Deutscher Industrie- und Handelstag.

Heute trat die Vertretung der deutschen   Handelskammern zu der 42. Bollversammlung des Deutschen   Industrie- und Handels­tages zusammen.

Der Reichstanzler Dr. Wirth sprach namens der Reichs­regierung. Er führte unter anderem aus: Es war ein weiter Weg von London   bis Cannes  . Mit Geduld und immer wieder mit Geduld find wir bis Cannes   gekommen und auch hier ist noch einmal ein unliebsamer Aufenthalt eingetreten. Die Konferenz von Genua   bedeutet den ersten Versuch, nach der großen Weltkatastrophe mit der deutschen   Nation als gleichberechtigtem Fattor am Konfe renztisch zu verhandeln. Wenn man uns wieder nur hingerufen hätte, damit wir, um einen Ausdrud meiner Heimat zu gebrauchen, am Rahentisch fizen und auf gelegentliche Fragen Auskunft geben, dann würde die Konferenz hinfällig sein. Nein, zum ersten Male wird Deutschland   als gleichberechtigter Faftor eingeladen und das Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten ergriff das Wort der preußische Handelsminister Genosse Siering, der in längeren Ausführungen zunächst darlegte, daß nach Festsetzung der Ziele der Handelskammern über die paritätische Zusammensetzung derfelben wohl eine Verständigung sich erzielen ließe. Er besprach dann die wirtschaftliche Lage Deutschlands   und betonte, daß die Revision des Versailler Friedensvertrages immer dringlicher werde. Besonders warm begrüßte er die Anknüpfung von Handelsbeziehungen mit Rußland  .

ist ein Fortschritt.

Deutschösterreich und Tschechoslowakei  . Wien  , 18. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Staatsper. trag von Lana wird morgen im Nationalrat eingebracht und rasch erledigt werden. Die Einzelverhandlungen über den bei der Prager   Konferenz zugesagten tschechoslowakischen Kredit für Deutschösterreich werden demnächst aufgenommen; die Prager   Regierung hat ihre Unterhändler bereits bezeichnet und der Regierung Deutschösterreichs die Bestimmung des Zeitpunktes über­laffen.

Schutzfarbe!

Schneehöhe bis zu zwei Meter.

Nicht nur bei uns im norddeutschen Flachland hat's geschnelt, auch im Gebirge- und da erst recht hat Frau Holle ihren Segen ausgeschüttet.

-

Die Rhön   meldet eine Schneehöhe von 20 Zentimeter, Ober­Ihreiber hau hat eine Schneedede von 40 Zentimeter, Braun lage im Harz eine solche von 45 Zentimeter. Einen Meter hoch liegt er in Oberhof   in Thüringen  , 150 Zentimeter bei der Neuen Schlesischen Baude, und gar bis zu zwei Meter Höhe bei der Schneegrubenbaude, die im Riesengebirge   1490 Meter über Meereshöhe liegt.

Man stelle fich für Berlin   einen Schneefall vor, der eine Schneedede ven zwei Meter Mächtigkeit brächte. Das wäre für die Riesenstadt der weiße Tod, das Ende in Kälte und Finsternis. Bor diesem grausigen Geschid schützt uns nur unsere geringe Höhenlage, 30 Meter über dem Meeresspiegel.

Je höher der Schnee im Gebirge, desto lustiger das Sport­treiben. Wer es nicht fennt, der kann sich die frische freie Lustigkeit dieses Sportes gar nicht vorstellen. Wer es aber jemals mitge­macht hat, der wird, durch Pflicht, Amt und Arbeit in Berlin   fest gehalten, einen schmerzlich- fehnsüchtigen Seufzer nicht unterdrüden fönnen.

Die ganz Schlauen find aber jene, die sich ihren Urlaub geteilt haben die eine Hälfte im Sommer, die andre im Winter- oder die sich gar den ganzen Urlaub für den Winter auf­seipart haben. Diese flugen Leute sind jetzt längst in Wahr­heit über alle Berge und wenn sie sehr gnädig und leutselig sind, dann schicken sie uns eine Ansichtskarte und schreiben harmlos drauf: hr fönnt Euch gar keinen Begriff machen, wie herrlich es hier ist." So bleibt uns denn, Neid im Herzen, nichts übrig als der Berliner   Gebirgserfaß: Kreuzberg  , Fichteberg, Müggelberge  . Dort hat der Schnee immerhin eine Stärte von 50 Millimeter.

Der Betrieb der Nord- Südbahn  .

Die Einheitswagenklasse.

rufen und die Tür durch einen Schloffer öffnen. Man fand das Paar regungslos am Boden liegen. Der Arzt konnte bei dem Manne nur noch den Tod feststellen. Das Mädchen, das noch schwache Bebenszeichen von sich gab, wurde nach dem Krankenhause gebracht. Beide haben anscheinend Gift genommen, aus welchem Grunde, ist noch nicht bekannt. Die Leiche Tischauers wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Bergiftet hat sich nicheinend auch ein 26 Jahre alter Schauspieler Ernst Dohlef aus der Augsburger Straße 33, der bei einem Bekannten in der Philipp. ftraße 13 übernachtete. Heute früh wurde der Gaft tot aufgefunden. Bermutlich hat er sich vergiftet. Dohlet hatte bereits am Mittwoch voriger Woche einen Selbstmordversuch gemacht.

Fegt Schnee! Strent Asche!

tierten und Blinden, ist das Laufen bei Schnee und Glätte außer Für die Schwerfriegsbeschädigten, besonders für die Beinampu­ordentlich anstrengend und lebensgefährlich. Der Stod, auf den sich diese Opfer des Weltkrieges sonst stüzen, bietet ihnen trotz des Gummipuffers feinen Halt. Nur mit größter Vorsicht und Auf­bietung ihrer letzten Kräfte fönnen sie sich vorwäts bewegen, befürch tend, in jedem Augenblick hinzuftürzen und zu verunglücken. Bföriner die Bitte gerichtet, die Bürgersteige forgfältig Aus diesem Grunde wird an alle Hausbesizer, Berwalter und von Schnee zu reinigen und Asche zu streuen.

-

Erhöhung der Zeugen und Sachverständigengebühren. Auf einen vom Borstand des Algemeinen Deutschen Gewerk. fchaftsbundes an das Reichsjuftizminifterium gerichteten Antrag teilt der Herr Reichsjustizminister mit, daß zurzeit im Reichsrat ein Gesetz entwurf verliegt, ber eine wesentliche Erhöhung der geltenden Gebührensäge vorsicht und voraussichtlich binnem kurzen dem Reichstag zugehen wird.

" Soziale Forderungen zur Sexualreform"

"

hieß das Thema, über das Dr. Krische im Auftrage der Gesell. fchaft für Serualreform" und des Bundes für Mut­terfuß in der Aula des Friedrich- Wilhelm- Gymnasiums sprad). Der Redner mußte im letzten Augenblid für die vorgesehene Refe­rentin( die an der Grippe erkrankte) Dr. Elisabeth Lüders   den Die Verhandlungen über die Fortführung des Baues der Nord- Lückenbüßer spielen. Der Vortragende ging in seinen inhaltreichen Der Prozeß gegen den ehemaligen Landrat des Kreises Rofen Südbahn durch eine Aktiengesellschaft und die Durchführung des Be Betrachtungen vcm grundsäglichen Standpunkt aus und betonte, berg, Herrn v. Bersen, über den hier berichtet wurde, hat ein triebes auf der Stammstrecke sind nunmehr soweit fortgeschritten, daß gerade auf dem Gebiet der Sexualreform die Mitwirkung erschütterndes Bild davon gegeben, mit welch schamlosen und gesetz- daß nach langwierigen Verhandlungen nunmehr ein Bertrags. der Frau unbedingt erforderlich ist. In der Entwicklung der widrigen Mitteln die reaktionäre Junkerclique des Kreises Rosen- entwurf fertiggestellt worden ist, der demnächst der Stadtverord- Wirtschaftssysteme sehen wir jezt überall die Idee der Gemeinwirt. berg unter Führung Oldenburgs- Januschau versucht hat, den netenversammlung zur Beschlußfassung zugehen wird. Nach diesem fchaft aufteimen, die Segualreform aber wird erst tommen auf von der Regierung eingefeßten Nachfolger Bersens, Landrat Bertragsentwurf werden der Stadt Berlin   zwei Sige im der Denkform der Menschheit wurde die Mythologie von der Reli Grund der Einsicht neuerer Gesellschafts- und Naturwissenschaft. In Dr. Friedensburg, aus dem Kreis hinauszugraulen. Durch Aufsichtsrat der Hochbahngesellschaft, die den Betrieb der Nord- gion und diefe von der Wissenschaft abgelöst. Wir stehen an einer die Beweisaufnahme wurde auch der Regierungspräsident in Marien- Südbahn führen wird, gewährt, durch die ein enges 3ujam ungeheuren Wende des Zeitgeschehens. Die Sexualreform ist nicht werder, Graf Baudissin  , empfindlich bloßgestellt, der die Heßze mengehen zwischen der Hochbahn und der Stadt eine Angelegenheit absoluter Ideale, ist nicht Teilproblem, sondern der Junkerclique begünstigt, jedenfalls den Landrat Dr. Friedensburg Berlin in bezug auf wichtige Verkehrsfragen gesichert wird. foziales Gesellschaftsproblem. Zuerst müssen die wirtschaftliche Not in feiner Weise geschützt hat. Die Abberufung des Grafen Bau­dissin schien nach dem Ergebnis dieses Prozesses unvermeidlich. Zur Führung des Betriebes hat die Hochbahngesellschaft zunächst und die wirtschaftliche Abhängigkeit der Frau grundlegend beseitigt sechzig Wagen für den Betrieb der Nord- Südbahn werden. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist noch nicht durch­bereitzustellen, und zwar, da mit der Fertigstellung der Stamm. gelegt. Die Monogamie, von Staat und Kirche ausgebaut, hat die Be­strecke Seestraße- Hallesches Tor zum Spätsommer gerechnet wird, freiung der Frau nicht gebracht. Heute bleiben 60 Pro3. der müssen diese Wagen zur Betriebseröffnung im Spät. Frauen eheios. Da müssen Forderungen einer Mutter­herbst( Eftober/ November) bereitstehen. Von Anfang an merden rente für Frau und Kind erhoben werden und ein staat­die Wagen der Nord- Südbahn eine Einheitstlaffe aufweisen, liches Eristenzminimum müßte jedem Menschen, jedem Arbeitenden, die bisherigen Wagen der Hochbahn werden entsprechend hergerichtet. jedem Kranken und Alten zuerfannt werden. Die Rückständigkeit Bie wir hören, ist es noch erforderlich, diese leihweise herzugebenden der Frau ist sehr zu beklagen, denn die Sexualreform ist ein Unding Wagen für den Betrieb der Nord- Südbahn einem fleinen Umbau zu ohne die politische Reife der Frau. Meistens ist heute die Frau unterziehen: Zum Unterschied von der Hochbahn, bei der die Strom- lieber versorgte Dienerin als freie Kämpferin. Der Redner führte abnehmer von oben auf der dritten Schiene( Stromschiene) entlang fodann die Verbesserungen im Gesundheitswefen an, die teilweise gleiten, werden bei der Nord- Südbahn zur Vermeidung von Gefahren Reform des Hebammenwesens, die Unterstützung von stillenden für die Neisenden, zur Verhütung von Betriebsunfällen und zur Müttern, die Wochenhilfe, die Anfänge der Wohnungsreform und Erhöhung der Betriebssicherheit die Stromabnehmer an die Unter- des Schutzes der Unchelichen. Die Diskussionsredner unter­feite der aufgehängten Stromschiene gepreßt, so daß es möglich ist, strichen die Ausführungen des Hauptredners und brachten erschüt die stromführenden Teile von oben und an den ternde Wirklichkeitsbilder, die lebhaft für eine Menschenökonomie Seiten mit 5013 3u verkleider. Dieser Umbau muß an und die Segualreform sprachen. den Wagen der Hochbahn, die für den Betrieb der Nord- Südbahn bestimmt find, noch vorgenommen werden. Im übrigen ist die Arbeit an den Pläner für den neuen Schnellbahnwagen typ, der in Zukunft bei der Nord- Südbahn Berwendung finden soll. jo weit vorgeschritten, daß voraussichtlich schon zum Frühjahr ein Bei wagen für die Nord- Südbahn probeweise fertiggestellt sein wird.

Nun erfahren wir, daß der bisher ganz allgemein als ftramm deutschnational bekannte Graf wenige Tage nach dem Prozeß der Deutschen Bolts partei beigetreten ist. Es steht fast aus, als glaube Graf Baudissin  , durch seine Zugehörigkeit zu einer preu­Bischen Koalitionspartei den Folgen feiner Handlungsweise im Falle Bersen und Friedensburg entrüdt zu sein. Doch er dürfte sich täuschen. Die Deutsche   Boltspartei hat ja oft verfündet, daß die Aemterbeseßung nicht nach Parteizugehörigkeit, sondern nach der persönlichen Tüchtigkeit erfolgen müsse. Sie wird daher gewiß den Regierungspräsidenten, der die schamlose miswirt schaft des reaktionären Kreisausschusses im Kreise Rosenberg mit zu verantworten hat, nicht deswegen halten, weil er in ihrer Partei Unterschlupf gesucht hat. Oder ist's jetzt was anderes?

Reichsarbeitsminister Dr. Brauns, der erst fürzlich von einer atuten Nierenentzündung genesen war, hat einen Rüdfall er­litten, der ihn vorläufig die Wahrnehmung der Dienstgeschäfte außer halb des Krantenzimmers nicht gestattet.

Irlands   Beispiel zieht. Ein Ausschuß hat sich in Schottland   ge­bildet, um für Schottland   ein Homerulegesetz zu verlangen, hat eine an die Regierung gerichtete Rundgebung veröffentlicht, in der diese aufgefordert wird, nachdem die irische Frage geordnet fei, nun auch die Rechte Schottlands   auf Selbständigkeit zu erwägen. Der Aus. schuß hat Anhänger in allen Parteien und genießt in letzter Zeit be­sonderes Ansehen.

Wirtschaft

Deutschlands   Getreideernte 1921.

Zum Altenraub in Sachen Franz.

Die Ermittelungen in der Angelegenheit der auf geheimnisvolle Weise gestohlenen Strafakten des Ingenieurs Ewald Franz, über die wir bereits berichteten, hat Staatsanwalt Dr. Steinbrecher in die Hand genommen. Es fonnte festgestellt werden, daß am 9. Januar d. J. ein etwa 30 Jahre alter Herr in den Bureauräumen der Staats­anwaltschaft I erschienen war, sich als Dr. jur. Karl Friedrich und als Vertreter des Franz vorstellte und um Einblick in die Aften Franz bat. Das wurde ihm auch gewährt. Er gob dann die Akten Wie die PPN. von unterrichteter Seite erfahren, beläuft sich zurück, aber am andern Tag waren sie verschwunden. Dieser angeb. Deutschlands   Getreideernte im Jahre 1921 fiche Dr. Friedrich war aber jener Kaufmann Gerhard Senger, der, dem Franz die Origianalaften anbot, festgenommen wurde. Genger gestand zwar seine Verkaufsabfichten, behauptete aber, nur als Vermittler fätig gewelen zu fein. Mit dem Einbruch im Gerichtsgebäude habe er nichts zu tun. Im Laufe des heutigen Lages wurden vom Staatsanwalt Dr. Steinbrecher mehrere Beamte der Staatsanwaltschaft und andere Zeugen über die geheimnisvolle Angelegenheit vernommen, wobei sich ergab, daß die im Gerichts gebäude der Staatsanwaltschaft beschäftigten Beamten mit dem Aftenraub nicht in Berbindung stehen.

an Roggen und Weizen auf 9939 647 Zonnen . Gerste

"

"

1 988 995 zufammen 11 878 642 Tonnen

Davon sind durch das Umlageverfahren 2 500 000 Tonnen er faßt, was ein Fünftel ausmacht; eingegangen sind allerdings bis her aus dem Umlageverfahren nur 1 800 000 Zonnen, was 72 Pro3.

ausmacht.

Die deutsche Erzeugung an Safer betrug im Jahre 1921 5004 985 Tonnen, an Kartoffeln 26 151 880 Tonnen.

als er

Käuferruhe.

Geringe Milchverbilligung. Bis zur ersten Januarwoche wies der Butterpreis eine fallende Tendenz auf. Hierdurch hatte sich die mildeinfuhr nach Berlin   in einem Maße gesteigert, daß die bisherige Emulsionsmilchhersteliung auf einen geringen Teil ihrer Menge herabgefeßt werden konnte. Der Milchpreis für freie Vollmilch und Emulsionsmilch fann daher bis auf weiteres von 6,20 M. auf 6 M. gesenkt werden.

Vereinigung proletarischer Kinderfreunde. Der Kurfus der Genoffin Frieda intelmann in Neutöln, Gemeindeschule Rütlistraße, zur Kindergärtnerinausbildung ist non dieser Woche ab von Mittwoch auf & reitag, abends 6 Uhr, verlegt worden.

Volksbildungsarbeit im 20. Bezirk. Der Bezirk hat in Meiniden dorf, Tegel  , Tegelort, Hermsdorf  . Rofenthal, Waidmannsluft, Wittenau  , Heiligensee  , Borfigwalde insgesamt 10 Voltsbüchereien, deren Be­nuzung der Bevölkerung angelegentlichst empfohlen wird.- Un lünstlerischen Veranstaltungen finden statt: 4 Theatervorstellungen( von Mitgliedern des Staatstheaters). 7 Stammermusikabende, Volksliederabende, 4 Unter haltungsabende, 1 Mufitabend. Erwerbslose haben zu allen Veranstaltungen gegen Vorzeigung ihrer Stempeltarte freien Zutritt. Näheres geht aus den Anschlägen hervor. Ausfünfte erteilt das Boltsbildungsamt.

Wieder ein Ablieferungsdampfer fertiggestellt. Der bei Blohm . Boß in Hamburg   auf Grund des Ablieferungsvertrages für die White Star Line   fertiggestellte Dampfer Homeric( Exfolumbus) hat feine Probefahrt glänzend bestanden. Der 35 000 Tonnen große Doppelschraubendampfer hat über 21 Meilen Fahrt gemacht und damit mehr geleistet als in der Bauvorschrift vorgesehen war. Wetter für morgen.

Berlin   und Umgegend. Zeitweise aufflarend, jedoch überwiegend

Die unzureichende Sfidstoffbeförderung. Die fleine Anfrage der Abgeordneten Dr. v. Krause, Schifftan und Genossen über die un Der gelegentliche Besucher der 3entralmartthalle sieht zulängliche Gestellung von Wagen zur Stidstoffheute verwundert den Stillstand des Treibens, das dem Bilde, das beförderung wird vom preußischen Handelsminister wie folgt er fid) von diesem Zentralpunkt des Berliner   Lebensmittelhandels trübe mit geringen Rieberschlägen und ziemlich frischen, füdlichen Winden. beantwortet:„ Der Preußischen Staatsregierung ist bekannt, daß die gemacht hat, so menig entspricht. Es wird nicht gekauft. Die Eisenbahnverwaltung sich der Wichtigkeit einer rechtzeitigen Zufuhr Fleischerstände lassen das am besten erkennen. Einigen An­der künstlichen Düngemittel zu den Berbrauchsgebieten zweds Er- brang fann man nur bei den Wurstständen verzeichnen. Hier haben zielung einer guten Ernte im nächsten Jahre voll bewußt ist und des- die Berkäufer genügend zu tun.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Stahlheimer Str. 30, ftatt, fondern bei A. Carl, Wichertstr. 69.

halb auch die Wagengestellung für diese Güter soweit als irgend mög Bei den Fischen ist das Geschäft sehr ruhig, da die Preise zu 30. Abt. Die Funktionärkonferens Andet am Donnerstag nicht bei Grünau  , lich bevorzugt hat. Allerdings mußten in den Herbstmonaten hoch sind. Die Bufuhr ist knapp und die Händler führen das auf in erster Linie die Ernteerzeugnissie abgefahren werden an der Waterkante herrschenden Rohlenmange! zurück. Auch den, insbesondere die Kartoffeln, um die Versorgung bei den Gemüseständen ist das Geschäft schleppend. Die Haus­der Bevölkerung vor dem Eintritt des Frostes zu sichern. Außerdem frau kann heute für einen Blumenkohlkopf nicht, wie es gefordert Der Bürgermeistermord im Odenwald  . stellte die überaus starte Einfuhr von Ueberseegetreide und Futter- wird, 8 bis 12 m. ausgeben, und sie zudt höchstens die Achseln, mitteln für den deutschen   Bedarf außerordentliche Anforderungen an wenn sie die Händler beteuern hört, daß der hohe Preis auf die den Wagenpart. Es war beabsichtigt, nach dem Abtransport der Frachtspesen zurückzuführen fei. Das Klagelied der Händler spricht Kartoffeln die Düngemittel ganz besonders zu bevorzugen. Indes hatte die ungünstige Bitterung- starter frost und Nebel­im November so außerordentliche Schwierigkeiten und damit Ber­zögerungen des Wagenumlaufs zur Folge, daß es nicht gelang, den Düngemittelversand wesentlich zu steigern. Diese Schwierigkeiten Das rechte Leben tann unter diesen Umständen nicht mehr auf find auch jezt noch nicht behoben, haben vielmehr durch den Eisen fommen. Mit Margarine sind die Verkaufstische überladen, bahnerstreit neuerdings wieder eine Berschärfung erfahren. aber auch hier ist, soweit es sich übersehen läßt, die Nachfrage nur Die Preußische Staatsregierung hat aus der vorliegenden Anfrage schwach. Naturbutter scheidet erst recht aus, da der Preis aber Anlaß genommen, den Herrn Reichsvertehrsminister( 44-47 m. das Pfund) nicht für jeden angebracht ist. zu ersuchen, mit allen Mitteln auf eine möglichst ausreichende Bagengestellung für die stickstoffhaltigen Düngemittel Bedacht zu nehmen."

Große Landwirtschaftliche Woche 1922. Die von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft veranstaltete Große Landwirtschaftliche Woche findet in diesem Jahre vom 13. bis 18. Februar statt. Es werden neben einer großen Reihe von Ausschußfizungen 15 öffent liche Bersammlungen abgehalten, die sich mit den wichtigsten Bro­blemen der landwirtschaftlichen Betriebsführung, der Bodenbearbei. hmg, des Obstbaues und der Tierzucht befassen werden.

auch von dem täglichen Berluft( Abfall der Blätter), da die Ware nicht immer gleich verkauft wird. Mit diesen Gründen wird die Berteuerung der Landesprodukte motiviert, ob sie genügen, soll hier nicht untersucht werden.

Heldelberg, den 17. Januar. Der Schwurgerichtssaal bietet heute ein etwas anderes Bild als gestern. Auf dem Gerichtstisch sieht man eine Anzahl von Beweis und Fundstücken aus dem Besige Sieferts und auch den Ringfinger des ermordeten Bürgermeisters Buffe in Spiritus und die Schädel­decke des ermordeten Bürgermeisters Werner. Bei Fortsetzung der Beweisaufnahme gibt Siefert zu, daß die auf dem Gerichtstische lie. gende Waffe die von ihm geänderte Waffe ist, die man am Tatort aufgefunden hat. Er habe früher geleugnet, daß dies feine Waffe fei, und zwar nur deshalb, weil er sich nicht in Mordverdacht bringen wollte. Mehrere Zeugen, die mit Siefert zufammen gedient hatten, stellten ihm ein im allgemeinen gutes Zeugnis aus. Bemerkenswert ist die Aussage des Bruders des Angeklagten, des Bildhauers Johann Siefert aus Ölfen, der aussagt, daß sein Bruder am 27. oder 28. April Eine Liebestragödie wird aus der Kurfürstenstraße ge die Waffe aus Olfen   mit sich genommen habe. In der Verhand­meldet. Dort stieg in einem Pensionat ein 34 Jahre alter Ernesto lung wegen versuchten Raubmordes an den Ingenieur Lint aus Tischauer, der in der Großen Frankfurter Straße 44 bei seiner Weinheim   erklärt der Angeklagte:„ Ich kami nicht viel darüber sagen, Mutter wohnte, mit einer 21jährigen Marta Schmidt aus der weil ich die Sache nur in den Zeitungen gelesen habe, und daher Niebuhrstraße 57 ab. Als die Gäste bis gestern abend den ganzen nur das weiß, was diese hierüber mitteilten. Der Täter bin ich Tag über nichts von sich hören ließen, Klopfte der Benfionsinhaber nicht." Es folgt die Aussage des 32 Jahre alten Ingenieurs Bint an, und vernahm nur ein schwaches Röcheln. Er ließ einen Arzt aus Beinheim  

Liebestod durch Gift.

-