Ser christlichen" vom 12. Juli wörtlich es durch diese Aeußerungen moderner Staatsraison geschieht!| letzten Sonnabend den rückständigen Lohn auszahlen zu wollen, wieder aufnahme und durch ausdrückliche Daß dies geschehe, ist unser Weihnachtswunsch, von denen wir fie möchten nur ruhig weiter arbeiten. Um ihr fauerverdientes 3ustimmung zu demselben den Berglenten sicher sind, daß er in Erfüllung geht. Geld nicht zu verlieren, kamen sie den Anregungen des Herrn
So möge der bevorstehende Weihnachtskongreß der deutschen Bergleute hell hineinleuchten mit der Fackel der Wahrheit in die dunklen Winkel der schwarzen Diamantengegenden und dadurch wieder ein Stück beitragen zur Aufflärung großer Volksmassen, die sich heute vielfach noch auf einem tieferen geistigen Niveau befinden, als die Hirten von Bethlehem , durch die Schuld ihrer Ausbeuter. Der neue Stern der ihnen Erlösung verheißt, ist das Klassen bewußtsein.
Achtung! Matinee! Die für heute in Keller's Festsälen, Roppenstraße, anberaumte Matinee des Gesang vereins Gerstenähre" muß Umstände halber bis auf einen der nächsten Sonntage verschoben werden. Billets behalten ihre Giltigkeit. Näheres durch Inserat.
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zeigte, wer ihre Interessen standhaft und Und was das schöne Kanzelwort betrifft, so rührt es uns nach. Der Sonnabend Abend rückt heran, wer sich aber nicht furchtlos vertritt. Eine größere Blamage für den zwar nicht, wenn es im heutigen Staat verkündet wird, aber sehen läßt, ist der Herr Arbeitgeber. Es wird 9, es wird auch christlichen Gewerkverein" in den Augen der Arbeiter kann dennoch denken wir es nach diesen Tagen schweren Kampfes der 10 Uhr. Der Herr bleibt verschwunden. Da machen sich die Erfüllung näher zu bringen. Leute auf die Suche. Alle feine Stammkneipen es faum geben. Wir nehmen es ernst mit unserer Parole und lullen uns abgesucht und endlich trifft man ihn, in einer Kneipe nicht mit schönen Worten ein. Und darum rufen wir: fihend und Pfennigstat spielend! Bescheiden nähern sie Kein Friede auf Erden, solange nicht Freiheit und sich ihrem Arbeitgeber, um ihre Forderung zu stipuliren. Woh I stand für Alle auf Erden! Ein Warten" jedoch tönt ihnen entgegen. Still setzen sie sich Gristenz seiner Arbeiter gar feine Ahnung mehr zu haben schien, an einen Nebentisch, um ihren Herrn und Meister, der von der erst rubig ausspielen zu lassen. Es vergeht auch wirklich noch eine halbe Stunde, bis er sein Spiel beendet. Dann steht er auf, tritt an den Ladentisch, bezahlt seine Beche und verläßt das Lokal. Momentan verdugt, stehen seine Arbeiter, dann geht's Arbeitslos heimathlos! Weihnachts- Heiligabend. aber hinterher, bis man den Herrn erreicht hatte.„ Euch werde Ein einsamer Wanderer schleppt sich nur mühsam auf der start ich es beforgen, mir nachzulaufen", schnaubte dieser sie an. Auf verschneiten Landstraße vorwärts. Schnurgerade läuft der Weg die von einem der Betheiligten gethane Aeußerung:„ Wir müssen vor ihm hin; den ganzen Tag bereits dasselbe Bild, unterbrochen heute unser Geld haben", drehte er sich um und versette dem nur zuweilen durch ein armseliges Dorf oder ein einsames Chaussee- Redner eine so derbe Maulschelle, daß er zurücktaumelte. Dabei haus. Endlos scheint der Weg, ihm gleich denn endlos ist mag wohl nun der vom Schweiße seiner Arbeit( er?) zum auch für ihn der heutige Tag und die Nacht nur ein Uebergang Fettflumpen gewordene Unternehmer das Gleichgewicht verzu neuem Elend. Obdachlos ist er. D, er möchte das noch loren haben, furz und gut plöglich trudelte sich der Herr ertragen, aber auch ausgestoßen, ausgestoßen aus der im Straßenkoth. Daß man mit dem sauberen Patron beim menschlichen Gesellschaft, verachtet und wie ein Hund von der Aufheben nicht allzu fanft umging, leuchtet ein. Ein Gang zur Schwelle gejagt, die er am heiligen Abend betreten, bittend um Polizeiwache, wo die Personalien aller Betheiligten festgestellt Nachtquartier!- Das it's, was er nicht fassen fann; in solcher wurden, bildete den Schluß. Ob die Arbeiter ihr Geld erForm ist ihm die Hartherzigkeit noch nicht erschienen, und noch halten werden, ist fraglich. dazu am Weihnachtsfeste, dem Fest christlicher Liebe! Ist es denn möglich, daß ein Christenherz auch an diesem Tage fühlfeiertage Nachmittags 4 Uhr und Abends 71/2 Uhr große FestIm Zirkus Renz finden am ersten und zweiten Weihnachtslos ift?!. vorstellungen mit ganz besonders reichhaltigen und interessanten Programmen statt.
*** Tokales.
Vom Frieden auf Erden und vom Wohlgefallen, das den Menschen durch die Heilsbotschaft zu theil geworden, wird es heute auch in den Kirchen und Festsälen Berlins widerhallen.
Gar sehr wissen die Diener des Herrn in der Stadt der Intelligenz, was ihres Amites ist und was die Heerde der Getreuen zur Festesfreude liebt. Schon kommen sie daher, gemessenen Schrittes, die wohl erprobten Christen, die Herren Geheimrath und Hof lieferant, die Herren Staatsanwalt und Lieutenant, und mit ihren p. t. Familien, wenn solche vorhanden, setzen sie sich in den Kirchenstühlen und lauschen den Worten des Predigers. Recht beschwichtigend hallt es wider von den hohen, nüchtern weißen Wänden, das Wort von der ewigen Liebe, die troh Streit und Fehde mächtig waltet.
Gar mannhaft tritt der Pastor auf; auf; er streift die sozialen Gegenfäße, er streift den Kampf, der jetzt die Welt zerreißt. Aber bald ist der Gottesmann be= schwichtigt. Denn siehe, ist nicht die vornehmste Stüße der evangelischen Kirche, ist der Staat sich nicht seiner sozialreformatorischen Aufgabe, seiner Liebespflicht bewußt? Er hat unter dem Segen der Kirche aller Anjehdung zum Troß weise gesorgt für Gefeße zum Schutz der Schwachen; Staat und Kirche stehen fest auf ihrer Höhe ruhigen Gemüthes geht der Herr Geheimrath nach Hause. Es ist ein schönes Wort, das ihm noch in den Ohren klingt, das Wort vom Frieden auf Erden, das auch der Staat mit fester Hand erfülle
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Es ist zwar nur ein evangelisch orthodoxer Morgentraum von preußischer Nüchternheit, aber vielleicht ist doch etwas an ihm. Und uns, die wir das Wirken des Staates zwar oft aus erster Hand zu spüren bekommen, uns ziemt es wohl, gerade über seine politischen Weihnachtsfreuden ein Wort zu reden. Mögen andere schelten ob allzugroßer Lässig= feit des Staates, uns Sozialdemokraten offenbart
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Zorn und Scham haben ihn im ersten Moment der Entrüstung rathlos vorwärts getrieben, jest geht er langsamer. Sein ganzes bisheriges Leben zieht an seinem geistigen Auge vor über. Was hat er denn verbrochen, daß er so schwer büßen Bedeutet Arbeitslosigkeit nicht nur Qual, sondern auch Schande für das Opfer?
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Wie bitter sind die Gedanken, die ihm dies Weihnachtsfest bescheert! Welcher Kontrast, wenn er zurückblickt auf die gleichen Tage der Kindheit, die er im Schuße des Elternhauses verlebt hat. Sie sind nun beide todt, und es beruhigt ihn fast, daß wenigstens sie sein Elend nicht mehr betrübt.
amt.
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Prairie Life Show finden an allen 3 Weihnachtstagen je Im Zirkus Schumann, Teras Jad's Americain 2 Vorstellungen statt. Anfang der Nachmittagsvorstellung 4 Uhr, zu welcher jeder Erwachsene das Recht hat, ein Kind auf allen Blägen frei einzuführen. Anfang der Abendvorstellungen 71/2 Uhr.
An die falsche Adresse hatte sich in einem Geschäft in der Leipzigerstraße ein Kriminalbeamter gewendet. Dort waren an einem Tage 16 Frauen wegen Diebstahls festgenommen, unter ihnen auch eine hochgestellte Dame. Diese begnügte sich nicht damit, ihre Unschuld zu betheuern, sondern sie hat auch gegen Langsam verrinnt Stunde um Stunde. Schleppender wird den Kriminalbeamten die Privattlage einreichen lassen. Es ist sein Gang; Hunger und Kälte thim ihre Schuldigkeit. Er denkt bekannt, daß oft Leute, welche Polizeibeamte wegen irgend nichts mehr. Mechanisch verfolgt er seinen Weg, bis die Müdig einer vermeintlichen Ungehörigkeit denunzirt hatten, zu ihrer feit Herr über ihn wird. Noch drei, vier Schritte, bis zu dem großen Ueberraschung erfahren mußten, daß nicht gegen die Busch da vor ihm, dann taumelt er hin;- endlich ist ihm wohl, Beamten, sondern gegen fie, die Denunzianten selber und nun ist auch für ihn Weihnacht. wegen der in der Denunziation angeblich begangenen Beleidigung dieser Beamten das Strafverfahren eingeleitet wurde. Weihnachtsbescheerung auf dem Einwohner- Melde- Wir erinnern nur an den fürzlich vor dem hiesigen SchöffenDie Bureauassistenten des Einwohner Meldeamts gericht abgeurtheilten Fall, in dem der prügelfreudige Weißensich allem Anscheine nach gerade zur Zeit des Festes der Liebe petitionirten am 2. Oktober d. J. an den Polizeipräsidenten um seer Gendarm die bemerkenswerthe Rolle spielte. Wir sind be am allereindringlichsten. Gehaltsaufbefferung, und richteten, als von dieser Stelle am gierig, ob die hochgestellte Dame" von derartigen Fatalitäten Hatten wir doch 1886 schon aus Frankfurt a. M. von der 22. Oktober ein sehr ablehnender Bescheid kam, am 10. November verschont bleibt. zu gleichem Zweck eine Bittschrift Weihnachtsausweisung zu berichten, die der christliche Staat über an den Minister ehrenhafte Familienväter verhängt hatte, ein Fall, der damals 74 Assistenten, die an diesem noch den Vorzug der Originalität hatte, und den die Frank- Institut beschäftigt sind, haben 70 die erſte und 69 die zweite furter Zeitung" daher kopfschüttelnd mit folgenden Worten be- Petition unterschrieben, auf die, wie bemerkt werden soll, bisftätigte: Leider find uns im Laufe des Bor - lang noch keine Antwort eingetroffen ist. Möglicherweise läßt sich aber die diesjährige Weihnachts: mittags Mittheilungen zugegangen, die teinen Zweifel darüber laffen, daß die Landespolizeibehörde auch diejenige bescheerung als eine Antwort deuten. Rücksicht, die selbst die feurigsten Befürworter strenger Maßregeln gegen die Sozialdemokratie von ihr erwartet haben mögen, die Rücksicht auf das häusliche Glück am Weihnachtsfeste nicht hat walten lassen.".
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des Innern. Von den
Als nämlich am 15. Dezember der Tag der Gnade herangerückt kam, erhielten außer den Diätaren, denen 45 M. zugedacht waren, nur die fünf Assistenten, welche die Petition nicht unterschrieben hatten, die Spende von 50 M. zugetheilt. Alle übrigen gingen leer aus!
Irrthümlich ist der Kaufmann Herr Feuerhat auf die Liste der aus dem Wahlverein des 6. Wahlkreises Ausgeschlossenen gesetzt worden. Herr Feuerhak ist nicht ausgeschlossen.
Nachrichten über die Berhaftung der Thäter nicht zutreffen. Zu dem Todtschlag in Plößensee wird berichtet, daß die Es ist nur einer, der 22 jährige Schiffer Robert Grpel fest= genommen worden, während die Ergreifung der übrigen, der Schiffer Otto Erpel, der 30 Jahre alt ist, Richard Erpel, 19 Jahre alt, und Franz Mäser leider bisher nicht gelungen ist. Dagegen ist ein Schlächter S. als muthmaßlicher Hehler noch verhaftet worden, der die Beute der Gebrüder Erpel aus zahl zeichen Einbrüchen in der Umgegend Berlins an sich gebracht hat.
Die Ofenklappe!
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Vom Tode ereilt wurde am Sonntag Vormittag um 914 Uhr auf der Straße der 64 Jahre alte Arbeiter Johann Lehmann aus der Pantstr. 13. Er zog einen Handwagen und brach in derselben Straße plöglich zusammen. Ehe ein Arzt gerufen werden konnte, war der Tod schon eingetreten.
Wie aus Spandau mitgetheilt wird, nimmt eine Unters fuchung, die gegen Frauen und Mädchen wegen Verbrechens gegen das feimende Leben geführt wird, bedeutende Dimensionen an. In die Angelegenheit sollen vornehmlich Arbeiterinnen einer töniglichen Fabrik verwickelt sein. Auch erstreckt sich die Untersuchung auf Frauen aus Berlin , die der Beihilfe verdächtig sind.
Arbeiterrisiko. Tödtlich verlaufen ist ein Unglücksfall, der Damals hatte, wie gesagt, folch' christliches Wirken noch sich am 20. d. M. auf dem Neubau, Reichenbergerstr. 96 zutrug. Der 59jährige Arbeiter August Hätscher aus Wilhelmsberg sollte etwas Ursprüngliches an sich. Aber seitdem hat es nicht an An- Auch die Bediensteten der großen Pferdebahn Gesell- von einer etwa 3 Meter hohen Stehleiter aus einen Jalousie zeichen gefehlt, daß der christliche Staat noch mehr der Weihnachts- fchaft werden an diesem Weihnachten faum besonders freudige fasten verpugen und beugte sich soweit nach vorn, daß er mit freuden für uns hat. War es doch erst voriges Jahr, als dieser Gesichter machen. Ein findiger Kalkulator, der früher selber der Leiter umstürzte. An einer erlittenen Gehirnerschütterung Staat partout darauf bestand, daß unser franker Genoffe Stadt. Schaffner war, hat herausgefunden, daß den Leuten, die von starb er Tages darauf im Krankenhaufe am Urban, woselbst die hagen , der irgendwen beleidigt hatte, sein Verbrechen zu ein einer Stellung zur anderen übertreten, und mit dem Minimal gerichtsärztliche Deffnung der Leiche auf Anordnung der Staatspaar Tage vor Weihnacht im Gefängniß zu fühnen beginnen folle. gehalt der neuen Stellung anfangen, auch die Weihnachtsanwaltschaft stattfinden wird. Und heuer traf es sich wieder so, daß Stadthagen , der nicht von gratifitation nach demselben Prinzip verkürzt werden feinen Sünden ließ, drei Wochen vor dem Fest der Liebe kann. Natürlich ist Infolge des Selbstmordes der unverdie Direktion mit dieser Aneingeladen ehelichten Karoline Leitner in der Stralsunderstr. 5, die durch plößenseeligen Rumfutsch wurde, und, ordnung einverstanden. Indessen meinen die Beamten, Aber damit niemand sich zurückgesetzt fühle, setzte der Staat sein wenig. weit treibt, wenn man sogar die für militärische Uebungen vorstand eine umfassende Besichtigung aller Defen in den älteren allen Einwendungen zum Troß, dieser Einladung folgen mußte. daß man es mit der Verkürzung der Gratifikationen doch ein Kohlenoxydgas erstickt ist, nachdem sie die gegen die Vorschrift noch bestehende Ofenklappe geschlossen hatte, hat der Revier weihnachtliches Wirten fort und trat auch zu unserm Genoffen in Anspruch genommene Zeit abrechnet. Hat z. B. jemand, der Häusern des Reviers angeordnet, die zu einem faum glaublichen Schippel mit dem Ersuchen heran, gerade ein paar Tage vor mit zwei Jahren gratifitationsberechtigt war, in diesen zwei Grgebniß führte. Allein im Hause Stralsunderstraße 5 wurden, dem frohen Fest nach Plößensee zu marschiren. Dieser Thor Jahren eine militärische Uebung mitgemacht, so erhält er feine wie uns geschrieben wird, an 16 Defen Klappen gefunden und hatte wohl im Freundestreise gesagt, daß der Staat, der die Gratifikation, weil ausgerechnet wird, daß an den zwei Jahren im Nebenhause Nr. 6 an 12 Defen. Besizerin beider Häuſer iſt Umfturzvorlage so schön mit der Erhaltung der Familie begründet die Zeit der Uebung fehlt. Man sollte doch, anstatt den Beseit Jahren eine bekannte Attien Gesellschaft für habe, sich hüten werde, ihn gerade zur Weihnacht von seiner Familie diensteten derartig eine Hoffnung zu rauben, lieber gang mit den unit. Töpferei! Ob die Wiedereinführung der verbotenen zu reißen, aber unser guter Schippel, der gewiß auch nach dem Weihnachtsbescheerungen aufhören und die zugedachte Geldsumme Ofenklappe auf die Thonkunst der Besizerin zurückzuführen ist, Fest nicht davon gelaufen wäre, hatte sich schön getäuschter gleich im Gehalt auszahlen. das muß erst durch die Untersuchung festgestellt werden. mußte wenige Tage vor dem Tage, an welchem der christliche Heiland geboren sein soll, scheiden von Weib und Kind. Warum? Bielleicht war sein Verbrechen gar zu arg. Hatte er sich doch unterstanden, seinen zur Zeit gleichfalls frant im Gefängniß fizenden Redaktionskollegen 3a chau mit einigen fräftigen Zornes- Zur Lokalliste. Bäron, Grüner Weg 6, schänkt boykottworten zu assistiren, als dieser wegen eines Artikels, für den andere freies Bier. Aus der legten Lokalliste find irrthümlich fort Blätter frei ausgingen, zu der aufsehenerregenden Strafe von gelaffen worden: Wegen, Wollinerstr. 14, Göze, Uferstr. 14, fechs Monaten Gefängniß verurtheilt war. In einer Erflärung, Liebed, Thurmstr. 4. Dieselben schänken sämmtlich boykottdie Schippel ob dieses Falles in seinem Blatte erließ, fand ein freies Bier. tüchtiges Kollegium eine Richterbeleidigung und die mußte An einer Bierkontrollkarte, die sich neben anderen allerdings so hart, wie es die preußische Gerechtigkeit fordert, Papieren in einem verloren gegangenen Notizbuch befand, ist Aber nicht allein die ausführenden, auch die richtenden dem Verlierer viel gelegen. Es wird gebeten, den Fund im Von inem Ueberfall am Bahnhofe Halensee weiß der Organe des chriftlichen Musterstaates Preußen haben zur heurigen Lokal von Gnädig, Mauteuffelstr. 59, abzugeben. frohen Weihnacht den Sozialdemokraten gegenüber tüchtig ihre Brausewetter bleibt! Nach der Geschäftsordnung des 24 Jahre alte Maurer Karl Borchardt, der sich zuletzt in einer, Pflicht gethan. Scharf weht der Wind, wie unser Pößsch am Land- und Amtsgerichts I für das nächste Jahr wird Herr Wallstr. 4 zu Charlottenburg belegenen Herberge aufhielt, das lezten Freitag erfahren mußte. Landgerichts- Direktor Brausewetter auch im nächsten Jahr den Nachstehende zu berichten: Borchardt, der wegen schwerer Ver Wegen eines Artikels über das Beschwerderecht der Sol- Vorsiz in der zweiten Straffammer weiterführen. Was auch letzungen in der Charitee Aufnahme gefunden hat, will sich am Sonnabend Abend etwa um 9 Uhr auf dem Heimwege von daten, bei dem die thatsächlichen Angaben nicht sämmtlich be- nicht anders zu erwarten war. Halensee nach Charlottenburg befunden haben. Er sei wiesen werden konnten, erhielt er von einer Berliner Straffammer 4 Monate und wegen eines Artikels über Polizeibeamte, daß das Verfahren gegen diese Gruppe eingestellt worden ist. ihm auf Zu der Wuchersache Weyl und Genossen wird berichtet, angetrunken gewesen und habe bemerkt, wie zwei Männer die in Leipzig wegen eines Bergehens entlassen, in Chemnitz aber Alle in Haft befindlich gewesenen Personen find bereits auf freien lästigen Gesellschaft zu entziehen, habe er ein Wirthshaus bes dem Fuße gefolgt seien. Um sich der ihm wieder angestellt seien, in Wirklichkeit aber nur vorgemerkt treten; in die Gesellschaft daselbst habe er aber nicht hineinwaren, aber nicht angestellt wurden, weitere 2 Monate Ge- Fuß gesetzt worden. fängniß. Aller anständigen Gründe bar, weiß die National- gehört und daher wieder fortgehen müssen. Seine Verfolger seien So berichtet felbft unsere Gegnerin, die katholische Ger Beitung" zu guterlegt nichts anderes im Bierkrieg anzufangen, ihm nun wieder nachgegangen und am Bahnhofe über ihn her mania" vom Wirken deutscher Gerichte. als die Leute, die auf seiten der Arbeiterschaft ihre Pflicht ausgefallen. Borchardt hat in der That einen Messerstich in den Aber wir wollen nicht einseitig sein und auch von einem üben, in ganz gemeiner Weise zu verdächtigen. Man erzählt Kopf und einen etwa von einem Schlüffel herrührenden Schlag Fall melden, wo der Staat erst nach Weihnacht sein Recht sich," nach diesem Blatt, in hiesigen Arbeiterfreifen ganz offen, an die Stirn davongetragen. Die Thäter sollen entflohen sein. fordert. Es betrifft dies unsere Genoffin Palm, welche die daß Abgesandte gewisser Kommissionen oder gewisser Komitees Ob diese Darstellung zutrifft, hat sich noch nicht ermitteln lassen. zwei Monate Gefängniß, die ihr wegen eines Staatsverbrechens allmonatlich die boykottfreien Brauereien besuchen, deren Bücher zuerkannt sind, am dritten Weihnachtstage anzutreten hat. Ihr einzusehen verlangen und auf grund des festgestellten Absages Mann liegt frant im Spital und ihre Kinder müßten ins Ar- einen Beitrag von 1-1/ 2 Mart pro Tonne beanspruchen, der beitshaus, wenn nicht einige gewerbsmäßige Zerstörer der ihnen auch, aus Sorge vor den etwaigen Folgen einer Weigerung, Familie, einige Sozialdemokraten, sich ihrer annähmen. von den meisten boykottfreien Brauereien gezahlt wird. So sehen im christlichen Musterstaate Preußen einige sozial Es bedarf wohl nicht erst lange auseinander gesezt zu werden, demokratische Weihnachten aus. Man begreift, daß wir, und daß diese Geschichte nichts als ein Stück grundlosester, echt national mit uns zu unserer Genugthuung Millionen Proletarier, die, liberaler Verleumdung ist. wenn auch minder unter politischem, so doch schwerer unter Der Fernsprechbetrieb zwischen Gelle und Berlin Swinemünde ökonomischem Druck leiden, eifig- falten Herzens an den Liebes nebst zugehörigen Vor- und Nachbarorten ist ist eröffnet Hamburg worten vorübergehen, die am heutigen Tage von allen Kanzeln worden. Die Gebühr für ein Gespräch bis zu drei Minuten be- Berlin
gefühnt werden.
herab verkündet werden.
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Witterungsübersicht vom 24. Dezember 1894.
Stationen.
Uns Sozialdemokraten ist es nicht um sentimentale Wir- trägt eine Mark. fungen zu thun. Wir erinnern an diese unfern Parteigenossen In welch schmusiger und gemeiner Weise den Arbeitern wohlbekannten Fälle nicht, um zu matter Rührseligkeit zu stimmen, der schwer verdiente Lohn vorenthalten wird, beweist folgender sondern weil wir wissen, daß sie die Kampfesfreude heben, Vorfall. Wohnt da in Schöneberg ein Bauunternehmer, der an daß sie unsere Parteigenossen eisern und hart machen, daß verschiedenen Häusern des Ortes die Stuckarbeiten ausführt. sie zu unseren sturmerprobten Kämpfern ganze Schaaren neuer Seinen Leuten, denen schon seit mehreren Wochen nur Abschlags- Aberdeen werben und weil wir ferner wiffen, daß keine Agitationsrede zahlungen von 10-15 M. gemacht wurden, hatte der humane Paris die Fundamente der heutigen Gesellschaft mehr lodern tann, als Arbeitgeber, auf deren energisches Drängen, versprochen, am
Petersburg Cort.
Barometer
stand in mm,
d. Meeressp.
Windrichtung
SUS
Windstärke
CANAL( Stala 1-12)
Wetter
woltig
Temperatur
( nach Celfus
150 C.= 4° R.)
4640
767
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769 768
SM
woltig
bedeckt
772
bedeckt
744
SAS
770
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Schnee bedeckt
3
747
halb bedeckt
8
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NW
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halb bedeat
10
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2
bedect
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