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Passenden Strömungen in Rußland   die wertvollste leiste, die dem neuen Kurs vom Ausland herkommen kann. Die führen- den Köpfe in Rußland   können dann mit Recht darauf hin- weisen, daß durch diesen neuen Kurs die Sache der Arbeiter- fchast nicht verraten ist, daß vielmehr dem gemeinsamen Interesse der ganzen internationalen Arbeiterschast durch die Anpassung Sowjetrußlands an die Bedürfnisse der Weltwirt- schaft gedient wird. Wenn wir also die Zeit für gekommen erachten, in der die internationale Arbeiterschaft an dem wirtschaftlichen Aus- bau Rußlands   aktiven Anteil nehmen muß, so bewegen uns keineswegs sentimentale Stimmungen, sondern wir fordern damit, daß die Gewerkschastsinternationale und ihre natio- nalen Glieder ihren Anspruch rechtzeitig anmelden, daß sie be st immenden Einfluß auf die Unterneh- mungen gewinnen, die Rußland   der Welt- Wirtschaft erschließen wollen. Besonders müssen die Gewerkschaften aus den internationalen Konferenzen, die sich mit dem russischen- Problem beschäftigen, in einer Stärke vertreten sein, die dem Interesse und der Bedeutung des Weltproletariats entspricht. Das ist die Gewerkschaftsinter- nationale nicht nur sich selber schuldig,- sondern vor allem auch dem russischen Proletariat, das wir in seiner bedrängten Lage nicht den so oft erprobten Methoden des Weltlapitals schutzlos preisgeben dürfen. « RachfchriftderRedaktion. Die Gedankengänge dieses Moskauer   Briefs sind so interessant und zum Teil so neuartig, daß wir sie gerne wiedergegeben hätten, auch wenn unsere sachlichenBedenken gegen sie stärker wären, als fie es tatsächlich sind. Auf keinen Fall darf aber vergessen werden, daß sich Rußland   im Zustande eines Experiments be- findet, von dem man nicht weiß, ob es gelingt. Die Zer- rllttung des Verkehrswesens, die tatsächliche Rechtsunsicherheit» die in Rußland   noch herrschen, stehen einem raschen Erfolg der Konzessionspolitik hindernd im Wege. Dazu gesellen sich, vom Verfasser unseres Artikels angedeutet, die großen äußeren und inneren politischen Schwierigkeiten. Richtig bleibt aber, daß die Arbeiterschaft Europas   die Sowjetregierung trotz alledem ermutigen muß, auf dem betretenen Wege weiter sortzu» E hreiten, weil er in der Tat der einzige ist, der, auf dem mweg über eine teilweise Wiedererstehung des Kapitalismus   die Möglichkeiten einer organischen sozialistischen   Auf- bauarbeit eröffnet. Für den wiederkehrenden Kapitalismus  ist Rußland   sozusagen jungfräuliches Land, uncrschlossenes Kolonialgebiet, in dem alle Voraussetzungen für ein rentable» Arbeiten erst geschaffen werden müssen: also ein Land der großen Risiken, das nur betreten wird, wenn große Gewinn a u s f i ch t e n winken. Damit ist der Gefahr der Wiederkehr aller frühkapitalistischen Zustände gegeben, die M a r x in seinemKapital" so erschütternd geschildert hat. Hier hemmend zu wirken, den Arbeitern des Konzessionskapitals die Er- rungenschaften des modernen Arbeiterschutzes zu sichern, ist in der Tat eine Aufgabe, die von der Gewerkschastsinternationale gar nicht stüh genug ins Auge gefaßt werden kann, und von der sie sich auch nicht ablenken lassen darf durch alle die Dann- fluche, die aus Moskau   gegendie gelbe Gewerkschaftsinter- nationale von Amsterdam  " geschleudert werden.
Keine Auflösung öer Stennes-Garöe) Eine Berliner   Nachrichtenstelle schreibt: Entgegen anderslautenden Nachrichten ist die Hundertschaft z. b. L. in der Schloßkaserne in Chorlottenburg bis heut» noch nicht aufgelöst, da einmal die notwendigen Abwicklung». arbeiten(?l) sich noch verzögert haben, und da andererseits auch die vorgesetzten Dienststellen nach dem Ausgang de» A erfahren? gegen die beiden Beamten E r r e a und Meyer scheinbar zu der Ansicht gekommen sind, daß die Auflösung der Trupp», die von ge« wisser Seite mit allen Mitteln propagiert worden ist, doch etwa» übereilt(?l) erfolgt sein dürfte. E« verlautet sogar, daß gegen. wärtig erwogen wird, einen Tell der Hunderrschaft unter anderen
Die Parabel von öen Heiden und Heldinnen. Bon Saf«d, dem Weis»«. C» kamen«inst ein Mann und/ ein« Frau zu mir, ein Gatt« und sein« angetraute Gattin, und sie sagten:»Wir sind einander über- Brussig geworden!" Und ich fragte:»Wieso die»?" Und sie sagten:.Wir sind»mander zu gewöhnlich geworden I Einstmals war ein» dem andern Held und Heidin heute ist da» längst vorüber!" Und ich sagte:.Napoleon   sah für Ioftphme nicht sehr heldenhaft au», wenn sie ihn mit hinten hinabhängenden Hosenträgern sah. Auch sah die Jungfrau von Orleans nicht sehr heldenhaft aus, wenn sie ihr Stirnhaar mit dem Munde festhielt, indeß sie sich hinteu den Schopf aufsteckte!" Und sie sagten:.Ja, aber Napoleon   war ein Held und die Jung- fvau von Orleans   war eine Heldint' Und ich sagte:.Helden und Heldinnen r5mvm nicht in seder Sekunde heldenhaft aussehen! Wenn sich der große Cäsar platt auf den Boden niederlassen mußte, um die Pa.-.toffeln, dl« er zu weit hinter» Bett geschoben hatte, mit der., Sonnenschirm wieder hervorzu- fischen dann sah er gar nicht heldenhaft au». Und'doch Ist da, «in« auch für Helden und Heldinnen sehr nötige Angelegenheit!" Und ich sagte zu der Frau:.AI  » dein Kind vor acht Jahren trank war wachtest du damals nicht mit deinem Datlea Tag und Rächt bei dem Kinde?" Und ste antwortet«:Ja, da» tat ich!" Und ich sagt« zu dem Manne:Als du In einer Spekulation die Hälft s deine» Geldes verlorst war deine Frau domal» nicht wie «in« klein« Klette stetig um dich herum aber nur, um dich aufzu- heitern und ohne jeden Lorwurf obgleich ste dich damals im Boraus gewarnt hatte?" Und er antwortet«:.Ja, so war est" Und ich sagt«:.Kniet nieder!" Und sie knieten nieder. Und ich sagte:Faßt euch bei den Händeul' Und sie toten so. Und ich betet« zum Geist des Lebens um Ihr Heil, bis ihnen die Tränen der Erinnerung und Lieb« in die Augen traten. Und ich gab ihnen einen leichten Schlag auf die Schulter und sagte:«Ich schlage dich zum Helden".Ich schlage dich zur Heldin!" Und sandte sie heim. Und sie lebten hinfort glücklich. (Uebertragung von Max Ha?«k.
Führern der Groß-Derliner Polizei einzugliedern. Der bisherige Leiter, Hauptmann S t e n n e s. der unmittelbar nach dem Tode de» Wachtmeisters Buchholz vom Dienst suspendiert worden ist, will jetzt aus dem Poliz.'idienst ausscheiden. Im Laufe der kommenden Woche dürsten vom Mini st er des Innern endgültige Entscheidungen über däs Schicksal der Spezial- truppe gefällt werden. Diese Nachricht, wie ein ähnlicher Tendenzartikel des .Lokal-Anzeigers". deuten darauf hin, daß wieder aller- Hand Machenschaften im Gange sind, um die bereits angeordnete Auflösung der Hundertschaft z. b. B. Hauptmanns Stennes zu hintertreiben. Man tut jetzt so, als ob durch den Freispruch im Buchholz-Prozeß die Gesellschaft reingewaschen sei Aber selbst wenn man den Fall Buchholz   vollkommen ausscheidet, so hat die Beweisaufnahme in diesem Prozeß auf anderen Gebieten Tatsachen zutage gefördert, deren zehnter Teil genügender Grund für eine Auflösung ist. Eine Hundertschaft, die mit vereinten Kräften Gesetz- Widrigkeiten begeht, die gegen den Borgesetzten, der diese Gesetzwidrigkeiten verhindern will, meutert und die gesetzestreuen Elemente mit Femgerichten terrorisiert, ist keine Polizeitruppe. Im Interesse der Ordnung und Diszi- plin muß diese Formation aufgelöst, müssen vom Söldnergeist angesteckte Elemente rücksichtslos aus der Schutzpolizei entfernt werden. Wir protestier'en auf das schärfste gegen die Möglich- keit, daß die Berliner   Schutzpolizei  , deren Geist im allgemeinen ein guter ist. durch die dunklen Gestalten derRingmannen" verseucht wird. Dem Innenminister Genossen S e v e r i n g und dem Polizeipräsidenten Genossen Richter rufen wir zu: Fest bleiben!_ tzohenzoUecneinkünste X Minifterpenstonen Professor Konrad Bornhak. der unter dem allen System beivölligunzureichenderLefähizung lediglich au» dem Grunde als Stoatsrechtslehrer an die Berliner   Universität berufen wurde, weil er halbobsolutistlsche Theorien vertrat, hotte jüngst im.Lokal-Anzeiger" giftgeschwollene Behauptungen über Ministerpensionen ausgestellt, deren total« Unrichtigkeit hier schon dar- gelegt wurde. Bon sachkundigster Seite erfahren wir hierzu noch: Wir haben nach der Revolution ollerding» eine Reihe von Reichskanzlern und vordem Bolkebeauftragten gehabt, von den Dolksbeauftragten be- zieht keiner einen Pfennig Pension au» der Reichskasie. Der ehemalige Reichskanzler Scheidemann   bezieht gleichfalls keinen Pfennig Pension, ebensowenig der Reichskanzler Lauer. Da» gleiche gilt von dem ehemaligen Reichskanzler Her- mann Müller(alle drei Sozialdemokraten). Dann folgt« al» Reichskanzler F e h r e n b a ch, der al» einziger Pension bezieht« Gründen, die weiter unten dargelegt werden. Durch die Tatsach«, daß wirso viele Minister" gehabt haben, woraus Bornhak«ine besondere Belastung der Reichskasie herleitet, wird in Wirklichkeit kein Pfennig mehr ausgegeben, al» wenn die Minister nie gewechselt hätten. Denn an dem Tage, wo der Ministe? oder Ministerpräsident ausscheidet, schneidet sein Ge- halt vollständig ab. Cr muh sogar da» zurückzahlen, was er bei der für drei Monat« im oorau» erfolgenden Gehalts- Zahlung zu viel erhalten hat. Wenn immer auf die Gewerkschaftssekretär« hinge- wiesen wird, für die eineFutterkrippe" geschaffen sei, so ist fest- zustellen, daß kein einziger von den früheren Sewerkschastssekrelären eine ZNinisterpenflon bekommt. Von den sozialdemotrallschen Tllil- gliedern der Rcichsregterung hat überhaupt noch keiner ein« Minister- Pension erhallen. Dann kommen die Fäll« der Rechtsanwälte. Herr Rechtsanwalt B l u n ck(Dem.) hat keinen Pfennig Pension bekommen, ebensowenig in Preußen Rechtsanwalt Heine (Soz.). Obwohl eine Borschrift besteht, wonach durch Reichsrat». beschluß Rechtsanwälten ihre Derufszeit angerechnet werden kann, haben die betreffenden Herren selber auf dem Standpunkt gestanden, daß fie nichts beanspruchen wolllen. Rur bei dem Rechtsanwalt Fehrenbach wurde«in« Ausnahme gemacht, weil er Jahre alt war, vordem Reichskanzler war und schon«ine Reihe von Ehrenämtern verwaltet hatte, durch die er seiner eigentlichen Praxi» ganz entrückt war. Ihm ist auch nur die Hälfte seiner Anwaltszeit angerechnet worden.
Sind olle Tiere abrichlbar? Tiere abrichten heißt, Ihr Lern- vermögen auszunutzen. Zunächst lernt das gefangen« Tier, daß seine im Freilcben zweckmäßigen Fluchttrieb«, denn Hunger, Liebe und Furcht erhalten da, Getriebe, fortan unzweckmäßig sind, da- mit wird e» zahm. Sodann kann es bei Lohn und Straf« be- stimmte Verrichtungen als ihm zweckmäßig erkennen und sich daher dies« angewöhnen, soweit seine Anlagen dazu taugen. Die schein- baren Höchstleistungen, wie das vollendet elegante Radfahren eine» Schimpansen oder die hochgeschätzten Dienste de» Jagd- und Wach- Hundes, beruhen nicht aus überragende Intelligenz lieser Tiere, sondern auf besondere Eignung ihrer körperlichen und geistigen natürlichen Anlagen: der Hund ist nicht klüger al» die Katze oder dos Pferd, aber er befindet sich in der Gesellschaft der Menschen unter weniger unnatürlichen Bedingungen al, ander« Haustiere. Außer bei Haartieren und Lögeln ist ein« gewisse Abrichtbarkeit auch bei niederer Tierwelt verbreitet. Eidechsen und Fische wer- den handzahm vorausgesetzt, daß man ihnen nie Ungünstiges zu- fügt ähnlich Froschlurche, besonder» Laubfrosch und Kröten, und selbst Wasser- und Grasfrosch stehen im Grunde nicht ander» da, wenn auch ihre ungestümen Bewegungen ste weniger zur Eingewöh- nung an enge Behälter tauglich machen. So lasien Wasserfrösche in einem eingezäunten Dorfteich ihr Konzert dicht vor den Menschen vernehmen und zeigen sich ohne Scheu mit Ihren Schallblasen wie die in freier Natur. Von gezähmten Wasierkäfern berichten Forel und Wasmonn und Frau Sonderheim   in Frankfurt   a. M. Letzter« besaß eine Libellenlaroe. die ihr« Pflegerin oder wenigstens die von ihr ausgehenden Bewegungserscheinungen genau kannte. Auster und Malermuschel gewöhnen sich im Aquarium rasch an Schattenreize. Zwei amerikanische   Forscher fanden, daß das Pan- tofseltierchen,«in einzelliges Tierchen, in ein haarfeines Röhrchen eingesperrt, im Laufe weniger Minuten die hinreichend starke Um- krümmung prompt ausführen lernt, dl« zur Umkehr am Ende des Röhrchens nötig ist: bei der ersten Umkehr bedarf e» noch sehr vieler ungenügender Umkehrungsversuche. alsbald aber gelingt ihm die Umkehr schneller und oft sofort. Tierische Seerosen gewöhnen sich an Ebbe und Flut derart, daß sie schon vor eintressendem Tiefwasier sich zusammenziehen und daher diesen zeitlichen Rhyth. mus auch Im Aquarium noch einige Tage beibehalten, dann ober ablegen. Es ist recht und billig, neben kiesen Ebbeschlafbewegungen die Schlafbewegungen der Pf.anzen zu erwähnen, und auch diese sind teilweise umstimmbar, ml« anderen Worten, da» Lernvermögen ist eine Grundeigenschaft de» ganzen Organi-menreiche», mit ihm fängt sede vergleichend« Seelenkunde an. Sie hat zu beginnen nicht erst beim Tier, sondern schon be, der Pflanze. Professor B. Franz. Die Volksbühne bescherte am Sonnabend nachmittag den Kin- dern Ihrer Mitglieder eine fröh'iche Gabe,»Inen Vorgeschmack auf Weihnachten  , ein Tier- und Menschenmärchen:Die Gänse- m a g d" von Karl o. Feiner. Die Winterzeit nimmt ja den Großstodtkindern die spärlichen Gelegenheiten, die Fühlung mit der Natur zu wahren, und so ist ihnen eine Bühnenoeranschaullchung diese» köstlichen Grimmschen   Märchen» doppelt willkommen. Denn darin ist wahr« Naturpoesie: die Tiere reden und handeln wie
Unter dem alten System ist in solchen Fällen die ganze Anwaltszeit angerechnet worden. Herren, die au» Privat» betrieben kommen, haben sich ihr Pensionsrecht damals sehr schön zu wahren gewußt. Als Herr Hellfferich aus seiner Tätigkeit bei der Deutschen Bank zum Minister ernannt wurde, sagte er. ,Lch möchte aber in Hinsicht aus die Pension nicht schlechter stehen al» die anderen, und wenn das nach den Beamten- bestimmungen nicht geht, ist dann kein anderer Fond» da?" Tat- sächlich wurde diesem Wunsche Rechnung getragen. Wenn wir die 20 Minister in Preußen und dem Reich zusammenzählen, so erhallen ste insgesamt ungefähr ein viertel io Papierwährung von dem. wa» früher der Kaiser in Goldwährung bekommen hat. Räch dem tatsächlichen Wert be» tragen alle Minlstergehälter zusammen im Reich« und Preußen also höchstens ein prozeni(ein hunderlstel) der Zivil- liste Wilhelm». Es handelt sich um vierbi» süns Millionen Papiermark, während Wilhclm etwa 20 Millionen Goildmork aus Staatsmitteln erhielt, die er nicht versteuerte, während die Ministergehälter versteuert wurden. Man mag danach die Bornhaksche Pchavptimg beurteilen, daß das Hohenzollernregimentdas billigste" gewesen sei und das deutsche Volkkeinen Pfennig gekostet" habe. Kommuniftiscber Katzenjammer. Ein bekannter Kommunist scheibt uns: Di« Verösfentlichungen desVorwärts" über da, Derbrechen der Märzaktion haben in der Kommunistischen Partei ein« starke Beklemmunq hervorgerufen. Wenn auch dieRote Fahne  " hysterisch über da,Weismann-Maierial" und die.Spitzeldieiist«" de»Vor- wärts" schreit, so weiß man doch nur zu gut. daß es Klara Jet- kins Material ist, für dessen Berösscntlichung auch jeder anständig denkende Kommunist demBorwärt»" dankbar ist. Inzwischen hält die Zentrale lange Dauersitzungen ab. in denen sie bis jetzt vergeben» versucht Hot.«inen Weg zur Lösung der Krise, die ihre Existenz bedroht, zu finden. Die Mehrzahl neigt der Ansicht zu. daß man Eberleln unbedingt sollen lassen müsse. Das heißt nach Ansicht dieser Leute nun nicht etwa. daß er. wie e» sich geHörle, mit Schimpf und Schande au» der Partei fliegen soll. Er soll lediglich au» der Zentrale austreten, um irgendwo eine der gutdotierten Sinekuren zu erhalten, die man Leuten zuschanzt, dt« zu viel wissen, als daß man es ganz mit ihnen oerderben könnte. Mit der Ausschiffung Eberleln« auf einer in Kürze einzube- rufenden Zentraiausschußsitzung glauben dir anderen die Situation, d. h. ihre eigene Posiiion gerettet zu hoben. Davon tonn natürlich keine Rede-sein. Zu oerschwinden hat nicht nur Eberlein, sondern die ganze verantwortungslose Clique, die glaubt«, mit dem Blutgcld de» hungernden russischen Dolke» sich sett« Pfründen aus Lebenszeit gesichert zu haben. Aber damit nicht genug. Zu verschwinden hat umgehend auch jene Schar internationaler Hochstapler und Aben- teurer, die sich au» oller Welt in Berlin   um da, jährlich viele hundert Millionen verbrauchendeW est europäisch« Setre. t a r i a t" schart, da, unabhängig von der Partei orbeilet. Zu Dutzenden treiben sich hier in vornehmen Pensionen und eleganten Luxusrestaurant, jene vom russischen Gelde lebenden Gestalten herum, die weder von der deutschen   Bewegung noch überhaupt von der Arbeiterbewegung eine Ahnung haben, aber glauben, mit Geld jeden Putsch machen zu können. Mit ihnen zu verschwinden hat da»Westeuropäische Sekretariat" selbst mit seinem Riesenapparat von illegalen Bureau« und sogenanntenSekretärinnen".(Sogar eine Abteilung derTscheta", der russischen Geheincpolizei, befindet sich dabei.) Und zum Schluß noch ein Wort an Klara Zetkin  . Wie kann sie e», deren Namen in der ganzen Welt seither mit Achtung ge- nannt wurde, noch fernerhin mit ihrem Gewissen vereinbaren, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die sie mehr al« einmal selbst als Verbrecher bezeichnet hat? Sieht sie denn nicht ein, In welcher Ge- sellschast sie sich befindet? Und mag sie tausend Gründe der Disziplin anführen, wie ste e» getan hat, höher als olle Partei- disziplin muß ihr die Pflicht gegenüber dem deutschen   Proletariat stehen, ihren guten Namen nicht al» Deckmantel für diese Gesell- schaft gebrauchen zu lassen.
Brüder der Menschen, an deren Geschicken sie Anteil nehmen. Der urfrische Zauber dieser Welt, die alt und jung immer wieder in Naturnähe bringt und mit dem alten Volksgut vertraut erhält, ist rein gewahrt. Die Gefahren der Berkitschung und Veroperung sind streng gemieden. Phantasieanregendr Musik umrauschl die Bühnen- Vorgänge wie Waldeswehen und taucht ste in Stimmung. Die Bühnenbilder sind eine wahre Freude für, Auge, die deutsche Landschaft ersteht traumhaft schön, die Birk« läßt ihr zarte» Ge- hänge rieseln und da» große Himmelsgewölbe mit seiner Sternen» § rocht bezaubert das junge Bolk, das andächtig und verklärten uges sich den Dühnenwundern hingibt. Und dann erscheint leib- hastig das Roß Falada kein gemeine» Alltagstier, sondern ein echtes Märchenwesen, der Fisch springt von der Toset auf und die drei Blutstropfen leuchten flammend auf. Die trauten Gestalten de» Märchens sind holdeste Wirklichkeit geworden: die schöne Prin- Zessin, die Kläre Kall mann mit liehlichstee Anmut verkörpert, der Königssohn, den Ferd. Steinhoser so stattlich gibt, der etwas trottelhafte alte König, den Heinz Hilpert   so ulkig vor- führt und dos wackere Kürdchen, als der Erhard Siedel   die Herzen gewinnt. Im kräftigen Gegensatz dazu steht die böse Magd, die Herta W o l s f mit allen Schrecken äußerer und innerer Ordinär- heit ausslattet. Ganz erdwüchsig waren die(dazu erfundenen) Trullen, als deren Gefolge ein von Kindern gestelltes Trullenballett entzückend herumtollte. Wahrhafte Märchenstimmung nahmen die Kinde« mit In die kalte Winternacht. Möge sie ihnen noch lange Sinne und Gemüt erfüllen. r. Ca, Schicksal des Trierer   Statu enzyklus. Im Berliner   Kaiser- Friedrich-Museum erregt seit zwei Wochen der Stotuenzyklu» au» dem 13. Jahrhundert allgemeine Bewunderung, der früher die Schau- feite der Liebfrauentirche in Trier   zierte. Leider können die Bild- werke hier� nur für ganz kurze Zeit ausgestellt bleiben, denn nach einer Verfügung des Kultusministers soll die Statuenreihe entgegen dem ursprünglichen Plan wieder getrennt werden. Die Hälfte. nämlich die beiden Verkündigungsfiguren und die Erzväter Rooh und Abraham sind zur Abgabe an das Diözesenmuseum in Trier  bestimmt worden: nur der Rest, die vier Propheten, bleibt in Berlin  . Der Widerspruch der Museen ist wirkungslos geblieben. Doch darf man, so schreibt Dr. Demmler der Leiter dieser Abteilung, in derKunstchronik". der Hoffnung Ausdruck geben, daß es auch setzt noch nicht zu spät ist.«in«'ung zu finden, die Berlin   und Trier   befriedigt und den slaatllchen Sammlungen wenigstens eine der Billigkeit entsprechende Entschädigung sichert. Acht oder neun Zahre? Es gibt Pioniere der neuen Zelt, und es gibt, ihnen sich entgegenstcmmend, die gelahrt-zünfllerisch-srnti. mentalen Verteidiger des Alten, die alle Borteile de».Kultur"besitze, für sich haben. Sie ringen setz« mit Encrqleeinsätzen. die einer posi- tioen Leistung würdig wären, auf dem Schulgebiet um die Erhaltung ihres Scyulaufbaue». Di« vierjähria« Grundschule erscheint ihnen grundstürzend, bildungsgesährlich. Sie wollen entweder die alte Dorfchule durchinnere Differenzierung" der Grundschul« in ver- kappter Form wiedererstehen lassen, oder verlangen ihre neun Jahr« höhere Schule" auch weiterhin, wa» eine Verlängerung der Schul-