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Nr. 108.
Erscheint täglich außer Montags. Abonnements Preis für Berling Bierteljährlich 3,30 Mart, monat lich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pfg. fret in's Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags- Nummer mit dem ,, Sonntags: Blatt" 10 Pig. Post- Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Unter Kreuzband : Für Deutschland u.Desterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat. Eingetragen in der Post- Zeitungs- Preisliste für 1891 unter Nr. 6469.
Vorwärts
8. Jahrg.
Insertions- Gebühr beträgt für die fünfgespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pfg., für Vereins- und Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3 bis 7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet.
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Redaktion: Beuth- Straße 2.
Im alten Kurs.
Schauen wir nur zurück bis zum 20. Februar 1890,
den zweiten Abschnitt seiner ersten Session
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Dienstag, den 12. Mai 1891.
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Expedition: Beuth- Straße 3.
Berlin , 11. Mai. Zufriedene Leute sind unsere Gegner. Schreibt da Deutsche Geldprozen- Verzeihung: ArbeiterBeitung" zur Feier des 1. Mai:
willkürlich mit Gewalt, durch Flinten und Kanonen sta a t 3. Der Gedanke der Gleichberechtigung in blutigen Straßenschlachten aus der Welt geschafft aller Staatsbürger, wie er in England, der Schweiz und anderen freien Ländern zur Anerkennung gelangt ist, liegt Wenn die wechselnden Erscheinungen des Augenblicks werden. felbst den Scharfsichtigsten verwirren können- wie dies Es ist dies genau die Anschauung des Fürsten Bis- diesem Reichstag und dieser Regierung noch so fern wie dem vorigen Reichstag und der vorigen Regierung. namentlich von einer so rasch und viellebigen, gestaltungs- marc. Der Sturz Bismarck's hatte blos eine persön Und ebenso entspricht die Sozialpolitik der jetzigen reichen Zeit wie der unsrigen gilt, in der die schroffsten Gegensäge unvermittelt neben einander bestehen und mit Regierung genau den Anschauungen des Fürsten Bis- li che Bedeutung:„ nur Einer kann der Herr sein; ich einander um die Herrschaft ringen, dann muß man, marck. Die kaiserlichen Erlasse" Wilhelms des dulde keinen anderen neben mir"- der Hausmeier ist um ein festes Urtheil zu gewinnen, die Augen zurück 3 weiten unterscheiden sich in Nichts von der„ kaiserlichen zerschmettert", sein System jedoch nicht. Wir haben also wenden und über eine größere Zeitfläche hinwegschweifen Botschaft" Wilhelms des Ersten die Gleich- in Wirklichkeit das System Bismarck ohne Bismarck" lassen. Dem Urtheilsfähigen zeigt sich dann sofort der berechtigung" und der Schutz gegen Ausbeutung" der und so lange der Staat Klassenstaat ist, wird es nicht wirkliche Charakter der Lage, und aus dem Wuft des kaiserlichen Erlasse" ist auf dem nämlichen Boden anders sein. Unwesentlichen, Zufälligen tritt der Kern des Wesentlichen gewachsen wie die Pflicht des Staats für den wirthschaftund Nothwendigen scharf hervor. lich Schwachen einzutreten", das Recht auf Arbeit" und das Patrimonium der Enterbten"- schöne Dinge, die dem Geburtstag des Reichstags, der vorigen Sonnabend theils in der„ kaiserlichen Botschaft" zu lesen, theils Politische Webersicht. vielleicht im Anschluß an sie von Fürst Bismarck verkündet worseiner einzigen, denn dieser Reichstag scheint sich den sind. Und der Geist des sogenannten„ Arbeiter= zu einem schuh - Gesezes" der na chbismarcklichen Zeit ist bis die allerdings dem Vorbilde sonst sehr unähnlich beendigt hat. aufs Kleinste der nämliche Geist, wie der, welcher die ,, ewigen Parlament" zu entwickeln- Der 20. Februar 1890 zerbrach das Kartell und mit Bismarck 'schen Arbeiter- Versicherungsgesetze eingegeben ihm die Grundlage, auf welcher Fürst Bismarck sein hat und durchweht. Hier wie dort der Geist des KapiHausmeierthum und seine unheilvolle Polizei- und talismus, die Fürsorge für den UnterReptilwirthschaft aufgebaut hatte. Die logische Folge nehmer, das Mißtrauen gegen die Arbeiter war der Sturz des Fürsten Bismarck und der und das Bestreben, sie niederzuhalten und ihnen die MögFall des Sozialistengesetzes bedeutungsvolle Greig- lichkeit der Selbstbefreiung zu nehmen. Bismarck ist gegangen und sein System lebt nisse, welche die optimistischen Massen in der sehr natürlichen Ueberschätzung des 20. Februar bestärken mußten. fort nur daß seine Nachfolger die unreinlichen PrakFürst Bismarck hatte ein Vierteljahrhundert lang tifen zu vermeiden suchen und nicht so kleinlich sind. Wer an der Fortdauer des Systems noch eine so unbeschränkte, eine so absolute Diftatur ausgeübt, daß es schwer war, sich dem Wahne nicht hinzugeben, zweifeln sollte, der mustre die Thätigkeit des Reichsder Sturz dieser Person sei auch der Sturz eines tag 3. Hat derselbe in irgend einem prinzipiellen Punkt Systems. mit dem System des Fürsten Bismarck gebrochen? Hat - um die zwei Hauptpunkte herauszugreifen Unsere Partei warnte von Anfang an vor dieser er irrigen Auffassung, und die Geschichte der letzten fünf auf wirthschaftlichem Gebiet mit der BismarckVierteljahre, im Busammenhang betrachtet, zeigt Jedem, fchen Millionärzüchtungs- und Brotvertheuerungs- Politik der sehen und denken kann, daß wir Recht hatten, und gebrochen, und auf sozialpolitischem Gebiet der daß das Wort von dem„ alten Kurs" durchaus richtig war. Begehrlichkeit" des Kapitalismus einen Damm gesetzt und In Bezug auf die Arbeiterfrage, die die Arbeiter vor der Ausbeutungs- und Unterdrückungsbrennendste Frage der Gegenwart und die allentscheidende, sucht der Herren Arbeitgeber zu schützen sich bemüht? hat die Politik der Regierung seit dem Sturze Bismarck's Nein! Die Wirthschaftspolitik Bismarcks hat auch in nur äußerlich, der Form nach sich verändert. diesem Reichstag die Majorität, wie sich bei GelegenDas Sozialistengesetz mit seinem Spielschmutz und seiner heit der Debatten über die Kornzölle, die Zuckersteuer, die namenlosen Korruption ist über Bord geworfen worden, Branntweinsteuer u. s. w. herausgestellt hat; und was allein nach wie kreisen
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Kurz
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,, Die Sozialdemokraten erlitten am 1. Mai vorigen Jahres eine gewaltige Niederlage; eine Anzahl Hezer, die sich so stellten, als ob sie die Herren in der Fabrik wären und welche am 1. Mai gefeiert hatten, wurden abgelohnt und fanden- oft erst nach vielen Wochen wieder Brot. Nach dem 1. Mai vorigen Jahres ist der Sozialdemokratie nichts mehr geglückt; so oft sie zum Schlage gegen ihre Gegner ausholte, wurde sie geschlagen.
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,, Alle Streits gingen verloren; zuerst war es der große Streit der Maurer und Zimmerer in Hamburg , welche höheren Lohn und kürzere Arbeitszeit verlangt hatten; die Schuhmacher in Erfurt , die Weber in Gera , die Tabakarbeiter in Hamburg mußten nach schwerem Kampfe sich für besiegt erklären. Der Ausgang des Bergarbeiterstreiks wird hoffentlich nicht ohne Lehre bleiben.
"
Die Geldsendungen für die sozialdemokratische Rassen lassen nach, das Gejammer der sozialdemokratischen Agitatoren will kein Ende nehmen, feine Woche vergeht, in der nicht die Zentral- Streiffommission in Hamburg die Genossen" auffordert, fich opferfreudiger zu zeigen; Herr Bebel ist ebenfalls auf das Höchste unzufrieden, daß die Genossen so wenig für die sozialdemokratische Sache opfern.
" Die Einigkeit in der Gewerkschaftsbewe= gung ist verschwunden; die Gewerkschaftsführer befehden sich gegenseitig, jeder will die Herrschaft haben, der eine schwärmt für Lokalorganisation, der andere für Zentralisation, der dritte für ein gemischtes System; einig aber sind sie darin alle, daß mehr Geld einkommen müsse. Alle finnen darüber nach, ob es noch ein neues Mittel giebt, um von den, Genossen"
Geld herauszuschlagen. vor herrscht in den Regierungs - das sozialpolitische Gebiet betrifft, so hat dieser Reichsdie vollständigste Unkenntniß der sozialen tag bei Verhandlung des sog. Ar beiterschutz- Gesetzes sich Bewegung, und der nur aus dieser Unkenntniß mindestens so kapitalistisch erwiesen, wie der Bismarck'sche zu erklärende Glaube, die Sozialdemokratie sei das will- Kartellreichstag.
herrscht
fürliche Produkt halbverrückter Fanatiker oder verbreche- In der Gesetzgebung und in der Regierung herrscht rischer Demagogen, und könne und müsse eines Tages heute, wie unter Bismarck , der Gedanke des Klassen=
Feuilleton.
Nachdruck verboten.]
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Die Falkner von St. Vigil. Roman aus der Zeit der bayerischen Herrschaft in Tirol
Schmiede betonte Wort, indem er die Mundwinkel herabzog und die Unterlippe vorschob.
Der Schmied achtete scheinbar nicht darauf, sondern fuhr in seiner ruhigen Sprechweise fort: Und so will ich denn auch Euch gleich Lebewohl sagen- bis ich wiederkommen tann. Denn wiederkommen thu' ich eines Tages, Kloster
bauer. Es wird mir ja in meinem eigenen Vaterland nicht
fehlen und dann hol' ich die Lisei."
" Dann aber hat sich in der letzten Zeit entsetzlich oft herausgestellt, daß zahlreiche Genossen" für sich ge= sammelt haben; Aufrufe an die Säumigen, endlich das gesammelte Geld abzuführen, finden sich in allen sozialdemokra tischen Blättern.
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Bei keiner der zahlreichen Wahlen zum Reichstage,
hat ein goldnes Herz und ich kann mir nicht vorstellen, daß Einer so niederträchtig sein kann, das einzige Herz, das an ihm hängt, zu peinigen und mit Füßen zu treten. Ein Vater sein eigenes Kind, und jetzt Euer einziges Kind, Klosterbauer! Und wie gesagt, ich komm' wieder."
Lechner drückte ihm aber die Hand etwas fester auf die
" Was wollet Ihr?" raffte sich der Klosterbauer auf. von Robert Sameichel Jetzt könnt Ihr doch nicht Hochzeit halten. Ihr habt jetzt Der Klosterbauer trat einen Schritt zurück und starrte meiner Tochter nichts zu bieten, und seid ihr so weit, läßt Aber Lisei! Sie war der Ecksteinin dem Bau seiner ihn an, Lechner ließ sich jedoch nicht irre machen, sondern sich ja weiter darüber reden. Glückliche Reise denn. Ich Zukunft und er wußte von Hartwanger, daß der Kloster - fuhr gelassen fort: Ein Jahr kann darüber wohl hingehen. muß fort." bauer öffentlich erklärt hatte, daß er ihm seine Tochter Aber die Lifei wartet schon gern so lange, und Eure Einnie geben würde. Er wollte seine Rechte auf Lisei nicht willigung hab' ich ja. Ihr habt freilich am Sonntag Abend Schulter und erwiderte:„ Nur noch ein Wort! Vorreden aufgeben und sah doch kein Mittel, um sie sicher zu da im Stern was hingeschwätzt; aber das war blos Gure braucht kein Nachreden. Ich will Euch blos noch sagen, stellen. Wohin er den Fuß setzen wollte, wich der Boden Aufregung über den Einzug der Soldaten, und es hat es daß ich Euch bei dem Wort festhalte, das Ihr mir und der auch Reiner für Ernst genommen. Ich am wenigsten, Lifei gegeben habet. Komm' ich wieder und Ihr habt Klosterbauer. Denn der Klosterbauer wird sich doch nicht derweilen die Lisei unglücklich gemacht, dann seine öffentlich hinstellen und es selbst laut in die Welt schreien, breite Brust schwoll hoch auf und seine Augen strahlten von einem Feuer, das der Andere nicht zu ertragen verdaß er ein wortbrüchiger Schuft ist." dann, Klosterbauer, dann sei Gott Euch Und jetzt will ich Euch nicht weiter auf
unter ihm.
In diesen sorgenschweren Gedanken fand er sich plöglich dem Klosterbauer selbst gegenüber, der eben um die Ecke seines Wohnhauses bog. Er stand im Begriff, sich in den Gemeinderath zu begeben, den der Müller berufen hatte, um über das Urtheil des Kommissars, so weit es den Schmied betraf, Beschluß zu fassen. Fast wäre er mit Lechner zusammengeprallt.
Diesem stieg das Blut zu Kopf; aber er fühlte unter mochte dem Banne der strahlenden Augen des Schmiedes seine gnädig! Kehle wie zugeschnürt. Er hatte Furcht, und Lechner halten." wandelte ein an Verachtung streifendes Mitleid mit dem Mann an, der Jeden, bei dem er es ungeahndet thun zu können vermeinte, rücksichtslos unter die Füße trat.
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Der Klosterbauer taumelte fast davon und der Schmied „ Hollah, was wollt Ihr denn noch?" fragte der Klosterblickte ihm nach, bis er auf dem mehr und mehr zwischen bauer grob. den Feldern sich verlierenden Wege verschwunden war. Schauet, Klosterbauer," sagte der Schmied, indem er Dann stöhnte er tief auf. Er hatte dem Klosterbauer seine Wolf hatte nicht nöthig den Kopf aufzuheben, um dem Klosterbauer in das Gesicht zu schauen, denn dieser reichte näher zu ihm herantrat und ihm seine mächtige Hand auf Meinung gesagt: Das war, wie er fühlte, sein ganzer Geihm nur bis zu den Spitzen seines röthlichen Bartes. Ja die Schulter legte, die Lifei ist die einzige unter Euren winn, und schweren Herzens, wie vorher, stieg er die Steinso, Ihr seid's!" sagte er, seine Gedanken sammelnd. Er Kindern, die Euch immer aufrichtig lieb gehabt hat. Wär's treppe zur Hausthür hinauf. Lisei reichte ihm init einem traurigen Blicke die Hand." fäme, um von seiner Braut Abschied zu nehmen, da er anders, dann wären wir schon längst Mann und Frau und hätten uns den Henker darum gefümmert, ob es Sie errieth, weshalb er kam; auch ihr war es nach den morgen in der Frühe St. Vigil verließe. oder nicht. Die Lisei jüngsten Vorgängen klar, daß er nicht in St. Vigil bleiben. Braut!" wiederholte der Klosterbauer das von dem Euch genehm gewesen wär'