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Als die sozialdemokratische Fraktion durch ihren Ver- 1 Stadtv. eo vermist jeden Rechtsgrund für die den Haus- 1dreiunddreißig Arbeiter dauernd dem Elend, für immer der treter im Seniorenkonvent den Boften eines Schriftführers für wirthen angefonnene Belastung; vor der Hand brauche man übrigens Griſtenzlosigkeit, also dem langfamen Zugrundegeben überliefert fich reklamirte, verlangten die Vertreter der übrigen Parteien, thatsächlich diese Steuerquelle nicht. werden sollen, nicht mehr zeitgemäß fei, indem jene dreiund­indem sie sich bereit erklärten dem Verlangen nachzukommen, die Stadtv. Liebenow: Der Grundgedanke des Gesetzes, breißig" bereits wieder in Arbeit sein sollen. Die Börsentante Zusage, daß der von der Fraktion in Vorschlag gebrachte Schrift- daß eine Entlastung des Grundbefizes nicht eintreten soll, wird glaubt sich berechtigt, den akademischen" Mitgliedern der Boykott­führer sich der Repräsentationsaufgabe, die mit dem Posten ver- durch den Antrag Spinola verlegt, es würde eine fommission" den Rath ertheilen zu dürfen, für einen weniger ver­bunden sei, nicht entziehen werde. pofitive Entlastung Der Hausbesitzer die Folge fein alteten Aufruf Sorge zu tragen. Auch dem Begriffstuzigsten muß heut Singer behielt sich definitive Antwort bis nach Rücksprache( Widerspruch). Ja, das ergiebt ja die einfachste Rechnung. Hlar sein, meint sie, daß die betreffende Behauptung jenes Aufrufs mit seinen Fraktionsgenossen vor, und wandte sich zugleich gegen Nach den Ausschußanträgen tommt noch eine halbe Uebertreibungen ärgster Art sind und es heiße in der That, fich die Auffassung, als ob mit dem Schriftführerposten die Auf- Million Erleichterung dem Berliner Grundbesitz zu gute. Wie lächerlich machen, wenn wegen der Weigerung der Brauereien, gabe verbunden sei, bei Hofe und bei den Ministern zu erscheinen, Bauplah- und Umsatzsteuer den augenblicklichen Grundbesih be- die dreiunddreißig einzustellen, immer noch in dem Aufrufe von überhaupt bei offiziellen Veranstaltungen und Festlichkeiten lasten sollen, ist mir unerfindlich. Der Grundbesiz tranft in dauerndem Elend und Existenzlosigkeit fabulirt werde". Nun, mitzuwirken. Nach einer längeren Erörterung, in welcher die Wirklichkeit an den ganz falschen, übertriebenen Ertrags- Be- Die Börsentante beweist durch ihre geistreich sein sollenden Dar­Vertreter der sämmtlichen übrigen Parteien, auch die freifinnige rechnungen, die man seit einer Reihe von Jahren aufgestellt legungen, daß sie nicht zu den Begriffstußigsten, denen alles und süddeutsche Volkspartei, die Meinung ausgesprochen, daß die hat; an diesem Fehler laboriren wir. Die erlassene Mieth- flar ist, zu rechnen ist. Aus Mitgefühl mit ihrer Geistesschwäche Repräsentation des Reichstages für den Schriftführer einen Theil steuer werden die Hausbesizer in wenigen Jahren durch Mieth wollen wir ihr ein klein wenig das Licht der Erkenntniß leuchten feines Dienstes bilde, erklärte Singer als seine persönliche Ansicht, teigerungen estomptiren( Widerspruch), und nicht lange wird es laffen. Die B. B.- 3." beweist sehr wenig Hochachtung vor daß er glaube, nach dem Vorangegangenen werde der Reichstag dauern, daß auch die Erhöhnng des Kanalisationsgebühr zum ihren Nährmüttern, wenn sie es für sehr geringfügig erachtet, von dem Unglück verschont bleiben, einen sozialdemokratischen Anlaß genommen werden wird, die Miethen weiter in die Höhe daß die Arbeitsgelegenheit in 32 Brauereien den geächteten Schriftführer zu erhalten, zu schrauben. Arbeitern für immer verschlossen sein soll. Mag man Stadtv. Dr. Neumann verbreitet sich, wie schon in erster nun darüber denken, wie man will, Thatsache ist und bleibt, Lesung, ausführlich über die Frage, ob die Kanalisation eine daß es die Absicht der Brauereien war, durch den geforderten allgemein nügliche, hygienische Maßregel oder eine vorwiegend dauernden Ausschluß der Dreiunddreißig" dieselben dem Glend, den Hausbesitzern zu statten fommende Einrichtung sei, im Sinne der Existenzlosigkeit, dem langsamen Zugrundegehen zu über­der ersteren Alternative. Die heutigen Klagen über die üble liefern. Daß den Brauereien dies vorerst nicht gelungen, ist ja Lage des Grundbesitzes bewiesen ja, daß die Kanalisation den erfreulich, aber wahrlich nicht Verdienst der Ringbrauereien. einzelnen Grundbesißern feinen Vortheil gebracht habe. Die Dreiunddreißig" verdanken ihr momentanes Unterkommen lediglich der Solidarität ihrer ausgesperrten und arbeitslosen Kollegen, welche bei Besetzung offener Arbeitsstellen den Geächteten den Vorrang ließen. Ob die Dreiunddreißig" augenblicklich in Arbeit sind oder nicht, ist ziemlich gleichgiltig. Die Hauptſache ist die vorhin gekennzeichnete Absicht der Ringbrauereien, welche der Arbeiterschaft immer wieder zu Gemüthe geführt werden muß, sowie die Frechheit der Ringbrauereien, obgleich sie in dem tobenden Bierkriege gewaltig den Rürzeren ziehen, der Arbeiter­schaft Friedensbedingungen, und gar so ehrlofe, diktiren zu wollen. Für uns liegt gar kein Grund vor, den Wunsch der Börsentante zu erfüllen und den Aufruf der Boykottkommission nicht mehr zu veröffentlichen. Derselbe ist sehr zeitgemäß und wird es so lange bleiben, als die Ringbrauereien von ihrem dreisten Ver­langen und ihrer bezweckten Absicht nicht Abstand nehmen. Lächerlich gemacht hat sich lediglich wieder einmal die Börsens tante!

In der zur Erledigung der Angelegenheit stattfindenden heutigen Sitzung des Seniorentonvents gab Singer Namens der sozialdemokratischen Fraktion die Erklärung ab, daß die Fraktion auf ihren Anspruch bezüglich eines Schriftführers beharre, es jedoch ablehne, demselben irgend welche Verpflichtungen auf Repräsentation aufzuerlegen.

Hinsichtlich der gestern im Geniorentonvent ftatt gehabten Diskussion fügte Singer hinzu, daß die Fraktion es grundfäßlich ablehne, an höfifchen und ministeriellen Ver­anstaltungen theilzunehmen. In weiteren Ausführungen theilte Singer mit, daß er im Plenum des Reichstages der Wahl der Schriftführer durch Afflamation widersprechen und dem Hause die Wahl des Abg. Fischer zum Schriftführer vorschlagen werde. Ferner machte Singer dem Seniorentonvent Mittheilung von feiner Abficht, einen Beschluß des Reichstages herbeizuführen, ob die Repräsentation des Reichstags zu den Pflichten der Schriftführer gehöre, da die Geschäftsordnung des Reichstags- und diese sei nach feiner Ansicht allein maßgebend eine derartige Bestimmung 1 pet., der mit 82 gegen 25 Stimmen angenommen wird. nicht enthalte.

Stadtv. Cassel spricht sich im Sinne des Stadtv. Liebenow aus. Schon jetzt gingen in Berlin Hausbesitzer mit Mieths. verträgen vor, in welchen für den Fall der Aufhebung der Miethssteuer eine Miethserhöhung ftipulirt wird.( Hört, hört und Bewegung; Widerspruch der Hausbesizer).

Wie aus dem Sigungsbericht ersichtlich, wurde die Wahl der Schriftführer durch Stimmzettel vorgenommen und das Re­sultat derselben nach Schluß der Sigung durch die gewählten Präsidenten und die provisorischen Schriftführer feftgestellt. Natürlich hat die überwiegende Majorität des Reichstags nur Schriftführer gewählt, die nichts dagegen haben, so oft es ge= wünscht wird, in Eskarpins und Schnabelschuhen zu kaßen­

budeln,

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung.

Oeffentliche Sigung

Dom Donnerstag, den 6. Dezember, Nach m. 5 Uhr. Zur Kommission, die nach Deutz zur Besichtigung der Langen­schen Schwebebahn entfendet werden soll, gehört auch der Stadtv. Vogtherr.

Bieres.

steuer von 65 Pf. pro Hektoliter von auswärts eingeführten Stadtv. Sentig beantragt die Einführung einer Bier­Verhandelt wird zunächst über die Mieth3fteuer, deren völlige Aufhebung der Ausschuß in Uebereinstimmung mit dem Magistrat beantragt. Ohne Debatte wird dieser Antrag fast ein ftimmig angenommen.

Ein Schlußantrag wird angenommen. In namentlicher Abstimmung wird der Ausschußantrag ( Erhöhung auf 2 pet.) mit 68 gegen 48 Stimmen abgelehnt; ebenso der Antrag, 1/ 2p Ct. zu erheben, mit 63 gegen 53 Stimmen. Es verbleibt bei dem Sage von Ohne Debatte wird festgesetzt, daß das Verhältniß von 3: 2 zwischen Gemeindegrundsteuer und Einkommensteuer play greifen soll, so lange nicht über 150 pCt. Grundsteuer erhoben werden. Die Erhöhung des Schulgeldes von 100 auf 130. an den städtischen Lehranstalten und auf 120 M. an den Vorschulen hat der Ausschuß ebenfalls gut geheißen. Stadtv. Schwalbe beantragt und befürwortet die Ab­lehnung dieser Erhöhung, die finanziell keine große Bedeutung habe, aber einem Theile unserer Mitglieder die Möglichkeit, ihren Kindern eine höhere Schulbildung angedeihen zu lassen, erfchweren würde.

Stadtv. Hermes erklärt die beabsichtigte Erhöhung für eine durchaus reaktionäre Maßregel, die er mit seinem Liberalismus nicht mitmachen könne. Der Mittelstand werde unter der Er­höhung schwer zu leiden haben.

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Achtung, 4. Wahlkreis! Den Genoffen geben wir hiermit bekannt, daß die Zahlstelle des Wahlvereins für den 90. Stadt­bezirk von Herrn Weiland, Reichenbergerstr. 160, nach dem Lokale des Herrn Fürstenau, Manteuffel- und Reichenbergerstraßen- Ecke, verlegt ist. Der Grund zu dieser Maßregel besteht darin, daß Herrn Weiland von Seiten des Reviervorstandes mitgetheilt wurde, daß ihm, wenn er die Zahlstelle des Stadtbezirks in seinem Lokale weiter dulde, die Konzession für seinen Schantbetrieb von 12 auf 11 Uhr herabgesetzt werde.

Stadtv. Singer: Mit dem Schlagwort reaktionär" Zur Lokallifte. Ueber W. Neutamm in Steglit, Fichte. schreckt mich Herr Hermes nicht; ich werde einem Antrage, der firaße 32, ist die Sperre aufgehoben, weil in diesem Geschäft das sich mir als berechtigt darstellt, trotzdem meine Zustimmung boykottirte Flaschenbier abgeschafft ift. Ebenfalls schänkt Günther, Zur Berathung stehen die Vorschläge des Ausschusses zur geben. Wenn Herr Hermes solchen Nachdruck auf den ge- Steglitz , Madsteinstraße, jest wieder boykottfreies Bier. Der Neuordnung der Gemeindesteuern. schädigten Mittelstand legt, so hat er doch nicht bewiesen, daß Nachfolger von Kentsch, Stegliz, Schüßenstraße, schänkt wieder Die Ausschußvorschläge sind unseren Lesern bekannt. Refe- die Schüler der höheren Lehranstalten sich aus den minder be- Ringbier. Der Besuch rent ist der Stadtv. Streitling. Der Vorsteher giebt Kenntniß mittelten Mitteltlaffen der Bevölkerung rekrutiren. Im neuen Reichstags- Gebäude werden bei den diversen von zahlreichen zu dem Gegenstande eingelaufenen Petitionen. Dieser Anstalten ist heute wesentlich ein Privilegium der Be Au cäumearbeiten 2c., wie sich heute die Abgeordneten übers Von mehreren Seiten wird die Ablehnung des Ausschußantrages sitzenden. Der Hinweis auf die Freistellen ist schon zeugen fonnten, Soldaten in Uniform der hiesigen Garnison be= betr. die Erhöhung der Kanalisationsabgabe von 1 auf 2 pet. früher erfolgt; ich habe schon damals festgestellt, schäftigt. Während also Tausende von in Berlin ansässigen Ars und die Beibehaltung des bisherigen Sazes von 1 pet. resp. die daß für die Kinder der Arbeiter die Freistellen Erhöhung auf nur 11/2 pet. beantragt. allein nicht hinreichen, daß die Mittel zur Erhaltung der Kinder beitern ohne Arbeit und Verdienst sind, beschäftigt man in einem erscheint es fast tomisch, wenn immer wieder die Herren sich auch der Budgetkommission auf diesen Mißbrauch zu sprechen. Das das Brot weg. Hoffentlich kommt einer der Abgeordneten in auf der Schule den Eltern fehlen. Angesichts dieser Thatsache offiziellen Gebäude Soldaten und nimmt so den Zivilarbeitern Schichten der Bevölkerung Bildung verbreiten wollen. Wollen Angebrachteste aber erscheint uns, daß von zuständiger Stelle Sie das wirklich, dann heben Sie das Schulgeld auf, geben Sie sofort die Anweisung erfolgt, die Soldaten von den Räumungs. die Lehrmittel frei und geben Sie einen Zuschuß zur Unter- arbeiten abzurufen. haltung der Kinder, dann erst wird man Ihnen glauben dürfen. Bezeichnend für den Charakter des Hoffeftes, das am Eine Viertelstunde, nachdem Sie aus der Kaffe der gesammten Mittwoch im Reichstags- Palast stattfand, ist die durch die Presse Steuerzahler die Liebesgabe von 23/4 Millionen den Besißenden be- gehende Mittheilung, daß zur Erinnerung an die Einweihungs­willigt haben, wollen Sie auch noch die Schulgelderhöhung ablehnen? feierlichkeit eine Medaille geprägt wird, die den Raiser in Wenn das feine Interessenvertretung ist, dann weiß ich nicht, was eine der Uniform der Gardes du Corps darstellt! solche ist; die liberale Berliner Stadtverordneten Versammlung O, rühre, rühre nicht darau! Ueberaus bezeichnend für hat die Agrarier bei weitem geschlagen!( Große Unruhe.) Das die Feigheit und innere Erbärmlichkeit der kapitalistischen Presse höhere Schulwesen ist eine Leistung für einen abgeschlossenen Theil der Mitbürger; hier tommt das Kommunalsteuer- Gesetz in Be- ist das Schweigen, das von dem größten Theil der sonst so bau gegenüber beobachtet wird. Von der fast unerhört zu bühr verlangt. Sie werden ja selbverständlich ihre Interessen nennenden Ausnutzung, der die Arbeiter unterworfen waren, die an tracht, welches für solche besondere Leistung der Stadt eine Ge- sensationslüfternen hiesigen Blätter den Vorgängen am Schloß­entscheiden lassen( Oho!); warten wir ab, ob Sie wirklich die diesem vornehmsten Haufe des christlich- monarchischen Musterstaates Liebesgabe noch erhöhen werden, zu der auch der ärmste Theil Preußen arbeiteten, von der Entweihung der Religion, die durch der Bevölkerung beitragen muß. die Arbeit an Sonntagen und am hohen protestantischen Feier tage, wenigstens von christlich- staatserhaltender Anschauung aus hier geübt wurde, haben nur das Bolt", die Bolts- Zeitung",

Die Kanalisationsgebühr soll nach den Ausschußvorschlägen verdoppelt werden, von 23/4 auf 5/2 Millionen Mart. Referent Stadtv. Kreitling giebt fich nochmals die möglichste Mühe, die Hausbesitzer in und außer der Versammlung davon zu über zeugen, daß sie mit Unrecht gegen diefe Mehrbelastung protestiren und daß sie auf eine Entlastung bei Gelegenheit dieser Steuer­reform erst recht keinen Anspruch haben. Wie aussichtslos diefes Abgabe von 1 pet. unverändert beizubehalten und darüber Bestreben, erkennt man am besten aus dem Antrag Spinola, die namentlich abzustimmen. Der Ausschuß hat die 2 pet. mit 10 gegen 5 Stimmen angenommen.

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Stadtv. Salge ist der Meinung, daß aus dem Grundbesik unter den heutigen Verhältnissen das zweite Prozent nicht heraus- Stadtv. Cassel hält die Annahme eines finanziellen Er­gepreßt werden kann. Der Grundbesißer sei in der folges der Maßregel für durchaus irrig. Jemehr höhere Bürger traurigsten 2age und mit Steuern bereits überlastet. schulen errichtet werden, desto fragwürdiger werde der finanzielle Die Germania " und die Kreuz- Zeitung " kurz Notiz genommen. Stadtv. Singer erklärt sich für den Ausschußantrag. Die Effekt. Herr Singer wisse doch sehr gut, daß durch die 10 pet. Alle übrigen Blätter haben die von uns ans Licht gezogenen Zus Gründe dafür seien bereits ausgiebig erörtert worden, eine Um- Freistellen das Bedürfniß für die arbeitenden Klassen gedeckt sei. stände bislang durch Schweigen zu vertuschen, oder sagen wir, mit stimmung der Einzelnen nicht mehr erreichbar. Das trübfelige( Widerspruch Singer's); für den Mittelstand aber habe bem Mantel chriftlicher Liebe zuzudecken gesucht. Wir wollen Bild des Vorredners von der fläglichen Lage der Hausbesitzer eben Herr Singer fein Interesse. Diejenigen, welche den Aus- nicht weiter viel davon reden, daß die Bost", die ebenfalls treffe gewiß in einzelnen Fällen zu. über seitdem das schußantrag bekämpfen, wollen der Bildung und der Kultur mit Eifer in Christenthum und Erhaltung der Religion macht, Wohnungsvermiethen in Berlin ein Gewerbe geworden sei, Raum laffen. müßten sich diese Gewerbetreibenden eben auch gefallen Bürgermeister Kirschner: Wer diese Ansicht hegt, geht von dieser Entheiligung des dritten Gebots mit feinem Worte erwähnte. Das Organ des in Herrn Stumm drastisch verkörperten lassen, von ungünstigen Konjunkturen betroffen zu werden. Wenn ganz falschen Voraussetzungen aus. Wäre der Antrag kulturfeind rücksichtslofesten Ausbeuterthums fann sich ja von seinem der Vorredner auf die Verluste hinweise, die der humane, lich, so hätte ihn der Magistrat nicht vorgebracht. Wer jährlich 100 M. " Moralstandpunkt" aus einfach mit der Ausrede herauss daß ja auch die menschenfreundliche Wirth dadurch erleide, daß er die Leute, die zahlen kann, wird auch 130 M. zahlen können.( Widerspruch.) reißen, in Sträflinge Sibirien feine Miethe zahlen, noch Monate lang umsonst wohnen läßt, so Auch den Eltern der Schüler dieser Lehranstalten wird ja die am Sonntag arbeiten müssen. Warum sollen denn sozialdemo sprächen doch die stetig wachsenden Zahlen der im städtischen Miethssteuer erlaffen, die doch viel höhere Beträge als 30 M. fratische Arbeiter in Deutschland einer geringeren Ausbeutung Obbach untergebrachten Gemittirten eine ganz erreicht. Eine Auswanderung von den städtischen Schulen wird unterworfen sein? Und die anderen in Berlin mehr oder minder andere Sprache. Der Beschluß des Ausschusses sei wohl erwogen schwerlich eintreten. Wenn ich 410 000 M. zur Verfügung habe, maßgebenden nationalliberalen und freisinnigen Organe? und durchaus atzeptabel. tann ich damit auch an andern Stellen in der Schulverwaltung Du lieber Himmel! In den Augen der Freifinnigen, Stadtv. Spinola: Die Sozialdemokraten wollen ja über- reformiren.( Sehr richtig!) Vossischen und Berliner Zeitung , sowie des haupt das Privatkapital, das Eigenthum an Grund und Boden Stadtv. Meyer I: Der Ausdruck reaktionär" war jeden Berliner Tageblatts und anderer tühner Verfechter zertrümmern; es ist also nicht verwunderlich, daß sie für die falls nicht glücklich gewählt; aber thatsächlich sind auch die Aus- des Manchesterthums mag die Sache gar nicht so schlimm aus. 2 pЄt. sind.( Gelächter bei den Sozialdemokraten). Die Kanali- führungen des Bürgermeisters nicht geeignet, die Sache annehmbar sehen, wie sie ist. Die Sonntagsarbeit und die Arbeit an besitzer; diese sollen eine Mehrbelastung erfahren, während man Je schwerer es dem Manne im Mittelstande wird, sagen wir des freien Arbeitsvertrages, des nach der Manchester­lehre unverleglichen. Und die Religion? den reichen Leuten, die nicht Hausbesizer find, mit dem Erlaß 250 jährlich für jeden Sohn, der die höhere Schule besucht, auf des freien Arbeitsvertrages, des nach der Miethssteuer ein folossales Geschent macht. Es bleibt eine zubringen, um so schwerer wird es ihm fallen, 280 m. aufzu Heuchlerphrase von ihrer Erhaltung wird zwar auch von Ungerechtigkeit, für eine allgemein hygienische Maßregel der bringen. Hausbesitzer allein in Anspruch zu nehmen. Neben diesen Lasten Auch über diefen Ausschußantrag wird namentlich ab­soll der Grundbesitzer in Zukunft auch noch Bauplatz- und Um- gestimmt. Die Erhöhung auf 130 M. wird mit 56 gegen 47 fatzsteuer tragen.( Ruf: Nanu! Heiterkeit.) Belaffen Sie es Stimmen abgelehnt, desgl, ein Antrag Esmann, das Schul­auf 1 pCt., wir kommen damit aus, da wir die Bauplatzsteuer geld auf 120 M. zu erhöhen, mit 54 gegen 46 Stimmen. verdoppelt haben. Die Weiterberathung der Steuervorlage und die Sigung wird darauf um 9 Uhr vertagt.

Kämmerer Maaß bestreitet, daß diese Rechnung richtig ist. Die bisher den Berechnungen zu Grunde gelegten Zahlen seien nur Verhältnißzahlen; im nächsten Etat würden erheblich höhere Ausgabeziffern in Betracht kommen.( Bewegung.)

Tokales.

Stadtv. Friedemann tritt für den Antrag Spinola ein. Gerade die letzte Ankündigung des Kämmerers müsse bedenklich Die Sprechstunde des Rechtsanwalts wird heute Abends machen. Man dürfe aber auch keinen einzelnen Stand besonders von 71/2 bis 81/2 Uhr abgehalten.

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Nun, die

diesen Organen mit mehr oder weniger merklichem Augen­verdrehen im Munde geführt, aber zunächst gilt es doch nach ihrer Ansicht, das heilige Recht der Ausbeutung mit aller Straft zu schüßen; wozu soll man da wegen einer solchen Lumperei, wie es die Feiertagsarbeit im königlichen Schloß ist, viel Geschrei

erheben?

Sie find ja alle, alle ehrenwerth, diese mehr oder minder in Religionsheuchelei geübten Organe, und alle sind sie interessirt an der Erhaltung eines chriftlichen Staates, in dem zu gleicher Zeit dem Volke die Religion mit oder ohne neue Kirchen und mit oder ohne neue Strafparagraphen erhalten werden soll; aber das Erste, das Höchste, das Heiligste ist ihnen im Grunde ihres belasten. Man durchbreche mit der Verdoppelung das Prinzip der Die Liste der boykottfreien Gastwirthe und Restau- Herzens der Profit, das Recht, den Arbeiter so unbeschränkt wie irgend möglich auszubeuten. Gerechtigkeit, man begünstige den mobilen Besitz zu Lasten des Haus- rateure wird der am Sonnabend erscheinenden Nummer des Und darum heißt es: rühret, rühret nicht daran, laßt uns befizes. Jedes Grundstück werde um den kapitalisirten Betrag der Erhöhung der Kanalisationsgebühr entwerthet. Nicht jeder Vorwärts" wieder beigelegt werden. Veränderungen in der Liste auch in Bußtagsentheiligung" im föniglichen Schloß mit dem Mantel christlicher Liebe zudecken und vergnügt sein, daß uns Grundbefizer in Berlin sei Kapitalist und Spekulant. müssen von den hierzu beauftragten Kontrolleuren bis spätestens von erhabenem Orte aus ein so vortreffliches Beispiel gegeben Stadtv. Kalisch: Letzteres hat auch niemand behauptet; Freitag Vormittag 10 Uhr in der Druckerei von Max Bading, ist, wie man seine sozialen Aufgaben im christlichen Musterstaat aber das Staatsgesetz fordert ja gerade die Bertheilung der Beuthstraße 2, Hof 3 Treppen, abgeliefert werden. zu erfüllen hat! Steuerlast in der Weise, der Ausschuß vorschlägt. Es wäre eine schreiende ungerechtigkeit, Den Grund- Boykottschmerzen hat schon wieder einmal die Berliner besitzern diese zweidreiviertel Millionen einfach zu schenken. Börsen- Zeitung ". Diesmal bereitet ihr Unbehagen die an der ( Stürmischer Widerspruch der Haus befizer.) Spize unseres Beiblattes täglich erscheinende Aufforderung der Bei Ablehnung dieses Postens müßte doch Ersah geschafft werden, Boykottkommission betreffend Durchführung des Bierboykotts. und dabei würde doch wiederum der Grundbesitzer herangezogen Mit wenig Wig und viel Behagen hat die Börsentante heraus werden müssen. geflügelt, daß der Passus des Aufrufs, in welchem es heißt, daß

Der diesjährige Weihnachtsmarkt wird in zwei Haupt. theilen abgehalten werden: im Norden Berlins auf dem Arfonas play, Swinemünder-, Granseer, Wolliner-, Ruppinerstraße; im Often: in der Großen Frankfurterstraße, den Frankfurter Linden, vor dem Frankfurter Thor und, wenn nöthig, auch in der Frank urter Allee. Auf beiden Märkten werden zusammen etwa 1000