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Elektrifizierung der Reichsbahn.

Steuermarkenschlacht.

ähnliche Vergünstigung wieder unter bestimmten Boraussetzungen für die bei der Deutschen Reichsbahn beschäftigten Beamten, Angestellten und ständig beschäftigten Arbeiter ge.

Im Hauptausschuß des Reichstages wurde eine Dent­Es ist 12 Uhr mittags. schrift des Reichsverkehrsministeriums über den elektrischen Obwohl der Raum erst um 1 Uhr geöffnet wird, ballen sich vor währt und zwar fönnen Wochen- und Monatstarten 3ugbetrieb ausgegeben, der wir folgendes entnehmen: ihm doch schon schwarze Menschenmengen. Frauen, Kinder, Männer: 4. Klasse bis zu Entfernungen von 30 Kilometer vom Wohnorte Bon ter 53 500 Kilometer Streckenlänge der Reichseisenbahn so ziemlich alles aus dem Arbeiterstande, denn hier im Südosten landwirtschaftlichen Kleinbetriebes gelöst werden. Die Vergün ( im Berliner Vorortverkehr für die 3. Klasse) zur Erleichterung des find 358 Kilometer in elektrischen Betrieb. 756 Kilometer Strecken- der Stadt sind die Bessersituierten mehr als dünn gefät. Endlich stigung beträgt 50 Prozent des Fahrpreises und fann länge werden gegenwärtig für elektrische Zugbeförderung herge- öffnet sich die Tür des provisorischen Steuerabfertigungsraumes. von dem Bediensteten felbst und einem Familienmitgliede in An­richtet. Im Ausbau befinden sich u. a. die Berliner Borortstrecken Dunkel schiebt sich in rudweisen Stößen das Menschenband in die Spruch genommen werden. Zur Erlangung sind besondere Ausweise vom Stettiner Bahnhof bis Bernau und Hermsdorf, die voraus- Ceffnung. Im Handumdrehen, ist der stattliche Raum der weiten mit Lichtbild erforderlich. sichtlich 1924 in elektrischen Betrieb genommen werden können. Sjalle zwischen Wand und den eine Barriere bildenden Tischen ge- Es wäre zweckmäßig, wenn die Eisenbahnverwaltung, nachdem Inerhalb der nächsten 10 Jahre sollen die Berliner Stadt füut. Ein paar Buchhalter und Rechner sizen im Bureauraum". Sie für ihre Beamten eine derartige Bergünstigung, die, und Ringbahn sowie die anschließenden Vorortstrecken und Sammler nehmen die Steuerfarten in Empfang. Scherzworte flat standen hat, auch wieder allgemein einführt. Das würde wie eben gesagt, bereits früher schon für die Allgemeinheit be­die Wannseebahn für elektrischen Betrieb eingerichtet werden. tern auf. Eine ganze Weile herrscht Ruhe und das, was der Ber - die Berliner Bevölkerung, besonders angesichts der immer weiter Auf den in Betrieb befindlichen Strecken in Baden, Bayern , finer so schlechthin Gemütlichkeit nennt. Die Uhr wird zwei. Die steigenden Preise der Lebensmittel und der zurückgehenden Zahl der Mitteldeutschland , bei Hamburg u. a. laufen zurzeit 102 elektrische Uhr wird drei. Nun hält die Gemütlichkeit nicht länger vor. Ein artiger Kulturflächen in der weiteren Umgebung Berlins , als zweck Lokomotiven und 188 Triebwagen. Weitere 41 elektrische Lokomo- paar Temperamentvolle sind ungeduldig geworden. Sie warten entsprechend sicher mit Genugtuung begrüßen. tiren werden zurzeit hergestellt und 142 Lokomotiven und 77 Trieb nur noch auf ein Stichwort. Und das bleibt auch nicht aus: ein wagen sollen nach Genehmigung des Haushalts 1922 gebaut wer Mann wird angeblich außer der Reihe abgefertigt. ben. Insgesamt werden dann vorhanden sein, 285 elektrische Loko­motiven und 265 Triebwagen.

Die Reichseisenbahn ist bestrebt, in jeder Weise ten elektrischen Betrieb zu vervollkommnen, damit der Vorsprung, den während des Krieges einige Bahnunternehmungen des Auslandes auf dem Ge­biet der elektrischen Zugbeförderung gewonnen haben, alsbald wie­der eingeholt wird.

Der Wittelsbacher .

Wegen des Heimschen Königs- und Heimatbundes gibt es in Bayern allerlei Hin und her in den bürgerlichen Parteien. Heim ist zwar ein über alles schlauer Bauerndoktor, indessen ist seine Kal­fulation auf die monarchistische Gesinnung der Mehrzahl der Bayern augenscheinlich vollkommen verfehlt. In der Presse wird jetzt ein Brief veröffentlicht, den der Freund Heims, Dr. Schlitten hauer, auch ein rabiater weißblauer Urbajuvare, noch im Jahre 1919 auf die Aufforderung geschrieben hat, für eine Thronkandidatur Rupprechts zu wirfen. Schlittenhauer sagt da:

Es ist mir unmöglich, auf eigene Verantwortung hin Stellung zu nehmen zu Ihren eingehenden Darlegungen über unsere innere und äußere Politik. Ich bin Mitolied einer großen Fraftion und fann nur im Einverständnis mit ihr vorgehen. Ich will Ihnen aber gleich verraten, daß in dem größten Teil der Fraffion feiner­lei Neigung herrscht für Abtrennungsbestrebungen hinsichtlich Bayerns . Ich will Ihnen auch verraten, daß der größte Teil nicht mehr für monarchiffifche Bestrebungen zu haben ist und am wenig ften zugunsten des Prinzen Rupprecht, dessen Leben an der Front durchaus nicht erbauend gewesen ist. Es ist gut, wenn Sie in diesen zwei wichtigen Bunften sich von vornherein feinen Illufionen hingeben.

Das Leben Rupprechts an der Front ist natürlich inzwischen nicht erbauender" geworden, so wenig wie sein Abschied aus Brüffel, der seinerzeit im Vorwärts" geschildert worden ist, durch die zeitliche Entfernung an Heldenhaftigkeit gewonnen hätte. Ob Wilhelm oder Rupprecht , ob Zollern oder Wittelsbach sie sind sich alle gleich in dem Gedanken, den Heinrich Heine seinen zwei Polen in den Mund legte: Leben bleiben für das Baterland ist chön!"

Ein alldeutscher Edeling.

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Aus dem Leben eines alldeutschen Zeitungsmannes in Innsbruck macht unsere österreichische Parteipreffe interessante Angaben. Es handelt sich um einen Herrn In der Maur, den Herausgeber des Blattes Alpenland". Herr In der Maur, ursprünglich öfter reichischer Offizier im 5. Dragonerregiment und habsburgtreu bis in die Knochen so treu, daß er einen Kameraden wegen pazi­fistischer Aeußerungen denunzierte entdeckte nach dem Zerfall Desterreichs feine journalistische Begabung zugleich mit seiner Fähig. feit, vor dem Winde zu fegein. Er hielt feine Zeitschrift Alpen­land" zunächst im Sinne der Versöhnung mit Italien , bis er lein alldeutsches Herz entdeckte und nationaler Apostel für Tirol wurde. Zufällig traf dieser Gesinnungsumfchwung zusammen mit bem Eingang eines Sched's über 3 millionen Mart aus Deutschland . Obwohl diese Summe schon zu jener Zeit ein Riefenvermögen in Kronen darstellte, wandte sich Herr In der Maur bald darauf hilfe­suchend an Herrn Stresemann, durch dessen Vermittlung er am 14. Februar 1920 weitere 1,4 millionen Mark erhielt und sodann am 7. Mai, 11. August und 3. November 1920 Beträge von je 300 000( insgesamt 900 000) Mart. Doch im Feuer der nationalen Begeisterung schmolz das Geld wiederum so zusammen, daß am 6. Mai 1921 abermals 720 000 mark für Herrn In der Maur flüssig gemacht werden mußten, zum Teil zur Deckung des Riefendefizits feines Blattes, zum Teil aber auch für die persönlichen Bedürfnisse des Herrn In der Maur, der auf seinen Agitationsreifen im eigenen Auto wie ein Fürst auftrat. Damals wurde die Abstimmungs. propaganda in Tirol betrieben. Seine persönlichen Unto sten bezifferte Herr In der Maur auf 1 480 000 kronen. Das war selbst dem Abstimmungsausschuß zuviel, der ein Schiedsgericht gegen Herrn

In der Maur einsette.

Trotzdem erhielt Herr In der Maur am 5. September 1921 noch einmal aus Deutschland 500 000 Mark( damals 15 Millionen Kronen), aber mit dem Bemerken, daß dies die lehte Summe Jei. Das paste Herrn In der Maur wenig, und er begann plötzlich zu enthüllen". Aus dem Alldeutschen wurde plöhlich ein Links radifaler, der über Monarchistenumtriebe in Tirol schrieb. Aber inzwischen ließ fich Herr Stresemann erweichen, Herrn In der Maur doch noch einmal mit 500 000 Mart unter die bereits hilflos rudernden nationalen Arme zu greifen, und so wurde Herr In der Maur wieder all deutsch . Bis auf ein weiteres.. Soweit die Darstellung der österreichischen Presse. Wir ersehen daraus, daß Herr Strafemann über nicht unerhebliche Geld­quellen verfügt-- nur für Tiroler Zwede. Was mag ihm wohl erst für die, Propaganda in Deutschland zur Verfügung stehen?

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davon kämen.

Auch ein ,, Philantrop".

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Nun kommt die Wut ins Kochen: Natierlich, wie immer! Wer Das Abenteuer des Deutsch - Amerifaners, über das wir gestern einen besseren Rod anhat, tommt zuerst ran!"" Na, lange warte berichteten, hat vorläufig einen eigentümlichen Abschluß gefunden. id nu nich mehr, denn schmeiß id eenfach den Tisch um!" Eine Als der Bestohlene auf dem Polizeipräsidium erschten, um sein Geld hagere, grauföpfige Frau schmettert mit scharfer Stimme diese und die Waren in Empfang zu nehmen, brachte er mehrere Mädchen Kampfansage in den Raum. Ach, sehen Se doch mal nach, ob meine aus den gleichen Kreisen, denen auch die Diebin angehört, mit. Hier Sache nich uff de Erde jefallen is und da nu liejt. Ich warte doch machte ihm eins dieser Mädchen den Vorschlag, ihr die wieder her­beigeschaffte Armbanduhr zu verkaufen. Statt dessen schenkte er nun schon so ieber zwee Stunden!" Ein altes Mütterchen hat es ihr diese goldene Uhr, und als er nun einmal beim Verschenken in zaghaftem, bittendem Tone gesagt. Ihr tommt alle ran, be war, verteilte er die übrigen Eachen, die schönen Kostüme, die loft­ruhigt Euch doch!" Ein Beamter sucht die Menge zu besänftigen. baren Hüte, die Belze und Schirme und das Meißner Porzellan, das Aber da hat er in ein Wespennest gefaßt! Wat? Ihr un Eich? die Freundin der Diebin für ihren demnächst zu errichtenden Haus­Wir sind jenau ebensoville wie Sie! Merken Se sich det jefälligsti" stand gekauft hatte, unter die Mädchen, im ganzen für 84 000 m. Achselzuckend wendet sich der Beamte ab. Es ist das beste, was Endlich erklärte der Philantrop", daß ihm auch die verhafteten Mäd­er tun konnte. Denn nun beruhigen fich die Gemüter wieder all- chen leid täten. Um ihnen eine Erleichterung zu verschaffen, sicherte mählich. Ein paar spike Zischelreden gehen noch immer hin und er ihren Freundinnen zu, daß er den beiden einen tüchtigen Ver­her. Eine der Rechnerinnen ordnet vor einem Handspiegel ihr teidiger bestellen werde, damit sie mit einer möglichst gelinden Strafe Haar. Das wird natürlich sofort bemerkt. Natierlich, det mit de olle 3oddeln is wichtiger als unsere Steuermarten!"" Rennen hier rum, statt richtig zu arbeiten!"" Un id habe det Essen uffgesetzt, wenn det nu bloß nich noch anbrennt!" Langsam tropft die Er ledigung. Biele, die ihre Karten abgegeben haben, find nach Hause gegangen. Ihr Name wird nun von Zeit zu Zeit vergeblich auf­gerufen. Andere harren schweigend und stumm aus. Stundenlang. Bis auch sie endlich an die Reihe kommen, indes die Dämmerung den Raum bereits mit dunklen Echleiern zu verhängen beginnt. schaft werden nervös. Werden unseres Erachtens nervös durch eine So geht es Tag um Tag. Das Publikum und die Beamten mangelhafte Organisation, die die Geschäfte schlecht und schleppend sich abwickeln läßt. Durch Verteilen von Marken an Leute, die ihre Steuerfarten abgaben und durch Mitteilung, wann sie sich die Bescheinigung über die gezahlte Martensteuer abholen dürfen, fönnte vieles vereinfacht und erleichtert werden. Wenigstens würde dem Publikum Zeit und Aerger, und der Beamtenschaft ein unruhiges, an Störungen überreiches Arbeiten erspart werden.

Grupen- Spuk.

Auf der Mörderfuche im Jenseits am Kurfürstendamm . Der offultistisch- spiritistische Unfug scheint in Berlin jetzt einen Höhepunkt erreicht zu haben. Wie ein Mittagsblatt zu melden weiß, hat gestern tatsächlich jene angefündigte spiritistische Sigung stattgefunden, in der mit Hilfe eines Mediums der Aufenthalt ter nerfchwundenen Frau Grupen festgestellt werden sollte. Selbstverständlich im Berliner Westen in der erotisch ausgestatteten Wohnung einer Frau Dr. S. in der Kurfürstenstraße". Ein ganzer Birfel Gläubiger" hatte sich zusammengefunden, und es fehlte auch nicht der Verteidiger des durch Geibstmord geendeten Grupen. Das medium wird als affetische Gestalt mit nervösen Fingern und unruhig flackernden Augen" geschildert, und man hielt sich für ein tretende Sensationen bereit. Der ganze Zirtus war nach den aus führlichen Schi derungen sehr fino- sdauer- bramatisch aufgemacht, aber es geschah richts. Das Medium redete erflecklichen. Unsinn, und es wurde auch nichts Besseres daraus, als der Magnetiseur mit allen Künsten Sensationelles zu erpressen versuchte. Die Dame zwang sich ab, was sie aus den Verhandlungen des Grupen- Pro­zesses offenbar gelesen hatte, vom New Dorfer Hafen( die verschwun dene Frau Grupen foll befanntlich nach Amerita gefahren fein), fie redete von einer Grube, nach einer anderen Version von einem Brunnen, in den sie einiges von gräßlichen Leichenteilen hinein phantasierte. Dann tauchte auch ein Mann auf, d. h. in der Phan­fie des Mediums, der als der Mörder" dargestellt wird. Das Medium wimmer'e und stöhnte und es fchien fich gar nicht wohl zu befinden zum ftillen Erschauern des seltsamen Kreises, der trotzdem unbefriedigt auseinanderging.

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Alles in allem: Eine schaurig- fchöne Abendunterhaltung für den Kurfürstendamm .

Seuchenopfer in Berlin .

Die Schönholzer Heide als Bolkspark. Seit Jahren schon verhandelt die Stadtgemeinde Berlin mit der Berliner Schützengilde, um deren Schönholzer Gelände lang­fristig zu pachten oder fäuflich zu erwerben, ohne daß die Verhand lungen zu einem Erfolge führten. Das Bezirksamt Pankow hat nun fchon im Januar im Einverständnis mit dem Magistrat beschlossen, alle Straßen- und Baufluchtlinien für die in dieses Gebiet fallenden Straßen und Straßenteile, die durch den Dom Gemeindevorstand einschließlich der darin belegenen Grundstücke der Berliner Schüzen Niederschönhausen unter dem 20. April 1904 förmlich festgesetzten Plan aufgeführt sind, aufzuheben. Das gesamte Dauerwaldgebiet gilde soll damit durch Enteignung der Bebauung entzogen und auf Grund des Fluchtliniengesetzes zu Gartenanlagen, Spiel. oder Erholungsplägen bereitgestellt werden. Auf diese Weise wird der Schönholzer Part für den dichtbevölkerten Norden Berlins eine ideale Sport, Spiel und Er holungsstätte werden und als altes herrliches Parkgelände der Stadt Berlin erhalten bleiben.

Jungsozialisten und Arbeiterjugend.

Die

Mit den Jungloziafiften und der Arbeiterjugend beschäftigte sich die Kreistonferenz des 17. Rreifes am 22. März. Genosse Kurt Wegner führte zu dem Thema Jungsozialisten und Partei" aus, daß die Stellungnahme der Menschen zu den politischen und wirtschaftlichen Fragen aus zwei Quellen stamme: der wirtschaftlichen uno der ethischen. Durch die Kämpfe der Arbeiter'chaft um rein wirtschaftliche Fragen sei die fulturelle Seite des Sozialismus in in den Hintergrund getreten. Die Junafozialisten fireben danach, feelischen Schwung in die sozialistische Bewegung zu bringen. 2llten haben uns gezeigt, was Sozialismus heißt, mir Jurigen wollen fozialistisch leben. Um zum Sozialismus zu fommen, müssen wir den Sozialismus nicht nur als eine Brot- und Magenfrage ansehen, Wir wollen auch nicht vergessen, daß die Sozialdemokratische Bartei der stärkste Hort der Demokratie und Republif ist und die Jung­fozialisten wollen ihr ganzes Können für diele Republik einsetzen. Genoffe eftphal sprach über die Arbeiterjugendbewe. gung und forderte vor allem ein verständnisvolles Zusammen­arbeiten zwischen Partei und Jugend. Wir haben stets die Boli­tisierung der Jugend abgelehnt und das Schmergewicht auf Er. ziehung und Bilduna gelegt. Unfer Riel müsse die Bilege her Selbständigkeit und eines verständigen Selbstbewuk seins der Unter Hinweis auf die Erstarfung der bürgerlichen Jugend sein. Jugend ermahnte der Redner die Bersammlung, mehr wie bisher die Bestrebungen unserer Jugendbewegung zu unterstüben. fuffion war getragen von einem vollen Verständnis für unsere Junend und für die Junafozialisten. auch der Vorsitzende schlossen sich dem Appell an die Lichtenberger. Funktionäre an, mehr wie bisher die Bestrebungen unse­rer Jugend und der Jungsozialisten zu unterstützen.

Die Dis­

Die Disfuffionsrebner und

Ab und zu

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Selbstmord einer Schauspielerin aus Nahrungsforgen. Durch einen Sprung aus dem Fenster hat sich gestern die 24 Jahre Ite, aus Göttingen nebürtige Schauspielerin Frau Johanna Mort Eine bemerkenswerte Statistit der im Jahre 1920 fanitätspoli­Sie sprang eilich bemeldeten Erkrankungen und Todesfälle an übertragbaren mann, geborene Sturmann, das Leben genommen. Krankheiten veröffentlicht soeben der preußische Wohlfahrtsminister. gestern abend gegen 10 Uhr aus einem Fenster ihrer im vierten Stod des Hauses Friedrichstraße 39a belegenen Wohnung auf den Hof Sie bezieht sich noch auf den alten Landespolizeibezirk Berlin ( 2lt hinab und rerlekte sich so schwer, daß sie schon auf dem Wege nach -Berlin und Nachbarstädte, sowie Etralou). Danach find im Jahre 1920 im Landespolizeibezirk Berlin 10 Bißverlegungen der Charité star b. Nahrungssorgen haben fie offenbar zu dem durch toll wütige Hunde vorgekommen, von denen erfreu- Schritt getrieben. licherweise feiner tödlich verlief. An Diphtherie wurden 6358 Genoffe Studienrat Dr. Offrowski in Cantwig ist von der sozial­Erfranfungen und 318 Todesfälle berichtet. An Fled fieber demokratischen Mehrheit der Finstermalder Stadtverordneten­waren 5 Erkrankungen und 1 Todesfall zu verzeichnen; für Geverfammlung mit 16 Stimmen genen alle 14 bürgerfche Stimmen nidstarre waren die Zahlen 61 und 36. Noch immer groß ist zum Bürgermeister diefer Stadt gewählt worden. Dr. Otto die Rahl der Erkrankungen und Todesfälle an Kindbettfieber. Oftrowski hat, den Bontwiger Nachrichten" zufolge, die Wahl be Auffällig ist hierbei, daß 302 Erfrankungen, aber durch die Standes- reits angenommen. ämter bedeutend mehr Todesfälle, nämlich) 572, cemeldet. wurden, ein Beweis dafür, daß die Meldepflicht der Erfrankung vielfach ver­Der Aetna ist seit einigen Tagen in Tätigkeit. letzt wird. Die Rörnertranfheit war 17mal zu verzeichnen. schleudert er vulkanische Schlammassen von über 300 Lungen und Kehlkopftuberkulose forderten nicht meter aus dem Krater. weniger als 3963 Opfer, der gefährliche Milzbrand nur 1. Ferner tomen vor: 7 Fälle von Boden, 1 Fall von Rückfallfieber, 837 Erfrankungen von Ruhr mit 236 Todesfällen, 3027 Fälle von Scharlach mit 85 Todesfällen, 424 Fälle von Typhus mit 54 Todesfällen, davon 2 an Paratyphus. Fleisch, Fisch und 17. Der Verband der Polizeibeamten Preußens bittet uns, zu dem Burst veraiftungen veruriochten 16 Erkrankungen und 4 Bericht über seine Versammlung om Dienstag mitzuteilen, daß seine Todesfälle. Die spinale Rinderlähmun a befiel 27 Kinder, von Stellungnahme zu dem neuen Entwurf eines Schußpolizeigesetzes denen 5 starben. Gegenüber den Zahlen für ganz Breuken, die nicht ganz richtig zum Ausdrud gekommen ist. Natürlich handelt 41 Erkrankungen an Kinderlähmung zeigen, stellen die Berliner Er es sich um den Referentenentwurf des Preußischen Ministe frankungen weit mehr als die Hälfte dar. rims des Innern, nicht des Reichsministeriums, wie es infolge es Druckfehlers hieß. Der Verband stimmt dem wirtschaft= lichen Teil des Entwurfs als Berhandlungsbasis zu, währent er den rechtlichen Teil in einzelnen Paragraphen als erheblich abänderungsbedürftig betrachtet. Ferner bittet uns der Verband, noch darauf hinzuweisen, daß in der Diskussion die Redner bem Staatsbahnverwaltung eine Fahrpreisermäßigung für diejenigen Unter dem wange der Kriegsverhältnisse hatte bie preußische Minister Severing ausdrücklich ihr Vertrauen aussprachen. Lauben- und Bachtlandinhaber eingeführt, die, um zu dem Lauben- Mennen zu Mariendorf . Folgende Resultate find nachzutragen: Der Witing". Herr Eberhard Kautter, Kavy Rebell a. D., gelände gelangen zu können, eine längere Bahnfahrt zurücklegen 5. Rennen: Auf Perth St. wurten 80 Proz. der Einfäße zurückgezabli. der sich selber Kaiserlicher Stapitänleutnant a. D." nennt, sendet mußten Nach dem Kriege wurde diese Fahrpreisermäßigung auf Floreftine H( Perf) wurde disqualifiziert. Toto: 28: 10. I. 13, 16, 18: 10. uns zu unserer Notiz in Nr. 115 eine Verichaung, in der er aus gehoben. Die Laubenfolonisten haben sich damals gegen die Auf- 6. Rennen: 1. Magowan( Grokmann), 2 Manteuffel( C. Weidmüller), führt, daß feine Zeitschrift, der Witing", in München erscheine und hebung dieser Bergünstinung gewendet und haben in einer Reihe von jedem, also auch von den Vorwärte Abonnenten, bezogen von Bersemmlungen darauf hingewiesen, daß diese Fahrpreisermäßi­werden könne! Wir hatten das gar nicht beitritten, gung einen großen Teil der Laubenlandbefizer veranlaßt hat, im sondern im Gegenteil bervorgehoben, daß in München weiteren Umfreise von Berlin Laubenland zu pachten oder zu er feelenruhig ein Organ erscheint, das offensichtlich die Zeitschrift der werben und daß durch die Aufhebung der Vergünstigung die Bes Organisation Consul ist. wirtschaffung des Landes nicht mehr möglich ist. Jegt wird eine

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Fahrpreisermäßigung für Beamte. Und die Allgemeinheit?

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rete. Kinderchor. Kinder von Parteigenoffen, die gewillt find, bei der Mai­feier durch Gefang mitzuwirken werden erlucht, fich bei den Abteilungsleitern ober bei dem Obmann des Bildungsausschusses, G. Fichter. Scharnweberstr. 49, bis Sonntag vormittag zu melden.

Vorträge, Vereine und Verfammlungen.

Berbaud Boltsgesundheit. Heute, Donnerstag, 128 Uhr abends, in der Ober­Realschule Niederwallstr. 12, Bortrag des Genossen E. Preibisch: Naturgemäße Heilmethoden." Gäste willkommen, Eintritt frei.

Sport.

3. Araber, Butterfly( Sercipt), disqualifiziert. Toto: 16 10. BI 12, 14: 10. stein( Rösler). Ferner: Jeue: ball( 4), Sefer Sphing I, Striegsireiwilliger, 7. Rennen: 1. Dolomt( 2. Weiz ), 2. Dünaburg ( Przyrembe), 3. Mart. Fafner 1, Nil , Pique, disqualifiziert. Toto: 19: 10. BI. 14. 20, 18: 10 8. Rennen: 1. Biftale( Großmann), 2. Zufall( G. Lautenberger), 3. Crocus( 5s. Schleufner). Feiner: Aktionär( 4.), Starta ongebalten, Stünstler, als zweiter durchs Biel galoppiert. Zoto: 16:10. BL 16, 36: 10.