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arbeiter noch mehr verlängern. Das Ziel ist das fogenannte| mehr darstellt, erklärt v. Braun- worauf der Borwärts"| erreichen, haben nicht stattgefunden. Man tann eher fagen, patriarchalische Verhältnis zwischen Unternehmer und Ar- schon hinwies- die Aufhebung der drückenden Zwangswirt daß in diesem Augenblick die Schwierigkeiten größer beiter. schaftsfeffeln hätte nicht vermocht, die Ertragsfähigkeit der scheinen denn je. Böden und der Viehbestände zu steigern.

Glaubt man wirklich, daß alle Klassen der Landwirtschaft den Grundsatz beherzigen, der im Artikel 155 der Verfassung niedergelegt ist, in dem es heißt: ,, Die Bearbeitung und Aus­nugung des Bodens ist eine Pflicht des Grundbe liges gegenüber der Gemeinschaft?" Landwirt fchaftliche Musterbetriebe haben schon längst den Beweis ge­liefert, daß durch zweckmäßige Anwendung von fünstlichem Dünger, tiefgründiges Pflügen, Berwendung von erstklasst gem Saatgut, überhaupt intensiver Kultur die Ernteerträg nisse des deutschen Acers erheblich gesteigert werden können, weit über das Ergebnis hinaus, das aus den amtlichen Ernte­statistiken ersichtlich ist.

Ein in landwirtschaftlichen Kreisen als Sachverständiger geachteter Mann schreibt u. a.: Die Schwierigkeit, das Ziel einer raschen Steigerung der Er trägniffe zu erreichen, liegt darin, daß die Fortschritte in der Dün gung und Bodenbearbeitung, die in einzelnen Betrieben erreicht worden find, bei der bisherigen Arbeitsmethode in der Land­mwirtschaft nur langsam auf alle Betriebe übertragen werden tönnen. Es müssen Borschläge gemacht werden, die einen raschen Fortschritt in dieser Richtung ermöglichen, allerdings nicht ohne daß ein gewiffer 3wang auf die Betriebsinhaber ausgeübt wird. Das Deutsche Reich ist in der Noflage, einen foldhen Zwang anwenden zu müssen, um den Boden in dem Grad der Ernährung des Volkes nußbar zu machen, daß die Nahrungsmittelnot soviel wie möglich beseitigt wird.

Wenn der Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft die ehrliche Zustimmung aller Bolfskreise zu diesem Hilfs­mert erzielen will, dann muß er die Grundsäße bei Durch führung seines Hilfswerkes" annehmen, die v. Braun früher empfohlen hat. Dann wird sich darüber selbstver­ständlich reden laffen.

Die K- Akten.

Aus Elberfeld   fommt eine sehr überraschende Nachricht. Dort ist nächtlicherweile bei einer Abteilung der Staatsanwaltschaft ein­gebrochen und sämtliche Akten laufender Straffa chen gestohlen worden, die sich gegen Angeklagte mit dem Anfangs.. buchstaben R richteten. Die Akten sind durch den Kohlenkeller Das sogenannte Hilfswerk tann praktisch doch nur durch ins Freie geschleppt und dann in die Wupper   geworfen worden. gesetzliche Bestimmungen durchgeführt werden. Diese Ebenso wurde mit fämtlichen zugehörigen Registern und Kalendern gefeßlichen Maßnahmen müssen von dem Gedanken geleitet aufgeräumt. Man nimmt an, daß ein bestimmtes Schrift­sein, daß der tüchtige Landwirt, der sich der Pflicht bewußt ftüd gesucht wurde, daß aber die Diebe, da sie es so schnell nicht ist, aus dem Boden herauszuholen, was nach dem Stande der finden konnten, sich entschloffen, alle Atten mitzunehmen. Wissenschaft und Technik möglich ist, geschont und geschützt Der Polizei ist es gelungen, einen geringen Teil der Aften wieder wird, während die säumigen Landwirte durch 3 wang s maßnahmen, sei es durch Androhung bzw. Berhängung von Strafen, oder durch Uebernahme der Bewirt fchaftung des Gutes, im letzten Falle durch Enteig nung des Bodens zugunsten des Reiches, über ihre Pflichten am Bolte belehrt werden müſſen.

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Die Vorgänge vom 9. November. Der Soz. Parlamentsdienst schreibt:

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Am Sonntag veröffentlichte der ehemalige Bizekanzler Friedrich Payer   im Berliner Tageblatt" Erinnerungen an den Revolutionstag. Seine Angaben enthalten offenbar Wenn wir die bisherigen Wege der Berbreitung des fünstlichen infolge der mehr als drei Jahre, die darüber verstrichen sind Düngers weitergehen wollen, dauert es noch Jahrzehnte, bis das einige tatsächliche Irrtümer, die der Richtigstellung be­erwünschte Ziel erreicht ist. Denn ganz abgesehen von der auch dürfen. Paner schreibt: nicht ganz fleinen Zahl von Landwirten, die aus Gleichgültigkeit von ihrer alten Betriebsweise nicht abgehen wollen, weil der Er­trag ihres Gutes für die Bedürfnisse ausreicht, würde es für die Millionen Landwirtschaftsbetriebe, deren Besizer einer wissenschaft lichen Schulung entbehren, immer mehr oder weniger ein Zufall bleiben, wenn sie durch langjährige Erfahrungen das richtige Ver­hältnis der Düngerverwendung erraten haben.

Der betreffende landwirtschaftliche Sachverständige sagt weiter, gegen diesen Plan sei von landwirtschaftlicher Seite lebhafter Widerspruch erhoben worden. Das sei der Anfang zum Produktionszwang, gegen den man unter allen Umständen Front machen müsse, und sagt dann abschließend zu dem Kapitel wörtlich:

Etwa um 12 Uhr ließen sich Scheidemann  , der aus dem Kriegsfabinett ausgetreten war, Ebert und ein Dritter, ich meine Be Is, melden( beim Reichskanzler Prinz Mar von Baden. Red.). Sie erklärten, von der Sozialdemokratischen Bartei beauftragt zu sein, die Regierung bis auf weiteres zu übernehmen. Ebert sollte Reichskanzler werden; sie wollten für Ruhe und Ordnung sorgen und waren überzeugt, dazu auch imftande zu sein.

Tatsächlich erschienen nicht drei Personen beim Reichs­fanzler, sondern fünf; unter ihnen befand sich nicht Genosse els, sondern Genosse Otto Braun  , ferner der- in­zwischen verstorbene Genosse Gustav Heller und ein weiterer Genosse. Es wurde auch nicht gefordert, daß Ebert Reichs tangler werden solle, sondern unfere Genossen wollten fich lediglich im Auftrage der Partei über den Stand der Dinge, den Rücktritt des Kaisers usw. informieren. Bring Mag erklärte hierauf, daß er ihnen nach Ablauf einer Stunde Auskunft erteilen werde. Nach deren Ablauf machte er felbft den Vorschlag, daß Ebert das Reichskanzleramt übernehmen solle.

Die Steuerfrage.

aufzufinden.

Durch diesen Borgang" werden manche Leute, die das Glüd haben, den Anfangsbuchstaben zu führen, begreiflicherweise in freudige Stimmung verfeht werden. Wenn wir uns nicht irren, war eine Zeitlang in Elberfeld   auch ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung gegen den deutsch­nationalen Abgeordneten van den Rerthoff anhängig, der ja schon einmal den Glücksfall verzeichnen konnte, daß aus feinen Steueratten beim Finanzamt besonders wichtige Stücke ipurlos verschwunden waren. Hoffentlich sind diesmal wenigftens feine Aften gerettet worden.

Die Frauen der Deutschnationalen.

In der deutschnationalen Presse wird jetzt ein ergöhlicher Streit ausgefochten. Im Gegensatz zu den deutschnationalen männ lichen Abgeordneten haben die dieser Fraktion angehörigen Frauen mehrfach für Anträge gestimmt, die die Zulassung der Frauen zum juristischen Vorbereitungsdienst und den juristischen Prüfungen forderten, ebenso für Anträge, die den Frauen die Möglichkeit eröffnen sollten, Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte zu werden. Die weiblichen Deutschnationalen haben diese Anträge zum Teil mitunterschrieben, während die Männer sie ablehnten. Das gleiche war der Fall bei einem Antrag auf Zulaffung der Frauen zum Schöffen- und Geschworenen

amt.

Gegen die weiblichen Fraktionsgenossen wurde daraufhin mehr­fach der Borwurf erhoben, daß sie sich in Widerspruch mit den Grundfäßen der Partei" gestellt hätten. Gegenüber solchen An­griffen hatte die Parteileitung eine feierliche Erflärung erlaffen, in der behauptet wird, daß weder die weiblichen Abge­ordneten noch der Reichsfrauenausschuß sich in Wider­fpruch zu den Parteigrundfäßen befanden und daß feinerlei Anlaß vorliege, die Lauterkeit ihrer nationalen Gesinnung und die Motive ihrer politischen Arbeit zu verdächtigen".

Mit diesem Rüffel sind natürlich die Verbreiter jener Angriffe nicht zufrieden. Und da sie anderweitig feine Möglichkeit haben, fich auszusprechen, so ergreift in Bulles Abendblatt" Fräuletn Emma Witte das Wort, um den Deutschnationalen einige pein­liche Fragen zu stellen. Sie sagt:

Bei vier parlamentarischen Beschlußfassungen an drei ver fchiedenen Sitzungstagen haben somit die deutschnationalen Frat­tionen des preußischen Landtages und des Reichstages das Frauen­programm der Partei in allen Punkten abgelehnt. Diese Fest­ftellung trifft gleichermaßen die Leitung der Partei, die von der Wählerschaft als haftpflichtig für diese Beschlüsse erachtet wird." Weiter stellt Fräulein Witte die kniffliche Frage: Wann befand

" Solten wir den 3wang, den das deutsdye Bolt mit der Schulpflicht hinsichtlich der Erziehung seiner Kinder zum Segen für die ganze Kulturentwidlung auf fich genommen hat. obwohl Taufende von Familien ihren Kindern freiwillig dieses Minimum von Bildung hätten zuteil werden laffen, nicht auch für die Stuffi­vierung des Uders ertragen fönnen, dessen Erträge die Boraus fegung für den felbständigen Fortbestand Deutschlands   bilden? Auch hier werben Tausende von Einsichtigen freiwillig mehr tun, als der staatliche Zwang verlangen fann. Und doch erfordert es Die Bossische Zeitung" berichtet, daß am Mittwoch eine das Interesse der Allgemeinheit, daß sich der Fortschritt nicht auf Besprechung des Reichskanzlers mit den Führern der Reichs diese Minderheit beschränkt, sondern daß die aus der jeßigen tagsfraktionen des Zentrums, der Demokraten und der So­Erkenntnis gezogenen Mindestforderungen durch staatliche Bor- zialdemokraten stattgefunden hat. Es habe sich um eine Er­fchriften für die Mügemeinheit erzwungen werden." örterung der Steuerreform gehandelt, deren Erledigung un­mittelbar nach dem Zusammentritt des Reichstags am 19. Ja­nuar in Angriff genommen werden soll. Die Bemühungen feien darauf gerichtet, ein kompromiß unter den Führern sich die Leitung der Deutschnationalen Bolkspartei in leberein­der Bartelen betreffs" des Steuerproblems zu erreichen. Hierzu ist zu bemerken, daß Beratungen zwischen den Stimmung mit dem obersten Grundfaße der Partei? Trieb sie Parteiführern über die Steuerfragen in der letzten Zeit nicht bei der vorjährigen Ablehnung oder bei der dies. abgehalten wurden. Die Vertreter der verschiedenen Frat- jährigen Billigung ihres juristischen Frauenprogramms tionen haben vielmehr einzeln im Reichsfinanzministerium nationale Bolitif?" und in der Reichskanzlei vorgesprochen, um mit dem Reichs- Herr Hergt wird auf diese Frage wahrscheinlich mit dem Ver­finanzminister Dr. Hermes und dem Reichskanzler den Stand zweiflungsfchrei antworten, daß eine Frau mehr fragen fann als der Dinge zu erörtern. Daß diese beiden Herren das Bestreben zehn Barteileiter zu beantworten vermögen. Immerhin hat diese haben, zwischen den Parteien, auf die sich die Regierung stützt, interessante Auseinandersetzung auch für Außenstehende das Gute, eine Berständigung über die Steuerreform zu erreichen, ist zu zeigen, wie vollkommen unlogisch jene Frauen handeln, die der ganz selbstverständlich. Aber Berhandlungen, in denen Deutschnationalen Partei und damit den schlimmsten Gegnern jeg­sich auch nur ein Weg gezeigt hätte, das angestrebte Ziel zu ficher Frauenrechte ihre Stimme gaben.

Diese Grundsätze sind entnommen dem Bert Arbeits­ziele der deutschen Landwirtschaft nach dem Kriege", heraus: gegeben Anfang des Jahres 1918 und wiederholt dargelegt m Artikeln und Vorträgen auch in der Zeit nach der Revo­lution. Berfaffer ist der geschäftsführende Vorsitzende des Reichsausschusses der deutschen Landwirtschaft und Präsident des Reichs wirtschaftsrates Edier von Braun. Dieser Edle ist auch der Vater des Hilfsmertes der deutschen Landwirtschaft und zugleich ein großer Prophet. Bei der Beratung des Umlageverfah rens im Reichstag   erklärte er am 14. Juni 1921, der Rüd gang der landwirtschaftlichen Erzeugung hätte feinen tiefften Grund in der Zwangswirtschaft. Heute, nachdem die Zwangs wirtschaft doch in der Bragis beseitigt ist, weil das Umlagever­fahren eine nennenswerte Belastung der Landwirtschaft nicht

Konzerte.

Der deutschen Schauspielkunst Eduard Devrient   richtete( fie Die literarische Fehde zwischen dem Schuhverband deuts dem Verband Deutscher werden von Karl Obfer in der Deutschen Revue" mitgeteilt). Die fcher Schriftsteller und Briefe, die sich heute im großherzoglichen Familienarchiv zu Karis Bühnenschriftsteller und Bühnentomponisten und rube befinden, zeigen, wie rasch Wagner feine Begeisterung für die anderen literarischen Berbänden, die von dem( früheren) geschäfts­Revolution verfor und in die Kunst zurückflüchtete. Wagner hatte führenden Direktor des ersteren, Hans Kyser  , und dem Syndikus durch ein revolutionäres Manifest Aufsehen erregt, war heftig an der letzteren, Dr. Benzef Goldbaum, ausgefochten wurde, fand gegriffen und bei Hofe vertlagt worden. Er schreibt daraufhin am am Mittwoch ein gerichtliches Nachspiel. Dr. Goldbaum hatte Klage 19. Juni 1948 an Devrient: Werter Freund, ich bereue herzlich die erhoben, weil er durch die Broschüre Kysers sich beleidigt erachtete ihe, durch die ich mich verleiten ließ, für meinen Auffah pon legt und barin ben verstedten Borwurf der Unterschlagung erblickte. Die bin mit meiner Person öffentlich einzutreten. Ich scheine furchtbar zwölfftündige Berhandlung endete mit der Freisprechung des Ange­mißverstanden worden zu sein, und aus vielen Anzeichen erfahre ich, flagten. Der Gerichtshof billigte ihm den Echuß des§ 193 zu und daß man mir beim Könige ernstlich zu Leibe will. Nun übertrage stellte fest, daß er nicht aus untauteren Motiven gehandelt habe ich Ihnen ein rechtes Freundesamt: mit Ihrer hierin so ungemein und den Privatkläger nicht persönlich verunglimpfen wollte. geeigneten Persönlichkeit und Ihrem Wort treten Sie beim Hofe, beim Könige für mich ein. Suchen Sie, was mit den Waffen des Geistes und der unbefleckten Zugend irgend möglich ist, um die Be treffenden über meine gute Absicht aufzuflären und sie womöglich Don Schritten abzuhalten, die mir jebenfalls fehr möglich aber auch ihnen nachteilig merben fönnen. Was soll ich Ihnen weiter fagen: ich bitte um Ihre Freundeshilfe!"

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Die formale Austragung der Affäre hat für die Deffentlichkeit fein besonderes Intereffe. Wichtiger wäre festzustellen, ob Kyfers Borwurf, der von den fartellierten Verbänden aufgestellte Zwangs farteüvertrag zwischen Autor und Verleger bedeute einen Berrat am deutschen Schrifttum", zutraf oder nicht. Anser hatte geschrieben: An die Stelle gemeinnüßiger Tätigkeit für die Berufskollegenschaft tritt( in diesem Bertrag) die größte tapitalistische Spekulation ein aelner, die vor allem zu einer Gefährdung junger Talente führen muß und den Gedanken der Solidarität der geistigen Arbeit er­schlägt. Auch über die von Kyser gegen den Verkauf der deutschen Filmrechte an Amerika   erhobenen Borwürfe, die nach ihm eine un­geheure Schädigung der deutschen Filmautoren bedeutet und den amerikanischen   Filmhaien Rachmann und Blumenthal alle Vorteile sichert, wurde kein Beweis erhoben.

Der Dirigent Bruno Lemy vermehrte den Kreis derjenigen, die mit heißem Bemühen um Podium- Lorbeer ringen, ohne etwas Mennenswertes an Persönlichem, Eigenem zu übermitteln. Seine großen, scharfen Bewegungen find ganz gegen Mozart   gerichtet, der ein weiches Handgelenk verlangt. Mahlers Lied von der Erde" umreißt er intelligent und auch technisch sicher; diesem schönsten Hoch­flug Mahlerscher Poesie war der strahlende Alt der Leisner in guten Augenblicken, der helle Tenor Hentes gar nicht gewachsen. Ein Anbruch"- Konzert erleidet durch zwei Absagen eine innere Berschiebung seines Gleichgewichts. Was soll im Reich der Madonna d'Alberts äußerliches, hingefledites Cello- Konzert? Bor leerem Saal mufiziert Josef Rosenstod. Dieser hochbegabte Reger- Schüler dirigiert mit Schwung und Leidenschaft; seine Ouvertüre zu einem heiteren Spiel op. 5 zeigt hervorragende Beherrschung der Mittel: Sein Orchester flingt gut, die Farbenmischung intereffiert, das rhythmische Ausbalancieren der Themen und Stimmungen gibt dem In einem großen Brief vom Himmelfahrtstag 1849 aus Weimar  Wert Schlagkraft. Der Grundton ich entlehnt, halb straußisch, halb fett Wagner Devrient feine ganze Beteiligung an dem Dresdener  mahlerisch, und ein bißchen sicher auch wienerisch in Richtung Malaufstand auseinander und faßt seine Darstellung so zusamunen: Schreckerts. Bei einem so jungen Musiker bedeutet das nichts mit voller Sympathie war ich anfänglich bei der Erhebung, mit Böses. Die tapellmeisterliche Etlettit hat Niveau, auch ohne Eigen Erbitterung die zwei mittelsten Tage, mit höchft aufgeregter Span­prägung. Heiter ist das Spiel allerdings nicht, und die tragisch- nung und Neugierde die beiden letzten Tage. Nirgends bin ich aber gedämpfte Seite einer Luftspielvorlage ist schärfer unterstrichen als tätig gewesen, weber mit den Waffen, noch mit öffentlicher Rebe; bie launisch- humorvolle. Die Ouvertüre hatte Erfolg. nie habe ich zu der provisorischen Regierung irgendeine offizielle Obgleich er glaubt, daß ihm durch De­Der richtige Futurismus in der Mufit wird heute meist noch Stellung eingenommen." mit Lachen quittiert. Das ist dem Propheten Schönberg gegenüber brients Beistand eine spätere Rüdbehr nach Dresden   möglich sein toum am Blaze; allerdings muß nicht verlangt werden, daß op. 10, merde, will er doch vorläufig ins Ausland, und dazu drängen ihn auch noch andere Rüdlichten: Sie fennen das bornenvolle Wesen die Klavierstücke, gefallen. Es find schon sehr sturille, improvisa ber fünstlerischen Bahn, die ich eingeschlagen habe: der Wunden torische Abwege, die da hartnäckig beschritten werden. Gefielen sie würde ich nicht achten, aber der Zerbrödelung meiner ganzen fünft der Nimbus wäre verflogen. Die Lieder aber, die Frau lerischen Natur fann ich endlich nicht mehr gleichgültig zusehen. Das Milly Hagemann mit erfreulicher Mufifalität, mit Andacht und Grauen an meiner antlichen Stellung, der Drud, unter dem ich in amingender Wirkung jang, sind überall da, wo sie die Brehmssche ihr schmachte, das Nichtswürdige alles Beginnens in dem Kreise hat mich schon seit Jahren in den tiefften Richtung verlieren, überzeugende Eingebungen, stille, reife Nach dieses amtlichen Wesens dichtungen in Harmonien seltener, neuer Luftschwebung. Das ist ihmut gebracht, der von Jahr zu Jahr nur wachsen fonnte. Das vor- vorlegter Schönberg, dem wir mit dem Herzen Gefolgschaft einzige, was mich wahrhaft lebendig erhält, war allerdings der mein fünstlerisches Produzieren; auch dies leisten, der Sänger der Gurre- Lieber. Frau Hoffmann haben mir nun die Zeit und die Umstände verleidet: feit zwei Jahren In einem schönen Buche, das im Berlag Dürr u. Weber vor Behrendt gestaltet den flaviristischen Bart ebenso mufifalifch bin ich mit einer neuen Oper fertig; nirgendsher erhalte ich die Auf- furzem erschien, hat R. H. Francé auf diese einzigartige Bedeutung fein wie die Sängerin und zeigt beim Vortrag der Scriabnie munterung, fie an den Tag treten zu faffen, und seit zwei Jahren der Stadt hingewiesen." Die fernsten Erinnerungen deutscher Ge­Sonate, op. 23, alle Ton- und Anschlagsreize einer höchst fultivierten, zerfplittere ich benn meine fünstlerischen Sträfte ohne Lust und schichte," schreibt er, find hier noch Leben und Wirklichkeiten, da Traftvoll erlebenden und temperamentvoll darstellenden Künstlerin. Freude. So bin ich denn endlich revolutionär geworden wenn als ernster, romanischer Turm, von deffen dunklen Steinen noch die K. S. nicht mit der Tat, doch mit der Gesinnung und fann zu feiner ungelenken Inschriften der Kreuzfahrer herabsehen, die sich hier dem Freude am Schaffen mehr tommen." Er will daher ins Ausland, Rampf verlobten, dort als Budelquadern einer von Alter geschwärz und schreibt denn auch am 9. Juli 1849 an Devrient aus Bürich. er ten Stadtmauer, die hier schon stand, als fie Friedrich Barbarossa  hoffe, fich hier für immer niebergulaffen: Meine einzige Beschäfverfchenken wollte, feiner helden Schwiegertochter zu Liebe... lind figung wird Operntamponieren fein." wie längst verschellene Sagen geht es auch noch lebendig durch) Das deutsche politische Elend und die sonst viel gepriesene Ab- diefes altfränkische Idyll. Gestern saß noch dort drüben vor ihren hängigkeit des deutschen Künstlers von den Höfen fommt in diefen Haus eine alte Frau und drehte wahrhaftig ihr Spinnrad. Und in Briefen nur zu deutlich zum Ausdruc. meine Nächte fehen zwei goldene Lichter hoch vom Etadtturm, wie

heute

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Neue Briefe Richard Wagners aus dem ,, tollen Jahr" Ridjard Wagners Stellung zu der Revolution des tollen Jahres" von 1848 und seine Berwidlung in den Dresdener   Mais aufstand von 1849 wird durch eine Reihe von Briefen neu beleuchtet, wift in diefer Beit an den späteren Geschichtsschreiber

3wed meines Lebens

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Der ganze Brozeß war also pro nihilo"( für nichts). Dinkelsbühl  . Wenn je in eine Idylle der revolutionäre Geist der Gegenwart überraschend hineingeplakt ist, so war dies zu Dinkelsbühl   in der Neujahrsnacht der Fall. Unter den Städtchen, die noch als wohlerhaltenes Wahrzeichen der Vergangenheit in unser modernes haften und Treiben hineinragen, ist keine ehrwür diger und stimmungsvoller als das alte Städtchen im einsamsten Teil von Franken, das noch heut so dasteht wie vor 400 Jahren. Dinkelsbühl   ist reich an fünstlerischen Schönheiten und geschicht lichen Denkwürdigkeiten; aber noch wichtiger als alle Einzelheiten ist der Gesamteindrud, der eine vergangene Kultur in ihrer ganzen Fülle und Einheitlichkeit offenbart. Der Philosoph entdeckt in der Betrachtung dieses Städtchens jogar den Grund der Naturgesetze und den Weg der Kultur.