Der verurteilte Zoringhoven.
Ein interessanter Beleidigungsprozeß hat jüngst vor der Straffanmer Breslau seinen Abschluß gefunden. Der aus Rußland ein gewanderte Universitätsprofessor Dr. v. Freytag.2oring hoven hatte sich wegen Beleidigung des Lehrers und Kreisdepu tierten Lindheimer aus Guhrau zu verantworten, den er in einem Artikel der deutschnationalen„ Schlesischen Tagespoft" wiederholt höhnend als Eli Ranalgeruch" bezeichnet hatte. Bom Breslauer Schöffengericht war Herr v. Freytag- Loringhoven des wegen zu 600 Mart Geldstrafe verurteilt worden, wobei das Gericht als straferschwerend ansah, daß einmal der Beleidigte fich in jeder Weise der Achtung seiner Mitbürger erfreute, zum anderen daß gerade ein Universitätsprofeffor als Jugendbildner die Pflicht habe, sich wie ein anständiger Mensch auszudrücken. Gegen dieses Urteil hatte v. Freytag- Loringhoven Berufung eingelegt und verlangte seine Freisprechung, weil der Artikel eine politische Satire in geradezu klassischer Form(!)" gewesen set. Vor dem Landgericht Breslau führte der Bertreter des Privat flägers aus, daß der Angeklagte, dessen Wirken unsere innere Einig feit untergrabe, zu den land fremden Elementen aus dem Often gehöre, die in Deutschland nur Schaden anrichteten.
Durch diese legte Bemerkung fühlte sich Herr v. FreytagBoringhoven anscheinend ganz besonders arg betroffen. Er entgegnete erregt, daß er ein Baltensprößling sei. Die Balten hätten seit 700 Jahren die deutsche Kultur im Auslande hochgehalten. Im Anschluß hieran hielt er eine kleine Vorlesung über das Wesen des Schlüsselromans. Schließlich endete er mit der Behauptung, das deutsche Judentum trage, wenn nicht die ganze, so doch einen erheblichen Teil der Schuld an dem unglüdlichen Kriegsausgang.
Zu diesen Bemerkungen des Herrn v. Freytag- Loringhoven ist zu sagen: Von den deutschen Juden haben, wie erst eine jüngst von uns wiedergegebene Statistik beweist, mehr als 80 000( b. h. faft ein Fünftel der Gesamtzahl) im deutschen Heere an der Front gestanden und über 12 000 den Tod auf dem Schlachtfelde erlitten. Die Deutschbalten dagegen haben im russischen Heere gegen Deutschland gefämpft, einen großen Prozentsaz der Offiziere und Heerführer geliefert( Rennentamp usw.) und zur Tötung tausender deutscher Soldaten beigetragen. Wir machen ihnen daraus leinen Vorwurf. Aber man möge daraus ermeffen, mit welchem moralischen Recht Herr v. Freytag- Loringhoven als Deutschbalte die Juden für den unglücklichen Kriegsausgang verantwort
lich machen darf!
Die Straftammer in Breslau verwarf die Berufung des Angeklagten, so daß es bei seiner Berurteilung verbleibt.
Entlarvte Verleumder.
Beweisaufnahme im Kahn- Prozeß.
In dem Beleidigungsprozeß des Vizekanzlers Bauer, des Ministers a. D. Wiffell und des Reichstagsabgeordneten och gegen die„ Deutsche Zeitung" wurde heute die Beweisaufnahme fortgefeßt. Reichstagsabg. Otto Wels , Borsitzender der SPD. , lehnt es entschieden ab, daß der Abschluß des Kahn- Bertrages in irgendeinem Zusammenhange, weder direkt noch indirekt, mit der SPD. oder mit den drei Nebenklägern stehe. Es sei ganz ausgeschloffen, daß die letzteren aus unlauterer Motiven den Vertrag gedect" haben. Die gegenteiligen Behauptungen seien Berleumdungen. In der SPD. fönnte niemand in einem Ehrenamt bleiben. der in irgendeiner Weise mit einer privaten oder Aktiengesellschaft in Berbindung steht.
Jede Berbindung von Polifit und Geschäft sei in der Partei ausgefchloffen. Weder die Partei noch irgendeine ebentaffe ber Bartel habe von Kahn oder durch irgendeinen Ranal auch nur einen Pfennig erhalten. Ebenso habe die Bartei weder direkt noch indirekt von Stlarz Geld bekommen. Er habe Georg Stlarz und auch Leon Stlarz, der Prokurist bei Schweizer u. Oppler war, gelegentlich fennen gelernt, fei
zu töten. Alle Beteuerungen, daß ble Angaben ber Grau aus ben Fingern gesogen seien, um sich für den begangenen Ehebruch zu eine beden, nutten nichts. Herr B. mußte in Gegenwart von zwei beOriental- Universität" geben, die es allen denen, die Sehnsucht nach waffneten Sipoleuten feine Taschen leeren, auch 6500 Mt., die zur einem Profefforen und Doktorentitel haben, leicht macht. Die Deckung der Umsatzsteuer bestimmt waren, abgeben. Dann ging's Filiale Berlin " des fräftigen Unternehmens hatte 1919 in Begleitung eines Kriminalwachtmeisters und zweier Sipoleute nebenbei ein Bureau für den Vertrieb von Südamerikanischen Kon- mittels Droschte nach der Polizeiwache in der Reichsdruckerei, wo fulaten errichtet. Die Art des Vertriebes vollzog sich meist folgender- B. ohne Essen und Trinken sieben Stunden blieb, bis er um 6 Uhr maßen. abends von zwei Irrenwärtern nach der Irrenanstalt Herzberge
Die weiße Wefte( soll heißen: der gute Ruf) eines neuen abgeholt wurde. Man hatte ihm nur noch erlaubt, mit ein paar Millionärs hatte einige Fettflede bekommen. Er hielt Umschau nach Zeilen feinen Rechtsanwalt zu benachrichtigen. Die Irrenärzte ereinem Reinigungsmittel. Ein Ronfultitel würde es tun. Ein fannten sehr bald den„ Attenschutt", tonnten aber nach den geltenden Ronful ist ein einwandfreier Mann. Der deutsche Leiter der Bestimmungen die Entlassung zunächst nicht bewirken. Die EheOriental", der sich bescheiden Exzellenz nennt, hielt zu derfelben frau lebte während dieser Zeit mit ihrem Liebhaber in Saus und Zeit Umschau nach jemand mit Reinigungssehnsucht und schwerem Braus, und als die Entleffung des B. endlich am 21. Januar 1921 Geldbeutel. Man sucht und findet sich; eine Einladung in die Billa erfolgte, war ihm ein ungeheurer Schaden entstanden. im tiefen Westen erfolgt. Die Erzellenz bewundert den Besitz. Hier mußte nun der Aran", Hilfsschlepper der Oriental", einspringen. Dem Aran gehören alle großen Männer an. 3wed ist die Förderung der Mitglieder zur Gottähnlichkeit, wenn nicht darüber hinaus. Vom Leiter des Aran traf aus einem südlichen Badeort prompt ein Brief ein, daß ein Konsulat leichter und schneller dem Besizer eines Titels, etwa Marquis oder Baron, verliehen werden würde. Eine Preisliste der Titel lag bei.
Dann trat Exzellenz mit einem ,, streng vertraulichen" Brief aus dem Auswärtigen Amt in Tegucigalpa , La Paz oder sonstwo in Erscheinung: Der Herr Präsident der Republik habe die Ernennung genehmigt. Das ,, derecho "( 3oll, Tage) belaufe sich auf 1000 Dollar Gold, wovon die Hälfte sofort, die zweite bei der Installation zu entrichten sei. Und richtig, der Gimpel ging auf den Leim und zahlte
40 000 Mart an.
Nach Monaten wurde die Exzellenz wiederholt interpelliert, war aber immer verreist, bis man sich eines Abends in einer Diele traf. Ja, die Sache hat sich leider nicht machen lassen; bedaure sehr! Na denn mal raus mit meinen 40 000 mt. ,, Bedaure, bin jetzt nicht in der Lage."-Dann werde ich flagen." Ohne Beweis? Sollten Sie wirklich so naiv sein?" Der Konful" mußte sich wohl oder übel mit seiner Wefte, wie fte war, abfinden.
Die kommenden Tariferhöhungen. Wie uns mitgeteilt wird, wird der Berliner Stadtverordnetenversammlung demnächst eine Dedungsvorlage zugehen, in der eine erneute Erhöhung der bisherigen Tarife der städtischen Werte und Betriebe gefordert wird. Die Straßenbahnfahrt soll, wie bereits gemeldet, 3 M. fosten, während die neuen Preise für Gas, Wasser und elettrischen Strom noch nicht bekannt find. Es scheint aber nicht zweifelhaft zu sein, daß fie ungefähr in dem gleichen Maße wie der Straßenbahntarif erhöht werden, mit Ausnahme vielleicht bei den Elektrizitätswerten, die die Kohlenpreiserhöhungen auf Grund einer Bertragsklausel sofort auf die ftromverbrauchende Industrie abwälzen fönnen, so daß lediglich für den Lichtstrom, der ein Siebentel der täglich erzeugten Strommengen darstellt, eine entsprechende niedrigere Tariferhöhung eintreten muß. An den zuständigen Stellen begründet man die Notwendigkeit dieser Maßnahmen mit dem Hinweis auf die enorme Steigerung der Kohlenpreise, die noch im September vorigen Jahres 300 m. pro Tonne betrugen, während sie sich jetzt auf etwa 800 M. und demnächst wahrscheinlich auf 1000 m. pro Tonne belaufen. Dement sprechend und vielleicht noch mehr sind alle Materialpreise in die Höhe gegangen, die heute etwa das Dreifache der im Frühjahr vorigen Jahres gezahlten Preise betragen.
Sie haben etwas....
Wo bleiben nun die seit einem halben Jahrhundert verfprochenen Garantien gegen unberechtigte Internierung und Entmündigung? Wer bezahlt den Schaden? Polizei und Kreisarzt hätten vor der Internierung ernstlich nachprüfen müssen, ob die phantastischen Angaben der Ehefrau auf Wahrheit beruhen, bevor sie sich einen so schweren Eingriff in die persönliche Freiheit eines Menschen erlaubten.
Der Ausbrecher in der Dampfwolte.
Einen nicht alltäglichen Fluchtversuch machte ein Mann, der feine Person zwei Jahre lang in Dunkel zu hüllen verstand, bis es ieht der hiesigen Kriminalpolizei gelang, ihn zu entfarven. Er befand sich zuletzt unter dem Namen Artist Kurt Hartenstein in Haft und behauptete, weder seine Eltern noch seinen Geburtsort zu fennen, Walde gefunden und mitgenommen. Mit dem Zirkus habe er die da er ein Findelfind sei. Ein Wanderzirkus habe ihn bei Graz im ganze Welt bereift. Während die Kriminalpolizei das Treiben des Berhafteten aufzuffären versuchte, wäre er beinahe aus dem Polizeigewahrsam entwichen. Es gelang aber noch im letzten Augenblic ihn festzuhalten. Auch in Charlottenburg war dem Artisten" be reits ein Fluchtverfuch mißlungen. Hier faß er eine Zeit lang im Amtsgerichtsgefängnis. Als er Belegenheit fand, an die Dampfheizung heranzukommen, ma chte er die Hähne auf und fegte das ganze Gebäude unter Dampf. Diesen Zustand wollte er benutzen, um mit anderen Gefangenen zu entfliehen. Man benachrichtigte jedoch das Ueberfallfommando der Schuhpolizei und fo wurde die Massenflucht verhindert. Die Kriminalpolizei hat letzt festgestellt, daß der angebliche Artist Hartenstein in Wirklichkeit ein Zeichner Kurt Weiß aus Magdeburg ist. Der Verhaftete gibt das nunmehr auch zu. Unter diefem richtigen Namen wurde er im April 1920 in Darmstadt zu 4% Jahren Gefängnis verurteilt. Dort gelang ihm die Flucht. Die Verurteilung veranlaßte ihn jedoch, feinen Namen und seine Eltern zu vergessen und unter den Namen Hartenstein und Reinide seine Diebereien fortzusetzen.
1 Monat.
Was ist Wohnungswucher?
Frage, wo noch die Angemessenheit der Preise zu erblicken Bei den bisherigen Prozessen wegen Wohnungswuchers war die Frage, wo noch die Angemessenheit der Preise zu erblicken oder wo bereits Bucher anzunehmen sei, faft immer offen. Das Reichsgericht hat erst neuerlich eine Entscheidung gefällt, die bei einem interessanten Rechtsstreit angezogen wurde, der gestern vor dem Schöffengericht in Charlottenburg zum Austrag gelangte. wollte in das Eden- Hotel übersiedeln. Er fand dort jedoch keinen Ein Fabrikbefizer Felge, der im Hotel Adlon gewohnt hatte, Blag und wurde vom Portier an eine Frau Gutinan gewiesen, die eine Benfion im Westen unterhält. Der Fabritbefizer wohnte bort 6 Tage, ohne sich mit der Wohnungsinhaberin vorher über den Preis verständigt zu haben Bor der Abreise überreichte die PensionsReaffionäre Splitterrichter in der Bezirksversammlung. befizerin dem Fabrikanten die Rechnung und verlangte für die Be Im großen Stadtverordnetensaal tagte Mittwoch die Bezirts- 150 m. pro Tag Der Gast zahlte und erstattete gegen die Pensionsnuzung des Zimmers Frühstück und Beleuchtung einen Preis von berjammlung Berlin- Mitte , die von dem 2. Borsitzenden inhaberin Strafantrag. Der Amtsanwalt erblickte in der Preis. Gen. Riefe geleitet wurde. Die erste lebhafte Auseinanderlegung bemessung durch die Beschuldigte Bucher im Sinne des§ 302 St.G.B. ergab sich im Anschluß an den Bericht über die Einbürgerungs- und beantragte gegen fie eine Gefängnisstrafe von gesuche, die zuglenmäßig einen recht erheblichen Umfang ange nommen haben. Nach langweiligen Geschäftsordnungsdebatten stritt Der Verteidiger führte dagegen aus, daß unter Notlage im Sinne man sich um die Frage, ob die grundsägliche Auseinander des strafrechtlichen Bucherbegriffes nicht eine Berlegenheit, fegung öffentlich erfolgen solle. Das Ergebnis war, daß fich fondern eine wirtschaftliche Bedrängnis verstanden bie nächste Sigung nunmehr grundsäglich in öffentlicher und werden müsse. Es genüge deshalb nicht, wie das Reichsgericht in einer im einzelnen in geheimer Sizung nochmals mit dieser Ange- neuerlichen Entscheidung zum Wohnungswucher dargelegt habe, daß Wohnungsnot nach den örtlichen Verhältnissen festgestellt werde. BorDann tam die Anfrage der deutsch nationalen Partei betreffend das Verhalten der zwei tommunistischen auslegung sei vielmehr, daß der Bewucherte auch nach seinen personStadträte Bösel und Christ bei einem Trintgelage. nicht imftande gewesen sei. Da der Fabrikbefizer jedoch im Hotel lichen und Vermögensverhältnissen zur Beschaffung anderen Wohnung Der Bürgermeister gab die Erklärung ab, daß er fofort eine Unter Adlon und im Eden- hotel gemohnt habe oder wohnen wollte, müßten suchung eingeleitet habe und die Angelegenheit hren auf nehme. feine Vermögensverhältnisse derartia qute sein, daß man von einer Damit fant die Angelegenheit aber nicht ihr Ende. Eine zweistündige wirtschaftlichen Notlage bei ihm nicht sprechen könne. Der Verteidiger Debatte entwickelte sich, die auf das Niveau einer Volksversammlung beantragte deshalb die Freisprechung der Pensionsinhaberin. Das herabsant und offenbar die Freunde auf der Tribüne zufriedenstellen Gericht schloß sich den Beweisgründen des Verteidigers an und sprach follte. Von unserer Seite sprache Genosse Loevy fachlich kurz mit die Angeklagte frei einigen humoristischen Noten. Er betonte, daß er das Berhalten der Stadträte gewiß nicht verteidigen wolle, aber eine starte uebertreibung darin fähe, daß man nun aus dem Schwips zweie: Be amten eine solche Attion machen wolle. Das Trinken sei doch gerade bei den Deutschen in allen Formen mehr gefeiert worden als bei irgendeinem anderen Bolt. Der deutschnationale Antrag hereute offenbar nichts anderes als einen Sturm gegen das Bezirksam t. Unabhängige und Kommunisten suchten vor allem mit ihren Ausführungen agitatorische Swede zu verfolgen, mit einigen Entgleisungen, die hätten unterbleiben können.
aber nie in irgendeine Berbindung mit ihnen getreten. Zeuge Georg Stlarz weiß, wie er befundet, von der ganzen Geschichte nichts. Er sei nicht Sozius von Schweitzer u. Oppler, fein Bruder Leon sei Inhaber jener Firma. Er habe weder indirett noch direkt der Sozialdemokratischen Partei Zuwendungen gemacht- Auf Vorhalt des Nebenklägers Vizekanzlers Bauer bestätigte der Beuge, daß seinerzeit das Regiment Reichstag " mit der Sozialdemo- legenheit befassen wird. tratie nichts zu tun hatte.
Es besteht
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Zeuge Dr. Weinlig, Generaldirektor der„ Deutschen Werte": teinerlei Zusammenhang zwischen der Sozialdemokratie und dem teinerlei Zusammenhang zwischen der Sozialdemokratie und dem Kahn- Bertrag, ebenso absolut kein Zusammenhang mit den 3 Nebentlägern. Der Vertrag ist abgeschlossen worden, ohne daß einer der Herren das geringste davon mußte. Auf Borhalt des Nebenflägers Wissell erklärt Zeuge Dr. Weinling, daß die Deutschen Werke, die eine Aktiengesellschaft wie jede andere feien, fich dem Kahn erst genähert haben, nachdem sie an der Diskontogesellschaft auf Kahn aufmerksam gemacht worden waren und die Auskünfte über biefen ergaben, daß Kahn über eine große Finanzkraft und große taufmännische Organisation verfügt. Er habe sich auch durchaus vornehm bei Abschluß und Abänderung des Vertrags bezüglich einzelner Bunkte benommen. Sein Preisangebot war durchaus angemessen und aberstieg andere Angebote. Zeuge Rahn, jeßt 31 Jahre alt, hat, wie zur Sprache fam, fich schon im Alter von 21 Jahren als Großlaufmann betätigt. Er stehe mit der Sozialdemokratie in feinerlei Verbindung. Den Zeugen Stlarz habe er früher nie gesehen.
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Der Angriff, den der Lofalang." gegen uleren Benoffen Riese richtet, indem er in bezug auf die erwähnten Entgleisungen von einer ermunternden Duldung" spricht, die Genosse Riese den Schimpfereien ter Kommunisten habe zuteil werden lassen, ist volltommen ungerechtfertigt.
Die Rache einer Frau.
Das Thema Frauenrache ist wieder um einen neuen Fall bereichert worden, der auch aufs neue beweift, wie leicht heute noch pathologische Naturen dieser Art selbst behördliche Unterstützung zu erlangen wissen. Von unterrichteter Seite wird uns die Angelegenheit folgendermaßen dargestellt:
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Was alles gestohlen wird! In neuester Zeit vergreifen sich die Metalldiebe, die sich bisher besonders an den Leitungsdraht der Telegraphen- und Telephonanlagen und an Grabeinfassungen auf den Friedhöfen heranmachten, jeht auch schon an den Schienen. anlagen der Straßenbahn, von denen sie fupferne Stoßstangen stehlen. Das Allerneueste aber ist der Diebstahl an Bullybedeln, über die bereits mehrere Meldungen vorliegen. Diese neue Spezialität" ist nach mehr als einer Richtung gemeinschädlich; sie kann harmlose Fußgänger leicht in die Gefahr bringen, in die Deffnungen hinabzustürzen, besonders in dunklen Stadtvierteln.
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Mehr Förderung des Wanderns wird gefordert! Der Vorstand des Bundes entschiedener Schulreformer richtet an alle Lehrer, Eltern und Jugendverbände die Aufforderung, sich mit ihm in dem Bemühen zu vereinigen, die Aufrechterhaltung und Ausdehnung des Jugend. und Urlaubswanderns dadurch zu ermöglichen, daß die Eisenbahnbehörden veranlaßt werden, für Jugendwanderungen in einem bestimmten Turnus und für Wanderfahrten während des jährlichen Berufsurlaubs starte Fahrpreisermäßigungen zuzugestehen. Der Botand ruft auch die Behörden der Landschaften und Städte und gemeinnüßigen Gesellschaften auf, für die fich ausweisenden ErholungsUnterkunfts- und Speisegelegenheiten einzurichten. wanderer noch über die bereits bestehenden hinaus ausreichende
Wetter für morgen.
Nationalistischer Klimbim. Wie wir einem uns übersandten Brogramm entnehmen, veranstaltet der Verband nationalgesinnter Soldaten" am Donnerstagabend einmal wieder Fahnenweihe". Das Programm, Verzeihung, die Festfolge weist 20 Nummern auf, eine immer patriotischer" als die andere. Besonders schön macht fich: 7 Uhr Einzug der Fahnen", 7.30 2ntunft Sr. Exzellenz General der Infanterie a. d. Ligmann"( menn er nun aber schon früher da ist?), 8.15 Fahnenweihe durch Herrn und dann tommt ein breifterniger Hinweis, wie man ihn auf Theaterzetteln sieht, wenn ein berühmter Schauspieler als Gast auftritt. Der Drei- Ein Berliner Maschinenagent B. überraschte eines Tages seine stern leitet uns auf den am Schluß der Seite fettgedruckten Namen Frau bei einem zärtlichen Beisammensein mit einem Friseurgehilfen. Pfarrer Korth vom Lazarus- Kranken- und Diakonissenhaus, Die Folge war die Trennung der Ehegatten. Bier Wochen später der solche schauspielerische Reflame offenbar nicht als unvereinbar mit seinem geistlichen Beruf empfindet. Wir finden es allerdings wurde B. gebeten, nach dem Polizeibezirksamt in der Allegandrinenunvereinbar, daß ein Mann, der sein Amt angeblich für alle aus- ftraße zu kommen, um mit einem höheren Beamten des Wohnungs- fehr unbeständig, mit wiederholten Regen- oder Graupelschauern und frischen Berlin und Umgegend. Etwas fühler, vielfach heiter, aber noch übt, sich in dieser Weise als extremer Rechtsnationalist hervortut. amtes sich über die Abgabe von Räumlichkeiten zu besprechen. Herr westlichen Binden. Begnadigung. Der Reichspräsident hat dem Redakteur B. ging natürlich hin, wurde dem höheren Beamten vorgestellt und Mittwoch, Königsberg ( USP), den noch nicht verbüßten Teil fegte ruhig und sachlich auseinander, warum er teine Räume abDammbruch eines Stauweihers. Der im Gebiet des Belchen der ihm wegen Beleidigung des Reichspräsidenten auferlegten geben tönne. Das Gespräch fam dann auch auf die Fabrikations- liegende Nonnenmattweiher ist, wie aus Freiburg i. Br. gemeldet wird, Freiheitsstrafe erlassen. artikel B.s und auch auf die explosiven Fliegerpfeile, gestern infolge des starten Wasserdrucks übergetreten und hat seine ein Patent, das im Jahre 1916 in Adlershof dem damaligen stell- Dämme zerbrochen. Ungeheure Waffermengen bedrohen das Elektrizivertretenden Kriegsminister vorgeführt wurde. Auf die Frage, ob tätswert Heunberg, das bisher aber noch gehalten werden konnte. B. noch solche Pfeile im Besitz habe, erwiderte er, daß er mit seinem Das Dorf Bürchau hat schweren Schaden gelitten, ebenso das SägeMonteur einige Pfeile als Wohnungsschuß an seiner Wohnungstür werf bei Bürchau . Große Mengen Baumstämme wurden zu Tal anbringen wolle. Es tönne aber von einer so geringer Bahl und geführt. Zahlreiche Brücken und Stege wurden zerstört. Verluste aus geringer Höhe nur eine Knallwirtung, also Hausalarm, erzielt an Menschenleben sind bisher nicht bekannt geworden. werden. mit 400 000 Mart durchgebrannt ist ein junger Beamter bes Jetzt entpuppte sich der höhere Wohnungsbeamte" als ein Werkes Erfurt der Deutschen Werte A.-G. Der Beamte sollte die Kreisarzt und erklärte, B. sei nicht normal, da er nach den Angaben Summe von der Bank abheben und hat diese Gelegenheit benutzt, feiner Frau die Absicht habe, fie mit den explosiven Fliegerpfeilen l'um fich mit dem Gelde aus dem Staube au machen.
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Aus der Ausschluß- Partei. Die Bentrale der RBD. hat dem von dem Bezirksausschus Südbayern beschlossenen Ausschluß des Landtagsabg. Graf und weiterer zwei Funktionäre nicht zugestimmt. Dagegen ist Graf als Leiter der Neuen Zeitung" ausgefchieden. Panama nordamerikanisch. Der Bertrag, der die Banamafrage endgültig regelt, wurde von der amerikanischen wie von der tolum bischen Regierung ratifiziert. Die Vereinigten Staaten zahlen Rolumbien eine Entschädigung von 25 Millionen Dollar für die Abtretung Banamas.
Der Dollar ftand heute mittag 233.