Bayerischer Landesparteitag.
ztelstrebender Energie. Was er in der schwersten Zeit feines beteiligt gewefen find, merden tem natürlichen Antrieb ihrer vor-! Landes für den Sieg der von ihm geführten Mächtekoalition nehmen Gesinnung(? Red.) entsprechend, den Wunsch hegen, geleistet hat, muß auch der geschlagene Gegner mit Bewunde- meinem Beispiel zu folgen und gleichzeitig mit mir in Leipzig zu Augsburg , 5 März.( Eigener Drahtbericht.) Am Sonnabend rung anerkennen. erscheinen. Sie alle bitte ich dringend, hiervon Abstand zu nehmen und Sonntag fand hier der Landesparteitag der Bayerischen Das waren die beiden Lloyd Georges, der vom Frieden und mir als politischem Haupt des Märzunternehmens in diesem Sozialdemokratie statt dem Genosse Ehrhard Auer präsidierte. Den und der vom Krieg. Der erste ist uns nah und sympathisch, Falle den Vortritt zu lassen. Aus ähnlichen Gründen, wie sie jetzt franken Genoffen von Vollmar und Segih wurden Begrüßungen der zweite fern, aber doch tlar verständlich. Aber unsicher für mein Vorgehen maßgebend sind, können sie fich später gesandt. Hierauf sprach Genesse Hermann Müller vom Parteischwankt das Charakterbild des dritten Lloyd George , des immer noch stellen, falls sie dies tann noch für geboten vorstand über die Reichspolitik und über den Zwang zur Koalition. Lloyd George der Nachkriegszeit. Dieser dritte Lloyd George erachten. Ihre Interessen werden von mir in Leipzig , ohne ihrer Die Partei würde der Koalitionspolitik gern den Rüden kehren, aber ist der erste, der sich vergebens vom zweiten zu befreien ver- etwaigen fünftigen Stellungnahme irgendwie vorzugreifen, als das würde den außen und innenpolitischen Zusam sucht. wären es meine eigenen, wahrgenommen werden. menbruch nach sich ziehen, und um die Situation zu retten, würde Es flafft jetzt ein Gegensatzwischen Wort und die Partei dann alsbald wieder auf den Weg der Koalitionspolitik ( gez.) Wolfgang Kapp , Tat. Das Wort spricht wie vor 1914 vom wahren Frieden, königlich preußischer Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat. rische Landespolitik, Genössin Teni fülf über die Frau und die gedrängt werden Es sprach dann Genosse Timm über die banevon Bölkerfreiheit und Verständigung, von wirtschaftlicher Solidarität der Nationen, von hohen sozialen Aufgaben. Aber Ueber die Echtheit des Schreibens fonnten wir bisher Politik. Es wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, die der so redet, hat das Dokument von Versailles unterzeichnet etwas Bestimmtes nicht erfahren. Auf telephonische Anfrage auf den schweren Druck der Teuerungswelle hinweist. Gerade und handelt als Verbündeter des englischen Konservativismus in Dresden wurde uns von zuverlässiger Seite bestätigt, daß Bayern drohten infolge des ungewöhnlichen Fremdenzuftroms in und des französischen nationalen Blocks. Seitdem sehen wir der Brief tatsächlich in den fonservativen" Dresdener den nächsten Monaten tatastrophale Verhältnisse auf dem Gebiete ihn, den Birtuosen wohlgezielter Stöße, vor fremden Fäusten Nachrichten" zum Abdrud gelangt ist. Woher ihn diese haben, der Beltsernährung. Es wird daher von der bayerischen Regierung ängstlich zurückweichen. Selbst vor den eleganten Händchen ist unbekannt. Unflar und daher etwas auffällig bleibt zu gefordert: Schärfste Ueberwachung des Lebensmittelhandels, BeaufPoincarés, neulich in Boulogne. nächst, warum sich Kapp gerade an dieses Dresdener Blatt mit fichtigung der Fremdenbetriebe, Verbilligung der Lebensseinem Schreiben gewandt hat. Im Reichsjustizmini mittel für Minderbemittelte, rüdsichtsloses Einschreiten gegen sterium war bis zur Stunde von einem Angebot Kapps, Wucher. Von der Reichsregierung: Beibehaltung der noch bestehensich selbst zu stellen, noch nichts bekannt. Doch wäre immerhin den Refte der öffentlichen Getreidebewirtschaftung und Ausschaltung möglich, daß das Reichsgericht von einem etwa eingelaufenen des verteuernden Zwischenhandels. Schreiben Kapps noch nicht Mitteilung gemacht hat. Im Bureau des Rechtsanwalts Grünspach, des Verteidigers des Herrn v. Jagow, wußte man gleichfalls von der Sache nichts. Will man aber nicht annehmen, daß irgendwelche Freunde des Herrn v. Jagow aus Verdruß darüber, daß Jagow allein das Unternehmen ausbaden muß, während Kapp sich in Sicherheit gebracht hat, durch eine Mystifikation einen moralischen Druck auf Kapp haben ausüben wollen, so wird man das Schreiben als echt ansehen müssen. Ein Eingehen auf seinen Inhalt behalten wir uns für de nZeitpunkt vor, wo die Echtheit bzw. Unechtheit festgestellt ist.
Mit ungeheurer Schnelligkeit ändert sich das Bild der äußeren wie der inneren Politik. Alte Gegnerschaften, durch gemeinsame Not jahrelang niedergehalten, sind wiedererwacht, Entente und Burgfriedens- Koalition werden immer mehr zu alten Schläuchen, die der neue Wein zu sprengen droht. Die Arbeiterpartei marschiert die letzten Gemeindewahlen im stets tonservativen London sind kein Gegenbeweis -am entgegengesezten Ende regt sich wieder der alte Toryismus, der einst Lloyd George als seinen Todfeind haßte, wie
feinen vor ihm.
Die Krise ist ein Symptom großer Beränderungen, Lloyd George ist nicht mehr in seinem Element. Koalitionen, äußere und innere, zum Kampf zusammenzufchweißen, darin ist er Meister, fie als Selbstzwed zu erhalten, liegt ihm nicht, denn er ist von Natur das Gegenteil von konservativ. Und so wird ihn die Welt vielleicht noch einmal als einen Mann wiedersehen, der im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamfeit steht, weil er, den Blick auf ein großes Ziel gerichtet, ent= schlossen handelt.
Kapp stellt sich?
"
Eine Justiztabelle.
In der W. a. M." macht Janaz Wrobel folgende interessante Tabelle fiber das Wirken der Justiz auf: Angeklagte Vergehen
Strafe
strafe
Der flüchtige Hochverräter Kapp hat den„ Dresdener Nach- Junter v. Raehne leberfall auf ein harmlofes 10 000 m. Geldrichten", einem in Dresden erscheinenden rechtsgerichteten Organ, folgenden Brief geschrieben:
Heinrich Berth,
Otto
Jungermann Oberamtmann Oberamtmann Frick, ehem. tischen Polizei Leiter der bahe
Reichswehr
und Standtle
Reiseautomobil. Drei Gewehr fugeln Streichen nachts ein Hohen zollerndenkmal rot an. Dummerjungenstreich
Bezeichnet Redakteure eines 11SB.- Blattes als„ Schweinetriebsrat: Geht ihnen doch an hunde". Aeußerung zum Be
die Kehle!"
Geben die legte Bitte eines tigen den Vater des toten Kameraben über die Gründe des Selbstmordes seines Sohnes Dingen einen Mörder, um einen lönnen, aus dem Wege zuräumen
Verwandten, den sie beerben
Beide je 2 Jahre Gefängnis
200 M. Geldstrafe
43 Lage Gefängnis
3 Wochen Arrest
2 Jahre Gefängnis
V. d. Goltz droht mit Revolution!
Der radaupatriotische Verband nationalgefinnter Soldaten" hatte am Sonntag im Kriegervereinshaus eine Protestversammlung zur Auslieferungsfrage veranstaltet. Wir würden über diese Veranstaltung, in der man durch pöbelhaftes Geschimpfe auf alle NichtRechtsradikalen die- dod) angeblich von den„ Batrioten" gewünschte- Einheitsfront gegen die Auslieferung nach Kräften zu er stör en suchte, schweigend hinweggehen, wenn nicht der Haupt
redner, der ehemalige General Graf v. d. Go 13, fich folgende Ausführungen geleistet hätte:
Die deutsche Regierung und die Welt sollen wissen, daß 50 000 nationalgefinnte Soldaten, daß die guten Leute der Schuhpolizei und der Reichswehr im Bunde find( Beifall), daß feine Schergen fich finden werden, der Entente deutsche Männer zuzuführen. Keine Regierung fann sich dazu bereitfinden, Deutsche auszuliefern. Läte sie es doch, so wäre es teine deutsche Regierung, sondern eine feindliche und somit wäre ein Auflehnen gegen fie berechtigt.( Stürmischer Beifall.)
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Die Mitteilung, daß die guten Leute" der Reichswehr , in der der Verband nationalgesinnter Soldaten" angeblich verboten ist, mit diesen unter einer Decke stecken, sollte Herrn Geßler intereffieren, die Aufforderung zur Auslehnung gegen die Regierung aber den Staatsanwalt.
Inferaten- und Versicherungssteuer.
Jin Reichstagssteuerausschuß wurde am Montag ein Antrag angenommen, im§ 27 des Inferatensteuergesezes vierteljährliche Berechnungen festzusetzen und dieser Bestimmung rüdwirkende Kraft für 1921 zu geben. Der Ausschuß wandte sich dann dem Versicherungssteuergejez zu. Gemäß einem Zentrumsantrage wurden die Bersicherungen von Vieh aus fleinen Biehhaltungen steuerfrei gelassen, wenn die Versicherungssumme nicht 25 000 M. übersteigt und wenn die Versicherung bei einem Bersicherungsverein auf Gegenseitigkeit vorgenommen ist. Sm§ 20 wurde die Abänderung getroffen, daß Versicherungen, für die das Entgelt in der Zeit vom 1. Januar 1922 bis zum Infrafttreten dieses Gesetzes für einen Zeitraum von mehr als einem Jahre bezahlt worden ist, diesem Gesetz unterliegen, soweit sich das Entgelt auf den Zeitraum von mehr als einem Jahre bezieht. Im übrigen blieb es bei den Beschlüssen erster Lesung.
Mit der Bitte um Veröffentlichung dieser Buschrift teile ich der verehrlichen Schriftleitung ergebenst mit, daß ich heute dem Reichsgericht meine Bereitwilligkeit erklärt habe, mich unter Chiffung einer Sicherheit von hunderttausend Mark gegen Gewährung freien Geleits und Verschonung von der Untersuchungshaft zu stellen. Grundsäglich stehe ich nach wie vor auf dem Standpunkt, daß eine Regierung, die den Besitz der Macht lediglich einem tatsächlich begangenen Hoch- und Landesverrat verdankt, weder das Recht hat, über Landesverrat zu Gericht zu figen, noch irgendwelchen Anspruch soldaten Fischer Sterbenden weiter; benachrichdarauf erheben darf, daß ein durch sie des Hochperrats Bezichtigter Recht bei ihr fuche. Obwohl mir eine Ausfertigung ter gegen Regierungspräsident v. Jagom ergangenen Reichsgerichtsentscheidung vom 21. Dezember 1921 noch nicht vorgelegen hat, entnehme ich nadoch dem mir inzwischen darüber bekanntgewordenen Inhalt, daß ein Fehlspruch des Gerichts vorliegt. Herr v. Jagow ist nach meiner Ueberzeugung mit Unrecht zu langjähriger Freiheitsstrafe verurteilt. Die gegen ihn ergangene Entscheidung ist endgültig. Die gegen ihn ergangene Entscheidung ist endgültig. Da mir aber aus derselben Beranlassung die gleiche Handlung zur Last gelegt wird, wie die, terentwegen Herr v. Jagow verurteilt worden ist, so übt ein neues, England behält die Todesstrafe bei. Im Unterhause begründete gegen mich durchgeführtes Verfahren tatsächlich dieselbe Rechts- Die Tabelle ist sehr anschaulich, aber bei weitem nicht voll. Abg. Major Lowther den Antrag, ein Gesek betr. die Abschaffung mirfung aus, als fände eine Revision des Jagow- ständig. Man könnte z. B. hinzufügen, daß deutsch nationale der Todesstrafe in Großbritannien dem Haufe demnächst vorzuProzesses statt. Ehre und Gewissen gebieten mir daher, für Jünglinge für das Herabreißen der roten Fahne vor dem Parteitags- legen, in höchst eindrucksvoller Weise. Die Abstimmung ergab den Berurteilten einzutreten. Demgegenüber haben alle grundfäß- lofal in Görlig 150 m. Geldstrafe erhielten, dagegen jedoch die Ablehnung mit 234 gegen 86( Arbeiter-) Stimmen. lichen Erwägungen, die mich bisher von einer Selbststellung abge- sozialistische Arbeiter für das Herabreißen einer schwarzweißroten Graf Sforza hat das Amt des italienischen Botschafters in Paris halten haben, zu schweigen. General Freiherr v. Lüttwiß und die Fahne am Parteilokal der Deutschen Volkspartei drei Monate angetreten. Die geplanten Ententefonferenzen sollen noch weiter anderen im Ausland befindlichen Herren, die am Märzunternehmen Gefängnis. hinausgeschoben werden.
In der Theaterkanzlei.
Von Paul Gutmann.
Der Dramaturg sikt beharrlich an seinem Schreibtisch, auf bem das Manuskript des jungen Autors liegt.( Der junge Autor ist fünfundvierzig Jahre alt).
Dramaturg: Sie sehen, mein Lieber, ich habe Ihr Manustript nicht vergessen. Ich habe es sogar gelesen. Wiffen Sie, was das heißt? Zwanzig Eingänge am Tag. Siebentausend im Jahr! Dichter: Sie machen mich glücklich. Dann werden Sie wohl auch bemerkt haben.
Dramaturg: Gewiß, Ihr Stück ist geistreich, hat gut durch gebildete Charaktere, ein nicht alltägliches Problem, wirklich literarisches Niveau.
Der gedungene Mörder Hat den Ausdrud, Klassenjustiz" gebraucht.
11 Jahre Gefängnis
3 Jahre Gefängn.
5 Monate Gefängnis
Dichter: Mein Stück hat im zweiten Aft eine sehr pitante
Szene.
Dramaturg( lachend): Das ist gar nichts. Die Erotik muß fnüppelhageldick fein. Die Kritik wird bei Ihnen höchstens schreiben: ,, Ein Stüd mit einem feinen finnlichen Einschlag."
Dichter: Das wäre ja glänzend. Dramaturg: Das wäre das lezte. Entrüstet muß sie sein, toben, daß etwas Derartiges felbst heutzutage möglich ist. Wenn Sie solche Kritiken befäßen, wäre ihr Erfolg gemacht. Dichter( zieht einen Revolver aus der Tasche und erschießt
sich.)
Direttor( ftürzt herein): Was ist? Tot? Telephonieren Sie's fofort an alle Zeitungen. Das Stück wird in vierzehn Tagen aufgeführt.
Ernst- Haeckel- Saal. Das vor drei Jahren in den Zelten 10 begründete Institut für Segualwissenschaft" eröffnete am Sonntag vor geladenen Gästen einen neuen Vortragsraum, der der Menschenfunde dienen foll, den Ernst- Haeckel- Saal". Aus vier Gründen " Ernst- Häckel- Saal" führte der Leiter des Instituts Dr. Magnus Hirschfeld aus. Erstens aus allgemeinem Grunde, weil er im Sinne des großen Gelehrten geleitet werden soll, der als erster die Ansicht ihrem Nußen zu betreiben sei, zweitens aus besonderem, weil Haeckel cussprach, daß alle Wissenschaft nur um der Menschen Willen zu die Bedeutung der Serualwissenschaft für die Menschheit aufgezeigt hat, drittens aus persönlichen; Haedels Wohlwollen und Menschenfreundlichkeit sollen hier vorbildlich sein und viertens aus örtlichen ( Berlin als Wirkungsstätte Haedels). Bei der großen Bedeutung, die das Institut für die feruelle Aufklärung aller Boltstlaffen einnimmt, insbesondere durch die darin geübte Berufs- und Eheberatung, burch sein Streben nach Schaffung einer Sexualpädagogik und durch das hohe Ziel der Ausrottung der venerischen Krankheiten als Boltsfrankheit, muß die Eröffnung des neuen Vortragsraumes, der die Vorträge weiteren Streifen zugänglich machen wird, begrüßt werden.
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Dichter( mit hernorquellenden Augen): Ach, wie bin ich Konzert des Meineteichen Männerchors. P. A. Joseph, der dankbar, solchen Beurteiler in Ihnen gefunden zu haben.. in der Hochschule mit seinem Meineteschen Männerchor fonzertierte, ift Dramaturg( fortfahrend): Aus allen diesen Gründen ist ohne Zweifel ein tüchtiger, sehr strebsamer Musiker. Mehr als einmal Der„ vaterländische" Theaterdirektor. Der Neue Weg", die Ihr Stück für die Bühne total ungeeignet. habe ich ihm das öffentlich freudig bezeugt. Wenn er als Begleiter amtliche Zeitung der Deutschen Bühnengenossenschaft, macht bekannt, am Flügel fizzt, bemerkt man in der Untermalung da und dort daß der Leiter der Potsdamer vaterländischen Schauspiele Ulrich Dichter( erbleichend): Ach! geniale Funken. Als Dirigent ift er ebenfalls von nicht alltäglicher Haupt auf die schwere Bannliste gesezt worden ist. Haupt hat, Dramaturg: Beistreiche Stücke lassen die Menge eiskalt. Begabung. Aber augenblicklich scheint er nicht ganz auf dem rich ohne im Besitz einer Spielerlaubnis zu sein, unter großen BerHaben Sie nichts anderes, total Blödsinniges? tigen Wege zu sein. In den stärkeren Registern läßt Joseph oft seine fprechungen eine Schar von Künstlern auf Jahresvertrag engagiert. Dichter( zieht rasch ein Manuskript aus der Rocktasche): Hier. Sängerschar etwas zu anhaltend forcieren, auch arbeitet er bei ge- Den Schauspielern wurde von ihm erklärt, daß er mit seinen vaterDramaturg: Zehn Personen? Ausgeschlossen. Wir wissen Anschwellungen und Dehnungen gar zu gern nach alten, Gott ländischen Stücken in diesem Sommer das nationale Empfinden des brauchen Stücke mit drei, höchstens vier Personen. Der Direktor jei Dant überwundenen Männerchormethoden. Die feine Gesangs deutschen Boltes endlich wieder wecken wolle. Die nationalen Geldmuß heutzutage rechnen. Er muß sein Personal ausnüßen, muß hinstellen. Der Erfolg war aber doch ein großer. Zum Verwundern aber ein, und nun sind die Künstler brotlos geworden. Haupt, der fultur eines Rüdel möchte ich Joseph als nachzuahmendes Beispiel geber, darunter viele Potsdamer, stellten die Zahlungen an Haupt einen Leil davon gastieren lassen, sogar in den fleinsten Restern. groß auch bei den eigenen Rompofitionen des augenscheinlich sehr ein Feind jeglicher Organisation ist, hat die Schauspieler in keiner Ich will Ihnen etwas erzählen. Ich hatte unlängst ein Manuskript beliebten Dirigenten. Unter den beiden Cellokompositionen, welche Krantenfaffe noch Reichsversicherung angemeldet. An gesetzliche Bor wie das Ihre auf meinem Schreibtisch liegen. Natürlich hatte ich's 2. Liebermann u. a. hervorragend spielte, muß allerdings ein schriften hat er sich nicht im geringsten gefehrt. Dessen ungeachtet nicht gelesen. Kommt da irgendein Direktor aus der Provinz zu sehr interessant aufgebautes Nocturno als ehrenvolle Ausnahme lebte er in Botsdam monatelang in erstklassigen Hotels auf großem mir zu Besuch, sagt, er brauche unbedingt sofort ein Stück. Er sieht gelten. Um so weniger fann ich mich nach nunmehr mehrmaligem Fuß. Alles zur Hebung des nationalen Empfindens! das Manuskript, schlägt's auf und ruft begeistert aus:„ Ich nehme Hören mit seinen Liedern befreunden, die allerdings der ſtimmbedas Stück." Ich, erschrocken, antworte: Aber sie haben's ja nicht ziemlich gequält herunterfang. Die felige Erinnerung eines die gabte, aber feineswegs fertige Bassist Albert Jablonsty gelesen. Der Autor ist unbekannt. Vielleicht ist's ein großer Mist. Abendglocken läutenden Mönches an feine einzige Liebe, die drama„ Wenn schon", erwidert mir der Direktor. ,, Was geht das mich an. tisch spannende Heldentat eines Loffen, das hohe Lied von der Mutter Das Stück hat nur drei Rollen, noch dazu Frauenrollen. Berrückt liebe, fie find alle so zerflüftet, unpoetisch, griesprämig vertont, daß genug. Ueberlassen Sie's mir. Ich werde was draus machen." man sich über manche bedeutende, kunstfertige Einzelheit fast ärgert, Dichter: Der glückliche Autor. Wie heißt er? die das Ganze nicht retten fann. Ein energischer Künftier wie Dramaturg: Soll ich mir etwa den Namen merken? Das P. A. Joseph wird hoffentlich nicht lange in diesem Irrgarten ist ja eben der Irrtum, daß die Autoren meinen, das Publikum frage selbstbeschaulich lustwandeln. H. M. nach einem Namen. Was bleibt, frage ich Sie, bei der Menge Ein ruffisches Zentralinstitut für Arbeitsforschung.„ Jswestija" haften? Etwa der Name? Die Leistung? Einzig das Ungewöhn vom 15. Februar berichten: In Rukland arbeitet eine ganze Reihe fiche. Zun Eie etwas ungewöhnliches, ermorden Sie Ihre von Institutionen, die sich mit dem Studium der Frage der ArbeitsSchwiegermutter, laufen Sie nur mit einer Badehose bekleidet über rationalisierung befassen. Alle diese verschiedenen Institute wurden den Leipziger Blaz, umarmen Sie ein Pferd, tun Sie irgend etwas dem Zentralinstitut für Arbeitswesen unterstellt. Beim ZentralAufreizendes, mein Lieber. Sie müssen die Menge von Ihrer Un- institut find vier Laboratorien eingerichtet, ein psychotechnisches, eines zum Studium der Arbeitsbewegungen, ein phyfitotechnisches, sowie gewöhnlichkeit überzeugen. Daß Sie ein feingebildeter, abgeklärter ein pädagogisches. Das Zentralinstitut hat auch eine Fabrit geEuropäer sind, intereffiert feine Katze, pachtet, wo die Methoden praktisch verwirklicht werden,
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nischen Frauenklubs in Philadelphia hat einen neuen treuzzug" Das Frauenrecht des Ausgehabends. Der Bund der amerifa begonnen, um seinen Mitgliedern ein wichtiges, bisher noch nicht in feiner Bedeutung erkanntes Frauenrecht zu erobern. Die Bersihente des Bundes, Mrs. Henry S. Barter, erklärt in einem Aufruf, daß die Hausfrau das Recht für sich in Anspruch nehmen müsse, bisweilen einen Abend allein auszugehen. Dieses ja eigentlich so selbstverständliche Recht set aber von den Männern bisher noch nicht anerkannt. Der durchschnittliche Ehemann", erklärt die streit. bare Dame, findet gar nichts dabei, wenn er einen oder gar mehrere Abende in der Woche allein ausgeht. Die Frau aber foll zu Hause figen bei den Kindern und beim Kochherd. Aber was dem einen recht ist, ist dem andern billig. Auch die Frau muß ihren Abend in der Woche haben, en tem sie sich auf eigene Faust amüsiert, und die Hausfrauen haben wirklich genug Merger in ihrem Haushalt und besonders mit ihren Männern, daß sie wohl fordern dürfen, auch ein paar freie Abente für ihr Vergnügen zu ver wenden,"