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vertretungen fowie zu Berufsverbänden ohne öffentlich- rechtlichen Charakter, deren Zwed nicht auf einen wirtschaftlichen Betrieb ge­richtet ist;

Beiträge an inländische Bereinigungen, die ausschließlich wissen­schaftliche, fünstlerische usw. Zwecke verfolgen, soweit der Einzelbetrag 200 m. übersteigt und der Gesamtbetrag dieser Beiträge zehn vom Hundert des Einkommens des Steuerpflichtigen nicht übersteigt.

Die Abänderung des Branntweinmonopols.

In der gestrigen Sitzung des Reichstags wurte der Gesetz-| der Schwarzbrennerei Ein Ende zu machen, bemüht sich die entwurf über die Berwerdung von Wartegeldempfängern auf An Regierung, trag Scheidemanns( Soz.) ohne Erörterung einem Ausschuß möglichst alle Brennereien unter Kontrolle überwiesen. Es folgt die zweite Beratung des Gesezentwurfs be­Das Landesfinanzamt teilt mit: Auch ohne Emp- treffend die Aenderung des Branntweinmonopols. Nach den grund- bu bekommen. Die Regierung schlug deshalb vor, für die außer fang eines Borbrudes ist zur Abgabe einer Steuererklärung legenden erften Paragraphen soll der Geschäftsbereich der Monopol- liter herabzusetzen. Wenn wir trotzdem auf 3 hektoliter heraufge halb des Kontrollverschlusses Brenenden die Grenze auf 2 Hetto­verpflichtet, messen Einkommen sich im Kalenderjahre 1921 auf mehr verwaltung nunmehr umfassen tie Uebernahme des im Monopolge als 24 000 m. belaufen hat. Anzugeben ist der Jahres- biet hergestellten Branntweins aus den Brennereien, die Herstel- gangen find, so taten wir das unter der Voraussetzung, daß die ehr­betrag des bezogenen Einkommens; die Abkürzung des Steuer- lung von Trinkbranntwein, die Einfuhr von Branntwein aus dem lichen Brenner mit den Landesregierungen einen energischen Kampf jahres 1921 auf 9 Monate tommt lediglich in der Erhebung von nur Ausland, die Reinigung und die Verwertung von Branntwein und gegen die Auswüchse aufnehmen würden. den Branntweinhandel. Der Monopolverwaltung ist ein Gewerbeausschuß und ein Bei­drei Vierteljahresraten der errechneten Jahres steuer zum Aus­rat beizugeben. Der Redner verbreitet sich dann über die Zusam­drud. Zur Erleichterung der Werbungskostenfrage ist im Landes­Abg. Eggerstedt( Soz.): mensehung und die Aufgaben dieser Körperschaften und fährt dann finanzamtsbezirf Groß- Berlin für die Veranlagung der Arbeitnehmer Die Sozialdemokratie ist unter dem Eindruck der großen Finanz- fort: Aus den Erträgen der Branntweinsteuer sollen verwendet ( Beamte, Angestellte, Arbeiter) angeordnet, daß die auf Grund für not des Reichs an die Beratungen der Steuergesetze herangegangen. werden bis zu 16 Millionen zur Berbilligung der Kosten der wein­die nach§ 13 des Gesetzes geltend gemachten Abzüge bis zu 1800 m. Der Republik   die nötigen Mittel zum Leben zu geben, dabei die geisthaltigen Seilmittel für die minterbemittelte Be­ohne Nachweis anerkannt werden sollen; des Nachweises bedürfen Lasten so zu verteilen, daß die wirtschaftlich Schwachen geschützt pölkerung, bis zu 30 Millionen M. zur Verbilligung des in also nur höhere Werbungskosten. werden, war das Leitmotiv unserer Arbeit. Wenn uns das legtere öffentlichen Kranten, Entbindungs- und der öffent­nicht in dem Maße gelungen ist, wie es uns wünschenswert erschien, lichen Gesundheitspflege dienenden Anstalten oder in so liegt die Schuld hierfür in den politischen Verhältnissen Deutsch   öffentlichen wissenschaftlichen Lehr- und Forschungsanstalten verwen­lands. Unter Berücksichtigung der innerpolitischen Berhältnisse und deten Branntweins  . 30 Millionen sollen der Bekämpfung der der außenpolitischen Zwangslage müssen wir manchem Steuergele tranfheiten dienen. Man kann über tie 3wedmäßigkeit, von Trunksucht, der Tuberkulose und der Geschlechts­unsere Zustimmung geber, das sich hart der Grenze des für uns Erträglichen nähert. Auch dem Gesetz über das Brannt den Einnahmen eines Gesetzes gleich sound so viel Mitel zu bestimm­weinmonopol haben wir aus diesen Motiven zugestimmt. Die Steige- ten Zweden bereitzustellen, streiten, aber wir haben die unabweis­erscheinen. Die Entente würde es aber gerade beim Branntwein wir betrachten das Gesetz nicht als ein abgeschloffenes Ganzes, fon­rung des Steuerfazes um 500 Proz. wird manchem ungeheuerlich bare Pflicht, den Minderbemittelten und den Leidenden zu helfen. faum verstehen, wenn die Belastung bei uns weniger start wäre dern nur als eine Etappe auf dem Wege zum Vollmonopol.( Bei­als in ihren Ländern. Die Regierung hofft aus dieser Erhöhung fall bei den Soz.) eine Einnahme von 1,6 Milliarden zu erzielen. Nach unserer Auf­faffung wäre diese Einnahme noch wesentlich zu erhöhen, wenn man sich hätte entschließen fönnen, der Monopolverwaltung ein wirkliches Monopol

Anhalten der Kartoffelnot.

Der strenge Frost hat aufgehört, die Witterung ist gelinder ge­worden, und trotz alledem soll die Kartoffelnot weiter anhalten, soll die Berliner   Bevölkerung dieses wichtige Nahrungsmittel weiter ent­behren. Angeblich verfügen die Landwirte über große Mengen von Kartoffeln. Sie weigern sich aber, den Zentner unter 150 bzw. 180 m. abzugeben. Zwei Gründe werden nun für die gegenwärtige Kartoffelknappheit angeführt: Der Großhändler, so heißt es, weigere fich, diesen hohen Preis zu zahlen, und stelle das Kaufen ein. War vorher aus Produzentenfreisen behauptet worden, daß der Frost eine Kartoffelzufuhr nach Berlin   unmöglich macht, so find jeßt die aufgeweichten Wege" daran schuld. Auf jeden Fall, darf man gespannt sein, wie lange die Kartoffeln unsichtbar bleiben, und ob, wenn die Wege trocken" find, Kartoffeln zu haben sein werden. Es ist wirklich höchste Zeit, daß die zuständigen Stellen eingreifen und wieder geregelte Zustände auf dem Kartoffelmarkt schaffen!

Die Radium- Geldscheinmaschine. Betrogene, die weiter betrügen wollten.

In das Treiben der Balutaspekulanten leuchtete eine interessante Berhandlung hinein, die die 11. Straflammer des Landgerichts I   be­schäftigte. Wegen Betruges hatten sich der Kunstmaler Baumann aus München   sowie ein Kaufmann Beermann zu verantworten. Die Angeflagten lernten einen russischen Großlaufmann Hannes mann kennen, der sich im Besize großer Summen alten rufii schen Papiergeldes befand. Die Angeklagten erboten sich, ihm die Rubelnoten gegen holländische Gulden oder schwedisches Geld um­zutauschen. Hannemann ließ sich auch herbei, ihnen zu diesem Zwecke 87 000 Rubelnoten zu übergeben. Als sich das Geschäft etwas in die Länge zog und der Ruffe unruhig wurde, bestellten die Angeklagten ihn in ihr Hotel und zeigten ihm eine geheimnisvolle Preise mit dem Bemerken, daß sich in dieser die von ihm hingegebenen Tausendrubelnoten befänden. Unter Anwendung eines Motors werden die Scheine mit Radium durchleuchtet, awischen je zwei echten Rubelnoten läge ein Stüd Papier   und auf Diese Weise würde immer aus zwei echten Scheinen ein britter falfer hergestellt. Als die Preffe schließlich ge­öffnet wurde, fand man anstatt der 87 000 Rubelnoten nichts als meißes Papier darin. Die Berteidiger machten dagegen gelbend, daß die Angeklagten mit dem Rufsen lediglich ein Valuta geschäft machen wollten, daß sie weiterhin einem Kaufmann Stein Die Noten zweds Umwechselung übergeben hätten und daß dieser unter Zurücklaffung seiner merkwürdigen Presse unter Mitnahme des die Verhandlung wurden diese Behauptungen bestätigt. Das Gericht Geldes fie in Stich gelaffen habe und flüchtig geworden sei. Durch folgte darauf den Anträgen bahingehend, daß die Angeklagten in ihrer Beichtgläubigkeit selbst betrogen feien, und fällte einen Frei­fprud.

Grammophon und heulender Hund.

in die Hand zu geben. Bon einem Monopol in dem üblichen Sinne tann hier gar nicht die Rede sein. Wir haben meder ein Produktions­monopol noch ein Fabrikationsmonopol, fondern Iletiglich ein 3wischenhandelsmonopol und das Recht, bei der Herstel­lung gewöhnlicher Trinkbranntweine mit dem Privatgewerbe zu fonfurrieren. Der Gesamtwert der Einrichtung der Monopolver­waltung repräsentiert einen Wert von 50 Millionen Mart. Wir hatten Mühe genug, der Monopolverwaltung das Recht zu erhalten, im Wettbewerb mit der Privatindustrie Trinkbranntwein herzu­ftellen. Nicht einen Ausbau zum Vollmonopol, sondern einen Ab­bau des Fabrikationsrechts glaubte man durchführen zu müssen. Das fonnten wir nicht mitmachen.

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die die Berwertungsstelle tes Monopols in eine Aktiengesellschaft Abg. Schulz Gahnen( 3.): Der Entschließung des Ausschusses, umgestalten will, stimmen wir zu. Wir bitten, das Gesetz anzu­nehmen.( Beifall im Zentrum.)

Abg. Körner( Dntl.) wünscht eine engere Begrenzung des Monopols.

Abg. Dusche( D. Vp.) bedauert, daß das Branntweinmonopol außerhalb des allgemeinen Rahmens der Eteuergeseze behandelt wird und wünscht weitmöglichste Umwandlung der Verwertungs­stellen in eine Attiengesellschaft.

Abg. Puchta( 1. Soz.): Wir lehnen dieses Gesetz ab, da die anderen Steuerquellen noch nicht erschöpft sind. Der Arbeiterschaft ist nur der Rat zu geben, dem Beispiel unseres Bizepräsidenten Dietrich zu folgen, der, zwar großer Schnapsbrenner, feinen Tropfen Alfohol genießt und fich blühender Gesundheit erfreut.( Heiterfeit.) Abg. Dietrich- Baden( Dem.): An dem Monopol wird festzuhal­ten sein, wenngleich auch wir die Umwandlung der Verwertungsstelle Eine unterschiedliche Behandlung hätten wir sehr gern bei der in eine Aftiengesellschaft wünschen. Besteuerung des Trinkbranntweins eintreten lassen. Wir glauben Abg. Herbert- Franken( Bayer. Bp.): Das Gefeß bringt nament nämlich, daß die besseren Liköre eine höhere Besteue- lich für Süddeutschland   ganz besondere Härten. rung vertragen als die gewöhnlichen Trintbranntweine. Wir Abg. Gener( KAG.): Wir lehnen das Gesetz ab und beantragen müssen aber einen entsprechenden Antrag fallen lassen, weil die eine Entschließung, durch die die Regierung aufgefordert wird, als­Regierung erklärte, daß das kommende antessteuergesetz bald einen Gefeßentwurf vorzulegen, der die Herstellung, den Trans. diese Steuerquellen den Gemeinden zur Erschließung überläßt. Die port, tie Ein- und Ausfuhr von Branntwein verbietet. Bertreter der Landwirtschaft haben ihr Eintreten für eine Bevor- Abg. Höllein( Komm.): Wir bekämpfen das Branntweinmono­Bugung der landwirtschatlichen Brennereien stets mit dem Hinweis pol und wollen es zu Fall bringen. mit Allgemeininteressen begründet. Nach dem Berlauf der letzten Damit schließt die allllgemeine Aussprache. Nächste Sizung Tagungen landwirtschaftlicher Organisationen fönnen wir uns jedoch Freitag 2 Uhr( Pensionsfürzungsgesek, Kapitalflucht, Fortsetzung des des Reichsernährungsministeriums). der Anschauung nicht verschließen, daß sich die Landwirtschaft Brannimeinmonopols, Etat auch hierbei nur von Profitintereffen leiten läßt. Um Schluß 6 Uhr.

Die Pässe der Toten. Der Polizeipräsident hat eine neue um-[ straße in Johannisthal   die Leiche eines etwa siebent fangreiche Polizeiverordnung über die Ausstellung von bis acht Monate alten Kindes, die in ein Laken gehüllt Leichenpassen herausgegeben. Bur Ueberführung einer Leiche war. Die Kriminalpolizei beiclagnahmie die Leiche und brachte aus dem Polizeibezirk Berlin   nach einem anderen Orte des In- sie nach der Halle in Baumschulenweg. landes oder Auslandes behufs Erd- oder Feuerbestattung bedarf

es danach, abgesehen von einigen Ausnahmen, eines von dem Erneute Erhöhung der Post- und Telegrammgebühren im Aus­Tode ist die Beförderung der Leichen solcher Personen, die an Auslands- Paket- und Telegrammverkehr das feit dem 1. März Polizeirevier auszustellenden Leichenpasses. Unmittelbar nach dem landsverkehr. Die andauernde Verschlechterung des deutschen Mark­furfes zwingt die Postverwaltung, bei der Gebührenerhebung im Ausfah, Cholera, Fledfieber, Gelbfieber, Beft auf 44 M. für den Goldfrank festgelegte Umrechnungsverhältnis mit oder Boden verstorben sind, nach einem anderen als dem auf 44 M. für den Goldfrank festgefeßte Umrechnungsverhältnis mit ordnungsmäßigen Begräbnisplatz verboten. Als ordnungsmäßige Umrechnungsverhältnis ist auch für die Wertangabe auf Briefen und Wirkung vom 10. März an auf 50 M. zu erhöhen. Diefes Begräbnispläge in diesem Sinne gelten vorläufig nicht der Dit paketen nach dem Ausland maßgebend. firchhof in Ahrensfelde   und der Südwestfirchhof in Stahnsdorf  . Paleten nach dem Ausland maßgebend. Ist der Tod im Verlaufe einer der vorstehend benannten Krant­

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Der Zirkus Busch führt diesmal in feinem Manegeschauftüd mitten unter die Seeräuber, unter edle, romantische und gemütvolle Sechelden. Klaus Störtebeter, der Bekämpfer der Hansa, um den die Sage ein freundlich schillerndes Gewand geschlungen ( in Wirklichkeit soll er ein ziemlich bösartiger Seeftrolch und Mord­brenner gewesen sein), muß den Stoff hergeben. Zwischen wirklich hübsch und geschidt gebauten Bildern wird leider etwas zu viel geredet. Originell ist der im Taft der Holzschuhe, der Musik rhyth= misch angepakte Reigen der Helgoländerinnen. Dramatisch unt fenisch hübsch entwickelt sich eine Seeschlacht alter Fregatten, die fich gegenseitig trachend in den Grund bohren. Der arme Störtebeker geht schließlich einen bösen Weg und endet auf dem Blutgerüft. Im Rahmen des übrigens Programms wird auch hier die Dame gezeigt, die sich in einer Rifte eingeschlossen zerfägen läßt und doch wohl und munter bleibt.

Die Folgen nächtlichen Kneipenlärms. Steglitz   und Siemensstadt  . Wir machen unsere Leser Begen wissentlich falscher Beschuldigung und Beleidigung hatte heiten außer ledfieber erfolgt, so ist die Beförderung der darauf aufmerksam, daß sich die Ausgabestelle der Zeitungs­sich vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte der Schankwirt Otto Leiche mittels der Eisenbahn nur dann zuzulaffen, wenn Bentrale, die den Vertrieb des Vorwärts" besorgt, jetzt in der Slesinger zu verantworten. Im ersten Stockwerk des Hauses, mindestens ein Jahr nach dem Tode verstrichen ist. Der Beförde- Düppelstr. 41 befindet. Ausgabestellenleiter ist Herr Berndt. in welchem der Angeklagte eine Schankwirtschaft betreibt, wohnt rung einer Fledfieberleiche mit der Eisenbahn stehen mit Rücksicht ber Kriminalbetriebsassistent Ehlert. In Siemensstadt   befindet sich die Ausgabestelle der Da der Angeflagte ein auf die vorgeschriebene luftdichte Einfargung in einem Metall- Beitungs- Zentrale jetzt in der Schulstr. 7. Ausgabestellen­Grammophon älterer Ronstruktion und einen behälter gesundheitliche Bedenken nicht entgegen. leiter ist Herr Töpfer. jungen und besitzt, der dieses Grammophon nicht leiden Zu den Fahrplanänderungen der Straßenbahn, über die wir fonnte, entstand zwischen den beiden Hausbewohnern ebenfalls berichteten, fei ergänzend mitgeteilt, daß die Linien 17 und eme grimmige Feindschaft. Diese rührte daher, daß sich ange- 80 nur an Sonn- und Feiertagen eingezogen, dagegen truntene Gäfte des Angeflagten wiederholt in später Nachtstunde an Wochentagen für den Berufsverkehr aufrechterhalten werden den Spaß machten, in Gegenwart des jungen Hundes das Grammo- sollen. Der Magistrat teilt mit, daß eine Einstellung der für den phon( pielen zu laffen, worauf der Hund fürchterliche Heultöne Ausflugsverfehr unbedingt erforderlichen Linie 176 nicht in Frage ausstieß. Die Folge war, daß Ehlert den Angeklagten wegen nächt fommt, im Gegenteil sei beabsichtigt, im Bedarfsfalle den Berkehr licher Ruheftörung belangte. Als Schlesinger eines Tages durch auf dieser Linie noch zu verstärken. einen anonymen Brief die Mitteilung erhielt, daß Ehlert Die Alofefiferien", die in der Berliner 27. Mädchen Ge. angeblich Schiebergeschäfte machte, teilte er dies meindeschule( Wilhelmstr. 117) angeordnet werden mußten, dem Bolizeipräsidium mit. Ehlert veranlaßte fofort ein Berfahren weil die durch Frost verursachten Beschädigungen der Klosetts nicht gegen fich felbft und erstattete sodann, da ihn S. inzwischen auch rasch genug beseitigt werden fonnten( vergl. ,, Vorwärts" Nr. 103), auf der Straße beleidigt hatte, Anzeige. Bor Gericht bestritt der sind nun wohl zu Ende. Herr Reftor" Seeling von der Zeuge Ehlert jemals Schiebergeschäfte gemacht zu haben, während 27. Schule schreibt uns, daß er diese Reparaturen nicht selber in die von Rechtsanwalt Dr. Schwindt geladenen Zeugen befun- Auftrag geben durfte; doch das ist uns nicht neu, und wir hatten beten, daß ihnen E. Zigarren und seine Frau Butter und Zucker etwas Derartiges weder gesagt noch gemeint. Er habe, fügt er hintenherum" angeboten haben. Von dem Verteidiger wurde dar- hinzu, die Sachlage unverzüglich gemeldet, sei aber bis zum auf hingewiesen, daß der Angeklagte eine direfte Staats- 1. März ohne jede Nachricht geblieben. In dieser Zuschrift vermissen bürgerpflicht auf Grund der öffentlichen Auf- wir eine Angabe darüber, an welchem Tage der Herr Rektor forderung des Bucheramts erfüllt habe, wenn er den Schaden gemeldet hat, wie lange er mithin hat warten einen Verdacht, an den er selbst infolge der ganzen Lebensführung müssen und ob er inzwischen gemahnt hatte. Schließlich ist es doch des Zeugen glauben mußte, der Behörde mitgeteilt habe. Sollte teine Kleinigkeit, wenn wie wir berichteten ein paar Wochen in dem vorliegenden Falle eine Berurteilung erfolgen, so dürfte hindurch die Kinder täglich nur zwei Stunden im Schulunterricht niemand mehr wagen, auf einen begründeten Berdacht hin, eine festgehalten werden können, weil die Klosetts unbrauchbar sind. Der Strafanzeige zu erstatten. Das Gericht schloß sich diesen Aus- Wunsch, die Schule schleunigst von solchen Störungen beseitigt zu führungen an und erfannte wegen der wissentlich falschen 2n- sehen, rechtfertigte die dringendsten und immer wiederholten Mah­fchuldigung auf Freisprechung. Wegen der öffentlichen Be- nungen. leidigung erfannte das Gericht auf 300 m. Geldstrafe.

Der Ringkampf auf dem Richtertisch. Ein aufregender Borfall, welcher wieder einmal zeigt, daß die Forderung der in den Strafgerichten tätigen Justizwachmeister, in die Klasse der Sicherheitsbeamten aufgenommen zu werden, durchaus berechtigt ist, spielte sich gestern in einer unter Borsiz des Landge. richtsdirektors Brennhausen stattfindenden Eigung der sechsten Straffammer des Landgerichts III   ab.

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Dachstuhlbrand einer Mietfaserne. Auf dem Boden des Hauses Kolonieftr. 32 war gestern nachmittag gegen 3 Uhr ein Feuer ausge fommen, das sogleich erhebliche Ausdehnung erlangte und die vielen Mietparteien in fopflofe Aufregung verfekte. Die Feuerwehr hatte Schaden ist ziemlich bedeutend und trifft auch mehrere Mieter sehr mehrere Stunden hindurch zu tun, um den Brand zu löschen. Der empfindlich.

spielende Kinder in einem Sandbäufen in der Flugplaz Eine Kindesleiche im Sandhaufen. Gestern nachmittag fanden

Ueber die schulpolitische Lage spricht Sonnabend, den 11. März, abends 6 Uhr, in einer Geschäftssigung der Freien Lehrergewerkschaft, Rat­haus, Zimmer 109, Genosse Konrad Haenisch  . Elternbeiräte sind ein­

geladen.

Die Männer: und Frauenchöre Oft" und" Solidarität, Thormeister E. Thilo, veranstalten am Sonntag, den 12. März, nachmittags 5 Uhr, ein gemeinsames Konzert im Konzertfaal Friedrichshain  , Am Friedrichshain 21-23.

Der Vesuv   droht wieder.

Der Besus ist wieder in Tätigkeit getreten. In der Nacht vom 6. zum 7. März wurden starke Erdstöße verspürt, durch die kleine Eruptionshügel zum Einsturz gebracht worden sind. Im Innern des Kraters ist die Lava in stetem Steigen be griffen. Ihr Niveau befindet sich am Nordostrande des Kraters riesigen Umfanges des Kraters, dessen Durchmesser bekanntlich mehr nur noch etwa 30 Meter unter dem Kraterrand. Angesichts des als einen halben Kilometer beträgt, ist es unberechenbar, wann sich die In ben Ortschaften, die beim letzten Ausbruch des Vesuvs 1906 am Lavamaffen nach außen ergießen werden. Jedenfalls ist die Ge­fahr eines Ausbruches des Besuvs drohend geworden. Ein Kaufmann Mar Fischer, ber zurzeit eine 2½jährige schwersten betroffen worden sind, greift eine lebhafte Beuntuhigung Gefängnisstrafe verbüßt, wurde aus der Strafanstalt vorgeführt, um sich. Aus Torre del Greco  , Torre Annunziata  , Boscotrecafe und um sich wiederum wegen Betrugs zu verantworten. Kaum hatte er Boscoreale, die nicht mehr als 6 bis 7 Rilometer vom Kraterrand ten Sigungsfaal betreten, als er offenbar in einem Anfall des sog. entfernt find, find viele der Einwohner nach Neapel   ge­ Gefängnist.alls"( Haftpsychose) zu toben anfing und mit flohen. Aber auch in Nearel felbst sieht die Bevölkerung den den Worten: Euch Hclunken, Verbrecher schlage ich tot!" mit einem mächtigen Sah auf den Richtertisch sprang. Hier entwickelte fich handelspreise: Am Donnerstag galten in der Zentralmarkthalle folgende Klein- bes Bulkans befürchtet. Es wird befonders darauf hingewiesen, daß fommenden Ereianiffen ängstlich entgegen. da man einen Ausbruch zwischen dem Tobenden und dem Justizwachtmeister Krüger ein Seelachs 6,50-7 M. Dorsch 5-5,75 M. Grüne Heringe 4-4,50 M. Die Crdstöße und die fonftinen vulkanischen Begleiterscheinungen genau heftiger Ringtampf, bis Fischer auf das ruhige Zureden des Lund  - Lebende Schleie 25 M. Aale 45-5C M. Plötzen 14-15 M. In Eis: in der gleichen Art und Weise auftreten. wie vor dem verhängnis­gerichtsdirektors Brennhausen wieder zu fich fam und sich auf die Hechts 10-14 M. Bleie 9-11 M. Zander 20-28 M. Hammelfleisch vollen Ausbruch des Besuvs im Jahre 1906. Antlagebant zurückführen ließ. Raum hatte der Anklagevertreter( Brust und Bauch) 21-24 M. Rindfleisch 18-21 M., ohne Knochen gegen eine Bufaßstrafe von einem Jahr Gefängnis beantragt, als 22-27 M Kalbfleisch 18-24 M. Schweinefleisch 23-28 M. Rindertalg Cer Angeklagte nochmals auf den Richtertisch sprang und hier erst schmalz 31-37 M. 25-27 M. Naturbutter 42-51 M. Margarine 24-33 M. Schweine

nach längerem Kampfe von dem Justizwachtmeister unschädlich ge macht werden konnte. Das Gericht beschloß, den Ang flegten erft noch auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen.

Lebensmittelpreise des Tages. müse schwach, Geschäft still. Fleisch reichlich, Geschäft rege. Zufuhr: Fische ausreichend. Geschäft ruhiger. Obst und Ge­

Weißkohl 5,50-6 M. Grünkohl 2-3 M. Wirsingkohl 4,50-5,50 M. Rotkohl 6,50-7 M. Kohlrüben 2-2,50 M. EBäpfel 7-10 M. Esbirnen 6-9 M. Mandarinen 14-16 M. Apfelsinen 2-4 M. das Stück.

Eine Bahnhofsballe durch den Sturm abgedeckt. Gestern mittag wurde die mittlere Kuppel der Innenballe des Bahnhofes in Ville durch den Sturm abgebedt. Gußeiserne Trümmerſtüde zerstörten in der Nähe befindliche Droschten. Menschenleben find nicht zu beklagen.