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Um die Weichseldörfer.

Preußischer Landtag , 124. Sigung, Freitag, den 31. März, 12 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die deutschoolksparteiliche große Anfrage über die Fest sezung der Weichselgrenze durch die Interalliierte Grenzfestlegungsfommiffion.

Abg. Lawin( D. Vp.) begründet sie und protestiert gegen den Gewaltakt der Entente.

Ministerpräsident Braun:

Das Preußische Staatsministerium fühlt sich eins mit der durch die Entscheidung der Interalliierten Grenzłommission schwerbetroffes nen oftpreußischen Bevölkerung und in der entschiedenen Ablehnung dieses erneuten Bergewaltigungsverfuches. Der Ministerpräsident weift im einzelnen nach, daß diese Entscheidung mit dem an sich unhaltbaren und undurchführbaren

Bersailler Friedensdiffat in Widerspruch

fteht. Sie verweist auf die Gefahren, die diese widerfinnige Grenz­feftfehung für die Sicherung der Marienwerder Weichsel - Niederung bedeutet. Die Grenzfestlegungstommiffion hat in ihrer Entscheidung bom 13. März angeordnet, daß das an Polen abzutretende Gebiet endgültig am 31. März 1921 vormittags 10 Uhr offiziell an Bolen übergeben werden sollte. Auf den einmütigen Profeft aller Be­völferingsschichten Ostpreußens ohne Unterschied ihrer Parteistellung, dem sich auch das preußische Staatsministerium und die Richsregierung angeschloffen haben, hat die Botschaftertonferenz am 2. März beschlossen, die Ausführung des Grenzfeftfegungs beschliffes vorläufig auszusetzen

und anächst die Kommission um Mitteilung der Gründe zu er fuchen die zu ihrem Beschluß geführt haben. Wenn dieser Be fchluß auch feinen Anlaß zu übertriebenem Optimis. mus geben darf, so steht doch zu hoffen, daß die interalliierten Mächt eine so offensichtliche Verlegung der Bestimmun gen de Bersailler Bertrages nicht werden gutheißen fönnen. Zu­dem nuß auch unseren ehemaligen Kriegsgegnern die Erfenntnis einmal aufdämmern, taß es ein Widersinn ist, dem deutschen Bolke forbofekt fchwere unerträgliche Kriegslaften aufzuerlegen und gleichzeitig Maßnahmen von ber Art diefer Grenzfestsetzung feine wirtscaftliche Kraft und Leistungsfähigkeit zu schwächen und ju untergraben. Jedenfalls wird die preußische Staats­regieung auch weiterhin nicht unversucht laffen, um eine ten Inter­effen der oftpreußischen Bevölkerung gerecht werdende Lösung her­beizrühren und alle ihre zu Gebote stehenben Mittel einfeßen, um der fer bedrängten Bevölkerung in ihren wirtschaftlichen Möten zu helen und sie gegen jebe Bebrohung zu schüßen.( Lebh. Beifall.) Für Georgien .

Der parlamentarische Klub der polnischen fozialistischen Partei hat die Regierung ersucht, fich auf der Genueser Konferenz zu bemühen, der Republit Georgien, der die Sowjets die Un­abhängigfelt geraubt hätten, auf diplomatischem Wege zur Befrei­ung von dem bolfchewififchen Joch zu verhelfen.

Plus Heidelberg geht uns ein Aufruf der Auslandsvertreter ber fozialbemofratifchen Jugend Georgiens zu, der die Arbeiterjugend der ganzen Welt zur moralischen Unterstügung ber brutal unter brüdten und grausam verfolgten Kameraben in Georgien auffordert.

Ausbau der Preisprüfungsstelle.

Fragen der Reorganisation.

Gewerkschaftsbewegung

Lohnverhandlungen der Holzarbeiter.

Es hat sich herausgestellt, daß die Preisprüfungsstelle mit den ihr zur Verfügung stehenden Kräften die Aufgaben der Preis­prüfung nur im bescheidenen Umfange zu erfüllen in der In einer überfüllten Bersammlung der Bertrauensleute und Lage war. Zu diesen Aufgaben, die nur Persönlichkeiten erfüllen Betriebsräte des Deutschen Holzarbeiterverbandes am Mittwoch­fönnen, die unabhängig und unbestechlich dastehen, und die über abend in der Brauerei Königstadt" berichtete Böse über das Er­große wirtschaftliche Kenntnisse verfügen müssen, stehen der Preis- gebnis der Berhandlungen mit den Arbeitgebern. Die Forderung prüfungsstelle eine Anzahl Hilfsdräfte zur Verfügung, die ge- der Arbeitervertreter ging dahin, auf alle bestehenden Löhne ein­gebenenfalls nicht nur die allerkleinsten Geschäfte, sondern auch heitlich einen Zuschlag von 35 Broz. zu gewähren. Die erste Ber­Großbetriebe ausreichend zu prüfen in der Lage sein sollen. Bis handlung verlief im Sande und auch bei der zweiten Berhandlung iegt haben die Preisprüfer nur Bleine Geschäfte tontrolliert, weigerten sich die Arbeitgeber zu bewilligen. Nach weiteren lang­und zwar daraufhin, ob in den Geschäften die polizeilichen Bor wierigen Verhandlungen ist von den Arbeitgebern folgendes Zuge­schriften( Preisaushänge usw.) vorhanden sind.. Diese Tätigkeit ständnis gemacht worden: wird auch von Beamten der Wucherpolizei ausgeführt. Die 26 1. April sollen sich die tariflichen Löhne für Facharbeiter zuständigen städtischen Stellen haben sich nunmehr mit dem Polium 28 Proz., die Tariflöhne aller übrigen Kategorien einheitlich zeipräsidenten in Verbindung gefekt und gebeten, diese ganze um 25 Broz. erhöhen. Hiernach würden sich die tariflichen Stunden­Tätigkeit, die vorwiegend polizeilicher Art ist, allein in die löhne für Facharbeiter über 22 Jahre auf 20,80 M. ftellen( bisher Hand zu nehmen. Die Preisprüfungsstelle soll sich der Auf- 16.25 M.). Die Facharbeiter im Alter von 20 bis 22 Jahren würden gabe widmen, die Preisgestaltung und die Preisermittlung zu fon- 19,50 m., von 18 bis 20 Jahren 17,45 m. und die 16 bis 18 Jahre frollieren. Dazu gehören auch Preisprüfer, die wirtschaftlich und alten 14 M. erhalten. Hilfsarbeiter 15.30, 11.85 und 10 M., taufmännisch besonders vorgebildet sind, und ferner Sachverständige Fach arbeiterinnen 13,45, 11,10, 9,95 und 8,45 M., Hilfs= aus den verschiedensten Warenaebieten, die vollkommen unabhängig arbeiterinnen 11,05, 9,95, 8,50 und 7,10 m. dastehen. Es bleibt auch die Frage der Kosten für ein qualifi ziertes Spezialpersonal bei einer folchen Reorganisation der Breis­prüfungsstelle im obengedachten Sinne zu prüfen. Denn es fämen auch Sachverständige aus den verschiedensten Warengebieten in Frage, die lediglich im Interesse der Allgemeinheit zu wirken hätten. Der Magistrat hat beschlossen, diese Fragen der Reorganisation der Preisprüfungsstelle einem Ausschuß zu überweisen, zu dem sämtliche beteiligten Dezernate Bertreter entfenden sollen.

Der Preis der Kartoffeln aus städtischen Gütern. Der Verband Deutscher Kartoffel- Interessenten E. B. Berlin teilt folgendes mit:

" Das vom Magiftrat herausgegebene Gemeindeblatt der Stadt Berlin ", Nr. 11 vom 12. März b. 3., teilt mit: Für die städtischen Berwaltungen foftet je ein Doppelzentner Kartoffeln für den Monat Februar 1922: 343,75 m. Diesen Preis zeigt die Deputation für Güter und Forsten an. Während der gleichen Zeit war der amtliche Richtpreis je Bentner auf 120-135. festgelegt. Wenn nun der magistrat diesen Richtpreis um durchschnittlich etwa 100 m. je Doppelzentner überschreitet, so muß man sich fragen, ob das nicht die schlimmste Breistreiberei bedeutet, um so mehr, als der Preis ja von den städtischen Bütern gemacht worden ist, die der übrigen Landwirtschaft auch forft als Muster hingestellt werden. Die Land­wirtschaft mußte sich mit Recht sagen, wenn solches am grünen Holze gefchieht, dann ist der einzelne Landwirt, der die städtischen Geld­quellen nicht hinter sich hat, berechtigt, einen noch höheren Preis gu berlangen. Der Berliner Magiftrat wird nicht umhin fönnen, fich hierzu zu äußern.

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Diebstähle auf Bestellung.

Fortgesette Diebstähle, die bei einer Aktiengesellschaft verübt murben, sind jezt aufgeflärt und die Täter verhaftet worden. Die Gefellschaft fabriziert ärztliche Instrumente. Bu ihrem Personal ge­hörben auch 2 Lehrlinge namens Max Manfred und Willi Müller. Zum Fall Bark werben wir um folgende Mitteilung ersucht: Diese standen, wie die Kriminalpolizei jeht feststellte, gemeinsam in Ein Teil der Rechtspresse hat bei dem Abq. Fries, für den Bark Berbindung mit einem Reisenden Mar Müller, der Instrumente urberechtigt die Unterschrift in ber Eintragungsliste geleistet hat, dieser Art vertrieb und einen großen Rundenfreis befaß. Müller vielleicht nicht ohne Absicht die Parteibezeichnung( RBD.) machte besonders gute Geschäfte, weil er flott und früher lieferte als fortgelassen. Da wir im preußischen Lenktag auch einen Abge- die Fabriken, bei denen man direkt bestellte. Dabei war er billiger ordneten Fries( Sienen) als geschägtes Mitglied der Sozialdemo- als alle anderen. Das Geheimnis, wie er das fertig brachte, wurde fratischen Fraktion zählen, so ift aus der Fortlaffung der Partei- jetzt aufgedeckt. Müller hatte die beiden Lehrlinge verleitet, der bezeichnuna hier und da eine Berfonenverwechslung ent- Attien- Gesellschaft fortgesezt Inftrumente für ihn zu stehlen. So stanten. Wir stellen deshalb ausbrücklich fest, daß der sozialt emo hatte er die Ware bereits zur Hand, wenn die Kunden sie bei ihm fratische Landtagsabgeordnete Fries( Sienen) mit dem tommunisti- beftefften. Die Summe, um die auf diese Weise die Aktiengesellschaft fchen Reichstagsabgeordneten Fries( Köln ) außer der zufälligen geschädigt wurde, gehen in die Hunderttausende. Alle drei wurden Ramensgleichheit nicht das geringste zu tun hat. berhaftet.

Der norwegische Landtag hat einen Gesetzentwurf über bie 3wangsschiedsgerichtsbarteit bei Arbeitston. fliften angenommen. Die Bertreter der Bauernportet stimmten zusammen mit den Lintssozialisten und den Kommunisten dafür.

Was nun nun-?

Nach der Dedungsverweigerung.

Für Arbeiter, die bereits einen Lohn von 16,30 bis 17. haben, foll die Stundenzulage 4,50 m betragen. Für Akkordarbeiten und Montagearbeiten war eine eingehende Regelung vorgesehen. In der anschließenden Aussprache waren die Redner über­wiegend für Ablehnung dieses Angebots. An der Forderung eines Stundenzuschlages von 35 Proz. müsse festgeholten werden. Bei der folgenden Abstimmung wurde das Angebot abgelehnt und gegen wenige Stimmen beschlossen, auf dem Stundenzuschlag von 35 Broz. zu bestehen.

Ferner wurde beschlossen, eine beffere Entlohnung der Lehr­linge zu fordern. Schließlich wurde noch einer Resolution zugestimmt, welche von den Führern der SPD. und dem ADGB . eine flare unzweideutige Antwort auf die Frage verlangt, wie sie sich zu dem Achtstundentag stellen. Begründet wurde die Resolution damit, daß im Reichs­wirtschaftsrat Kalisti eine Stellung zum Achtstundentag eins genommen habe, die Befremden errege, und daß auch vom ADGB . eine flare Erklärung über seine Stellung zu der Frage nicht vorliege. Sauergap wandte sich gegen einen etwaigen Versuch, diese Angelegenheit demagogisch für Parteizmede auszuschlachten. Der " Borwärts" habe sich flar und unzweideutig gegen jede An­taftung des Achtstundentages erflärt.( Die von dem Ausschuß des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes beschlossene Erklärung für den Achtstundentag in Nr. 151 des Borwärts" hot wohl feven 3weifel behoben. D. Red.)

Löhne bet der Mitropa .

Die bei der Mitteleuropäischen Schlafwagengesellschaft beschäf tigten Angestellten nahmen in zwei gut besuchten Bersammlungen am Montag und Dienstag den Bericht über das Graebnis ihrer Lohnverhandlungen entgegen. Es wurde berichtet, daß die Direffion der Mitropa " die Forderung einer möchentlichen Bu'ape von 150 m. abgelehnt hat. In den Terhandlungen im Reichsarbeitsministerium boten die Unternehmervertreter 5, 8 und schließlich 10 Proz. Zu­lage. Dieses Angebot lehnte die Tariffommission ab.

Infolge der eigenartigen Betriebsverhältnisse und der Kürze der Tarifzeit fam es in voriger Woche zu einer Einigung. Für März betragen die Wochenlöhne für: Oberfellner 560 M. Abteil fellner 520 M., Wagenfellner und Silberpuker 470 M., Röche 585 M., Küchenmädchen 370 M., Kraftfahrer 720 M., Kutscher 710 M., Puker, Lagerarbeiter und Wächer 700 m., Arbeiterinnen 520 M. und Oberputer 30 m. mehr. Zu diesen Löhnen fommen beim Be­bienungsperfonal Prozente vom Umfak und für Oberfellner Broz. Manfogelder. Reinemachefrauen erhalten 6,50 m. pro Stun'e, Schaffner 1600 M. pro Monat. Nach einer ausgiebigen Disfusion wurde dem Lohnablommen zugestimmt. wird von den Organisationen verlangt, umgehend mit neuen For­derungen bei der Direktion der Mitropa " vorstellig zu werden, um Boff und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt den Angestellten ein befferes Auskommen zu sichern. der heutigen Bostauflage bei.

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Forderung der Bergarbeiter des Saargebiets.

Ein Schulffreit in Spufendorf im Kreise Teltow , der bereits am 22. b. t. ausgebrochen und bis zur Stunde noch nicht beigelegt Der Verband der Berqarbeiter Deutschlands und der Gewerf­ist, hat nicht nur in den Kreisen der Sputendorfer Elternschaft, son- verein chriftlicher Bergarbeiter haben an die Regierungskommiffion bern auch in denen der umliegenden Ortschaften lebhafte Erregung des Saargebiets den Antrag auf Aufhebung der Kohlen= hervorgerufen. Der sich jahrelangen allgemeinen Ansehens er steuer gestellt. Die Kohlensteuer stelle lediglich eine Produktions­In der Stadtverordnetenversammlung ist es freuende Lehrer Weichert, zugleich Angehöriger der SPD. , sollte nach steuer dar, deren Hauptträger die Bergarbeiter felbft feien. Bor geftern dem Unabhängigen- Führer Dr. en gelungen, feine furzer Befristung aus feiner Sputendorfer Tätigkeit hinweg nach allem erregt die Art der Verwendung der Kohlensteuer große Miß­,, Arbeiterpolitik" durchzusehen. Dem Magistrat sind die Mittel, die Rioster Zinna bei Ludenwalde verfekt werden. Als Demonstration ftimnung unter den Beraarbeitern, weil nach der allgemein herr­er zur Durchführung bes Schiedsspruches über die gegen diese den entschiedenen Wünschen des größten Teils der schenden Auffassung der Ertrag diefer Steuer mit zur Deckung des Arbeiterlöhne sowie zur Dedung anderer Ausgaben Elternfchaft entgegenstehende Versehung haben die Sputendorfer Defizits bei Bost und Eisenbahn im Saargebiet verwendet wird. her Werte fordern mußte, verweigert worden. Nur ein Eltern ihre Kinder übrigens gegen den Wunsch des Lehrers Diefes Defizit belief sich im lekten Berichtsjahr auf 16 255 000 Frant, Teil der vom Magiftrat beantragten und vom Ausschuß gebilligten ist die Regierung bemüht, einen Ausgleich zu finden. in den Streit treten lassen. Nach unserer Information bei einem Kursstand von 30 m. für 1 Frant also auf 487 650 000. Es wird behauptet, daß der lehte Lohn abbau durch einen Abbau Tarif- und Gewerbesteuererhöhungen fand im Blenum eine Mehr. Arbeiter Anglerbund Berlin und Umgegend G. N. Sonntag, der Kohlensteuer hätte vermieden werden können. Durch die Be­heit und fonnte zum Beschluß erhoben werden. Abgelehnt wurden die Erhöhungen der Straßenbahn. uns Gas- ben 2. April, vorm. pünfil. 9 Ubr, im Reichstafino", Berlin , Neue König feitigung der Rohlensteuer wäre entweder die Saarfohle um 7 Frank ftraße 26( groker Saal), Bundesgeneralversammlung. Ohne oder um 210 m. pro Tonne billiger geworden, was der tarife, die demnach bis auf weiteres unverändert bleiben. Gegen un esausweis fein Eintritt. Tagesordnung: Berichte des Vorstandes, Industrie und den Berrbauchertreisen zugute fäme, oder aber die die Erhöhungen stimmten mit ben Deutschynationalen und anderen Anträge, Reuwahl des gesamten Vorstandes. Erscheint bollzählig und Entlohnung der Bergarbeiter fönnte um diesen Betrag Bürgerlichen die Rommunisten, benen fich die Unabhängigen an- süntlich. aufgebessert werden. fchloffen.

Meichert

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Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend. Beitweise etwas aufflarend, jedoch über. wiegend hübe und fühl mit weiteren Niederschlägen und schwachen, zwischen Südost und Südwest schwankenden Binden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

bei Siete, Möllendorfftr. 42 Bortrag des Genoffen Dr. Sturm: Die Entwicklung Deutschlands zum fapitalistischen Staat.

Die Schwestern Bladzec gestorben.

Technische Nothilfe im Müllkutscherstreik. Wir erhielten folgende Buschrift: 3u der Meldung des Bora wärts" in der Abendausgabe des 28. März 1922 über den Müll. futscherstreit, in der gesagt mar:

Im Gegensatz zu den Erklärungen der Technischen Nothilfe gaben die Unternehmer an, daß sie inzwischen 180 Streitbrecher­futscher und fahrer eingestellt haben, die zusammen mit der Technischen Nothilfe die Müllabfuhr besorgen",

erklärt die Hauptstelle der Technischen Nothilfe nochmals ausbrüc lach, daß in sämtlichen vier von der Mothilfe be bienten Depots fein 3usammenarbeiten von Not­hilfs und anderen Arbeitsträften stattgefunden hat" Damit dürfte der Widerspruch zwischen den Angaben der Tech nischen Nothilfe und denen der Bertreter der Wirtschaftsgenoffen­fchaft zugunsten der T. N. geflärt sein.

Der Magiftrat hatte die auf Grund des Schiebsspruches ent. ftehenden Mehrbezüge der Arbeiter und Angestellten in den Wert. verwaltungen und in der Kämmereiverwaltung für Februar und März 1922 auf 747/10 Millionen, für das neue Rechnungsjahr April 1922 bis März 1923 auf 451/10 Millionen berechnet, die weiteren Mehrausgoben durch Steigerung ber Preise von Materialien, Strom und so weiter auf etwa 163% Millionen, das sind zusammen über 689% millionen Mehrausgaben. Dazu tam der Fehlne. Abteilung, Lichtenberg . Gonnabend, den 1. April, 7% Uhr, Funktionärsizung betrag nach der vorigen Dedungsvorlage mit reichlich 281% Millionen, so daß diesmal etwa 971/10 millionen zu deden gewesen wären. Demgegenüber wurden die Mehreinnahmen aus den Erhöhungen gefchäßt bei ben Elektrizitätstarifen auf 58 Millionen, bei den Gastarifen auf 70 Millionen, bei den Wassertarifen 10% Millionen, bei den Straßenbahntarifen auf 276 Millionen, bei Aus Lissabon tommt die Nachricht, daß dort die beiden be­der Gewerbesteuer auf 150 Millionen, im ganzen auf 5647/10 rühmten zusammengewachsenen Zwillinge Rosa und Josepha Millionen, so daß von den oben nachgewiesenen 689% Millionen Bladzed im Alter von 43 Jahren gestorben sind. Der Tod der Mehrausgaben immer noch 400% millionen als Fehl beiden Schwestern erfolgte in einem Abstand von 15 Minuten. betrag ungebedt geblieben wären. Nachdem die Tarif. Die Nachricht dürfte auch heute noch in Berlin , das diese zu­erhöhung bei Gas und Straßenbahn abgelehnt worden ist, erhöht fich der Fehlbetrag auf 70% tillionen und 276 Millionen, zufammengewachsene Schwesternschaft oft genug bestaunt hat, Erinne fammen 346/ illionen, so daß der Gesamtfehlbetrag rungen hervorrufen. Die Gdywestern waren als Kinder normaler an die Arbeiter, eine nochmalige Abstimmung über den Schieds­auf 753 302illionen teigt. Nebenbei bemertt:" nur" fo Eltern in Böhmen geboren, zusammengewachsen in der Hüftengegend hoch beläuft er sich, wenn die Geldentwertung nicht fortschreitet, und von gemeinsamen Lebensfäften zehrend. Sie hatten die ganze die Materialpreise nicht weiter steigen und die Löhne nicht weiter Welt gefehen und waren von allen Röltern bestaunt worden. Vor erhöht werden müssen. etwa 12 Jahren erschienen sie in Berlin und alles machte sich auf, Was soll nun geschehen? Leute, wie Dr. Bent und feine um von diesem unglüdlichen und bedauernswerten Naturwunder in Gefolgschaft, machen fich darum feine Sorge. Berantwortungsgefühl, das ihm und feinesgleichen ab. Caftans Banoplifum einen Blick zu erhaschen. Noch etwas geschah, geht, hat den Unabhängigen im Magiftrat nicht gefehlt. um auch die Erinnerung an Berlin bei den Schwestern Bladzed felbft Dort haben sie sämtlich für die Tariferhöhungen geftimmt. Als bleibend zu gestalten. Die eine der Schwestern, Rosa, wurde hier Der Kohlenarbeiterstreit in Amerita hat in den Bergwerfen gestern der unabhängige Stadtrat Brühl die Erklärung verlesen Mutter und genas eines gefunden Knaben, der das Interesse wollte, daß Dr. Wenis Vorgehen nicht von Berantwortlichkeits der gesamten ärztlichen Welt in hohem Maße erregte. Das Kind von Ohio und Illinois bereits eingefekt. Morgen soll der Streif bewußtsein bestimmt wird, sondern lediglich vom Agitations foll fich in günstigster Weise entwickelt haben und heute noch leben. in allen Bergwerken der Bereinigten Staaten beginnen. bedürfnis diktiert ist, mußte er fich von feinen Bartei ie gemeldet, erfranfte in Lissabon , wo sich die Schwestern zuletzt Der italienische Hafenarbeiterfreit ist beendet, nachdem der genoffen anpöbeln lassen. Wir wiederholen: as foll nun zur Schau ftellten, Josepha an einem schweren Leiden. Die Merzte, Ministerpräsident mit den Gewerkschaftsvertretern verhandelt und geschehen? Der Magistrat wird es nicht dahin kommen laffen die für das Leben der Erfrankten fürchteten, wollten Rosa retten ein Ministerrat Maßnahmen zugunsten der Hafenarbeiter be wollen, daß er aus Mangel an Mitteln die Auszahlung und schlugen eine Operation zur Trennung der Schwestern vor. fchloffen hat. ber ohnerhöhungen verweigern muß. Es wird ihm

Das

nur übrig bleiben, schleunigst in einer neuen Vorlage feine An. Rosa versagte ihre Einwilligung und starb, wie die Meldung belagt, träge auf Bewilligung der ihm verweigerten in Treue an den zweiten Teil ihres Gelbst, 15 Minuten nach ihrer Mittel zu wiederholen, Schwester,

Der Arbeitgeberverband in Mannheim richtete einen Aufruf spruch zu fordern, da ein einziger Streiftag für die Metallarbeiter in Mannheim - Ludwigshafen einen Berluft von 3,5 Millionen Lohn­ausfall bedeute. Da auch die Unternehmer bei einem Streif nichts profitieren, sollten sie sich erst einmal überlegen, was sie zu einer Berständigung beitragen fönnen. Ihre Millionenziffer dürfte der Arbeiterschaft Baum imponieren, und auf Ratschläge der Unter­nehmer fann sie nichts geben, solange es an dem nötigen Entgegen­tommen fehlt.

Berantw. für den rebatt. Teil: Franz Klühs . Berlin- Lichterfelde ; für An zeigen: Th. Glode, Berlin , Berlag Borwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Druds Borwärts- Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin , Lindenste. 3.