Nr. 111 39. Jahrgang
„ Zum Teufel ist der Spiritus."
Beilage des Vorwärts
Dienstag, 7. März 1922
Das Fahrgeld des Steuerzahlers.
Die Direktion der Berliner Straßenbahn übersendet uns eine für 1921 angefertigte Zusammenstellung der mehrfach geänderten Tarife aller im Gebiet der neuen Stadtgemeinde Berlin betriebenen Straßenbahnen. Die Angaben sind wichtig für Steuerzahler, die bei ihrer Einkommenserklärung die Aufwendungen für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte als Werbungskosten anrechnen wollen.
Art der
Fahrscheine
Die Berfehlungen eines ungefreuen Wächters. Große Spiritusdiebstähle bei der Firma D. Sandmann G. m. b. H. in, der Alexandrinenstraße, die eine Spiritusfabrik betreibt, führten gestern den Wächter Wladislaus Szymanski, der bei der Firma als Fabrikwächter angestellt war, die Arbeiter Kurt Riesel und Bittor Kowalski wegen schweren Diebstahls und den Kutscher Frig Stepputat sowie den Destillateur Friedrich Preuß wegen Hehlerei vor die Straffammer des Landgerichts I . Seit dem Frühjahr 1921 verschwanden nach und nach auf unerklärliche Weise aus den Lagerräumen der Fabrit größere Spiritusmengen, so daß die Firma in Anlehnung an das alte Lied sagen fonnte: 3um Teufel ist der Spiritus." Ein schließlich zu Hilfe ge= nommener Beobachtungsposten entdeckte eines Abends gegen 9 Uhr, daß der angeklagte Wächter auf einen Pfiff die Haustür öffnete und die Angeklagten Riesel und Kowalski hineinließ, die 5 Kannen und 2 Handtaschen bei sich hatten. Der Wächter schloß den beiden noch eine im hinteren Hofe befindliche Tür auf und begab sich dann wieder auf seinen Plaz. Als diese mit den gefüllten Kannen, die etwa 50 Liter Spiritus enthielten, zurückkehrten, wurden sie mitsamt dem ungetreuen Wächter festgenommen. Die Firma Sandmann beziffert ihren durch die wiederholten Diebstähle der= anlaßten Schaden auf ca. 400 000 M., während die Angeklagten Monatst. für 1 Linie behaupteten, daß der Gesamtwert sich auf höchstens 30 bis 40 000 Mart berechnen ließe. Der Staatsanwalt beantragte gegen Riesel 1½ Jahre Gefängnis, ebenso gegen Kowalski, dagegen gegen den pflichtvergessenen Wächter 2 Jahre 3ugthaus, gegen die beiden Hehler je 2 Jahre Zuchthaus. Das Gericht verurteilte Riesel und Kowalsti zu je 6 Monaten, den Wächtere zu 1 Jahr Gefängnis, die Hehler zu 6 bzw. 3 Monaten Gefängnis.
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Einzelfahrschein.
Umsteigefahrschein
Sammelfarten.
ab 1. 1. 21
I
8 Fahrt. 11Fahrt. 5 Fahrt. 10Fahrt.
I
1
| ab 1.2 21| ab 3. 3. 21 ab 1. 5. 21 ab 1. 12. 21 Bezeichnung der Bahngebiete
1
T
1
M.
902.
907.
907.
m.
907.
M.
907
M.
M.
M.
M.
907.
0,80
0,60 10,60 10,80 0,30
0,50
0,50
0,40 0,60 1,-
0,80
0,60
0,80
1,50
1,50
3 1,
-
0,80
0,60
1,50
3
1,-
5
4 1,50
1,4 1,50
3 1,-
3 1,50
2,50
4 2,50
10,-
6.
6,- 3,- 7,-
-
3,50
4,-
7,-
-
8 Fahrt.
7 Fahrt.
7 Fahrt. 7 Fahrt.
ab 1.3.
18, 30,- 30,- 24,- 40,- 50,-
36,-
90,-
75,-
48,
115,
165,-
145,-
210,-
-
60,- 225,
145,-
65, 665,- 65,-330,- 115,- 145,-
100,-
115,
165,-
145,-
210,-
: 15,-
30,-
70,- 88,-
2 Linien
3
M
B
alle
"
114,- 175,-
Monatst. für Wechsel
verkehr m. Linien der Berl. Straßenbahn.J
Schülermonatstarten.
12
"
-
-
1
40,-
50,- 40,-
| ། । །
I
50,- 35,- 50,- 130,
18, 18, 15, 15,- 9, 12, 12, 12, 14,-20,- 20,-20,-20,- 30,-
ab 6.2. 4,-
-
-
Sachen in Berlin zu Geld zu machen. Mitteilungen nimmt Kriminaltommissar Trettin im Polizeipräsidium entgegen.
Pelzmarder sind zurzeit wieder außerordentlich start an der Arbeit. Von Wohnungsfluren wurden in der letzten Zeit Herrenund Damenpelze im Gesamtwerte von rund 350 000 m. gestohlen; aus einem Bureau ein Herrengehpelz im Werte von 150 0000 m. und aus dem Wartezimmer einer Gesandtschaft ein Damenpelz von 70 000 m.
ab 7.3.
ab 2.5. ab 2.5
Heute, Dienstag, den 7. März:
6. Kreis. Die Kindergruppe fällt heute aus, die nächste am Dienstag, der 14. März. 86. Abt. Mariendorf . 7½ Uhr in der 2. Gemeindeschule, Königstraße, Funk tionärsigung. Bollzähliges Erscheinen aller Funktionäre ist notwendig. Morgen, Mittwoch, den 8. März:
Kampfansage der Rechten im Provinziallandtag. Arbeiterwochenfarten 7,50 für 6 Wochenfahrten 5,- In der 5. Sigung des Brandenburgischen Provinziallandtages 8,- 6,- 6,- 6,- 3,-5,- 4,- 4,- 6,- 10,-1 8,- 5,-1 8,- 15,- 12,- wurde der Bericht der Wahlprüfungsfommission von der Rechten Anmerkungen: 1) ab 15. 1. 21 Uebergangsscheine für 1.20. 2) für den durchgehenden Verkehr Spandau - Berlin . 3) im Binnenverkehr, auf den Strecken zum Vorstoß gegen die demokratisch- sozialistische der vorm. Copenider- Heiligenseer Straßenbahn erit ab 1.4.21.) über den Binnenverfehr hinaus. 5) im Verkehr mit der vorm. Cöpenicker Straßenbahn. 6) für die Linie Mehrheit genommen. Die Wahlprüfungskommission hatte unter Adlershof - Alt- Gltenide und sämtl. Linien der vorm. Cöpenicker Straßenbahn. 7) für die Linie Adlershof- Alt- Glienicke und eine andere Linie. der Berliner Straßenbahn. dem 19. Dezember 1921 den Antrag gegen eine Stimme angenommen, die Wahlen für gültig zu erklären. Nachträglich hat infolge der Wahlausfälle in Berlin usw. die Rechte Appetit beim Essen bekommen und ließ heute durch den Mund ihres Führers im Provinziallandtag v. Oppen einen Antrag einbringen, sämtliche Wahlen des Provinziallandtages für ungültig zu erklären. Die Linke, einschließlich der Demofraten, wandte sich lebhaft dagegen. Besonders wurde den Wahlfommissionsmitgliedern, die in der Kommiffion für die Gültigkeit maren, ihre 3 meiseelentheorie vorgeworfen. Auch einige Juristen im Landtag versuchten durch Seiltänzerei die Ungültigkeit der Wahl flarzumachen. Unsere Genossen Rausch, Riefert, Hähnchen, der Demokrat Bautsch und der Unabhängige Buhl wiefen einwandfrei nach, daß es sich hierbei nur um eine Agitation der Rechten, die guten Wind verspürt, handelt. Nach mehr als anderthalbstündiger lebhafter Debatte wurde dann infolge Beschlußunfähigkeit des Hauses die Sigung als geschlossen erklärt, da die Linke den Saal verlassen hatte. Damit ist die Kampfansage der Rechten deutlich geworden, und die Linke wird sich in Zukunft danach richten müffen.
Ein Museumsdiebstahl beschäftigt die hiesige Kriminalpolizei. Es handelt sich um einen Einbruch, der in der Nacht zum Sonnabend in Frankfurt a. d. Q. verübt wurde. Der unbekannte Täter erbeutete dort eine große Sammlung von Silber- und Goldmünzen und eine Sammlung von silbernen und goldenen Ringen aus dem 18.- 19. Jahrhundert. Man vermutet, daß der Einbrecher versuchen wird, die gestohlenen
12]
Die Sünde im Wasser.
Von Wilhelm Schmidfbonn.
Er gab feine Antwort und sch in die Tannen über sich. ,, Nimm mich mit dir," bat fie, ich habe über alles nach gedacht. Ich will zu Kindern gehen, oder an eine Schule gehen, oder in einem Laden hinter dem Tisch stehen nur laß mich nicht zu Hause bleiben!"
Sie sah ihn an, wie er stumm war. Sag doch Ja! Ich will ja dann alles tun, was du willst. O, Hein, sieh mal, dann fomme ich jeden Morgen und flopfe an deine Tür, und du tust mir auf, und ich mache die Fenster weit auf und lasse die Gonne herein und wiſche den Staub von den Stühlen und stelle deine Bücher in den Schrank und nähe dir deine Kleider Hein du!"
Er sagte nichts, er verzog feine Miene. Nur seine Brust atmete so. schnell, daß er es nicht verbergen fonnte.
" Oder alles, wie du willst," flehte sie weiter, ich will dich nur alle Sonntage sehen, ich will nur hin und wieder auf der Straße stehen und dich von fern mit deinen Freunden lachen sehen nur laß mich in einer Stadt, in einem Sonnenschein mit dir sein, laß mich nicht so über die Berge weit von dir leben. Sag, meshalb hast du mich nicht lieb? Weshalb millst dir nicht, daß ich mein Glück nehmen und haben soll? Sage mir, daß du mich lieb hast, dann will ich nichts mehr von dir." Er drehte den Kopf. Da arme Grete," sagte er. „ Ich weiß, daß du mich verachtest. Ich weiß, daß ich schlecht bin. Aber ich kann nicht anders sein."
Eine immer größere Traurigkeit kaum über ihn. Er stand auf.
Da stand sie vor ihm. Ihre Augen blikten, ihre Baden und ihre Stirn leuchteten, und ehe er sie hindern konnte, hing fie mit beiden Armen an seinem Hals, negten ihre Lippen und ihre lachenden Tränen sein ganes Gesicht. Du hast mich lieb, Hein, ich weiß es," jauchzte sie leise.
Aber da packte er ihre Schultern mit beiden Fäusten. Und als sie, sich windend vor Schmerz, die Arme von seinem Hals lofte, da schlug er fie. Mit der breiten Hand schlug er sie über Ohr und Backe.
Die Bade wurde dunkelrot und glühte, weit übers Ohr hin ging der flammende Kreis, und die andere war weißer als Wachs. Grete senkte den Kopf und ließ die Arme zu beiden Seiten herabhängen, wie das Sklavenmädchen, das ohne Zorn den Beitschenschlag seines Herrn mit den schmalen Schultern hinnimmt. Und mit einem Mal wurde auch ihre andere Bade rot, und die Stirn, und der Hals, vor Scham.
Hein ging. Er fiieg den Pfad hinauf und fehrte sich nicht um, immer weiter, bis er auf der Berghöhe stand und in das weite Land fah, in die sonnenzitternde Ebene, durch die der Rhein hinzog, breit und meiß wie Milch.
Mitgliederversammlungen in Groß- Berlin.
1. Abt. 7% Uhr in der Schulaula Auguftstr. 68. Thema: Eisenbahn- und Verkehrspolitit". Referent Louis Brunner , M. d. R. 2. Abt. 7 Uhr bei Ohngemach, Kommandantenſtr. 88.
Großfeuer in einer Cotomotiofabrit. Am Sonntagnachmittag brach in der bekannten Münchener Lokomotivfabrit 3. Abt. 7 Uhr im Gaal 1 des Gewerkschaftshauses, Engelufer 25, Bortrag mit Maffei ein Brand aus, dem ein 35 Meter langes und 18 Meter Lichtbildern des Genossen Berner, Regierungsbaumeister, über ,, Die Kunst der Alten". breites, für die Herstellung von Turbinenteilen benutztes Fabrik- 4. Abt. 7% Uhr bei Schwark, Blankenfeldestr. 10. Thema:„ ,, Die wirtschaftliche gebäude zum Opfer fiel. Die gesamte Inneneinrichtung mit Maschinen, Transmissionen, Werkzeug und Fertigfabrikaten wurde vernichtet. Der Schaden ist sehr groß. Die Entstehungsurfache des Brandes ist unbekannt.
Der Lebenskundeunterricht für die Bezirke Often und Nordcften findet heute wieder wie bisher in der Gemeindeschule Straßmannstaße 6 statt.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
111. Abt. Bohnsdorf . Mittwoch, den 8. März, 7% Uhr, öffentliche Bolksversammlung im Thema: Lotal Bill, Schulzendorfer Straße. ,, Reichspolitit, Streit und Sozialdemokratie". Ref. Heinrich Vierbücher.
Er atmete tief auf- oh, wie doch die Sonne schien! Wie alles flutete von Duft und Licht und an die Sinne schlug!"
Er stand und fah hinaus und sah nichts mehr vor Tränen in seinen Augen. Plößlich umklammerte er mit irren Händen einen dünnen Birkenstamm und warf die Stirn gegen das Holz und schrie laut: hör mich nicht! Ich habe dich lieb! wie ich dich lieb habe!"
"
Leife ging die Tür zu Heins Zimmer auf, und Grete schlich sich auf den Zehen herein.
Es war dunkel, und die zwei offenen Fenster schleuderten den Lärm der Straße in den tiefen, schmalen Raum.
Grete stand da und wagte nicht näher zu kommen. Nur ihr Gesicht und ihre beiden Hände schimmerten weiß. Dann 30g fie den Schlüssel daußen aus dem Schloß, legte ihn wieder unter die Matte und klinkte die Tür zu hinter sich.
3wei lange Schritte machte sie über den Holzboden hin bis zum Teppich, und erst auf dem weichen Tuch, das jeden jeden Schall in sich nahm, trat fie fester auf.
Sie stand am Tisch und sah sich um. Aber sie tonnte nur wenig erfennen, nur das, worauf die Lichtflecke von der Straße fielen: die Scheibe des langen Spiegels, eine Stuhllehne und die schwarze Fläche des Klaviers.
Sie legte den Strauß Rosen, der dick wie ein Mannstopf war, und dessen Duft schon aus allen Eden und Winkeln des Bimmers zu strömen schien, auf den Tisch, tastete nach dem Feuerzeug, horchte nach der Treppe hin und zündete die niedere Lampe an, die auf dem Schreibtisch stand.
Als sie den rosafarbenen Schirm wieder auffezte, war das ganze Zimmer in ein trauliches Rot getaucht, und ihre Hände, die den Schirm hielten, glühten.
Lage". Referent Rarl Little.
5. Abt. 7½ Uhr im Bürgerheim, Alte Schönhauser Str. 23/24. Thema:„, Streit 6. Abt. 7% Uhr in der Schulaula Ruppiner Sir. 48. Thema:„ Unsere Wirt
und Sozialismus". Referent Friz Heinrich.
fchaftspolitif". Referent Clemens Nörpel.
8. Abt. 7 Uhr im Nationalhof, Bülowstr. 37. Thema: Die politische Lage".. Referent Jakob Altmaier .
9. Abt. 7½ Uhr im Artushof, Perleberger Str. 26. Thema: Die Aufgaben und Bedeutung der Elternbeiratswahlen". Referentin Liesbeth Riedger. T 10. Abt. 71 Uhr im Zeichensaal der Gemeindeschule Alt- Moabit 23. Thema: Praktische Kommunalpolitit". Referent Stadtrat Koblenzer.
11. Abt. 7% Uhr bei Berger, Levegow-, Ecke Jogowstraße. Thema: Woh nungsfragen und das Reichsmietengefeg". Referent Franz Steinweg. 12. und 13. Abt. 7 Uhr in den Arminius - Festsälen, Bremer Str. 73. Thema: Die innere Sage". Referent Franz Krüger , M. d. 2.
15. Abt. 7 Uhr in der Schulaula Bernauer Str. 89/90. Thema: Internationale und Völkerbund". Referent Wolfgang Schwarz. 16. bt. 7% Uhr bei Krüger, Suffitenstr. 34. Sozialdemokratie". Referent Robert Breuer.
Thema: Außenpolitik und
17. Abt. 7 Uhr in der Schulaula Tegeler Str. 20. Thema: Die politische Lage". Referent Franz Saar.
das Bild ihrer Eltern in einem Kupferrahmen, und die vier Sie ging auf den Zehen zu seinem Schreibtisch. Da stand zufriedenen Augen strahlten Glück und Freude aus. Sie bes trachtete das Bild lange und legte dann mit flinken Händen, von denen sie die Handschuhe noch nicht abgezogen hatte, all die Bücher und Papiere in Ordnung, auf- und nebeneinander, Sie wischte mit dem Staubtuch über Tisch und Stuhllehnen: nun war sie seine Hausfrau, wie sie fich's so oft, lachend vor Glüd, geträumt.
Helios und Kintia, die beiden Märchenfinder aus verfunkenen Sie stellte sich vor die beiden Büsten an der Wand: Jahrtausenden. Sie betrachtete fie und neigte dann die beiden Köpfe einander zu, daß sie sich besser in die Augen sehen und der im Burpur der Möbel leuchtete, und legte fie der schönen glücklich sein fonnten. Sie nahm eine Rofe aus ihrem Strauß. Nymphe um die Schulter. Und eine schöne, große Rose hängte fie quer über das Bild der Eltern, damit ihre Augen ganz bes deckt waren, deren Blid ihr überall hin folgte.
Und dann ging sie dahin und dorthin und steckte da eine Rose an den Spiegel und legte dort eine auf das Wasser, das in der Schüssel stand. Wo ein leerer Platz war, da ließ sie Duft und Farbe aufspringen. Endlich sah sie sich um und be= trachtete ihr Wert. Wie mitten in einem blühenden Garten stand sie und fummte ein stilles, frohes Lied.
Plöglich hörte sie ihn kommen. Sie kannte seinen Schritt auf der Treppe. Ein schnelles Leuchten ging über ihr Gesicht, fie legte die Hand auf die schneller atmende Brust, sie sah nach allen Seiten und ging dann in die Ede, hinter die Tür, und da stand fie und wartete auf ihn.
Sie hörte ihn den Schlüssel unter der Matte nehmen, hörte ihn versuchen, die offene Tür damit zu öffnen. Dann drückte er auf die Klinke, und da war er.
Gie ging und schloß die Fenster und zog die Borhänge dicht zusammen: mit einem Mal war's ganz still im Zimmer, als ob ein Windstoß plöglich Wagen und Menschen draußen Er war verwundert und sah nach der Lampe hin, die eine verschluckt hätte. Dann drehte sie sich um und nahm das unbekannte Hand angezündet hatte. Er ging dahin und dortBimmer von vorn bis hinten ganz in ihre Augen auf. Sie hin und sah die Rosen überall, dann sah er das schmale wagte faum zu atmen, wie in der Kirche war ihr zu Mut. Mädchen im engen, schwarzen Kleid in der Ecke stehen, das die Sie fühlte, daß es Heins Zimmer war sie hätte es gefühlt, Arme zu beiden Seiten hängen ließ und ihn mit großen wenn sie es nicht gewußt hätte. Wie die Stühle standen, wie Augen, die sonderbar glänzten, ansah. die Bücher und Hefte lagen, wie die Säbel an der Wand hingen- aus allem sahen ihr seine breiten Hände und seine ehrlichen Augen entgegen.
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Er sprach kein Wort und zuckte mit feiner Muskel im Gesicht. Er ging zum Tisch und legte Stock und Hut hin. Sein es sah älter Geficht ward dabei vom Lichtschein getroffen aus, hatte zwei scharfe Falten um den Mund, und das Kinn war vorgeschoben und schien gewachsen.
Sie sah die rote Decke, die rote Tapete mit den goldenen Blüten, das tiefe Sofa und die Stühle aus dunkelrot leuchtendem Samt. Dieses ganze rote Glühen tat ihren Augen wohl und stimmte mit der Farbenempfindung ihrer Seele überein. Er stand lange an dem Tisch, ohne eine Bewegung. Dann Ihre Augen waren weit und glänzten wie im Fieber, stedte er die Hände in die Taschen und ging langsam zum und obwohl sie sich nach Eden und Wänden drehten, starrten sie Fenster. Er hob den Vorhang ein wenig und sah auf die doch nach einem unbestimmten Ziel in die Weite, meltverloren Straße hinaus. Ihr Kleid raschelte, sie machte ein paar leise, und in sich sicher. Sie faitete die Hände in tiefer Erregung schnelle Schritte zu ihm hin, fie stand hinter ihm und nahm vor ihrer Brust und ließ die Augen immer wieder über seine von hinten seine Hand. Bücher, seine Bilder, seinen Tisch gehen
( Fortjehung folgt.)