Einzelbild herunterladen
 

1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 291.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

Freitag, den 14. Dezember 1894.

11. Jahrg.

von Manteuffel das Schulgesetz, welches fo heftige der Heimath ankamen, das Extrablatt ins Roupee geworfen, daß Kämpfe erzeugt hat, wieder einmal verlangt. Einer Caprivi nicht mehr Reichskanzler sei. An seine Stelle ist ein Bewegung, welche den jezigen Zuständen den Mann getreten, der selbst gesagt hat, daß er nicht die Wege 5 Sigung vom 13. Dezember 1894, 12 Uhr. Untergang wünscht, können wir nicht alle seines Vorgängers wandeln werde, und dem man die Am Tische des Bundesraths: v. Bötticher, Graf politischen Freiheiten gewähren; das ver- Selbständigkeit feines Vorgängers nicht zu­v. Posadowsky, Bronsart v. Schellendorff, bietet die Selbsterhaltung des Staates.( Buruf: trauen tann.( Sehr richtig! links.) Die Konser= Hollmann, v. Marschall , Nieberding, Schönstedt . Das ist nationalliberal!) Das ist nicht nationalliberal, sondern vativen sind zufrieden; man hört nichts mehr Die erste Berathung des Reichshaushalts- Etats gerecht und vernünftig. Es handelt sich nicht blos um die republi- davon, daß sie unter die Sozialdemokraten gehen wollen für 1895/96 wird fortgesetzt. fanischen Ideen bei den Sozialdemokraten, sondern um die voll-( Heiterkeit), fie haben sich ehrfurchtsvoll dem Reichs Abg. Böttcher( natl.) spricht von seinem Plage aus, Iwobei ständige Negation der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung. fanzler zu Füßen gelegt; sie wollen aber auch erst wissen, wie er der Journalistentribüne den Rücken zudreht, und ist deshalb Herr Bebel hat allerdings den Anarchismus weit von sich ge- die Zukunft sein wird. Ueber die Umsturz vorlage nur schwer verständlich. Er erklärt, daß seine Freunde beim Etat wiesen. Aber daß der Anarchismus diesseits der Revolution steht woh! jest schon die Meinung fest, daß die stets haben Sparsamkeit walten laffen, aber sie hätten auch die steht, das soll mir feiner einreden. Die Absicht, vielleicht die Mehrheit des Reichstages davon nichts wissen Bewilligung derjenigen Ausgaben für richtig gehalten, die unbedingt thörichte Absicht des Anarchismus ist doch, diese gegenwärtige will. Mit dieser Vorlage würde man den Sozial­nöthig feien. Der Löwenantheil der Mehrausgaben fällt Gesellschaftsordnung zu zerstören, damit der Sozialismus Plaz demokraten nur Wasser auf ihre Mühle führen. auf den Militäretat; es wird zu prüfen sein, ob findet. Also Lassen Sie uns mit diesem Unter und den Parteien, welche die Sozialdemokratie die Ausgaben alle gerechtfertigt sind, so zum Beispiel schied von Sozialismus und Anarchismus zu bekämpfen, würde man die Waffen stumpf machen. bezüglich des kostspieligen Uebungsplages in Württemberg . frieden. Sie( die Sozialdemokraten) unterscheiden sich gar Daß der Landwirthschaft geholfen werde, dagegen haben wir Die Budgetkommission muß ferner prüfen, ob von den riesig nicht von ihm oder höchstens dadurch, daß Sie warten wollen, nichts, aber man hätte auch die Wege dazu weisen sollen, sonst anwachsenden Pensionsfonds nicht Ersparniffe gemacht werden bis Sie das im Großen machen können, was der Anarchismus werden Hoffnungen erweckt, die nachher nicht erfüllt werden fönnen, vielleicht durch Uebertragung auf den Reichs- Invaliden- im Kleinen vornimmt. Es ist nicht gleichgiltig, ob im fönnen und dadurch wird die Unzufriedenheit befördert und nicht fonds. So schwer die Ausgaben für die Marine Wolt der Zweifel auffommt, ob der Staat dieser negirenden vermindert. Der Reichskanzler würde sich eine gute Position auch ins Gewicht fallen, so haben wir doch die Bewegung gegenüber noch Macht genug besitzt.( Sehr richtig! schaffen, wenn er sich die Muße nehmen würde, sein Programm heilige Pflicht, den Deutschen im Auslande ausreichenden rechts.) Daß die Sozialdemokratie im Begriff aufzustellen, und wenn er mit dem Muth der Kaltblütigkeit Schuß zu gewähren. Es wird sich fragen, auf welche Weise wäre zu zerfallen, habe ich niemals an die Umsturzvorlage zurückziehen würde, bis sie so gestaltet ist, diese Aufgabe am zweckmäßigsten erfüllt werden kann. Der genommen. Ich bin der Meinung, daß die revolutionäre daß sie Aussicht auf Annahme hat, wenn er ferner durch Spar­warme Zon, mit welchem der Reichskanzler die kolonial- Gefährlichkeit der Partei durch den Frankfurter Parteitag ge- famkeit den Etat so gestaltete, daß teine neuen Steuervorlagen politik behandelt hat, hat uns sehr erfreut. Wir wachsen ist, weil Herr Bebel mit seinem ehrlichen Doktrinaris- nothwendig sind. Billiger und rascher tönnte der Reichskanzler find von jeher für die kolonialpolitit eingetreten. mus unterlag dem praktischen Revolutionär Vollmar( Bu zu einigem Vertrauen beim deutschen Volte nicht kommen.( Bu Trok alles Hohnes des Abg. Richter, trotz aller feiner Argumente ſtimmung bei den Nationalliberalen), der die Bedeutung des ftimmung links.) gegen die Kolonialpolitik bleiben wir der Ueberzeugung, daß das Bauernstandes erkannt hat. Dem Bauern will man vorreden, Abg. Zimmermann( Antif.): Als Fürst Bismarck von seiner jenige, was wir besigen, in bedeutendem Maße entwickelungs- daß sein Eigenthum nicht angetastet werden solle, und diese Stellung schied, hielt die politische Welt den Athem an; damals fähig ist( Buruf lints: Aktiengesellschaften!), nicht blos für die Leute reden von der Heuchelei der bürgerlichen Gesellschaft.( 3u- fragten die Freifinnigen nicht nach der Gegenzeichnung. Als Attiengesellschaften, sondern auch für die deutsche Auswanderung. Stimmung rechts; Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Wir Graf Caprivi abging, athmete die nationale Welt auf. Wozu ( Widerspruch links.) Deshalb werden wir mit Vergnügen bereit tönnen daher nicht verzichten auf verschärfte also der Lärm von der linken Seite. Wir freuen uns über sein, die Regierungen zu unterstützen. Fürst Hohenlohe ist nicht Abwehrmaßregeln gegenüber dem Umst ur z. den selbstbewußten nationalen Zon in der Rede des der Mann, von dem man extravagante Ideen erwarten fann, Herr Richter spricht von Umsturz von oben. Es ist bedauerlich, Reichskanzlers, den wir in der legten Zeit so oft haben ver­aber er ist auch nicht der Mann der lau ablehnenden Haltung daß man so leichthin und mit Gelassenheit über einen Staats- miffen müffen. Die Kolonialpolitik ist ein Ausfluß der nationalen wie sein Borgänger.( Zustimmung bei den Nationalliberalen und streich spricht. Daran trägt der Reichstag einen Theil der Schuld. Idee. Das Band der Einigkeit liegt allerdings in uns selbst, rechts.) Ueber die Mehrausgabe bei der Postverwaltung. Die Berriffenheit der Parteien hat eine Gleichgiltigkeit, ja eine nicht in den Kolonien, aber schlimm würde es um Deutsch­welche eine Folge der Einführung der Dienstaltersstufen ist, Abneigung gegen den Reichstag hervorgerufen, welche die Grund- land bestellt sein, wenn wir die Kolonieen aufgeben wollten. können wir nur unsere Freude bekennen. Bezüglich der Post- lage von allerlei mehr oder weniger gefährlichen Vorschlägen bildet. Deutschland muß start genug sein, die Rechte der deutschen . bauten kann ich das abfällige Urtheil anderer Redner nicht Es ist unsere Pflicht, dahin zu streben, daß es nach dieser Rich Brüder in fremden Landen zu wahren.( Zustimmung rechts.) billigen; Herr v. Stephan erfüllt mit seinen Postbauten geradezu tung hin unter allen Umständen besser werde. Aber auch die Die Mehrausgaben werden wir gern prüfen; aber wir sind nicht eine Kulturmission. Bezüglich der einmaligen Aus- Verwirrung der offiziösen Presse ist schuld an den Mißständen; von großer Bewilligungsfreudigkeit durchdrungen. Die Land­gaben muß der Anleihewirthschaft möglichst ein Ziel gesetzt diese Verwirrung war eine Folge der Trennung des Minister- wirthschaft muß besonders geschützt werden; wir dürfen aber werden; es wird nicht angängig sein, einmalige Ausgaben von präsidiums vom Reichstanzleramte. Deshalb ist die Aenderung nicht vergessen, daß in der Regierung dieselben Männer sitzen, dem ordentlichen auf den außerordentlichen Etat zu übernehmen. auf diesem Gebiete mit Freuden zu begrüßen. Die Regierung welche die Landwirthschaft durch die Handelsverträge geschädigt Wie zu helfen ist, lasse ich dahingestellt. Einmal muß der muß die Führung in ihre feste Hand nehmen. Die Erhaben. Wenn die Nationalliberalen jetzt den Rübenbau schüzen Anfang gemacht werden, sei es durch Vermeidung von neuen flärung des Reichskanzlers hat uns das Vertrauen gegeben, wollen, so schützen sie damit das eine Prozent des Bodens, welches Anleihen, oder durch Amortisation. Die Ueberweisungen an die daß irgendwie extreme Bestrebungen von seiten der Regierung für den Rübenbau verwendet wird; die Handelsverträge schädigen Ginzelstaaten haben sich erheblich vermindert durch den Aus- nicht unterstützt werden. Jeder, der es ernst meint mit dem aber die ganze Landwirthschaft. Alle vorgeschlagenen Mittel fall an 3olleinnahmen infolge der Handelsverträge; die Wohle des Vaterlandes, wird die Regierung bei dem Versuche, genügen noch nicht zur Hebung des Mittelstandes; besonders be= schädlichen Folgen dieses Eingriffs in die Finanzen den fie jetzt unternimmt, unterstüßen müssen.( Lebhafter Beifall dauerlich ist, daß bis zur Stunde man sich noch nicht zur Her­der Einzelstaaten müssen wir zu beseitigen suchen. Nicht bei den Nationalliberalen.) stellung einer Organisation des Handwerks hat entschließen jeder kleine Einzelstaat ist in der glücklichen Lage, einen Abg. Payer( Südd. Vp.) wendet der Journalistentribüne fönnen. Dringend nöthig ist auch eine Reform des Börsenwesens. solchen Helfer wie Preußen an der Seite zu haben; es wäre noch mehr den Rücken zu als der Vorredner und ist daher noch Man hat ja erst jest wieder erlebt, wenn es sich um Maß­auch nicht gut, wenn noch mehr kleinere Einzelstaaten von den viel schwerer verständlich; er führt aus, daß die Finanzreform regeln gegen die Börse handelt, die reellen und die unreellen größeren abhängig würden. Es muß dahin gewirkt werden, daß im Reichstage sehr wenig Anklänge zu finden scheint, denn die Börsenleute gemeinschaftliche Sache machen. Man hat die finanziellen Schwankungen beseitigt werden. Man sagt, das Mehrheit des Hauses ist froh, wenn sie ohne neue Steuern aus- bei der Wahl zum Aeltesten Kollegium in Berlin den wäre nur möglich, wenn man im Reiche einen variablen Ein- tommen tann. Den Verdacht, daß der Etat auf neue Steuern Herrn Frenzel, welcher in der Börsenenquete Kommission nahmefaktor hat. Dann müßte das Reich aber erst sein Steuer zugeschnitten sei, hat der Schatzsekretär zurückgewiesen. weiter gegangen war, als es den Börsenbesuchern gefiel, system ändern. Man sagt, die direkten Steuern der Einzelstaaten Er hat nur die vorsichtige Veranschlagung hervorgehoben. Der aus Rache einfach beseitigt. Auf die zweifelhaften Postbauten treffen die Besitzenden, die indirekten des Reichs die Besizlosen. weitere Schritt und zwar der wichtigere wäre der, daß von verzichten wir sehr gern, wenn nur die Gehälter der Beamten Das ist nur insofern richtig, als die direkten Steuern allerdings Seiten des Reichsschahamtes die größte Sparsamkeit geübt würde. beffer würden. Redner wendet sich dann der Umsturzvorlage zu, die Besitzenden treffen, aber diese werden von den indirekten Besonders verwerflich sei die Tabaksteuer. Man wolle die Land- welche die Religion und die Einrichtung der heutigen Gesellschafts­Steuern auch nicht verschont. Von einem Steuerfanatismus wirthschaft schüßen, da müsse man der Zabakindustrie wenigstens ordnung schützen soll. Die Sozialdemokraten greifen nur das sind die Nationalliberalen nicht beseelt. Die Belastungen der den Schuß gewähren, daß man sie endlich einmal in Ruhe läßt. Christenthum, niemals das Judenthum an; der christliche Einzelstaaten würden durch die Anspannung der Einkommensteuer Sparsamkeit beweist die Forderung von 9 Millionen für den Charakter des Deutschen Reiches muß gewahrt werden. Mit der hauptsächlich den Mittelstand treffen, den alle Parteien schützen Uebungsplatz auf der rauhen Alb nicht. Sehr bequem für das Sozialreform ist es aber faum vereinbar, daß man die Tabaks. wollen, mit Ausnahme der Sozialdemokraten, welche in ihm das Militär mag ja ein solcher Schießplay sein, aber eine Ver- industrie und ihre besonders schußbedürftigen Arbeiter durch die größte Hinderniß ihrer Bestrebungen sehen. Wir freuen uns, aus schwendung ist es doch, mehrere solche große Schießpläge ein- Tabatsteuer benachtheiligen will. Wenn auch die Vorlage noch der Rede des Reichskanzlers entnehmen zu können, daß zum zurichten. Auch bei der Marine tönnte gespart werden, nicht vorliegt, so tennen wir den Inhalt der früheren Echuhe des Mittelstandes noch in dieser Session Vorlagen gemacht namentlich, wenn man sich hütet, die Kolonialpolitik aus Vorlagen doch hinreichend, um gleich von vornherein zu werden bezüglich der Konsumvereine und bezüglich des unlauteren zudehnen; der Reichskanzler könnte für seine Thätigkeit fagen, daß wir dafür nicht zu haben sind. Oder Wettbewerbs. Zum Mittelstand gehört auch namentlich der in Deutschland bessere Objekte finden.( Zustimmung links.) Eine will die Regierung für die brotlos werdenden Tabat­Bauernstand. Die Nothlage der Landwirthschaft wird geradezu Regierung, die mit so geringem Vertrauen aufgenommen wird, arbeiter eine Versicherung gegen Arbeits: durch diesen Etat, durch die großen Ersparnisse bei der Natural wie die gegenwärtige, sollte bedenken, daß nicht blos das Verlosigkeit schaffen? Zur Deckung der Kosten einer verpflegung bewiesen; die niedrigen Preise rühren nicht lediglich trauen des Herrschers nothwendig ist für sie, sondern auch das solchen Versicherung würde man die Mittel aus einer von der guten Ernte her; die Ernte war garnicht überall so sehr gut, Vertrauen der großen Mehrheit der Bevölkerung.( Sehr richtig! progressiven Reichs Ginkommensteuer nehmen müssen, denn Vorschläge sind sehr schwer zu machen; man übernimmt dadurch links.) Die guten Absichten der Regierung wird niemand be- der Mittelstand ist an der Grenze seiner Leistungs­eine große Verantwortung. Aber es wird zu prüfen sein, ob auf streiten, aber Vertrauen tann man erst gewinnen aus den Thaten fähigkeit angekommen. Die Unzufriedenheit wird besonders dem Gebiete des Getreidehandels und der Börsenorganisation der Regierung, wenn wir Klarheit über ihre Ziele haben. Durch hervorgerufen dadurch, daß auf dem Gebiet der Rechtspflege nicht etwas zu erreichen ist.( Hört! hört! links.) Man wird es die Art, wie der Personenwechsel sich vollzogen hat, manche Uebelſtände vorhanden sind. Außer der Entschädi= versuchen müssen. Jedenfalls ist die strengste Kontrolle der Vieh- hat die Eintracht der Bevölkerungstlaffen, noch rgung unschuldig Verurtheilter wird eine Ver einfuhr zur Abwehr der Seuchengefahr nothwendig. Herr die Eintracht der Einzelregierungen gefördert werden billigung der Gerichts- und Verwaltungskosten Richter meinte, daß durch die wirthschaftliche Politik des Fürsten tönnen.( Zustimmung lints.) Was in den letzten Tagen herbeiguführen sein, und es wird dahin gewirkt werden müssen, Bismarck der Glaube an die Almacht des Staates bestärkt geschehen ist, kann die Eintracht auch nicht fördern. daß die kleinen Leute wieder ohne Anwälte vor Gericht worden ist. Wer sich nicht selbst helfen will, dem kann schließlich Warum fehlt die Inschrift an dem Reichstags- Gebäude: Dem plädiren können oder daß christliche Mitbürger zur Vertretung der Staat auch nicht helfen; aber daß der Staat helfen kann, wird deutschen Volte"? Wollte man etwa verhindern, daß dadurch bedrängter Leute zugelassen werden. Auch auf dem Gebiet der Niemand bestreiten. Würde z. B. Herr Bebel auf die Arbeiter der Bundesrath sich hätte zurückgefeßt fühlen können? Dann Presse weiß man nicht mehr recht, wo man zuständig ist. Versicherungs- Gesetzgebung Verzicht leisten wollen? Diese Ver- hätte man ja schreiben können:" Dem deutschen Volke und seinem Eine in Dresden erschienene Zeitung wird in Magdeburg an­ficherungsgeseze belasten unsere Industrie und erschweren ihr den lieben Bundesrathe."( Heiterkeit.) Der Einweihungsfeier des geklagt, wo vielleicht ein Abonnent vorhanden ist. Dadurch Wettbewerb, deshalb ist es erfreulich, daß die Thronrede eine neuen Reichstags- Gebäudes konnten ja die Abgeordneten bis werden die Angeklagten nicht nur ihrem ordentlichen Richter, Erleichterung bezüglich der läftigen Handhabung des Invaliden zu einer gewissen Grenze beiwohnen, aber im übrigen war das fondern vielfach auch der Gnade ihres Landesherrn entzogen. Versicherungsgesetzes ankündigt. Wir haben der Sozialpolitik höfische Beremoniell derartig, daß es bei der Einweihung eines Bedenklich sei auch der Prozeß in Hannover , wo man den Talmud nicht zugestimmt, um uns die Sozialdemokratie vom Halfe zu Schlosses, einer Kirche oder eines Offizierstafinos ebenso hätte als zur jüdischen Religion gehörig betrachtet hat, während die Juden halten; wir haben sie um unseres Gewissens willen angenommen verwendet werden können.( Zustimmung links.) Der Ein- immer alle Verantwortlichkeit für den Talmud ablehnen. Die und werden uns nicht beirren lassen, auch wenn die Sozial griff in die Vorrechte des Reichstages, welchen Antisemiten sind nicht die Vorfrucht der Sozialdemokratie, denn ein demokratie die Wohlthaten dieser Gesetzgebung nicht anerkennt, man beabsichtigt, ist auch nicht Vertrauen er jüdischer Rabbiner in Magdeburg hat festgestellt, daß namentlich sondern fortwährend durch die Schürung der Unzufriedenheit die weckend. Der Reichstag hat ohnehin nur wenig in den gebildeten deutschen Kreisen, mit Ausnahme der Sozial­beginnende Gesundung zu stören versucht.( Widerspruch bei den Rechte, so daß er diefelben eifersüchtig be demokratie, der Gefühlsantisemitismus vorhanden sei. Herr Lieb Sozialdemokraten.) hat man nicht über den Parteigenoffen her- wahren muß. Nicht blos aus Worten und knecht hat erzählt, daß Fürst Bismarckt ihn in die Redaktion gezogen, der sich durch Arbeit und Sparsamkeit zum Spießbürger haten eines Abgeordneten will man ein Ber der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" habe bringen wollen. emporgearbeitet hat urd zufrieden war mit seiner Lage, und brechen tonstruiren, sondern sogar aus seinen Dahin hätte Herr Liebknecht vielleicht gepaßt; denn kein anderes feinen Genoffen den 9th gab, es ebenso zu machen!( Lachen Mienen und aus einer Unterlassung. Das Blatt hat so viel Schwankungen und Wandlungen durchgemacht, bei den Sozialdemokraten, Zustimmung bei den Nationalliberalen.) geht zu weit. Der Antrag wird abgelehnt wie die Norddeutsche. Aber Herr Liebknecht hat wenig Gegen­Durch Ausnahmegeseze tann die Sozialwerden, und hoffentlich in einer Form, liebe bewiesen, wenn er den Fürsten Bismard als einen abge= demokratie nicht überwunden werden. Wenn welche zeigt, daß wir unsere Vorrechte feft thanenen Mann bezeichnete. Denn ohne seine Thätigkeit säßen fie überhaupt überwunden werden tann halten wollen. Der Krone soll nicht das Recht bestritten wir vielleicht nicht im Reichstag, weil derfelbe ohne ihn nicht zu ohne die blutigen Ratastrophen, welche Sie werden, ihre Rathgeber zu wechseln, aber wir haben das Recht stande gekommen wäre. Dem Baumeister des Deutschen ( die Sozialdemokraten) beraufbeschwören( Widerspruch zu verlangen, daß bei diesem Wechsel ein gewisses Maß beachtet Reiches müssen wir daher gehörigen Dank abstatten.( 34­bei den Sozialdemokraten), so kann dies nur geschehen wird, weil sonst eine politische Unsicherheit playgreifen ftimmung rechts.) Mit Unrecht hat man der Fürsten Bismard durch eine Gesundung von innen heraus. Frei- muß. Graf Caprivi hat zugesagt, daß die schwachen Schultern für die Juden in Anspruch genommen. Wir sind der Meinung, lich ist diese Gesundung von innen heraus nicht belastet werden sollen; jetzt ist er weg.( Heiterkeit.) daß nur durch energische antisemitische Maß­nicht immer zu erreichen, ohne daß man von Ich halte es nicht für möglich, daß man ein von maßgebender regeln der Umiturz bekämpft werden kann. außen etwas hart eingreift. Herr Rickert verlangt eine Stelle gegebenes Wort einfach mißachten wird aus rein Wir wollen die Thaten der Regierung abwarten. Wenn das volksthümliche Politik. Es kommt nur darauf an, was man unter formalistischen Gründen. Aber die Beunruhigung ist vorhanden. Boykottunwesen, die Konsumvereine u. s. w. voltsthümlich versteht. Die Freihandelspolitik oder die weitere Man hat Herrn Richter vorgeworfen, daß er auf die Artikel der bekämpft werden, dann wollen wir der Re= Entwickelung der politischen Freiheitsrechte? Rölnischen Zeitung" hingewiesen hat; man hätte ihm danten gierung gerne folgen. Wir erwarten, daß wieder Dabei dürfte die Sozialdemokratie sich lustig sollen, daß er Gelegenheit gegeben hat zu einer Erklärung, daß nach außen hin das deutsche Selbstbewußtsein zum Ausdruck weiter entwideln. Von anderer Seite sagt man, eine teine Staatsstreichgedanken vorhanden wären. Es ist bezeichnend, kommt, daß ferner die Regierung sich nicht fürchtet vor der Gesundung ist nur möglich durch eine vollständige Erneuerung daß man solche Informationen erst aus der Kölnischen goldenen Internationale, sondern eintritt für die Interessen des des nationalen Lebens in sittlicher und religiöser Beziehung. Beitung" nehmen mußte, daß feine Informa- arbeitenden Mittelstandes zum Heile des Vaterlandes.( 31 Was gegeben hat. sollen die Daran wollen wir mit arbeiten, so weit es möglich ist, wenn tionen Vertreter der ftimmung rechts.) wir uns auch natürlich niemals auf den Standpunkt des Zentrums einzelstaatlichen Regierungen zu diesen Dingen sagen! Der Inzwischen ist ein von allen Parteien unterstützter Antrag dabei stellen können. Die religiöse Erziehung der Jugend Reichskanzler Graf Caprivi hat sie nach Berlin berufen und als eingegangen, gewiffe Theile des Etats an die Budgetfemifflo wünschen auch wir, nur bedauere ich daß Herr sie wieder in ihre Heimath zurückreiften, wurde ihnen, ehe fie inu verweisen.

man

"

"

M