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Dieser vom Innerminister Severing gezeichnete Erlaß ist an alle preußischen Regierungspräsidenten und den Berliner  Polizeipräsidenten gerichtet.

In die Einheitlichkeit in der Provinz sicherzufteffen, erfuche Oberschlesien   sieht ein Abkommen zwischen Boten und Deutschland  | anstatt die Weifung erteilt, ein Betreten der Anstalt durch die Unter ich, bei allen grundfäßlichen Maßnahmen im Einvernehmen mit zur Regelung des Uebergangsregimes in Oberschlesien   und des suchungskommission unter Umständen mit Gewalt zu ver dem Oberpräsidenten vorzugehen. Minderheitenschutzes vor. Die erste Sigung der deutsch  - polnischen hindern." Die Augsburger Abend- Zeitung" faßt ihre Auffassung Konferenz fand heute im Bölkerbundssekretariat unter Vorsitz über die Wahrung der Justizhoheit Bayerns in die Worte zusam Herrn Calonders statt. Deutschland   war vertreten durch men: Die Stätte der Gerechtigkeit darf nicht zum Tummelplatz des Reichsminister a. D. Schiffer, Staatssekretär 3. D. Lewald und den Pöbels werden." Grafen Schulenburg vom Auswärtigen Amt  , Polen   durch den Genosse Nitisch sagte mit Recht im Landtag: Er wundere bevollmächtigten Gesandten, Kasimir Diszowski, den Legationsrat sich, daß man sich errege, wo es doch die schönste Aufgabe der Reichs­Beriowiti und den Sekretär im Ministerium des Aeußern regierung sei, verlegtes Recht wiederherzustellen und mißhandelte Kramßtyt. Staatsbürger zu ihrem Rechte tommen zu lassen, auch wenn sie in Bayern   wohnen".

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Nach einigen Begrüßungsworten des Generalsekretärs eröff­nete Calonder die Sizung, indem er seine Aufgabe charakterisierte. Beide Vertretungen legten Wert darauf festzustellen, daß sie mit dem größten Geist der Berföhnung an ihre Aufgabe herantreten würden und mit dem Bewußtsein, daß nicht nur die betben Länder, sondern die ganze Welt an einer befriedigenden Lösung der durch die Teilung Oberschlesiens   aufgerollten Fragen interessiert sei.

Inzwischen hat das bayerisye Justizministerium gegen die Münchener Post" eine gerichtliche Untersuchung wegen Hochverrats einleiten lassen, da ihm die Mahnung dieses Blattes, mit den bane­rischen Mord- und Geheimbundorganisationen aufzuräumen, un­bequem geworden ist.

Der volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichstages besprach am Mittwoch bei Beratung des Gefeßentwurfes über die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln die Mängel der Kartoffel­versorgung besonders in Industriegebieten. Staatssekretär Huber gab eine Erklärung ab, in der er mitteilte, daß noch am gleichen Tage die Berordnung zur Einschränkung des wilden Auf­taufwesens hinausgehen werde. Die über Maßnahmen zu Eindämmung der übertriebenen Preisentwicklung geführten Ber­handlungen hätten zu dem Ergebnis geführt, daß in einer Note die Landesregierungen ersucht würden, folgende Maßnahmen zu treffen: Auf Grund der Richtlinien für die Breisbemessung sollen unverzüg­lich in den einzelnen Ländern Kommissionen aus Landwirten, Händ­Der Hangerstreik im Erlöschen. lern und Verbrauchern unter amtlicher Leitung und unter Hinzu- Ueber das einzuschlagende Verfahren fand eine Borbesprechung ziehung von Staatsanwaltschaftsbeamten die für ihre Bezirke an statt. Ein von Olszowski vorgelegter und unterbreiteter Vor- In Lichtenburg stehen nur noch vier, in Fort Zinna bei Torgan gemeffenen Breife, zunächst für die Abschlüsse zwischen landwirt schlag wurde als Verhandlungsbasis angenommen. Die Konferenz zwei, in Torgau   selbst acht Gefangene, insgesamt also nur noch 14 fchaftlichen und Berbraucherorganisationen, festlegen. Diese Preise untersuchte nunmehr die Frage der Arbeitsverteilung auf von ursprünglich 128 im Hungerstreit. Nach dem ärztlichen Befund follen als Richtschnur für das Borgehen gegen den Wucher gelten. Beamte des Ministeriums werden in die Haupterzeugungsgebiete perfchiedene Unterkommiffionen und die Frage, an welchem Ort ist der Puls bei einigen schwach, Lebensgefahr ist bei feinem gesandt, um den Abschluß von Lieferungsverträgen zu fördern. Bom die Unterfommissionsfigungen stattfinden sollen. Die Aussprache vorhanden. Bei den anderen ist allgemeine Erholung festzustellen. Darmstörungen find nicht eingetreten. Ministerium wird eine auf einer Durchschnittsernte beruhende Be über diese verschiedenen Punkte wurde auf morgen vertagt. rechnung angemessener Kartoffelpreise den Landesregierungen 311­

geschickt, damit im ganzen Reiche eine möglichst gleichmäßige Breis­

feftfegung erfolgen tann. Angenommen wurden ein deutschnatio­naler Antrag, der die Ermittelung der Erzeugungskosten den dazu bestellten örtlichen Rommiffionen übertragen will, ebenso zwei fo= aialdemokratische Anträge, deren einer amtliche Fest­stellung der bisher nicht erfüllten Lieferver träge und Maßnahmen fordert, damit diese Erfüllung schleunigst erfolgt. Der zweite sozialdemokratische Antrag fordert Feststellung der Minderdeckung an Kartoffeln in den einzelnen Städten bzw. Bezirken als Unterlage für eine zweckmäßige Berteilung.

Horthy  - Telegramm und Reichsregierung.

In Naugard   war ein Hungerstreit ausgebrochen. Das preu­Bische Justizministerium hat am Dienstag abend einen Kommissar

hingeschickt. Der Hungerstreit ist inzwischen aufgegeben worden.

Den Untersuchungsbericht des Landtagsausschusses findet der Leser im Landtagsbericht.

Nollets Kinderangst.

TU. verbreitet folgende Meldung: Das Telegramm des Reichs­verwefers Horthy an den Prinzen Rupprecht ist Gegenstand von Be ratungen innerhalb des Reichskabinetts gewefen. Die Reichsregie­rung hat sich entschlossen, dem Wunsche der Sozialdemokratie nicht nachzukommen, die eine Verwahrung an die Adresse Ungarns   for­derte. Vielmehr wird auf diplomatischem Wege der ungarischen Re- Erfurt, 23. November.  ( WTB.) General Nollet besichtigte heute gierung zu verstehen gegeben werden, daß eine Wiederholung nachmittag das Werk Erfurt   der Deutschen   Werke. An der Besich­berartiger verantwortlicher Kundgebungen zur politischen Beunigung, die etwa zwei Stunden dauerte, nahm auch der Betriebs­ruhigung des deutschen Volkes beitragen müßte. rat teil. In der sich anschließenden Besprechung meinte General Nollet, indem er besonders auf den Bau von Schreibmaschi­nen hinwies, daß sich das Werk vollkommen umstellen laffe. Auch die Fabrikation von Jagdwaffen müsse Frankreich   als gefährlich ansehen. Ein hiesiger Berichterstatter meldet: Als der Betriebsrat den Nollet in deutscher Sprache: Das sagen Sie, aber nicht Ihre waffen unter allen Umständen verhindern würde, fagte General

Für die ganze Internationale. Wie wir dazu an zuständiger Stelle erfahren, entspricht diese Brüssel  , 23. November.  ( WTB.) Wie die Agence Meldung in feiner Hinsicht den Tatsachen. Eine Entscheidung über Belge meldet, hat der Bollzugsausschuss der zweiten 3nter- die in die Wege zu leitenden Schritte ist bisher noch nicht erfolgt. nationale, der Im übrigen ist nicht recht ersichtlich, welcher Unterschied zufammengetreten ist, einen Beschluß gefaßt, wonach eine zwischen unserer Forderung und der angeblichen Entscheidung des General Nollet darauf hinwies, daß er die Fabrikation von Militär­3nternationale Sozialistentonferenz ein­berufen werden wird, um die Einheit der Juter- wird. Nicht mehr und nicht minder. Alle Haarspaltereien müssen das Ungehörige ihres Verhaltens zum Bewußtsein gebracht nationale wiederherzustellen, und an der Abrüstung Europas   und der Befestigung des Friedens zu arbeiten. wir schon der TU. überlassen. Oder ist der 3wed ihrer voreiligen Der Ausschuß beschäftigte fich ferner mit der Lage in Berlautbarung der, uns von vornherein von der Laft eines Erfolges Georgien  , weiter sprach er fich mit Nachdruck gegen eine in dieser Frage zu befreien? neue Absage an die Bolschewifi in der Angelegenheit der Hilfeleistung für die Hungernden in Rußland  aus. Die zweite Internationale wolle gern an der Hilfs­aftion mitarbeiten, jedoch nur gemeinsam mit der Amster­damer Gewerkschaftsinternationale.

Eröffnung der deutsch  - polnischen Konferenz. Unterausschußberatungen in Danzig  .

Genf  , 23. November.  ( WTB.) Heute vormittag wurde im Völkerbundpalast dle polnisch- denische konferenz durch eine Begrüßungsansprache des Generalferretärs des Bölferbundes Sir Cric Drummond und durch eine Eröffnungsrede des Präsidenten Felir Calonder eröffnet, auf die Reichsminister a. D.

Soiffer und der polnische Bevollmächtigte 01130 witi ant

worteten.

Cine zweite Sigung fand am Nachmittag statt, in der der Ar­beitsplan besprochen wurde. Es wurde beschloffen, die Materie muf elf bis zwölf Unteransschüsse zu verteilen, die vor­aussichtlich in Danzig   fagen werden. Eine dritte, voraussichtlich die letzte Genfer   Sigung der beiden Abordnungen findet morgen

Verhaftete Geheimbündler.

Rinder!"

Die belgischen Wahlen.

Brüffel, 23. November.  ( Agence Belge.) Bei den Wahlen zu den gesetzgebenden Körperschaften gewinnen die katholiten Der Verband nationaler Offiziere im Komplott. acht Size; die Sozialisten verlieren vier Sihe, der Befihstand Auf Verenlaffung der badischen Landesbehörden wurden in den teilnehmer, die Frontpartei, die Mittelstandspartei und die Partei Auf Verenlaffung der badischen Landesbehörden wurden in den der Liberalen bleibt unverändert. Die Partei der ehemaligen Kriegs­letzten Tagen in Berlin   verschiedene Personen wegen Geheim- der nationalen Wiedergeburt verlieren je einen Sih. Bon den der bündelei verhaftet. Es handelt sich, wie die TU. erfährt, um Neuwahl unterliegenden 93 Sigen im Senat erhalten die Katho­mitglieder der aus der Erzberger  - Affäre bekannt gewordenen Ge- liken 42, die Sozialisten 3 und die Liberalen 18. heimorganisation C, die ihren Sit in München   hat und über das ganze Reich verbreitet ift. Unter den Ber- Hölz schwer nervenleidend. Wie die Korrespondenz BS. meldet, hafteten befinden sich der Geschäftsführer und 3 wei& affle hat vor zwei Wochen Dr. Schminte, Arzt in Bad Eister, mit Ge rer des Verbandes der nationalgefinnten Offi- nehmigung des Juftizministers Max Hölz   besucht und seine Ansicht 3iere", Berlin  , Schellingstraße.

Der bayerische   Festungskrieg.

München  , ben 23. November.( Eig. Drahtbericht.) In Bayern  ist wegen des Beschluffes der Reichstagstommission, auch die Zustände in der Festung Niederschönenfeld   zu untersuchen, ein fünstlich her. vorgerufener Sturm der Entrüftung entfesselt worden. Die Bane­rifche Staatszeitung" geht dieser Propaganda mit der Drohung einer Abtrennung Bayerns   vom Reich voran, und schreibt: Die Ausführung des Befuches der Reichstagskommission tönnte Am Schluß der zweiten Sigung gab die Konferenz folgende unter Umständen von einer Tragweite für die Weiterbildung des emiliche Mitteilung heraus: Der von den alliierten und assoziierten Reichsverfassungsrechtes werden, die sich heute faum übersehen läßt. Hauptmächten angenommene Beschluß des Böllerbundsrates über Der Ministerpräsident hat inzwischen an die Zeitung der Straf­

nachmittag flatt.

Kreisleriana.

Ronzert- Umschau von Kurt Ginger

dahin ausgesprochen, daß Mar Höiz trant und nicht haft­fähig fei. Legten Sonnabend und Sonntag fanden Konfeta renzen im Buchthaus zu Münster   zwischen Justizrat Dr. Broh, dem Verteidiger von Mar Hötz, dem Geheimen Regierungsratn Sumann, dem Bertreter des Justizministers, ferner dem Anstalts­direktor und dem Universitätsprofeffor Loebben, dem leitenden An­ftaltsarzt, statt. Auch letzterer erklärte Hölz für zweifellos rant und schwer nervenleidend. Nach Angaben feines Berteidigers leide Hölz an Nervenfchmerzen und ist so schwach, daß er oft hinfällt und sich dabei angeblich Verlegungen zugezogen hat. turen auf dem Hofe des Lazaretts angeregt; Hölz fowie sein Ber­Vor allem flagt er über Mangel an Luft. Es wurden Liege­teidiger bestehen jedoch auf Beurlaubung in ein Sana torium, da Hölz in seinem jezigen Zustande meder eine Gefahr bilden noch flüchten fönne, andererseits im Zuchthaus zugrunde gehe.

und ein halb Dußend der Dorfhonorationren haben das Weib für ihr Bergnügen geheuert. Eie läßt alles über sich ergehen, denn fie verbraucht viel von der Manneskraft. Nur zwei tommen auch an ihr Herz: der Apotheker und der Gendarm. Das gibt einen Hahnenkampf auf Tod und Leben. Die Flinte entscheidet, es bleibt der Gendarm, der junge, hübsche Keri, den die Frauen ständig am Wickel halten, auf der Wahlstatt.

All dieses derbe Leben ist bayerisches Leben, Bergvolfsmanier, Grobheit, die feine Grenzen und Schranken tennt, dialektisch ein­gefärbtes Menschentum. Im Lustspielhaus vergißt man das voll­fommen. Man gibt sich kaum die Mühe, das Stück zu lokalisieren. Selbst Albert Baffermann, der den Haupthahn, den Apotheker spielt, versagt in diesem Buntte. Lautensad befaß eine handfeste Geschicklichkeit, wenn er die Menschen mit ihren alltäglichen Wider­sprüchen und Gegenfäßen auf die Bühne schleuderte. Die Männer, die sich bei Lautensad in die Knochen fahren und nach echter Bauernart zu holzen anfangen, scheinen echt und wahrhaft. Nur geht es nicht, wenn fie aus ihrem Heimatboden entwurzelt werden. Schauspielerroutine fann niemals wirklich Volkstümliches erfeßen. Und so ist es bedauernswert, daß Albert Baffermann und Hermann Ballentin das Bauerntum nur mit animalischen Mitteln dar­stellten. Ihr Mundwerk versagte, und dieses Mundwerf raffelte feftfam eindrucksvoll unter der Feder dieses armen, theatergierigen und zu Lebzeiten vom Theater immer wieder zurüdgestoßenen Hein­rich Lautenjad.

Und wieder mahnt etwas rückläufig an Kreisler, der als Maß­ftab unerhört bleibt, und mit dem zusammen man überhaupt nur noch zwei lebende Geiger in einen goldenen Topf werfen fann. Eine Atempause alfo: Steffi Rofchate- Thoma ist teine Den Kreisler des Dichters Hoffmann, der in begeisterter Liebe große Geigerin und wird feine werden, selbst wenn sie ihr Lampen au Mozart sich Amadeus nannte, den Phantasie- Kreisler, den Brahms fieber und ihre Spielunsicherheit überwunden hat. In der Kammer­imb Schumann, Offenbach   und Wagner liebten, den meinen wir mufit macht sie gute Figur, als Solistin mit Orchester scheitert sie. heute nicht. Reine Zeit ist zum Sput, und die traffe Weltgegen. Ein Wagnis, Flesch das Biolinkonzert von Dohnanni nachzuspielen. wart lehrt uns, daß leider zwifchen ber romantisch- geisternden Welt Griffe und Läufe werden durch Zufall auch einmal ganz richtig und des Scheins und der Wirklichkeit doch so tiefe Unterschiede find, wie ganz fauber, und eine Kantilene schmiegt sich sogar fanft ins Herz. fie nur die rojige Brille eines grotest- großartigen Dichters über Bei so schlechter und wackelnder Haltung der Geige, bei so steifer sehen konnte. Der Zauber alter Romantik bleibt, auch wenn unser Gelenktechnik aber fann fein Ton tragfähig groß bleiben. Hier ist Frig Kreisler im Bunde mit Nitish mufiziert. Das alte Bild von Grund aus neu zu lernen, damit ein schönes Talent nicht um­der gehobenen Stimmung im philharmonischen Konzert, bas Publi- fomme. Hildebrand bot alle Geschicklichkeit auf, um die Fähr fum ein wenig frisiert und stilifiert nach Callots Manier. Und fen- niffe pergeffen zu machen. fationslüftern. Das sonst so öde Haus ist feierlich und hell. Nitisch Ueber Steffi Rofchate, die schon beffer spielte, fann man ernst läßt seine Truppe auf gelben Revalo- Geigen fpielen, die dumpf, haft sprechen( und vielleicht einmal böse werden); fie bleibt auch bei ftumpf, fehr träftig und sehr wenig edel flingen. Und doch-Indisposition und Echulvergessenheit beachtenswert. Ueber Julius doppeltes Bunder der Regie! begleiten sie das Beethovensche Siber aber ist zu lachen, oder wäre zu lachen, menn Reflame Ronzert mit duftiger Stille, fast lautlos, aufhorchend. Es lohnt ihn nicht zum Genie stempelte. Bier eigene Konzerte: da heißt es sich: Kreisler macht zroar in dem Allegrofag ein paar willkürliche warnen. Nicht weil Siber schlechter spielt, wie ein durchschnittlicher Tempo- Anläufe, die im 3wischenspiel Mirisch fug und übergangs- Konservatorist, sondern meil er sich nicht entblödet, einigen hundert Aber was besagt das gegen die start- geistige und Hörern klassische Werte in einer Berballhornung eigener Faftur warm- finnliche Einfühlung eines Mufilers und Birtuosen in die ftümperhaft vorzusetzen( Beethoven  , Schubert). Auch der Begleiter höchste Atmosphäre größter Mufifideen! Die Kreislersche Kadenz Goehr am Flügel dürfte solchen Schnidschnad nicht mitmachen; er zum ersten Satz ist schlechthin ein Meisterstück, sie überragt im vir- bringt sich um einen Ruf, noch bevor er ihn hat. Siber ist Jurist tuofen Glanz und in der musikalischen Durchdachtheit auch die und Doktor und Romanschriftsteller. Nun: Nervenheilkunde hat Joachimiche. Ganz föftlich, wie im Affordspiel die Themen weit er nicht studiert. Und in den Elirieren des Teufels wäre noch ein und eng nebeneinander laufen und sich zu umschlingen scheinen! Blas für sein charakteristisch geschnittenes Brofil. Ein unheim­Kreisler, der Mensch und Birtuos, wurde so enthusiastisch gefeiert, ficher Gast! So etwas kann nur in Berlin   eriftieren und Erfolg wie sonst nur Nitisch selber an dieser Etätte, und auch jest wieder, haben. Die Manieriertheit allein genügt schon für den Beifall, auch da ihn die deutsche Erde zurückgewonnen hat. Er spielt jegt in ohne Talent. Edward Weiß hat viel Talent; er sollte die Sucht, ganz Deutschland   für die Armen, die Kinder, die Geschädigten und in Busonis Manier zu spielen und seinem Jungengesicht die schlecht Kranken. Wie wär's wenn dieser feltene Mann, der im Gefühl passenden Alterszüge aufzusehen, aufgeben. Anschlag, Fülle des jeiner Berufung teinem Wunsche taub bleibt, statt für die Armen Lons, persönliche Fühlungnahme mit dem Wert interessieren selbst nun auch einmal vor den Armen, vor den Erdfchwachen, vor den bei so äußerlichen Stücken wie den Etüden Altans  . Sehr viel be= Schwerstarbeitenden spielte?! Welch ein Glück, die Erleuchtung fcheibener gibt sich Günther Homann: ein technisch versierter, Zur Franz- Diederich- Beier, die die Bolts bibne am Montag, und Begeisterung aus den tränenden Augen derer zu lesen, die poesievoll nachdentlicher, ruhig und sauber gestaltender junger den 28., im Berliner   Rathaus ja al veranstaltet, find noch Einlag zum ersten und vielleicht einzigen Male bas Konzert der Konzerte Pianist.  farten zu 3 M. in der Buchhandlung Vorwärts, in der Ge von Meisterhand gespielt hören. Und dazu: Nitischs Bruckner- Die Woche ist aus. Tonita und Dominante hießen Nitisch und äftsstelle der Boltsbühne, Linienstt. 227, in der Bolts. Kreisler. Das ist für lange nicht aus dem Ohr zu schaffen. Und banenbuchhandlung, bei Zies usw. zu haben. Welch Zusammenhang der Dinge? Die Klinalers spielen als fanfter Nebenafford in der Großstadtmufif flingt das Flöten- Im Kleinen Theater ist die Erstaufführung von Die Riebe ein Streichquartett von Kreisler; wir werden gespannt darauf Harfen- Ronzert Mozarts nach, wundervoll von Bril! und Saal wat auf nächste Woche verschoben worden. achten. Aber erst muß der Blick vom Meisterdirigenten weggewant: hingeträumt, geschmacooll und zart begleitet vom Orchester der Im Theater am Kurfürstendamm   findet am Donnerstag die werden zu einem unbeholfenen, dem der Ruf eines Mahler- Diri- Berliner Aerzte. 50. Aufführung des Lustspiels Ingeborg" von Sturt Goch in der Bremieren­genten vorausgeht, und der mit sehr linkischen Berbeugungen über besetzung statt.

Gebet!

ber IX. Sinfonie feines Gottes in Schweiß gerät: Klaus Luftspielhaus: Hahnenkampf" von Zautenfac.

Da diese bayerische   Komödie nur ein Aufriß und nichts Aus geformtes ift, gab man noch Otto Erich Hartlebens Gitt­liche Forderung" dazu. Hier soll Bassermann der thürin gische Kleinstädter sein, der das forfche Barietémädel erft mißachtet, aber schließlich doch mit Wonne in die Arme nimmt. Bassermann steigert den Ton sofort allzufehr ins Flotte. Der Lebemann kommt bei ihm besser weg als der Spießer. Das entspricht dem Ulf­gehalte des fleinen Stüdleins nicht. Und man fragt fich zum Schlusse, warum denn Baffermann alle seine Rollen überschreit. Mar Hochdorf.

Bringsheim. Ueber die Verwirrung, und Verirrung dieses nur Der Tuberkulosefilm Die weiße Seuche wurde, wie wir be­noch in genialischen Lupfern aus Liederinnerung und Tschai­richteten, fürzlich im Maimorfaal zum erstenmal gezeigt. Die Kultur Jezt werden auch die Krümelein des seligen Heinrich Bauten abteilung der Ufa   veranstaltet jest in Groß- Berlin die Vorführungen diefes Family- Schwermut blendenden Werks ist hier schon mehrfach ge- sad aufgepict. Die Pfarrhaustomödie" war faftigites Bolkstheater. Silins nicht nur in den Kino- Theatern, bei besonderen Gelegenheiten( Buß­sprochen worden. Im Zirtus zerflattert das innerlich Berriffene und" Das Gelübde" erschloß ein Stück Pfaffenwelt, in das der Theater  - lag, Zolensonulag u. ä.), sondern auch in einer Anzahl von Sälen Berlins  Geloferte noch mehr. Nur Teile werden geschlossen hörbar, auch disse mann nicht oft eingedrungen war. Die Tragikomödie vom Hahnen- Borführungen eignen sich besonders für Vereine, Berbände, Krantentassen, während der Abendilunden, um jedem den Besuch zu ermöglichen. Diese troden, einfagrichtig, unbeschwingt, falt. Statt in pier Sägen aufampf verrät nicht viel von Lautensacs echtem Theaterblut. Alle Borte veranstaltungen, fowie für Schulen. Nähere Auskunft erteilt der frieren, fpringen die Richtfanatischen mit zwei fühnen Eägen i Dinge und Menschen bleiben etwas in der Stizze. After Männer andesansicut in haienische Boltsbelehrung, Berlin   NB., Luisenplat 2-4, die Totenfonntagsfreiheit hinaus. Rampf um das Melo, das eine bayerische Sudet ist. Der Apotheker en ung der Ufa, Friedrichstr. 209.