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Löbe über die politische Lage. Breslau  , 17. November.( Eigener Drahtbericht.) Auf dem Be. sirksparteitag der Sozialdemokratischen Partei Mittelschlesiens hielt gestern der Reichstagspräsident, Genosse Löbe, das Referat über die politische Lage. Löbe führte u. a. aus:

Die parteipolitische Entwicklung in der letzten Zeit zeige eine gleichzeitige Stärkung der Sozialdemokratischen Partei innerhalb der arbeitenden Klassen und der Deutschnationalen innerhalb des Bür gertums. Bei der legten Regierungsfrise sei eine Kabinettsbildung mit Einschluß der Unabhängigen nur an der Boreingenommenheit unferer bürgerlichen Koaltionsgenossen gescheitert. Die Kommunisten rückten mit ihren Proflamationen allmählich immer mehr in die Ge­folgschaft der alten Sozialdemokratie und propagieren jezt bereits als Hauptforderung die von unserem Genossen Schmidt vorge­fehene Erfassung der Goldwerte. Die Stärkung der nationalistischen Tendenzen sei cine Folge der feindseligen Entscheidungen gegen Deutschland  , wie das Genfer   Dittat und Maßnahmen wie die des Generals Nollet gegen die Deutschen   Werte, die den Chauvinismus bis weit in die Kreise der Arbeiterschaft hineintrügen.

Unsere Finanzno+ würde nur durch eine internationale Bäh.

rungsregelung und Abänderung unserer Berpflichtungen ein Ende finden. Schon die jetzige Reise der Reparationsfommission würde entweder mit einem Zahlungsaufschub Deutschlands   enden oder aber mit der Einführung der Finanzkontrolle, die uns in die Rolle der Türkei   oder Aegyptens herabdrücken würde. Dann würden alle die­jenigen Maßnahmen durchgeführt werden, die wir aus freiem Willen nicht getroffen haben, nur würden sie, jeden sozialen Charakters entfleidet, allein die fapitalistischen Gesichtspunkte der ausländischen Gläubiger zur Geltung bringen. Auch Zugriffe auf das Privat: eigentum und Sicherheitsleistungen an öffentlichem und privatem Eigentum würden faum abzuwenden sein. Gegen diese Drohungen

stellen die jetzt vorliegenden

Steuervorschläge ein fo unzureichendes Hilfsmittel dar, daß die Sozialdemokratie sie ablehnen muß, wenn nicht gleichzeitig der Zugriff auf die Gold- und Sachwerte erfolge. Die bisherige Belastung des deutschen   Volkes durch die Kriegsfolgen ruhe infolge der niedrigen Valuta in erster Linie auf der Arbeiter tlaffe, während der Besiz sich ihm zu entziehen verstände. Da die Steuerrede des Volksparteilers Dr. Becker gegen die Erfassung der Sachwerte nicht anders gelautet hätte als Erklärungen Stresemanns in den Verhandlungen zwischen den Parteiführern, sei jedes Zu sammengehen mit der Volkspartei im Reiche unmöglich. Die Pri vatisierung der Eisenbahn sei die schärfste Herausforderung, vor allem, weil die Ausgaben für Personalzwecke bei der Eisenbahn seit der Borkriegszeit nur um etwa das 11fache stiegen, während die Ausgaben für Material um das 16fache erhöht wurden; also nicht die Gehälter und Löhne, sondern

der Wucher der Stahlwerte und Kohlengruben verteuere die Eisenbahnwirtschaft. Ihm müsse durch Sozialisierung der Schwerindustrie endlich ein Ende gemacht werden. Im anderen Falle sei unser Platz fortan auf den Bänken der Oppo sition. Mögen dann die nationalistischen Elemente einmal vier Wochen lang die Probe aufs Erempel ihrer Agitationspolitik machen.

Zusammenfassend verlangte Löbe Stundung und Minderung der Berpflichtungen von Bersailles, London   und Genf  , Umwand­lung der Zahlungsverpflichtungen möglichst in Sachleistungen, was durch Dr. Rathenaus Ausscheiden leider sehr erschwert würde, Menderung der Drudpoltik des Auslandes, wie sie sich im Vorgehen gegen die Deutschen   Werke und den Einspruch gegen den Anschluß Deutsch  - Desterreichs noch zeige, Moncpolisierung der Rohstoff­industrien durch den Staat und Erfassung der Sach- und Gold­Nur wer uns in diesen Forderungen zustimmt, fönne ein Weg. genoffe der Deutschen Sozialdemokratie in den nächsten Kämpfen fein.

werte.

Die Parteiumbildung in Oberschlesien  .

die Frauen nicht zur Arbeit herangezogen werden dürfen, und Fest- I erfolglos geblieben. Der Schlichtungsausschuß hat entschieden, daß fegung einer Entschädigung während dieser Zeit. 4. Unterkunft bas Hauptversorgungsamt der Broving Brandenburg fich mit bein dem und Schlafräume der landwirtschaftlichen Arbeiter. Bezirksbetriebsrat der brandenburgischen Bersorgungsbehörden in Berbindung setzen müßte. Aber im Hauptversorgungsamt, dessen Bersonalreferent ein deutschnationaler Medizinalrat Dr. Brodmann

Greik- Ende in der Reichsversicherungsanstalt it, will man nichts davon hören, daß wegen der Entlaffung der Ende des Streifs bei der Reichsversicherungsanstalt bekanntgegeben. wird, sollte der Reichsarbeitsminister zulaffen? Wir Jm überfüllten großen Saal der Rammerfäle" wurde heute das Bezirksbetriebsrat mitzureden habe. Daß dieser beiseite geschoben Es ist erreicht, daß die Besoldungsordnung für die Reichs und möchten das noch nicht glauben. Staatsbeamten auch auf die Angestellten der Reichsversicherungs­erdnung Anwendung findet. Für die Gruppe 1 beträgt die Erhöhung des Gehalts ungefähr 10 Broz. durch chnittlich, für die Gruppe 2 etwa 14 bis 16 Proz., Gruppe 3 etwa 25 Pro3. und für die mittle ren Gruppen ungefähr 35 bis 45 Proz. Die höchste Gruppe( 13) erhält eine Aufbesserung von ungefähr 102 bis 108 Broz. Morgen früh um 8 Uhr wird die Arbeit wieder aufgenommen.

ihr untergebrachten Kriegsbeschädigten treffen. Nach all den La­Schwer wurde die Schließung der Anstalt auch die jetzt noch in zarettauflösungen im Bereich des Hauptversorgungsamts Branden­burg haben sich in dem Spandauer   Versorgungsfrankenhaus viele Schwertrante angesammelt, die dorthin überwiesen wurden. Unter ihnen sieht man Leute, die völlig gelähmt sind. Das könnte ein trauriger Umzug werden!

Der Tod in der Einsamkeit.

Ein Mordgerücht erregte am Bußtag abend in Moabit   große

Lehrauftrag für einen Preffereferenten. Der Regierungsrat im Auswärtigen Amt   und Referent in der Presseabteilung der Reichs­regierung. Dr. Dewald Schneider, iſt von der rechte und ſtaats- Aufregung. In der Lehrter Straße   jollte eine einsam woy­wissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel   im laufenden nende Greifin ermorbet und beraubt worden sein. Semester mit einem Zebrauftrag für Wirtschaftswissenschaften, In dem Hause 26a wohnte seit 7 Jahren die 78 Jahre alte Rent­Finanzwissenschaft und Nachrichien wesen beauftragt worden. nerin Marie Bendisch. Man hatte sie seit Montag im Hause

Groß- Berlin

Booth, der General der Büßer.

Eine der Hauptattraktionen des an Attraktionen so armen grämlichen Bußtags war General Bramwell Booth. Die Heilsarmee machte rührig Reklame, fie verschickte Einladungs­forten Ew. Hochwohlgeboren" usw.

hafte Leute scheu werden ließ während sich die Anhänger zu Bom Tempel herab flatterte ein großes Transparent, das schreck­Straßenumzügen mit Fahnen und viel Musik zusammengefunden hatten. Der Tempel Dresdener Straße 34/35 macht einen freundlichen Eindruck. Er ist mit Teppichen belegt, Blattpflanzen zieren ihn und unter der Kuppel schweben ein paar gemalte, leichte Wölfchen, die wohl den Blick der Menschen aufs Jenseits richten sollen. Die Kapelle ist bunt angezogen und scheint ganz für den Birfus bestimmt. General Booth   verlegt ja auch die Bersamm. lungen möglichst in den Zirkus oder in ein Theater, weil er meint, sich so auf das Empfinden der Völker einzustellen. Und die Schau­iuftigen kommen, durch die auffälligen Farben der Uniformen und das ganze Drum und Dran, auf ihre Koften.

mar.

nicht mehr gesehen. Als man sie tot in der Wohnung fand, gab das Veranlassung, den Mordbereitschaftsdienst der Kriminalpolizei herbeizurufen. Die Ortsbesichtigung ergab zunächst ein Bild, das auf einen Mord schließen ließ. Die Greisin lag in voller Klei­dung, auf einem Ruhestuhl. Aus einer Kopfwunde war Blut herausgerieselt, dessen Spur von dem Stuhl bis auf den Woh­Flur erschlagen, und daß die Leiche nach dem Wohnzimmer nungsflur führte. Es schien also, daß die alte Frau auf dem getragen worden sei. Hierzu kam, daß zwei Borderzimmer mit Gas angefüllt waren; das, in dem die Leiche lag, und ein Neben­zimmer. Gegen ein Berbrechen sprach jedoch der Umstand, Die Untersuchung der Leiche durch den Gerichtsarzt Brofeffor daß in der Wohnung nichts berührt und alles in Ordnung war. Dr. Strauch beseitigte denn auch den Verdacht. Sie ergab, daß die Greisin wahrscheinlich infolge der Kopfverletzung gestorben und daß diese von einem Unfall herrührte. Die alte Frau ausgeglitten und hat sich dabei die stark blutende Verlegung ift allem Anschein nach auf dem glatten Linoleumbelag des Flures zugezogen. Mit dem Taschentuch sich das Blut abtupfend, hat sie sich nach dem Wohnzimmer geschleppt, hier auch noch versucht, die Gaslampe anzuzünden, das aber nicht mehr zuftande gebracht. Das butbesudelte Taschentuch hatte sie noch in die Bluse gesteckt. Nach Aufnahme des Befundes und Besichtigung der Toten wurde die Leiche beschlagnahmt und nach Feststellung der Todesursache nach dem Schauhause gebracht.

ner, hat viel von seinem Vater, dem Gründer der Heilsarmee  , der Der weißhaarige General Bramwell Booth  , werbend als Red­Neuregelung bei der Brennkoften- Einziehung. ein hervorragender Redner und Organisator allergrößten Formats Bernehmen nach die Absicht, die Kosten für den Berbrauch von Gas Zur Bereinfachung der städtschen Berwaltung besteht gutem Bramwell Booth   hat das typische Engländergesicht. Wenn und elektrischem Strom nicht mehr von besonderen Raffierern, son­er spricht, merft man, daß er überzeugen will, und seine illustrieren- dern von den Angestellten, die den Gas- und Strom. ben, unterstreichenden Handbewegungen verraten, daß er viel vor verbrauch meffen, einziehen zu lassen. Die Kassierer, die Menschen redet. die seine Sprache nicht kennen. Er spricht englisch zum Teil schon lange Jahre in ihrer Stellung sind, rechnen mit der und sein Dolmetscher ist sehr genau, er überseht wortgetren, ja, er baldigen Kündigung. Die geplante Maßnahme erscheint, abgesehen ist so peinlich, daß er fogar ganze Sahbildungen übernimmt. Herr, von der sozialen Seite, nicht unbedentlich. Die bisherigen Kassierer rette Seelen" und die Reinigung ist das Mittel gegen Reue" ist bleiben fiets vor der Wohnungstür und find dadurch gegen Ueber­der bekannte Inhalt der Heilsarmeeversammlungen. Di. Heils. fälle geschützt. Die Messer dagegen müssen in jedem Falle die Woh foldaten erfrieren nicht in Ehrfurcht vor sich selbst go on" sagt nung betreten und haben dann mitunter viel bereits eintassiertes Geld 3. B. der General, gibt seinem Delmetscher einen freundschaftlichen gegen Ueberfälle schützen will, Messung und Geldentziehung zeitlich bei sich. Also müßte wohl, wenn die Verwaltung ihre Angestellten Kruff und dann tritt ein anderes Poar auf. doch wieder getrennt werden, wodurch kaum eine erhebliche Erspar­Interessant waren die Ausführungen einer Majorin, die aus nis erzielt werden dürfte. Rußland zurückgekehrt war! Die Heilsarmee ist bekanntlich feine Pflegftätte für Bölkerhaß, sondern kosmopolitisch. Ihre Schilde Die Stadtverordnetenvorsteherwahl wird von der Stadtverord rungen fie ftreifte mit beinem Wort die Politik straften alle netenversammlung heute vollzogen. Stadtverordneter Dr. Scholz, die furchtbar Lügen, die jemals von dem Sowjet- Paradies Ruß- Mitglied der Deutschen Volkspartei, hat auf seine Kandidatur vera land fafelten. Zum Schluß recte Booth sich dann noch einmal auf, zichtet. Die Unterstügung nur durch bürgerliche Parteien genügte um die Sünder nach der Bußbauf zu ziehen. Er hatte auch Erfolg, ihm nicht. Als bürgerlicher Kandidat ist jetzt Stadtverordneter aber die großen Sünder, denen die Einkehr wirklich nötig tut, waren Dr. Cafpari, Mitglied der Deutschen Volkspartei  , aufgestellt nicht darunter. Die betrügen, schieben und wuchern luftig weiter, worden. Nach demokratischen Grundsägen und parlamentarischem weil dieses Geschäft gar zu einträglich ist. Brauch hat die stärkste Fraktion den Poften des erstens Borstehers zu beanspruchen. Die Sozialdemokratische Fraktion, jetzt die stärkste in der Stadtverordnetenversammlung, hat ben Genoffen Franz Krüger   als Kandidaten aufgestellt.

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Man renoviert".

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Königshütte, 17. November.  ( D21.) Jm hiesigen Gewert- Wie ein Bersorgungslazarett fein Personal los wird. schaftshause hat eine große Parteltonferenz der Sozialdemo- Die vielen infolge des Krieges entstandenen Lazarette waren teatisgen Partei des abzufreienen Gebietes getagt. Als Er- felbstverständlich nur als vorübergehende Einrichtungen gedacht. Ge­gebnis diefer Konferenz ist zu berichten, daß sich die Sozialdemokratie wiß wird manche dieser Stätten grauenvollen Glends, das der Krieg ais politische Partei für die Zukunft vo 11fte Bewegungsfrei- gebracht hat, noch Jahrzehnte hindurch weiterbestehen. Aber aus heit sichert und sich nur nach rein sosialistischen Gesichts- dem erfolgreichen oder nur zu oft leider erfolglosen Abschluß der puntten orientieren wird. Sie lehnt die politische Vereinigung Heilbehandlung von Verwundeten und Verstümmelten mußte sich mit irgendeiner nicht sozialistischen Partei ab, will sich dagegen wohl doch ein allmählicher Abbau der meisten Lazarette ergeben. aa den deutschen   Kulturbestrebungen beteiligen. Es fommt nur ein Solche Maßregeln verursachen begreiflicherweise fast immer Anschluß an solche sozialistische Parteien des polnischen Staatsge- eine starte Aufregung bei den Patienten, die noch in dem abzubauen­bietes in Frage, die international orientiert sind. Das sind die So- den Lazarett sind, und mehr noch bei dem Personal, das sich von staldemokratische Partei Volens mit Sitz ia Bromberg  ( deutsch  ), die einem Berlust der Existenz bebroht sieht. Den Kampf um bas Sozialdemokratische Partei   des Tejchen- Bielizer Gebietes( deutsch  ) ist, führten die Patienten mit großer Erbitterung, weil sie Grund Schloßlazarett in Charlottenburg  , der noch in frischer Erinnerung und die polnische sozialistische Partei Oberschlesiens  , nicht aber die zu der Annahme hatten, daß man durch Schließung dieser Heilstätte Sozialdemokratische Partei Kongreßpolens, die sogenannte PPS. Die unbequem gewordenen Batienten los werden wollte. Das Ber­Der Name der neuen Partei wird laufen Sozialdemokra- sorgungstrantenhaus in Spandau  , in dem noch be­fifche Partei für polnijo- Schlesien  . Ihre Haupt- handlungsbedürftige Kriegsbeschädigte liegen, ist jetzt der Schauplaz aufgabe wird sein, für die gesetzliche Sicherung des Koalitionsrechtes eines ähnlichen Konflikes, weil das gesamte Berfonal die sowie aller Rechte der Minderheitsschußgesetze und des deutsch  - polni. Kündigung zum 31. Dezember 1921 erhalten hat schen Wirtschaftsvertrages einzutreten. Ob das bisherige Parteiorgan, mit der Begründung, daß zu diesem Zeitpunki die Schließung er der Boltswille, der in Ratfowig erscheint, im ab utretenden folgen wird. Gebiete verbleiben wird, tonnie noch nicht mit Bestimmtheit gefagt werben. Sollte er bleiben, fo wird für das deutsche Gebiet cine neue 3cltung zu gründen sein.

Siwinna, der Ueberpatriot. Haftowih, 17. november.( D2.) Der Berkauf des Siwinnas Berlages, in welchem zwei ansehnliche deutsche Zeitungen erschienen, an tie Bolen hält die Gemüter deu   Deutschen   im abzutretenden Ge­bict noch sehr in Erregung. Um so mehr, als sich der Verleger, der Berliner   Pottericeinnehmer Karl Siminna, bisher als extres mer Deutschrationaler und Hyperpatriot gebärdete. Der Oberschlesische Sturier" erinnert daran, wie während des Krie ges Etwinna fich damit brüstete, daß seine Zeitung im Blesser Hauptquartier als einzige oberschicfische Zeitung vom Kaiser gelesen würde. Ueber die Zukunft des Berlages schreibt der Boltswille", es foll eine polnische Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 50 Millionen Mart gebildet werden. Der jetzige Druckereibetrieb soll bedeutend ausgestaltet werden.

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Nach dem Zentralvart" am Bahnhof Friedrichstraße wurde gestern nachmittag die Berliner Feuerwehr gerufen. Dort brannte ein Wohnwagen der Schleifenbahn; Betten und Kleider wurden löschen und jede Gefahr zu beseitigen. An der Ede der Prinz dabei vernichtet. Es gelang, die Flammen schnell zu Albrecht- und Köningräger Straße brannte ein Automobil total. Die Fahrgäste und der Wagenführer famen mit dem Schrecken davon. Außerdem wurden zahlreiche fleine Brände aus allen Stadtgegenden gemeldet.

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Frau Levy- Rathenau, demokratische Stadträtin im Berwal. tungsbezirk Tiergarten, ist gestorben. Sie war weiteren Kreisen baburch bekanntgeworden, baß fie für die Frauen eine Be der Stadt murde. Bei Kriegsausbruch gründete sie zusammen mit rufsberatung fauf, die später Borbild für die Berufsberatung Gertrud Bäumer   den Nationalen Frauendienst", an deffen Arbeit auch fozialdemokratische Frauen unter Führung von Luise Zich( die jetzt bei den Unabhängigen steht) sich beteiligten.

Für vereinfachte Anträge auf Erlaß von Zahlungsbefehlen hat der Breußische Richterverein, Bezirksverband Groz- Berlin  , eine neue Form gefchaffen, die sich grundsäglich von den vielen meist ver­unglückten Versuchen, Mabngeifuchsformulare einzufübren, unter­ideidet. Er hat ein Formular entworfen, das lediglich vom Gesuch­fteller au datieren und zu unterschreiben ist. Dieses wird auf der in gewohnter Weise ausgestellten Rechnung befestigt, die dadurch den Charakter eines Mahnungsgefuches erhält. Das Publikum bat fich alio nicht einem Formular anzupassen; es wird vielmehr der von der Zivilprozeßordnung vorceschriebene Formgwang den Gewohn heiten des Publikums angepakt. Die neuen Formulare sind im Berlag Ferd. Ashelm, Berlin   N. 39, erschienen.

Geschlossen werden soll das Spandauer Bersorgungsfrankenhaus nur als solches. Es soll aber nach einer Verfügung des Reichs­arbeitsministers, dem das ganze Versorgungswesen untersteht, vom nächsten Jahre ab als" dauernd beizubehaltendes Beobach tungsfrankenhaus" eingerichtet werden. Das erfordert eine Umstellung des Betriebes, bei der ein beträchtlicher Teil des Per fonals entbehrlich wird. Barum aber hat das gesamte Personal die Kündigung erhalten? Eie ist, wie wohl auch der Reichsarbeits­miniker begreifen wird, in dieser Zeit ein harter Schlag. Das Per­triebes nur bei einstwelliger Echließung der Anstalt möglich fonal bestreitet, daß die notwendige Umstellung des Be fel. Begründet wird die Schließung mit baulichen Veränderungen, mit einer Renovierung". Wenn aber eine solche nötig ist, fo fann fie bei einigem guten Willen auch ohne Schließung aus geführt werden. Die Anstalt ist icht mit nur 80-90 Striegsbefchä­digten belegt, während sie 200-250 Patienten aufnehmen fönnte. Ganze Blods stehen leer und harren der Renovierung", die hier unter Aufrechterhaltung des wenig umfangreichen Anstaltsbetriebes möglich wäre. Das ist übrigens auch die Meinung des Reichsver­mögensamtes, das in einer Aeußerung über die Erneuerungsarbeiten Harend, überwiegend trübe und nebelig, ohne erhebliche Niederschläge, Berlin   und Umgegend. Ein wenig fälter, zeitweise etwas auf betont hat, daß ohne Störung des Betriebes die jetzt unvollständig frische westliche bis nordöstliche Winde. belegten Blocks nacheinander fertiggestellt werden können.

Das Bersonal glaubt zu wissen, warum an zuständiger Stelle fichtigt foll fein, auch das Perfonal fozusagen zu re die einfweilige Betriebsstillegung für nötig gehalten wird. Beab­

beslets, Reinickendorf- Ost, Residenzstr. 131, Reinidenbor! eft, In den amflidhen Fleischverlaufsstellen des 20. Verwaltungs­Rögelstr. 3, Tegel  , Schöneberger Str. 63, und Tegel, Bahnhofstr. 6/7, gelangt in diefer Woche billiges Schweinefleisch zu nachstehenden Breifen zum Verkauf: Bauch 20 m., Kotelett, Kamm und Schuft 17.50 M., Schinken ohne Bein und Bade 16,50 M., Kopf und Beine 9 M., Rückenfett und Liefen 24 m.

Wetter für morgen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Ballas. Wilihlenfiraße 45. Mitgliederversammlung der 92 Verkaufsstelle der Konjumgenossenschaft.

Internationaler Zandarbeiterschuh. Genf  , 16. Rovember.( 2TB.) Die. tag nachmittag stimmte tie Internationale Arbeitstonferenz folgenden vier nopieren". Der Haup'zweckt sei, die Leute los zu werden, 128. st. Pankow  . Morgen, Freitag, den 18. Nopember, 7 Uhr bei Empfehlungen der landwirtschaftlichen Kommission zu: nicht nur die infolge der Umstellung überflüssig gewordenen, sondern 1. Nachtarbeit der Frauen: Tägliche Ruhe von mindestens 9 Stunden, wenn möglich aufeinanderfolgend. 2. Nachtarbeit der Kinder und Halbwüchsigen: Tägliche Ruhezeit von min des ens 10 aufeinanderfolgenden Etunden für Kinder von 12 bis 14 Jahren und von mindestens 9 aufeinanderfolgenden Stunden für junge Leute von 14 bis 13 Jahren. 3. Schug der Mütter: Feftfezung der Zeit vor und nach der Niederkunft, während welcher

alle. Bei Umstellung des Versorgungsfrankenhauses in ein dauernd beizubehaltendes Beobachtungsfrankenhaus will man, wird behauptet, die bisherigen Angestellten und Lohnempfänger durch novierungsidee sei ein willkommener Anlaß, das gesamte Personal Beamte und Beamtenanwärter ersetzen. Die Umstellungs- und Re­auf die Straße zu werfen.

Verfuche, eine Zurücknahme dieser Maßregel zu erreichen, die bei dem Personal große Erregung hervorgerufen hat, sind bisher

Vorträge, Vereine und Versammlungen. des Lyseums Greifswalder Straße: Werbe- Bersammlung als tinderrei

Bund der luberreichen( Bezirt Prenzlauer Tor). Seute abend 8 Uhr in der Aula aelten Familien mit mindestens vier und Bitmen mit drei Kindern. Austumt Georg 2ehr, Goldaper Gtr 16 I. Berein der Hamburger zu Gr..Berlin  .

Jeden Freitag abends 8% hr: Stammtisch im Restaurant Belvedere   an der Jannowizbrüde. Gäste und Landsleute willkommen.