Nr. 95 39.Jahrgang
Sonnabend, 25. Februar 1922
faserne mohnt, sondern eine vermutlich hochherrschaftliche Woh nung in Charlottenburg hat, nicht für Abhilfe sorgt, so muß die Behörde ihn dazu zwingen. Es wäre zu münschen, daß für solche Häuser eine 3 mang sverwaltung angeordnet werden könnte, deren Kosten selbstverständlich der Eigentümer zu tragen hätte.
Das weitere Staden der Rartoffelzufuhren hat uns veranlaßt, schließen! Die Folge ist, daß der Produzent gar nicht daran denkt, Eiken Berliner Kartoffelgroßhändler nach der Ursache dieser Tatsache su befragen. Die Antwort wendet sich gegen die Preisprüfungsstelle Kartoffeln auf den Markt zu bringen, sondern er rerfüttert die und schiebt die größte Schuld dem festgelegten Richtpreise zu. Daß Kartoffeln an das Vieh und verkauft lieber den Hafer an der wir diese Ansicht nicht feilen, wiffen unsere Leser. D. Red. Stelle, wo er mehr bekommt! Die Ansichten des Großhändlers dar- die in Berlin anwesenden Mitglieder des Vereins zur Förde Nach dem Empfang beim Oberbürgermeister versammelten sich Wie zu erwarten war, sieht die Händlerschaft den Anlaß für die über, wie wir wieder Kartoffeln bekommen, gehen also dahin, die hohen Preise in dem sogenannten„ Richtpreis", d. i. der Preis, den Richtpreise" wieder aufzuheben, ein Wunsch, den die niederländischen Gesellschaft( Berlin ) am Nachmittag rung der hollandkunde im Ausland und der Deutschder Produzent, der Bauer also, fordern darf. Mitte Dezember wurde Händler vom ersten Tag der Einrichtung der Richtpreise geäußert im Hörsaal der Aula der Universität, wo holländische Abgevon der Preisprüfungsstelle ein Richtpreis von 75-85 m. haben. Ferner soll das kaufende Publikum daran gehen, nur den ordnete und Industrielle über die politischen und wirtschaftlichen Tagesbedorf einzukaufen, meint der Händler. Nur dann würden Beziehungen der Niederlande zu Deutschland und den übrigen Staafür einen Zentner Kartoffeln festgefekt. Im Handel wir ein Sinten der Preise der Kartoffeln erleben. Wozu lezten ten sprachen. Prof. Dr. Schumacher begrüßte im Auftrage des tofteten Kartoffeln vor Festsetzung dieser Tage 95-100 m. der Endes zu bemerken wäre, daß die meisten Familien feit Wochen Rettors Prof. Nernst die Gäste und erinnerte in seiner Ansprache Zentner. Die erste Folge war, daß die Kartoffelzufuhr von seiten feinen einzigen Tagesbedarf haben decken können, weil an die regen wissenschaftlichen Beziehungen, die von jeher zwischen der Produzenten vollkommen eingestellt wurde. Der Bauer er es eben feine Kartoffein gab. deutschen und holländischen Universitäten bestanden haben, und sprach flärte einfach, daß er teine Kartoffeln mehr habe. die Hoffnung aus, daß das geistige Band zwischen den beiden StaaHier liegt nach der Meinung des Großhändlers der Schwerpunkt ten in Zukunft noch fester werden möge als bisher Darauf be der gegenwärtigen Kartoffelnot! Die Richtpreise müßten aufgehoben grüßte der Borsigende der Bereinigung Bon Neederland in den werden, dann werde auch die Kartoffel wieder auf dem Markt erPremde", Abg. de Kanter( Dordrecht ), die Erschienenen und gab. scheinen. der Hoffnung Ausdruck, daß Holland die Weltfrisis bald überwinden und mit seinen Nachbarstaaten, insbesondere mit Deutschland , wieder die alten guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen auf 5. C. Dreselhuys( Gravenhage) die internationale Lage Hol nehmen könne. In längerem Bortrag schilderte dann Abg. Dr. lands. derte Direktor A. Heldring( Amsterdam ) die holländische Indu In einem ebenso interessanten wie launigen Bortrag schilftrie vor, während und nach dem Kriege An die Vorträge schloß sich denn ein vom Abg. Dr. med. de Hartogh erläuterter Film an, der in anschaulicher Weise Hollands Küfte und das Hinterland, seine öffentlichen Einrichtungen und industriellen Anlagen zeigte,
Die Preisverderber.
Wo bleibt die Gesundheitsbehörde?
Was in einer Mietskaserne möglich ist. Viele Berliner Mietfasernen sind jetzt in einem Zustand, der jeder Beschreibung spottet. Störungen der Wasser- und Gaszufuhr Auf die Frage, warum die Startoffeln so entfeßlich teuer und wo bleiben Wochen und Monate hindurch bestehen, obwohl die Mieter durch die Preise so gestiegen find, meint der Händler, daß ein großer einen Anspruch auf schleunigste Beseitigung des Mangels haben. Teil der Schuld bei den Hotelwirten liege. Als die Kartoffeln knapper Schäden an Gebäudefronten, Treppenfluren und Wohnräumen und knapper wurden, fuhren Beauftragte der Hoteliers in Laftautos werden seit Jahren durchgeschleppt, ohne daß zur Ausbesserung zu den Bauern und man zahlte jeden Preis. Es ist selbstverständlich, etwas Ernstliches geschieht. In manchen Häusern kann man schon daß somit die Preise in die Höhe schnellten. Nur dem energischen Auftreten der Großhändler ist es zu banten, daß eine weitere Preis: beim Eintritt sofort sehen und auch riechen, wie sehr hier die steigerung verhindert wurde.( Na! na! D. Red.) Denn wenn die felbstverständlichsten Forderungen der Gesund Kartoffelnot aufhört, werden die Hotels nicht im geringsten daran beitspflege vernachlässigt werden.
Wenn aus Den denken, selbst ihren Bedarf vom Produzenten zu holen, und somit Straßen der Dreck nicht schnell genug weggeräumt werden kann, ist wieder der Bauer vom Großhändler abhängig geworden. Ein schwaßt die bürgerliche Bresse von Lotterwirtschaft des roten weiteres Moment fommt bei der Breistreiberei hinzu. Als per Magistrats". Jeder Mangel, den die durch den Krieg verursachte einiger Zeit in Hannever ein Höchstpreis van 45 M. für den Zentner Geldnot der Stadt uns aufzwingt, wird höhnend als ErrungenKartoffeln festgelegt wurde, war auch hier der Kartoffelmarkt wie ausgestorben. Die Anappheit wurde immer schärfer, und die Folge war, daß alles nach Ost- und Westpreußen und Pommern stürzte, 100 man hier gab es noch keine Richtpreise" Kartoffeln in Hülle und Fülle faufen fonnte. Erst als der Bucher einfegte, fiel es den zuständigen Stellen ein, auch hier dem Preis eine Grenze zu fegen. Zu spät, denn nun waren die Kartoffeln für„ d a s" Geld nicht mehr zu haben.
-
-
Nur Saatkartoffeln sind da".
-
schaft der neuen Zeit" bezeichnet und als neuer Beweis der allgemeinen Bermahrlojung und Verlotterung" hingestellt. Will einer die Berwahrlosung vieler Wohnhäuser und die wachsende An= häufung von Dred in manchen Mietfasernen ebenfalls auf das Schuldkonto der Revolution" setzen? Da haben bürgerliche Blätter mit einem Male die Entschuldigung, daß den Hauswirten die Kostenlast zu schwer sei.
Mitunter findet man so tolle Zustände, daß man fragen muß, warum hier nicht längst eine Behörde eingeschritten ist. Im Hause Wenn es feine Gßtartoffeln gibt, so hat man doch noch die Boechstraße 25 waren in den Frosttagen des Monats Januar Gelegenheit, Saattartoffeln zu faufen. Der Richtpreis" für die Wafferleitungen und die Klosettanlagen eingefroren und noch Cßkartoffeln war 85 M., aber der Produzent darf noch die Spesen heute warten die Mieter darauf, daß die Wasserzufuhr wieder her darauf schlagen, so daß er den Zentner jetzt schon mit ca. 100 m. trok der Richtpreises" berechnet. Bei„ Saatkartoffeln" hat der Bauer gestellt wird und die Klosetts wieder benutzbar werden. Seit nun das Recht, einen Zuschlag von 15-20 Broz. zu erheben. Nun muß einem vollen Monat sind sie genötigt, ihr Waffer von anders woher bis 120 m. für den Zentner zahlen. Dafür erhält er auch Seat Berjagen ist, oder aus einem fremden Hause, dessen Wirt begreif er, sagt der Großhändler, an den Bauern einen Breis von ca. 115 heranzuschleppen, entweder von einem Straßenbrunnen, der am fartoffeln. Es ist also nicht ersichtlich, warum die Preisprüfungs- licherweise fid) gegen die Mehrbelastung seines Wasserfontos wehrt. stelle einen Preis von 150 M. für angemessen hält sagt der Groß- Im zweiten Quergebäude sind ein paar der auf den Treppenfluren händler denn die Kartoffeln, die er som Broduzenten fauft, untergebrachten Klosetts tatsächlich bis zum Ueberlaufen foften jetzt schon 120 m. Dazu fommt nun die Fracht. Laut einer mit Menschentot gefüllt, der seit Wochen darin liegt merkwürdigen Bestimmung wird für einen gedeckten Baggon ein wenn wir die Treppe hinaufsteigen, schlägt uns der Gestant entExtrazuschlag von 10 Proz. feines Fassungsgehalts berechnet. Fast der Baggon 300 Zentner Kartoffeln, so muß für 330 3entner Fracht gegen und wir treten in eine verdächtige Jauche, die auf den Flur bezahlt werden. Da nun die Baggons höftens mit 260 hinausfließt und die Stufen hinunterrinnt. Manche Mieter müssen Zentner beladen werden, muß demnach für nicht vor- bei der Unbenutzbarkeit dieser Klosetts zu Notbehelfen greifen, die handene 70 Zentner, die gar nicht einmal da find, Fracht bezahlt werden. Diese Kosten werden auf die übrigen Kartoffeln aufgeschlagen und der Berbraucher hat das Bergnügen", auch hier seinen Teil zuzugeben. Und das will etwas heißen, denn der Zentner Kartoffeln toftet ca. 18-20 M. Fracht.
Wer ist denn nun der Sündenbock?
=
sich der Leser selber ausmalen möge. Spuren davon hat man oft auf dem Hofe sehen können, wo die benutzten Geschirre ausgeleert wurden. Vor vierzehn Tagen bereits waren zwei Mieter bei der Baupolizei, um dort diese Dinge zu schildern. Sie wurden an das zuständige Polizeibureau gewiesen, aber bis heute haben fie auf Beseitigung der geradezu unglaublichen Schweinerei vergeblich gewartet. Wenn in diesem Ueberall und nirgends ist er zu suchen, lautet die lakonische Ant Hause ein an Ruhr oder Inphus Erkrankter wohnte, so müßten sich mort des Großhändlers. Man stüßt sich immer wieder darauf, daß für die übrigen Hausbewohner die allerschwersten Gesund hie Richtpreise" es sind, die den Kartoffelmarkt so furchtbar geheitsgefahren ergeben. Seit langem fehlt übrigens auch die staltet haben. Niemals werden Kartoffeln, durch Festsetzung eines Breises billiger werben. Bei allen anderen wirtschaftlichen Produkten, Treppenbeleuchtung, diese sogar schon seit etwa sechs Monaten, so meint er, werden die Preise einigermaßen reguliert und nun will daß Zeitungsboten die Bestellung der Zeitungen verweigern wollen. man mit Gewalt(?) eins dieser wichtigen Produkte davon ausWenn der Eigentümer, der natürlich nicht selber in dieser MietSie ließ den Kopf sinken und horchte auf ihn, dann führte sie langsam ihre Hand an seinen Fuß, von dem er den beschmutzten Strumpf gezogen hatte, und berührte leise seine 3ehen. Sie befühlte wie Kinder, die spielen eine nach der anderen. Sie schob ihre Nägel in seine Nägel. Sie strich mit den Fingerspigen über seine Ferse und den ganzen Fuß. Dann rückte sie an ihn und zog feine beiden Füße in ihren Schoß und faltete die Hände darüber.
4]
Sch?" fagte er und wurde ein wenig rot. Rein." " D," fagte sie und rüdte näher an ihn, ich fenne euch Studenten wohl. Ihr habt immer eine, die ihr eure Flamme nennt. Meistens ist es die Tochter eurer Hauswirtin."
" Nein. Ich nicht," sagte er ernst und einfach wie ein fleines Mädchen.
blicken.
Möchtest du eine haben?" fragte sie nach einigen Augen
Sei doch still," sagte er, Das ist das für dummes Beug?" Gie lagen bebe und sehen über fish. Die Gonne fam yer ander hereaf. Beberal strae der blaue Himmel, an bem feine weiße Wolfe hing, durch die Zweige.
Aus dem ganzen breiten ipfel um fie quirlte und strömte ein betäubender Duft. Der Baum hatte den ganzen vollen Wassertrunt mit allen Burzelfafern in sich gefogen und über Nacht ein ganzes grünes Sommerwunder aus gebreitet. Eine einsame Biene flog und furrte, und dazu ftiegen die Bögel in Scharen in die goldene Luft und lärmten mit tausend Schnäbeln, flogen weg und tamen wieder, flogen weg und blieben. Es mollte ein Lag werden voll Glüd und Sonnenjubel.
Aber den beiden fant trok der Gonne ihr Mut und ihre Zuversicht schon ein wenig. Sie warteten und horchten. Aber schon fing ihr Warten an, teine Freude mehr zu enthalten und machte ihre Herzen Klopfen.-
" Du," begann er, eine gibt es doch, die mir lieber ist als die anderen."
Sie hielt den Atem an. 3st sie schön?" fam es fast un hörbar von ihren Lippen.
Er nichte mit dem Kopf.
"
Das hat sie für Haare?"
Blonde, goldene," sagte er.
Und ich habe braune, dunkle," sagte se.-
Sie schwiegen und sahen in den Himmel. Sie machten die Augen zu, und ihr Atem wurde laut und regelmäßig. Sie hob den Kopf und sah nach ihm, Schläfst du?" fragte sie. Rein, ich träume nur," fagte er h
-
-
Ohne die Augen zu öffnen, legte er seine Hände auf die ihren. Hast du Hunger?" fragte er nach einer Weile. " Ja du, gib noch etwas zu essen her."
" Ich habe nichts mehr, arme Grete."
Sie lachte, holte den fleinen Kamm, den sie in ihrer Tasche trug, heraus, und ordnete ihm das schlafperdrückte Haar. Die Gonne stand im Mittag.
Die beiden waren stiu. Immer mehr begann nur noch tommt bas eine Gefühl in ihnen zu zittern: Die Angst Better? 3ft ein Boot zu sehen? Ist teine Stimme, fein Auderschlag zu hören?
Go faßen sie eine Stunde nach der anderen. Er hatte feine Uhr aufs Ungefähre gestellt. Aber er sah nicht danach, wenn sie ihn bat, um nicht über das Jagen der Stunden bei aller Langfamfeit zu erschrecken.-
-www
" Du," sagte sie, mein linfes Bein ist eingeschlafen." Sie zog sich die Strümpfe ab, die der Schmutz gefteift hatte, und bewegte das hängende Bein wie einen Bendel hin und her. Dann hielt sie den nackten Fuß bis über die Knöchel ins Wasser. Nun will ich zusehn, wie's an meinem Bein in die Höhe steigt," sagte fie.
Er antwortete nicht, troch auf seinem Aft bis ans Ende, daß er ins Wasser hing, und hielt Umschau. Er setzte die hände an den Mund und rief über das Wasser hin, das bis an die flimmernden Berge hin eine einzige blizende Fläche bildete langgedehnte Rufe, steigend, von unten nach oben, wie die Rufe der Schiffer auf dem Rhein . Und jedesmal wartete er eine Weile und horchte. Aber alles blieb still, und immer wieder sah er und immer wieder rief er.
Somm zu mir," sagte sie, ich fürchte mich allein." Und er fehrte langsam zu ihr zurüd. Wieder saßen sie und warteten.
Sie stellte ihren Fuß auf seinen. Sie betrachteten den Mädchenfuß und den Jünglingsfuß und wunderten sich über die Andersartung.
Hast du Hunger?" fragte er wieder,
-
Der russische Aktenraub.
Das nationalistisch- kommunistische Potpourri. Die Verhandlung in dem Prozeß wegen des Aftenraubes bei dem russischen Oberst von Freyberg wurde gestern vor dem Schmurgericht des Landgerichts 1II wieder aufgenommen; es ergaben sich aber im Anfang gleich wieder neue Echwierigkeiten. Die Zahl der den Geschworenen vorzulegenden Schuldfragen ist inzwischen auf 112 angewachsen. Rechtsanwalt Theodor Liebknecht stellte die Notwendigkeit weiterer Zeugenvernehmungen über die Persönlichkeit des Obersten v. Frenberg in Aussicht, ebenso erklärte der Angeklagte Braun, daß er den gestrigen freien Tag dazu benutt habe, um weiteres Material dafür zu sammeln, daß v. Freytag tats sächlich ein polnischer Agent gewesen sei. Der Angeklagte wieder. holte nochmals seine Behauptung, daß er im Auftrage eines Ange hörigen der rechtsstehenden Parteien gehandelt habe, um die politischen Machinationen des v. Frenberg festzustellen.
In der Aussprache über die Ladung weiterer Zeugen verzichteschmorener erklärte darauf, daß es doch erwünscht sei, in dieser ten die Rechtsanwälte Dr. Ostar Cohn, Siegfried Weinberg und Liebknecht auf die Stellung neuer Anträge. Ein Ge Angelegenheit möglichst restlose Aufklärungen zu erhalten. hielt der Borsigende dem Angeklagten Braun vor, daß er bei seiner erften polizeilichen Bernehmung laut Protokoll nichts davon gefagt habe, daß er von einer nationalgefinn ten Bersönlichkeit zur Beschaffung der Papiere des v. Frenberg bestimmt worden sei, sondern daß er damals angegeben, er habe als Mitglied der Kommunistischen Partei gehandelt. Angefl. Braun behauptete demgegenüber, daß er vor seiner protokollarischen Vers nehmung in einem privaten Gespräch dem Kriminalfommiffar Scherler die ganzen Zusammenhänge erzählt und auch mitgeteilt habe, daß sein Auftraggeber ein Vertrauensmann nationalgesinnter Kreise sei, daß er nur zum Schein mitten Kommunisten in Berbindung getreten sei, um dort manches zu er fahren. Der Kommissar habe sich dann entfernt und das Protofoll sei von dessen Assistenten aufgenommen, in diesem aber nichts von seinen Angaben über seinen Auftraggeber, den er nicht nennen wolle, vermerkt worden. Der Vorsitzende hielt gegenüber dieser Behauptung die weitere Bernehmung des Kommissars Scherler und Endes doch eine Fälschung des Protokolls behauptet zu bes protokollierent en Beamten für durchaus notwendig, da lepten werden scheine. Nach längerer Beratung verkündete Landgerichtsdirektor Dr. Brecht den Beschluß des Gerichts dahin: die Sache wird vertagt. Zur neuen Behandlung sollen noch geladen
,, Nein. Gar feinen."
" Doch. Ich höre deinen Magen bis hierher." Er nahm ihre Hände in feine. Du arme Grete," sagte er, fomm auf meinen Schoß."
Ein Lachen und ein Schämen ging über ihre braunen Augen, die ein wenig tief in den Badenknochen lagen, wie oft bei den rheinischen Mädchen. Er zog sie an sich, sie tat die Arme um seinen Hals und legte den Kopf an seine Schulter. Wie schön das ist," sagte sie leise.
"
Er schwieg.
Sie faßen lange und träumten und redeten nicht. Schon fant die Sonne hinter ihnen. Aber die Wärme und der Duft um sie nahmen immer noch zu.-
Sie hatte die Augen geschlossen. Und er sah vor sich in das grüne Gezweig und lauschte nicht mehr und wartete. nicht mehr. Eine Traurigkeit sant langsam auf beide nieber. Wir müssen sterben," sagte jie mit einem Male. Er lachte nicht, er jah fie nicht an und war still Biöglich trug es der Bind ganz von fern wie den Schall eines Rapellenglöckchen zu ihnen. Beide waren wie erstarrt. Sie hielten den Atem an und lauschten mit offenem Mund. Es war eine fremde Glocke, die sie nie gehört hatten. Er bog die Zweige auseinander, als ob er's fehen wollte. Er schüttelte den Wipfel über sich, um das Bogelgeschrei verstummen zu machen. Aber sie hörten nichts mehr.
Ein Zittern mar in beide gekommen. Reines sprach. Die Bögel über ihnen lärmten mehr als je. Sie jubelten noch einmal auf, ehe fiefchlafen gingen.
oben
Hein fuchte mit den Augen in dem Wipfel über sich. ,, Was willst du?" fragte sie.
"
Nach oben will ich und Umschau halten."
-
Weißt du du solltest eine Fahne machen und sie hoch an die Spige steden."
Er stimmte ihr bei und Metterte hinauf.
Sie sah ihm zu. Die Bögel flogen scharenweise auf und freischten und umflatterten den Baum.
Er fletterte höher, die rote Sonne schlug auf ihn, der dünne Stamm beugte fich wie eine Weide und schaufelte mit ihm im Winde. Er machte seine Augen flein und schützte sie mit der Hand gegen die blendende Lichtüberfülle der im Horizont stehenden Sonne und blickte wie ein Adler nach allen Seiten. Aber nichts war zu sehen, als immer nur der Waldrand mit dem Kirchturm und der niedere Rüden der Berge.
_ Fortjehung folgt.)