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derfelbe Grundfah.( Lachen Sinks.) Auch der fächsische Minifter Lipinsti vertritt diesen Grundsay.( Heiterfeit.)

3ch wäre nicht in der Lage, eine Regierung länger zu führen, die ein Streifrecht der Beamten anerkennt.

Die Reichsregierung ist entschlossen, alle Ronsequenzen zu ziehen, die sich aus der besonderen Stellung dieses Standes ergeben. Die Reichsregierung anerkennt auf der anderen Seite aber auch die Pflicht des Staates, in der Fürsorge für seine Beamten innerhalb der Grenzen des Möglichen alles zu tun, was in ihren Kräften steht. ( Beifall.) Die Regierung hat der Beamtenschaft durch ihre sachliche Erledigung der Beamtenforderungen teinen Anlaß gegeben, der Regierung ihr Bertrauen zu fündigen und sich zum Aufruhr hinreißen zu lassen.( Großer Lärm bei den Komm. und Unab hängigen. Burufe: Oberscharfmacher!) Der Streit, der die Re­gierung und die Deffentlichkeit eine Woche lang in Atem gehalten, Handel und Berkehr aufs schwerste gefährdet hat, ist zu Ende. Bir find seiner Herr geworden, gestützt auf die unzweideutige Er Plärung aller Schichten des Belles, auch der Gewerkschaften, daß sie mit ihm nicht einverstanden sind. Allen denen, auf die wir uns in

der Abwehr ſtüßen konnten, spreche ich unfern Dant aus.( Beifall.)

Festigung des Kapitalismus ".

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ahnbet werben 1. burch Ordnungsftrafen und 2. burd Ente fernung aus dem Amte.

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In ihrem vorauszusehenden Rachegefang über die Be- Die Ordnungsstrafen werden im Berwaltungswege durch die endigung des Streits entrüstet sich die Rote Fahne" beson Behörden verhängt, bei welcher der Beamte Dienst tut. Der Be ders darüber, daß die Rentabilität der Betriebe fie amte hat das Recht, daß er vor der Verhängung einer Ordnungs feßt das Wort bezeichnenderweise in höhnische Gänsefüßchen strafe gehört wird und daß die Strafe schriftlich begründet wiederhergestellt werden soll. Sie meint dazu: wird. Er hat weiter ein Beschwerde recht bei der nächſtüber. Das Tragische und ungemein Bittere an dieser Tatsache liegt für geordneten Behörde bis zur obersten Reichsbehörde bzw. bis zum bie Beamten und die Arbeiterschaft darin, daß es sogenannte Arbeiter- Reichskabinett. Als Ordnungsstrafen können verhängt werden: führer waren, die zur Fesligung des Kapitalismus und zu dessen 1. Warnung, 2. Berweis, 3. Geldstrafe bis zur Höhe Triumph beigetragen haben. eines Monatsgehaltes. 3weds Entfernung aus dem Amte muß ein Diszipli Festigung des Rapitalismus- in diesen drei Worten liegt die ganze Schwindelmethode der Kommunarverfahren anhängig gemacht werden. Dieses Disziplinarverfah ren wird durch das Reichsbeamtengefeß geregelt. Es ist dem ordente nisten zutage. Sie haben den Arbeitern einen Streit gegen lichen richterlichen Strafverfahren nachgebildet und mit allen For­den Kapitalismus vorgelogen, der in Wirklichkeit ein Streit malitäten und Rautelen versehen. Das Disziplinarverfahren wird gegen den Sozialismus war. Kapitalismus bedeutet nach Karl Marg, deffen geführt vor Disziplinarkommern, die in Provinzen bzw. Ländern Lehren angeblich auch für die KPD. grundlegend find, das ständig eingerichtet sind.. Ihnen übergeordnet als Appellationsinstang Brivateigentum an den Produktionsmitteln. Er bedeutet, ist der Disziplinarhof in Leipzig . Die Mehrheit des Gerichtshofes daß auf Grund dieses Privateigentums eine fleine Gruppe besteht in beiden Fällen aus Richtern. Das Disziplinarverfahren ist von Einzelpersonen den Gesamtüberschuß in thre ein mündliches, öffentliches und kontradiktorisches Verfahren, das Tasche fließen läßt. auch Zeugenvernehmungen zuläßt. Die Anklage wird er.

Der Dank gilt insbesondere der Technischen Nothilfe. ( Lebhaftes Bravo! Kommunistische Zurufe: Streitbrecher! Bfuirufe rechts.) Sie nennen die Streitbrecher, die die Berliner Krankenhäuser mit Licht und Wasser versorgt haben.( Lebhafte Zu stimmung bei der Mehrheit.) Leider haben infolge des Beamfen­ftreits zahlreiche Mitbürger ihr Leben verloren, ein Umstand, den fich diejenigen in ihr Gewiffen schreiben sollten.( Erneuter großer Lärm bei den Kommunisten und Unabhängigen. Der Präsident bittet, den Reichskanzler ausreden zu laffen.) Ich dante insbesondere den Gewerkschaften aller Richlungen für die fachliche und ruhige Art, in der sie mit uns beraten haben. In den Gewerkschaftsführern habe ich in den frifischen Stunden Männer gesehen, die die Inter­effen des Staates und der Gesellschaft über alle Sonderinteressen gestellt haben.( Beifall.) Mit der Beendigung des Streifes ist die Berordnung des Reichspräsidenten gegenstandslos geworden. Da mit wird aber nicht das Streifrecht der Beamten wieder frei. Berworfen es mit dem deutschen Bolle gut meint, der darf nicht leichtfertig auf bem Wege zur Arbeit Hindernisse für Staat und Gesellschaft auf richten.( Beifall.)

Eine Geschäftsordnungsdebatte. Bräsident Cobe: Bon mehreren Parteien ist der Wunsch ge. äußert worden, die Beratung ieht abzubrechen. Ist das Haus damit einverstanden?( Stürmische Broteftrufe der äußerften Linken.)

Abg. Ledebour ( U. Soz.) bittet dringend, dieser Anregung nicht Folge zu leisten: Damit die Wahrheit einwandsfrei ans Licht tommt, müssen auch Bertreter der Arbeiterschaft fprechen.( Rom. munistische Burufe.) Ach haltet das Maul!( Schallende Heiterkeit.) Als die Regierung nach Stuttgart floh, hat man den Beamten das Streifrecht zugestanden.

Abg. Koenen( Komm.): Ulm festzustellen, daß hier eine Scharf. macherrede gehalten worden ist, müssen w fofort in die Besprechung eintreten. Es liegt ein völliger Bruch mit der früheren Handhabung bezüglich des Beamtenstreifrechts vor.

Abg. Adolf Hoffmann ( Komm.): Im Melteftenrat konnte die Rechte die Aussprache gar nicht abwarten. Heute tneift fie. Stinnes hätte die Aussprache gar nicht abwarten. Heute kneift sie. Stinnes hätte nicht anders reden fönnen als der Reichstanzler. Abg. Dr. Strejemann( DBP.): Auch wir wollen die Rede des Reichstanzlers nicht unwidersprochen lassen. Aber die Frattionen müssen erst Stellung nehmen.

Abg. Müller- Franken( Soz.): Wir sind bereit, auch heute zu diskutieren. Erst im Laufe der Sizung sind verschiedene Barteien an uns herangetreten und haben den Wunsch geäußert, zu der Rebe des Reichskanzlers erst in den Fraktionen Stellung nehmen zu wollen. Uebrigens liegt das im Interesse des Abg. Koenen selbst, wenn seine Rede nicht gleichzeitig mit der des Reichskanzlers er fcheint.( Stürmische Seiterfeit.)

Abg. Adolf Hoffmann ( Komm.) und Abg. Barh( Komm.) sprechen nochmals für fofortigen Eintritt in die Besprechung. Abg. Diffmann( U. Soz): Fortwährend laufen aus dem Reiche Meldungen über Maffenmaßregelungen ein. Findet eine Besprechung nicht sofort statt, dann werden die Beamten verhindert, ihren Dienst sofort wieder aufzunehmen.

Der Antrag, fofort in die Besprechung einzutreten, wird gegen die Stimmen der Kommunisten, Unabhängigen und eines Leiles der Deutschnationalen abgelehnt..

Freitag 1 Uhr: Besprechung der Regierungserklärung und des fommunistischen Antrages auf Einstellung der Disziplinar und Strafverfahren; Reichsmietengefeß. Schluß gegen 5 Uhr.

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Trauer und Streik.

tümer der Eisenbahn, der Straßenbahn, der sich durch einen Berteidiger vertreten laffen. Wir fragen nun: Wer und wo find die Privateigen.hoben und vertreten durch den Staatsanwalt. Der Beklagte fann Gas- und Elettrizitätswerte?! Wie heißen die Bemerkenswert ist, daß nach der Regierungserklärung vom Brivatpersonen, die den in diesen Betrieben erzeugten 7. Februar die Reichsregierung nur auf die Angängigmachung von Mehrwert ein teden?! Die" Rote Fahne" nenne uns einen Disziplinarverfahren und auf Maffenentlaffungen verzichtet hat, einzigen Rapitalisten, der Nutznießer dieser Be aber bezüglich der Verhängung von Ordnungsstrafen feinerlei Bin triebe ist, und wir wollen uns geschlagen erflären. dung eingegangen ist. Es gibt auch nicht einen. Selbst wo diese Betriebe- die meisten arbeiteten bisher mit Defizit Ueberschüsse abge­worfen hatten, sind diese Ueberschüsse der Volksgesamt heit zugute gefommen. Sie haben sich durch Erleichterung In der Abendausgabe der Freiheit vom Donnerstag der staatlichen und städtischen Steuerlasten bemerkbar gemacht, lefen wir unter der Ueberschrift Randbemerkungen zur Streif­genau wie umgefert die leider weit größeren Fehlbeträge bewegung" u. a.: durch die Steuern aller, auch der Arbeiter gedect werden mußten.

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Nichts hat zur Festigung des Kapitalismus bisher fo bel­getragen, als gerade diese Fehlbeträge, als der Hin weis: die sozialisierten Betriebe arbeiten mit Unterbilanz zu einer Zeit, wo Privatbetriebe ungeheure Gewinne abwerfen. und wo man daran geht, diesen Lebelstand zu beseitigen, wo man die Betriebe der Allgemeinheit wenigstens so weit ren­tabel machen will, daß sie sich selber tragen, redet die Rote Fahne" von einer estigung des Kapitalismus ". Nichts fann in Wirklichkeit den Kapitalismus mehr schwächen als die Rentabilität der sozialisierten Betriebe.

Das ist das Verbrechen der Kommunisten, daß fie ftatt des tapitalistischen Systems den Arbeitern den Be trieb als solchen als ihren Feind hinstellen, auch wenn der Betrieb ein nicht fapitalistischer ist. Mit folcher Me­thode lassen sich wohl unheilvolle Streits entfeffe! n. Wie aber will man jemals mit einer Arbeiterschaft den Sozialismus auf­bauen, die verlernt hat, zwischen dem Betrieb als solchem und der kapitalistischen Betriebsform zu unterscheiden, die auch in gemeinwirtschaftlichen Betrieben einen fapitalistischen" Feind ficht?!

Die Grundlagen der Disziplinierung.

In der Regierungserflärung zum Eisenbahnerstreit vom 7. Je bruar war mitgeteilt worden, daß die Reichsregierung beim fofor tigen Abbruch des Streits von Massendisziplinarverfahren und Massenentlaffungen absehen werde. In den gestern bekanntgege­benen, vom Kabinett aufgestellten Richtlinien für die Disziplinierung der Eisenbahnbeamten, die sich am Streit beteiligt haben, wird aus gesprochen, daß das förmliche Disziplinarverfahren nur gegen die Führer und Urheber des Streifs fowie gegen Saboteure Anwendung finden folle. Im übrigen würden nur Ordnungsstrafen aur Anwendung fommen.

Nach dem Reichsbeamtengefeß fann, wie uns von maßgeben der Seite mitgeteilt wird, eine Pflichtverletzung des Beamten ge­

Mag von Schillings hat

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Ein deprimierendes Merkzeichen".

Als am Sonntag trotz des Streifes der städtischen Arbeiter in einem großen Teil der Stadt die Wasserversorgung funktionierte, war überall, zunächst noch schüchtern, das Wort: Technische Nothilfel zu vernehmen. Als am Dienstagabend, also noch vor der Wiederaufnahme der Arbeit, das elektrische Licht auf allen Straßen Berfins wieder brannte, wurde das gleiche Wort in weiten Kreisen der Bevölkerung schon lauter und sichtlich im Tone der Befriedigung ausgesprochen. Am Montag fündigte Herr Böß an, daß er im Laufe von 24 Stunden mit Hi fe der Technischen Nothilfe auch die Gaswerke in Betrieb nehmen werde. Biele hielten das zunächst für einen Bluff zur Einschüchterung der Streifenden, gestern abend glaubte man es bereits.

Und dieses ist eines der beprimierenden Mert. zeichen dieses Streifs. Die Technische Nothilfe, die bis vor furzer Zeit noch aus einem hilflosen Häuflein von Pfuschern bestand, ift durch diesen Streit endgültig auf die Beine gestellt worden. Sie hat fich in den Augen weiter Kreise der Bevölkerung als brauchbar erwiesen.

Wir haben die Technische Nothilfe seit dem ersten Tage ihrer Eristenz auf das heftigfte bekämpft. Wir werden auch jetzt nicht unterlassen, fie als eine organisierte Garde von Arbeitswilligen zu betrachten und entsprechend zu behandeln. Aber wir dürfen uns auch nicht barüber täuschen, daß durch die jüngste Leistung dieser ein der gesamten Berliner Arbeiterbewegung Drganisation der außerordentlich schwerer Schaden zugefügt worden ist. Die Idee der Technischen Nothilfe hat heute in viel weiteren Kreifen Sympathie als zuvor, und der Kampf gegen fie, den die Gewerkschaften froß allem nicht unterlaffen dürfen, it badurch außerordentlich erschwert worden."

Die Erflärung eines unabhängigen Stadtrats: ir fönnen uns glüdlich, preifen, baß wir eine Technische Nothilfe haben!" steht im Widerspruch mit der helden haften Kampfansage der Freiheit" an die Adresse der Nothilfe, die sich in den Augen weiter Kreise der Bevölkerung als brauchbar erwiesen hat".

Reichsminiffer a. D. Dr. Heinze ist zum deutschen Schiedsrichter am deutch goflawischen und deutich- tschechoslowakischen gemischten Schiedsgerichtshof einannt worden.

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Potsdamelet. Der Potsdamer Magistrat hat fünstlerisches" Notgeld herausgegeben. Darunter eine Fünfzig- Pfennig- Serie von fechs Stüd, auf denen je ein Vertreter der früher in Potsdam unter­gebrachten Garde Regimenter abgebildet und eine Berszeile zu lesen ist. Die Zeilen ergeben zusammen folgendes geistreiche Gedicht: Soldatenbilda? Hafte Borte??!

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Det is ja freche Readsjon!!! Rof schnell een Ding Bon jede Sorte

Steifigkeit und Härte verleiht, die den heimlichen Lauscher" auf neuen Baukunft war. Hortas erste Bauten find historische Dofite fäffig macht. Mischa Elmans Geigenton hat ein Zufalls- Neben- mente diefer neuen Baugesinnung. Die Billa in der Avenue Louise Ronzertrundschau von Rurt Singer. geräusch bekommen, das in einer Partita von Bach die Beseeltheit erhielt einen neuen Befiher. Der fand wenig Gefallen an der Horta verdeckt. Und seine unaufhörlich wechselnde Rämpferstellung er schen Faffate, über die er als Besitzer das Berfügungsrecht mite Auch das Schöne muß sterben, das Menschen und Götter be innert peinlich an einen Krieg, den ber brillante Spieler doch wahr erworben hatte. Er bestellte sich also einen Akademiker, ein Mitglied zwinget. Arthur Nifisch ist tot. Der reinste Quell unseres must haftig nicht mit seinem Instrument und mit den Augen des Publi- der fgl. Stommifion des Bauwesens, und ließ den Horta- Bau Palischen Erlebens ist versiegt, die größte Offenbarung hymnischen fums zu führen braucht. Abseits der Heerstraße vertieft sich Heinrich seinem Geschmad anpassen. Diefer Mann, der einer geistig- fünft Orchestergesangs verftummie. Aber wo immer wieder Rausch, Rampf Michaelis in Rlang unb Wesen Stormscher Lyrit, ein weicher ferischen Leiftung fo eigenartiges Be: ftändnis entgegenbrachte, ist der und Begütigung der Töne unser Herz trifft, wo Kunst die Niebe und beherzter Sprecher, dem Guttmann, Schröder, Bringsheim mufi- Baron Descamp David, der ehemalige Minister für rungen unseres Daseins übersteigt, seine Richtigkeiten vergessen macht, falische Helfer find. F. Hemmann ist ein neuer Name; doch er- Kunst und Wissenschaft Böse Sungen behaupten, wie wird Nifischs Name in Dant und Ehrfurcht genannt sein. Die füllt, was er fagt, noch teine kleine Sehnsucht. Die große Sinfonische Sélection" nocy bemerkt, daß dem Herrn Egminister die Schillersche Klage, daß das Schöne vergeht, daß das Bollkommene Dichtung Dantons Tod" ist nicht ungeschickt gemacht, aber vorerst Gleichartigteit feiner Billa mit der Architettur ftirbt, wird entfräftet durch das Gefühl, Leben und Wirten des nur im breiten Auswalzen müder oder grell bengalisch beleuchteter des Brüffeler- fozialistischen- Boltshauses, der größten europäischen Musikanten müffe noch in Jahrzehnten den Neußerlichkeiten, ohne rhythmische Abwechslung, in den Modulationen großen Leiftung hortas, auf die Nerven gegangen Miffenden tätigfte Erinnerung sein. Es bedarf zur Bekräftigung und in manchem Bläsersatz mehr begabt- dilettantisch, als fünstlerisch fei. Diefer Baron hat die Tendenz unserer Zeit richtig erfannt: solcher Erlebnisse teiner Totenfeiern. Eine einzige hätte es gegeben, errift. Biel Klischee auch in den Liedern, die ebenfalls nur eine schwer. für das fozialistische Profetariat ziemt sich das baufünstlerische Meister würdig des Namens und der Persönlichkeit Nitischs: als er, tot, blütige, melancholische Art haben und bei allen tonmalerischen Ber wert und der futurell zurückgebliebene Adel mag fich mit akademi­fein Schicksal erfüllt, mußte die Mufit stumm werden, mußten Bhil suchen im Keim der Dichtung nicht verwurzelt find. Laber aus schem Ritsch begnügen! harmonie und Gewandhaus den Alltag abbrechen, Halbmast flaggend Bera bewährte beim Dirigieren der sinfonischen Dichtung seinen Ruf, in den Großtempeln feiner Kunst. Aber es blieb laut wie sonst, das ein bezwingender, temperamentvoller, musifgeladener Stabwart Leben; es trauerte mit Posaunen und Fanfaren. Die Suche nach dem zu fein. Nachfolger gierte durch Deutschland . Einer der drei Berliner Brä tendenten, Furtwängler , nicht nur der jüngste, sondern auch der begnadetste unter allen, leitete die Erinnerungsfeier. Er diri- Der gereizte Intendant. Mag Don Schillings hat gierte die Eroifa und begleitete Raatz- Brodmann zu den vier ernſten pgl. die Mitteilung im politischen Zeil sehr unerfreuliches über Gefängen von Brahms . Ich gestehe, daß hier vor allem, und später, die Musikkritik gesagt. Nach dem Bericht, beffen Genauigkeit nach nur noch im Trauermarsch der Sinfonie etwas von Beseligung im 8uprüfen bleibt, erklärte er, die Berliner Bresse erschwere es ihm, Leid zu fühlen war. Hier war unterdrückte Träne im Auge des gute Kräfte an fein Inftitut zu ziehen. Nun, das heißt doch, dem Empfänglichen. Die Ränie, nicht die stärkste Eingebung Brahms , ließ wurde oftmals auf die Zersetzung des Ensembles, auf die Kompetenz­Unmut explosio und ohne rechte Tatsachenstüße Luft machen. Es Rittel mit feinem Chor weihevoll austönen. Hier hätte man aus Gründen persönlicher Freundschaft und jahrzehntelanger fünftfe fchwierigkeiten bei Rollesbefehung und Novitätenauswahl hinge. rischer Zusammenarbeit Bech find se schon Ochs am Bult gewünscht. Die Phil- wiefen; es wurde eine Richtung in Sachen musikalischer Vorwärts­harmoniker standen flumm und ergriffen beim Klingen des Chorals entwicklung vermißt, es wurden Bedenken laut gegen einen dauern " O Welt, ich muß dich lassen." Sie fühlten, welche magiche Kraft ben Mangel an erſten Dirigenten, an Regietaten, an flar und ein " O Welt, ich muß dich lassen." Sie fühlten, welche magiche Kraft heitlich bestimmtem Geschmack. Das Gute und das Strahlende Don ihnen gewichen war. Die Lage des Streits zeigen, welche Magnete stark genug sind, wurden mit Lob überschüttet. Aber unzählige Opern find fast nur um uns auch bei leberwindung maßloser äußerer Schwierigkeiten mit Gäften aufführbar. Wir haben, wo es ging, nach guten Kräften noch anzuziehen. Ehrlich gestanden: wenige. Die Säle find talt und gefchrien, Soliften, die nicht bloß Ersaß, sondern vollwertiger Besitz leer, das Fleisch ist schwach, der Geift ift williq. Gustav Brecher werben follten; wir riefen laut nach dem neuen Geist und plädierten für Entlastung des Intendanten, der volle Berantwortung tragen, Bhan'affifche Portosähe. Die Briefmarken in Sowjetrußland ist ein Mufiker von eigenem Gesicht, er schreibt eine gescheite, eine aber dafür, auch allein über alles Künstlerische entscheiden sollte. werden bis zu je 1000 Rubel hergestellt. Allerlei Symbole der gute Feder, er steht literarisch und psychologisch seinen Mann. Hätte Bir trauen ihm auch heute noch alles zu, was wir bei seinem Freiheit und Gleichheit träat der phantastische Druck und zeigt den er doch Nitisch, deſſen Wesensort er to schön und so tief erkannte, Engagement an feiner Berjon grüßten. Daß er die schwierigen weißen Sowje stern im Mittelfelde. Ein Brief von Petersburg ein wenig von der Grazie, der Sicherheit, der bewegten Ruhe zweier Berhältnisse der Oper, ihrer Betriebsräte, ihrer Gitelteiten und Ein- bis Reval ( Eftland) foftet heute 10000 Rubel Porto ! In Hände abgesehen! Dieses Schlenkern der Arme, diese Weichheit der spruchsrechte loyal überwunden hat, ist sein historisches Berdienst. normalen Zeiten war ein Rubel etwa 2,30 m. mert. Hantierung last uns nie bei ihm sicher werden. Im Boltsopern Gin Berfall der Oper ist noch nicht da, aber die Anfänge schrecken fonzert holt er alle Humore ,, alle Unbedenklichkeiten, alle grotesten uns. Ohne Animosität und ohne den Anklageeifer groß übelzu wie die BPN. hören, den außerordentlichen Professor an der Universität Ernennung durch den Nichspräsidenten. Der Reichspräsident hab Wigeleien der Betruschka- Tänze von Strawinsty aus dem gut gunten Orchester heraus. Die Mufit, überreich an Farben und nehmen, werden wir Schillings in feiner Arbeit objektiv weiter ver- Berlin , Dr. Guftab Mayer, zum Mitglied der Historischen Kommission Gugattierungen, genial in der instrumentalen Komposition, streift die folgen, das Neue und Bestechende preisen, das Halbe fritisieren. für das Reichsarchiv ernannt. Denn dazu sind wir lezten Endes da: Grenzen es feinen Gefchmads. Im Augenblid föstlich, bleibt fie. Märkische Vorträge. Das Sternberger Land, die Landschaften um doch Oberflächenkunst, und das Lachen über eine höchst gelungene. Minister- Architektur und Profeten"-Architettur. In der Januar- Frankfurt , Stroffen, Lagom, das Weinland der Mart und die reizenden Zäler Beiertasten- Imitation muß fchrecken. Den Russen Rachmaninoff er- Nummer von Paul Westheims" Kunstblatt" lefen wir: Sélection", der Bleiste, Griefel und Elang wird Oslar Bolle an hand von 110 Rünstlerliatbildern in natürlichen Farben in einem, mit betteren Erinne lebt der Balte Erdmann gläubig und groß; Scriabines die belgische Beitschrift, ruft auf zu einem Broteft wider einen Borfall, rungen gewürztem Vortrage am 11., abends 8, br, im Soriaal bes Klaviermusik betreut mit gleicher Ehrlichkeit und gesichertem, Stilgefühl den fie als architettonischen Bandalismus" bezeichnet. S unit gewerbemuseums, Bring Albrecht Straße 7a, schildern Schulmann. Des Russen Väter, Chopin und Schumann, stehen In Brüffel, in der Avenue Louise, steht ein Brivathaus, erbaut von Karten zu 4,50 und 3,50 m. an ben Konzertfallen: Bertheim, Bole u. Bod uns näher; aber nicht, wenn ein Bepito Arriola ihnen eine orta, ber neben van de Belbe und Otto Wagner Wegbereiter der usw. und der Abendlasse

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K. S.

Und ftech et in

Wech sind se schon.

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die prunkvollen Baddenftecher", Mehl face" und" Strippenjungens", denen die Potsdamer Kommunal­weisheit offenbar schmerzlich nachtrauert. Aber der Jardegeist geht, wie es scheint, noch immer um und hat in Potsdam feine bleibende Stätte gefunden. Dieser Geist, der uns in der ganzen Kulturwelt beliebt gemacht und nicht zuletzt bewirkt hat, daß wir jetzt in die Notwendigkeit versetzt sind, Notgeld drucken zu lassen,