fehen.
abend wurde gegen sechs Uhr, unmittelbar nach der Fraktionssizung der Deutschen Volkspartei. vom Abgeordneten BeckerHessen dem Reichskanzler offiziell mitgeteilt, daß die Volks= partei erstens gegen den Mißtrauensantrag der Deutic nationalen nicht stimmen, sondern Stimmenthaltung üben würde, zweitens im Falle der Einbringung eines Vertrauensvotums durch die Regierungsparteien dagegen stimmen würde.
daß jenes Mitwirkungsrecht der Beamten, das in den Ber -] find, ihre soziale Leistungsfähigkeit daher um ein Wesentliches deren Ableugnung geradezu fomisch wirkt. Am Mittwoch handlungen mit den Gewerkschaften zum Ausdrud fommt, zurückgeschraubt ist. Um fo größer ist die Verantwortung, die von den bürgerlichen Parteien um so mehr respektiert werden der einzelne Verwaltungsbeamte gegenüber dem Gemeinwesen muß, je schärfer diese das Streifrecht der Beamten bekämpfen. und seinem sozialistischen Gewissen hat. Und weiter ist es faum anzunehmen, daß es im Wunsche der Die Freiheit" stellt diese Gesichtspunkte mit voller Deut Beamten liegt, ihre großer und angesehenen Spizenorgani- lichkeit in den Vordergrund. Sie fügt sogar hinzu, daß auch sationen durch offenbare Zurücksetzung wieder auf die Stufe die Stadtverordneten nicht verantwortungslos han von Kriegervereinen oder Kegelflubs herabgewürdigt zu deln dürfen. Aber sie gesteht den Stadtverordneten zu, daß fie in erster Linie die Interessen ihrer Wähler wahrzuDer Reichstag, oder vielmehr die bürgerlichen Barteien nehmen haben, während sie den sozialistischen Stadträten die Am nächsten Tag ist in den ersten Nachmittagsstunden in Sen Reihen der Volkspartei ein so völliger Umschung und das Reichsfinanzministerium, hätte also gut getan, die größere praktische Einsicht zuschreibt. Sie sagt mörtlich: überholten Abmachungen mit den Spizenorganisationen Eine weitere Folge der Tätigkeit als Stadtrat ist ganz natür eingetreten, daß diese Fraktion nicht nur beschloß, gegen den nicht ohne sie, sondern mit ihnen und in vernünftiger lich die Erkenntnis der Grenzen, die selbst dem soza deutschnationalen Mißtrauensantrag, sondern auch für die und sozialer Weise aufzubessern. Das ist, wie gesagt, ver- liftischen Vorwärtsstreben durch die tatsächlichen Machtver- Vertrauensresolution zu stimmen. Wie dieser Umschwung jäumt worden. hältnisse in der Kommune gesteckt sind. Diese Grenzen treten zustandekam, wollen wir nicht untersuchen, zumal wir ihn an für den, der nur im Stadtparlament tätig ist, niat so deutlich und für sich begrüßen; doch war jene Bemerkung, die uns die hervor, weil diese Grenzen nicht nur in dem Stimmenverhältnis 3eit" so sehr verübelt, wohl das mindest e, was man zu bei den Abstimmungen ihren Ausdruck finden. Es sind dem fom- diefer Tatsache sagen durfte. Die Zeit" behauptet zwar, daß munalpolitischen Wirken auch der sozialistischen Stadträte Grenzen die Volkspartei während der ganzen Aussprache eine finanzieller und juristischer Natur gefeht, deren Aufhebung nicht pöllig einheitliche Linie" eingehalten hat, aber in der Macht der Kommune liegt." diefe Wendung ist wohl nur für ihre Abonnenten in Teheran oder in Valparaiso bestimmt, die erst Anfang Mai das Blatt in die Hände bekommen.
Im Plenum hielten die Vertreter der Rechtsparteien fraufe Agitationsreden. Wenn schon! Die Deutschnationalen hatten außerdem einen Antrag eingebracht, den gleichen prozentualen Teuerungszuschlag zu erhöhen. Er sollte den Hochbezahlten sehr viel, den Geringbesoldeten Brosamen bringen und, nebenbei bemerkt, 13 Milliarden extra kosten, für die aufzukommen die Antragsteller natürlich fein Interesse zeigten. Aber auch die Unabhängigen hielten es aus Agitations: gründen für notwendig, einen Antrag auf Erhöhung des Kopfzuschlags zu stellen, der gegen die Stimmen der bürgerlichen Barteien abgelehnt wurde.
Wann die nächste Regelung fommt? Wer fann es sagen? Den Beaniten, Angestellten und Arbeitern des Reichs, Stacis usw. wäre wohl, sie brauchten sie nicht. Jedoch sie sind ebenso die Opfer der Berhältnisse, wie ihre Arbeitskollegen in den privaten Betrieben. Solange man nur durch Hergabe immer größer werdender Mengen bedruckter Papierlappen das zum Leben Notwendige erhalten kann, werden sie auf diese ebensowenig wie andere Arbeitende verzichten können. Und mehr als ihr und ihrer Angehörigen Leben fristen, sich und sie fleiden und die Arbeitskraft erhalten können, wollen sie nicht.
Der Spalt in der USP. Verantwortungs- und Agitationspolitik.
Die offene Auflehnung unabhängiger Stadträte gegen die Agitationsreden aus der unabhängigen Stadtverordnetenfrattion, von der wir im letzten Morgenblatt berichteten, beleuchtet nicht nur einen momentanen Gegensatz unter den Mitgliedern der unabhängigen Rathausfraktion, sondern in viel größerem Maße noch den dauernden inneren 3 miespalt, in dem sich die ganze USP.- Politik befindet. Das erkennt auch die Freiheit" an, die sich in einem Leitartikel bemüht, die Ursachen des Konflikts möglichst objektiv aufzu zeigen und so zur Klarheit bei ihren Anhängern beizutragen. Bieles von dem, was die Freiheit" sagt, fönnen wir, von ihr so oft verfemten, Rechtssozialisten" vollkommen unterschreiben. Sie weist sehr zutreffend darauf hin, daß die Aufgabender Arbeitervertreter in den demokrati fchen Berwaltungsförpern von heute wesentlich andere sind, als sie es noch unter der Herrschaft des Dreitlassen fyftems unseligen Angedenkens waren. Damals waren die Arbeitervertreter vollkommen ausgeschlossen, nicht nur aus der Regierung, sondern auch aus den Selbstverwaltungsorganen. Und soweit sie in den Stadtverordnetenversammlungen tätig jein fonnten, war ihre Zahl durch das Dreiflassensystem von vornherein so beschränkt, daß sie dauernd in der Opposition bleiben mußten. 047 In den Magistraten saßen dagegen die Vertreter der bürgerlichen Gesellschaftsklassen, die zudem als mittelbare Staatsbeamte auch das Obrigkeitssystem repräsentierten. Durch die Revolution ist das plöglich anders geworden. Jetzt haben die sozialistischen Vertreter nicht nur als Stadtverord nete eine fontrollierende Tätigkeit auszuüben, sondern auch im Magistrat selbst die praktische Verwaltungsarbeit zu leisten. Dazu kommt, daß die Gemeinwesen von heute infolge des Krieges verarmt und verschuldet
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Der verkannte Biberpelz.
Eine heitere Geschichte von Th. Thomas.
Habe einen Posten Biberschwänze abzugeben. Gute, billige Bare. Offerten unter A. C. 100 Die beiden Mädchen des Hofbesizers Ranzel in Neumark freuten fich nicht wenig, als sie eines Tages dieses Inserat im„ Generalanzeiger" fanden.
Die Beit" meint wohl, menn man schon eine Drehbühnenpolitik treibt, dann fann man auch dem Publikum wunderliche Geschichten" erzählen.
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Jedes dieser Worte ist eine goldene Wahrheit, die in Wirklichkeit eine Binsen wahrheit für jeden Sozialdemotraten fein sollte. Zudem trifft jeder diefer Säße nicht nur auf die Berliner oder eine andere Stadtverwaltung zu, sondern auch auf die Reichs- und jede Staatsregierung. Auch ihnen sind Grenzen finanzieller und juristischer Natur gejezt", deren Aufhebung nicht in ihrer Macht liegt. Haben Der neue Ernährungsminister. also nach der Freiheit" sozialistische und unabhängige StadtDer Reichspräsident hat auf Vorschlag des Reichskanzlers den räte die Verpflichtung, dieje Grenzen flar zu erkennen, jo Reichstagsabgeordneten Anton Fehr zum Reichsminister sind die sozialistischen Parlamentarier für Ernährung und Landwirtschaft ernannt. gleichen Verpflichtung durchaus nicht entbunden. Auch im Der Abgeordnete Fehr, der dem Bayerischen Bauernbund ange= Reichstag wie in den Landes- und Stadtparlamenten müssen hört, ist seit 1919 ordentlicher Professor an der bayerischen Hochdie sozialistischen Vertreter erkennen. daß die ganze Bolitikschule für Landwirtschaft in Freising - Weihenstephan . Er diefer Zeit eine zwangläufige Folge des Krieges steht im 41. Lebensjahre, Nad; praktischer Ausübung der Landwirtund des militärischen Zusammenbruches ist, daß also manche schaft erhielt er feine theoretische Ausbildung auf der Landwirtſchaftnoch so idealen Forderungen in der Jetztzeit nicht durchgesetzt lichen Hochschule in Weihenstephan , an der er jetzt Lehrer ist, und an ber Technischen Hochschule in München . Seit Oftober 1915 ist er Vorstand der bayerischen Landesfetistelle in München .
werden können.
von der
Das haben wir Sozialdemokraten nicht nur längst er fannt, fondern uns täglich bemüht, es auch den breitesten Arbeiterschichten begreiflich zu machen. Und dieses Bemühen war nicht ohne Erfolg, trotzdem die Unabhängigen gemeinsam mit den Kommunisten uns jahrelang des Berrats an Arbeiter intereffen" bezichtigt haben. Die Erkenntnis, die jekt durch die Erklärung der unabhängigen Stadträte so plötzlich den unabhängigen Stadtverordneten vorgehalten worden ist, tommt zwar reichlich spät, ist aber nichtsdestoweniger sehr erfreulich. und wenn die Freiheit" diese Erkenntnis jetzt auch theoretisch begründet und vertieft, so ist das durchaus zu begrüßen. Es ist nur zu erwarten, daß sie sich nicht allein auf das Berliner Rathaus beschränkt, sondern auch auf die Reichs und Landesparlamente sich ausdehnt. Dann würde sich bald zeigen, wie groß trotz aller Hemmnisse der Einfluß einer in sich gefchloffenen sozialdemokratischen Vertretung sein kann, sobald die überflüssige Kraftvergeudung durch Agitationsreden und Agitationsanträge aufhörte. Dann könnte man wirklich bald. an eine ernsthafte und verantwortungsbewußte Aufbauarbeit im sozialistischen Sinne herantreten. Insofern fann der Konflikt in der USP.- Fraktion eine heilfame Wirkung auf die ganze unabhängige Bolitik haben.
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Die Wunderlichen Geschichten der Zeit".
Ein Kappist als Staatssekretär? Zu unserer Meldung über die Neubefeßung des. Staatsjefretariats im Reichsernährungsministerium wird uns von einem alten Parteigenoffen geschrieben: Der genannte Ministerialdirektor Heinrici hat während des Kapp Butfches eine höchst eindeutige Rolle gespielt, indem er feiner Sympathie mit den Kapp- Rebellen innerhalb des damaligen Reichswirtschaftsministeriums dadurch Ausdruck gab, daß er drohte, alle Beamten und Angestellten des Minifteriums, die dem Aufruf zum Generalstreit zur Erhaltung der Re publik Folge leisten würden, rüdsichtslos aus dem Amt zu entfernen! Heinrici hatte es nur einer günftigen Ronstellation zu verdanken, daß ihm aus dieser Haltung nicht schon damals schwere Unannehmlichkeiten erwachsen sind.
Notwendige Kontrolle.
Cenosse Otto els het im Reichstag folgende Anfrage eingebracht:
" Berschiedene Organisationen haben unter dem Stichwort: Brüder in Not" eine Sammlung für die Hungernden in Rußland in die Wege geleitet. Bei der Sammlung für Oberdem fchlesien find Roten Kreuz und dem Ostbund Millionenbeträge überwiesen worden als Entschädigung dafür, daß fie auf eigene Sammlungen zu der gegebenen Zeit verzichtet haben.
Die volksparteiliche Zeit" bezeichnet die Bemerkung des Vorwärts", daß der Sieg der Regierung zum Teil mit Trup Kann die Reichsregierung versichern, daß bei dieser neuen pen erfochten wurde, die wenige Stunden vorher bereit gewesen feien, zu dem Gegner überzulaufen, als eine unwahrheit. Sammlung die aufgebrachten Mittel restlos den Hungernden Sie jammert über unseren beschränkten parteipolitischen in Südrußland zugeführt werden? Sind Maßnahmen getroffen, Horizont" und über unsere Bosheiten gegen eine Traktion, daß die Verwendung der Mittel unter schärffter behördlicher Kor. die mit den Sozialdemokraten zusammen der Regierung eine trolle statfindet und nicht etwa einzelne Organisationen Teilbeträge außenpolitische Deckung bieten mill". aus der Sammlung bekommen, um nun ihrerseits kostspielige Sonderaktionen zu unternehmen? Von wem und wie wird die Geschäftsgebarung der Leitung der Sammlung fontrolliert?"
Darauf möchten wir nur erwidern. daß unsere Bemerfung lediglich die Feststellung einer Tatsache war,
Na, der Echred mar nicht flein. Mina lachte sich die Haut voll. ,, Dachziegel für mich?" sagte sie zu dem Bahnbeamten. Sie sind wohl, verrüdt?"
Der zuckte dienstlich mit zwei Achfeln zugleich:" Hier steht genau im Eilfrachtbrief: An M. Monschke, Hofbefizer Ranzel, Reumark, ein Waggon Dachziegel."
nich."
„ Ach Quatsch, Sie oller Fopphans! Damit kommse mir doch
Ich verbitt' mir das. Bei der Bahn wird nicht gefoppt. Hier lesen Se's selbstens." Sie las und schüttelte den Kopf. Inzwischen tam auch Suffi: die feigte sich eins; fie fand es sehr ulfig. Nun fann Mina gleich bauen", sagte sie, die Dachziegel sind
Biberschwänze?" Das tonnte doch nichts anderes sein als Belzwert. Einen hübschen Biberpelz hatte sich die Mina fchon immer gewünscht. Natürlich war auch die Sussi Feuer und Flamme schon da." dafür, nachdem ihr Mina flargemacht hatte, daß Biberpelz janz mat feines sein tut".
Sie follerte nur so ihre Lachsalven hinaus.
Alle drei standen sie und staunten daß die Dachziegel mit Sie schrieben deshalb an den Generalanzeiger" folgende ihren bestellten Belzmäntein zusammenhängen, tam den Mädels Offerte: nicht in den Sinn; von Biberschwänzen hatten sie noch nichts gehört. Also der Wagen steht zu Ihrer Verfügung. Wenn Sie ihn heute nicht ausladen, tostet es 50, morgen 100, übermorgen 200 Mart Standgeld. Guten Morgen!"
Lieber A. C. 100!
Wir wollen gern die Bibberschwänse haben, hatten schon immer auf diffe Gelägenheut gehofft. Nun ist sie da. Genden fie per Eilpeft diffes; bezahlen tun wir gleich, meil mir nicht wissen, wieviel. Da ist doch nichts dabei? Daß wir fein Geld vorher schicken? Also bitte sofort.
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„ Der Kerl hat'n Fimmel", sagte Mina; aber sie erzählte mittags doch die Sache ihrem Herrn. Der ging zum Güterbahnhof und sah fich den Zauber an. Da standen sie M. Monschte, Neumark , Hofbefizer Ranzel. 3000 Stud. Der Landwirt Luzzeberger in Mößling las sich dieses mehreremal durch, dann kam er zu dem Entschluß, die Biberschwänze fofort zur Berladung zu bringen.
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"
„ Es stimmt, Mina", bemerkte er, als er heimfam. Ein ganzer Waggon Dachziegel ist da, lauter noch gute, alte, gebrauchte Biberschwänze." Er lachte hell auf. Aber sofort ertönte ein Schrei dann ein Ruf: Waa Was? Bi B: Biber schwa schmä schmänge?" Freilich, richtige, gute Dachziegel. Was sollst denn du damit, Worauf die beiden Biberschwanzverehrerinnen sofort zurüd- fapperlot, noch mal?" „ Ach Gott , ach Gott ", jammerten die Mädel, die haben wir doch bestellt!"
Dringdrahtet, wieviel absenden soll. A. C.
meldeten:
Zwei bis drei. Taugen diese was? M. Monschke. Die Poft in Neumark machte aus dieser Fernschriftstellerei folgendes:
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"
-Q
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mir
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Nu bin ich aber ganz verrüdt", meinte der Herr. " Freilich, ich Suffi und ich ham gedacht, es wäre was anzuziehen; Belzwert ham mir gedacht. Wissen Sie, Biber Zwei bis dreitausend diese War. M. Monschte. pelz Himmeldonnerwetter!" fluchte Luzzeberger, so was von Un- Der Hofbefizer Ranzel gab Töne von sich wie ein Seehund, Klarheit. Aber nun stand für ihn doch fest, daß er 3000 Stück als er das hörte. Aber schließlich mußte über den Wagen doch verDachziegel verladen konnte. Das gab einen kleinen Waggon zu zwei fügt werden. Kaufen wollte ihn fein Mensch, so wurde er öffentlich Drittel beladen. But in Stroh verpackt, gerade so eine gangbare zu einem Schleuderpreis an einen Bauunternehmer versteigert, Sendung.
Viel Glück zum Quartalswechsel. Bon Hans Klabautermann.
Tobias Pemberlei G. o. H. hat die Freundlichkeit, feine Literaturfabrit aufzugeben. Das sage ich den Lesern natürlich nur im Bertrauen. Auf den Rat seines Freundes, des Dichters Baulchen, wendet er sich jetzt der Spefulation zu. Der Dollar, der in diesen Tagen fan!, stieg ihm zu Kopf und richtete in seinem Gehirn cine neue grandioje bee an. Er macht Termingeschäfte. Der Vorteil liegt auf der Hand. Er fann im engros Romane, Novellen, Films, Gedichte, Dramen und alle in diese Branche fallenden Artikel auf lange Sicht verkaufen, ohne einen einzigen auf Lager zu haben. So unfreundlich das meteorologische und das politische Wetter find, so angenehm sind wir turch die liebenswürdigen Geschenke überrascht, die uns die Zeitgeschichte darbringt. Unverdrossen fällt der Schnee in unseren Frühling, aber er will uns zeigen, daß er uns nicht vergessen hat. Während sonst das Tempelhofer Feid von dem durchbohrenden Schnurrbart Wilhelms bei der Frühjahrsparade erzitterte, hat es heute feine eigentliche Bestimmung erkannt. Seit Donnerstag ist es mit Himmelsschlüsselchen übersät, die Berliner bewahrt. In Scharen wandern sie mit Kind und Kegel hinaus, um haben allen Verleumdungen zum Tron ihre poetische Gesinnung die anmutige gelbe Bracht zu bestaunen. Dem Magistrat wäre es lieber gewesen, menn Petrus sich das gesenkt hätte. Denn das Forträumen des Stulienpapiers, mit dem die Bürger das Riesenblumenbeet garnieren, foftet täglich 10 000 Mart. Da es sich unt Papier handelt, natürlich Bapiermart. Nicht immer ist der Magistrat lo griesgrämig. Mit dem Gedanken, bei der Straßenbahn teilmeise den Behnpfennigtarif einzuführen, hat er uns eine Freude machen wollen. Allmonatlich wird eine andere Linie diese Vergünstigung erfahren. Ich möchte den Benutzern der Linie 47( Rudom- Briz), auf der man diesen Monat für 10 Pfennig fahren fann, allerdings empfehlen, fich verher in eine Unfallversicherung einzukaufen. Server schwachen und Korpulenten ist solche Spazierfahrt nicht zu raten.
Wer Zeit hat, verfäume nicht, am Bahnhof Friedrichstraße auszusteigen und sich das Gipsmodell des Turmhauses an der Weiden hammerbrücke anzusehen. In einer Höhe von achtzig Metern erhebt sich die imposante Faffade, die, eine Bierde für Berlin , es unbegreiflich erscheinen läßt, warum die Baupolizei nicht längst die Genehmigung für Wolfenfrager erteilt hat. Interessant sind die Löschübungen an einem Strohfeuer im obersten Geschoß, die jeden Nachmittag um 3 Uhr stattfinden. Die Schleuchleitungen erhalten das Wasser aus dem an einem Feffelballon hängenden Reservoir. Das hätten wir uns auch nicht träumen lassen, daß wir einen künstlichen Regen fonstruieren, wo es doch nachgerade genug regnet. Besonders bei der Schirmteuerung. Wer ein Spartassenbuch befigt, ist in der glücklichen Lage, auf Geld leine Rücksicht nehmen zu brauchen. Bei Abs lieferung von 12 A- Abschnitten der dieswöchigen Brotfarte erhält man 100 Mark von feinem Guthaben in Gold ausgezahlt.
Die Sache fängt nun erst an, interessant zu werden; denn jetzt Er ließ also einen Eisenbahnwaggon voll Biberschwänze laden. entsteht ein langer Prozeß: Wer trägt das Defizit? A. Fräulein Unseren Lesern brauchen wir ja nicht zu verraten, daß Biberschwänze Mina? B. Die Reichspoft wegen des verstümmelten Telegrammas? Dachziegel sind, wie sie in ganz Deutschland verwendet werden. C. Der Bauer, der den Waggon abschidte, obgleich er nicht genaue Sympathischer werden wir jetzt über die Herren Boldt, Dithmar, Es war so dier Tage später, da tom bel den beiden Mädchen Bestellung erhielt?
in Neumart eine Karte von der Bahn an, auf der ihnen gemeldet Den Rattenkönig von Terminen fann man sich denken. Falls wurde, daß zu ihrer Verfügung auf dem Güterbahnhof ein Waggon wir das Ende des Prozesses erleben, werden wir noch darüber bemit Dachziegeln stehe. Wenn er nicht noch heute ausgeladen werde, richten. Mina und Sussi aber laufen immer noch ohne ihren Biber tofte er jeden Tag Standgebühr. Am ersten Tage 50 Mort, am pelz umher; dafür bekommen sie jede Woche eine Vorladung vor zweiten 100 Mart usw. Gericht
Tileffen und Schulz denken, die sich nach ihrer Unterredung mit Stapp auf sein Zureden gestern auf der Schupemache in der Bleibtreuftraße freimili cestellt haben. Die Korpsstudenten wollen ihnen einen Fackelzua bringen und Professor Etuk wird eine lateinische Rede halten. Wenn wir ferner an den Borschlag der bayerischen Regierung denten, München und Berlin in einem 3wedverband zu vereinen, fönnen wir auf eine glückliche Zukunft rechnen.