherigen Tempo weitergeht, so wird die Republik fangenen Pöhner- Bandit" genannt worden sei. Es steht fest, schriftliche Mitteilung der Ernennung an die deutsche Regierung ihr hundertjähriges Jubiläum feiern fönnen, ehe auch nur die daß kein Gefangener dieses Wort dem Benfor gegenüber gebrauchte; wird noch erfolgen. Bundesrat Calonder hat die deutschen   Bevoll Hälfte der politischen Beamten aus Bekennern der republi- möglicherweise wurde ihm durch einen der Aufseher hinterbracht, mächtigten für diese Verhandlungen, Reichsminister a. D. Schiffer tanischen Staatsform besteht. Zufällig wird gerade heute daß sich die Gefangenen in begreiflicherweise nicht sehr freundlichen und Staatssekretär a. D. Lewald, zu einer Vorbesprechung wieder die Belegung zweier Kreise mit Landräten gemeldet, Worten über ihren Beiniger ausgesprochen hatten. Die Festungs- eingeladen, die am 23. November in Genf   stattfinden soll. beide Landräte sind Herren vom alten Schlage. Bei aller Achtung gefangenen Karpf und Dischewski wurden wegen des fürzlich vor der bürgerlichen Ehrbarkeit des Oberpräsidenten Siehr in der Roten Fahne" veröffentlichten Offenen Briefes an den muß man doch sagen, daß seine Schüchternheit allzuweit geht. Reichsjustizminister Radbruch in Einzelhaft genommen und er­Nur feinen Lärm der Deutschnationalen! Nur diese nicht erhielten Besuchs- und Schreibverbot. zürnen und nicht zur Kritik reizen: darin ist Siehr der echte Auf unsere letzten umfangreichen Mitteilungen über die Vertreter dieses innerlich unselbständigen ostpreußischen Tätigkeit des Staatsanwalts Krauß, des Vorgängers von Bürgertums. Staatsanwalt Hoffmann auf Niederschönenfeld  , haben die bayerische   Regierung wie die bayerischen Strafvollstreckungs­behörden geschwiegen; nicht einmal der sonst beliebte Demen tierapparat   wurde in Tätigkeit gesetzt. Soeben geht uns nun die nachstehende Meldung über einen Selbstmordver­fuch eines zur Verzweiflung getriebenen Gefangenen zu, die unsere Angaben über Niederschönenfeld   in vollem Umfange rechtfertigen:

In ihren Mitteln im Kampfe gegen die neuen Beamten find die Deutschnationalen wahrhaftig nicht wählerisch, und die Leute von der Volkspatrei, die hier in der Tat ein sehr übles Kaliber haben, helfen ihnen nach Kräften dabei. Das häßlichste Beispiel für diesen Kampf ist ihr Vorgehen gegen den sozialdemokratischen Regierungspräsidenten Bold in Königsberg  . Genosse Bold war vor seiner Ernennung Notar in Tilfit. Er hat sich im Dezember 1918 der Partei ange­schlossen. Er ist reiner Idealist, aber auch ein hervorragender Beamter. Seine Beamten sind einig darin, daß noch nie ein Regierungspräsident die Geschäfte in solchem Umfange be­herrscht und bewältigt hat, wie Bold es tut. Dieser Mann ist 47jährig im August 1914 als Freiwilliger ins Feld gegangen, hat sich eine Hand zerschießen lassen und hat sich wiederum freiwillig zur Front gemeldet, um dann noch ein Bein einzu­büßen. Er hat das Amt angenommen, obwohl damit eine er hebliche Einkommensverminderung verbunden war. Bold tritt öffentlich und propagandistisch gar nicht hervor, sondern widmet sich allein seinen Amtspflichten. Was aber wühlt man gerade gegen diesen Mann! Und wie schmutzig sind die Mittel, deren man sich dabei bedient! Es ist zum Erbrechen, wenn man dies Treiben der deutschnationalen und volfspartei lichen Ratten verfolgt. Die Heze gegen den Königsberger  Bolizeipräsidenten Genossen Lüb bring ist bekannt genug.

Der politische Kampf in Ostpreußen   ist schwer, aber wir fönnen ihn führen und fühlen uns start genug, um immer auf einen Schelmen anderthalben zu sehen. Gerade darum foll man ihn aber nicht durch) törichte Gefpenfierfeherei und sinnlose Uebertreibungen erschweren.

Die Hölle Niederschönenfeld  .

München  , 17. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Ein schwer magenleidender Festungsgefangener in Niederschönenfeld   bemühte sich seit langem um sachkundige ärztliche Behandlung. Sie wurde ihm trotz häufiger schmerzhafter Anfälle verweigert. Gelegentlich eines schweren Anfalles stellte sich starkes Erbrechen ein. Scine Bitte um Untersuchung hatte Bestrafung mit Einzelhaft zur Folge! Ber­zweifelnd ob der andauernden unmenschlichen Behandlung schnitt fich der Festungsgefangene die Pulsadern auf. Nur weil der Selbst­mordverfuch noch rechtzeitig bemerkt wurde, tonnte der Gefangene gerettet werden. Auf Grund dieses Tatbestandes wurde folgende Anfrage an den Landtag gerichtet:

"

Will die Regierung dafür Sorge tragen, daß den Festungs­gefangenen endlich fachgemäße ärztliche Behandlung zuteil wird? Gebenft die Regierung den Festungsvorstand zur Verantwor­tung zu ziehen, der durch seine unerhörte Rücksichtslosigkeit frante Festungsgefangene zum Selbstmord treib:?"

Die bayerische Regierung ist nunmehr gezwungen, Farbe zu bekennen; es wird ihr nicht gelingen, diesen neuesten Erfolg ihrer Gefangenenpolitit, den Celbstmordverfuch eines miß­handelten Gefangenen, wiederum totzufchweigen. Die Deffent­lichteit hat ein Anrecht darauf, zu erfahren, was mit deutschen  Reichsangehörigen geschieht auch wenn es sich nur" um das Leben von ein paar Dugend Festungsgefangenen handelt.

Konflikt mit Lerchenfeld?

Zu dem nahezu unerschöpflichen Kapitel Festung Nieder­ schönenfeld  , aus dem wir schon wiederholt grauenvolle Einzel­heiten über die Behandlung der Festungsgefangenen mitgeteiltrische Ministerpräsident hatte die Führer der Koalitionsparteien cm München  , 17. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Der bane hatten, gehen uns von glaubwürdiger Seite neuerdings fol- Mittwoch zu sich gebeten, um sie von dem Gang seiner Berliner  gende Nachrichten zu:

Berhandlungen zu unterrichten. Die Führer der Koalitions heit bittere Borwürfe darüber, daß er ohne Zustimmung der Ber­parteien machten dem Ministerpräsidenten bei dieser Gelegen­telen verhandelt habe. Die Beschwerden gingen so weit, daß Lerchen­halten auszusprechen, sondern auch versprechen mußte, nicht wieder ohne Zustimmung der Parteien in Berlin   zu verhandeln.

Loucheur über das Wiesbadener Abkommen

Paris  , 17. November.  ( EE.) Loucheur wurde gestern von den vereinigten Kommissionen für auswärtige Angelegenheiten und Finanzen im französischen   Senat angehört. Die Sigung wurde von Poincaré   präsidiert. Nach Schluß der Sitzung wurde folgender Bericht herausgegeben: Der Minister für die befreiten Gebiete, Loucheur, gab Aufklärungen über das Abkommen von Wiesbaden  . In Beantwortung von Fragen seitens verschiedener Mitglieder der beiden Kommissionen führte der Minister aus, daß er glaube, dieses Abkommen könne mit den 3ahlungsbedingungen vom 5. Mai in Einklang gebracht werden.

Ueber die Sizung erfährt man ferner, daß an der Debatte u. a. Poincaré  , Ribot, Henri Cherot und Dousset teilnahmen. Aus den Ausführungen Loucheurs wird bekannt, daß er tie Frage aufwarf, ob Frankreich   die Zahlungen in natura annehmen wolle und ob die Lieferungen Deutschlands   in deffen eigenem Interesse auch den Interessen der französischen   Industriellen entsprechen. Loucheur be­antwortete beide Fragen in bejahendem Sinne, glaubt aber, daß die Unterzeichnung des Abkommens nutzlos wäre, wenn es nicht die 3 uftimmung aller Alliierten fände. Die Haltung der englischen Presse konnte den Glauben erwecken, daß von eng= Frankreich   die Gewißheit, daß dies nicht geschehen werde. lischer Seite Einmendungen erhoben würden. Heute hat Die tlärungen abzugeben. Es ist weiter notwendig, daß die französischen englische   Regierung sei entschlossen, demnächst in dieser Hinsicht Er­Parlamente die Forderungen des Abkommens bezüglich der Trans­portpreise und der 3ollsäge für die deutschen   Lieferungen annehmen; denn die heutigen Zollfäße und Transportpreise würden Lieferungen z. B. nach St. Quentin völlig unmöglich machen. Abkommen fann ferner nur zur Geltung fommen, wenn in Deutsch­ land   eine Regierung am Ruder bleibe, die Deutschland   vor der Anarchie und vor dem Bankeroit retten tönne. Es habe den An­fchein, als ob die deutschen   Rapitalisten und In­bustriellen den Zusammenbruch Deutschlands   be Ihleunigen wollten. Doch glaube er, Anlaß zu der Unnahme zu haben, daß der Kurssturz der Mart bereits alle Voraussichten der Industriellen übertroffen habe und daß sich bereits eine Reaktion gegen diesen Standpunkt der Industriellen geltend zu machen beginne.

Vor der Demission Lloyd Georges?

Das

London  , 17. November.  ( EE.) Die Lage in Irland   ist immer

Der auf Niederschönenfeld   gefangengehaltene Dichter Ernst Toller   bekam eine Woche Einzelhaft, verbunden mit Koft- und Bettentzug, auf Grund folgenden Vorganges: In einer Zeitung stand vor kurzem eine Notiz über Toller und den preußischen Kom feld gezwungen war, nicht nur sein Bedauern über sein Ber  - gestern eine neue Note an die englische   Regierung gerichtet haben. miffar Weismann. Tollers Berichtigung wurde beschlagnahmt; des gleichen eine zweite, dritte und vierte, die jedesmal gekürzt worden maren. Eine telegraphische Beschwerde an den bayerischen Justiz­minister wurde aus der Festung nicht herausgelassen, Toller aber hierfür mit obengenannter Strafe belegt.

Der Festungsgefangene Erich Wollenberg   erhielt drei Bochen Einzelhaft, von denen er vierzehn Tage ohne Hofbe nuzung in der Zelle verbringen mußte. Außerdem erhielt er eine Woche Bettentzug, mußte also fieben Tage lang ohne Dede

Qualitätsehre.

Polnischer Ueberfall auf litauisches Gebiet. Die litauische Tele graphenagentur meldet; Die Polen   sind in die neutrale Bone bei gebrochen und bebrüden die litauische Bevölkferung, die die Hilfe Bunst, Gouvernement Suralfi, drei Kilometer tief ein des 2ölderbundes angerufen hat, mit der Bitte, die Sachlage an Ort und Stelle zu untersuchen.

Iltis.

Mit frommen, ehrfürchtigen Händen wird der werdende Mensch von der Geburt zur Höhe des Lebens geleitet, dem Tod entgegen, einem Tod, der das Antlitz des griechischen Gottes trägt.

noch ernst. Man tennt immer noch nicht die Haltung, die Ulster ein­nehmen wird, und cb es seinen Entschluß, mit der englischen   Re­gierung nicht zu verhandeln, widerrufen wird. James Craig   sou Das ganze Intereffe Englands wendet sich der heutigen Tagung der Unionist en in Liverpool   zu, weil diese über die Möglichkeit, die Berhandlungen mit den Tren überhaupt fortzusetzen, entscheiden, wird. Sollten sich die Unionisten gegen Lloyd George   aus­sprechen, so erwartet man seine fofortige Demiffion und die Berufung CInnes zum Könige, der ihm die Frage vorlegen wird, ob er in der Lage sei, die Regierungsgeschäfte als Führer der stärk ften Oppositionspartei zu übernehmen. Sollte Clynes ablehnen, würde Asquith   berufen werden.

ordnung ist falsch. Es muß heißen: der ärztlichen, der persönlichen| stammend, in der nach Hauptmanns Durchbruch der junge Natu Ehre und der Standesehre des Offiziers. ralismus verheißungsvolle Fruchtbarkeit entfaltete und eine neue Das Berliner   Stadtparlament, dessen bürgerliche Mehrheit die Bühnenära einzuleiten schien, zeichnet das Werfchen einen Kreis Bir lesen:" Der Arzt Dr  .... in.. ist nach mehrmaliger, zu- sozialistische Miswirtschaft beseitigen wird, will das Wichtigste vor- llar und scharf gefehener Figuren, in deren Kontrastierung und legt am 9. Dezember 1920 erfolgter Vorbestrafung wegen gleichartiger weg nehmen: die Oberlehrer sollen auch eine Standesehre erhalten. wechselseitigen Beziehungen zugleich foziale Hintergründe anschaulich zur Erscheinung kommen. Eine Komödie von volfsstückmäßigem Berfehlungen durch rechtskräftiges Urteil... bestraft worden." Na, Charakter, die in diesem ihren besonderen Genre im Verlauf der denft der harmloje Beitgenoffe, der Mann ist erledigt. Ist ja traurig mehr ais fünfundzwanzig Jahre, die seither verflossen, noch nicht für den Kerl, aber schließlich ist ein Arzt ein Mensch mit akademischer Jena  ). Ein pädagogisches Buch von feltener Bartheit und Unmittel Frig Klatt: Die schöpferische Pause"( Berlag Eugen Diederichs  , überboten wurde. Bildung; der muß sich doch vorher überlegen, was ihm passieren barkeit der Empfindung. Mit mütterlichem Instinkt Erkanntes aus tann. Falsch geraten, lieber Zeitgenosse! Er hat sich das nämlich weiblich- mütterlicher Unbewußtheit erlöst, in philofophisch- dichterische vorher überlegt und die strafbare Handlung doch begangen. Und Form gebannt. Zarte, weise Pädagogil vor dem Hintergrunde einer es geht ihm ganz gut, und feine Pragis blüht und gedeiht. Denn Naturphilosophie. er annonciert in der Tagespresse regelmäßig. Dieses aber darf er nicht, weil er damit die ärztliche Ehre besudelt. Nach Ansicht der ärztlichen Ehrengerichte wenigftens, die ihre Zeit mit Erledigung dieser hochwichtigen Dinge ausfüllen. Nanu, sagst du weiter, der Malermeister Krienelte annonciert doch aber auch, und es findet fein Mensch was dabei. Du bist eben in die republikanischen Ideen noch nicht tief genug eingedrungen, lieber Leser, sonst würdest du die Sache verstehen. Herr Krienelle mag ein ehrenwerter Mann sein, aber er ist nur Malermeister. Der Arzt hat außer seiner per­sönlichen Ehre noch die Standesehre, vaastehste! Hut ab, vor ban Aerzten! Jeder Arzt hat zwei Ehren, vorausgefeßt, daß ihm das Ehrengericht die eine nicht abgeknöpft hat. Die Zahnärzte hatten früher bloß eine Ehre. Da haben sie nicht geruht, bis sie auch die zweite betamen. Was müssen die sich damals gefreut haben, als fie allesamt hastenichgesehn über Nacht eine Ehre dazu bekommen hatten. Im alten Deutschland   gab es eine Ehre, die war mehr wert als alle die anderen Ehren zusammen: die Standesehre des Offiziers. über die Leben vernichterde Wirkung des erstarrten Werts, über das Seine Berte über das zu frühe Lefen- und Schreibenlernen, Dieses ist der offizielle Ausdruck. Denn hätte man in Anlehnung Wesen der Kindesseele sollten allen Lehrern und Erziehern, allen an die Aerzte offizierliche Standesehre gesagt, so wäre der Klang Eltern und Kultusministern mit leuchtenden Buchstaben ins Herz -zierlich unpassend gewesen, die weil es um die Ehre etwas geschrieben werden. Gigantisches war. Des Königs Rod muß geschützt werden, sagte man, wenn ein Offizier gehen mußte, der sich nach dem Strafgeset­buch richtete und eine Duellforderung ablehnte. Des Königs Rod, bitte fehr, soweit er nicht etwa von einem gewöhnlichen Muschto ge­tragen wurde. Wie das mit der Standesehre in Herrn Geßlers Reichswehr   heute gehandhabt wird, weiß ich nicht. Die alten Reden hauchen jedenfalls noch wilhelminischen Geist und befizen stols zwei Ehren. Denn das ist das Feine, auch wenn der Beruf aufgegeben

onfels, der mit den Gaben feines schnodderigen Mutterwizes die Reßler, der famos entworfene Typus eines gerissenen Reise Mädchenherzen bezaubert, kam in der Darstellung durch Alfred Braun   höchst stilgerecht heraus. Die Rolle faß ihm wie angegoffen: Tonfall und Miene gab jeder Pointe noch erhöhte Resonanz. Man empfand die nie versagende Unverschämtheit des Burschen, wie etwa fein Chef der alte Winkelmann, mit einer Art von widerwillig sym­pathisierender Bewunderung. Herr Kaufmann, der den gries­Das Ziel ist für alle dasfelbe: tätige Gemeinschaft in Schlichtheit grämigen, zänkisch lamentierenden Alten spielte, hatte namentlich im und Wahrhaftigkeit, der Weg für jeden bestimmt und bezeichnet durch letzten Atte vorzügliche Momente. Auch die Gegenpartei: die Frau den eingeborenen Rhythmus feiner inneren Schwingungen, der Steuerinspektorswitme und ihre heiratsluftigen Töchter waren durch Blut-, der Atem-, der Tages- und Jahresschwingung bis hinauf zum Fanny Wolff, Selle Iblis, Gusti Beder fehr entsprechend ver­immer wieder hinabzutauchen in die dunkle Rubelage, in die lehte ling als Zubehör des kleinbürgerlichen Heims. Nur die, freilich auch hohen Bogen der Lebensepochen. Aus all diesem Emporschwingen treten. Ergößlich wirkte östlins dummpfiffiger Apothekerlehr Tiefe des eigenen Wesens, in der Ruhe zu verharren, bis die im Terte selber recht undankbare Rolle des jungen Winkelmann 3eit zu neuem Aufstieg reif ist, diese schöpferische Baufe, blieb hinter dem übrigen Riveau zurüd in der alles Wefenhafte fich bildet, nicht gewaltfam, frampfhaft zu verfürzen, lehrt Frig Klatt ais notwendige Lebensgrundlage für Mensch und Gemeinschaft. Er sucht zu zeigen, wie aus dem Ueber rennen dieser Bausen Krampf und Gier, leere Scheinfultur, Herr schaft der Dinge über den Menschen und das ganze haltlose Gebäude der europäischen   Zivilisation entstand.

-

it, lebt zweierlei träftig fort: ber Titel und die Standesehre.

Es gibt auch Menschen mit brei Ehren. Sind das überhaupt noch Menschen oder nicht vielleicht schon Götter? 3. B. Ludendorff. Gine hochwohllöbliche Königsberger   Fakultät hat ihnt wegen seiner Verdienste um das deutsche   Bolt bekanntlich ehrenhalber den Doctor medicinae vcrliehen. Herr Dr. med. Ludendorff ist somit in der angenehmen Lage, mit drei Ehren aufwarten zu können, der per fönlichen, der offizierlichen und der ärztlichen. Halt, nein, die Rang­

und den Lebenserkenntnissen offenbart, müßte man sich sehr fritisch Mit der Weltanschauung, die sich in den pädagogischen Lehren auseinandersehen, wenn sie als Enstem und Dogmatit aufträte. Doch dies tut sie nicht. Sie will nichts sein als ein Gewand, das un­fagbare lezte Worte umhüllt". Und nun wollen wir dieses Gewand dankbar hinnehmen und aus eigenem hinzutun, was wir etwa daran vermissen sollten.

fungsstätte an der Ostsee   zu gründen, ist im Interesse der deutschen  Daz es diesem jungen Pädagogen gelungen ist, eine stille Wir Jugenderziehung zu begrüßen Berta Last.

Schiller- Theater: Die Schmetterlingsschlacht" von Sutermann. Die Schmetterlingsschlacht, das in Aufbau und Charcfter fit ge­rundelfte der größeren Stücke Sudermanns, in dem die Kehrseite lischen, kaum irgendwo stötend het vortritt bewährte in der Neuauf­feiner eigenartigen dramatischen Begabung, der Hang zum Theatra­führung seine alte Schlagfraft. Man spürte deutlich die interessierte Anteilnahme des Publikums. Aus jener Zeit der neunziger Jahre

dt.

Dezember die neuesten Arbeiten der Karlsruher   Majolika- Manufaktur aus­Ausstellungen. Im Weißen Saal des Schloßmufeums find bis Ende geftellt, zumeist Einzelfchöpfungen von Prof. Mar Länger. Die Aus­itellung" Buch und Bild" im Kunstgewerbe- Museum, Prinz- Albrecht- Straße, bleibt auch am Zotensonntag geöffnet.

tönig Lear" heute bereits um 6% Uhr. In der Volksbühne beginnt die Erstaufführung von Shakespeares

gramm von Sport Filmen am 18. u 21. Nov. vorführen. Es werden ge­Spiel und Sport im Film. Die Urania wird ein fombiniertes Pro­zeigt werden: Turnen, Tennis, Wassersport, Fußball, Hodey, Leichtathletik und Pferdesport.

Sauvtmann- Spende für Oesterreich. Gerhart Hauptmann   bat aus dem Erträgnis seiner Vorlesungen in Wien   150 000 Stronen für die Bohl­fabriseimichtungen der Univeifität und 50 000 Stronen für den Verein Stinderpflege bestimmt.

Alter Aberglaube neueste Mode. In Zeiten primitiver An schauuna bat man bei vielen Völtern Menschenopfer unter den Fundamenten Seute ist man zivilisierter geworden: in Brag hat man von Verdun über­von Gebäuden begraben, die Segen bringen oder Böses abwenden sollten. andte Erde in das Mauerwerk des Rathauses feierlich vermauert. Den Bollerbaz, diefes giftigfte aller Uebel, hat man leider nicht eingemauert noch gebannt. Er soll im Gegenteil durch dieses Symbol am Leben ge­

halten werden.

hat zur Berwendung von Stahl in der zahnärztlichen Zenit gejnart. Eizt Das@tablgebis. Die gewaltige Zeuerung von Gold und Blatin Bebigplatten, von Scbigftiften und von Babutronen bergestellt. Die Stahl nicht verrostender Chromnidelstahl wird neuerdings zur Herstellung von zähne sind viermal so hart wie die Goldzähne. Ueber ihre Eignung in der Brazis liegen bisher Erjahrungen nicht vor.