bahnbeamten und-arbeiter haben aber einmütig jeglichen Bahn-| die Entente werden nicht mehr befördert. Der Postverkehr ffodt stellung übersandt. Die Aufnahme dieser Berichtigung wurde jedoch hofsschuh abgelehnt. Streitbrecherarbeit wird als„ nicht fonvenierend" abgelehnt. faum ebenfalls. geleistet.
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Es bleibt danach von der ganzen Geschichte nichts als die Hannover , 3. Februar. ( Eig. Drahtbericht.) Zur Streiflage in Potsdam ist noch der Eintritt der Eisen- Tatsache, daß eine Gruppe Auslandsdeutscher in jeder Weise Sm allgemeinen ist die Lage im Eisenbahnerstreit wie gestern. bemüht ist, im Berein mit der inländischen all deutschen Einiges Personal der Eisenbahn ist noch in den Streif getreten. Die bahnhauptwertstätte in den Streit zu melden. Im östlichen Teil des Eisenbahndirektionsbezirks Halle verkehren Bresse das Ansehen der deutschen Republik im Auslande Lokomotivführer sind fast alle im Streit. Durch das faft alle Züge. herunterzureißen. Alldeutsche Propagandatätigkeit Eingreifen der Technischen Nothilfe fönnen einige Personenzüge, insbesondere auf den Streden Hildesheim- Lehrte, verkehren. Arbeiterzüge verfehren bis auf weiteres. Der Betrieb leidet durch den fuhr möglich ist. Die Befizer von Lastautos wurden aufgefordert, zur Hebung des deutschen Ansehens! Starken Schneesturm, der seit heute früh ununterbrochen herrscht. den Abtransport mit erledigen zu helfen. Weigerungen, dieser städtiGestern tagte eine überfüllte Versammlung von Laufenden von Schen Anordnung nachzukommen, waren allgemein. Eisenbahnern, Anwärtern und Arbeitern, die den verschiedenen Eisenbahnergewerkschaften angehörten. Vertreter sämtlicher Gewerkschaften sprachen. Es wurde eine Resolution angenommen, in der einstimmig Brotest erhoben wird gegen die Verordnung vom 1. Je bruar 1922, durch die der Reichsgewerkschaft der Streit verboten wird. Hamburg , 3. Februar. ( Eigener Drahtbericht.)
Der Reichsminister des Innern hatte sich seinerzeit an ihnen wurde sofort entlassen. Gegen einen anderen Teil ist heiten mit der Aufforderung gewandt, Maßnahmen zur Durch In Passan haben die Lokomotivführer gestreift. Ein Teil von die Bremer Senatsfommission für auswärtige Angelegen bereits ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der einge- führung des Flaggen wechsels vorzusehen. Der Senat tretene Ausfall an Arbeitskräften ist durch Personalabordnungen hat darauf geantwortet, daß die bremische Schiffahrt allerdings den aus Regensburg , Plattling usw. ausgeglichen worden. Störungen heißen Wunsch gehabt habe, daß von der Einführung der neuen im Bahnverkehr sind nirgends eingetreten. Handelsflagge abgesehen werden möge. Sie müsse aber nachdrüdlichst gegen eine Auffassung Einspruch erheben, die ihr unterstelle, sie werde nunmehr den Boden des Gesetzes verlassen und in ungefehlicher Weise Widerstand gegen die Verfaffung leis.en. Diese Auffaffung sei um so unbegründeter, als die Bestrebungen zur Beibehal tung der alten Flagge nicht parteipolitischen Erwägungen entsprun gen feien.
Die Eisenbahndirettion Steffin teilt u. a. mit, daß die Zahl der In Hamburg hat sich die Streillage weiter verschärft. nicht zum Dienst erschienenen Beamten zugenommen hat. Einer Es ist die 3 ahl der verhafteten Reigsgewertschaft- fleinen Zahl von Streifenden ist das Dienstverhältnis gefündigt ler auf 10 gestiegen. Der Deutsche Eisenbahnerverband hat worden, gegen andere wurde das Disziplinarverfahren fich bemüht, mit der Eisenbahndireffion in Altona Berhandlungen eingeleitet. anzubahnen, um durch Einleitung von Notstands. arbeiten Freilaffung der Juhaffierien zu erlangen. Die Eisenbahudiceffion legie, wie sie erklärt, auf Anweisung des Minifteriums eine abichnende haltung an den Tag. Sie behauptet, nur mit Hilfe der Technischen Nothilfe den Notstandsverkehr aufrechterhalten zu dürfen. Außerdem brachten die Vertreter der Eisenbahndirektion zum Ausdrud, fie hätten Anweisung von Berlin , mit aller Schärfe die Verordnung des Reichspräsidenten durchzuführen und fönnten daher über Freilassung der Verhafteten nicht verhandeln. Dieser Ausgang der in freiwilliger Weise von den freien Gewertfchaften verfuchten Vermittlung hat zu einer weiteren Erbitierung der Arbeiter beigetragen. In eluer Generalversammlung der Ortsgruppe Hamburg des Eisenbahnerverbandes fam das zum Ausdruck, frotzdem wurde mit großer Mehrheit beschlossen, die neut ale Haltung beizubehalten.
Die nichtkonvenierende" Wahrheit. Alldeutsche gegen deutsches Ansehen im Auslande. Ein typisches Beispiel dafür, wie die Alldeutschen , die angeblich den deutschen Namen im Auslande wieder zu Ehren bringen wollen, sich nicht genug in Besudelung des deutschen Anse he n's leisten können, wenn es ihre parteitaktischen Interessen gebieten, bildet die ,, Tägliche Rundschau". Wir haben schon mehrfach festgestellt, wie dieses Blatt total verlogene Berichte aus Südamerika brachte, z. B. über die Vortragsreise des Republikaners Colin Ro B. Am 9. September v. J. veröffentlichte die Tägliche Rundschau" unter der Ueberschrift Ein deutscher Skandal in Uebersee " einen Bericht aus Bogota , der Hauptstadt Kolumbiens . Dieser Be richt bezeichnete als ein Kapitel deutscher Jämmerlichkeit", was man jetzt in südamerikanischen Blättern spanischer Sprache lesen könnte. Danach sollte am 9. September, dem folumbianischen Nationalfesttage, der deutsche Gesandte in Bogota , Herr Rohland, die fchwarzrotgoldene Flagge gehißt angeblich empörfen Ueberseedeutschen durch Herbeirufen der folumbianischen Polizei geschützt haben. Hieran schlossen sich höhnische und gehäffige Ausfälle gegen die Republik und ihre Flagge. In zwischen ist nun der Bericht des deutschen Gesand ten, Herrn Rohland, eingetroffen und enthüllt die Behauptungen der„ Täglichen Rundschau" als tendenziöse Lügen. Wir geben furz seinen Inhalt:
Der hamburgische Senat erläßt eine Rundgebung an die Bevölkerung, in der er auffordert, die Ruhe zu bewahren und das Wirtschaftsleben nicht durch die Befolgung weiterer Streifaufforderungen noch mehr zu gefährden. Er versichert, daß er sich bemühen werde, die Bersorgung sicherzustellen. Bielefeld , 3. Februar( Eig. Drahtbericht.) Die Lage ist folgende: Der Streit wird geführt von der Reichsgewerkschaft in den Besoldungsgruppen 1-8. Der Eisenbahnerverband brecherarbeit verrichtet wird. Hier ruht der Verkehr vollständig, nur einige Kleinbahnen verkehren.
In seinem Anwortschreiben an den Bremer Senat gibt der Reichsminister des Innern seiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß ein ungefehlicher Widerstand gegen die Berfassung seitens der Bremer Schiffahrt abgelehnt werde. In dem Schreiben wird abcr vermerft, daß nicht alle Kreise der Schiffahrt für sich in Anspruch nehmen können, daß fie bei der grundsätzlichen Erörterung der Flaggenfrage lediglich die fachlichen Gesichtspunkte haben walten laffen. Vielmehr ist der Kampf gegen die schwarzrotgoldenen Far ben gerade auch an der Küste vielfach mit starken parteipolitiſch n Angriffen auf die neue Flagge verbunden gewesen, indem die ver faffungsmäßig eingeführte deutsche Flagge ohne Rüdficht auf die Ueberfeefrage verhöhnt und beschimpft wurde. Die eigene Achtung der Nationalflagge auch wenn der einzelne persönlich eine andere Flagge lieber gesehen hätte ist aber natürlich Boraussetzung für die Achtung im Ausland e." Sehr richtig! Nur gelten unseren Alldeutschen diese Rücksichten nicht, wenn ihre Partei. agitation dabei zu furz fommt.
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teilt mit, daß der Streit nicht fabotiert und feine Streit geht und sie dann gegen den Ansturm der angen Der Petersdorfer Zwischenfall.
Düsseldorf ,, 3. Februar. ( Eigener Drahtbericht.) Trotzdem in Düsseldorf , als dem neu befehten Teil des Rhein landes, nach den Bestimmungen der Besatzungsbehörde ein Streif nicht stattfinden darf, ist die Lage auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof alles andere als normal. Der Berfonenverkehr ist außerordentlich eingeschränkt, weil nur der Verkehr in das befeßte Gebiet hinein aufrechterhalten werden kann. Außer dem findet ein Bendelverkehr zwischen Duisburg und Düsseldorf statt. Die Fernzüge bleiben in der Hauptsache aus. Bis Freitag vormittag ist fein Fernzug aus der Richtung Berlin hier eingegangen. wei D- Büge, die gestern abend nach Berlin abgelaffen wurden, find nur bis Duisburg gekommen, von wo aus fie heute bis Düsseldorf zurückgekehrt sind. In ungeheurer Zahl wachsen auf dem Hauptbahnhof die unerledigt gebliebenen Postsendungen. Ganze Bagenladungen von Baketen stehen herum, und man befürchtet, daß ein Teil ihres Inhaltes dem Verderben ausgefeßt sein wird. Nach einer WTB.- Meldung soll in Deutsch - Enlau die Streif Leitung verhaftet worden ein.
Verschärfung im Industriegebiet.
Jm rheinisch- westfälischen Industriegebiet ist eine wesentliche Berichärfung eingetreten. Während sich zunächst nur das CofoMotivpersonal an dem Streit beteiligte, haben sich jetzt auch die Weichensteller und Rangierer vollständig dem Ausstand angeschlossen. Selbst die Bureaubeamten, Vorsteher usw., haben die Teilnahme an dem Ausstand beschlossen. Unter diefen Umständen erfcheint es ganz unmöglich, mit Hilfe der technischen Nothilfe den in Aussicht genommenen Notfahrplan einzuführen. Der Ausstand wird mit der größten Schärfe durchgeführt. Der gesamte Eisenbahnverkehr ruht. Es werden nicht einmal Milch- und Lebensmittelzüge gefahren. Der Kohlenversand aus dem Ruhrbeziet hat ganz dufgehört. Die Zechen erhalten keine leeren Wagen mehr und die beladenen werden nicht abgefahren. Auch die Kohlensendungen an
Der französische Botschafter erschien gestern beim Reichskanzler, um ihm mitzuteilen, daß die Petersdorfer Schießerei anscheinend auf eine militärisch ausgebildete Geheimorganisation zurückzuführen sei, deren Burzeln bis nach Mittel- und Niederschlesien reichen, und bat um Mitwirkung der Reichsregierung bei den diesbezüglichen Nachforschungen und gerichtlichen Verfolgungen. Der Reichskanzler sagte die Mitwirkung der deutschen Behörden zu. Damit ist dieser Zwischenfall, der von der französischen Presse aufs übelfte aus
Was die Berichte in füdamerikanischen Zeitungen anbelangt, so handelt es sich um ein einziges Eingesandt" des deutschen Kaufmanns Burchardt, der überall mit seiner Einsendung abgenutzt wurde, erledigt. gewiesen, fie mit Mühe und Not bei einer einzigen Schriftleitung( des„ Tiempo") anbringen fonnte, die aber in einer redaktionellen Bornotiz sich ausdrücklich selber zur gegenteiligen Auffassung bekannte.
Die Darstellung des Herrn Burdhardt ist in allen Teilen falsch. Seine Behauptung, daß eine Abteilung bewaffneter folumbianifcher Polizei herangerüdt jei, bezeichnet der deutsche Gesandte als bewußte unwahrheit. Es hat niemand einen Polizisten auch nur zu sehen bekommen.
Die große Erregung" und helle Empörung" über das Hiffen der neuen Farben hat durchaus nicht bei allen Deutschen Bogotas , sondern nur bei einer ganzrechtsstehenden, nicht sehr zahl reichen, dafür aber um so intoleranten Gruppe bestanden. Die über wiegende Mehrzahl der Deutschen in Bogota steht jedem Bersuch, die alten Farben durch wörtliche oder tätliche Erzesse wieder einzuführen, durchaus ablehnend entgegen.
Poincarés napoleonische Idee.
als
Der frühere amerikanische Botschafter in Berlin Gerard erflärte in einer Rede, die sich mit der europäischen Lage beschäftigte, er bedaure, daß Frankreich eine Taftif befolge, die er Er glaube, daß napoleonische Idee" fennzeichnete. Boincaré und feine Anhänger unrecht handelten, indem sie auf Deutschland wegen der Reparationen einen so starten Drud aus. üben. Es sei völlig klar, daß Deutschland einejo; hwere Last nighttragen fönne.
Der dienstunfähige Orgeschhäuptling. Nach einer Melding der T. ist der Obergeometer se analer in Rosenbeim, der Gründer der berüchtigten Orfa" und stellvertretender Landeshauptmann der bayerischen Einwohnerwehr, auf sein Aninchen wegen nach gewiesener Dienstunfähigteit auf zwei Jahre in Auf zwei Jabre, das ilingt wie wir doch
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Der Bericht der Lägl. Rundschau" ist von der Kreuz- 3tg." den Ruhe it and versezt worden. und dann von der ganzen nationalen Provinzpresse übernommen feltiam. Bumal Herr Kanzler bisher neben der worden. Eine bereits durch WIB. verbreitete Berichtigung annehmen müssen sorgfältigen Erledigung feiner Dienstgeschäfte no ungeheuer viel über ichiffige Arbeitstrait zu monarchistihat natürlich dieser gesamte Pressekonzern in treudeutscher Gerech- icher Geheimbündelei usw. aufbringen konnte. Sollten die zwei tigkeitsliebe totgeschwiegen. Bezeichnend ist noch folgendes: Jahre dazu dienen, daß sich Herr Kanzler nunmehr allem und Ein angesehenes Mitglied der deutschen Kolonie in Bogota hatte der unbebindert durch nebensächliche Dienstgeschäfte seinen„ großen" Tägl. Rundschau" einen Protest gegen ihre unwahrhafte Dar- Aufgaben widmen kann?
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bie Gigen chasten des Lichtes".
Alfred Beierle erzählt Montag, den 6. Februar, 8 Ubr, in der Buchbandlung Renz u. Bollat, Weinetestraße, Andrejews„ Geschichte von den fieben Gehenkten".
lösern des Hauptmanns Dreyfus. Und hat er über Theodor ein Ehering. Er wurde vergessen bei einem Ehebruch, begangen mit und ein dritter Freund, ein It calist, Mommsen auch Worte gesagt, die nicht mit Recht die Unsterblichkeit dem Freunde des Gatten dieses Mannes etwas zerbrödelten, so war er eben manchmal etwas Schwärmer und Dichter Man sieht, wo die Pointe liegt. verblendet. Er nahte sich wohl mit Ergebenheit jedem Genie, es Sie wird dadurch etwas verschoben, daß Frau Lissie mit dem schönsten Georg Brandes , der große, neugierige Betrachter des waltete aber in ihm jene Freude, die leicht den sehr vielseitigen, Fuße beglückt ist, deffen schönsten Zeh der beglückte Liebhaber mit den sehr geschmeidigen und erfahrenen Seelendeuter verführt: Er dem Ehering schmückt. Nun gilt der Ring für eine Zeitlang für vereuropäischen Geisies, feiert heute in Kopenhagen seinen achtzigsten. Geburtstag. Die fritische Bibliothek, die sein Spürsinn und sein war nicht selten glücklich, wenn er die Achillesferse irgendeines loren, und vieles Unheil wird angerichtet, bis Es ist feine rechte Ursache zum Lachen. Das Stück ist anfangs Scharfsinn zusammenschrieben, ist ein mächtiges Werk. Der fleißige, Großen entdeckte. Was Brandes über Lassalle schrieb, entstammt auch dieser Freude an der Entdeckung der Achillesferse. Was er nicht ganz sauber. Die Komödie hat aber einen Aufstieg, der zuunabhängige und fluge Mann darf die Achtung von Tausenden ge- über Friedrich Nieksche sagte, entstammte nicht minder dem Willen stande kommt, weil die drei Freunde, ein Baron. ein Stinnes- Typ nießen, die fich feiner aufklärenden Arbeit anvertrauten. Seine Unhänger wohnen in allen Erdteilen. Denn er verstand es stets, die des Mannes, der alles gesehen, gelesen, durchgedacht, ja jogar durch- und ein Dichter mit blondem gesträubtem Haar sind. Die Ursache schaut hat. Er will beileibe nicht nur Schalheit und Ernüchterung zur Gesellschaftsfatire scheint darum gegeben. Die Satire stammt Internationalität jener Köpfe, die er pries, für die ganze in den Leser bringen. Er will aber als ein gelehrt siebender und aber nur von einem niedlichen Feuilletonisten. Trotzdem ist alles an Welt zu beleuchten. In seiner skandinavischen Heimat empfand man häufig als falt und sogar parteiisch, was er über die Literatur mannigfaltig gefottener Diplomat seinen Leser davor bewahren, dem Stück alte Schule, übernommen von einem erfahrenen Beob daß er sich in überflüssige Erhizung und Schwärmerei verliere. achter der Kulisse. Frau Edersberg, Herr Forster- Lar feiner Landsleute fagte. Ibsen und Strindberg, die Individualister, Macanlay war der Biograph des Geistigen als leidenschaftlicher rinage, Herr Gebühr und Herr Kaiser Liz steuern das die mit beißendem Zorn oder mit kochender Liebe dichteten, mochten Heldenverchrer. Röstet euch, ihr Heldenverehrer, an der göttlichen Werklein mit vieler Routine durch manches Hübsche, aber auch durch fich nicht gern der vorsichtigen, medizinischen Seelenforschung dieses Flamme des Genies! Heute predigt am heftigsten Romain Rolland , manches Heitle und Hohle. gemessenen, höchft behutsam messenden Sunstrichters ausliefern.. Schon als er vor einem halben Jahrhundert die Hauptstädte der geistige Biographien schreibt, eine andere Heldenverehrung, inber Kultur besuchte und die Herrscher der Literatur in Berlin , in dem er die von unbekannten Gottheiten fommende Geniefiamme am Dienstag 7, Uhr im Marmorsaal am Zoo über„ Neue Ergebnisse über Baris und London studierte, bewegte er sich wie ein Diplomat. Er auslöscht und das kleine Feuer der moralischen Anstrengung so lange drängte sich mit der Emjigkeit, die fein zum Internationalismus Schürt, bis das Genie als ein Märtyrer dasteht man möchte den zielender. Hang forderte, in die geistigen Kreise des zentralen, des Gegenfaz etwas burschifos fo formulieren, daß Macanlan die inspirierten Genies liebte, Rolland dagegen nur die transpirierenden. öftlichen und westlichen Europa und verfaßte feine Berichte vom Georg Brandes mildert alle diese Gedanken, die vielleicht nur Borgeistigen Dasein der zivilisierten Erde nicht anders als ein ruhiger, urteile find. Er fleidete jedes Genie schließlich anmutvoll ein. Er der Berblüffung niemals verfallender Gesandter. Von Sainte- Beuve hatte er gelernt, wie die fünstlerische Bersönlichkeit erfaßt werden stellte es mit der Diplomatie, die seine vorzüglichste Tugend ist, in muß. Man zergliedere Familie, Liebesmyftit, Geheimleidenschaft, verehrungswürdige Fradträger als fanatische Fahnenträger. eine europäische, bürgerlich behagliche Gesellschaft. Genies sind eher Blutsverwandtschaft, bibliographische Belastung, patriotische Träume, foziale Sehnsucht, auch wohl frankhafte Entartung des Genies oder so preist er, da er ein alter Mann geworden ist, in seinem letzten Talentes. Laine hatte ihn ermuntert, diese Methode tes Er- harmonisch geformten Folianten und mit imponierender Milde den gründens, die leicht der Kammerdienerei nachgibt, durch Ausblicke ersten, der ihm als Urvater Liefes überall schön gegipfelten Europäertums erscheint: Goethe. ins Allgemeine zu veredeln und Gesetze zu suchen, die vielleicht in allen Bölkern die Schöpferkraft des Künstlers gleichmäßig regierten. Charlottenburger Opernhaus:„ Das Hoftonzert". Scheinpflugs Go baute er stets einen gefunden Wirklichkeitsboden für die Er erste Oper, die Musik zu Illgensteins Kammermusit", hatte bei flärung der Persönlichkeiten an, die seine Feder skizzierte. Go jeiner geftrigen Uraufführung einen gefunden, guten und unbehütete er sich, zu tief in den Moraft des rein Anekdotischen hinein- ftrittenen Erfolg. Es ist zu erwarten, daß das reizende Wert über Dabei galt seine erste Neigung dem romantischen Geiste Euro- viele Bühnen geht, weil es den Hörer in guter Laune hält und keine musikalische Schwerarbeit vom Genießenden verlangt. Daher fei pas, der in Deutschland geboren wurde, und den Frankreich hernach dieser Taufe, bei der Hertha Stolzenberg die lieblichste Gemit einer Bereitwilligkeit aufnahm, deren psychologische Erkenntnis patterin war, noch eine besondere Besprechung vorbehalten. K. S. dem Geschichtsschreiber stets merkwürdig und ehrwürdig bleiben wird. Bald aber lebte er sich in die helle Bernunft des Stuart Kleines Schauspielhaus:„ Der Ring", Komödie von Harry Mill hinein, der wirtschaftliche Dinge und die Freiheitsbestrebungen Kahn.*) Harry Kahn würde eine luftige Komödie schreiben, wenn ber bürgerlichen Frau als ein energischer, theologisch nicht verborbener Alltagspolitiker bedachte. Ja, Georg Brandes huldigte einem die Arbeit und die Armut achtenden Demokratentum, das ihn trieb, die leidende unermüdlichkeit Balzacs und die heitere Stier nackigkeit Gottfried Kellers gleicherweise zu bewundern. Er gefiel sich als Beschirmer jener Revolutionäre, die im zaristisch unter brücken Rußland und Polen die Schönheit der Menschenwürde nicht aussterben ließen. Er befreundete sich mit Zola und den Er
gujinfen.
er die Pointe etwas zaghafter aufgriffe. Er hastete aber nach jedem Bihlein auch dann schon, wenn es etwas ausgewässert ist. Fröhliche Szenen, die ihm einfallen, quetscht er so lange aus, bis nur noch etwas ziemlich Schales übrig bleibt.. Troßdem fallen ihm einige Si tuationen ein, die unterhaltender sind als der große With, der die ganze Komödie von dem Ring einfädelt. Dieser Ring ist natürlich *) Die Buchausgabe erschien im Verlag Ernst Rowohlt , Berlin .
Der Friedens- Nobelpreis. Der Nationalrat der norwegischen Frauen bat den Vorschlag gemacht, den diesjährigen Friedens- Nobelpreis Der Storthing dem Internationalen Rat der Frauen zu verleihen. präsident Haiversen befürwortet diesen Vorschlag.
Eine niederdeutiche Arbeitsgemeinschaft wurde auf einer Tagung nachbarte Gebiete gegründet. Sie hat den preußischen Stultusminister um
der plattdeutschen Verbände in Neumünster für Schleswig- Holstein und bedie Errichtung einer niederdeutschen Professur an der Kieler Universität gebeten.
Das Prager Landestheater, das den Deutschen genommen war, soll nach Blättermeldungen an sie zurüdgegeben werden. Boit weien ausgegeben. Ihr Ertrag ist zur Milderung der Not in den Hungerhilfsmarken werden vom russischen Volkskommissariat für hungergebieten beſtimmt.
Ein ollrussischer Rongres zur Bekämpfung der Tuberkulose beginnt am 10. Februar in Petersburg . Auch der Generalsekretär der inter nationalen Liga zum Kampf gegen die Tuberkulose, Professor Bann wit. Berlin , wird daran teilnehmen.
Das Tolstoi Museum in Moskau . Die Museumsabteilung des Boltskommissariats für Bildungswesen hat das Haus Leo Tolstols in Mos fau der allgemeinen Besichtigung freigegeben. In diesem Hause hat Tolstoi in den Jahren 1882 bis 1901 jeden Winter verbracht und dort eine Reihe einer bekanntesten Werke, darunter den Roman" Auferstehung", geschrieben. Der neue Kürschner. Nach fünfjähriger Bause ist in der Bereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin , ein neuer Jahrgang, der 40., von Kichners Der neuen Ausgabe liegt ein Deutschem Literatur- Salender erschienen. neuer Plan zugrunde. Skünftig soll der Stür chner in einen Gelehrtenund Literatur- Kalender im engeren Sinne geteilt werden. So werden die wissenschaftler wie auch die Literaten vollzählig und mit allen wiffens werten Daten und Angaben verzeichnet werden können. Der diesjährige Kalender stellt den Uebergang dazu dar und berüdsi stigt noch nach Möge lichkeit beide Gruppen. Er enthält ungefähr 15 000 Namen.