Wir müssen zur Affion fommen. Wie organisieren bzw. freiben wir die Uffion vorwärts?
Vom Hungerstreik.
marschiert auf am Starnberger See . Für uns steht die bin mit Höllein zum erftenmal am Dienstag zufammengefommen. I fann es ohne Unterschied der Richtung- nur eine AufFrage: Es wurde verlangt, wir follten zur Tat greifen. Wir gabe geben: die Arbeiter vor der Niedertracht sollten mit allen Mitteln versuchen, den Generalstreit zu dieser Führer" zu warnen, die mit den gemeinſten steigern. Das murde am dritten Festtag versucht, und zwar mit Lügen und Provokationen vorgehend, rücksichtslos ihre Opfer Das waren ungefähr die Gipfelpunkte. Nach Delsner ergriff dem Erfolg, daß die wenigen, die wahrscheinlich nicht reingehen ins Verderben treiben. Schneider das Wort.( Der Redakteur des Mansfelder kommy- wollten, am Mittwoch hineingegangen find. Der Mittwoch hat sich in der gleichen Bahn bewegt. Wir bekamen Berichte aus nistischen Organs. Red.) Schneiders Ausführungen ergaben, daß dem ganzen Reich, die außergewöhnlich günstig waren: Berlin er fish in einer Art und Beije engagiert habe, daß er nicht mehr Wie amtlich mitgeteilt wird, ist in Torgau der Hungerstreit stand im Generalstreit, Leipzig , das Ruhrgebiet zurüd konnte. Er begrüßte den Standpunkt der" Roten Fahne" und selbst Nordbayern fingen an.( Unsere Leser wissen aus davon erhalten anscheinend Nahrung von Mitgefangenen zugesteckt. beendet: In Lichtenburg effen noch vier Gefangene nicht; zwei und daß sie sich so festgelegt hatte. Er hatte dasselbe am Sonnabend getan.( Es folgen noch verschiedene Redner, darunter persönlicher Erfahrung, daß in Berlin kein Generalstreif Der Zustand aller Gefangenen ist unbedenklich, eher gebessert. In Schmidt selber, der zu bremsen sucht. Red.) Während ich sprach, war, die KPD. - Leitung hat toller als irgendein Kriegs- Wittenberg nehmen alle Gefangenen wieder Nahrung an. Die Gepresseamt die Arbeiter belegen. Red.) Etwas Wich- fangenen in Lichtenburg werden nunmehr in Gruppen, nicht mehr tamen Nachrichten aus Teutschenthal . Dort zögen Truppenwählt poli- alle zusammen, untergebracht. Nur in einem Falle ist die Gruppe transporte durch Röblingen . In Eisleben sei die Sipo auf der tiges: Es kommt die Parole: Rein in die Betriebe Straße. Ich glaubte das natürlich. Ich glaubte a uchtische Arbeiterräte." Ich habe die Parolen erst durch Freundlich er- 20 Mann start, sonst sind die Gruppen viel kleiner. die Sache mit dem Landarbeiterstreit, auch das mit Ober- fahren. Die Parole wurde insofern befolgt, daß man in die Betriebe Der Nachfolger Oerters. schlesien und selbst das am Starnberger See . Unter dem hineingegangen ist, aber nicht wieder hinaus. Eindruck dieser Meldungen mußte ich mich abschwächen.( Es folgt der Restauration und sprach mit Groh dem Aelteren. Neben ihm Am ersten Feiertag spielte sich folgendes ab: Ich stand unten in Braunschweig , 25. November. ( TU.) Wie die„ Neuesten Nachdann ein persönliches Gespräch Schmidts mit Schneider, wobei stand der Genosse Abramowitsch, und Groh sagte zu mir: richten" melden, ist in der heutigen Landtagssigung der Abgeordnete Schneider erklärt, daß sich in seinem Bezirk die Sache nicht mehr Denk bloß an, die Zentrale existiert nicht mehr, sie sind alle gerüdt, Grote wohl( Unabb.) mit 30 Stimmen zum Nachfolger des von halten ließe".) Delsners Schlußworte gingen dahin, daß der Kampf die Sache ist vollständig hoffnungslos." Ich habe mich feinem Amte zurüdgetretenen Ministers Derter gewählt worden. in vollem Gange sei, unser Bestreben müsse es sein, ihn 3 aufgeregt und gesagt:„ Oben werden uns solche Berichte ge Bei der Abstimmung wurden 25 weiße Zettel abgegeben.
steigern.( In Wirklichkeit hatten bis dahin noch gar keine Kämpfe stattgefunden. Red.) Die Aktion müsse über den Stämpfe stattgefunden. Red.) Die Aktion müsse über den 20. hinausgetrieben werden, erklärte er. Ziel: Bewaffnung der Arbeiterschaft, Erreichung der politischen macht... Ich hatte den Auftrag, die städtischen Arbeiter zu überzeugen, damit diese sich am Generalstreif beteiligen... Am Sonnabend war ich dann mit den Funktionären der Betriebe zusammen, und haben wir die Frage des Generalstreits reiflich besprochen. Wenn wir das Elektrizitätswert und die Straßenbahn stillegen wollten, müßten wir mindestens zwei Mann in Schuhhaft nehmen. Solange deren Fauft noch auf den Arbeitern lag, so lange fämen
wir nicht zum Generalstreit.
Am Sonntag abend habe ich die Funktionäre der Partei zu sammenberufen. Wir unterhielten uns über die Lage. Delsner fagte das selbe, was er in der Bezirksleitersigung ausführte. Ich fagte nur, daß sich jeder einzelne unterzuordnen habe. Am Montag sollte in Eisleben der Radau losgegangen sein. Dort sollte schon gekämpft werden. Das bewahrheitete sich aber nachher nicht. Wir
geben, und Du behauptest das Gegenteil. Drücke doch die Stimmung nicht runter!" Aber dadurch wurde der erste Reim zu dem gelegt, was wir nachher bestätigt gefunden haben,
daß wir belogen worden sind.
Breslau , 25. Novbr.( WTB.) Wie das Polizeipräsidium mitteilt, wurde auf Ersuchen des Untersuchungsrichters in Offenbach Am Dienstag fühlten wir uns veranlaßt, weil wir sahen, daß vorgestern hier ein Student Koppe verhaftet und nach Karlsruhe die Sachen verpufft waren, Stellung zu nehmen, um den General- abtransportiert. Außer ihm wurden noch sechs weitere Studenten streit ab zublasen. Wir fünf bis sechs Vorstandsmitglieder tamen festgenommen, es sind dies ein Bruder des Koppe, ein Bernhard, zusammen und verlangten Abruf. Da ist es die Genoffin Mergein Kusch, ein Owad und zwei Freiherren von Zedlitz- Neukirch. Es ner, die sich aufplustert, mich Feigling schimpfte und sagte, liegt der Verdacht der Geheimbündelei gegen sie vor. Die Erdaß es eine Gemeinheit sei, in Halle den Generalftreif abzu- mittlungen werden voraussichtlich in den nächsten Tagen zum Abschluß blasen, während Erfurt in Aufruhr stehe und Berlin endlich auf die gelangen. Dann werden die Verhafteten, nachdem die KollusionsBeine gebracht wäre usw.( Es folgen noch einzelne Mitteilungen gefahr beseitigt ist, wieder freigelassen werden. über den Abbruch des Generalstreifs. Red.)
Interessant ist es noch, wie man sich den Generalstreik auf den Werkstätten dachte. Die Abstimmung hatte ergeben: 600 gegen, 400 für den Streik. Um die 600 Nichtkommunisten rauszubringen, verlangte der Obmann etwa 200, wir wurden dann einig auf eine Gruppe.( Eine Bestätigung des kommunistischen Terrors. Red.) Am Donnerstag war eine Versammlung. Scholem spricht, und ich erfahre, welche mieße Nachrichten Scholem mitgebracht hatte, und hörte seine Mede. Er war an dem Tage nicht der Radau längeren Ausführungen, daß die Bezirksleitung mit der Profla trompeter wie sonst. mierung des Generalstreifs für Halle ganz falsch operiert Interessant ist die Auffassung Hölleins. Ursprünglich stand habe. Statt ihn sofort zu erflären, habe sie ihn einen Tag vor er auf dem Standpunkt, man müsse die Straßen- und StaatsKarfreitag angefeßt, infolgedessen sei er gar nicht in Wirksamkeit bahn stillegen, nachher sagte er, das wäre gar nicht gefreten. Red.)
in Halle glaubten die Nachricht, daß in Mansfeld die Kämpfe im Cange wären. Merfer ist der illegale Leiter vom Bezirk Mansfeld gewesen.( Schmidt beklagt dann in
Am Karfreitag fand die Sihung im„ Dresdener Hof" statt, wo die Parole herausgegeben wurde: Provozieren um jeden Preis. Stürzt Straßenbahnen um, schmeißt Handgranaten! Die Ausführungen wurden von Delsner gemacht. Ich habe weiter nichts gejagt als: Ihr habt Deisner gehört, 3hr werdet danach handeln.( Es folgt ein längerer Bericht über die Demonstration auf dem Friedhof am Grabe der Märzgefallenen. Da diese Borgänge so geschildert werden, wie sie allgemein bekannt find, begnügen wir uns mit der Feststellung, daß Schmidt mit dem Borgehen Lemes nicht einverstanden war, der die Maffen auf forderte, ins Mansfeldsche zur Unterstützung der Aufständischen zu gehen. Red.)
Am ersten Osterfeiertage wurde die Parole herausgegeben: Ihr müßt unbedingt in den Distrikten zusammenkommen: Die Funktioäre sollten zusammengerufen werden. Am Abend wurden verschiedene Versammlungen aufgelöst. Die Demonstration selbst ist ruhig verlaufen. In einem anderen Zimmer tagte das Direktorium. Bon diesen beiden Sizungen, sowohl früh wie nachmittags, hatte die Polizei Nachricht. Am. Montag muß Höllein und gekommen sein, die in Gegenwart von Richter, Päzold, Freundlich eine Zusammenkunft gehabt haben, in der Höllein sich beschwert hat daß alle nicht auf die Beine fommt. Ich
Spekulation in Geld.
Ein kleiner Spekulant fragte einstmals einen großen nach dem Geheimnis feiner erfolgreichen Spekulationen. Sehr einfach," erwiderte ihm der große, für den fleinen besteht die Kunst darin, daß er immer mit dem Markte geht, und für den großen, daß der Markt mit ihm geht."
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Lachend ließ er den Verblüfften stehen. Das Spetulantentum an den Börsen der Welt genießt den Ruf mit melchem Recht, sei hier nicht erörtert einer fauf männischen Geschäftstätigkeit. In den Börsenberichten wird von der„ Berufsmäßigen Spekulation" ganz ernsthaft geredet. Ihr Verhaiten wird genau beobachtet. Man erfährt aus den Berichten, die ahnlich wie Kriegsberichte anmuten, ob sie zum Angriff vorging", ob sie sich„ in Reserve hielt" oder zur Deckung schritt" oder die Gewinne realisierte", ob sie die Baisse, das Fallen der Preise, oder die Hausse, das Steigen der Preise, für die an der Börse gehandelten Papiere begünstigt. Sie schöpft das Fett ab, ob die Papiere fteigen oder fallen, wenn sie nicht selber dabei reinfällt.
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An den Aktienbörsen liefert sie ihre größten Schlachten, ber
wesentlich.
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Deutschösterreichischer Parteitag.
Wie uns ein eigener Drahtbericht meldet, ist gestern abend im Ottakringer Arbeiterheim( Wien XVI.) der Sozialdemokratische Parteitag durch den Genossen Staret eröffnet worden. Der Barteivorsitzende Gen. Karl Seitz wies darauf hin, daß die Macht der Partei viel größer sei, als lediglich im Parlament zum Ausdruck tomme. Im letzten Jahre habe die Partei siegreich für die Repu blik gekämpft, die weniger durch die Monarchisten im eigenen Lande als durch die ungarische Militärdiktatur gefährdet sei, gegen die man fich nötigenfalls verteidigen müsse wie einst gegen die Sunnen, an die auch das Vorgehen der Horthy - Banditen im Burgenlande erinnert; jedoch sei das Proletariat Deutschösterreichs durch starke Durch diese Vorgänge haben wir gesehen, daß wir nach allen Bande mit dem ungarischen verbunden. Schließlich betonte Seiz den Regeln der Kunst belogen worden find, polifisch und militärisch. unzerbrechlichen Willen Deutschösterreichs zur Vereinigung mit der deutschen Republik. Ueber die militärische Sache habe ich mich mit Absicht nicht geäußert. Es folgten Begrüßungsansprachen der Genossen Cermat Unsere bisherigen Veröffentlichungen haben begreiflicher-( für die deutschen Sozialdemokraten der Tschechoslowakei ), Leser weise das größte Aufsehen hervorgerufen. Die Frei-( für die Burgenländer Sozialdemokraten, die ihre völlige Befreiung heit", bei der man in der letzten Zeit eine gewisse Annäherung vom madjarischen Joch ersehnen), Soren( für die Sozialdemokra der USPD . an die Kommunisten beobachten fonnte, rüdt mit ten Südflawiens) und eines Schweizer Genossen. Namens der sichtbarem Erschrecken von dieser sauberen Gesellschaft ab. Im Menschewiki hatte Martoff- Berlin telegraphiert. Anschluß an die Berichte Lemds und Bowitzkis zitiert die Heute beginnen die eigentlichen Verhandlungen. Freiheit" aus der Broschüre Baul Levis die Stelle, wo Levi schreibt, daß die Führer der KPD. das Recht vermirtt hätten, den deutschen Arbeitern jemals wieder unter die Augen zu treten. Die Freiheit" fährt dann fort: Die Vertreter des Reichsichazamtes und der Deutschen Werke Die kommunistischen Führer, die die moralische Verantwortung find foeben aus Paris zurückgekehrt und haben, wie die PPN. für die blutigen Opfer des März- Putsches und die furchtbare Schädi- hören, bei den Verhandlungen über die Deutschen Werke in Vergung der gesamten deutschen Arbeiterbewegung tragen, find diefer failles den Eindrud gewonnen, daß man auf gegnerischer Seite Warnung ihres früheren Vorsigenden nicht gefolgt. Als ob nichts bemüht ist, sich fachlich in die Augelegenheit zu vertiefen, und daß geschehen wäre, drängen fie sich wieder in den Vordergrund, beginnen man ihre Darlegungen mit Interesse aufgenommen hat. fie wieder ähnliche Treibereien, wie sie sie in den Monaten vor dem weiteren Entscheidungen werden in Versailles getroffen werden; März- Putsch nach sorgfältig ausgearbeiteten Plänen inszenierten. hoffentlich rechtfertigen sie den Eindruck der Abgesandten.
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Diese Ansicht der Freiheit" deckt sich mit unserer Beobachtung. Für jeden, der es ehrlich mit der Arbeiterschaft meint, Mark wird billiger, der Dollar steigt, da ist ein Geschäft zu machen. Und dabei haben diese Kerle nicht eine einzige wirkliche Mark im Befig; sie wollen nur an dem sinkenden Kurs gewinnen und geben der Bank nur die verlangte Sicherheit. Pfui Deibel! That's business. Das ist Geschäft. In den Vereinen und Bersammlungen wollen sie alle gute Deutsche sein, aber wenn das Geschäft winkt, sind sie gleich amerikanisch umgewandelt. Na, es gibt auch noch viele anständige Leute unter uns, die sich schämen würden, so ihr Vaterland zu verraten, das will ich nicht unerwähnt lassen.
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Auf der großen Börse in New York , Wallstreet , laufen alle Aufträge wie ein Wirbelsturm zusammen. Da werden die Kurse festgeseßt, da wird der Hauptkampf geführt, der sich regelmäßig nach Schluß der offiziellen Börse noch auf der Straße fortsetzt. Schon ging ein Gerücht um, daß der Dollar bald mit 800 Mark bezahlt würde, und in blinder Spielwut glauben ganze Massen kleiner Spekulanten daran. Alte Füchse wittern bei solchen Gerüchten allerdings große Gefahr, denn sie wissen aus Erfahrung, daß dann gewöhnlich ein mächtiger Reinfall der vielen kleinen Räuber zugunsten der großen vor der Tür steht.
Die große amerikanische Spekulation räumt zuweilen mit der fleinen ganz fürchterlich und rücksichtslos auf, aber es fehlt nie an
Kabinett Paschitsch bleibt, soll nur umgestaltet werden.
Die
Aus der Kundenzeit. Unwiederbringlich dahin scheinen die Beiten, in denen junge Handwerksburschen die Landstraßen entlang 30gen, bei Mutter Grün" schliefen, abwechselnd Klinten puzten". und dazwischen auch hier und dort einige Wochen, wenn's hoch tam, Monate in ihrem erlernten Gewerbe schafften. Poesiedurchwobene fellen leichter und dennoch tüchtiger Art. Freilich, die Landstraße Kundenfahrten, fröhlich gewandert und genossen von jungen Geist auch in unserer Zeit nicht ganz leer; jedoch, was heute dort fleucht und freucht, das ist lediglich der von grellster Not getriebene und von feinem freundlichen Stern geleitete zukunftslose Pennbruder. Das ist das nadte Ciend, dem faum ein Hoffnungsschimmer winkt.
Ein letztes Kundenbuch legt uns August Hinrichs, dessen Licht der Heimat" der Vorwärts" im vorigen Jahre zum Abe q"( Verlag: Quelle u. Meyer in Leipzig ; Preis, gut gebunden, brud brachte, auf den Tisch. Es heißt„ Der Wanderer ohne
28 Mart.
Nach dem Erfolg, den der erste Roman des Oldenburger Tischlermeisters( Hinrichs schafft noch heute an der Hobelbank!) hatte, verlangte der Berlag nach einem neuen Buch, und Hinrichs gab Erinnerungen aus seiner Handwerksburschenzeit. Biel Jugend, viel Liebe, viel Enttäuschungen, ja, auch regelrechtes Bummlertum, aber schließlich auch viel Züchtigkeit. Pflege=
auch an den Produktenbörsen iſt fie zu Hauſe. An der größten frischem Nachschub von fleinen, die auch may grog werden wollen, elfern hinaus in die Welt, den Rhein hinab, Güddeutſchland, Liroi
Getreidebörse der Welt, in Chicago , feiert fie oft wilde Orgien ihrer Macht, zum großen Verdruß der Farmer, die machtlos und zähne. knirschend zusehen müssen, wie sie die Weizenpreise niedrig hält, wenn die Ernte eingebracht ist, und hoch und höher treibt, wenn die Farmer nichts mehr zu verkaufen haben.
A. Baar.
Die schweigende Weltstadt. lleber die Einrichtung in England, des Tages des Waffenstillstandes durch zwei Minuten Stille zu gedenken, erzählt der Bericht der ,, Neuen Zürcher Zeitung ": Das eng Die Spekulation hat eine feine Nase dafür, wo die größten lische Volf hat den Jahrestag des Waffenstillstandes in der fast fponGewinne stecken. Neuerdings ist das Spiel mit dem Geld ihre be- tan entstandenen Weise gefeiert, die dieser Zeremonie am besten eine sondere Leidenschaft. Dem Devisenhandel, der Spekulation in Geld unabsehbare Dauer verspricht. Noch mehr als vor einem Jahre, wo und Wechseln, ist eine Hauptrolle zugefallen. Das schwerbedrängte der Trauerzug mit der Leiche des Unbekannten" einen sichtbaren Baterland, das fremde Noten und Devisen kaufen muß, um seine dramatischen Höhepunkt schuf, traten diesmal die offiziellen Beranfurchtbaren Schulden abzutragen, kämpft mit dem Spekulantentum ftaltungen zurüd. Man legte am Grabdenkmal Kränze nieder, aber um den Besitz dieser Wechsel, die das feindliche Ausland als Gold- schon nach einer Stunde waren die offiziellen Gaben von den Tauzahlung annimmt. Gierig hält die Spekulation fest daran, bis der fenden fleiner Bukette und Gebinde überdeckt, die von den Scharen namenloser Frauen und Männer den ganzen Tag hindurch gespendet Staat die geforderten Preise zahlt. Je größer die Not des Vater- wurden. Man hielt auch in der Westminsterabtei eine kurze Gedächt landes, desto größer die Gewinne. Geschäft! nisfeier ab und enthüllte die endgültige Grabplatte, die keinen Namen, Man spekuliert in Geld wie noch nie zuvor. Der Kampf zwischen aber eine etwas redselige Inschrift aufweist. Das war nicht viel anMart und Dollar steht im Bordergrunde. An den amerikanischen ders als sonstige offizielle Zeremonien. Aber um die GedächtnisBörsen tobt er in voller Heftigkeit, und von unseren lieben Lands- stunde legte sich wieder auf die Riesenstadt die feierliche Hand leuten da drüben hilft so mancher mit, das Bleigewicht der Speku- des Schweigens. Nicht nur auf den großen Plätzen, wo Tausende lation auf den Niedergang der Mark immer schwerer zu machen. und Zehntausende in dichten Scharen, den Hut in der Hand, den Blick Ein guter Freund aus San Franzisko schrieb mir fürzlich:" Sie zu Boden gesenkt, die zwei Minuten lang standen und schwiegen, auch würden es nicht für möglich halten, was ich jetzt hier an unseren in den entlegenſten Winkeln, wo man fein Signal mehr hörte, verdeutschen Landsleuten erleben muß. Fast alle sind aus Rand und stummte auf einmal der braufende Atemzug des Tages. Umsonst fuhren und hasteten bie elektrischen Wagen, niemand stieg aus, nieBand, sie berechnen, wie sie nach deutschen Mark reiche Leute ge- mand stieg ein. Man hatte diesmal geglaubt, wegen der technischen morden sind, und viele spekulieren, wie sie mehr, immer mehr für Schwierigkeiten eines plöglichen Stillstandes aller Verkehrsmittel ihre Dollars friegen können. Der fleinste Krauter, das dümmste die Eisenbahnen von dem Gesetz der Nationalfeier ausnehmen zu Luder, sie laufen zur Bank und schmeißen 20 oder 30 Dollar auf den müssen, aber man wird in der Zukunft wieder zum früheren Brauche Tisch und schreien: Ich verkaufe 2000, 3000 deutsche Mart." Die zurückkehren.
Italien , Wien und nach einer Reihe von Jahren wieder zurück in die Heimat. Flott erzählte und gestaltete Kundenfahrten, soziale Beobachtungen und mancherlei Erkenntnisse. Das Ganze durchaus nicht langweilig, wenn auch weniger ein architektonisch gegliedertes Kunstwert als vielmehr gut gewürzte Hausmannskost. Der Dichter an der Hobelbank versteht es trefflich, fleine Liebesepisoden zu geftalten und überschüssige Burschenkraft fich ausleben zu lassen; aber er hätte seinem Erinnerungsbuch tieferen sozialen und landschaftlichen Gehalt geben tönnen. Wenn er diese Zeilen liest, so wird er missen, daß ich auf das breite, soziale Zeitgemälde hinaus will. Die Romanform hätte ihm hierbei genügt. Dennoch: um des flotten Erzählertalents willen sei das Buch gepriesen.
Es ist nicht alltäglich, daß ein Handwerksmeister zünftige Romane schreibt, es sei daher bemerkt, daß aus des Verfassers Feder schon drei Bühnenwerke und zwei weitere kleinere Erzählungen hervorgegangen find. Die eine harrt noch des Druces, die andere erschien unlängst unter dem Titel„ Der Moorhof" im Friesenverlag in Wilhelmshaven . Wer das Glück hatte, den wackeren, bescheidenen Mann kennenzulernen, der wünscht ihm alles Gute. Sowohl im Reich der Musen, wie auch in seiner Tischlerwerkstätte in der KurJ. Kliche. wickstraße zu Oldenburg .
Hans Paasche , dem Friedensfämpfer und Lebensreformer, der von 1½ Jahren als Opfer der Soldatesfa fiel, fetzt fein Freund Magnus Schwantje ein literarisches Denkmal. Im Verlag Neues Vaterland, Berlin W., läßt er soeben ein Heft:„ Hans Baasche, Sein Leben und Wirken" erscheinen, in dem seinem Werden, seinen Wandlungen und Handlungen liebevoll, aber doch kritisch nachgegangen wird. Die mit Bildschmuck ausgestattete Schrift läßt den mutigen und uneigennüßigen Menschen wieder ganz lebendig mer den. Man darf solche Kämpfer und Märtyrer wie Baasche nicht pergeffen. Auch darum sei diese Biographie empfohlen. P. De