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nicht dazu angethan ist, der sozialdemokratischen oder anarchistischen geschäftlichen Papiere der Druderei, Rechnungen, Fuchsmühl  . Aus München   wird telegraphirt, daß Propaganda auch nur merkliche Unbequemlichkeiten zu bereiten, Geschäftsbücher, Briefe, Abonnementslisten eine bortige Beitung wegen der Besprechung der Ereignisse in geschweige denn sie zu hindern oder ihr den gefährlichen Charakter des Sozialist" u. s. w. Ja, die Schriftseter mußten Fuchsmühl   fünf Anklagen wegen groben Unfugs erhalten zu nehmen. Es ist demnach das Gesetz auch von dem Stand­um sich durch die hat. Nun, so ist endlich die bayerische Regierung gerecht­punkte aus, daß man seine Absicht als berechtigt anerkennt, als von ihren Bulten zurücktreten, Polizei die gerade in Arbeit befindlichen Manuskripte fertigt.- verjehlt zu betrachten. Schließlich wurde Die ungarischen Kirchengesetze wurden nun endlich Man kann ein fehr überzeugter Monarchist sein und doch vor der Nase wegnehmen zu lassen. bestreiten, daß ohne die monarchische Jdee eine gedeibliche Ent noch der Expedient Löhr per Droschke in Expedient Löhr per Droschke in seine von der Krone sanktionirt. Als Opfer für dieses dem widelung unserer politischen Zustände nicht gedacht werden könne. Privatwohnung gefahren, um dort einer durch dieselben Be- Monarchen abgerungene Zugeständniß dürfte aber das Das ist eine ganz beweislose Behauptung, die man im Deutschen   amten vorgenommenen Haussuchung beizuwohnen( wobei aber Ministerium Weckerle fallen.- Reiche und in einem ein deutsches Reichsgeseh motivirenden nichts gefunden wurde), während der Redakteur des Sozialist", Aftenstück gar nicht aufstellen sollte. Denn das Deutsche Reich Petersborf, der gleichzeitig Inhaber der Druckerei des In der gestrigen Kammerfißung hat nach Schluß der General­Frankreich. Man schreibt uns aus Paris  , 9. Dezember. ist gar feine Monarchie und auch in feinen einzelnen Theilen Sozialist" ist, verhaftet wurde und sich zur Stunde Debatte über das Budget von 1895 Genoffe Dejeante die Re­nicht durchweg monarchisch. Noch heutigen Tags gehören dem" Sozialist" ist, verhaftet wurde und sich zur Stunde In der gestrigen Kammerfizung hat nach Schluß der General­Deutschen Reiche drei Republiken an, und das Reich in seiner auch noch in Haft befindet. Als Grund für alle diefe gierung wegen einer ihn betreffenden Haussuchung interpellirt. Gesammtheit hat keine monarchische Spitze. Maßregeln, für die uns in der neueren Geschichte der Dejeante hat nämlich gemeinsam mit dem sozialistischen   Gemeinde­sogenannten Kulturländer die Beispiele fehlen, wurde rath feines Viertels, Genoffen Bertaut, einen Laden gemiethet, Der Frankfurter Zeitung  " telegraphirt ihr Berliner   Korre Anweisung des Staatsanwalts Benedig der Beiden als Bureau dient, wo sie zeitweilig ihre Wähler spondent: Für die schließliche Entscheidung der sogen. Umsturz­empfangen. Im Auslagefenster dieses Ladens war unter vorlage fallen, wie bei den meisten Abstimmungen in diesem angegeben. Reichstage, die rund 100 Stimmen des Zentrums ausschlaggebend ins Gewicht. Es ist deshalb von Bedeutung, daß gerade die wenigen Tagen erst die Umsturzvorlage zugetrieben hat, Zentrumspresse bisher eine zweifelhafte Haltung einnimmt, aus scheint auch auf die Staatsanwälte und auf die Polizei der das legte Votum der Partei sich nicht mit der Sicherheit sehr belebend gewirkt zu haben. Es wird wirklich ge erfennen läßt, wie dies bei anderen Parteien jetzt schon der müthlich in Deutschland  !- Fall ist.

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Wie täuschen sich die Staatsmänner über die Einsicht der Masse, die vorgeschritten genug ist, zu erkennen, daß hier das Sozialistengeset in höchfter Potenz unter anderem Namen auf der Bühne erscheint! Was wird die Wirkung sein? Der Groll über das Zwangsgesetz wird sich vervielfachen, die Erbitterung des Volkes ins Ungemessene steigern, die Launen werden aufgerüttelt, die flassenbewußten Arbeiter zu dreifach festem Zusammenschlusse mit elementarer Gewalt gedrängt werden. Da die Gewalthaber Wind fäen, werden sie Sturm ernten, und ihr legtes Unternehmen wird elendiglich scheitern.

Der gegenwärtig wehende frische Wind, der uns vor anderem auch ein belgisches Journal, La Caserne"( Die Raserne) ausgehängt. Am legten Mittwoch wurde nun in Abwesenheit der beiden Eigenthümer dieses Ladens derfelbe von der Polizei geöffnet und das betreffende Blatt konfiszirt, was Dejeante vor der Kammer in sehr scharfen Worten rügte. Die Regierung, sagte er, hatte es nicht nöthig, bei ihnen ein­brechen zu laffen, da sie vor einem Abgeordneten und einem Gemeinderath stehe, die nicht die Gewohnheit hätten, sich ihrer Verantwortlichkeit zu entziehen. Und was das Blatt selbst an­belange, das sich gegen die stehende Armee wie gegen den herrschenden Kriegszustand ausspreche und die Soldaten daran erinnere, daß fie, che sie unter die Fahnen berufen, Proletarier waren, deren einziger Feind das Barafitenthum sei, werde es in Belgien   frei vertrieben, und er glaubt annehmen zu können, daß was in einem monarchischen Lande erlaubt sei, in einem republikanischen nicht verboten wäre, eine Annahme, zu der er sich um so be­rechtigter glaubte, als gegen die Caferne" kein Verbot vorliege. Gine von ihm unterbreitete Tagesordnung, die die Regierung tadelt, die Freiheit und das individuelle Eigenthum eines Bürgers verletzt zu haben, fand natürlich nichts weniger als die Zu­ftimmung der sozialistenfresserischen Kammer, die denn auch, nach dem die Regierung einfach Uebergang zur Tagesordnung verlangt hatte, denselben mit 452 gegen 56 Stimmen votirte.

Unfere patriotischen Vorkämpfer für Ordnung, Sitte und Religion sind dieser chinesischen Vorbilder vollkommen würdig. Sie wären auch bereit, mit grinsender Unterthanendemuth aller­gehorsamst zu melden: Ja, der Adler ist ein Fisch!"

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Ist der Adler ein Fisch? zu einer vorzüglichen Probe Die Leipziger Volks Zeitung", unser Bruderblatt, auf die feige Unterwürfigkeit der bürgerlichen Preffe hat die Stieler fchreibt folgendes: Wer den Wortlaut der Umsturz" vorlage un- Kaiserrede den Anlaß gegeben. Kein einziges bürgerliches Blatt befangen durchlieft, kommt zu dem Schlusse, daß wir es mit einem Berlins   hat es gewagt, an der Auffassung des Kaisers von den vollendeten Angstprodukt der Herrschenden zu thun Kriegsbräuchen der gegen das Römerreich vordringenden Ger­haben. Die blasse Furcht hat dem weißen Schrecken die manen- und Keltenstämme Kritik zu üben. Widerspruchslos haben Feder geführt, und aus jedem Buchstaben der Para fie alle es als verbürgte historische Thatsachen gelten lassen, daß graphen, aus jeder Zeile der Motive bebt die zitternde Er- die über die Alpen   herabsteigenden Kimbern Germanen waren, regung des Bürgerthums über den Fortschritt der Sozials daß sie vor der Schlacht durch Beten Gott   die Ehre gaben, demokratie. Wo ist da der Muth der Kaltblütigkeit", wovon daß sie den Sieg errangen, weil sie sich mit Retten zu die Offiziösen des Grafen Caprivi in der Wiener Politischen fammengeschlossen hatten alles wenigstens anfechtbare, Korrespondenz" selbstbewußt gesprochen haben? Berstoben wie zum Theil nachweislich irrthümliche Angaben. Sie haben sammt ein Bovist. Geblieben aber ist das offene Eingeständniß der und sonders dazu geschwiegen. Für sie gilt, auf eine andere Person Machthaber, daß sie auf den Kampf mit geistigen Waffen end- zugespitzt, der im Interesse der päpstlichen Unfehlbarkeit geprägte giltig verzichten, daß allein die mechanischen Mittel der Zwangs- Say:" Imperator locutus, causa finita est"-Der Raiser gefeße den Ausschlag geben sollen in der weltgeschichtlichen hat gesprochen, die Sache ist damit erledigt". Auseinandersehung zwischen Arbeiterklasse und Besitzenden. Der Die Erfahrung, die wir hier wieder einmal mit dem In der Affäre Allez, die gestern vor Gericht gelangte, Konftablerismus, die Büttelpolitit, die die Polizei als Rettungs- Mannesmuth unserer bürgerlichen Presse gemacht haben, bringt engel ausruft, das Buchthaus zum Allheilmittel der tiefften uns eine Fabel in Erinnerung; wir fanden sie vor einiger Beit ohne indeß erledigt worden zu sein- die Schlußverhandlung gesellschaftlichen Uebel erhebt und auf die Befreiungsversuche in dem Wahren Jakob", der, tiefer Weisheit voll, wurde für nächsten Sonnabend anberaumt, scheint, wie bei des Proletariats mit einer wahrhaft vorderrussischen Schergen- es trefflich versteht nach horazischem Rezept mit Lachen die allen Unternehmungsschwindeleien und Lieferungsbetrügereien, wirthschaft reagirt, dieser Konstablerismus hat sich in der Vor- Wahrheit zu sagen". Da wird von einem Kaiser in China   erzählt, die ganze Schuld irgend eine untergeordnete bedienstete Persön lage offen und ungescheut aufgethan, die den Namen des Fürsten   dem gerathen wurde, feine Unterthanen dadurch auf die Probe lichkeit treffen zu sollen. Der Sachverhalt ist in Kürze folgender: Hohenlohe trägt. zu stellen, daß er einen Ausspruch von verblüffender Originalität Allez hatte vom Kriegsministerium die Lieferung von für Ambulanz­Ein müder Greis von sechsundfiebzig Jahren, hinfällig, thäte. Er hielt denn auch eine große Rede, in deren Ver- wagen bestimmte Behälter übernommen. Bei der Lieferung zeigte ein Bild des dem Grabe nahen Alters, der die jugendfrische, lauf er behauptete: Der Adler ist ein Fisch". Da erklärten sich, daß dieselben aus dünnerem Blech verfertigt wurden als das biegfam- zähe Sozialdemokratie mit den Gewaffen der schnöden nach einander die Blätter aller Färbungen, die einen mit Phrase, Modell war. Sie wurden darum zurückgewiesen und mit dem zurückgewiesen) versehen. Bei der Reaktion bekämpft, in der That das treffende Symbol des die anderen ohne Phrase, daß der Adler ein Fisch sei; nur das Stempel R( b. i. refusé Streites der alten Welt mit der neuen, der abgelebten, ver- rothe" Blatt verweigerte dieser durch faiserliche Autorität feft- neuen Lieferung zeigte es sich, daß es die alten Behälter fallenen, abfterbenden Gegenwart mit der hoffnungsfreudigen, gestellten neuen naturwissenschaftlichen Wahrheit seine Anerkennung waren, nur wurde, um ihnen das Gewicht des Models siegessicheren Zukunft. und wurde dafür mit irgend einer für umstürzlerische Gesinnung zu geben, ein zweiter Boden angefügt und gleichzeitig der Stempel R verlöthet. Allez erklärte nun, daß er wohl die Lieferung, aber festgesetzten Strafe bedacht. nicht die Fabrikation unternommen habe und schiebt darum die ganze Schuld auf den Sublieferanten, während diefer wieder die ganze Schuld auf seinen Wertführer abwälzt, der gegen seine Anordnung gehandelt haben soll. Schließlich wird es sich viel. leicht noch herausstellen, daß der ganze Betrug von einem Lehr­Das Präsidium des Reichstages, die Herren von jungen ausgegangen sei. Wer wird denn aber auch einem Manne Levehow, Frhr. v. Buol- Berenberg und Dr. Bürklin, wur- wie Allez, der Ritter der Ehrenlegion ist- ich hätte bald gesagt: den Sonntag Mittag 1 Uhr im Neuen Palais   bei Pots- Kommerzienrath, da diese Affäre zu sehr an gewiffe Schienen dam vom Kaiser in besonderer Audienz empfangen. Der flicker erinnert eines Betruges zeihen wollen!- Die Rheinische Zeitung  ", unser Kölner   Partei- Organ, Raiser begrüßte die Herren auf das freundlichste und fich über ihre Wiederwahl. Er fam so- wird uns unterm 7. Dezember geschrieben: Die Finanzverwaltung urtheilt über den Gesetzesvorschlag: Die Begründung der Um- frente sturz vorlage", die wir heute nebst dem Wortlaute des Gefeß- dann auf die erste Sigung im neuen Reichstags hat soeben das Ergebniß der indirekten Steuern und Staats­entwurfes mittheilen, hebt mit gefliffentlichem Nachdruck wieder hause zu sprechen und auf die bekannte tumultuarische monopole für Monat November veröffentlicht. Daraus ergiebt holt hervor, daß die Vorlage hauptsächlich gegen die an Szene. Der Kaiser bezeichnete den Vorgang als sehr be- sich, daß über 10 Millionen weniger vereinnahmt wurden als archistischen Bestrebungen gerichtet sei und für jedermann dauerlich, erblickte aber darin weniger eine gegen weniger als in der gleichen Periode des vorigen Jahres, was im Budget vorgesehen war und nahezu um 7 Millionen ohne Unterschied der Partei das gemeine Strafrecht erweitere, eine Person gerichtete Demonstration, als vielmehr bobl ein sicheres Zeichen von dem Rückgang der Geschäfte ist. und sucht die Nothwendigkeit dieser Erweiterung damit zu eine schwere Beleidigung der Institutionen des Reiches und Und da hat die Regierung die Stirne, die Arbeitslosigkeit zu rechtfertigen, daß die anarchistische Propaganda neuerdings auch besonders des Reichstages selbst, der durch ein solches Vor- leugnen! in Leutschland sehr zugenommen habe. Letztere Behauptung er­scheint zum mindesten sehr anfechtbar, vermöchte aber, selbst wenn gehen schwer verletzt werde. Ein solcher Vorgang beweise fie erwiesen wäre, doch nicht die unbestimmten Ausdehnungen der deutlich die Nothwendigkeit der sogenannten Strafgewalt zu motiviren, die der Bundesrath beantragt und die Umsturz vorlage und könne deren Erledigung nur zu den willkürlichsten Auslegungen führen müßten. Auch zeigt der fördern. Hinweis auf eine verbreitete Tagespresse und deren Wirksamkeit, daß das Gesez, obwohl mit den Handlungen der Anarchisten be­gründet, doch thatsächlich gegen die Sozialdemokratie, thre Beitungen und Schristen angewendet werden soll. Die Brücke zwischen den beiden Gegenfäßen Anarchie und Sozialismus wird in der Begründung ebenso einfach als fühn mittels zwei Bindestrichen hergestellt, indem zuerst nur von anarchistischen und dann ohne weiteres von anarchistisch- sozialistischen" Bestrebungen gesprochen wird. Im Reichstag   wird wohl an diesem schwächsten Punkte der Vorlage zueri Bresche gelegt werden. Für uns ist diese geschickte Ver­wechslung des Anarchismus mit der Sozialdemokratie, die ihn thätigt. zuerst und am Entschiedensten bekämpft hat, ein neuer Beweis, Die blinde Juftitia. Der Fall, daß ein Un daß gewiffe Persönlichkeiten, welche unter dem Deckmantel unserer schuldiger eingesperrt und der Schuldige freigelassen Partei in den letzten Zeiten an verschiedenen Orten bemüht wurde, ist schon oft vorgekommen, daß aber ein Gericht waren, Sozialismus und Anarchie für ein und dasselbe zu er- dies in vollem Bewußtsein thut, ist wohl noch nicht vor klären, wissend oder unwissend nur für reaktionäre Zwecke ge- gekommen, außer gegen den Sozialdemokraten Ed. Schmid, den Redakteur der Münchener Post". Der" Frankfurter Beitung" wird hierüber aus München   geschrieben:

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arbeitet haben.

Politische Leberlicht.

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Zeichen der Geschäftskrisis in Frankreich  . Aus Paris  

Bei den gestrigen Stichwahlen in Aloft( Belgien  ) zwischen zwei Katholiken und zwei Chriftlich- Sozialen   erhielt der Katholikenführer Woeste 27 559 Stimmen und der Christlich- Soziale Daens 26 633 Stimmen. Nach dem Be­,, Einen uuzweifelhaften taktischen Erfolg" der tanntwerden des Resultats begab sich eine ungeheure Sozialdemokraten( Umsturzpartei") nennt die Volksmenge vor die Wohnung Daens und brachte demselben Kreuz- Zeitung  " die moralische Büchtigung, welche in der Ovationen dar.- legten Donnerstags Sigung des Reichstages den Urhebern der bekannten Skandalszene durch die sozialdemokratischen bas italienische Defizit. Abgeordneten zu Theil wurde. Wir erkennen die Wahr­heitsliebe der Kreuz- Beitung" umso mehr an, als das Junkerblatt dieselbe auf Kosten seiner eigenen Leute be­

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79 470 000 Franks( ca. 64 Millionen Mart) beträgt

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Folgende Interpellationen wurden in der Rammer zu Rom   am 6. Dezember verlesen, die Crispi nächsten Dienstag zu beantworten sich bereit erklärte:

1.( Interpellation der Sozialisten.) Gegenüber der gewalt. samen Verletzung aller durch die Verfassung gewährleisteten öffentlichen Freiheiten, die in den letzten Monaten von denjenigen geschehen ist, die die Regierungsmacht in Händen haben; gegen über dem unerhörten Mißbrauch der Ausnahmegefeße, welche die Regierung und das Parlament ausdrücklich unter Ver­pfändung ihrer Ehre als nicht anwendbar auf die Sozialisten und die organisirten Arbeiter erklärt haben, die aber trotzdem von der Der Redakteur des Münchener   sozialdemokratischen Organs Regierung unter Hervorrufung unfäglichen Glendes und mit war in zwei Justanzen wegen eines Artikels, durch den sich Grzeugung des erbittertsten Klaffenbasses gerade gegen die sozia­Berlin, den 10. Dezember. elfäffische Richter beleidigt fühlten, au 3 Monaten Gefängniß iftische Partei Italiens   angewendet worden sind, fordern die Unterzeichneten den Ministerpräsidenten und den Minister des Die Stellung der Parteien zu der Umsturzvorlage verurtheilt worden, obwohl er erklärte, aur kritischen Zeit gar Innern auf, der Kammer Aufschluß zu geben über eine Regie­ift ziemlich genau festzustellen. Daß die Freisinnige und nicht in München   gewesen zu sein und feine Kenntniß von dem Innern auf, der Kammer Aufschluß zu geben über eine Regie­Artikel gehabt zu haben. Frre ich nicht, so ift Beweiserhebung rungsweise, die eines zivilisirten Landes ganz unwürdig ist. zu Süddeutsche Volkspartei, die Antisemiten und Sozialdemo- hierüber nicht zugelaffen oder den Angaben der Beugen fein Glauben Agnini, Badaloni, Berenini, Ferri, Prampolini. fraten gegen die Vorlage, die Nationalliberalen und beiden geschenkt worden. Nun hat sich dem Redakteur ber Verfasser des fordern Aufschluß vom Ministerpräsidenten über das die verfassungs­2.( Interpellation der radikalen Linken). Die Unterzeichneten fonservativen Parteien für dieselbe stimmen werden, bedarf keiner Artikels genannt. Daraufhin beantragte der Redakteur Wiederauffordern Aufschluß vom Ministerpräsidenten über das die verfassungs­Tangen Beweisführung. Entscheidend für das Schicksal der nahme des Verfahrens. Das Landgericht hat aber den Antrag ab- mäßige Ordnung umstürzende Verfahren und Vorgehen, das in den letzten Monaten in der inneren Politik angewendet worden ist, über Vorlage ist aber die Haltung des Zentrums, das, falls es gelehnt. Es hat zugegeben, daß die vorgebrachten neuen Thatsachen ge: bie empörenden Willkürmaßregeln, die auf grund der wortbrüchig geschlossen stimmt, den Ausschlag giebt, während dann die eignet wären, eine Freisprechung zu begründen, der Antrag sei anderen fleinen Parteien nicht ins Gewicht fallen. Die Aeuße- aber abzulehnen, weil der Angeklagte den jetzt angeführten Sach. Gewaltmaßregeln, die durch Bernichtung jeder persönlichen Frei­angewendeten Ausnahmegeseze verfügt worden sind; über die rungen der Zentrumspresse lassen vorläufig noch keinen sicheren verhalt schon früher in dem Verfahren gekannt habe und ihn aus heit im politischen Leben, in Wort und Schrift und im Ver­Rückschluß auf die Haltung der Partei zu. Aus den Kreisen eigenem Berschulden nicht geltend gemacht habe, weil er hoffte, fammlungsrecht Italien  , im Widerspruch mit seiner revolutionären der Zentrums- Abgeordneten liegt vorläufig bloß die Neuße Freisprechung zu erzielen. Worauf das Gericht diese Annahme Geschichte vor aller Welt bloßstellen und die schimpflichſten Aeuße- gründet, wird nicht gefagt." Praktiken der Knechtschaft heuchlerisch im Namen der Freiheit rung des Reichstags- Abgeordneten Echaedler vor, der in Imbriani, Bovio und Genossen. Ordnungsstüßen. Unsere kürzliche Mittheilung über den ausüben. einer Bersammlung im Wahlkreise Mainz  - Oppenheim   er Birnaer Banttrach haben wir dahin zu berichtigen, daß 3 Der Unterzeichnete wünscht vom Ministerpräsidenten und klärte, daß er die Rautschut paragraphen der ich nicht die beiden bekannten Direktoren erschossen haben. vom Justizminister und Siegelbewahrer zu wissen, was sie gegen Pirnaer   Banttrach haben wir dahin zu berichtigen, daß Vorlage ablehne. Der eine Herr Bankdirektor hat vorgezogen, fich im Gefängniß diejenigen politisch bekannten Bürger( hier füge der Leser Herr Staatsanwalt Benedig und der Sozialist". Au erhängen. Es wurde ihm bequem gemacht, denn er benußte hinzu: Giolitti und Rosano) zu thun gedenken, die erklärt Sonnabend voriger Woche war, schon hierzu die Schnur seines molligen Schlafrodes, welchen man ihm haben, wichtige Dokumente zu befizen, welche die Verwaltung in wohlwollender Weise ins Gefängniß hatte zustellen lassen. der Justiz( lies: den Bankprozeß Tonlongo) betreffen. so oft, das hier erscheinende Blatt Der Sozialist" in wohlwollender Weise ins Gefängniß hatte zustellen laffen. der Justiz Colajanni. tonfiszirt worden, und zwar diesmal wegen der Gegen gefangene Sozialdemokraten pflegt man nicht so freundlich zu sein. Es sei hier nur an den Fall Eichhorn in Dresden   und Daß der zugleich mit Giolitti in die Unterschlagung ber beiden in Nr. 50 enthaltenen Artikel" Die Arbeitslosen" an den Fall Peus in Magdeburg   erinnert. Freilich, Sozial. Dokumente verwickelte Abgeordnete Rofano fein Mandat nieder­und Der Selbstmord". Damit schien die Sache erledigt. Demokraten haben auch feinen Grund, aus Furcht vor der Schande gelegt hat, wiffen die Leser schon. Die standalösesten Enthüllungen stehen in Aussicht. Da aber an der Unterschlagung der Doku­Aber es sollte anders kommen, denn wir leben ja im Selbstmord zu begehen. Zeichen des Umfturzes. Bei diesem Banffrach ist neben vielen hundert Anderen mente vor allem auch Crispi felbst betheiligt ist und sodann der Am Montag Nachmittag in der sechsten Stunde er ein sehr ordnungsparteilicher Landmann aus dem Regen in die König Humbert eine höchft bedenkliche Rolle in diefer Sache schienen in den Geschäftsräumen des Sozialist" Herr Traufe gekommen. Demfelben war vor furzer Zeit fein Gut spielt, so wird alles schließlich wahrscheinlich im Sande verlaufen. Am 9. Dezember trat die von Giolitti einberufene Jury aus Kriminalkommiffarius Bösel mit fieben Schuhleuten, und abgebrannt und ez batte soeben sein Brandtassengeld, gegen 48 000 Mart, erhalten, das er in größtem Vertrauen bei der Vertretern aller nichtsozialistischen Parteien zusammen, Derselben diese Herren konfiszirten dort, trotz des Widerspruchs des Birnaer Bank anlegte. Leider wurde er schon den nächsten Tag wollte Giolitti die in seinem Befiz befindlichen Dokumente be­Expedienten, Alles, was sich überhaupt tonfisziren ließ. gewahr, daß die Bant geschloffen und fein Schatz für immer züglich der Banca Romana zur Verfügung stellen. Die Ver­Nicht nur die Manuskripte und die redaktio- verloren war. So aüchtet man Sozialdemokraten im fammlung beschloß, von den Dokumenten nicht Kenntniß zu nellen Briefe wurden beschlagnahmt, sondern auch die Staat der Religion, Ordnung und Sitte. nehmen und rieth Giolitti, dieselben zu veröffentlichen.

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