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Nr.578 38. Jahrgang Ausgabe A nr. 292

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Donnerstag, den 8. Dezember 1921

Die Aussagen der Jagowiter.

E. K. Leipzig  , 7. Dezember.

Der erste Tag des Prozesses gegen Jagow u. Co. ge­nügt, um den Kapp- Putsch   als das seltsamste hochverräterische Unternehmen der Weltgeschichte erscheinen zu lassen. Nur zehn Führer find übriggeblieben, und die waren auch keine Führer, wenigstens die drei Angeklagten vor dem Reichsgericht leugnen fräftig. Herr v. Jagow hat seine Zustimmung zur Uebernahme eines Ministeriums nur gegeben in der Voraussetzung, daß es sich um ein völlig legales Unternehmen" handele. Er sah zwar mit eigenen Augen, wie die Sache höchst ungesetzlich war; aber nunmehr war es eine vollendete Tatsache, an der sich auch nichts änderte, wenn er dabei blieb.

die

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Lloyd Georges größter Sieg.

Der Präsident weist darauf hin, daß auch Stillschweigen liches Ereignis bezeichnet. Denn damit ist ein jahrhundert­

Teilnehmerschaft am Hochverrat

begründen könne. Der Angeklagte erwidert, er fönne im Augenblick feinen Fall angeben. in welchem er Widerspruch gegen Rapps Anordnungen erhoben habe. Am 17. März habe Hauptmann Bab st in der Reichskanzlei einen Bortrag gehalten und es war davon die Rebe, daß Rapp zurüdtreten müsse. Er, Angeflagter, habe erklärt, er halte ein solches Zurückweichen für bedenklich, da man durch Kapps Rücktritt in ganz unübersichtliche Verhältnisse tommen tönne. Es würde dann die reine Militär dittatur eintreten, die den Bolschewismus förderte. Kapp habe dann das Wort genommen und schließlich seinen Rücktritt erklärt. Für Lüttwiß Herr v. Wangenheim hat sich nur um Landwirtschaft habe er, von Jagow, eine große Berehrung empfunden, zum Diktator habe er ihn jedoch nicht für geeignet gehalten. gefümmert. Er ist in die Kapp- Regierung gegangen, weil er Auf Borhalt gibt der Angeklagte zu, daß er sich Herrn von Lütt­wußte, daß sonst in drei Tagen die Volfsernährung zusammen- witz gegenüber bereit erklärt habe, auch unter ihm das Ministerium brechen würde. Merkwürdigerweise brach zwar die Rapp- bes Innern interimistisch zu leiten. Am 18. März fei er, Jagow, nach Regierung in drei Tagen zusammen, aber nicht die Bolts- Potsdam gefahren und habe fich dort bis zum Sonnabend mittag ernährung. Die Erklärung dieses Wunders blieb Herr v. Wan  - aufgehalten, um sich nötigenfalls gerichtlich vernehmen zu lassen. Als genheim schuldig. Um die Wirtschaft hat sich dieser naive Men er dann gehört habe, Kriminalbeamte hätten nach ihm ge­fragt, habe er es für geboten gehalten, fich der Untersuchungshaft zu schenfreund überhaupt nicht gefümmert. entziehen, da die haft nachteilig auf seinen Gesundheitszustand ein­wirken würde. Später habe er sich zur Verfügung der Gerichtsbehör­den gehalten.

Was schließlich Herrn Dr. Schiele anbetrifft, jo macht er aus Liebe zum deutschen   Bolte bereits seit zehn Jahren Ge­segentwürfe, die niemand annimmt. Nur als Zuschauer" will er, der intime Freund Kapps, dabei gewesen sein. Bu fällig" hat er mit allen möglichen Leuten Verhandlungen ge­führt. Rapps rechte Hand? I bewahre, das war Dr. Schiele nie. Führer? Dazu bin ich nicht eitel genug," sagt Herr Schiele, Bescheidenheit ist eine Zier, aber diese Bescheidenheit riecht art nach dem Amnestiegesetz.

"

So sieht in einigen Worten die Verteidigung der Ange­So sieht in einigen Worten die Verteidigung der Ange­flagte aus. Die taktische Linie ist deutlich erkennbar. Sie wolle er Amnestie mit teilhaftig werden. Berwundert sprach Herr Schiele: Wenn er Führer gewesen sei, dann müsse die Zahl der Angeklagten viel größer sein, die auch Führer waren. Alle sind nicht dabeigewesen, alle zufällig, ohne ihr Zutun in die. Sache hineingekommen. Der deutsche Heldenmut veran­laßte sogar Herrn v. Jagow zu erklären, er sei nur der Bote Rapps gewefen.

Der Angeflogte äußert sich dann über die von ihm bewirkten Ernennungen. Nach einer furzen Mittagspause erklärt der Angeklagte bei seiner fortgesetzten Bernehmung, er habe als geeignetes Mittel, die Ber­faffung zu sichern,

die Diktatur

Man sagt wohl nicht zu viel, wenn man die Unterzeich­nung des englisch  - irischen Abkommens als ein weltgeschicht­langer erbitterter Kampf, der auf den denkbar tiefsten natio­nalen, religiösen und nicht zulegt wirtschaftlichen Gegensägen beruhte, zu einem für alle Teile befriedigenden Abschlußz ge­langt. Gewiß wird es auf allen Seiten radikale Fanatiker geben, die die eigenen Unterhändler des Berrats zeihen wer­den. Schon meldet sich einer dieser Unnachgiebigen, der Präfi­dent des irischen Parlaments D'Ceallaigh zum Worte, der sich tief enttäuscht gebärdet und versichert, Irland   habe nun die Hoffnung auf seine Unabhängigkeit für immer verloren. Aber es fann als sicher angenommen werden, daß es unter den Ulster- Leuten ebenfalls eine Anzahl von Fanatikern geben wird, die die Bedingungen des Abkommens als eine Kapitulation vor der südirischen Rebellion bezeichnen werden. In London   scheint man sogar einen viel größeren Widerstand von dieser Seite zu erwarten als von Sinnfein. Aber auch in England werden sich rechtskonservative Elemente finden, die fönigstreuer als der König selbst" sind und das Ver­handeln der Minister Seiner Majestät mit Leuten, die sich oftentativ als Vertreter der irischen Republik   bezeichnet haben, also mit gewöhnlichen Rebellen, als eine verbrecherische De= mütigung erachten. Vielleicht wird auch dieser oder jener englische General, der fich im Kriege etwas von der mili­taristischen Fefte- druff- Gesinnung seiner preußischen Berufs­follegen angeeignet hat, es tief beklagen, daß man nicht lieber die ganze irische Freiheitsbewegung im Blute erstickt hat.

Aber diese Unzufriedenen dürften in jedem Lager, nur eine Minderheit bilden. Die große Mafie des Bolkes, angesehen. Die Forderung nach Neuwahlen sei ja nachher er- sowohl in Süd- Irland, wie in der Grafschaft Ulster, wie auch füllt worden, habe also nicht den Charakter des Berfassungsbruches. in England selbst sehnt sich nach Frieden und wird die gegen­Die Wahl des Reichspräsidenten durch das Boll sei ebenfalls feitigen Zugeständnisse, durch die det grausame Bürgerkrieg eine Forderung apps gewesen, und auch diese Forderung sei durch der letzten Monate beendet wird, mit Freude begrüßen. Die den Erlaß des entsprechenden Gesetzes erfüllt worden. Die Frage englische Arbeiterpartei hatte schon vor Jahresfrist, der Fach minister sei teine Verfassungsfrage, sondern eine Berals Süd- Irland noch einem Kriegsschauplab glich und die fonalienfrage gewesen. Hierauf wird

Blätter eine tägliche Blut- und Feuerbilang veröffentlichten, Don beiden Teilen verlangt, daß sie den Weg der Verhand­der zweite Angeklagte Freiherr   v. Wangenheim lungen und der Konzessionen beschreiten. Es hat zwar sehr pernommen. Er war am 13. März nicht in Berlin   und hat erst auf lange gedauert, ehe sich Lloyd George   seinerseits dazu ent­der Rückreise von Hannover   von den Ereignissen gehört. Als er schloß, und es bedurfte tatsächlich des Druces der Arbeiter­abends in Berlin   angekommen sei, habe er einen Brief Rapps partei und der Unabhängigen Liberalen, um ihn von der Es sei daran erinnert, daß der Ministerpräsident Genoffe porgefunden. Er sei daraufhin zu Kapp gegangen und dieser Aussichtslosigkeit der ursprünglich beabsichtigten Blut- und Otto Braun   vor einigen Wochen im Hauptausschuß des Reichs- habe ihn aufgefordert, das Preußische Landwirtschafts­tages mitgeteilt hat, daß der vortragende Rat v. Grolmann im ministerium zu übernehmen. Er sei von Beruf Landwirt und Eisen- Politik zu überzeugen. Daß auf der anderen Seite die seit vielen Jahren in diesem Fache öffentlich tätig gewesen. Wangen  - fanatischsten Elemente unter den Sinnfeinern ebenfalls zur Landwirtschaftsministerium ihm gesagt habe, daß vierzehn heim äußert sich dann eingehend über die Tendenz und die Bestrebun- Bernunft gebracht werden konnten, ist auch das Verdienst der Tage vor dem Kapp Putsch im Kasino des 3. Garde- gen des von ihm gegründeten Bundes der Landwirte. Nach dem irischen Arbeiterpartei, die in dieser ganzen Zeit regiments am Pariser Platz Jagom an ihn herangetreten Rüdtritt Rapps habe auch er zurücktreten wollen, Rapp habe ihm Hand in Hand mit der englischen Schwesterpartei arbeitete. Wenn nun heute Lloyd George   von allen Seiten Glück­und ihn gefragt habe, ob er Regierungspräsident in Breslau   aber erklärt, 2üttwig als Diftator brauche einen Landwirt merden wolle, falls in nächster Zeit ein gewaltsamer als Fachmann für die Bolksernährung. Deshalb sei er noch geblie- wünsche entgegennimmt, so möchten wir doch, ohne seine Umfturz eintreten würde. Grolmann hat damals die ben, habe aber eine Tätigkeit als Minister nicht ausgeübt. Auf Bor eigenen Erfolge und Verdienste zu verkleinern, darauf hin­halt erklärt der Angeflagte, daß er Rapp als den unbestrittenen In- meisen, daß der Abschluß des englisch  - irischen Abkommens Sache hinhaltend behandelt. haber der öffentlichen Gewalt angesehen habe. Seine Teilnahme an den Kabinettsißungen habe sich auch einen Sieg der zu allererst von den Bertretern der orga­darauf beschränkt, daß er über die Ernährung gesprochen habe. Mit nisierten englischen und irischen Arbeiterklasse gefor­politischen Dingen habe er fich nicht befaßt. Bugeben müffe er, in derten Versöhnungspolitik bedeutet. Indessen bedeutet das Zustandekommen einer Einigung einer Ministerversammlung gefagt zu haben, daß Kapp mit seiner Sachkenntnis in einer Regierung nicht entbehrt werden könne. mit den irischen Vertretern für den englischen Ministerpräsi­auf Vorhalt gibt er an, er ſei überzeugt gewesen, daß Lüttwib, denten einen außerordentlichen Sieg, vielleicht den größten indem er Rapp die Nemter des Reichskanzlers und des preußischen seiner an durchschlagenden Erfolgen so reichen staatsmänni­Ministerpräsidenten übertrug, tatsächlich die unbestrittene Gefchen Laufbahn. Man bedente nut, wie erbittert noch vor mentgen Monaten der Kampf in den irischen Städten und alt in Händen hatte. Dörfern zwischen den Anhängern de Baleras und dem briti­fchen Militär tobte( noch vor einer Woche gab es an einem einzigen Tage in Belfast   25 Tote!), man erinnere sich ferner daran, wie oft die lleberbrückung der Gegenfäßze als gänzlich aussichtslos bezeichnet, die Verhandlungen selbst als bereits endgültig gescheitert gemeldet wurden, und man wird es ver­stehen, daß die Nachricht der erzielten Einigung als ein wahres Wunder bezeichnet wird.

Celpzig. 7. Dezember 1921.( Bb3.) Im Verlauf seiner weiteren Vernehmung erklärt Angeklagter D. Jagow, er habe nur für ordnungsmäßige Zustände eintreten wollen. Er habe das Ministerium übernommen, da der bisherige Rinister beseitigt war, und er habe sich auch als für die Uebernahme des Bostens geeignet gehalten. Rapp habe ein Roalitions ministerium erstrebt, und wenn dies zustande gekommen wäre, fo wäre alles im richtigen Gleise gewesen. In der Reichsfanzlei habe eine Besprechung stattgefunden, bei der er mit Traub und Schiele bekannt wurde. Es sei für ihn eine Enttäuschung bestreitet mit Entschiedenheit die gegen ihn erhobene Beschuldigung. gemesen, daß nicht alle Ministerposten besetzt waren, da er nach nicht gegen, sondern für die Verfassung habe er eintreten wollen. Kapps Angaben mit der vollständigen Besetzung rechnete. Um mit Rapp habe er feit zehn Jahren in geistigem Verkehr gestanden. 25 Uhr sei dann

die Freilassung der Minister

Der dritte Angeklagte, Dr. Schiele,

Unwillkürlich drängt sich uns Deutschen   ein Vergleich auf: Hätten die Staatsmänner des wilhelminischen Deutschlands  auch nur den zehnten Teil der Regierungskunst eines Lloyd George beseffen, nie wäre es zu der großen Katastrophe des

Das Ernährungsgebiet sei seine besondere Domäne gewesen. Mit Rapp sei er überzeugt gewesen, daß eine neue Revolution nur erfolgt, die in militärischer Haft waren. Dak Freiherr v. Wangen   durch ein großzügiges, auf freiheitlichen Grundsätzen beruhendes erfolgt, die in militärischer Haft waren. Dak Freiherr v. Wangen   Siedlungswesen vermieden werden konnte. Die Teilnahme heim Landwirtschaftsminister und Traub Kultusminister werden follten, habe Rapp ihm mitgeteilt. An der Ernennung der Mis an dem Kapp- Unternehmen beginne für ihn mit dem 12. März. Der nifter habe er in feiner Weise mitgewirkt. Er, der Angeklagte, habe Auffassung der Anklage, daß er dem Rapp- Unternehmen als Füh­zu Rapp gefagt, er halte es für möglich, ein Ministerium zu bilben, er mit angehört habe, widerspricht der Angeklagte mit Entschieden in welchem sich auch Severing befinden könne.( 1) Daß sich ein heit. Er habe lediglich seine Mitwirkung nicht versagt. Der Ange­allgemeiner Widerstand gegen das Rapp- Unternehmen zeigte, will flagte sucht darzulegen, daß die damalige Regierung durch ihr Ber­der Angeklagte nicht bemerkt haben, zumal er gehört hatte, daß sich Reichswirtschaftsministers angenommen zu haben, be. Weltkrieges gefommen. Wie leicht wäre z. B. die Lösung ganz Schlesien   der Bewegung angefchloffen habe und anderswo streitet er. Als Rapp erklärte, daß Berhandlungen mit der Regie ebenfalls die Verhältnisse sich nach dieser Richtung entwickelten. Daß er eine Anzahl von Ernennungen vorgenommen habe, gibt er rung in Stuttgart   im Gange feien, habe Bang fich erhoben und Es sei nötig gewesen, erfahrene Verwaltungsbeamte an die fei fortgegangen. Den ehemaligen Rechtsanwalt Dr. Brebered Stelle fozialdemokratischer Handwerfer und Bartei haber er vorher nicht gekannt. Er bestreitet, diefem gegenüber irgend­fetretäre zu sehen.(!) Am Sonntag nachmittag habe eine Berwelche Regierungshandlung vorgenommen zu haben, er habe ihm fammlung ber neuen Gewalthaber stattgefunden, in der lediglich zurückhaltung empfohlen. Einen entscheidenden Rat habe peffimistische Auffaffungen zutage traten und namentlich Herr von Rapp von ihm nicht erbeten. Als Faltenhausen sich in diesem Sinne äußerte. Auf seinem Spa

Ziel des Unternehmens ziergang durch Berlin   am Sonntag nachmittag habe er Widerstand habe er die Herbeiführung verfassungsmäßiger Zustände im Deutschen  nicht wahrgenommen, vielmehr nur Freude über den eingetretenen Reiche angesehen. Einem solchen Unternehmen würde er auch als Wandel. Am Montag habe er sich tatsächlich in der Reichstanz Führer seine Dienste gewidmet haben. Am 17. März habe der lei aufgehalten, um auf dem Laufenden zu bleiben. In der Nacht Führer der Sicherheitswehr beschlossen, nicht mehr unter Kapp, son: zum 15. habe eine Besprechung stattgefunden, in der General Märdern unter 2üttwik tätig zu fein. Er habe darauf Kapp nicht fer, der aus Dresden   gekommen war, sprach. Er selbst habe sich an zugeredet, von seinem Rücktritt abzusehen. der Besprechung nicht beteiligt, sondern ihr nur zugehört. Am Damit ist die Bernehmung der Angeklagten beendet. Die Ber­16. März habe er sich zwei Zimmer im Minifterium gesichert, aber handlung wird um 3 Uhr nachmittags auf Donnerstagvormittag, 9 Uhr, vertagt. irgendeine treibende Tätigkeit nicht ausgeübt.

des elfaß 1othringischen Problems gewesen im Vergleich zu der Frage Irland  ! Nur einige tluge Konzessio= nen an die Volksseele der Elsässer   und man hätte diefen ale­mannischen Boltsstamm auch moralisch für immer gewonnen. Aber das preußisch- militaristische Gewaltdogma und die byzantinische Liebedienerei vor dem in Wilhelm II.   personi fizierten Irrfinn des Gottesgnadentums stand einer jeden Vernunftsregung im Wege. Evangelischer Fanatismus ver­bunden mit großagrarischem und schwerindustriellem Egois mus verhinderte auch eine gerechte Behandlung der polnischen Minderheiten in den preußischen Ostprovinzen. Die bitteren Früchte dieser stümperhaften Politik des wilhelminischen Deutschlands   haben wir nacheinander ernten müssen.

Gewiß, auch die englische Regierung hat zuerst geglaubt, den gordischen Knoten der irischen Frage mit dem Schwerte  lojen zu tönnen, Das mar die Zeit der Militärbiftatur bes