Einzelbild herunterladen
 

-W

Der Mädchenmord in Kleppelsdorf.

S

-

Hirschberg, 14. Dezember.

-

g

Groß- Berlin

bie Augenzeugen ber Tat waren, brotestieren müßten, ba es bei der Schwere der Anflage erforderlich sei, die Zeugen hier vor Gee richt zu vernehmen. Staatsanw. Rat Dr. Weyermann teilte mit, daß er durch dringendes Telegramm an die Polizeidirektion

schwere Brandwunden.

Jungiozialistengruppe Süden. Der Vortrag des Genossen gidler über Kunst und Sittlichkeit" findet heute um 7%, Uhr im Jugendheim, Lindenstr. 3, statt. Wetter für morgen.

Bei der weiteren Vernehmung des Rechtsanwalts Reine de Shehoe stellt der Staatsanwalt noch folgende Frage: Ist Ihnen Das Schicksal einer städtischen Steuer. bericht habe, den Beugen Herzog zu ermitteln, von dort aber feine Antwort erbalten habe. Er müsse deshalb mit befannt, daß der Angeklagte vom Gefängnis aus noch immer mit der Generalvollmacht über das Vermögen der Frau Edert verfügte? Am 19. Dezember tritt mit eirer genau halbjährigen Rüdücht auf die Erklärung der Verteidiger die Wertagung be­Angefl: Dann muß man x= 0 feßen, sonst stimmt's nicht. Berzögerung die 10prozentige Steuer für Autobroschten. antragen. Das Gericht gab diesem Antrage statt und vertagie die Staatsanw: Das Vermögen der Frau Edert soll doch fahrten in Kraft, nachdem sie in der letzten Stadtverordneten- Sache bis zur Ermittlung der Zeugen Herzog und Lenz. 109 000. betragen haben. Wo ist das Geld?- Borf.: fizung nun glücklich zum dritten Male, diesmal debattelos, an- Die Leiche eines Reichswehrjoldaten vom 3. Infanterie- Regi 23 e g!( Heiterteit.) Angefl: Frau Edert hat nichts gehabt. genommen werden st. Diese Steuerordnung ist ein Muster- ment wurde in der Königsheide gefunden. Anscheinend liegt Selbst­Die 109 000 m. in Wertpapieren gehörten meiner Frau und nicht beispiel daffir, mit welchen Schwierigkeiten und Hemmnissen mord durch Erschießen vor. Frau Edert. Ueber diefes Geld hat meine Frau zum größten Teil Bei einem Wohnungsbrande ums Leben gekommen ist der Ar. verfügt oder es ausgegeben. Borf.: Der Angeklagte hat diesen innerhalb der alten staatlichen Bureautratie eine beiter Arthur Zeidler in der Usedomstr. 32. Seine Mutter erlitt Standpunkt cllerdings immer eingenommen.- Bantier Guld. städtische Verwaltung heute noch zu kämpfen hat. ader Izehoe: Am 18. September ist Frau Grupen in meinem Die Steuerordnung ging den Stadtverordneten am 21. Mai zu Geschäft gewesen. Da ich nicht anwesend war, hinterließ fie, daß und sollte zum 1. Juli in Kraft treten. Die voraussichtlichen Erträgs fie am Montag, den 20. September, wiederkommen wollte. Etwa nisse wurden dementsprechend in den Haushaltsplan einge eine Woche nach dem Verschwinden der Frau Grupen ist der Angestellt. Die Stadtvercrdnetenversammlung hat die Verordnung flagte in großer Erregung zu mir gekommen und hat erzählt, daß nach mannigfachem hin und her am 25. Auguft glücklich verab seine Frau verschwunden sei und daß er sie in Berlin gesucht habe. fchiedet. Der Oberpräsident genehmigte sie. Aber nun fehlte noch Amtsgerichtsrat Lemme aus Rellinghusen( wo Frau Schade die Zustimmung des Finanzministeriums. Und unglüc eine Zeitlang gelebt hat) stellt der kleinen Ursula ein ähnlich gutes Zeugnis aus wie die Lnzeallehrerin. Ursula fei ein zartes Kind licherweise mar ja gerade am 26. Auguft die Novelle zum Kommunal­gewefen, habe faum einen Revolver helten fönnen. Berteidiger Dr. Ablaß: Haben Sie nicht eine Eingabe gemacht, der Ange genehmigen und der Stadt, deren finanzielle Schwierigkeiten doch flagte habe sich viel mit Maurerarbeiten beschäftigt, und es sei die auch dem Finanzministerium nicht ganz unbekannt sein sollten, die Bermutung aufgetaucht, daß er die Leiche seiner verschwun. Erträgnisse für das laufende Jahr zufließen zu lassen, hat man dort Denen Frau eingemauert habe. 8euge: Ja, das fagen die Sache echt bureaukratisch gründlich behandelt und gibt die Eine start besuchte Bersammlung der Angestellten in den Ber die Leute so. Steuerordnung am 20. November( 1) nicht etwa genehmigt, sondern mit Abänderungsforderungen auf Grund des neuen Ab. gabengesetzes zurüd. Bei diesen Abänderungen handelt es sich lediglich um juristische Formalitäten, die durchweg so bahnbrechend wichtig sind, wie die geforderte Abänderung der Ueberfchrift der Steuerordnung( Steuer für die Benutzung von Kraft broschten" statt Steuer auf Kraftdroschken".)

Ein Schuß ins Kleppelsdarfer Herrenzimmer. Der Borfigende teilt mit, daß in einem Schreiben behauptet wird, daß einmal durchs Fenster auf Dorothea Rohr bed geschossen worden sei.- Fräulein 3 ahn: 3m Oftober der Angeklagte war damals in Kleppelsdorf wurde abends um 10 Uhr durch das offene Fenster des Herrenzimmers geschossen. Fräulein Dörte saß aber zwei Zimmer weiter und spielte Klavier. Staatsanwalt: Der Fall ist schon in der Vor­untersuchung befannt geworden.

1919

-

-

Hierauf wird der Knecht Otto Roste Ottenbüttel wegen des Abtransports eines offers der Frau Grupen vernommen. Dienstmädchen G ni watowiti macht Befundungen über das Auffinden des in der Toilette gefundenen Abschiedsbriefes der Frau Grupen an Frau Eckert. Auf dem zerfnütteten Briefentwurf haben auch die Worte gestanden: Liebe Dörte, sei stets gut zu Deiner Großmutter." Die Zeugin hat auch bei dem Deffnen der Geldkaffette durch Grupen mitgeholfen Dr. Bünz aus Ihehoe erklärt, daß zwischen Frau Grupen und ihren Kindern ein herzliches Verhältnis geherrscht hat Um ihre Kinder war Frau Grupen sehr besorgt. Er hält es für ganz ausgefchloffen, daß sie ihre Kinder länger als höchstens 14 Tage hätte verlassen fönnen. Die nächste Zeugin, Frau Lucie Haffner, macht Befundungen über das Eheleben des Angeklagten.

füdwestlichen bis westlichen Binden. Keine erheblichen Niederschläge. Berlin und Umgegend. Gelinder, überwiegend bewolft, bei mäßigen

abgabengeset in Kraft getreten. Statt nun die Steuer vorläufig zu Gewerkschaftsbewegung

Der Erfolg dieser Behandlung städtischer Steuervorschläge ist im vorliegenden Falle der, daß die Steuer erst am 8. Dezember be­fchloffen werden und am 19 Dezember in Kraf ttreten konnte. Welchen Einnahmeausfall das für die Stadt bedeutet, kann man er messen, wenn man bedenkt, daß der Ertrag der Steuer auf 16 bis 18 Millionen jährlich veranschlagt war. Da dies nicht der erste Fall einer solchen Berschleppung städtischer Steuerordnungen durch die staatliche Bureaufretie ist( man denke z. B. an die Wohnungs­furus. und die Hausangestelitensteuer!), so wäre es intereffant, ein­mal den gesamten Einnahmeausfall zu errechnen, der der Stadt durch unfere staatliche Bureaukratie schon erwachsen ist. Die Zahlen wür den einen Gradmesser abgeben für die Fürsorge, deren sich die Finanzen des einft roten Berlins seitens der reaktionären Geheimräte in der staatlichen Berwaltung zu erfreuen haben.

Knappe Fischzufuhren.

Die Zufuhr an Fischen ist zurzeit, wie das Bild in der 8en tralmartthalle bewies, nur sehr farg. Namentlich sind Süt wafferfiche nicht gerade zahlreich vertreten. Die Preise sind sehr unterschiedlich und richten sich ganz nach der Beschaffenheit der Ware. Quappen foften bei Abnabme größerer Posten 8 D., ionit Bio. 8,50 M.. Karpfen Bib. 15 M., echte 9 bis 14 M., Schleie 15 bis 16 M. und Sellrische befommt man pro Biund von 5,50 M. ant. Für den billigsten Salzbering mus man 60 Bf. ausgeben, während der teuerfte 2 M. foftet, für einen geränderten hering muß man, falls man ein gutes remplar erwerben will, 8,25. berappen. Sprotten fosten Bfd. 10 M.

Die Beugin Gniwatowiti wird auf ihren Wunsch noch mals vernommen, weil sie in ihrer gestrigen Aussage etwas ver. gessen habe. Das Verhältnis mit der Riäschen hatte der Angeklagte schon vor dem Berschwinden feiner Frau. Als Kläschen aber erfuhr, daß Grupen auch feinem Rinder mädchen Charlotte Müller die Che versprochen hatte, habe sie ihn zur Rede gestellt. Darauf fei es zu einer Aus. einandersetzung zwischen Grupen und der Müller gekommen, wobei diese ihm um den Hals gefallen fei. Auch dies fei pafftert, als Frau Grupen noch nicht weg war. Bors.( zum Angefl.): Nun, was fagen Sie zu diesen Dingen? Bon ber Charlotte Müller haben wir bisher überhaupt noch nichts gehört AngelL: Bon diesen Borgängen habe ich nights be merit.( heiterteit bei den Zuhörern.) Bert. Dr. Ablaß: ft die Beugin draußen im Flur von anderen Zeugen auf die jetzt ben ped it, je nad Qualität, in ben verfchiebenften Breislagen fundeten Borgänge aufmerffam gemacht worden? Man sämpft au haben. a. B. von 31 M. an bis herunter zu 26 m. Sonst wird hier anscheinend gegen dunkle machte. Bors: Ichn. a. verlangt( pro Piund) für Buten 18 M., Gänse 22 M., weiß nicht, wie wir Gespräche unter den Beugen verhindern fönnen. stampfe 16 M., Seulen 22 M. und Kalb8aefröie 10 9. Ich bin aber bereit, die Zeugen darauf aufmerksam zu machen, daß Ganz ansehnlichen Räie fonn man für 16 bis 14 M. haben, fie möglichst wenig über diesen Fall untereinander sprechen. Dann Margarine für 28 M., Bitaumenmus für 7,50 m. und, wird Heinrich Grupen, was einige Sausfrauen für die Weihnachtebäderei interessieren wird, blauen Mohn für 7,50 M.

der Bruder des Angeklagten, vernommen, ber erflärt, von seinem Zeugnisverweigerungsrecht feinen Gebrauch machen zu wollen. Es wird ein Brief verlesen, den ber Zeuge am 25. Oftober 1920 an den Angeklagten gesandt hat. In bem Briefe wird der Angeklagte von dem Zeugen aufgefordert, feinen Verpflichtungen gegenüber der Mutter nachzufommen, die er bei der Uebernahme des elterlichen Haufes übernommen hat. Ueber den Inhalt des Briefes felbst wird der Zeuge am Nachmittag aus führlich vernommen werden. Frl. Westermann aus Ihehoe hatte den Eindrud, daß die ihr gut bekannte Frau Edert start unter dem Einfluß des Angeklagten stand. Bei Grupen war ein furchtbar unruhiger Haushalt durch die pielen Umzüge. Der Zeugin ist der Angeklagte unheimlich vorge­tommen. Als Frau Grupen verschwunden war, hatte die Zeugin gleich Verdacht gegen den Angeklagten.

Was Grupen für Geschäfte machte.

Proteft der Angestellten der Versorgungsämter. forgungsämtern, vom 3dA. einberufen, tagte am Mittwoch im großen Saale der Bockbrauerei, um gegen die drohende Ber fchleppung der Festlegung gerechterer Grundgehälter und Teue rungszuschläge Proteft zu erheben. Die bezüglichen Forderungen sind von den freigewerkschaftlichen Spizenorganisationen der Reichsregierung in einer Denſchrift ( siehe Borwärts" vom 6. Dezember) mit dem Berlangen überreicht morden, sie ab 1. Oftober zu bewilligen und noch vor Weihnachten zur Auszahlung zu bringen.

Raminer führte in seinem Referat aus, daß von einem Be schluß der Regierung über die Forderungen bisher nichts befannt ge morden fei. Durch die Forderungen folle nur eine gerechte Aus. gleichung zugunsten der unteren Gruppen vorgenommen werden. Der Redner fam nach Darlegung der Dringlichkeit für eine schleu nige Erledigung, die durch die Notlage der Angestellten und Be amten begründet sei, zu der Folgerung, daß hier Kräfte gegen die Erfüllung wirkten, die ihren Einfluß mit Erfolg geltend machen. Dem Bersuch,

die Regelung bis in den Januar zu verschleppen. fet entschieden entgegenzutreten, gleichpiel, aus welchen Gründen er gemacht werden sollte.( Lebhafter Beifall.) Dem Referat folgte eine längere Aussprache, an der sich auch Schleen bäder und Gerstenberger im Sinne des Referenten beteiligten.

Große Heiterfeit rief eine Mitteilung Schle en bäders her. vor, nach der eine umfangreiche Verfügung an etwa 177 Dienst stellen erlaffen wurde, die darüber belehren foll, wie die Beamten bzw. die oberen Beamten anzureden sind. Man werde hiernach nicht aut faqen können, daß es an Zeit fehle, für die Berechnung und Auszahlung der von den Angestellten angeforderten Beträge noch vor Weihnachten Gorge zu tragen.

Eine Erflärung Hirschrings, der bisher agitatorisch für den Gb. wirfte, daß er aus diefer Bereinigung ausgetreten fei und sich der freigewerkschaftlichen Richtung zugewendet habe, wurde beifällig begrüßt. Folgende Resolution wurde einstimmig ange

nommen:

..Die Angestellten der Bersorgungsbehörden Grok- Berlins und Brandenburgs erheben gegen die Verschleppung der Teuerungsver handlungen schärfsten Protest. Sie beauftragen den Afa- Bund und die verbondelnden Organisationen, unbedingt darauf zu bringen, daß die Verhandlungen noch vor Weihnachten

zum Abschluß fommen. Eie find gewillt, dieser Forderung mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zur Durchführung zu verhelfen. Die Angestellten, Arbeiter und Beamtenorganisationen werden auf gefordert, vor den äußersten Schritten nicht zurüd. zufchreden."

Weihnachtsunterstützung für Textilarbeiter.

Grintohl effen viele erst, nachdem es anständig gefroren hat. Heute Inftet dieser Kohl Bid. 1 M., Biriingtohl 2 m., Eine Extra- Arbeitslosenunterftüßung zahlt der Deutsche Tertil eigtohl 1,30 M. und Mohrriben 1,30 9. Auf einiamem Boften tbronten ein paar Bund Radieschen. Für 8 wiebeln arbeiterverband, Berwaltung Berlin , am Sonnabend, vormittags muß man 1,70 M. und für Knoblaut 9 M. ausgeben. In von 9 bis 12 Uhr, im Verbandslofal, Andreasstr. 17, in folgender einigen Ständen waren reiche Auslagen von Blumento bl. Der Höhe: Mitglieder mit eigenem Hausstand, welche seit dem billigste, war für 1-2 M. zu eritehen. Dabei handelte es fich 1. Dezember arbeitslos find, erhalten 150 m., Mitglieder zwar nur um ein paar unaniehnliche Blüten ohne jedes grüne Blatt, ohne eigenen Hausstand, welche seit dem 1. Tezember arbeitslos die aus einem bom Frost zerstörten Kopf herausgeschnitten waren. find, erhalten 100 m. Auch die Ehrenmitglieder, melde Vor der alle war ein reger Verlauf von Bodwürften. mindestens 520 Beiträge geleistet haben und infolge Invalidität Bwei Händler machten fich große Konkurrenz. denn der eine ver- oder Alters erwerbsunfähig sind, erhalten dieselben Unterstützungs. taufte die Würste für 1,30 und der andere für 1,20 das Stüd. fäße. Extresammlungen hierzu finden nicht statt, das Geld wird aus der Lokalkaffe genommen. Der Borstand.

Betrogene Betrüger.

Lohnregelung der Kohlenarbeiter.

Die Lohnbewegung der Kohlenarbeiter hat nach Verbandlungen vor dem Schlichtungsausschuß und weiteren Verhandlungen mit den Arbeitgebern zu folgendem Ergebnis geführt:

Ab 1. Dezember erhalten Vorarbeiter 565 M., Straits

Wächter

wagenführer( inkl. Instan halten der Wagen) 646.25 M., Stuticher ( ohne Pierdepflege) 540 M. Wochenlobn. Für achtstündige Stall. wache an Sonn- und Feiertagen werden 80 M. gezahlt. erhalten 490 m. wöchentlich. Arbeiter erbalten für eine Stunde 11,25 M., für leberstunden 14,50 m. Arbeiterinnen erbalien für eine Stunde 10 M., für Ueberstunden 13 M.

halten 11.75 M.

Aushilfearbeiter ere

Alle übrigen Arbeitnehmer erhalten ab 1. Tezember 1921 eine obnanlage von 170,40 Mart. Den ständigen Arbeitern, die nicht in Wochenlohn stehen, wird vom 1. Tezember 1921 ab für jeden geichlichen Bodenfeiertag eine Entschädigung in Höhe von zwei Drittel des Grundlobnes gewährt.

Frau Margarete Distel aus Rostoc bei Kellinghusen war eine Ein Bahnpoftwagendiebstahl, der fürzlich bei Torgau verübt gute Freundin der Frau Gruven, die sie als tüchtige Hausfrau und gute Mutter fchilderte. Sie hatte die Empfindung, daß die beiden worden ist, ist durch die Kriminalpestdienststelle aufgeklärt worden. Eheleute nicht zu einander paßten. Bei einem Besuch der Freundin Ein Mag Matthias, der aushilfsweise bei einem Finanzamt widersprach der Angefagte fortgelegt feiner Frau, als wenn er sie tätig gewesen ist, hatte dort Unterschlagungen begangen, die Ent­reizen wollte. Von einer Amerifareise hat Frau deckung stand jedoch bevor und nun fungerte er am Bahnhof umher. Grupen nie gesprochen, im Gegenteil hatte sie erklärt, fie um zu beratichlagen, was er jetzt anfangen solle. So wurde er liche fich fleider machen, da fie im Winter 1921/22 in Gesellschaft Beuge einer Auseinandersehung, die ein Reisender mit einem Boft­gehen wollten. Die Beugin hält es für unmöglich, daß Frau fchaffner hatte, an dessen Bahnfarren er sich gestoßen hatte. Dabei Grupen ihren Kindern etwas unanständiges zugemirtet hätte. Beuge erfuhr er durch die Aussagen des Schaffners, daß der Karren Geld: Schmidt Ottenbüttel: Grupen war mein Nachbar. Er saate beutel enthielt. Es gelang ihm, einen Beutel mit mir, er tonne mal mein Schwiegerfohn werden. Da 47 000 Mart ungesehen zu stehien. Mit dem Gelde, faft habe ich ihm geantwortet: Dazu gehört erstens die Eheldheidung nur fleine Scheine, stopfte er sich die ganzen Taschen voll und fuhr von Ihrer Frau, zweitens die Zuneigung meiner Tochter, brittens zu feinem in Torgau wohnenden Freund, einen Gustav Görlib, Klarheit über Ihre Gegenwart und Zukunft. Grupen hat mir später der sich den größten Teil aushändigen liek, weil er bei ihm sicherer im Bertrauen gesagt, daß seine Frau im Auslande sei: er hätte aufbewahrt sei. Nun steckte er 15 000 Martin die Mafrage fie schon gesucht, aber nicht gefunden. Das Geld, das die Frau mit und mit dem anderen fuhren beide auf Vorschlag des Görlitz nach genommen habe, fönne er verschmerzen. Frau Grupen fann ich Berlin . Görlig suchte hier seinen Freund Mar Karl, einen schon Sämtlichen ständigen Arbeitnehmern wird eine einmalige nichts Schimmes nachsagen. Aber auch der Angeklagte ist in Otten mehrfach vorbestraften Menschen auf, während Matthias zu Be- irticaftebeibilfe gezablt, pro Stopf 400 m. und für jetes büttel gut befeumundet. tannten in Neukölln ging. Die Gesellschaft fleidete sich dann voll- unterhaltungspflichtige Kind bis zu 16 Jahren to M. Als Erich­ständig neu ein und spielte die Kavaliere, besuchten die Wittag gilt der 6. Tezember 1921. Die auf den Pabñtöfen be­wenbälle und andere Vergnügungsstätten. Schließlich wurde ichäftigten Roblenarbeiter erhalten für den Bentrer( auf und ab) Frau Bolgart Hamburg, eine frühere Berlobte des Ange der Dieb von feinen eigenen Genoffen betrogen und 1.10 M.. für Aushöfern pro Bentner 50 Pf., für Einsammeln flagten: Grupen hatte ein unruhiges Leben. Heute wollte er dies, er mandte sich an die Kriminalpostdienststelle, die so den 37% Pf. morgen das. Einmal wollte er ein Luftschaufelgefchäft errichten. Zu Burschen auf die Spur fam. Matthias und Görlig wurden diesem Zwed hatte er sich mit der Uhr in der Hand vor eine Luft- festgenommen. Verschwunden aber war der Berliner Karl. Es schaufel gestellt, um festzustellen, wieviel der Befiher in zwei Mitonnte aber festgestellt werden, daß er das Geld einem Ar. nuten einnehme. Auch einen Mittagstisch wollte er anfangen. Er beitskollegen in dessen Arbeitstittel eingenäht kaufte alte Räder durch Zeitungsinserate und verkaufte sie wieder. und diesen dann wieder zurüd in deffen Spind gehängt hatte, Dert Bon der Kleiderverwertungsstelle bezog er Kleiber und veräußerte wurden dann auch noch 15 000 Mart gefunden und beschlag­fie ebenfalls. Er fagte, er wolle den Doktor machen und eine Bila nahmt. Das übrige Geld haben die Burschen bis auf den letzten faufen. Bors.: Hatte er denn die Mittel dazu? Zeugin: Er Pfennig durchgebracht. fagte, er befäme Erwerbslo'enunterstügung und habe bei den Eltern ein Sparfaffenbuch über 2000 M. Auch ein Pferdegeschäft hat er Ein Nach piel zu den Lichtenberger Spartafiften- Uuruhen bildet einmal gemacht, und als ihm sein Bater jagte, daß man dabei leicht hereinfallen fönne, antwortete er: Da müßte ich nicht Beter Grupen ein Mordprozeß, der das Schwurgericht des Landgerichts III be­fchäftigte. Wegen gemeinichaftlichen Worbes waren der heißen. Einen Revolver hatte er in der Schublade verwahrt. Etaat anwalt: Wie fam denn der Anceflag'e zu den Reidern aus Dreber Walier Ritter und der Bergmann Hugo Wendler an der Kleiderverwertungsstelle, das muß doch ein unlauteres Ge- geflagt. Die von Staatsanwaltschaft rat Dr. Wehermann ver­schäft gewesen sein. 3eugin: Unter falschen Angaben und mit tretene Anflage legt den bisher unbestraiten Angetlagten aur Lait . Schotolabe hat er in der Kleiderverwertungs. am 12. März 1919 während der Spartatus Unruben in Lichtenberg , stelle von der Verkäuferin befommen, was man den Johann Pionte! an die Wand gestellt under font nur gegen Bezugsich ein erhält. Eines Tages ioiien au baben, obwohl B. feiner let strafbare Handlungen überraschte er mich durch die Mitteilung, daß er sich mit Frau beganaen hatte. Bei Beginn der Verbandluna gaben die Rechts­Schade verlobt hätte. Da habe ich ihm den Ring zurückgegeben, und anwälte Such und Heinrich Schröder die Erflärung ab, daß sie da er ihn nicht annehmen wollte, den Ring in die Tasche von seines gegen eine Verleiung der Protokolle über die Vernehmungen der Baters Mantel gestedt. nicht erschienenen Hauptzeugen Kari Herzog und Unteroffizier Lenz,

Lohnabkommen im Friseurgewerbe.

Die Mindestlöhne werden ab 15. Dezember um 35 Broz. erhöht und betragen für Herrenfrifcure 270 m., für Damenfriseure und Friseusen mit regelrechter Lehrzeit 283,50 m., für Frifeufen ohne regelrechte Lehrzeit nach einer Tätigkeit als Gehitfinnen von einem Jahr 249,75 M., nach zwei Jahren 270 m. und nach drei Jahren 283,50 m.; für Haararbeiter und arbeiterinnen 350 m., wenn qualifiziert 385 M., für Einrichter und Präparateure 415 m. und für Handpflegerinnen 263,75 M. Jn Betrieben, in denen die Breise bereits vordem erhöht wurden, sind die neuen Löhne vom Tage der Erhöhung an zu zahlen. Dicfe Löhne sind nur verständlich, wenn man beachtet, daß das Trinkgeld im Friseurnewerbe noch nicht be. feitigt und von den Arbeitgebern in die Löhne einfaltuliert ist. Außerdem werden verschiedentlich noch Prezente von den Bedie­nungseinnahmen gezahlt.

-

Achtung, Betriebsräte für Zeltem und Umgerend. Die rächfte Bollnerfammlung der Betriebsräte findet am 20. Dezember, abends 7 Uhr, bei Stahr, Teltow , stati. Erscheinen dringend er o derlich.

Berantw. für den redaft. Teil: Dr. Berner Beifer, Charlottenburg : für An zeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 8.