Der Treuhänder.
Uns wird geschrieben: In ihrer Nummer vom 6. Januar 1922 veröffentlicht die„ Tägliche Rundschau" einen Artikel„ Das ameritanische Vermögen in Deutschland ", dessen Verfasser sich mit der Realisierung des in Deutschland befindlichen amerikanischen Vermögens beschäftigt.
Der Verfasser macht insbesondere die Art der Verwaltung der amerikanischen Forderungen durch den Treuhänder zum Gegenstand feiner Ausführungen und bringt hierfür genauestes Zahlenmaterial bei, er fann es sich dann weiter nicht versagen, seine Angaben mit Ausfällen gegen den amerikanischen Staat zu begleiten.
Die„ Tägliche Rundschau" leitet diesen Artikel mit den Worten ein: Bon unterrichteter Stelle wird uns geschrieben."
Es sei daher die Frage gestattet, ob etwa die Reichsregierung zu ihren Beröfentlichungen sich jetzt wieder der„ Täglichen Rund schau", desselben Blattes bedient, das in jeder Nummer nichts anderes zu tun hat, als die Reichsregierung und ihre Organe in der widerlichsten Weise mit Schmutz zu besprigen.( Wir halten das für ausgeschlossen. Red.) Oder aber ist die unterrichtende Stelle, was bei der Abfaffung des Artikels sehr naheliegend zu sein scheint, vielleicht in der Leitung des Treuhänders selbst zu fuchen, und glaubt für diesen Fall die leitende Persönlich teit des Treuhänders, auch bei der Beröffentlichung von amtlichem Material ihre politische Einstellung nicht mehr schen.haft verbergen zu sollen?
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Mainz , 19. Januar. ( WTB.) Der Vorsitzende der Mainzer Zweigstelle der Reichsvermögensverwaltung und Bertreter des Reiches beim Oberkommando der französischen Rheinarmee, Oberregierungsrat 2an 3, hatte sich wegen angeblich ungehörigen Verhaltens gegenüber einem franzöfifchen General vor dem französischen Militärgericht zu verantworten.
Die Besitzerin des Hauses, in dem der General in Wiesbaden wohnt, hatte burch ihren ausmäris wohnenden Bruder brieflich beim Reichsministerium des Innern um Räumung der Wohnung nach fuchen lassen. Der Brief enthielt einige Bemerkungen gegen den General und gegen Frankreich , die von der Besaßungsbehörde als Beleidigung aufgefaßt wurden. Der Angeklagte hatte aus dem ihm vorschriftsmäßig auf dem Instanzenwege zugegangen Brief die beleidigenden Ausdrücke entfernt und das Schreiben dem Oberkommandierenden der Rheinarmee vorgelegt. Nach Ansicht der Anflagebehörde sollen sich in dem Brief aber noch einige Ausdrücke be funden haben, die als ungehöriges Berhalten unter Anflage gestellt wurden. Der Angeflagte beftritt entschieden, sich einer beleidigenden bzw. ungehörigen Haltung gegenüber der französischen Besagungsbehörde schuldig gemacht zu haben. Der Militärstaatsanwalt beantragte 1000 m. Geldstrafe, der Verteidiger Freisprechung.
Das Gericht[ prach den Angeflanten frei, weil ein subjektives Berschulden bzw. die beleidigende Absicht nicht vorliege.
Die Not der Zeitungen.
Der Verein Deutscher Beitungsverleger hat auf einer Tagung in Potsdam sich mit der außerordentlich drückenden Not der Zeitungen befaßt, die insbesondere infolge der hohen Preise für Druckpapier und seiner unzureichenden Lieferung auf das Schwerste bedroht sind. In einer Resolution, die fofortiges Eingreifen der Behörden fordert, machte er folgende Vorschläge:
1. Sofortige und gänzliche Sperrung der Ausfuhr von Bellstoff, bis die ausreichende Belieferung der Druckpapier fabriken im Inland zu angemessenen Preisen durchgeführt und gefichert ist:
2. Beitige Sperrung der Ausfuhr sämtlicher Papierarten, mit Ausnahme der Luruspapiere, bis das Zei tungs- und Buchdruckgewerbe im Inland dauernd und genügend mit Papier versehen ist;
Wenn das Reich Gold kauft. Kramend in Crinnerungen und Andenken vorfrieglicher Zeiten, tommt mir ein Behnmarkstück in die Finger. Sicher habe ich es einst als Talisman betrachtet und hernach vergessen.
Igende Riffe aufmertfam gemacht worden war, trotzdem aber weiterarbeiten ließ, indem er die Bedenken beschwichtigte. Die Bausachverständigen Baurat Ochs, Professor Bernhardt und Stadtbaurat Baerwald tonnten sich über die eigentliche Ursache des Einsturzes nicht einigen. Das Gericht erblickte Ich gehe in die nächste Post, mache Augen wie ein Schaufel Weigerung der Arbeiter, weiter tätig zu sein, dem Bauleiter nicht lediglich darin eine Fahrlässigkeit des Angeklagten, daß er trotz der pferd und ein Geficht wie ein fideler Mops. Befcheiden stelle ich Meldung erstattet, vielmehr auf eigene Verantwortung die mich vor Schalter 3 und reiche das Goldstück dem Beamten. Deffen Arbeiter zur Weiterarbeit veranlaßt hatte. Das erste Urteil wurde Geficht glänzt. Dann höre ich das Zehnmarkstüd ein halbes dugend- dahin abgeändert, daß der Angeklagte zu 1000 mart Geld. mal aufschlagen, es ist ob seiner Echtheit geprüft und für echt be- ftra fe verurteilt wurde. funden. Der Beamte holt ein dickes Aftenbuch und blättert und lieft und denkt nach. Darauf sagt er:„ Das verstehe ich nicht."" Ich och nich," tröstet ein Beamter aus dem Nebenraum. Darauf werden Aftenstücke von Telegrammen, Verordnungen und Widerrufen her beigefchleift. Alle Bemühungen bleiben refultatios. Aus dem Neben raum kommt ein Beamter und hält einen wissenschaftlichen Vortrag. Die Abfertigung stodt. Eine resolute Frau stemmt die Arme in die Hüften und fragt:„ Wat is denn nu passiert?" Ein begütigender Mann fagt:„ Na, von all die Verordnungen kann man och fusselig im Kopf werden." Die Beamten suchen. Schalter 2 schließt.
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Die Bartenden verstärken die Reihe vor Schalter 3. Allgemeines Gemurmel. Laute Unterhaltung draußen und drinnen. Erregte Stimmen hinter Schalterfenster 2:„ Macht nich so' n Kradh, wir haben hier Uebergabe." Etimmen aus dem Bublifum:„ Na, wenn wir man wat überjeben könnten."" Steh'n hier wie de Affen." och schlimmer, als wenn man uff de Elektrische wartet."„ Een Ggeheizt ist wenigstens, da tau id mir'n bißchen uff." fagt ein Haussiener und geht an den Ofen. Wenn det hier noch lange dauert, flauen se draußen mein Rad," jammert ein anderer. Der Verkehr stockt. Na, Fräuleinchen, wat haben Se denn nu egentlich," fragt teilnehmend ein Bartender. Ich kleinlaut:„ Ich will ein Goldftüd abliefern."" Mächen, laß Dir doch' n Bahn plombier'n," schreit jemand aus der Menge.
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Mit einem Rud wird Schalterfenster 3 geöffnet und der Beamte sagt zu mir:„ Gehen Sie, bitte, an Schalter 1." Von dort ruft jemand:" Wo ist die Dame mit dem Gold?" Darauf komplizierte Rechnung und Ausstellung eines Scheines.( Und das bei den heutigen Tinten- und Papierpreisen!) Damit wandere ich nach Wütende Blicke Schalter 3 und dort kriege ich endlich 360 m. freffen mich.
Ja, es ist nicht so leicht, das lehte Goldstück loszuwerden, wenn Bureaufratius die Hand im Spiele hat. Bureaukratius, der die leib. haftige Ordnung sein will, aber nur der Schußheilige der Umständlichkeit ist.
Seestraße Neukölln.
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Die neuen Untergrundbahnhöfe.
Um den Uebergangsverfehr von einem Berkehrsmittel auf das andere in Groß- Berlin zu erleichtern, ist beabsichtigt, auch die Bahnhöfe der Nordsüdbahn mit den Bahnhöfen der Hoch- und Unter grundbahn und der Stadt und Ringbahn zu verbinden, und einen erleichterten Uebergang zu schaffen. In welcher Weise dieser Plan bei der Ringbahn durchgeführt werden soll, steht noch dahin, obwohl auch schon hier Verhandlungen schweben.
Die neuen Tarife.
Im Eisenbahnegpreßgutvertehr wird vom 1. Fe bruar ab der bisherige Kilometertarif durch einen Staffeltarif ersetzt, der durch einen 60prozentigen Buschlag zum jeweiligen Eilquttarij gebildet wird. Die mindest fracht beträgt 12 M., Mindestgewicht für Frachtberechnung 10 Kilogramm. Die Mindeſtentfernung 10 Kilometer. Die Beträge werden auf volle Mart auf
gerundet.
Auch die Fracht für befchleunigtes Eilgut wird vom 1. Februar ab nicht mehr durch Berdoppelung des Gewichts, sondern nach dem einfachen, abgerundeten Gewicht für gewöhnliches Eilgut unter 3uschlag von 60 Prozent berechnet. Mindestfracht 20 M., Mindestgewicht 20 Kilogramm. Damit sind die Tarife für Erpreßqut und beschleunigtes Gilaut mit Rücksicht auf die Gleichartigkeit der Beförderung gleichgestellt, mit Ausnahme der geringen Unterschiede im Mindestgewicht.
Bestätigung der neugewählten Stadfräfe. Der Oberpräsident hat die neugewählten unbesoldeten Stadträte des Ber liner Magistrats, den Rechtsanwalt Dr. Treitel( SPD .), den früheren Stadtverordneten, städtischen Werkbuchhalter Hermann eh( KPD .), sowie die Stadtverordneten Direktor Busch( W.) und Regierungsrat Dr. Richter( Dnat. Vp.) bestätigt. Die Einführung der Bestätigten in ihr Amt kann in der nächsten Sigung der Stadt verordnetenversammlung vorgenommen werden.
Vermist wird seit dem 28. Oftober die 30 Jahre alte Tochter Erna des Schlächtermeisters Steinmann aus der Belziger die Wohnung der Eltern und hat seitdem nichts mehr von sich Straße 8. Das junge Mädchen verließ an jenem Tage heimlich fo vermutete man, daß es sich dorthin begeben habe. Aber auch in hören lassen. Weil es früher einmal in Köln a. Rh. gewesen ist, Röln blieben die Nachforschungen der Kriminalpolizei und der Zen trafstelle für Vermikte erfolglos. Die Verschwundene, ein hübsches Mädchen, ist 1,60 Meter groß und schlant, hat schwarzes Haar und braune Augen und trug, als sie megging, ein braun gestreiftes Tuchleid, einen schwarzen Astrachanmantel, schwarze Halbschuhe und feine Kopfbedeckung.
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Verloren: Am 18. b. Mis., abends amischen 18 und 8 Uhr von der Lindenstraße, Ede bis zum Kino am Belle- Alliance- Blab schwarze Besuchsbandtasche. Inhalt 5 Echlüffel, 100 Marf und etwas Kleingeld iomie 1 Taschentuch. Der ehrliche Finder wird gebeten nur die Schlüffel abzuliefern, in der Buchhandlung Vorwärts", Lindenstraße 2. 7 1hr im Zentral- ugendheim, Vindenftr. 3, 2. Hof 3 Trp. Ronferens Bezirksbildungsausschuh Groß- Berlin. Freitag, 20. Januar, abbs. der Streisbildungsausschuh- Mitglieder. Tagesordnung: 1. Unfere Stellung zum Film( Gen. Töicher, Redakteur). 2. das Lichtspielneset( Gen. Rechts. ormalt Treitel), 3. Aussprache. Conntag, den 5. februar, nachmittags 8 lbr im Neuen Boltstheater, Röpenider Str. 68,„ Die Heuchler" von B. Ebaw. Starten à 6.80 M. einschließtich Kleiderablage und Theater zettel im Fureau des Bezirksbildungsausschusses und im Bureau des Vereins Arbeiter- Jugend", Lindenstr. 3, 2. Hof 2 Treppen.
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" Jugendweihe Tempelhof , Mariendorf , Marienfelde , Lichten. rabe. Anmeldung Eonrabend, 21. Januar, nachm. 8 Uhr in Tempelhof , II. Gemeindefcule, Friedrich- Wilhelm, Ecke Berderstraße. Im Anschluß daran: Beginn des Vorbereitungsunterrichtes. Eltern haben stets Zutritt. Jugendweihe am 26. März, vorm. 10 Uhr in Mariendorf , Gymnasium".
Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend. Ein wenig fälter, zeitweise etwas aufflarend, jedoch überwiegend nebelig bei mäßigen südöstlichen Winden. Steine erhebe lichen Niederschläge.
Der Uebergang von der Nordjüdbahn zur Hoch- und Untergrundbahn bildet einen Teil des Vertrages mit der Hochbahngesell. fchaft. Diefem 3wed dient auch das Bestreben, die Namen der Bahnhöfe der Nordsüdbahn derart zu wählen, daß sie möglichst mit den Bezeichnungen der Ringbahnhöfe und hochbahnhöfe gleichlauten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist vom städtischen Verkehrsamt beabsichtigt, die bisher vorgeschlagenen Namen der erwähnten Kreuzungs- und Uebergangsbahnhöfe der Nordsüdbahn zu ändern und sie in Uebereinstimmung mit den gleichen Bahnhöfen der Hochbahn und der Ringbahn zu bringen. Demgemäß sollen die Bahnhöfe der Nordfüdbahn folnende Bezeichnungen erhalten: 1. Gee straße, 2. Leopoldplay, 3. Wedding ( bisher Ringbahn), 4. Reinidendorfer Straße( bisher Wedding ), 5. Schwartfopffftraße, 6. Stettiner Bahnhof( bisher Invelidenstraße), 7. Oranienburger Tor, 8. Fried richstraße, 9. Franzöfifche Etraße, 10. Leipziger Stroke, 11. Roch Straße, 12. Hallelches Tor( bisher Belle- Alliance- Baẞ), 13. Gneifenau Straße, 14. Mittenwalder Straße( bisher Schleiermacherstraße), 15. Kaiser- Friedrich- Blah. 16. Hermannplak, 17. Fuldastraße, 18. Steinmetstraße, 19. Meukölln( bisher Südring). Auch die 5. Befreiung der für die Drudpapiererzeugung in wich hochbahngesellschaft beabsichtigt ihren Bahnhof Friedrichstraße " in tigen Herstellungsgebieten unentbehrlichen, bereits im Ursprungseipziger Straße" mit Rücksicht auf den aleichen Bahnhof 43. Abt. 7½ Uhr Bezirksführersitzung bei Schüttler, Gräfeftr. 8. lande hochbesteuerten böhmischen Brauntohle von der der Nordsüdbahn und ihren Bahnhof Leipziger Blog" mit Rüd deutschen Kohlensteuer; ficht auf den Potsdamer Ringbahnhof in Bahnhof Potsdamer Blah" umzubenennen.
3. Maßnahmen, die geeignet sind, eine Umgehung der die geordnete Papierausfuhr regelnden Bestimmungen zu verhindern; 4. Maßnahmen der Regierungen von Reich und Ländern zur Sentung der ständig steigenden Preise für Bapierholz, soweit es für die Herstellung des Bedarfs der deutschen politischen Tageszeitungen an Druckpapier erforderlich ist;
6. Gorge für bessere und beschleunigte agengeftellung für das Zeitungspapier und die zu seiner Herstellung erforderlichen Rohstoffe;
7. Bersetzung des maschinenglatten Drudpapiers in die Tarif Plaffe B des Eisenbahngütertarifs, wie es der Reichstag bereits zwei mal in Entschließungen gefordert hat.
Inbedingt erforderlich ist außerdem:
8. die Beseitigung der ungerechten und durch nichts zu recht fertigenden Sonderbesteuerung der Umfäße der Seitungsanzeigen im Umfaßfteuergesetz und
9. die Unterlassung jeder weiteren Belastung der deutschen Bresse durch behördliche und gesetzgeberische Maßnahmen, insbesondere der Erhöhung der Postzeitungsgebühren.
Der Verein hofft und erwartet, daß an Hand der vorgefchlage nen und ähnlichen Maßnahmen es gelingen muß, dem Niedergang und der Berkümmerung der deutschen politischen Tagespreffe, die fich bereits in vielen Fällen erschredend deutlich gezeigt haben, doch noch in letzter Stunde Einhalt zu tun.
Schlesischer Hochadel in Untersuchung. Wegen Hochverrat
Das Hamburger 8 Uhr- Abendblatt hatte feinerzeit eine Anzahl oberschlesischer Adliger beschuldigt, die Geldgeber des Korps OberI and zu sein und der darin bestehenden Mordorganisation Der Oberstaatsanwalt hat nun, wie das Hamburger Eco" er fährt, gegen Graf Braima, Graf Sierstorpf und gegen die Gräfin Saurma Jelisch das Ermittlungsverfahren wegen Hochberrats eingeleitet.
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Süddeutsche Holzarbeiteraussperrung. Die Berhandlungen in der Holzinduftrie über eine von den Arbeitern geforderte 50 prozentige 2ohnerhöhung find endgültig gescheitert. Die Arbeitgeberverbände Württembergs und Badens haben wegen des ausgebrochenen Streits die Ausfperrung über sämtliche Betriebe verhängt.
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Der Vertrag zwischen der städtischen Nordsüdbahn und der Hochbahngesellschaft, über den wir bereits berichteten, ist jetzt a b. gefchlofsen worden. Die och bahngesellschaft wird danach die Nordfüdbahn mit eigenem Perjonal und eigenem Wagen. material betreiben. Der Vertrag ist auf 12 Jahre abgeschlossen worden, und man hofft, noch in diesem Jahre einen Teil der Strecke eröffnen zu fönnen. Einzelheiten des Vertrages befagen u. a., daß zunächst vierzehn Bierwagenzüge und vier Drei wagenzüge in Dienst gestellt werden; die Etadt liefert den elet. trischen Strom, wogegen die Hochbahngesellschaft den Betrieb der elettrischen Unterwerfe übernimmt. Der Hochbahngefelifchaft mer. ben die Selbstkosten für die Unterhaltung der Wagen, Erneuerung, normal 30 Pf. für jeden auf der Nordfüdbahn gefahrenen Wagen Abgaben usw. vergütet; für die allgemeine Verwaltung merden filometer erstattet. Die Stadt behält sich die Festlegung der Fahrpreise vor; die Fahrkarten der Hochbahn gelten bei gleichen Tarifen auch für die Nordsüdbahn beim Umsteigeverfehr.
Heizungsstreitigkeiten gehören vor die Amtsgerichte.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Reukölln. SPD. - Lehrer. 7½ Uhr Bersammlung im Zeichenfaat ber 31. GeMorgen, Freitag, den 20. Januar:
meindeschule, Rüttlistraße. Vortrag des Genossen Dr. Karsen: Die Ge meinschaftsschule". Die SPD. - Elternbeiräte sind herzlich eingeladen. 5. Abt. 7% Uhr Gigung der Funktionäre und Betriebsvertrauensleute im Bürgerheim, Alte Ed önhauser Str. 23-24. 6. st. 7 Uhr Ertrazahlabend in den bekannten Lokalen.
125. Abt. Weißenfee. 2 Uhr im Gesangsiaal des Realgymnañums Wölfpromenabe Berjammlung Eröffnung des Einführungsturfus in das Parteiprogramm. Seilnahme für Parteimitglicher unentgeltlich. Mitgliedsbuch ist vorzuzeigen. Bichtige Echulversammlung. 7 Uhr Elternverfammlung der Schulen Bochumer und Levegowstraße in der Schulaula Levezowstraße. Ref. Schulz- Lichtenberg.
Der Mordplan des Grafen Schlieffen.
Görlih, 18. Januar.
In der gestrigen Verhandlung im Prozeß Schlieffen wurde nach der Bernehmung des Angeklagten der Briefwechsel der Gräfin Schlieffen verlesen. Die Briefe, die zum Teil sehr kompromittierend find, behandeln Vermögensangelegenheiten und im besonderen das Bestreben der Gräfin, eine Vermögensheirat zustande zu bringen. Gewisse Teile der Briefe raten sogar, Verdrehungen vorzunehmen, damit das Vermögen dem Eingriff der Kinder entzogen wird.
Einer der Briefe ist von der Gräfin, wie sie selbst zugibt, entworfen, von dem Grafen abgeschrieben und an Röffel geschickt worden, der der Mittäterschaft an dem Mordplan bezichtigt wird. Rössel wurde aufgefordert, den Grafen Georg Wilhelm v. Schlieffen zu töten. Briefe Röffels wieder beweisen, daß dieser fortdauernd Erpressungen durch Geldforderungen Das Rammergericht hat in einer Klage wegen des Er ausgeübt hat. Dann wird der 63jährige Majoratsherr laffes einer einstweiligen Berfügung auf ordnungsmäßige Beheizung Graf Ernst Martin D. Schlieffen vernommen, dessen Sohn der Wohnung durch die Sammelheizung des Hauses, die beim Land der 25jährige Georg Wilhelm v. Schlieffen ist. Der alte Graf sagt gericht anhängig gemacht worden war, dahin erkannt, daß hierfür über Bermögensangelegenheiten aus und schildert u. a. den Besuch, ständig ist. Nach§ 23 3. 2 des Gerichtsverfassungsgefeges gehören den der Angeklagte Stenschte dem Schlieffen gemacht hat. Mach ohne Rüciicht auf den Wert des Streitgegenstandes der Aussage des Grafen wären im Falle der geglückten zur Buständigkeit der Amtsgerichte Streitigkeiten zwischen dem Ber. Sprengung mindestens 26 Personen ums Leben ge mieter und dem Mieter von Wohnräumen wegen lleberlaffung, Be tommen. Durch die vorhergehende Verhaftung der beiden Attennuzung und Räumung. Die Beheizung der Wohnung gehört zu täter in Berlin fonnte jedoch die Katastrophe verhindert werden. ihrer Benutzbarkeit und der vorliegende Antrag hat die Benukung der Wohnung zum Gegenstande. Er gehört deshalb ohne Rücksicht auf den Wert des Streitgegenstandes vor das Amtsgericht.
nicht das Landgericht, sondern das Amtsgericht zu.
Röffel, ist hervorzuheben, daß er nach seiner Behauptung die Aus der Vernehmung des Angeklagten, des Handelsmanns ganze Mordsache niemals ernst genommen habe, sondern stets nur bestrebt gemesen war, von dem Grafen Schlieffen in Das Verschulden eines Bauführers. Schöneberg Geld zu erpressen. Der Borsigende treibt Rössel in die Beim Ausbau der Corpus Christi Kirche in der Enge durch den Hinweis darauf, daß er mit dem Tesching von Gör. Thorner Straße 64 ereignete fich am 24. Mai 1920 ein folgenschweres falschen Namens bei der Ueberfiedlung in Reustrelitz und Güstrow lig über Berlin nach Güstrow gereist sei und durch Angabe eines Bauunglüd: ein Gewölbe stürzte plöglich ein und riß fünf Maurer mit in die Tiefe. Alle fünf erlitten zum Teil erhebliche fich verdächtig gemacht habe. Röffel behauptet, durch seine zahl. Verlegungen; einer erlitt Rippenbrüche, ein anderer war 22 Wochen reichen Verzögerungen den Beweis geliefert zu haben, daß es ihm frant, am meisten gelitten hat aber der Maurer Steinmaus, der nicht ernst gewefen fei. Bors: Weshalb zogen Sie Stenzte zu, Krämpfe bekommen hat und an feinem linten Bein lahm geworden wenn Ihnen die Sache nicht ernst war, und nahmen ihn für Geld Rössel: Ich zwang ihn nicht. ift, so daß feine Ermerbsfähigkeit fast vollständig geschwunden ist. Auswellung der Erfalferin 3ita. Den Basler Nachrichten" Die Staatsanwaltschaft und das Schöffengericht bürbeten dem Bau- Röffel behauptet ferner, daß zufolge ist der Ertaiserin 3ita von der Schweizer Bundesbehörde führer Otto Straube die Verantwortung für das Unglück auf, die Gräfin ihm auch lebhaft zugeredet habe. mitgeteilt worden, daß sie innerhalb dreier Tage, von dem und das Schöffengericht Berlin- Mitte perurteilte ihn wegen fahr. Sie habe ihn gefragt, wie weit die Sache sei und ihn mit Hinweis Tage an gerechnet, an dem der operierte Knabe von den Aerzten läffiger Körperperlegung zu drei Monaten Gefängnis. Die auf die halbe Million Belohnung anzutreiben versucht. Bors: als außer Lebensgefahr stehend erklärt werde, die Schweiz zu Fahrlässigkeit wurde darin erblickt, daß der Angeklagte von den Wofür erhielten Sie von der Gräfin die Brosche? Rössel: Für perlaisen habe. Arbeitern auf bedentliche im Gewölbe fich zeil die Tat!
Enver Pafcha ift nach einer Reuter- Meldung auf Ersuchen der Regierung von Angora von der Eowjetbehörde berbaftet worden, er foll nach Angora gebracht und dort wegen Hochverrats vor Ge
richt gestellt werden.
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mit nach Schlieffenberg?
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