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Die Einigungsfrage wird von der Freiheit" als Der oberste Gesichtspunkt der Politik bezeichnet. Die Uneinig­feit der Arbeiterparteien erlahme die Kraft der Gesamtbewegung. Dies wird eingehend dargestellt. Das Ziel der Einigung stehe der Redaktion unverrüdbar vor Augen, das lege aber natur­gemäß der Polemit gewisse Schranken auf. Der Möglich­feit einer Einigung mit der KPD  . steht die Freiheit"- Redaktion sehr steptisch gegenüber: Dagegen erscheint uns ein solches Zusammenwirken wichtig, wie es durch die Zusammenarbeit der Usp. mit der SPD.   in Staat und Kommune in Sachsen  , Thüringen   und Braunschweig  vorbereitet ist und die in steigendem Maße auch die Unterstüßung der Rommunisten findet. Das bedeutet weder unmittelbare organisa­torische Verschmelzung, noch schließt es scharfe, fachliche Kritik an der Haltung der anderen Arbeiterparteien aus.

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Was die Erinnerung" des Konsistoriums an den Pfarrer dunsener Plazhalter der Hohenzollern  , Landsknecht  " und ähnliches Rürschner anbelangt, so finden wir die darin aufgestellten mehr. In ähnlicher Weise zieht der Verfasser dann über die Mi­Grundfäße recht dehnbar. Wer urteilt darüber, was leber nister Severing und Haenisch her. In. März erschien dann treibung", was oberflächlich", was aufreizend" ist. Vom ein Artikel Aus Eberts Rüche". Darin wird dem Reichspräsidenten  Standpunkt eines deutsch   nationalen Fanatikers vorgeworfen, daß er zur Zeit der Lebensmittelrationierung große sehen solche Dinge sehr viel anders aus als vom Standpunkt Mengen Fleisch, Butter, Eier usw. für seinen Haushalt bezogen eines objektiven Beurteilers. Und soll man z. B. Ron- habe. Während Ebert den Arbeitern Durchhalten bei Marmelade fiftorialrat Richter Rönigsberg, der als Hauptredner empfohlen habe, habe er an befehten Tafeln gesessen und das ge­auf der Tagung der Deutsch   nationalen Partei Oft freffen, was den Arbeitern vorenthalten worden sei. Gleich darauf preußens auftritt, in diesen Dingen als objektiv betrachten? folgt der Ausdruck Unverschämter Schmerbauch". Auch für diesen Im Gegenteil, die von diesem Herrn gehaltenen Reden geben Artikel übernahm der Angeklagte die preßgesetzliche Verantwortung. Veranlassung zu der Frage, ob das hohe Konsistorium sich Das Gericht erachtete die oben erwähnten Ausdrücke in den Ar­denn auch selber an die von ihm aufgestellten Grundsäge titeln für geeignet, die Person, auf die sich die Ausdrücke bezogen, In ihrer persönlichen Ehre zu fränfen. Da der Reichspräsident, sp hält?! wird im Urteil angeführt, außerhalb der politischen Tagestämpfe steht, verdiene es eine besonders harte Strafe, menn er in derart gehäffiger Weise angeriffen und beleidigt wird. Außerdem entspricht es nicht den Tatsachen, daß der Reichspräsident für seinen Privathaushalt größere Mengen Lebensmittel zugewiesen erhalten hat. Diese waren lediglich für Repräsentationszwede, wie parlamentarische Abende, politische Tees und ähnliche Beran­ftaltungen, bestimmt. Daß der Angèflagte nur bestehende Mißstände habe rügen wollen, wurde ihm vom Gericht nicht geglaubt.

G

SPD.- Werbewoche!

Seit vier Jahr­

zehnten ist der Vorwärts" die führende,

angesehenste Sozialdemokratische   Zeitung der deutschen   Arbeiter

Wir haben mit Absicht den Inhalt der Denkschrift möglichst referierend und ohne eigene Meinungssäge wiedergegeben. Wir wollen auch am Schluß nicht besonders hervorheben, in welchen Einzelpunkten sich die Meinung der Freiheit". Redaktion mit der unserigen trifft und wo sachliche Ab­weichungen bestehen. Für den aufmerksamen Leser, der die Politik der SPD.   in den letzten Monaten verfolgt hat, ergibt sich das von selbst. Ohne weiteres wird er erkennen, daß die Uebereinstimmung stärker ist als die Meinungsverschiedenheit und daß eine Annäherung der grundsäglichen Stand- schaft. Jede einzelne Nummer muß in dieser Woche punkte stattgefunden hat, wie man sie vor ein, zwei Jahren faum für möglich gehalten hätte. Daß die Sozialdemokratische Partei   ihren Standpunft nicht geändert hat, brauchen wir dabei nicht zu betonen, sie hat allein das getan, was die Freiheit"-Redaktion von ihrer Parteileitung verlangt: Sie hat die fachlichen Interessen der Arbeiterklasse über die Agitationsrücksichten des Augenblicks gestellt, sie hat anstatt Propaganda Arbeiterpolitit getrieben. Die Dentschrift der Freiheit"-Redaktion ist in ihren Gesamt­zügen daher eine glänzende Bestätigung für die Richtig feit und Notwendigkeit unserer Politit, eine Bestäti gung, wie sie nur selten eine Partei aus dem Lager einer anderen empfangen haben dürfte.

Berechtigte Mahner?

In der Abendausgabe vom 9. März veröffentlichten wir unter der Ueberschrift Ein verurteilter Heßpriester" einen Be­richt aus Insterburg   über die Verurteilung des Pfarrers Christoleit wegen Berleumdung des Reichspräsidenten  . Im Anschluß daran erinnerten wir an den Verweis, den das ost­preußische Konsistorium dem sozialistischer Pfarrer Kürschner  in Melaufen erteilt hatte und fragten, ob das Konsistorium nun auch gegen rechts vorgehen würde. Hierzu ersucht uns das Konsistorium der Provinz Ostpreußen   um Aufnahme folgender Erklärung:

Gegen das Urteil hatte der Angeklagte Revision eingelegt. Er führte darin aus, daß nicht vier verschiedene Straftaten, sondern nur eine fortgesette Handlung vorliege. Dann seien die infrimi­erlaubt sei. Im allgemeinen Interesse fönne dabei nicht auf die Das Reichsgericht verwar jedoch die Revision als unbegründet. Ehre des einzelnen so viel Rücksicht genommen werden wie sonst.

von den Parteigenoffen zur Werbung neuer Genierten Artikel während des Wahlkampfes erschienen, wo jedes Mittel noffen und neuer Abonnenten benutzt werden. Sorgt 2 dafür, daß in dieser Woche in den Betrieben und bei Euren Haus­nachbarn der Vorwärts" #

6 Go

#von Hand zu Hand geht!!

Wer verteuert?

Der Vormittag".

Mit dem nationalistischen Tag" geht es abwärts, selbst die fräftigsten Hezzereien gegen die Schußpolizei wollen nicht mehr den nötigen Abennentenstand herbeifchaffen. So sieht sich tenn das Blatt gezwungen, zu verfünden, daß es fortab nur noch einmal täglich als Morgenblatt erscheinen werde. Der Tag" hat sich also zum Bormittag" verkleinert.

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Die Königsfrage in Ungarn  .

Die Deutsche Tageszeitung" will natürlich nicht mahr haben, daß die Lebensmittelteuerung eine Folge des freien Handels, der Zerstörung der Zwangswirtschaft ist. Die Martentwertung ist nach ihrer Ansicht die alleinige Troß wiederholter Verschmelzungen hat das Blatt diese Ent­Ursache für das Emporschnellen der Lebensmittelpreise. widlung genommen. Vor etwa einem Jahre war die schwerindu­Natürlich stehen die Preise für Lebensmittel mit dem strielle Bost" im Tag" aufgegangen, die ihrerseits wieder die Stande der Mark in innerem Zusammenhang, es fragt sich nationalistischen Berliner Neuesten Nachrichten" in sich aufgenom= nur, ob dieser Zusammenhang ein jpefulativer oder ein men hatten. Aber es ging wie mit Pharaos mageren Kühen: sie notwendiger ist. Wenn beispielsweise, wie wir das ge- fraßen die fetten auf und blieben doch selber mager. Der teutsche rade jetzt sehen, an der Börse der Dollar in wenigen Tagen Patriot aber muß seine nachmittägige Erbauung jetzt aus anderen emporschnellt und gleichzeitig in den Läden die Preise Quellen schöpfen. Es riefein ja deren genug, wenn sie auch teil­für Fleisch, Butter usw. ungemessen in die Höhe gehen, weise recht trübe fint. so ist dieser Zusammenhang ein rein spekulativer. Denn auf die Kosten der Aufzucht der jetzt geschlachteten Rinder, Schweine usw. fann doch der Markkurs vom März 1922 nicht Dom geringsten Einfluß fein. Die jeßige Verteuerung Budapest  , 28. März.( WTB.) Ministerpräsident Graf Beth­1. Von einer disziplinarischen Ahndung des Verhaltens des erfolgt also nicht wegen Erhöhung der Unkosten, sondern aus ten hielt gestern vormittag in der Versammlung der Regierungs­Pfarrers Kürschner ist keine Rede. Insbesondere ist ihm tein Ber  - der Spekulation heraus, daß die aus dem Auslande im- parteien in Szegedin eine Rede. Er betonte, daß die Königs. meis" erteilt worden, weil er den Sozialismus als die Konsequenz portierten Nahrungsmittel entsprechend teurer werden. frage bereits entschieden sei, da die Nation an dem unabhängigen neuteftamentlicher Ethit bezeichnet hatte. Er ist anläßlich ver Eben diefe Spekulationsgewinne zu beschneiden, war der nationalen Königstum unerbittlich festhalte. Man könne die alte schiedener Zeitungsartikel und öffentlicher Reben, die dazu Ber  - 3wed der 3 wangswirtschaft. Sie fonnte die Preise so österreichisch- ungarische Monarchie nicht wieder zum Leben erwecken. anlaffung gaben, nur daran erinnert worden, daß er was lange niedrig halten, bis wirtlich erhöhte Erzeuger- Man spreche von einer Donauföderation und einer föderalisti. wir den Geistlichen gegenüber auch sonst betont haben, unbeschadet often eine Breissteigerung erforderten. Der freie Handel fchen Form der aften österreichisch ungarischen der Freiheit seiner politischen Gesinnung als Geistlicher, um nicht dagegen öffnet der Spekulation Tor und Tür, er führt die er- monarchie, wovor sich Ungarn   auch während der Dauer bes das Vertrauen eines großen Teils feiner Gemeindeglieder zu verhöhten Preise schon ein, noch ehe sie durch erhöhte Produk 67er Ausgleichs hütete. Man wolle jedoch in Ungarn   auch von dem lieren, verpflichtet sei, in der Beurteilung politischer Gegner sich tionskosten gerechtfertigt find. Zu deutsch  : Er erzeugt den gemeinsamen Zollgebiet der Nachfolgeftaaten nichts mehr wiffen. 3urüdhaltung aufzuerlegen und sich keinesfalls unbe- Lebensmittelwucher. Dies sei mit den wirtschaftlichen Interessen Ungarns   unvereinbar. rechtigter Uebertreibungen schuldig zu machen, sowie Ungarn   werde die soeben erlangte wirtschaftliche Unabhängigkeit daß er in seinen firchengeschichtlichen und exegetischen Urteilen nicht nie mehr preisgeben. Es sei jedoch bereit, mit den Nachbarn ent­oberflächlich oder gar aufreizend verfahren dürfe. sprechende Handelsverträge zu schließen und werde alles aufbieten, den freien Handelsverkehr auf der ganzen Linie wiederherzustellen.

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Die Verleumder- Kloake.

2. Gegen den Pfarrer Christoleit, der bereits seit Oktober Begen Beleidigung in mehreren Fällen ist vom Landgericht 1921 infolge Berzichts auf sein Amt nicht mehr landeskirchlicher Röln am 17. Juni D. J.   der Redakteur Wolfgang Bartels zu Bfarrer ist, war bereits vor längerer Zeit ein Disziplinarverfahren 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Am 19. Februar 1921 wegen anderer Berfehlungen eröffnet worden, das dann zeichnete er als verantwortlicher Redakteur in der in Köln   er im Februar 1921 auch auf die Schmähungen der Regierung und der fcheinenden linksradikalen Tageszeitung Sozialistische Re­obersten staatlichen Beamten von der Kanzel ausgedehnt wurde. publif" für einen Artikel Lumpen- Galerie". An der Durch seine Amtsniederlegung hat sich das Disziplinarver- Spize des Artikels wird von Reichspräsident Ebert gesagt, er fei fahren erledigt. der Repräsentant der Schieberrepublik, Weinflaschenleerer, aufge.

Kähler.

Zum Ableben Blaschkos. Berfasser des Nachrufs für Prof. Alfred Blaschko   in der gestrigen Abendausgabe war Dr. med. 3 adet. Neutrale Borbesprechung für Genua  . Der Schweizer   Bundes. rat beschloß, die neutralen Sachverständigen, die an der Konferenz von Genua   teilnehmen, auf den 5. April nach Bern   zu einer weiteren Borbesprechung einzuladen.

Fanny Elfler und die Zeitungsfrau. Arthur Kampf  , Hans Looschen   und Max Glevogt, aus den Bildhauern zurückgeht. Bion City ft nicht mehr ausschließlich eine Stadt nur

bietet.

Ein Erlebnis.

In einer fleinen Ronditorei, seitab vom Lärm der Großstadt, erscheint an jedem Nachmittag eine alte Frau, die Zeitungen feil­Eines Tages fam ich mit ihr in ein Gespräch. Sie erzählte mir, wie schwer es ist, sich heute mit seiner Familie durchs Leben zu schlagen.

Dieser Teil der Unterhaltung ist jedoch anscheinend für sie nur das Präludium, um zu dem Gegenstand zu gelangen, zu dem fie jekt übergeht. Denn plöglich verflären sich ihre Züge, ihre Augen nehmen einen visionären Ausdrud an, und sie spricht in gänzlich ver­ändertem Tonfall:

Ich war nicht immer das, was ich heute scheine. Sie werden nicht glauben, daß ich einftmals eine berühmte Längerin gewesen bin, der Könige und Herzöge gehuldigt haben. In Wien   lag mir ein alternder Staatsmann zu Füßen. Er wollte mich zu feiner Frau machen. Aber, ich habe ihn zurückgewiesen. Meine Kunst war mir wertvoller als ein goldener Käfig. Hier, wollen Sie ein mal fehen, wie ich in meiner Jugend ausgeschaut habe?"

Sie nahm ein Bild aus der Tasche und reichte es mir. Ein Blick überzeugte mich davon, daß es eine aus einer alten Zeitschrift herausgeschnittene Photographie der ehemals weltberühm­ten Tänzerin Fanny Elßler   war.

Dieses verhärmte Geschöpf hatte wohl durch Zufall eines Tages ferin gelesen. Vielleicht wurde hierdurch eine Seite in ihrem Innern in einem vergilbten Journal etwas über den Lebensgang der Künft. in Schwingungen verfekt, die fonft nie gelungen hätte. Bielleicht ahnte fie dumpf, daß in irgendeiner Dornröschenede ihrer Seele eine zweite Fanny Elkler schlief. Rur   war ihr nie der Prinz er schienen, der sie zum Leben erwedt hätte.

Das Ich der toten Tänzerin erwachte in ihr zu einem gespenstischen Und nun vollzog sich an ihr das Bunder der Transfiguration.

zweiten Leben.

Die Bergangenheit, in die sie sich hineinträumt, hilft der ver­fümmerten Alten dazu, den trostlosen Alltag ihrer Gegenwart heiter

Akademie, Profeffor Dr. Alexander Amersdorfer, aus den Malern von Dowie und dann von seinem Nachfolger Wilbur Glenn Boliva, Ludwig Dettmann  , Otto H. Engel  , Franz Eichhorst  , Philipp Franc, auf den das heute in den Schulen Zion Citys gelehrte Weltbild Friß Klimsch, Hugo Lederer   und Constantin Stard und der Graphi- für Zioniten. Man nimmt auch andere auf, wenn sie sich anständig ferin Räthe Rollwig. Die Borbereitungsarbeiten für die Ausstellung haben feine Unterbrechung erlitten, der Termin für die Anmeldung der Kunstwerke ist bis zum 3. April, der für die Einlieferung bis zum 8. April verlängert worden.

Die diesjährige Generalversammlung des Deutschen Zentral­tomitees zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheiten wird mit einer wissenschaftlichen Tagung verbunden sein, die unter Leitung von Geh. Rat Prof. Dr. Rolle, dem Direktor des Instituts für experimentelle Therapie, am Sonntag, den 23. April, in Frant furt am Main   stattfindet. Die Tagung beginnt vormittags um 10 Uhr im Inftitut für experimentelle Therapie. Als Vorträge sind in Aussicht genommen: Prof. Dr. Caspari: Betrachtungen über das Krebsproblem, besonders vom Standpunkt der Immunität; Dr. Schwarz: Tumorzellen und Tumoren; Prof. Dr. Dessauer: Physi­falische Gedanken zur Röntgentherapie der Karzinome; Geh. Rat Prof. Dr. Seiß: Erfahrungen mit der Strahlenbehandlung von Rarzinomen und Sarkomen. An den Berhandlungen fönnen außer den Mitgliedern des Deutschen Zentralfomitees alle Aerzte teil­nehmen. Anmeldungen und Anfragen in bezug auf Wohnung usw. find an Herrn Prof. Dr. Caspari, Institut für experimentelle Thera pie, Frankfurt am Main  , Paul- Ehrlich- Straße 44, zu richten.

Die Zlonsstadt. Zion City" ist eine pädagogische, firchliche und administrative Autokratie mitten im demokratischen Amerika  . Zion Schulen lehren, daß die Erde flach ist, daß der Himmel eine große City bzw. ihr Overseer", ihr Aufseher, dekretiert und läßt in seinen Suppel ist, an der Sonne, Mond und Sterne hängen wie Rerzen an einem Leuchter und deren Grundfesten auf einen Wall von Eis ruhen, der die flache Welt umgibt, damit nicht die tollfühnen Sees leute über den Rand der Meere hinweg ins Nichts purzeln. Die Durchmesser, der nur 3000 Meilen von der Erde entfernt ift. Die Sonne ist für die Zioniten ein maffiver Rörper von 40 Meilen Entstehungsgeschichte von 3ion City im Staat Illinois   ist ver­cyroben genug, um diese Kosmographie hervorzubringen. Die Grün dung geht zurück ins Jahr 1901 und auf John Alexander Dowie  , oder, wie er fich selbst nannte ,,, Elias III." Elias III. war anfangs der neunziger Jahre von Australien   nach Chitago gefommen und hatte sich in knapp zehn Jahren froh Anfeindung und Berhöhnung ein riesiges Vermögen erworben, für das er der Stadt wie dem Staate schwer Steuern zahlen mußte. Er erfuchte um einen Steuer nachlaß in Ansehung seiner nüßlichen Religion, und als ihm dieser abgeschlagen wurde, befchloß er eine eigene Stadt zu gründen, in Bellegung des Konfliktes in der Akademie der Künste. Für die der, wenn schon einmal Steuern entrichtet werden müßten, dieſe an sommende Frühjahrsausstellung der Berliner Akademie der Künfte ihn zu entrichten wären. Das ist der Entstehungsgedante von Rion haben jetzt auf Bitte des Präsidenten Mar Liebermann die Mit City. Zuerst bestand sie nur aus einer Refiame längs der Eisen alieder, die gelegentlich des Konfliktes bei der Mitgliederwahl ihr bahn. Denn murden Zelte und Hütten aufgefchlagen und bald auch Mandat für die Ausstellungsfommiffion niedergelegt hatten, fich Häufer gebaut und nach Berlauf des ersten Jahres hatte die Stadt wieder zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt. Das Zustandekommen bereits 3000 Einwohner und verschiedene Fabriken in vollem Be ber Ausstellung ist damit gesichert. Die Ausstellungstommission be trieb. Seither ist sie gewachsen und gewachsen und eine Stadt von steht außer Liebermann und dem ersten ständigen Gefretär der I mehreren Behntausend Einwohnern geworden, patriarchaich geleitet

lächelnd zu ertragen.

Und jeden Nachmittag lasse ich mir in der fleinen Konditorei von ihr von den Tagen erzählen, da haib Europa   ihr zugejubelt und der alte Diplomat Friedrich von Geng, den sie in Jensen" umgetauft, Heinz Michaelis.

um ihre Liebe warb.

aufführen und die Zehn Gebote und die paar weiteren befolgen, die Dowie und Boliva zu den zehn hinzu erlassen haben. Wer dieje nicht beachtet, wird hinauskomplimentiert. In dieser Stadt wird nicht geraucht, nicht geflucht, nicht gespielt und nicht getrunten; tief ausgeschnittene Kleider und kurze Röcke sind verboten, so gut wie Aerzte und Apotheken. Von Zeit zu Zeit tut Zion City   das ihre, um in die Zeitungen zu fommen; entweder entfendet fie Miffionare nach dem Babylon New York   oder aber die Unabhängigen" und Ungläubigen", die sich mittlerweile vermehrt haben, suchen, wenn­gleich vergeblich, bei den Gemeindewahlen die Mehrheit zu erlangen oder der Overseer Boliva fügt, wie er es fürzlich wieder tat, einen neuen Baustein zu dem Weltbild für die Zioniten.

Im Flugzeug zum Nordpol  . Für die im Sommer 1922 begin nende neue Nordpolegpedition Amundsens   sind nach der Umschau" zwei der beften Flieger Norwegens  , Leutnant Dstar Omdal und Damit wird zum Fliegerfergeant Ddd Dahl, verpflichtet worden. ersten Male in der Nordpolforschung das Flugzeug eine Rolle fpielen. Der Versuch bietet allgemeines Interesse; fehlt es doch noch völlig an Erfahrungen dafür, wie sich im nördlichen Eismeer eine Landung des Flugzeuges gestaltet und ob es Betriebsstoffe gibt, die der dort herrschenden Kälte standhalten fönnen. Die schon 1919 begonnenen Versuche Amundsens  , mit seinem neuerbauten Schiff Maud" östlich von den Neusibirischen Insein ins Backeis zu pedition. Die Maud" foll dabei durch die Beringstraße   in der Richtung nach den Neusibirischen Inseln fahren, um dann den Kurs tommen, find mißglückt. Im Sommer 1922 beginnt die neue Er­norbwärts in die Eismaffen zu nehmen. Bleibt das Schiff auf feiner Treibfahrt dem Bol fern, so müssen zur Erreichung des eigentlichen Zieles der Expedition andere Mittel in Anspruch ge­hannsens ist nicht übermäßig ermunternd, und welche Berhältnisse eine Schlittenfahrt vorfinden würde, läßt sich nicht annähernd sagen. nommen werden. Eine Wanderung nach der Art Nansens und Jo­Amundsen hat sich daher entschloffen, das Flugzeug zu Hilfe zu nehmen, mit dem alfo, wenn das Schiff in die Nähe des Bols tommt, ein Flug zum Bole ausgeführt werden foll. Ueber die Art des zur Verwendung fommenden Flugzeuces steht die Entscheidung noch aus. Omdal würde am liebsten ein Flugzeug vom Hansa­Brandenburg- Typ, d. h. einen Eindeder von 185 BG. benügen, ber große Tragfähigkeit befigt und sich leicht montieren läßt.

Im Kleinen Schauspielhaus finden Mittwoch, Donnerstag und Freitag diefer Boche teine Borstellungen statt, da an diesen Tagen Proben der Hochschule für Mufil abgehalten werden.

Bei Alfred Heller, Surfürstendamm 44, findet eine Ausstellung neuer Arbeiten von Schmidt- Rottluff   tatt.

Die Ausgrabungen bei Schuffenried( Württemberg  ), die im dor. tigen Moor schon so wichtige uilchlüsse über bie deutsche vorgeschichtliche Kultur ergaben, haben zu einer neuen Entdeckung geführt. Sie legten eine Pfahlbaufiedlung ber Halffattzeit zum Teil frei, die rund von einer Balifabe umgeben ist und inwendig aus fleinen göfen befteht.