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Nr. 594 38. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Das fliegende Nachtquartier.

Im Schlafzug III. Klasse nach Jena .

Als sich das Probezügle aus der Halle des Anhalter Bahnhofs hinaus in den falten Wintermorgen in Bewegung sekte, merkte man gleich, daß etwas Besonderes mit ihm los war. Sanft und vorsichtig rückte die Maschine an, und die gutgefederten Wagen nahmen die Bewegung so zart auf, daß man erst an der größeren Helle durch die gefrorenen Scheiben merkte, daß wir Berlin allgemach zu verlassen im Begriff waren.

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Hinter der großen, starken Maschine tam zuerst ein komfortabler D- Bug- Wagen, treu schlidderten zwei Speisemagen der Mitropa hin­terher, dann tam die Attraktion der Probefahrt zwei der neuen, blihfauberen Schlafwagen 3. Klaffe, glänzend dunkelgrün mit weißem Dach, und als legter fogte geduldig das allerneuefte Schienenvehitel, ein rollender Lehrsaal, der Unterrichtswagen der Eisenbahn­Direktion. Das ganze probefahrende Asyl war bevölkert von etwa 50 Bertretern der Berliner Bresse , die der Einladung des Reichsver= tehrsministeriums und der Mitropa ( die als Unternehmerin für das Schlaf- und Speisewagenwesen in Betracht kommt) zur Fahrt nach Jena gefolgt waren. Während der Zug das industriereiche, aber landschaftlich so nüchterne Gebiet von Jüterbog und Bitterfeld in rafchester Fahrt durcheilte, wurde im legten Unterrichtswagen von dem Erbauer der neuen Schlafwagen alles Notwendige über ihre Einrichtung und über die Gedanken, die zu ihrer Konstruktion führten, berichtet. Man saß wie in der Schule auf Bänken, vor schwarzgestrichenen Bulten zu zweien. Rechts and links die lange Reihe der Hörer, vorn ein fleiner Vortragsraum mit einer Wand­tafel zur schematischen Darstellung. Sicher die eigenartigste Schule, die es je gegeben hat.

Für 40 M. ein Lager im D- Zug.

worauf im rafenden Lehrsaal ein Geheimrat beweist, wie schwer es nach dem 1. Februar der Eisenbahn fallen wird, Einnahmen und Ausgaben in Einklang zu bringen. Dann tam wirklich Thüringen : Kleine Häuser vor bewaldeten Höhen, die, weiß und glitzernd wie ein Weihnachtsgebicht, an die Abhänge geklebt waren. Man erhaschte einen Blick auf das typische Signalement der Thüringer Gasthöfe Zur Tanne"," Bum Fellenfeller". Das ist wirklich schon Thürin gen. Dann kommt die Saale , halb zugefroren, windungsreich und schließlich grüßten links auf die immer noch eifrigen Zuhörer herab die Trümmer der Rudelsburg . Jena war nicht fern. Das alte, schmalwinklige Rest riß die Augen auf, als der blizfaubere Zug um Mittag einfuhr und seine Gäfte für zwei Stunden entließ.

Jm Schlafabteil zu Dritt.

Als die Sonne über den bewaldeten Höhen des Thüringer Wal­ des herniederging, stand der Zug aufs neue gerüstet bereit, und die strapazierten Gäfte rüsteten sich nach dem Kaffee zum ersten Probe­schlaf in den neuen Wagen. Die Türen wurden geschlossen, man er­

8.J.G.

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Sonnabend, 17. Dezember 1921

Trockener Frost.

Die Schneedecke, die der so früh hereinbrechende Winter ums zuerst bescheert hatte, ist längst von den Strahlen der Mittagssonne zerstört worden und fümmerliche Reste haben sich in Bodenvertiefun­gen, Furchen und Gräben enthalten. Sonst tritt der Fuß auf die hartgefrorene Erdfrufte, und läßt man den Stock in der Hand tanzen, fo flingt es, als ob man auf Granit schlägt. Dem Landmann und der Jugend wäre der Anblick einer Schneelandschaft willkommener, ersterer bangt um die Saaten, lettere betrauert den so schnell dahin. Für zwei Tätigkeiten ist das gegangenen Schlittensport. Better aber geradezu ideal zu nennen, für die Ernte des Schilfes an den Rändern der Seen und Teiche und für die Eisgewinnung. Das meist mannshohe Schilf läßt sich bei trodenem Frost mit einem Schraper" bequem abstoßen, was gegenüber dem Abmähen mit der Sense den Vorteil schnelleren und weniger ermüdenden Arbeitens hat. Ist Schnee zwischen dem Schilf gelagert, so geht das Bergen der abgehauenen Halme auch weniger rasch vonstatten und mancher Für die Halm bleibt liegen und wird in den Schnee getrampelt. Gisgewinnung hat die Kälte von 7-10 Grad gleichfalls die denkbar günstigsten Borbedingungen geschaffen. Das Absprengen, Teilen und Zerkleinern der Schollen bietet dem Beschauer ein malerisches Bild, das nur von dem der Eisfischerei übertroffen wird. Sind auch die Eisblöcke, die zur Berladung kommen, nicht ganz so did, wie jene Mammuttlöße von den norwegischen Fjorden, die in früheren Jahren zur Sommerzeit in Swinemünde ausgeladen wurden, um nach dem eislofen" Berlin verfrachtet zu werden, so hat die Kälte doch schon ganz wader gearbeitet und Brauer und Schlächter fönnen sich des Eissegens freuen. So hilft auch der Winter, uns von der Baluta fenkenden Einfuhr unabhängig zu machen und gibt außer. dem einer Reihe von Personen Arbeitsgelegenheit als Ersatz für so manche Draußenarbeit, der die Kälte den Lebensfaden abge. schnitten hat.

Neue Plünderungen.

Geschädigte Konfektionsgeschäfte im Stadfinnern. Nachdem es ein paar Wochen von Plünderungen in Berfin still gewesen ist, haben sich am geftrigen Nachmittag leider wieder einige derartige Fäile ereignet, und zwar hatten sich die Plünderer diesmal das Scheunenviertel. zum Schauplah ihrer Taten ausersehen, unter denen zunächst eine Anzahl Kleinhändler zu leiden hat, weiter­hin die Gemeinde Berlin , die den Geschäftsleuten den aus einem Tumult erwachsenen Schaden erfeßen muß, legten Endes also die Steuerzahler. Ueber die Vorgänge wird uns im einzelnen ge­melbet:

In Trupps von 50 bis 200 Personen erschienen die Plünderer vor den einzelnen Geschäften, zertrümmerten die Schaufensterscheiben und räumten die Auslagen aus. Leider gelang es der mehrfach alarmierten Schußpolizei nur in einem Falle, sechs der Leute festzunehmen. Eine große Anzahl von Plünderern, die beim Nahen der Schuhpolizei geflüchtet waren, wurden von Beamten der Abteilung unauffällig verfolgt. Als die Beamten feststellten, daß die Plünderer sich in der Neuen einem befann... c Schönhauserstraße im Café Dalles Stelldichein allerhand licht cheuen Gesindels fammelten, wurde von neuem die Schutzpolizei alarmiert. Die Wirtschaft wurde um stellt und ausgehoben. Mehr als 100 der m Café Anwesendent. wurden dem Bolizeipräsidium zur Bernehmung zugeführt. 30 Personen plünderten in der Linienstr. 12 das Kon feftionsgeschäft von Moses Bier, wo sie verschiedene Mäntel und Beim Nahen der Polizei entflohen sie in Herrenanzüge stahlen. die Richtung Rosenthaler Straße. Ein weiterer Haufe zerschlug die Schaufenster- und Türscheiben des Trödlergeschäfts von Piepersperg Linienftr. 238, und die Auslage des Konfektionsgeschäfts von Boß in derselben Straße Nr. 7/8, wo einige Herrengarderoben ge­raubt wurden.

Man hat diese Wagen gebaut, um dem weniger bemittelten Rei­senden für die Nacht eine bequeme Lagerstatt zu bieten, so daß ihm das Reisen in der 3. Wagenklasse über Nacht nicht mehr zur Stra paze wird. Die Nachtruhe während der Reise bietet infofern noch eine Ersparnis, als die Bettkarte im Wagen 3. Klaffe uur 40 m. toffet, ein Preis, für den er in einem mittleren Hotel heute faum mehr eine Unterkunft erhalten kann. Selbstverständlich bieten die Schlafwagen 3. Klasse nicht die gleichen Bequemlichkeiten wie die der 2. Klasse( für die eine Bettkarte 70 m. tostet). Jedes Abteil beher­bergt drei Reisende, die in drei übereinandergeordneten Liegeftätten bequeme Nachtruhe finden können. Der nächtliche Reisende liegt auf einer plüschüberzogenen Roßhaarmatratze mit einem dazugehörigen Kopfpolster. Im allgemeinen wird der Reisende nur Schuhe und Obertleider ablegen tönnen und sich mit der mitgebrachten Decke zudecken müssen. Die Verwendung von Belfzeug ist nicht vorgesehen. Das Abteil macht einen hellen und freundlichen Eindruck, ist durch neue Heizkörperfonstruktionen gut erwärmt und mit elektrischer Be­leuchtung verfehen. Eine lange Schnur hinter den Kopfenden der brei Lagerstätten vermittelt den Kontakt für die Lichtquelle; ein Zug genügt, um den Raum zu erhellen, und ein weiterer, um das Licht wieder abzustellen. Die Eisenbahn beabsichtigt, vorerst zehn solcher Schlafwaren, von denen jeder zwölf Halbabteile enthält,( also fechs unddreißig Reisenden Plaz bietet) auf den Strecken Berlin - Königs­berg, Berlin - München und Berlin - Köln verkehren zu lassen. Man tlomm die Zeiter, die zum obersten Lager führte, nahm die be­will abwarten, ob sich die vorhandenen Konstruktionen bewähren quemste Lage ein und wartete der Träume, die da kommen sollten. oder ob sich im Gebrauch Aenderungen als notwendig erweisen. Es find also zunächst noch Probewagen, die der Kritik der Reisenden Sie tamen nicht, denn der im mittelsten Fach Liegende wollte auch freigegeben sind. Jeder Bagen hat seine eigene Beleuchtung, die mal oben schlafen. Also wurde umgewechselt. Bis wieder der Uns ihren elektrischen Strom durch eine mit der Wagenachle gefuppelte terfte, auf neue Eindrüde gespannt, fein Lager zu wechseln wünschte. Dynamomaschine erhält, die wieder mit einer Attumulatorenbatterie Bei dieser unterhaltlamen Erprobung wurde festgestellt, daß man in Berbindung steht. Am Tage wird das unterste Lager etwas ge- fich nachts sehr wohl komfortabel in folch einem Gelaß unterbringen hoben, das mittlere heruntergeklappt, und mit wenigen Handgriffen fann. Es wurde festgestellt, daß für das Gepäd ein richtiger Hänge ist eine bequeme Sigfläche hergestellt, die ebenso wie die Rüdlehne boden zur Verfügung stand, wobei der Obenliegende als Aufzugs. gepolstert ist. Um die beiden oberen Lager zu erreichen, ist eine zu fran für schwere Gepäckstüde seine Straft zur Verfügung stellen muß. fammenlegbare Leiter vorhanden. Nachdem derlei gründlich erprobt war, stellte sich die Neigung ein, auch wirklich zu schlafen, was nach dem Rud an der gehorsamen Strippe, die das Licht ausschaltete, in der Tat auch gelang. We­nigstens solange, bis der Untenliegende auch an der Strippe 30g und hafteten Räuberbande haben jetzt zu neuen Ergebnissen geführt. es wieder hell wurde. Dies abwechslungsreiche Spiel wurde fort- Bei einem der verhafteten Räuber wurde, wie ichon kurz berichtet, eine goldene Damenuhr gefunden, die, wie sich bei Nachp: ürung geführt und schien bereits einige Fehler des fürsorglichen Schlaf- berausstellte, bet dem Raubüberfall in Guten- Germendorf Tort drang eine vieltöpfige Bande mit wagenkonstrukteurs enthüllen zu wollen, als glücklicherweise der mitgeraubt worden ist. Probezug mit einem Rud auf dem Anhalter Bahnhof hielt, bevor| Totschlägein, Revolvern und Handgranaten in ein Baueingeböit seine Gäfte ihrem fritischen Empfinden freien Lauf lassen fonnten.| ein, während der Befizer abweiend war. Die anweienden Familien wandte den Siz um und flopfte ihn aus. Dann zupfte er die während ich lefe!" Manghild war mit offenem Mund schwer Gardine vor den Scheiben zurecht. Es ist bißchen finster," auf den Sig gefallen und hielt Raft. Ich bin so hungrig!" haben und Toilette machen wollen?"

Tariffragen im Fluge.

Draußen sprüht die Landschaft im Winterkleid vorüber. Man passiert Halle und Merseburg , und dann tauchten die ersten Aus­läufer der Thüringischen Höhenzüge auf. Im Unterrichtswagen hörte man anbächtig einem neuen Vortrag über die Tariffragen zu, das Kopfschmerzengebiet der Eisenbahn, das die leitenden Männer fort dauernd beschäftigt. An den Fenstern huschten die ersten spizen­besetzten Rauhreifäste vorüber. Von einer feinen weißen Schnee­schicht bedeckt, umrahmen die bestellten Felder den Schienenweg,

2]

Das Schuldkonto der verhafteten Räuberbande. Die Nachforschungen über das Schuldfonto der geftein ber

Der Trambahnwagen der Freiheit. steer, aber dafür abſolut dicht, falls die Damen es bequem fagte fie ein wenig später mit umflorter" Stimme.

Novelle von Otto Rung .

Lebwohl, Großvater!" Und Solborg faßte Manghild beim Arme. Anfersen fragte sich im Naden. Wollen die Damen fünf Minuten mit mir gehen?" schlug er vor. Dies hier ist ja nur mein Sommerhotel."

Er führte sie über den Steig feldeinwärts in ein dichtes Ceftrüpp. 3aunpfähle ragten aus der Erde, und über dem Bachy lag ein Brett, das Manghild durch ihr Gewicht beinahe Durchgebrochen hätte. Große Haufen von Reisigholz und Topf scherben lagen auch da.

Der richtige Löschplak!" höhnte Solborg. " Nein," sagte Anferfen, aber Gemüsegärten waren hier, und zum nächsten Gommer gibt es hier ein Billendorf. Und dies ist meine Jahreswohnung."

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Er wies fie hinten um einige Sträucher herum, und da stand mitten auf dem Plan ein großer gelber räderloser Tram­bahn- Beiwagen mit in das Pflugland gepflanzten Achsen. Linie 9!" rief Manghild und tippte mit dem Finger auf die Borderplattform. Warum ist der hier stehengeblieben?" Er wurde auf die Ausweichschiene gestellt und als Gartenlufthaus für die Sommersaison verkauft," teilte Ankersen mit, fteht aber infolge Wohnungsnot leer. Bitte, meine Damen, in den Salon einzutreten. Ich halte mich an die Beranda!"

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Solborg fragte mit dem Nagel unter dem Fußbrett der Borderplattform, um es zu heben. Ob hier nicht ein Rehn öreftüd liegt?" An der Decke stand noch die Aufschrift Blak für 8 Personen" und die blaue Emaillierreflame eines Zahn­technifers, der es fabelhaft billig machte. Das ist ein großer Schwindler," meinte Solborg, er zog mir fünfzehn Rähne, als ich vierzehn Jahre wor, und gab mir nur zwölf zurück!"

Sie famiß sich rücklings auf den Sik und steckte die Beine in die Luft, um ein wenig zu gornein. Als fe aber bemerkte, boß aus dem Bolsterbezug die Affeln wimmelten. freischte sie auf und ließ im Nu die Füße hincb, die augenblidlich bis zu den Krächeln in das Grundwasser des Wagens tauchten. Sie wurde hysterisch.

Jawohl, man follte schöpfen!" räumte Anferjen ein. Er

Mit was?" schrie Solborg wütend, die Jekten Haarnadeln aus dem Kopf schüttelnd. Die mattgelben Loden ringelten sich über ihr Gesicht. Sie schlug nach ihnen.

Ich fönnte ja einige Haarnadein herstellen," meinte Anfersen, aus einem Stüd Stacheldraht vom Zaun."

Und einen Ramm habe ich auch," fuhr er fort. In meinem Handgepäd." Er öffnete feinen Mantelsad und zog einen alten Regenschirm, eine rostige Petroleumlampe, ein gestreiftes Reservehemd, einen Teekocher und zwei Jahrgänge des Figaro Illuftré" hervor. Endlich eine merkwürdige tleine flache Schüffel.

Das sei das Waschbecken, erzählte er, und zugleich ein historisches Kleinod. Es sei der Spudnapf Seiner feligen Majestät gewesen und von einem Leibjäger, der dem König überall auf seinen Reisen folgte, ihm gefchenft worden. Und hier sei der Kamm, die meisten Bodenzähne habe er noch. Er leerte den Ead und entnahm ihm seine weiteren Habfelig feitnen, darunter vierzehn zusammengerollte Bilder auf Leinwand.

Solborg maß ihn höhnisch: Man sollte glauben, Sie feien ein Lumpenfammler!" Sie legte einen Figaro"-Band auf ihre Knie. Er war 1880 gebrudt, fand sie mit Efel heraus, also ganz alt und dazu halb naß!

Dieses Buch, erzählte Ankersen andächtig, habe er in Paris auf dem Seine Kai gekauft, im Jahre der Weltausstellung. Er war zu Fuß dahingewondert.

Colborg blidte argwöhnisch auf. Was geht das mich an!" sagte fie.

Ankersens Augen wurden schwimmend Er verlor fich in Erinnerungen. Paris !" murmelte er. Er sah Gefichte. Er beweate langiem und melend die Hände.

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Solborg feuchtete einen Finger und wendte die Blätter. Figoro", las fie und nickte. Dos Wort verftond sie. Da war eine Illustration von Domen, die mit durcbrochenen Seiden­ftrümpfen tonaten. daß die Spizenröde bis zu den Kron­leuchten oufflogen.

" Großvater geht zur Stadt," tröstete Solborg, und holt Abendbrot." Sie erhob sich drohend. Und zwar gleich jest." Andersen besaß elf Kronen als Erlös für verkaufte Bilder. Es war eine halbe Meile bis zu Kaufmann und Bäder, und es währte zwei Stunden, ehe er heimfam mit Rundstücken, Rollwurft und einer Dose Sardinen.

Solborg war sehr unzufrieden, insbesondere mit den Ser. dinen, die in Tomaten eingelegt waren, nicht in Del, das sie aus der Dose zu trinken liebte.

,, Aber warten Sie bloß bis morgen!" sagte fie und schlug nach dem mit hellem Badmasser gefüllten Blechbecher, den Anfersen ihr reichte. Ich hätte nicht gedacht, daß Sie geizig find, Anfersen Damen gegenüber!"

Sie ging in den Tramwagen hinein und legte sich auf den Siz. Bieh die Türe zu, Manghild. Wenn ich was will, tingle ich!" Sie breitete Manghilds Ulster über sich und drehte sich auf den Magen, um zu schlafen; Manghild diente ihr als Kopffiffen.

Draußen jedoch auf der Borderplattform machte Kunst­maler Ankersen. Der Himmel fäete eine Menge seiner Sterne aus; Ackerland und Wiesen aber lagen noch im Nebelschleier, fah er, noch mit einer fleinen Nuance von Rosenrot nach dem Sonnenuntergang, und wie wohl die Felder ja eigentlich grün waren, wurden Sie nun ganz violett und schwarzblau, wie Wogen eines Meeres. Bier Mühlenflügel standen wie ein Schwarzes Friedhoffreuz droben im Hintergrund; es wurde fühl, es rauschte von Wind da drin in dem Cestrüpp, und Anterfen zog den Rodfragen ganz über den Scheitel hinauf, fekte den Semthut dorauf und versuchte zu döseln. Aber er fab felige Gesichte. Dada drin hinter den Glastüren schliefen amei junge Geschöpfe, vom Sidiel ihm anvertrout. Er mor ollein mit ihnen in der Natur, fie moren wie die ersten drei Menschen, in Edens Garten gesezt, auf Gut und Böse!

Beit war er gemondert! Er träumte von den langen Landstraßen, diefen schönen Kunstreifen zu Fuß, die er all. jährlich unternehm, vom März bis zum nödsten November, brüben Jütlond

te- n cuffonen guterte Unterſen, einen sitteruben Binger behen von Riffond ous, wo er ein fleines Häuschen hatte mit

Bol Mabille!" flüsterte Ankersen, einen zitternden Finger felbftdeforierten amei Stuben und eigener Küche im Schuß ausstreffend. einer Düne draußen an der Nordsee. Blödsinn!" bemerkte Solborg. Halten Sie den Mund,

( Fortsetzung folgt.)