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' gewäfc? farit*: m t«* SuMt? fefT«" HZ�W's ÄM SMKMfSUHW?-? W«?rSWAÄ?»>«??-» TfS» nr�W -............ J->'Mch..ch. S/tfÄS? �SKÄ'äÄ'sX�Ä S?i?Ssr SS 1. S. 1923
In den letzten Monaten hieß es nun, die Kohlenpreiss müßten den, Weltmarktpreise auf<?rund der Entente- farderungen angeglichen werden. Diese Forderung deSt sich mit Wünsche» von S t i n n e s und einigen seiner Freunde, von denen der gleiche Gedanke schon bisher unter- stutzt worden ist.'Gleichzeitig wurde bekannt, daß die Kohlen- stouer von 20 auf 40 Pro�. erhöht wird. Diese Erhöhung brachte die Frage ins Nauen  , wieweit wir unsere Kohlen- preise ausbessern kilhneii, um sie dem Weltmarktpreise anzu­gleichen. In einer vom Reichskohlenrat eingesetzten kleinen Preiskommission wurde von der Geschöftsleitung eine Rech- nung ausgemacht, aus der hervorging, daß nach der Steuer- erhöhung bei einem Valutoftande von 20 Papiermark gleich 1 Schiking nur noch ein Betrag von 70 vorhanden sei. Gleichzeitig meldeten aber die Unternehmer neue Forderungen an, die sie mit der Notwendigkeit höherer Abschreibungen in- folge des gesunkenen Geldwertes begründeten. Die Forderun- gen gingen soweit, daß die von den Arbeitnehmern gefvrder- ten Lohnerhöhungen sogar nicht hatten erfüllt werden können. Die Durchsetzung dieser Forderung ist nun den Unternehmern gelungen. Auch wir sind für die Zuwen- dung von Mitteln an den Bergbau, um die Betriebe technisch auf die größtmöglichste Höh« zu bringen, denn damit sind die Forderungen begründet worden. Wir lehnen es jedoch ganz entschieden ab, diese abnorm erhöhten Preise einmal allen Unternehmern zu gewähren und es dem einzelnen vollkommen lmzustellen, inwieweit er diese unberechtigten Mehrzuwendun- gen in den Betried steckt, außerdem erfolgen die dadurch be- dingten V-rmögenssteigerungen auf Kosten der Allgemeinheit. Im Nochstehenden will ich nun versuchen zu zeigen, wie sich der Kohlenpreis im Monat Februar zusaminengefstzt hat. «ie hoch er unserer Ansicht nach im März sein müßte und welche Forderungen die Unternehmer gestellt und bewilligt er- .halten hoben: Im F« 6 r u(i r betrug der den Serechnungen zugrunde liegende
Fettförderköhle HachstenkekS. Ehn. HI..
«. 467.1» 662.70 WS.»!)
M. »01.70 SSO, SSO
Sieiqerung M. 139,60 197.30 1S6,S0 als Grundlage
Die Preiserhöhung ist als» für die dienende Sorte um zirka Z7 M. zu hoch ausgefallen In der entscheidenden Sitzung des Reichskohlenverbandes haben«ir dann, um den Werken die verlangten Mittel zum Ausbau zur Lersügling zu stellen, einen Antrag eingebracht, der folgenden Wortlaut hatte:' Der fikr klbschreibungen»»rg-lehene Betrag von IS?t. pro Banne wird dem Ueichskahlenverbande überwiesen. Zlu» diesem Fand» werde» den Bergwerksgesellschosten auf Antrag zum Ausbau der Werke Darlehen gegeben, lieber die Gewährung der Darlehen, ob ein« Verzinsung und in welcher Höhe verlangt wird, entscheidet der Erahe Ausschuß des Xe-chskahleirate» in Lcrbindung mit dem Beichskohlenaerband." Dieser Antrag ist gegen fünf Stimmen abgelehnt worden. Die Frage, welche Schlußfolgerungen aus diesen Borgängen zu zieben sind, wird hoffentlich die Partei in nächster Zeit beschäftige».
KohlenprciZ für Fetiförderkohle im Buhrrevier... 467,10 M. Davon etttfieleu: Bei einem Durefcschimtglohn ven IIS SN. pro Schicht und einer Leistung von O.SK Tannen auf Arbeitslohn fllSXO.ZS) 206, Z??. S Prdz. für«ÄgrstelltengeSälter........ ic',00.' 20,.gohlenfteuer von 390 St......... 78, für Umsatzsteuer l1/» Pioz, von 468 Dt.. 7, . BergmaonSivohuungsbau.......... 6," 3 Proz. H->nS»!Szuf»laz........... u, für LebentmilielverbiSigung.......... 2, , Materialadschreibungen iiiw. auf Grund eines Scr« gleiches der BortriegSzrit mit den Indexzisfern der Teueumg sowie dem prozeniiialen Anteil dieier Posten«m KohkenpreiS 28,5 Prsz. van 468 w. 133...
Zusammen 462,50 M. Ter llntervektnergewlnn betrug......... 4,60 Der Posten für Material, Abschreibungen, Knappschafts  - gefalle usw., der vor dem Kriege Z,ZY M. betrug, ist nun in seine einzelnen Teile zerlegt worden, um festzustellen, wie hoch sein Wert heute ist. Auf Grund dieser Aufttellung find wir der Ueberzeugung, daß die Unternehmer kein Recht haben, weitere Beträge für Abschreibungen usw. zu fordern, daß jedoch der Gewinnbetrog von 4,60 M. ganz erheblich zu niedrig ist. Die Schuld hieran liegt in der nicht genügenden Preisfestsetzung im Monat Sep- lember 1921. Die neue Kohlenpreiserhöhung auf Gründ. der Lohn- erhöhung von 19,45 M, am 1. März war nun von uns ftsi- gewerkschaftlich»« Vertretern wie folgt berechnet worden: Für Lob» uud Gehälter....... . Abschreibungen, Material usw... » Zuschlag für zu niedrigen Gewinn. . WohnungSbauzuschlaz weitere... /
Hierzu 20'/, Kohlensteuer und 1'///, Umsatzsteuer rund
39 M. 2» 17. «. 88 Df. 19
Summa 107 J?.
verhanölungen öer Spihenvtrbänüe. Inder gestrigen Sitzung der Spitzenorganisationen wurde Heber- eiiistimmung darüber erzielt, daß über die schwebenden Lohn« und GehaltSsraaen gemeinsam beraten werden soll und ein« Zusammen- arbeit der beteiligten Spitzenorganisationc» nötig sei. Für die Bor-- bereirung der Berhandlungen und die Erledigung der geschäslliciien Angel-genheiten wurde ein NiiSschutz a»S je einem Bcrheter der fünf Spitzenorganisalione» gebildet, Diesem AuZschuh liegt auch die Information der Presse ob, die in Zukunft in einheitlicher Leise erfolgen wird. Rathenaus wieöergutmachungsproblem. In seiner Xed« im.hauptausschuß des Neichstags führte der Xeichsminister' des Auswärtigen Dr. Xakhenau weiter aus: Unter den heutigen Bcrhälrnissen gäbe es leider k«i»en anderen Weg als den der Konferenzen, Die Konferenz gebe uns aber die Möglich- ksit mündlicher Aussprach« und des perfönlichan Kontakts mit den Staatsmännern unserer Bachbarvölker und dieser Weg sei unter allen Umständen dem Austausch»an Boten vorzuziehen, Was die Entwicklung des Xeparationsproblcms selbst betreffe, so«erde das hierfür zuständige Gremium»oraussichuich die Repa- ratianskommission bleibe». Zunächst könne es sich nur um proviso- rische Lösungen handeln, denn aus der einen Seite sei«in gcwol- tiges Geldbedürfnis empfangsberechtigter Staaten»schänden, auf der andere» Seile sei Deutschlands   Zahlungskreft außerordentlich begrenzt. Schon die Deksdenzshlung»0» Zl Millionen habe den Wechselkurs in starke« Maß« zuungunsten Deutschlands  beeinflußt. Man dürfe sagen, daß di« deutsche Leistungsfähigkeit in Barzahlung direkt ihr Maß finde in der Bewertung des Dollars an der Berliner Börse  . Einmal jedoch müsse auch anstatt der provisorischen Regel rang die endgültige eintreten. Zu- nächst müsse sich aber der Kreis der wechselseitigen Serschuldung in Europa   lockern. Das Reporcli«nsproblem sei nur ein Tcilproblem innerhalb kes allgemeinen WeltoerschülduNzskreises. Die Welt- Verschuldung umfasse Europa   und ilmerika gameinschastNch. Wenn es gelänge, dieses Problem einer erträgliche» Lösung zuzu- führen, so sei damit auch die Lösung der deutschen   Reparation er- möglicht. Aber dies könne kaum anders als unter dem Hinzutritt von Amerika  «elitzgen, 5* diesem Falle«erde vielleicht mit Hilfe aller europäischen   und außereurapäifche» Kapitalstaaten eine große Anleihe von Deutschland   aufgenommen werden. Amerikas   Macht sei 1 durch den Krieg gewaltiger gewachsen als die irgendeines anderen ! Landes. Durch sein Eintreten in den Krieg hob« Amerika   den i Friede» entschieden und durch seine» Eintritt in die Weltxrobleme
.ung zu entscheiden/ Derjenige, der den Krieg und Frieden evtschic- den habe, trage auch wohl für das Wohlergehen derjenigen Balte?, deren Schicksal bestimmt wurde, eine Berantwsrtung, Dar Minister glaubt, daß in Genua   der Boden für die Erörterung«irischos:- sicher Grundfragen»orbereiter sei. Wenn wir auch immer noch vom«irklichen Frieden entfernt lebten, so wäre doch die Hoffnung vorhanden, daß der wahre Friede der Welt herannahe. In der Debatte gab Genosse Hermann ZNüller der Hofiaung Ausdruck, daß Genua   uns weiterbringe. In der Frage der Kriegs- schuld könne Deutschland   nur dann in der Welt einen Erfolg hoben, wenn es einen Teil der Schuld zugebe, namentlich gegenüber Bei- gien. Die Llleinschuld Deutschlands   wurde von uns nie behauptet. Im«eiteren Berlouf der Diskussion führte Minister Dr. Rathenim aus: In der internationalen Diskussion habe jetzt eins große Bedeutung gewonnen nicht mehr die Frage:Das kann erfüllt werden?", sondernWas darf erfüllt werden?" Auf ein bestimmtes Programm für Genua   sich festzulegen, sei nicht mögich. Das neue Abkommen in der- ReperotionsfraZe geh, von der gebundenen Leistung zum freien Verkehr über. Die Gefahr eines Reparotionsgewinnlertums bestände nur, wenn wie im Kriege das Reich als Besteller auftreten würde. Uns »0» dem Aufbaukonzern in London  , de? feine Tätigkeir nicht nur auf Rußland beschränk«, sondern cm Aufbaukonsortium für Zentral- und Osteuropa   sei, auszuschließen, würde falsch sein. Mit diesem Konsortium sei nicht im entferntesten der Gedanke einer Kolanisation verknüpft. Es wäre ein verfehltes Unternehmen, «in Syndikat zur Kolonisierung Ruhlands gründen zu wollen. ES handle sich darum, vslauropa zu Hilf« zu komm«», und DeulMaud werde niemals vergestr». Zkußlands Sezsr.wart und Zukunft in Rechnung zu ziehen._ Was die Organisation de» Aus wo r t t g e n Amts angehe, so sei vor alle« zu berücksichtigen, daß die Arbeit de? Amts von riesengroßer Berenwortung sei und daß man sich bei Abstrichen am Personal nicht von kleinlichen Svarsamkeirsrücksichten leiten lassen dürfe. Der Minister betonte, daß ihm die Förderung der diplamoiischen Jugend sehr am Herzen liege, und daß er es als seine Aufgab« betrachte, geeignete Anwärter für den diplomatischen Dienst zu gewinne«. Heut« wird die Beratung fortgesetzt. Oer mißverstandene v. ü. Goltz. Herr General v. d. Goltz ist sehr ausgebracht darüber, daß wir sein am letzten Sonntag im.verband nationalgesinnter Soldaten'' gehaltenes Referat gebührend festgenagelt haben. In einer Zu- schrist an die.Tägliche Rundschau" beschwert er st-b darüber, daß der.SoiwärtZ" seine Worte böswillig enistellt habe, er habe stet? von einer Gegenrevolution abgeraten uns nur ausgesprochen. e-Z sei keine Luslehnuug, wenn Teutsche und deunstbe Beamte niemals deutsch  « Mitbürger für Teutschland» Feinde verhasten würden. Hierzu bemerken wir: Eine Verdrehung durch uns kann schon deswegen nicht vorliegen, weil wir den vnsammlungZbericht nicht st Iber hergestatlt. sondern der Korrespondenz BS. ent- nommen haben, die sicher den Freunden des Grafen V, d. Goltz näher steht al» un». da sich die reaklionären Krerse mit vor- liebe dieser Korrespondenz zu Angriffen gegen sozialistische Minister, Beamte usw. bedienen. Herr v, d. Goiy ist alw von seinen eigenen Freunden.mißverstanden" worden. Woran da« liegt, wagen wir nicht zu beurteilen. Aber er scheint sich doch etwas sehr mißverständlich ausgedrückt zu haben.' Wir baben übrigens in anderen Fällen oft beobachtet, daß reaktionäre Wort� Helden, sobald man sie auf ihre SuZsprüchc festnagelt, plötzlich gar nicht» gesagt haben wollen.___ Ei» falsches Gerücht. Eine Berliner   Korrespondenz verbreitet die Meldung, daß Ministerioldirigint Dr. Lbeos an die Si-lle des Berliner   Pviizeipräskdemen Richter treten wird. Diese Meldunq ist, wie der amtliche Pressedienst meldet, ebenso glatt erfunden, wie die Behauptung, daß sie aus Kreisen stammt, die Herr» Dr. Ab-gg nahestehen. Die Graß-Hamburger Frage. Tie Verhandlungen zwischen Preußen und Hamburg   werden aus Wunsch der preußiscben Regierung am DonnerSiag nackmillag im Hamburger Nathause. und nicht wie zuerst beabsicknigt war in Berlin  , weitergeführt. Tie in Hamburg   bereits eingetroffenen preußischen Minister unternahmen «ine Besichiigung der in der großhamburgiichen Frage in Betracht kommenden hannoverschen Gebiete in Wtlhelm-Zburg und Harburg  .
Ms öer guten a!ten Zeit. Aon Ernst Zahn  , Breslau  . Ich ging die erste Zeit in die Schule, als mein Bat«'', fast sechzig Jahr« alt, sich das Leben«ahm. Er war ein Muster von Pflichttreue in der Arbeit und seiner Familie gegenüber. Der Dienst für die Herrschaft ging ihm über alles. Meine Mutter erzählt« uns manch- mal, daß er bald nicht Zeit gefunden hätte, sich mit ihr trauen zu lassen. Für sich verbraucht» er nicht einen Pfennig: der geringe Lohn ließ das auch nicht ju. Als Kutscher eines Arztes mit großer Landpraxis bekam er lange Zeit hindurch monatlich acht Taler rrnd sonst nichts weiter Selbst die Wohnim,-miete, zwölf Taler jähr- lich, mußte davon bezahlt werden. Dafür hasten wir fteilich nur ein kleines einfenstrizes Loch, kalt und naß, wie fast alle kleinen Woh- nungen aus dein Lande Große Freude herrscht« bei uns, als der Doktor infolge der auskoimnenden Teuerung einen Taler am Lohn zulegte. Mein Vater hätte niemals Forderunge« gestellt. Die In- dtlstri« war damals Mist« der sechziger Jahre noch wenig ent- wickelt, das Angebot von Händen groß und Organisastoncn, die die Interessen der Arbeiter vertreten hätten, gab es auf dem Lande noch nicht, Natürlich reichten auch die neu» Taler»ich hin, um eine Fa- milis mit fünf Köpfen zu versorgen, und mein« Mutter war des- halb gezwungen, mit auf Arbeit zu gehen. Im Schloßgarten, der m.folge dauernder Abwesenheit des Besitzers, eines Grafen 0, Willich  und Lostuni. an einen Hondelszärtner verpachtet war. hat die«ermst- elf Sttmden täglich für 46 Pf, geschnstet. In unserer Säuglings, eil .am sie such in den Frühstücks- und Vesperpausen nach Hause ge- rannt, um uns zu stillen. Im Sommer bei schönem Wetter wurden mir manchmal auch von größeren Kindern der Rachbarsleut« zu ihr in den Garten gefahren und dann erfolgte unsere Tränkung dort Da mit jeden, Groschen gerechnet werden mußte, hielt sie bis zu ihrer Riederkunst in der Arbeit aus; denn Krankenkassen, Wöchne- rmnenunterstütziing und Stillprämien gab es damals noch nicht.?lls fic am Tage öer«eburt meines jüngeren Bruders nicht in die Arbeil kam und der Ssrtner die Ursache ihres Fehlens erfuhr, sagte er Die Weiber werden niir ncch im Garten entbinden," Er gebrauchte freilich einen viel drastischeren Ausdruck, Bei ihrer Armut konnten die Eltern für Spielzeug nicht viel ausgeben und es kam öfter vor, daß mitleidig« Menschen uns aus- rangierte Svieisachei, schenkten. Darunter befand sich auch einmal ein kleiner Bretterwaqen»hne Räder, und der sollte meinem Vater zum Verhängnis werden. Er hatte uns versprochen, daß er, wenn er einmal Zeit haben würde, neue Räder an den Wagen inachen wolle. Der Zvföll bracht« es mit sich, daß bei dem Arzt ein Stück «arlenzaun ausgebessert wurde, wobei einige Kopfhauben, weil etwas zu lang, ein paar Zentimeter abgeschnitten werden mußten, Diese kleinen Holzscheiben nahm der Dater an sich und legte sie aus den im Stalle stchenden Futterkasten, in der Absicht, daraus die uns versprochene» Röder zu schnitzen. Während»r am Nachmittag mit dem Arzt über Land gefahren war, stöberte die Frau Doktor im Stalle herum. Dabei gemährte sie die kleinen Holzscheiben und ließ sie durch die Köchin i» de» Holzstall tragen, Als der Pater abends spät nach Haufe kam- und von dem Mäd-
che» de» Borfall erfuhr, war er ganz verzweifelt. Diese Schmach, meinte er, könnte er nicht überleben! Die Köchin suchte ihn zu be- ruhigen und sagte:Sie«erden sich doch wegen der paar Stückchen Holz nicht das Leben nehmen." Und doch geschah es wirklich. Am anderen Morgen war der Pater»erschmunden. Auf dem Futter- kosten logen zwei Briefe, der eine an den Daktar, der andere an die Mutter gerichtet. Darin stand, daß er sich hätte»erblenden laffe», einige Stückche« Halz zu ent«e,d«n: er könnt« es aber nicht ertrage», vor der Herrschaft als Dieh herumzulaufen, er«übe sich deshalb das Leben nehmen. Räch drei Tagen fanden Badende fein« Leiche in der Weistriß. Der Loktor, dem er sechzehn Jahre mit Aufopferung gedient, hielt am Grob« eine Rede, worin er die große Pflichttreu« des Toten her- vorhoh und das vorgekommeneMißverständnis" bedauerte. Dann wurde mein armer Bater in der Abenddämmerung beim Läute» derBeieglacke" hinter der Kirchhofs»«»««erscharrt.
Di» BolkÄbühne Xorde« Hatto für ihre erste Berstellung Strindbergs TreuerspielBat« r"«usersehen. Wenn sie den grüblerischen Dichter ihrer Gemeinde näher bringen wollte, hätte sie seine eigenartige Kunst vielleicht an einem anderen seiner Werke besser veranschaulichen können. ImBeier" hat Strindberg den Trieb des Weibes, um jeden Preis durchzudringen, in grellen Farben gemalt. Die Regie Otto Kirchners unterstrich die Großheit, wo man sie hoste mildern sollen, und rückte damit das Schauspiel aus der Wahrscheinlichkeitsgren;«. so daß der Zuschauer sich selbst nicht mehr in Beziehung zu den Borgängm auf der-�ühn« setzen mochte. Strindberg legi den Willen zur Macht, der schließlich in wilden Haß ausartet, der Natur des Weibes zur Last, Die Frau des Rittmeisters spielte Berta S H e»« n als vollendete Kanaille, und Wolf Trutz  , von dem wir bessere Leitungen gesehen haben, faßt« den Rittmeister von vornherein als Irrsinnigen auf. Wenn er von Anfang an mit ungezügelter Leidenschaft und mutdebender Stimme agiert, nimmt er dem Höhepunkt der Entwicklung, dem schließlich ausbrechenden Wahnsinn, die Wirkung, Die Wucht verpufft. Ausgeglichen« Lei- stungen waren der Arzt des Paul Mink e und die Awm« der Rosa Wohlgemut h. F. D-r. Dar englisch  « Theulergeschmock. In London   besteht seit einiger Zeit dieSeen« Society", ein« Art Freier Bühne, die zu dem Zweck gegründet worden ist, den Geschmack des englischen Theoterpubli- kuiNH durch Lufführunz»on«ertoollen in- und ausländischen Bühnennovitäten zu heben, die dl« dem Tagesgeschmack dienenden und nur auf das Geschäft bedachten Theaterdirektoreu nicht heraus- zubringen wagen. Die Geselllchaft führte kürzlich Pirandellos sati­rische KomödieSechs Persoaen auf der Suche nach einem Autor" in engischer Uebersetzung auf. Das Stück fand,«vem, man van den Times" absieht, vor deren Richterstuhl»on auelünsischru Autoren grundsätzlich nur die französischen   Gnade finden, bei der Londoner  Presie die günsttgste Aufnahme, Di«Westminfter Gazeste" nimmt die Aufführung aber zum Anlaß, sich in btttere, Worten über den Tiefstand des englischen Theatergeschmackz auszusprechen, der es mit sich bringe, daß man Stücke wie das Pirandellos nur einem kleinen Kreis urteilsfähiger Personen darbiete» dürfe, weil der größte Teil des enzlijcheq Publikums zum Lmorschied von dem he, Kvnliaem?;
ganz unfähig sei, ein feineres Bühnenwerk zu verstehen. Daß auch dieSeen« Society" sich mit ihrer löblichen Ausgabe, den, verrohte« Geschmack zu hebe», einer Sistiphu-arbeit widmet, geht aus der Tat. fache hervor, daß die Gesellschaft angesichts der Teilnahmslosigkeit des Theaterpublikum- am Ende ihrer Mittel angelangt ist und dringe»:,' einer Beihilfe von 800 Pfund Sterling bedarf, um ihre Aufführungen fortsetzen zu könne». Tiare al» Diesiezhetsar. Ei« Landoner Straßendieh richtete kürzlich«ine» Hund ad, der nach den Handtaschen der Damen schnappte, sie ihnen fortriß und dann damit fortlief: er kam mit den Beute gehorsam nach einer bestimmten Stelle, wo sei« Herr auf ihn«artet« und ihm die Tasche abnahm. Die Damen, die auf dies» Weis« beraubt wurden, glaubte« Opfer eines bedauerlichen Zufalls zu sein, und erst allmählich kam man daraus, daß es' sich dabei. um einen Diebestrick handelte. Solch« Fälle, in denen Tich'« als Diebeshelfer benutzt«erden, sind gar nicht so selten. Eine englische Wechenlchrift führt verschiedene Beispiele dafür an. Ein Mann richtete einen Hund ab, Fleisch au» den Auslogen der Fleischerläden zu stehlen. Er war so gut dressiert, daß er da- Fleisch seinem, Herrn. vollkommen unversehrt überlieferte. Aus diese Weise wurden die Fleischer aus den verschiedensten Stadlteilen ausgeplündert, ohne zu wissen,«er der Dieb war. Schließlich vergiftete ein Metzger etwas Fleisch und legte es an sehr sichtbarer Stelle nieder. D-tt Hund nahm es und feine Tugend wurde belohnt, denn fein Herr erkrankte schwer»ach dem Genuß dieses Fleisches. Diese Erkrankung führte dann auch zur Aufdeckung des Tricks. Kotzen sind von Leuten, dft durch ein« unauffällige Brandstiftung in den Besitz der Bersicho> rungssumme kommen wallten, verschiedentlich dazu abgerichtet war- den,,«ine brennende Lowpe umzuwerfen. Die Tier« wurden in einen Raum gebrocht, in dem sich eine brennend« Lampe   befand, um die herum Petroleum ausgegossen war. Während der eigentlich« Brandstifter sich sorgfältig von diesem Raum entfernt hielt, rief die Katze eine Feuersbrunst hervor, und lange kam niemand oich den Gedanken, daß der Besitzer, der sein kliibi nachweisen konnte, dffr Schuldige war. Ein Bierhönder war die Hauptperson bei einer An- zahl oussehenerregender Diebstühle, die in verschiedenen Juwelen- lüden stattfanden. Wertvoll« Schmuckstücke verschwanden Rocht für Rocht, ohne daß man die geringsten Spuren von einem Einbrecher finde» konnte. Eines Morgens ober fand«an einen Affen, der in dem Winkel eines Iuwelenladens kauerte. Der Besitzer des Ttere» haste es abgerichtet, funkelnd« Gegenstände, die es sah, auszuheben und festzuhalten. Der Dieb schmuggelt« den Affen durch einen kleinen Lichtschacht oder sonst ein« Oesfnung in den Laden hinein und wartet«, bis dos Tier mit irgendeinem Schmuckstück zurückkam. Aber als«r feinen Helsershelfer einmal schlecht behandelt«, blieb der Affe eines Rächt? im Lader» sitzen und brachte damit de» schlaue» Plan seines Herrn ans Licht. Entseru? sich Grönlaud von Europa  ? Professor Wegen«? hat dl« in letzter Zeit viel diskutierte Theorie über die Entstehung der Dentinente vn!) Ozeane aufgestellt, nach der ursprünglich Europu  , Afrika   und Amerika   zusammengehangen haben. Di- jetzig« Ge> stalt und Lage der Konstnent« habe sich dann doturch herausge­bildet, daß sich Amerika   von der«uropäisch-aftikanffchen Land»?- Masse losriß und allmählich nach Westen«änderte. Diese Pevezutzg