Einzelbild herunterladen
 

Jahr im Zuchthause fizen follen. Um ihrer selbst] willen, nicht des Hungerstreifs wegen muß über kurz oder lang die Nachprüfung der gefällten Urteile wiederholt und durch Begnadigung die Strafen dieser Bergleute, Handwerker, Familienväter und Jungburschen ab gefürzt werden. Da diese Frage sich von der Beurteilung der Zustände in unseren Strafanstalten nicht trennen läßt, wird fich der Reichstagsausschuß in seinen nächsten Sizungen auch hiermit beschäftigen.

Als die Mitglieder des Ausschusses nach einer Schluß­besprechung die Anstalt verließen, fonnte festgestellt werden, daß nur noch 30 Gefangene nicht gegessen hatten, aber auch diese nach Aeußerungen gegenüber dem Weber­wachungspersonal zu schließen voraussichtlich am Abend den Hungerstreit aufgeben würden. Es ist Sorge getragen, daß die Nahrungsaufnahme unter ärztlicher Ueber wachung, die auch nachts zur Verfügung steht, vor sich geht. Wohl alle Teilnehmer der Untersuchung hatten den Ein­druck, daß von den beteiligten Beamten mit peinlichster Rorrettheit verfahren worden ist. Uebrigens erklärten die mehrmals und diskret danach befragten Gefangenen, daß sie weber gegen den Anstaltsleiter noch gegen das Aufsichtspersonal lagen anzuführen hätten.

" 1

Protest der Eisenbahner.

Nachdem noch mehrere Redner gesprochen hatten, wurde eine Protestentschließung einstimmig angenommen, in der Die Reichsgewerkschaft deutscher   Eisenbahnbeamten es u. a. heißt: Wir erklären, daß zur Erhaltung der Eisenbahn als und anwärter( Direktionsbezirk Berlin  ) tagte am Sonntag in Staatseigentum auch das schärfste schärfste gewertschaftliche der Brauerei Königstadt", um gegen die beabsichtigte Privati Mittel zur Anwendung gebracht werden muß. Die von den sierung der Eisenbahnen öffentlich Protest zu erheben. Industriemagnaten vorgeschlagene Entstaatlichung der Reichsbahnen als Vertreter des Reichsverkehrsministeriums war Ministerialrat würde dieses Verkehrsmittel seinen volkswirtschaftlichen Aufgaben Dr. Sarter erschienen. entziehen. Wenn die Industrie ihre Hand nach dem Besiz der Referent war Thurau, der sich in schärffter Weise gegen das Eisenbahnen ausstreckt; dann hat sie nicht ein vaterländisches, son­Berlangen des Großfapitals wandte, für die Gewährung einer dern persönliches Interesse daran, d. h. ein Interesse für Kredithilfe die Eisenbahnen des Reiches zu übernehmen. Die ver- den eigenen Geldbeutel. Die Beamtenschaft war und ist noch jeder­einigte Großindustrie spreche davon, daß der Eisenbahnbetrieb un zeit bereit, an den Maßnahmen zur wirtschaftlichen Gestaltung der wirtschaftlich sei und rentabel gestaltet werden müsse. Hierzu sei zu Bahnen mitzuarbeiten und erwartet bestimmt, daß die von der bemerken, daß nicht nur die staatlichen, sondern auch die Privat bahnen heute unrentabel sind, und daß auch in anderen Ländern die Beamtenschaft gewählten Bertreter bei allen Berhand­finanzielle Lage der Eisenbahnbetriebe teine günstige ist. Der Krieg lungen beteiligt werden. habe mit seinen Auswirkungen die Unrentabilität der Eisenbahnen herbeigeführt. Nach dem Kriege war das rollende Material zum Zur Entstaatlichung der Reichseisenbahnen und den damit zu­großen Teil zerstört, und in den Werkstätten fehlte es an allem fammenhängenden Fragen nahm die Reichsarbeitsgemein Mötigen zu den erforderlichen Reparaturen. Die besten Lokomo- fchaft technischer Beamtenverbände am Freitag zu­tiven mußten der Entente ausgeliefert werden. Es blieb nur übrig, fammen mit dem Vorstand des Reichsbundes Deutscher die Privat industrie zu den erforderlichen Erneuerungen Technik, den Vorständen der technischen Eisenbahnbeamten­organisationen und sonstiger technischer Beamtenverbände, Bertretern in Anspruch zu nehmen. Und dieselbe Industrie, die der Reichsgewertschaft, Deutscher   Eisenbahnbeamten und Mitgliedern des Reichswirtschaftsrates erneut Stellung. Es wurde Ueber­einstimmung über folgende Richtlinien erzielt: 1. Eine Ueberführung des Besizes der Reichs­eisenbahnen in den Besiz des Privatlapitals ist unan­nehmbar. Der Besiz der Reichseisenbahnen muß uneingeschränkt dem Reiche verbleiben.

aus dem unglüdlichen Kriege ungeheuerliche Gewinne herausholte, hat auf Roften des steuerzahlenden. Boltes auch nach dem. Kriege aus dem Staatsfäckel zu Lasten des Rontos der Eisen­Soweit der Bericht des Genossen Grotjahn. An den bahnen herausgeholt, was noch herauszuholen war. An der Un­letzten Sah anschließend möchten wir betonen, daß die Rotè wirtschaftlichkeit soll auch schuld sein, daß 70 000 Beamte und An­Fahne" in ihrer Sonntag- Ausgabe ohne jeden 3ujat gestellte zu viel im Eisenbahnbetrieb beschäftigt würden. Das ist eine Resolution der Arbeiter und Angestellten der Deutschen   eine ganz unbegründete Behauptung. Wenn hier und Eisengießerei wiedergibt, in der von icheußlichen Miß- da wirklich einmal eine Arbeitstraft entbehrt werden fönnte, fehlt handlungen" der politischen Gefangenen die Rede ist. an anderer Stelle eine, so daß von einem Zuviel in Wirklich Dabei hat seibst der fommunistische Abgeordnete Raz im feit gar nicht die Rede sein kann. Man merkt aber, was die Herren Breußischen Landtag dem Direktor und dem Anstaltspersonal von der Großindustrie dabei im Schilde führen, zumal ihnen ja auch von Lichtenburg das beste zeugnis ausgestellt. Die Ar- der Achtstundentag längst ein Dorn im Auge ist. Die Herren wollen beiter der Deutschen Eijengießerei mögen durch ein Mißver- eben durch Mehrleistungen" der Beamtenschaft und durch den Abbau der angeblich hohen" Löhne große Gewinne herauswirt­ständnis oder einen Irrtum zu ihrer Ansicht von scheußlichen fchaften, obgleich die Löhne faum um das 7% fache bei der unge­Mißhandlungen getommen fein. Für den Wahrheitsgeist heuerlichen Teuerung aller Lebensbedürfnisse gestiegen sind. der Roten Fahne" aber zeugt es, daß sie nicht wagt, Leider ist es richtig, daß es infolge der aus dem Krieg hervor diesen Irrtum aufzuffären. Im Gegenteil, fie gegangenen Berpflichtungen dem Reich an Mitteln fehlt, aber das felber schreibt: Die Rertermeister weiden sich an würde anders sein, wenn die Herren von der Großindustrie, der den Schmerzen ihrer Opfer". Angesichts dieser Ber- Landwirtschaft und den Banten   den Steuerfistus nicht um Millio­logenheit tann es uns nicht aufregen, wenn die Rote Fahne" nen und Milliarden hintergangen, wenn sie das Steuerzahlen nicht der Sozialdemokratie vorwirft, fie trete für die Unantastbar- den Beamten, Arbeitern und dem werftätigen solle überlassen feit der Zuchthäuser" ein usw. Das ist die übliche Lügenmufit, hätten. Dann würde die Regierung nicht nötig haben, mit dem mit der die Rote Fahne" feit jeher ihre scheinheiligen Rufe Auslande zweds Kreditoperationen in Verbindung zu treten, wie zur Bildung der Einheitsfront begleitet, während sie nichts das jetzt geschehen soll. anderes beabsichtigt, als die Gutmütigkeit der sozialdemo­fratischen Arbeiter für ihre Parteizwecke zu mißbrauchen.

"

Der Teufel lacht dazu.

Die Deutsche Zeitung" beginnt ihre Besprechung des Kommu­nistenspettafels im Reichstag und Landtag mit folgenden Sägen:

Jetzt soll der allgewaltige

Stinnes eine Reise nach Condon unternommen haben. Was er dort will, ift noch nicht bekannt. Biel­leicht foll der Regierung bei ihren Kreditoperationen wieder ein Stein in den Weg gerollt werden.

Die Forderung der Gewerkschaften zur Erfassung der Sachwerte

muß durchgeführt werden, dann werden die Mittel vorhanden sein, die das Reich so dringend bedarf, dann fann dem Großfapital im staatlichen Intereffe, im Intereffe des leidenden Wolfes der weitere Haubzug verbaut werden. Unsere Eisenbahnen müssen Staats. ganzen deutschen   Volkes.( Stürmischer Beifall.)

Ministerialrat Dr. Sarter stimmte dem Referenten darin zu, daß die Industrie während des Krieges nicht schlecht abgeschnitten habe. Der Reichsverfehrsminister glaube auch, daß die Maßnahmen zur größeren Wirtschaftlichkeit der Eisenbahnen durchzuführen sind im Rahmen des Staatsbetriebes und mit Hilfe des Personals der Betriebe.( Lebhaftes Bravo!)

Im preußischen Abgeordnetenhause haben sie sich gestern ge prügelt, im Reichstage ist es nicht ganz fo weit gefom men. Immerhin aber beinahe so weit. Und das ist auch schon etwas wert. Genoffen gegen Genoffen. Unabhängige und Kom- betriebe bleiben, im Lebensintereffe der Beamtenschaft und des munisten wieder im herzlichen Einvernehmen cordiale entente gegen die Mehrheitssozialisten und ihren Minister Radbruch  . Man hat doch manchmal auch sein Vergnügen im Reichstage. Daß die Deutschnationalen ihre helle Freude an den Borgängen hatten, fann jeder Augenzeuge bestätigen. Bir wollen aber der Gerechtigkeit halber auch hervorheben, daß man wenigstens im Landtag einigen anwesenden Kommu­nisten deutlich ansah, daß sie fich mit den übrigen sozialisti fchen Vertretern der Spettateltunststücke ihrer Genossen Schulz und Raz gründlich schämten. Aber leider fehlt es diesen Leuten an Mut, sich gegenüber den radikalen Maulhelden in ihren Reihen durchzufchen. Im Landtag fiel es beispielsweise auf, daß die als ruhiger bekannten Kommunisten Meyer- Ostpreußen, Kilian Halle.usw. während der Spettafelszene nicht im Saale   waren. Karl und Zita   find in Funchal   auf Madeira eingetroffen.

Gröttrup von den technischen Angestellten und Engel vom Echterbeder von der Post, Benzin von der Polizei, Komba  " erklärten ihre Selibarität mit den Eisenbahnern.

Der deutschmonarchistische Reichstagsabgeordnete Degler? sprach dem Herrn Stinnes eine geistige Ueberlegenheit zu.( Leb­hafter Widerspruch.) Er vermute, daß die Regierung fogar ein großes Interesse daran habe, daß Stinnes nach London   gereist sei. ( Etürmische Unterbrechung.) Es sei nicht die Rede davon, daß die Eisenbahnen dem Privatṭapital cusgeliefert werden sollen.( Stür I mischer Widerspruch.)

Don der Diktatur des

=

2. Es ist aber eine durchgreifende Reform der Reichseisen­bahn dringend notwendig, um die Wirtschaftlichkeit zu heben. Dazu ist vor allem erforderlich: die Reichseisenbahnen zu einem selb ständigen Wirtschaftsbörper zu machen, d. h. sie aus den Fesseln des Reichsetats und Finanzministeriums zu befreien, ihre Finanzen so zu fanieren, daß sie in Zukunft selbständig wirtschaften fönnen, sowie die politische Vertretung der Eisenbahn in Rabinett und Reichstag von der wirtschaftlichen( technisch faufmännischen) Leitung zu trennen. Ferner muß eine moderne technisch- kauf­männische Betriebs- und Geschäftsführung, die die Fachleute mehr als bisher entscheiden läßt, durchgeführt werden. Die Selbständig­feit und Verantwortlichkeit der Beamten in allen Stellungen ist in großzügiger Weise zu erweitern; alle hemmenden bureaukratischen Borschriften sind zu beseitigen. Die Reformen sind durch das Ver­behrsministerium mit den Eisenbahnerorganisationen unter Hinzu­ziehung außenstehender fachkundiger Kreise, auch des Reichswirt­schaftsrates, durchzuführen.

3. Das Berufsbeamtentum ist auch in den Verkehrs­betrieben beizubehalten, weil es sich bewährt hat. Ueber die Frage, ob für die leitenden Stellen Ausnahmen zu machen seien, waren die Ansichten geteilt. Entsprechend der zu vergrößernden Berant­wortung sind die Beamten der wirtschaftlichen Betriebe aus der allgemeinen Besoldungsordnung herauszunehmen und für gesteigerte Leistungen angemessen zu bezahlen.

Professor Dr. Franz Staudinger gestorben.

In den ersten Morgenstunden des 18. November ist der weithin bekannte Theoretiker der deutschen   Konsumgenossenschaftsbewegung, Professor Dr. Franz Staudinger, im 73. Lebensjahre in Darm­ stadt   gesterben. Dr. Staudinger hat mit allezeit frischem Geist und frohem Mute dem hohen Gedanken der genossenschaftlichen Gemein­wirtschaft gedient. Er war Mitglied des Ausschusses des Zentral­verbandes und der Verlagsgesellschaft deutscher Ronfumvereine unb des Aufsichtsrats der Darmstädter   Konsumgenossenschaft; feine zahl reichen sozialwissenschaftlichen und genossenschaftlichen Schriften und Abhandlungen haben seinen Namen in alle Welt getragen. Nun schaftsordnung, einer der wenigen aus seinen Streifen, die sich schon ist der nimmermüde Borfämpfer einer fittlicheren, besseren Wirt­vor dem November 1918 offen zu den Bielen des Sozialis. mus befannten, ins Reich des ewigen Friedens gegangen, nach­dem er noch in verhältnismäßiger Rüftigteit am internationalen Genossenschaftsfongreß in Basel   im August d. 3. teilgenommen. Die Genossenschaftstongreß in Basel   im Auguft d. J. teilgenommen. Die deutsche Genossenschaftsbewegung und die Sozialdemokratische Partei  stehen trauernd, aber in Dankbarkeit an der Bahre dieses hervor. ragenden Mannes.

Soll man Kindern Märchen erzählen? lichen Fragen nicht feinen Taft verlangten. Er ist vor allem im Künstlertheater eröffnet am 28. Nov. im Theater in der Königgräßer

Bon Dr. Paul Neuburger.

Mit den langen Abenden beim Lampenfchein, den ftürmischen Tagen, da es draußen regnet oder schneit, ist das Märchen aus dem Schlaf, den es in der flaren Sommerfonne schlief, wieder aufge: wacht. Die Kinder bettein wieder: Erzähle!" und Rottkäppchen und Schneewittchen, die fieben Geißlein und die Bremer Stadtmusikanten begleiten fie aufs neue durch den Tag bis in den Traum hinein. In die Zukunft blickende Bäter, die ihre Söhne am liebsten In die Zukunft blickende Bäter, die ihre Söhne am liebsten schon mit drei Jahren zu tafineningenieuren ausbilden würden, und von Strupeln geplagte Mütter, für die jede Frage der kleinen Bißbegier Gewiffensnot bedeutet, fchlagen fich jezt mit Zweifeln herum. Soll man den Kindern Märchen erzählen? Soll man fie in eine Belt führen, die sich von der wirklichen so völlig unterscheidet? Werden fie nicht in Berwirrung geraten und sich im Leben schwerer zurechtfinden? Werden sie nicht schließlich die Eltern der Lüge zeihen und das Bertrauen zu ihrer Wahrhaftigkeit verlieren? man's hört, möcht's leidlich scheinen." Hat man doch von solchen Ge­fichtspunkten aus auch Ersagtonstruktionen", wie den Klapperstorch und den Milchbrunnen oder den Weihnachtsmann und den Oster­hafen, beseitigen wollen. Anscheinend mit noch mehr Recht. Denn diese Gestalten und ihr angebliches Tun greifen unmittelbar ins wirkliche Dasein der Kinder hinein. Hier geschehen Dinge, die sie nicht recht mit den Erzählungen in Einklang zu bringen wissen, und Schritt für Schritt geraten fie auf unsicheren Boden, in Gebiete, wo es nicht stimmt".

Wenn

daß derlei Erzählungen und vor allem die Antworten auf die find- Das Mostauer Künstlertheater in Berlin  . Das Moskauer  Gebiet jener Fabelgestalten vonnöten, die, wie Klapperstorch und Straße sein Berliner   Gastspiel. Es ist die aus 40 Mitgliedern be­Weihnachtsmarn, ins Leben felbft hereintreten, und in jenen Zeiten, stehende Kerntruppe der von Stanislawski   und Dantschenko geschaffe fließen zu lassen. Wer glaubt, ganz ohne sie auskommen zu sollen, nun auch nach Berlin   tommt. In ihren Reihen stehen die ersten ba es geboten ist, sie allmählich mit der wirklichen Welt ineinander- nen Bühne, die nach faft dreijähriger Wanderschaft in der Fremde der möge es tun, aber er foll nicht meinen, daß dem Kind viel Gutes Schauspieler Rußlands  , Frau Tschechowa, die Witwe Tschechows, damit geschehe, wenn sein Geist so völlig vor allem Unwirklichen" Frau Germanowa, die Künstler Katschalow, Massalitinow und bewahrt wird. In ihrer Kindheit haben sich die Völker die Märchen Bersenew. Das Haus Tschechows wird das Künstlertheater in geschaffen, well ihr findlicher Sinn nach solcher Nahrung verlangte. Moskau   genannt. Tschechow   hat ihm seinen Weltruf zu verdanken, Der übersichtliche Aufbau und die klare Gliederung dieser Geschichten, und noch keinem ruffischen Ensemble ist es gelungen, den Stim­ihre einfache Moral und Charakteristik, die feine Zwischenstufen und mungsgehalt seiner Werte so auszuschöpfen, wie diesen Moskauer  feine Abgründe kennt, find das, wonach der noch nicht gereifte Geist Schauspielern. Mit zwei Tschechow- Stüden wird auch das Berliner  begehrt, und wenn sie nur unvollkommene Abbilder des Lebens dar Gastspiel beginnen, mit" Onkel Wanja  " und den Drei Schwestern, stellen, so zeichnen sie doch die Welt in einfachen Linien, wie sie zu daran reihen sich in der ersten Serie der Vorstellungen Ostrowskys nächst für denjenigen nötig sind, der sich in ihr zurechtfinden will. Komödie Bebe Weisheit hat ihren haten" und Knut Hamsuns  Dieſe primitiven Bedürfnisse teilt das Kind. Man fürchte auch nicht, Drama ,, Bom Teufel geholt". darf, um sich im Leben zu orientieren, durch Märchenerzählungen daß die praktische Unterscheidung jener beiden Welten, deren es be über Gebühr verzögert werden fönne. Das Leben fordert sein Recht und nimmt langsamer, aber sicher, vom Geist des Werdenden Besiz. Aber auch das Leben verlangt Phantasie, selbst für seine praktischen Anforderungen, und das Kind, dessen Einbildungskraft immer nur fümmerliche Nahrung empfangen hat und nie seine Schwingen ins Märchenland hat breiten dürfen, wird gewiß auch als Maschinen­ingenieur feine neuen Ideen haben.

Flugpoffverbindung um die Erde? Ein Plan, der gegenwärtig in den sportlichen und finanziellen Kreifen Ameritas, Englands und Frankreichs   erwogen wird, betrifft, wie die Nachrichten der Luft­fahrer" melden, die Einrichtung eines Weltflugpoftdienstes. Im Verlauf von siebzehn Tagen sollen eigens für diesen Zwed gebaute Flugzeuge um die ganze Erde fliegen, um Boft zu beför­dern. Allein, so schön dieser Plan ist, er hat einstweilen noch seinen Haken. Um die ganze Erde zu umfliegen, muß man nämlich auch die unendlichen Wasserflächen des Stillen Ozeans überqueren, und da hat sich denn zwischen den Sandwich- Inseln und der Westküste Ameritas bisher noch kein Landungsplatz für die Postflug­zeuge ausfindig machen lassen. Es werden also jedenfalls noch das Ideal einer regelmäßig verkehrenden Weltflugpoft verwirklicht mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden sein, ehe man so weit ist, Breiten so häufigen heftigen Meerestürme den Fliegern bieten zu sehen, ganz abgesehen von den Gefahren, die auch die in jenen

chrverbandes Deutscher   Schriftsteller für die Freiheit des Gegen die Brunnerei. Die Proteft versammlung des geiftigen Schaffens in Deutschland   wird am Donnerstag, den 24. November, abends 8 Uhr, im Eizungsfaal des Herrenhauses, Leipziger Straße   3, stattfinden. Mit dem Schußverband werden auch die Rorporationen der darstellenden und bildenden Künstler, sowie der deutschen  Bühnen vertreten sein.

Das Licht der Arbeit. Die Märchen aber, jener uralte Bestand gemeinsamen Bölker­befizes, bilden eine Welt für fich. Die Kinder fragen faum, warum Bon Alfred Frißsche. ihre Raze und ihr Hund nicht sprechen fönnen, wie jene Anwärter Sonntagnacht. Eine Uhr schlägt zwölf: Mitternacht. Unmert auf eine musikalische Ehrenstellung in der Reichsstadt Bremen  , fie lich fließt ein Tag in den anderen. Das macht mich immer so rechnen nicht darauf, Feen und Bauberern auf der Straße zu be- traurig, wenn ich vom Sonntag Abschied nehmen muß. Man geht gegnen, und wenn ein furchtfames Kind sich im Walde ängstigt und schlafen- und am anderen Morgen sieht man der Arbeitswoche in vielleicht auch meint, es fönne ihm ein Wolf in den Weg tommen, die großen Augen. Gechs lange Tage arbeiten und schaffen...! dürften. so denkt es doch kaum daran, daß er mit ihm eine Unterhaltung be- und darum sucht man den Sonntag festzuhalten mit beiden Händen ginnen werde oder nach Hause eilen tönne, um sich in Großmutters und bleibt lange im Freundeskreis zufanimen. Dann aber heißt Bett zu legen. es Abschied nehmen, und jeder geht seinen Weg. Auch ich ging Die besondere findliche Stellungnahme zu wunderbaren Dingen ihn. Sinnend über die Straße mit dem Holzpflaster, das den Schall tommt zunächst davon, deß für die Kinder das Wirkliche. und das meiner müden Schritte dämpft. Da- was war das? Etwas blinkte. Unwirkliche nicht so streng geschiedene Welten bedeuten, wie sie es Ich gehe zurück. Suche und finde nichts. Weiter. Ein paar Schritte: für den Erwachsenen sind. Aus dieser Wurzel entspringen ja auch Nun blinkt es wieder: ein schmaler, heller Streifen. Licht! Ich die kleinen Erfindungen der Rinder, die nur von verständnislosen stehe still und starre, und dann wird mir alles flar. Unter der Erziehern nicht erkannt und als Lügen gebrandmarkt und bestraft Straße, auf der ich aehe, läuft ein Tunnel und Arbeiter' chaffen in werden. Solches schöpferische Bilden ist für das Kind Bedürfnis, ihm. Nachtschicht. Ich höre dumpfes Pochen, irgendibo flirrt Eisen, und gerade die Welt der Wunder gibt ihm den Stoff für diese Tätig ein Wagen rollt schlotternd den Tunnel entlang. Gedämpft dringen feit. Das ist auch der Grund, weshalb das Kind den Erzählungen alle Töne herauf. Aber das Licht strahlt hell aus dem Spalt em der Erwachsenen nicht mit demselben Anspruch gegenübersteht, die por und fündet von der Arbeit, die da unten unsichtbar ge­jene an seine Aussagen erheben. Das Kind hat ein feines Gefühl leistet wird dafür, wo es jene Wahrheit der Wirklichkeit zu sagen und wo es sie Und das macht mich froh und läßt die eigene Arbeit leichter zu erwarten hat. Es weiß, wenn auch nicht völlig bewußt, daß die werden und läßt von aller Arbeit das Licht sehen, das fieghaft fabelhaften Dinge ein Wesen für sich haben, und es wird von den aus dem aroßen dunklen Bau des Werkes quit, des rer uns Eltern feine Rechenschaft fordern oder gar ihnen sein Vertrauen ent- wie ein Gott, dem wir ahnungsvoll ergeben sind. Auf dessen Altar ziehen, wenn die Erfahrungen, die es im Leben macht, nicht mit mir Fleisch und Blut jeden Tag opfern, und er gibt uns die Helle folchen Darstellungen übereinstimmen. Damit soll nicht gesagt sein, I unserer Liebe zurüd uns, den Schaffenden!

-

Bortis Nachtafyl"( Donnerstan) und Schniplers Reigen"( Freitag, Im fleinen Schauspielhans wird in dieser Woche außer Rili" auch Sonnabend und Montag) gegeben.

Abendvorstellungen in zwei Abteilungen wird das Neue heater am 300 von Dienstag ab veranstalten. Die erste( Fuldas Dummfopf") beginnt um 128, die zweite( Peg- Kainer- Ballett, Mufit- Trio Reiter Holl- Kiem) um 10 Uhr. Eintrittstarten werden für jede Borstellung gesondert ausgegeben.

Die Ausstellung Buch und Bild" im tunstgewerbe Museum, die fich außerordentlich starken Besuches erfreut, ist bis Sonntag, den 27. November einschl. verlängert worden.

In der Arbeiter Kunst- Ausstellung, Petersburger Str. 39, fpricht am Donnerstag 28 Uhr Ernst Friedrich Tollers Masse Mensch  "."