zent möglich. Die beiden, fich sonst feindlich gegenüberstehenden Die am 15. Dezember stattgefundene Funktionärversammlung Unternehmerorganisationen unterstüßten fich in brüderlicher Weise, der Telegraphenarbeiter Groß- Berlins beschäftigte sich mit der ging es doch diesmal gegen die Arbeiter. Der Berichterstatter Dorn Maßnahmen gegen die zu erwartende Arbeitslosigkeit Antwort des Reichsfinanzministers auf die von den Spizenorgani empfahl, trotz der unbefriedigenden Zugeständnisse, die Annahme sationen gestellten Gehaltsforderungen. Nach längerer Debatte des Abkommens. Nach heftiger Diskussion stimmte die VersammWie wir erfahren, beabsichtigt der Reichsarbeits. wurde folgende Resolution einstimmig angenommen:" Die ver lung gegen eine starke Minorität der Vorlage zu. minister, demnächst einen Gesezentwurf vorzulegen, der eine sammelten Funktionäre der Telegraphenarbeiter Groß- Berlins sind neue Regelung aller mit der Arbeitslosigkeit zu über die Antwort der Reichsregierung, die in so trasfer Form gestreift wegen Berweigerung einer Lohnerhöhung die gesamte Beleg sammenhängenden Fragen vorsieht. Um für diesen Gesetzentwurf halten ist, erbittert und sehen die Antwort als einen Schlag ins die nötigen Unterlagen zu beschaffen, hat der Reichsarbeitsminister von dem sozialpolitischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrates ein Gutachten über die mit dem Gegenstande zusammenhängenden Einzelheiten eingefordert.
Gewerkschaftsbewegung 15. ember attgefur festigte Fib mit be
In diesem Schreiben macht der Reichsarbeitsminister darauf aufmerksam, daß man sich bei der Beendigung der Hochkonjunktur, mit der in nicht allzu ferner Zeit zu rechnen sei, auch auf die Maßnahmen vorbereiten müsse, die geeignet sind, die zu erwartende gewaltige Arbeitslosigkeit und ihre Wirkungen abzuschwächen. Es sei daher notwendig, sowohl für die rechtzeitige Beschaffung von Arbeit wie auch für die Be= reitstellung von Mitteln für diejenigen zu sorgen, die uenverschuldet arbeitslos würden. Der Minister wünscht, daß Beiträge für die zweifellos tommenden hohen Anforderungen an die Arbeitslosenversicherung schon vom ersten Januar des nächsten Jahres erhoben werden fönnten. Er weist auf den Wunsch der Arbeitnehmer hin, daß diejenigen Unternehmer, die von der gegenwärtigen Hochtonjunktur besonderen Nußen ziehen, auch zu einer besonderen Leistung für die Zwecke der Arbeitslosenversicherung herangezogen werden sollten. Dieser Gedanke Jei auch von einem Teil der Arbeitgeber durchaus günstig aufgenommen worden, nur sei betont worden, daß zur Berwirklichung diefes Planes freiwillige Beiträge nicht genügten, sondern daß nur durch ein Gesetz die leistungsfähigen Arbeitgeber herangezogen
werden könnten.
Der fozialpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrates wird einen Unterausschuß einsehen, der alle einschlägigen Fragen prüfen und einen Schlüssel suchen muß, mit dem sich eine gerechte Ver= teilung der Beiträge erreichen läßt. Da der Reichsarbeitsminifter die Dringlichkeit der Angelegenheit betont, darf erwartet werden, daß der sozialpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrates in dieser für die gefarte Arbeiterschaft äußerst wichtigen Frage bald zu brauchbaren Vorschlägen gelangen wird.
Brunnen- Vergiftung.
Wir brachten bei Abschluß des Konflikts bei der Firma Hildebrandt eine Darstellung desselben aus der Feder des Genoffen het schold vom Verband der Bäcker und Konditoren. Die Rote Fahne" war darüber sehr ungehalten und schimpfte in andert halb Spalten auf die Gewerkschaftsbureaukratie. Genosse Hetzschold tam bei dieser Schimpffanonade gerade nicht sehr glimpflich weg, lehnt es aber ab, auf die persönlichen Anrempeleien einzugehen. Er beschränkt sich darauf, folgendes festzustellen: 1. Die tiefere Ursache des Streifs liegt in den Sicherungs. maßnahmen, die die Firma gegen ihr gemeldete Diebstähle einführte, welchen die Gewerkschaft unter feinen Um ftänden entgegentreten durfte.
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Wir bitten unsere Postabonnenten, damit jede Verzögerung in der Zustellung des ,, Vorwärts" für Januar vermieden wird, ihr Abonnement sofort bei dem zuständigen Postamt zu erneuern. Bei Bestellungen nach dem 20. Dezember übernimmt die Post für verspätete Zustellung keine Verantwortung
Vorwärts- Verlag G. m. b. H.
Gesicht der Arbeiterschaft an Bei nochmaliger Ablehnung der Berhandlungen durch die Reichsregierung treten die Telegraphenarbeiter Groß- Berlins in einen Protest streik, der die Regierung zwingt, sofort in Verhandlungen einzutreten. Sie verpflichten die Berhand lungskommission, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und auf dem schnellsten Wege die Kollegenschaft in den Genuß eines angemessenen Perschusses zu bringen. Die Funktionäre verlangen bis spätestens Sonnabend Bericht über den Berlauf der Berhandlungen."
Streik der Kutscher der Zentralmarkthalle. Die in den Betrieben Felix Gutsche, Johann Otto, Franz Goschke, Gustav Marts, Hermann Reimann, Georg Backmeister, Finke u. Schulz, Gustav Beschel, Ewald Forbrich und Willi Kudemann tätigen Arbeitnehmer befinden sich im Streit. Die Unternehmer lehnten cinen vom Schlichtungsausschuß Groß- Berlin gefällten Schiedsspruch ab, wonach die Fuhrherren verpflichtet sind, den Tarifvertrag für das a fuhrwerksgewerbe zu erfüllen, und erklärten, daß fie nicht gewillt find, mit dem Deutschen Transportarbeiterverbend ein Tarif vertragsverhältnis einzugehen. Sie verlangten von ihren Arbeitnehmern, für einen Lohn von 425 m. plus 25 M. für Ueberstunden pro Woche zu arbeiten, was die Arbeitnehmer ablehnten. Die Arbeitszeit in diesen Betrieben beträgt in der Regel täglich 12 bis 16 Stunden. Gegen diese übermenschliche Arbeitszeit und die hier in Frage kommende niedrige Entlohnung, zumal, da jede Bezahlung von Ueberstunden von den Arbeitgebern strifte verweigert wird, wandten sich die Arbeitnehmer und traten in den Streit. Bei den Firmen Badmeister, Finke u. Schulz, Beschel, Forbrich und Kudemann arbeiten Streitbrecher. Die Firma Wilhelm Ruttig hat die Forde rungen bemilligt.
Wir bitten alle Arbeiter, besonders die Rollfutscher, die Kollegen in ihrem schweren Kampfe zu unterstüßen und Solidarität zu üben!
Kampfansage der englischen Gewerkschaften.
2. Der frühere Betriebsobmann der Firma Hildebrandt hat ab= sichtlich über die bei der Firma schwebenden Differenzen seine Ge werffchaft nichtinformiert, hat sich sogar ein Eingreifen der Gewerkschaft, nachdem diese von anderer Seite benachrichtigt war, verbeten. Er hat in seiner allen Eingeweihten bekannten Ueberhebung zeigen wollen, daß er mächtiger fei als die Gemert- Der Generalrat der Trade Unions veröffentlicht ein Manifeft, schaft. Er hat damit leichtfertig die Belegschaft in den wilden Streit in dem erklärt wird, daß die Unternehmer eine allgemeine getrieben. Offensive gegen den Achstundentag und für die 3. Der frühere Betriebsobmann hat nachgewiesenermaßen herabseßung der Löbne beginnen. Die Offensive gegen B.- D.- Leute, alfo Unorganisierte protegiert, hat es sogar die Arbeiterschaft iei aut vorbereitet, Die Löbne sollen abgebaut. zugelassen, daß fie mit falschen Büchern in die Gewerkschaftsver- die Arbeitszeit erhöht werden. Das Manifest fündigt den Kampi fammlungen eingedrungen find, dort unter falschem Na- gegen jede Verschlechterung der Lohnbedingungen der Arbeiter men Reden geschwungen haben, die Sprengung der schaft an. Bersammlung herbeiführten und dadurch auch in der Betriebsverfammlung den wilden Streit durchsehen konnten.
4. Der Vorstand der Ortsverwaltung Berlin des Verbandes der Bäcker und Konditoren, dessen Mitglieder zu mehr als einem Drittel Kommunisten sind, hat sich nach Ausbruch des wilden Streits einstimmig damit einverstanden er klärt, daß derselbe so schnell als irgend möglich abgebrochen werden muß, weil er dem Reichstarifvertrag widerspricht.
Bei der Firma Spih, Rechenmaschinen- Fabrit, Buttkamerstraße, fchaft. Die Firma, obgleich nicht Mitglied des Verbandes Berliner Metallindustrieller, ließ sich einen Vertreter dieses Verbandes fommen. Diefer machte ein Angebot, welches erheblich weniger Zulagen voraussah, als der Verband Berliner Metallindustrieller den in seinen Betrieben beschäftigten Arbeitern bewilligt hat. Damit nicht genug, sollte folgender Bassus diesem Angebot beigefügt werden: Bei Gewährung dieser Zulagen sind sich die Parteien darüber einig, daß sie nur dann als gewährt gelten, wenn der Lohnstreit durch Verhandlung im Betrieb sein Ende erreicht. Weiter sind die Parteien darüber einig, daß, falls in den kommenden Monaten in der Metallindustrie neue Lohnzulagen festgesetzt werden, den bei der Firma beschäftigten Arbeitnehmern in bezug auf ihre hohen Verdienste nur ein prozentual geringerer Teil der Erhöhung zuteil wird. Diese Rücksichtslosigkeit zwang die Belegschaft zur Abwehrbewegung.
Der Betriebsrat der Firma Schultheiß- Pahenhofer teilt uns gegenüber der Mitteilung in Nr. 583 des Vorwärts" über Ueber= stundenarbeit in der Hauptbuchhaltung des Betriebes folgendes mit: Infolge der Zusammenlegung der Betriebe Schultheiß- Pakenhofer wurde ein neues Abrechnungssystem eingeführt, das in Ber. bindung mit der durch die Fusion bedingten Einführung eines einheitlichen Abrechnungsinstems vorübergehend eine Mehrarbeit notwendig machte. Mit der Fertigstellung der. Jahresbilanz im Januar find diese Arbeiten erledigt. Trok erheblichen Neueinstellungen von Buchhaltern ließen sich Ueberstunden einiger Brauereibuchhalter nicht vermeiden, da bestimmte Arbeiten nur von ständig damit beschäftigten Buchhaltern weitergeführt wer den können.
Weihnachtsunterstühung der Brauerei- und Mühlenarbeiter. Als Weihnachtszuschuß erhalten Mitglieder, die seit einschl. dem 10. Dezember 1921 arbeitslos und mindestens seit dem 12. Juni 1921 Mitalieder des Verbandes find, 100 m., für die Frau 20 M., für des Kind 10 M. Mitalieder, die seit einschl. dem 1. Oftober d. I. der Organisation angehören und mindestens feit dem 10. Dezember 1921 arbeitslos find, erhalten die Hälfte der obigen Säke. Zur Feſtstellung des Familienstandes find die Karten der E.U. maßgebend. Arbeitslose Mitglieder, die feine E. U. beziehen, haben in glaubhafter Weise ihren Familienstand nachzuweisen. Weihnachtsunterstüßung wird grundsäßlich nur an solche arbeitslosen Mitglieder gezahlt, die den Nachweis erbringen, daß fie in einem Ar beitsnachweis eingetragen find. Invalidenmitglieder erhalten je 120 m. Die Weihnachtsunterstützung wird nur gezahlt, wenn das Verbandsbuch in Ordnung ist. Die Auszahlung beginnt mit dem heutigen Tage.
Das Dezemberheft der Betriebsräfe- Jeifung" des ADGB . be handelt in mehreren Veröffentlichungen das Thema„ Gewerkschaften und Betriebsräte". Ein Auffah von Dr. Stillich behandelt die Wert papiere. Das Heft enthält ferner einen Katechismus der Plane wirtschaft". Auch zur Frage der Gewerbeinspektoren find Beis träge enthalten, ebenso über„ neuzeitliche Betriebswissenschaft". Bom Januar ab wird der von der Afa" veröffentlichte Betriebsrat" mit diefer Zeitung vereinigt.
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Chemische Industrie ! Die von den Funktionären der chemischen Industrie beschloffene Urab fimmung zum Schiedsspruch ergab eine Mehrheit für den Schiedsspruch.- Verband der Fabrik
arbeiter.
Die Urabstimmung im Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter betr. Erhöhung der Beiträge und Unterstützungen findet Sonnabend, Montag und Dienstag statt. Der Verbandsbeirat hat sich einstimmig für die Erhöhung der Beiträge und Unterftüßungen ausgefprochen und muß daher allen Mitgliedern emp fehlen, ebenfalls für die Erhöhung der Beiträge und Unterstützungen einzutreten.
Deutscher Bauarbeiterverband. Sektion Tiefbau: Sonntag 9½ Uhr bef Tagesordnung: Boeter, Weberstr. 17, Bersammlung der Tiefbauarbeiter. Unsere Lohnbewegung. Mitgliedsbuch legitimiert. Tagesordnung wird in der Bersammlung bekanntgegeben. Deutscher Holzarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin . Mitglieder, welche mindestens Monate erwerbslos find, melden fich auf unserem Bureau, Runge Straße 30, 8immer 5, aur Entgegennahme von Gutscheinen. Mitgliedsbuch und Arbeitslosentarte find mitzubringen. Mittwoch 7 Uhr im Arbeitslosensaal, Rungestr. 30, Zusammenkunft der Funktionäre aus den Betrieben des BBMS. Aussprache über Eingruppierung 37.
Die Bewegung in der Klavierindustrie beendet. Am 30. November 1921 war der Ortstarif sowie das Lohnabkommen in der Klavierindustrie abgelaufen. Die zwischen dem Deutschen Holzarbeiterverband und den Unternehmervertretern geführten Berhandlungen haben jetzt ihren Abschluß gefunden. Eine Mitgliederver sammlung nahm den Bericht entgegen. Der Ortstarif, der abge. schlossen werden soll, baut sich auf der Grundlage des ReichsDie Artikel der Roten Fahne" haben die Situation verschärft, manteltarifes für die Holzindustrie auf, mit einigen Glaser. Montag 7 Uhr Mitgliederversammlung im Gewerkschaftshaus. Filmgewerkschaft. Sonntag 10 Uhr Mitgliederversammlung aller Branchen aber in feiner Weise zur Klarstellung der Tatsachen und zur Er-| örtlichen Vereinbarungen und fleinen Verbesserungen, wie z. B. die ziehung der Arbeiterschaft das geringste beigetragen. Da wir feine Erweiterung der Ferienzeit von sieben auf zehn Werktage, jedoch der Filmindustrie im Alten Askanier", Anhaltstr. 11. Hoffnung haben, daß es in Zukunft anders wird, kann damit die ohne Anrechnung der Beschäftigung in anderen Betrieben der InDiskussion über diese Angelegenheit geschlossen werden. Wir werden dustrie. Was andere Industrien durchführen, fönnen die armen, Berantw. für den rebatt. Teil: Dr. Werner Peifer, Charlottenburg : für Anuns auch weiter der bedauernswerten Opfer der Roten schwer um ihre Eristenz ringenden Klavierfabrikanten nicht ertragen, eigen: Th. Glocke, Berlin . Berlag Borwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Fahne" Politik annehmen. deshalb ist auch die Erhöhung der Löhne und Afforde nur um 40 Bra-| Borwärts- Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 3.
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