Nr. 69 39.Jahrgang
Wiederkehr der Ordnung.
Beilage des Vorwärts
tohle noch dem Gaswert dirigiert wurde, ist anzunehmen, daß während der Nacht die Stromerzeugung erheblich gesteigert und am Freilagmorgen die volle Leistungsfähigteit der Dynamos wieder erzielt wird.
# bible1100 mil0-1010
Freitag, 10. Februar 1922
Der erfolgreiche Hypnotiseur.
Bor der Straffammer des Landgerichts 111 begann gestern der Der Aufbau des Eisenbahnverkehrs. Strafprozeß wegen Diebstahls und Betruges gegen den VortragsBittere Kälte, Kartoffelnot, Kohlennot, Dunkelheit, Waffer wieder gesteigert werden, da einmal die Kohlenvorräte nicht allzu wegen Hehlerei gegen den Kaufmann Ifidor Krisch, der infolge des Der Betrieb in den Gasmerten fann erst allmählich redner und Hypnotiseur Leopold Miecyslaw Kittay aus Galizien und mangel, Lahmlegung jedes Verkehrs, das war wirklich ein bißchen groß sind und da aus betriebstechnischen Gründen der Gasdruck nur Berkehrsstreits in einem Automobil von Köln zum Termin gecilt ist, viel auf einmal. Nun jedoch soll es endlich wieder besser werden. allmählich erhöht werden fann. Immerhin wird auch dieser Zweig den Teppichhändler Alfred Joseph und den Kaufmann Hermann Benn man aber auch an dem guten Willen aller beteiligten Fat der städtischen Werke am Freitag die Abnehmer wieder zum größten Roth. Wie seinerzeit schon mitgeteilt worden, foll Rittan seine getoren nicht zweifeln möchte, so muß man doch sagen, daß es lang- Teil versorgen fönnen. fam, recht langsam geht. Das alte Wort von dem Einreißenbetriebes ergaben fich bebauerlicherweise Schwierigkeiten, weil Wiederaufnahme des Straßenbahn heimnisvollen Kräfte, die in ihm wohnen, dazu benutzt haben, das leicht, und vom Wiederaufbau, das unsäglich fchwer ist, bewahrheitet sich in seiner ganzen Herbe und Strenge. die leitenden Persönlichkeiten glaubten, über die mit dem Magistrat betreffend die Wiedereinstellung der Streifenden gemachten BereinEs wird noch ein gutes Weilchen dauern, ehe alles wieder recht barungen hinausgehen zu müssen. Die auf Grund dieser Vor in Gang ist. Leider läßt sich nicht auch die Rälte abbestellen. Somit tommnisse gepflogenen Berhandlungen haben zu einem Ergebnis wächst die Kartoffel- und Heizmittelnot der Hausfrauen unentwegt geführt, das wir an anderer Stelle des Blattes mitteilen und das weiter. geeignet ist, die Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. So An der Wiedereinrichtung des Stabt, Vorort dürfte mit der Wiederaufnahme des Straßenbahnverkehrs im Laufe und Fernbahnverfehrs wird mit allen Kräften gearbeitet. des heutigen Tages gerechnet werden. In den Innenbezirten Die Eisenbahnbeamten und arbeiter sind gestern fast vollzählig zum gelang es, die Gleise größtenteils wieder betriebsfähig zu machen, Dienst erschienen. so daß auf fast allen Bahnhöfen die während in den Außenbezirken, namentlich dort, wo die GleisArbeit wieder aufgenommen worden ist. Leider fann anlagen den Witterungseinflüssen besonders start ausgefekt waren, Der Betrieb in dem von der Eisenbahndir.ftion gewünschten Um- noch umfaffende Säuberungsarbeiten notwendig sind. fange noch nicht wieder in Gang gebracht werden, weil es an einer An eine Wiederaufnahme des Straßenbahnverkehrs war felbft in ausreichenden Zahl betriebsfähiger Maschinen fehlt. An der Wieder dem vorgesehenen geringen Umfange am gestrigen Tage jedoch nicht herstellung der Maschinen, die infolge des Frostes und zu denken. Die in Aussicht genommenen Maßnahmen zur Wieder ber unterbliebenen Pflege fehr start gelitten herstellung eines wirtschaftlichen Betriebes bei der Straßenbahn haben, hat man alle Mittel gewandt, damit möglichst in den werden unter allen Umständen durchgeführt werden. nächsten Tagen schon eine Bermehrung der Züge vorgenommen werden fann. Mit der völligen Wiederaufnahme des Berfonenverfehrs nach dem Fahrplan tann erst vom Sonnabend frühestens gerechnet werden, da die Gleisanlagen, in den Reichsrat Bürgermeister Ritter, au seinem Stellvertreter Reichsrafsmitglieder des Magiffrafs. Der Magiftrat wählte Weichen und Wasserstraßen vereist sind. In den nächsten Tagen wird also noch eine Art Notperfehr eingerichtet, in erster Linie Stadtrat Schüning. follen Kohlenzüge und Lebensmitteltransporte gefahren werden.
Die Entwirrung des Güterverkehrs wird mindestens 8 Tage in Anspruch nehmen. Immerhin find innerhalb der legten 24 Stunden auf den Berliner Bahnhöfen 300 000 Liter Milch, 81 Wagen mit Bieb und 8 3üge mit Kohlen eingegangen. Die Rüderstattung von Fahrgeld
für Monatsfarteninhaber für die Streiftage wird in der Weise erfolgen, daß die Berkehrsverwaltung für 7 oder 8 Streiftage je ein Dreißigstel des Betrags der Monatstarten, also fieben aber acht Dreifieftel zurückzahlt, also bei Monatstarten, die 50 m. toften,&. B. 13,20 m. och entarten, die für die Streiftage gelöst waren, werden verlängert oder ihr Betrag wird zurückerstattet. Bei den Groß- Berliner Fernsprechämtern ist jetzt durchweg wieder voller Betrieb aufgenommen worden.
Die Bost nimmt ihren Verkehr in dem Maße auf, wie der Eisenbahnzugverfehr in geregelten Gang tommt. Die bisherigen Ausnahmebeschränkungen fallen weg. Der Briefverkehr wird fogleich wieder in vollem Umfange abgewidelt. Bei dem Batet perfehr ist es mit Rücksicht darauf, daß die Beförderungsgelegen heiten nur allmählich bereit stehen und die Postpatetumschlagstellen feilweise noch verstopft sind, dringend geboten. daß die Berfender mit Auflieferung nichteiliger Patete in größerer 3ahl vorerst noch zurüdhalten.
Die städtischen Werke im Betrieb.
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Im Laufe des geftrigen Donnerstags hat sich die Arbeitsauf nahme in den städtischen Werten erfreulicherweise bis auf die Straßenbahn ohne nennenswerte Reibungen vollzogen. Das Kraftwert Moabit fonnte mittags von der Nothilfe verlassen werden, nachdem die neue Arbeiterschaft die Maschinenanlagen über. nommen hatte. Die gesamten Anlagen wurden in ordnungsmäßigem Rustand übergeben. Im Laufe des Nachmittags fonnten dann die Wafferwerte in Westend und Wuhlheide übergeben werden, während die Anlagen in Tegel und am Müggelsee erst am Freitagmorgen von der Nothilfe verlassen werden. Diese Uebergabezeiten sind von der städtischen Direktion der Wasser werte feftgesetzt worden, da die Neueinstellung von Arbeitern fich geraume Zeit hinzog. Lediglich die Inbetriebnahme des Elettri aitätsmertes in Charlottenburg verzögerte sich, da dort zu nächst teine Rohlen mehr vorhanden waren. Die Strom abgabe des Werkes war anfänglich sehr gering; man beschränkte sich darauf, die elektrischen Straßenlampen und die Privatabnehmer zu heliefern, während die Straßenbahn zunächst noch feinen Strom erhalten fonnte. Da jedoch in den Abendstunden ein Rahn mit Stein
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Eine seltsame Nacht.
Roman in vier Stunden von Laurids Bruun Dottor Sylt aber fagte in ruhig gebietendem Ton, indem er fie feft anlah:
Wenn Sie in diesem mondsüchtigen Zustand, in dem Sie sich befinden, zu ihr fommen, ist sowohl für Sie wie für das Kind Gefahr vorhanden. Haben Sie mich verstanden?" Jetzt faß ihr das Weinen in der Rehle; es wurde zu einem Echluchgen, das sich in Tränen Luft mechte und ihren Widerstand brach. Sie beugte den Kopf; ihre Arme erSchlafften, und sie ließ sich willenlos von Doktor Sylt zum Lehrstuhl führen, den er für sie zurechtstellte. Liebevoll und tröstend sagte er zu ihr wie man zu einem betrübten Kind fpricht:
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,, So, meine liebe Frau Hjarmer, feßen Sie fich jetzt! Eine augenblickliche Gefahr ist nicht vorhanden. Aber es gilt beizeiten auf dem Bosten zu sein. Darum habe ich die EinSprigung gemacht."
Frauen, auf die er einen besonders starten suggestiven Einfluß ausgeübt habe, zu Straftaten anzuftiften. einen ihm befannten Herrn durch Betrug geschädigt haben; der Er ist in zwei Fällen angeklagt: in dem einen Fall soll er Hauptfall betrifft jedoch einen großen Schlag, den er mit einer Frau des Kaufmanns B. ausgeführt haben soll. Er ist von dem Ehemann B., der am Kurfürstendamm eine luguriöse Wohnung innchat, gebeten worden, mit Hilfe des Hypnotismus feine Frau von Mor phinismus und Schlaflosigkeit zu heilen. In willenlosem Zustand foll Frau V. auf hypnotischen Einfluß des Angeklagten in Ab. wesenheit ihres verreisten Ehemannes 19 wertvolle Leppiche und viele tostbare Sachen, Sèvres Basen und anderes verkauft haben. Käufer der Teppiche, die in Ge genwart der Frau B. verkauft wurden, waren die drei mitan. geklagten, die von dem Angeklagten zu dem Anfauf herangezogen worden waren. Er hat dafür eine Provision von 10 000 m. erhalten. Der Angeklagte Kittan bestritt entschieden jede Schuld. Er brüstete sich damit, daß er wohl schon 90 000 m en. schen hypnotisiert habe. Auch die drei Mitangeklagten lehn ten jede Schuld ab und behaupteten, daß sie vollständig forrett ge. handelt hätten. Die Teppiche seien durchaus minderwertig gewesen und der dafür gezahlte Preis von 20 000 m. durchaus dem Berte entsprechend. Der Staatsanwalt beantragte gegen Rittan 1% Jahre, gegen Die Unfallstätte an der Beuffelstraße fiebt nod troftlos aus, die Mitangeklagten 9, 9 und 3 Monate Gefängnis. Der Sachver obwohl an der Aufräumung mit allen verfügbaren Kräften ge- ständige Geh. Sanitätsrat Dr. Moll hielt durch die Beweisauf arbeitet wird, um die beiden geiperrten Hauptgleife und die Ausnahme nur für erwiesen, daß Kittay an Frau B. hypnotische Versuche fabrtsgleiie des Bahnhofes Beuffelstraße nach Charlottenburg , angestellt habe, nicht aber, daß sich Frau B. bei dem Verkauf der Fürstenbrunn und Lebrter Bahnhof frei zu bekommen. Den Ver- Sachen in einem hypnotischen Bustand befunden hat. Diesem Gut legten geht es den Umständen angemessen gut. Die Feftitellungen achten schioß sich der Sachverständige Dr. Allendorf an. Der baben bestätigt, daß in der Hauptiache mangelnde Be Gerichtshof tam zur Freisprechung aller Angeflagten, das Unglüd verursacht haben. leuchtung und ungenügende Signalvorrichtungen da er die Frage des Eigentums an den Sachen als nicht genügend getlärt erachtete.
Zu der Gasexplosion in Neufötin erfahren wir noch folgendes: Es find insgesamt vier Arbeiter verlegt worden, davon zwei ichwer. Der eine von den Schwerverleßten bat einen Schädelbruch, der andere eine Rippenquetichung davongetragen. Das Wohlfabrts gebäude, das sich neben dem Gasfüller befindet, wurde ebenfalls start beschädigt. Der Sachichaden ist erheblich. Die Ursache der Explosion ist vermutlich auf knallgasbildung zurüdzuführen. 6 Uor, findet die Generalversammlung des Pestalozzi- Fröbelhauses Proletarische Kinderfreunde! Freitag. den 10. Februar, abends im Rathaufe zu Echöneberg statt. mit Mitgliedstarte erscheinen. Mitglieder des F. müssen Mitglieder des PFH. müssen
Sozialistischer Studentenbund. Der zum 10. Februar in ber
Aula des Städtischen Sophien- Luzeums, Beinmeisterftr. 16/17, angelaate Bortrag des Genossen Dr. Rudolf Breitscheib tann an hielem Tage nicht itattfinden. Der spätere Termin wird an dieser Stelle noch bekannte gegeben werden.
elbe ist durm Gis fait vollkommen labmgelegt. Mebrere Bereifung der Un'erelbe. Die Schiffahrt auf der UnterDampfer liegen im Gife fest. Giebrecher und Schlepp dampfer baben die größte Mühe, durch das Eis hindurch ankommen. die starke Stälte der legten zwei Tage bat an den Ufern des Bodensees starfe Eisbildung verurfacht. Der Unterfee ist in seiner ganzen Ausdehnung zugefroren. In Innsbrud find infolge der andauernden Kälte die elektrischen Straitquellen bie bereift.
Deutsche Friedensgefell(@aft, Drisgruppe Berlin . Bugunsten der Hungernden in Rußland veranstaltet beute abend 7 Uhr im Bürgerfaal des Rathauses, Königstraße, einen Bor trags- und Rezitationsabend, an dem Wilhelm Dieterle ( vom Gr. Echaufpielbaus), Vola Landau, Berta Last und Armin T. Wegner mitwitfen werden. Ernst Lorenz von der Duätermiffion in Rußland wird Dokumente aus den ungergebieten zur Berlesung bringen.
Lebensmittelpreise des Tages. schäft ruhig. Obst und Gemüse keine, Geschäft still. Zufuhr: Fische keine, Geschäft leblos. Fleisch schwach, Ge
gende Kleinhandelspreise: Am gestrigen Donnerstag galten in der Zentralmarkthalle folSchellfisch 7-8 M. Rotzungen 12-13 M. und Seelachs 10 M. das Pfund. Stinte 4 M. Grüne Heringe 7-8 M. Bleie in Eis 7,50-10 M. Plötzen kosteten 6-8 M. Hechte 13-15 M., lebende Hechte 21-24 M. Kalbfleisch wurde mit 20-26 M. das Pfund angeboten. Rindfleisch hat sich im Preise nicht verändert. Hammelfleisch 16-21 M. und stand 4-5 M. das Pfund. Rotkohl 6,50--7 M. Grünkohl 2 M. BlumenSchweinefleisch 22-26 M. Weißkohl kostete 8-4 M. Wirsingkohl kohl 13-18 M. der Kopf. Teltower Rübchen 3-3,50 das Pund. Mohr rüben 2-3 M. Kohlrüben 1.50-2 M. Edäpfel 6,50-10 M. Eßbir..en 6-9 M. Apfelsinen 1,50-4 M. Naturbutter 50-57 M. Margarine wurde bis zu 35 M. das Pfund angeboten. Eier das Stück 5,50 M. Dann erhob er sich langsam, tnöpfte seinen Rod zu und fragte:: Herr Amtsvorsteher, sagen Sie mir bitte, wann der erste Bug geht." Sjarmer richtete sich auf und fragte nervös: Wollen Sie abreisen?"
Ja, ich will abreisen!" antwortete er leise und flanglos. Hjarmer sammelte fid. Er fühlte, daß er seiner ganzen geistigen Kraft bedurfte, fühlte, daß er in diesem Augenblid nicht länger an Frau und Kind denken durfte. sich ihm.
Fürchten Sie sich vor Ansteckung?" fragte er und näherte
" Nein!" fam es abweisend.
Sie haben sich schnell umgestimmt, Herr Ingenieur!" Stimme. Er legte mit Absicht einen Klang von Ironie in seine Ich sagte Ihnen vorhin, daß ich nicht wüßte, ob ich bleiben tönne. Jest weiß ich, daß ich es nicht fann." Sjarmer ließ sich nicht so leicht abfertigen. 3ft es indistret, nach dem Grund Ihres plöglichen Entschlusses zu fragen?"
Als er fch, daß der Anfell gonz vorüber war und die Tränen an ihrem gesenkten Antlig binabrannen, während die herab. Ist die Krankheit Ihres Kindes nicht Grund genug? Der Grund?" Werner Hilföe fah abweisend auf ihn Bruft sich wieder beruhigte. richtete er sich auf und sagte: er hinzu, chne den Versuch zu machen, die Bitterfeit in feinem Heute nacht ist ein Fremder hier doch nur eine Last!" fügte Gemüt zu bergen.
eht muß ich zu Bäder Jörgensens. Es wurde nach mir geldidt, als ich vorhin zu Hause war. Wenn ich dort fertig bin, tomme ich zurüd; denn wird es sich zeigen. ob-" Ob was?" frogte Sjarmer flüsternd, als der Arzt unwillkürlich innehielt.
Ob ich ohne Grund gefürchtet habe. Im Augenblic tann ich nichts weiter tun. Auf Wiedersehen!"
12.
Als Doftor Sylt gegongen war, wurde von feinem der Anwesenden ein Wort gesprochen.
Frau Helwig faß leife weinend im Lehnstuhl während Fräulein Selma üter den Ecffel gelehnt sterd und ihr fonft mit ihrer rur bliden Ford über des feine B onzehaor strich. Hiarmer stand om Flügel und sah sie an, wußte aber nicht was er fegen follte.
Werner Hilfõe mor der erste, der das Schweigen brach. Se feß mit den Händen zwischen den Knien und starrte vor sich hin wie ein Mann, dem plöglich etwas zertrümmert worden ist.
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Fräulein Selma sah auf und sagte mit Entschiedenheit: " Darin hat Herr Hilsöe recht!"
lagen," fagte Sjarmer, aber ich versichere Ihnen, daß Ihre Wann der erste Morgenzug geht, fann ich Ihnen nicht Anwefenheit im Fremdenzimmer in feiner Weise- „ Der erste Rug geht fünf Uhr zehn, Herr Hilsöe!" unterbrach Fräulein Eelma.
„ Danke!"
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Hillöe knöpfte feinen Rod zu und Joh verstohlen zu Frau Helwig hinüher, die mit abgewandtem Kopf unbeweglich im Lehnstuhl seß. Hiormer fch ouf seine Uhr.
,, Es ist noch longe bis dahin!" sagte er.
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Ich will inzwischen zum Siegelhof hinübergehen habe dort verschiedenen notwendige Tinge zu ordnen! Denn ich werde wohl taum zurückkehren!" Hjarmer fragte nervös::
ich
Neun Todesopfer einer Explosion. 8wischen der Stadt Friedland in Ostpreußen und der Baustelle der oftpreußischen Kraftweile batten Kinder einen Sprengförper gefunden, an dem fie fich zu schaffen machten, so daß eine Explosion erfolgte. Sieben Kinder wurden durch die umherfliegenden Sprengitüde getötet, awer noch lebende ins Krantenbaus gebracht, wo sie inzwischen ebenfalls ihren Ver legungen erlegen find.
Ein Eisenbahnzug unfer eine Camine begraben. Nach einer Station tolgawa eine gewaltige Lawine nieder. die einen Personen Depesche der Affociated Pieß aus Tolio ging auf den Bahnhof der Aug vollständig unter ihren Schneemafien begrub. Die Katastrophe hatte 110 ote und zahlreiche Verlepte zur Folge.
Jugendveranstaltungen.
Heute, Freitag, den 10. Februar: b Marg Brig: Jugendheim Chauffeestraße, Bortrag: Wie follen wir wandern?" Mahlsdorf : Jugendheim Gemeindefchule Walderfeestraße, Bortrag: Rarl Die gefchichtliche Entwicklung der Sozialdemokratie und ihre Birkung auf den Moabit : Jugendheim Gemeindeschule Waldenserstr. 21, Borttag: Gozialismus". Nextolln- Cib: Jugendheim Nogatstr. 58, Mitgliederversamm Mitgliederversammlung. Iung. Rieberfa önhausen: Jugendheim Gemeindeschule Blankenburger Straße, Pele: sburger Biertel: Jugendheim Gemeindeschule Straßmannstr. 6, Vortrag: Deutsche Sagen".
" Sie wollen also wieder ins Ausland?" Ja! Adieu, Herr Amtsvorsteher!" Hjarmer tat, als hätte er es überhört.
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Apropos! Herr Hilsöe!" begann er wieder und stellte fich ihm in den Weg. Mamjell Berg hat mir von ihrer trau rigen Lage erzählt und mich gebeten, ein gutes Wort für fie bei Shnen einzulegen."
und unendlich gleichgültig. " Sie mag befommen, was sie haben will!" tam es müde
Denn streckte er die Hand aus:
" T
Adieu, Herr Amtsvorsteher!"
Sjarmer aber tat, als jähe er die ausgestreckte Hand nicht, und rührte sich nicht vom Fleck.
"
Ich habe bestimmte Cründe, Herr Hilföe," sagte er mit feiner nervösen, schrillen Stimme, Się zu bitten, Ihren Aufenthalt hier zu verlängern." Und als der andere überrascht aufblickte, beeilte er sich hinzuzufügen: Wenigstens bis nach der Beerdigung und der Erbschaftsfizung!" " Ich bedauere, Ihnen nicht au Cefallen fein zu können!" antwortete Werner mit falter Höflichkeit. Aber ich werde Ihnen eine Bollmecht hinterlassen."
" Sie wollen also nicht bleiben, Herr Hilsöe?" Ich kann nicht!- Adieu!"
folgte ihm. ,, Und Sie wollen mit dem ersten Morgenzug ins Aus land?" fragte er.
Diesmal drängte er sich an Hjarmer vorbei, aber dieser
Hilföe verlor die Céduld. Er machte eine Bendung und sogte:
Das hab ich Ihnen ja schon gejagt!" Dann blieb er vor dem Stuhl stehen, in dem Frau Hel wig mit geschloffenen Augen zurüdgelehnt rubte.
„ Leben Sie wohl, Frau Hjorier!" fom es leile. foft demütig, während er vor ihr stand und sein Blick auf ihrer meißen Stirn unter dem leidenfeinen Haar ruhte, auf: hren schlafen Härden, cuf der ganzen lieben Eestolt.
Frau Felwig öffnete nicht die Augen. Sie bedeckte ihr Geficht mit den härden und beugte den Kopf wie zum Gruß. Fräulein Selma trat vor ihren Stuhl und reichte ihm die Hond.
Adieu, Herr Hilföe!" fagte fie freundlich und betrachtete teilnahmsvoll feine betrübten, dunklen Augen.
( Fortsetzung folgt.)