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Kaehne und die Justiz.

Zu dem Fall Raehne macht uns eine Persönlichkelt einige Mit tellungen, die in dem letzten Potsdamer Prozeß gegen v. Raehne jun als Geschworener mitgewirkt hat. Bir entnehmen den Schil­berungen folgendes:

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Aus der Verlesung der Aften ging hervor, daß v. Kaehne vom Gericht in Werder   dreimal wegen Schießerei immer nur mit Geldstrafe bestraft worden ist. Außer dem im Borwärts" er wähnten Fall, wo er einem Zimmermann durchs Bein fchoß, hatte v. Kaehne jun.

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einem Fischer durch den Arm und einer Fran durchs Ange gefchoffen.

die Weifung erhalten haben, rüdlichtslos von der Baffe Kommunistisch- völkische Verbrüderung.

Gebrauch zu machen. Auch in diesem Fall ist das Verhalten des Amtsvorstehers zu bemängeln, der die Leiche nach dem Gehöft des Kaftan transportieren und dort in einem Schweine ftall( 1) auf Stroh legen ließ, noch ehe die Gerichtskommiffion zur

Stelle war.

Bor furzem ist uns auch ein ähnlicher Fall der Erschießung aus Bommern   gemeldet worden, ein Zeichen, daß die Großagrarier allenthalben sich einbilden, eine Art Schießprivileg zu haben. Die Justiz tut freilich das ihrige, sie in diesem Glauben zu belassen.

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Jm Versammlungskalender der Noten Fahne" vom Montag abend finden wir folgende Anzeige:

Kommunistische Jugend!

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chöneberg. Abends pünktlich 1,8 Uhr Referat des Herrn Hans Giebow, Leiter des Deutichen Wochen blattes", über Wesen und Ziele des Antisemitismus". Wir fordern alle Genossen, auch die anderer Gruppen, auf. recht zahl­reich und pünktlich zu erscheinen. Jugendheim Schöneberg, Wart­burgstraße 18.

R. machte ben Einbrud eines wenig intelligenten Menschen. In dem Sozialistische Regierung in Braunschweig.   unge.

gegenwärtigen Prozeß handelte es sich um drei Schüsse, die K. auf die Insassen eines Automobils abgegeben hat. Der Verteidiger R.'s machte von dem Ablehnungsrecht in der Weise Gebrauch, daß auf die Geschworenenbant fast nur Fabritbesiger, Inspektoren, ein General a. D. usw. famen, während Wertmeister, Handwerter usw. abgelehnt wurden. Da zur Bejahung eines Schuldspruchs acht von zwölf Geschworenen zustimmen müssen, kann man die Bedeutung dieser Zusammensetzung leicht ermessen. Wenn auch anerkannt werden soll, daß Laien wie Berufsrichter in ihrem Sinn gerecht zu urteilen glaubten, so waren Sie nach ihrer ganzen Geistesverfassung doch nicht in der Lage, ein bem Boltsempfinden entsprechendes Urteil zu fällen.

Herr Hans Diebow  ( Giebot ist ein Druckfehler der Stoten Fabne") zeichnet verantwortlich für das Blott des Herrn Knüppel­Dieien Vertreter des wüstesten Bogromantisemitiémus bestellt sich die fommunistische Jugend zum Referenten! Das Span  dauer Beispiel, wo zwischen Kommunisten und Deutschsozialen faum noch ein Unterschied zu merken ist, scheint au wirken.

Braunschweig  , 21. Februar.  ( WTB.) In der heutigen Landtags­figung wurde die Wahl der neuen Regierung vollzogen. Es wurden mittels Stimmzettel gewählt die Minister Antrid( Sozialbemofrat), Reserviert für den Adel. Grotewohl  ( Unabhängiger), Steinbrecher( Sozialdemokrat) Gine Meldung über Personalber­und esemeier( Unabhängiger) mit je 28 Stimmen und anderungen im Stabe des Chefs der Heeresleitung betrifft folgende Offiziere: Freiherr Kreß von Stresienstein, Oberst Ritter bot Auguſt Junte( Unabhängiger) mit 27 Stimmen. Die rechts- Band. Oberst Ritter von Ruth, Oberstleutnant Freiherr  stehenden Barteien hatten 26 unbeschriebene Bettel abgegeben. Bis Berchen. Kleine Anfrage: Gibt es auch bürgerliche auf Befemeier gehörten alle Minister der bisherigen Regierung an. Offiziere im Stab der Heeresleitung?

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Ernährungsdebatte im Reichstag.

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Bor allem aber versagte in diesem Prozeß die Staats. anwaltschaft völlig. Die Anflage lautete ursprünglich auf ver suchten Totschlag, diese ließ jedoch der Staatsanwalt fallen Im Reichstag wurden gestern zunächst Anfragen erledigt trügerischen Angaben der Landwirtschaft über ihre Lieferungsfähig. und ersuchte die Geschworenen nur, die Frage nach Bedrohung zu und babei dem Abg. Dr. Löwenstein( U. Goz.) erwidert, daß teit eine unverantwortliche Bassivität. Nach neun Monaten hat mit den Ländern vereinbart jei, das Schuljahr einheitlich im Früh der Reichsernährungsminister die hier mitgeteilten Betrügereien bejahen, was auch geschah. Nach dem Wahrspruch der Geschworenen war nun der Angejahr zu beginnen. Die bayerischen Bedenten feien zurückgestellt mit den Maisbezugich einen noch nicht zur Bestrafung ge­worden. Weiter erflärt die Regierung, daß Ersatz für Kriegs. bracht.( hört! hört! lints.) flagte wegen Bedrohung zu bestrafen, wofür das Gesetz als Höchst schäden nur Reichsangehörigen geleistet werden könne. Das 2log. Schiele( Dnail.): Die Maisscheine sind zurückzuführen auf maß drei Monate Gefängnis vorfieht. Wiederum war nicht emelland sei aber nicht mehr Reichsgebiet; berechtigte An- eine im Ausschuß und im Blenum angenommene interfraktionelle einzusehen, weshalb bei den Borstrafen des Angeflagten der Staats- fprüche fänden wohlwollende Prüfung. Auf eine Anfrage wegen Entschließung. In diesem Jahre find anwalt nur sechs Wochen Gefängnis beantragte. Das Gericht Burückhaltung der achtjährigen Tochter Marcelle des Arbeiters Hey­nur 300 000 3enfner Kartoffeln zu Spiritus verarbeitet in Frankreich   antwortet glaubte, da bei turzen Freiheitsstrafen gewöhnlich Bewährungsfrist mann Geheimer Legationsrat worden, so daß mehr Kartoffeln für die Boitsernährung freige­eintritt, den Angeklagten mehr zu treffen, wenn es ihm eine größere v. Schnitzler, die deutsche Botschaft in Paris   habe das Ausliefes macht wurden. Infolge der Kälte fonnten die Stätte nicht beliefert Geldstrafe auferlegte. Die festgesetzte Strafe von 10 000 m. bedeutet rungsverfahren energisch betrieben, di franzöfifche Regierung habe werden.( Rufe fints: Und vorher?) Borher hatten wir eine mangel­allerdings für v. R. gar nichts, da die Agrarier 10 000 m. heute hört!) Da die französische   Regierung inzwischen die Herausgabe können die Kartoffeln nicht so schnell aus der Miete herauskommen. aber bisher den Borstellungen teine Folge gegeben.( hört! hafte magengestellung.( Suruf bei den Stomm.: Und jezt?) Jetzt an einem einzigen Waggon Kartoffeln verdienen. v. R. hatte auch aller noch in Frankreich   befindlichen deutschen   Rinder angeordnet Alle Preise sind gestiegen, nur der Landwirt soll teine höheren das Glück, daß der Hauptbelastungszeuge frankheitshalber aus hat, ist von der deutschen   Botschaft zur Freilassung dieses Kindes Preise nehmen. Die geringen Böden sind bei der Umlage nicht ein neuer Versuch unternommen werden.

geblieben war.

Es folgt nun der Nachtragsetat, aus dem unter anderem widerrufliche Wirtschaftsbeihilfen

Der Hauptschuldige ist aber sicher der alte R., um ben es fich bei dem jüngsten Berbrechen handelt, weil er feine Kinder zu diesen Schießereien eragogen hat. Zur Erklärung der ganzen Berhältnisse dient vielleicht die Mitteilung, daß ein großer Teil der Bevölkerung an Beamte ufw. an Orten mit besonders schwierigen wirtschaftlichen von Raehne wirtschaftlich abhängig ist. Das trifft auch zu Verhältnissen gewährt werden sollen. auf den zuständigen Gemeindevorsteher, der von Beruf Maurerpolier Bauarbeiten auf Schloß Pezzow hat und fich wirt­schaftlich ganz in der Hand der allgewaltigen und gewalttätigen Familie v. Kaehne befindet. Ein Kachne"-Fall in Nüdnih.

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vegen eines

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Weihnachtsbaumes erschossen! Aus Rüdnih i. M. wird uns ein Fall mitgeteilt, der in mancher Beziehung an die Methode Kaehne erinnert. Am 23. Dezember 1921 wurde der Maurer Adolf Büttner von dem Berwalter August Starzinsti zu Langerönne in der dem Gutsbesitzer Raftan gehörigen Forst erschossen. Der Erschoffene wollte fich wie zu gestanden wird widerrechtlich einen Weihnachtsbaum in der Forst holen. Dabei wurde er von Starzinski, der sich in Be gleitung des Müller Willi Baffaret befand, erschossen. Auch hier behauptet der Täter Notwehr. Dem aber steht entgegen, daß St. und B. mit Gewehren bewaffnet waren, während B. waffenlos war. Der Schuß ist aus allernächster Nähe abgegeben worden, und zwar in den Rücken des Erschossenen, der einen Rucksack trug. Die Mündung des Gewehrs muß dabei dem Erschoffenen ganz nahe gewesen sein, denn der Rucksad hat eine Brandstelle und fogar der Filzpfropfen, der die Schrotladung umhüllte, befand sich im Körper des Erschossenen. Die Bächter sollen vom Besizer

Abg. Frau Ryned( Soz.):

mehr rentabel. Die

Umlage hat dem Bolt nicht das Brot gesichert, sondern der Landwirtschaft eine ungeheure Steuer auferlegt und den Brotpreis noch erhöht. Wir verlangen vernünftige Borrats wirtschaft, wie schon Kanig uno der Alte Friz.

Abg. Höllein( Komm.): Die Erfüllungspolitit bringt den Hunger. Der Hunger bringt die Streifs und die scharfmache rische Regierung will die Streils niederschlagen. Groener ftügt sich bei seiner Scharfmacherei gegen die unteren Beamten auf die oberen Beamten. Bie Groener, so ist auch Giesberts nur ein Werkzeug in der Hand feiner Geheimräte.

Reichsernährungsminister Hermes:

Das Reichsfinanzministerium hätte besser gehandelt, wenn es beizeiten den Forderungen der Gewerkschaften mehr Verständ­nis entgegengebracht hätte. Wir verlangen dringend, daß in der Besoldungsfrage den veränderten Berhältnissen und der wachsenden Teuerung mehr Rechnung getragen wird. Wir wissen, daß das Reich nicht alle Forderungen restles erfüllen kann. Aber die Entrüftung der Beamtenschaft war und ist berechtigt, weil sie Entgegenkom- Nach dem Stand vom 20. Februar beträgt die abgelieferte Ge­men beim Reichsfinanzministerium nicht gefunden hat. Die Zulagen treibeumfagemenge 2 250 000 Tonnen. Ich hoffe, daß das ganze der oberen Beamten sind unverhältnismäßig hoch. Die höheren Umlagefoll hereinkommt. Das Umlageverfahren war der erste Schritt Gehälter dürfen nicht noch höher werden. Kommt die versprochene zur freien Wirtschaft. Die Landwirtschaft braucht die Bewegungs­grundsägliche Regelung bis zum 1. April nicht, dann tann das freiheit, aber bei der Ungeflärtheit der außenpolitischen und üble Folgen nach sich ziehen. Die widerruflichen Beihilfen können der völligen Ungewißheit der ganzen Wirtschaftslage fann bie feineswegs unsere reine Freude finden. Wir behalten uns vor, volle Lewegungsfeiheit noch nicht hergestellt werden. Der Streit: unfere Stellungnahme im Ausschuß ausführlich darzulegen. Unsere freie Wirtschaft oder Zwangswirtschaft? ist zwecklos und unfrucht­endgültige Zustimmung fann nur unter der Voraussetzung erfolgen, bar. Das Korrespondengblatt" des ATGB. hat die Belitik bes daß die Gehälter der unteren und mittleren Beamten so erhöht Reichsernährungsministeriums auf dem Gebiete der Fleisch- und werden, wie das den neuen Verhältnissen entspricht und daß gegen Getreideeinfuhr gebilligt. Wenn ich das Bestreben der deut­ schen   Landwirtschaft nach völlig freier Getrei ewirtschaft begreife, über ben im Geld erstidenden Kreisen die dann muß ich aber doch auf der anderen Seite Reben zurüd=" meisen, wie sie auf dem Landbundtage in Hannover   ge­halten wurden. Der Abg. Lind erklärte dort,

Poliit der Geschente

aufhört. Die Berbilligung der Nahrungsmittel durch die oft in die Belt hinausgeschriene Steigerung der landwirtschaftlichen Produk­tion ist ausgeblieben. Die Milliardengeschente an die Agrarier find unerträglich. Wir waren immer gegen die über stürzte Aufhebung der Zwangswirtschaft. Die Erfahrungen haben uns recht gegeben. Der Spekulation und dem Bucher   find Tür und Tor geöffnet worden. Nun ist der Brotpreis um 75 Proz. erhöht worden und wir sind glücklich soweit, daß heute

die verfluchte Judenzwangswirtschaft habe in der Heimat Kinder and Greife gequält, als die Männer im Felde waren; die Liebesgaben seien nicht in die Hände der Berbraucher gefemmen, weil die verfluchte Judenbande am Kur fürstendamm, die Reichsgetreidestelle, dazwischen stehe. Ich weise diese Beschimpfung pflichttreuer Beamten mit aller Entschiedenheit zurüd. Die Angaben und Berechnungen des Abg. Her sind ja 140 000 Edweine abgeschleifen morden, die in die Großstädte ge als unzuverlässig befannt. Es find Mastverträge über liefert werden. Das Fleisch wird überwiegend abgegeben an Cr werbslose, Kriensbeschädigte und Altreniner. nachträglich in den Erzeugerländern gefunken. Die Nachforderun Der Maispreis ist März 1921 gen beruhen auf einer ungünstigen Devisenentwicklung. Schon im hat die Reichsgetreideftelle in einem Rundschreiben an die Kom also bevor die Angriffe auf die Maisaffion erfolgten munalverbände eine Ueberprüfung der angestellten Bezugsschine angeordnet. Es hat sich tatsächlich herausgestellt, daß in weitgehen­

Auch ich habe eine leberprüfung der Geschäftsgebaren der Rom­munalverbände angeorfnet und sie begann am 3. i 1921. In Schmid- stöpenid zur Sprache gebrachten Unregelmäßigtet in bei der diese Nachprüfung wurden auch die am 2. Juli 1921 vom Abg. Ausstellung von Bezugicheinen einbezogen. Es wurden Sichproben

borgenommen. Tatsächlich find

Beine gehörig in die Hand nehmen, wenn er nicht allzu spät zum Biele gelangen mill. In Südafrika   werden deshalb nur Einge borene zu Briefträgern erwählt, die als Schnelläufer Borzügliches amerikanisches Weizenmehl billiger als das deutsche Mehl leisten. Wie sich in Nordrodhesien die Briefbestellung vollzieht, davon ist.( hört! hört! links.) Das Umlageverfahren follte 2% Millionen entwirft ein Reisender ein interessantes Bild: Der Poftzug ist in Lonen Brotgetreite einbringen. Bis zum 31. März wird jedoch nur Broken Hill   angekommen, und der Bostmeister nimmt die Brief mit 1 180 000 Tonnen gerechnet. Welche Bezirke sind noch im Rüd beutel in Empfang, in denen die Schreiben für die Ansiedler aus fland mit der Ablieferung und mit wieviel? Welche Straf aller Herren Länder enthalten sind. Das Sortieren geht unter dem maßnahmen find in Aussicht genommen? Beistand einiger Gehilfen ziemlich rasch vorwärts, und dann sind Recht auf Klarheit. Der Mehrerlös aus dem Brotwucher ist Das Bolt hat ein einzelne Paden zurechtgemacht, die nicht mehr als 50 Bfund wiegen den großen Befibern zugeflossen, denselben Leuten, die es in der dürfen, das Höchstgewicht für den eingeborenen Briefträger. Die Runft der Steuerhinterziehung zur Birtuofität gebracht haben.. Es Wege laufen nach allen Richtungen. Die Hauptroute geht von muß die Frage geprüft werden, ob nicht der Schritt zurück zur Broken Hill   nach Rasanga am Tanganjita- See, etwa 1000 Rilo- 3wangswirtschaft in irgendeiner Form notwendig ist. Soweit sind dem Maße über die Richtlinien der Reichsregierung hinaus meter, und von Kafanga noch mehrere 100 Kilometer nach dem wir nun, bak in den Arbeiterfamilien die Mütter den Kindern das Maisbezuafcheine abgegeben worden waren.( Lebhaftes hört! hört!) füblichen Teil des Tanganjita- Gebietes zu den verschiedenen Beam Brot vorenthalten müssen. Mühten die Leute, die sich wundern, ten und Missionaren. Die Briefträger verlassen Broken Hill   in einem fehr raschen Tempo und jeder von ihnen legt etwa 50 Rilometer wenn die Erbitterung in den Massen wächst, einige Wochen lang zurück. Dann wird bas Batet einem anderen Schnelläufer über würden sie bald eines Besseren belehrt sein. Streits und neue 2hn pit dem Einkommen der Arbeiter eine Familie ernähren, dann geben, der es etwa dieselbe Strede weiter trägt. Die Träger bleiben an den einzelnen Boſtſtationen und ruhen sich hier aus, bis sie bei forderungen find unvermeidlich, denn die Preise wachsen ja ven Tag der nächsten Bostbeförderung wieder ihren Schnellauf beginnen au Tag( chneller als die Löhne. müssen. Bei Nacht macht der Briefträger an einem fleinen Feuer Halt, an dem er sich wärmt und durch das er nächtliche Besucher Laufenbe von Familien haben schon seit Wochen teine Kartoffel fernhält. Löwen sind nämlich immer in der Umgegend, und der Eingeborene muß sich sehr vorsehen, wenn er feine wertvolle Last unversehrt der Ablösung übergeben will. Ungeduldig wartet alles auf die Bost, die diese raschen Läufer bringen. Man fann ihr Ein treffen faft auf die Minute voraus berechnen. Um 5 foll er tommen. An der tieinen Poststation steht eine dichte Schar mit der Uhr in der Hand. Noch nicht zu sehen? Jegt ist nur eine Minute vor 5." Hurra! Da ist er." Und atemlos ftürmt ein schwarzer Gefelle heran und wirft das Batet mit einem erleichterten Seufzer nieder. Schnell ist es aufgeschnürt, und nun beginnt die Berteilung. Kampf für feutsche Sifflichkeit. Das Mulle- ,, Abendblatt  " führt auf den drei Seiten feines redaktionellen Teiles einen erbitterten Kampf für teutsche Eitte, gegen Schlemmerei, Lurus und Nacktheit. Im Inseratenteil fiebt's anders aus. Da stoßen wir auf folgenden Das aus- und ungezogenfte Betstadtkabarett ist( wir laffen den Namen wen, da wir für das Institut teine Reflame machen wollen) Lola Bach und ihr Schönheitsballett. Lauf doch nicht immer na dt herum", Gastspiel des X- Theaters.

Tegt:

Borne mit Brunner, hinten mit Lola Bach, fo macht man das Geschäft! Tenn wir find überzeugt, daß in dieser Zu­sommenstellung das Bulle- Blatt die Bloche feiner moraltriefenden Deser vollkommen richtig getroffen hat.

Sünstler- Bälle. Das Birkus eft der Freien Segeffion findet am Donnerstag, den 23., der Feuerreiter Ball am fait nachisonnaber d. den 25., ftatt. Beide in den Räumen der Scala Lutherstr. 22/24. Die Kartenausgabe für das Birfus eft ift in der Galerie Möller, Botsdamer Strake 1340, für den Feuer­reiter Ball in der Kunst bandlung Blau, Spichern str. 7.

as crite private Filmunternehmen in Nukland. Der Mos. fauer Sowjet genebmigle die Gründung eines großen Filmunternehmens, an dem in erster Linie Privattapital beteiligt ist.

Die Kartoffel ist heute ein Lugusgericht.

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zahlreiche Mißftande vorge? ommen. ( hört! hört!) Die Reichsgetreidestelle hat daher auf meine Anord­mehr. Die Landwirte erflären natürlich, fie feien an der Burüd nung hin eine genaue Nachprüfung sämtlicher Kommunalverbände haltung der Rartoffeln völlig unbeteiligt, der Großhandel allein veranlaßt. Bon insgesamt 570 Kommunalverbänden find 333 einer frage bie Schuld. Jezt, wo bie Mieten geöffnet werden, fehen Borprüfung unterzogen worden. Bei 127 hat sich eine einwandfreie wir nicht, daß die Preise heruntergehen. Jest heißt es, die teuren Geschäftsgebarung herausgestellt, bei 209 jebech find Unregelmäßig Rartoffeln feien Saattartoffeln. Also Berlin   muß jest Gaat- feiten vorgefommen. Gegen die Beteiligten wird eingeschritten. fartoffeln effen für 3 bis 4 m. pro funb! Unter der 3wangs. Soweit möglich, wird der Schein lassiert oder, wenn schon geliefert wirtschaft war es doch noch beffer. Die gleichen Mikstände zeigen ist, eine entsprechende Geldleistung an das Reich verlangt. fich beim 3uder. Schokoladen- und Konfitürenfabriken zahlen Scheine von Landwirten auf betrügerische Weise erwerben natürlich jeden Breis und verteuern fo den Zuder schon auf 6,50 bis fein sollten, wird Etrofanzeige erstattet. Liegt bewußtes oder fahr­8,50 m. bas Pfund. Die Kinder der minderbemittelten Schichten, läffiges Handeln der Kommunalorgane por, dann wird der Kom die den Zucker so gut nötig haben wie die Kinder der Wohlhaben- munalverband haft bar gemacht. Es wurden dann die Mittel von ben, leiben unter der Brefitater. Die Stonfitürengeschäfte aber ver- 4,7 Milliarden an und für sich beanstandet, die äufe follen zu schworenen Freunde der Zwangswirtschaft.( Lachen rechts.) mehren sich mie die Liförstuben. ir find gemis teine einge- langfam vorgenommen worden und dadurch hohe Ausgaben verur Gte facht worden sein. Die Hercinholung des Maises war schwieria, dürften doch wissen, daß nicht wir es waren, die die 3wangswirt. als durch das Londoner   Ultimatum die Befchaffung der am 1. Auguft schaft eingeführt hoben. Das Reichsernährungsministerium, das die fälligen Milliorde notwendig wurde. Auch später mar die Devisen­3wangswirtschaft abgebaut hat, hat die verdammte Pflicht, fich an- lage nicht günstiger. So haben die bewilligten Mittel von über auftrengen, um Mittel und Wege zu finden, daß das Bolt zu Nah- 3 Milliarden nicht gereicht. Die durch die Zahlungsbedingungen des Londoner Ultimatums verursachte Mehrausgebe erfcheint jedoch er­rung und Brot tommt.( Lebh. fter Beifall bei den Soz.) Abg. Dr. Herh( U. Soz.): Weder die Versprechungen des Er- träglicher, menn man die Wirkung auf die Stärtung ber hei nährungsministeriums noch die der landwirtschaftlichen Organisa mischen Produktion und die damit verbundene Besserung tionen find erfüllt worden. enn over nicht bie Spur von irgendwelchem Berantwortlichkeits­Der Reichslandbund   zeigte foeben in der Ernährung sich vergegenwärtigt. Der Schweinebestand ist geffiegen, gefühl. Bochenlang wurde von dem großen Hilfswerk der Land- obwohl die Schlachtungen im vergangenen Jahre zugenommen wirtschaft geredet. Aber schließlich machte man die Steinerung der haben. So mar also die Maisaktion doch nicht ohne Erfolg. landwirtschaftlichen Probuftion abhängig von erpreferischen For­feine Torifvertränel( 3uruf rechts: Und feine Streits!) Gie( nach derungen. Man verlangte: Reine Umlage, fein Achtstund entag, rechts) find die Betten, bie sich über die Etreifs entrüsten dürfen; denn Sie billigen den Massen fein Recht auf menschenwürdige Eris ftenz zu und Sie waren es auch, die den Bersuch, gesetzgeberisch gegen die Mucherer und Schieber vorzugehen, vor einigen Wochen hier vereitelt haben. Die Regierung zeigt gegenüber ben be­

Abg. Blam( 3.): Die volkswirtschaftlichen Mahnahmen bes Das Umlageverfahren freilich ist volkswirtschaftlich unhaltbar. Ernährungsministers waren feineswegs von Mißerfolg benleitet. Die Erhöhung der Wohnungsbauabgabe wird in zweiter Lesung angenommen. Mittwoch 2 Uhr: Borlase über die Ablieferung von Ausfuhr­devisen, Reichsmietengeseh, Förderung des Wohnungsbaus, Haus­haltplan. Schluß gegen 7 Uhr.