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ständlich. Und dieser Borschlag ist von der Metallarbeiter- 1 zeitung" als eine ernstliche Bemühung" bezeichnet, den süd­deutschen Streit auf annehmbare Weise beizulegen". Auch dieser Borschlag zeigt, daß man im Reichsarbeitsministerium

Kriegsschuld und Kriegsläge.

Deshalb muß der Verfaffung Gehorsam bezeugt werden, ebenso wie den Verordnungen einer Befahungsmacht Gehorsam gezollt Der Sohn über des Baters Syftent. wird, hinter denen in den Augen der Bevölkerung gleichfalls nur Das mit foviel Reflame angekündigte Buch, das der Ro- Macht und nicht das Recht steht. in der Forderung der Unternehmer nach Verlängerung der manschriftsteller Rosner zusammen mit dem früheren Nach diesen Ausführungen muß es doch außerordent Arbeitszeit die Hauptstreitfrage sieht und daß den Arbeitern Kronprinzen angefertigt hat, ist jetzt erschienen. Das lich bedenklich erscheinen, wenn Herr v. Freytag- Boring­die Annahme einer solchen Verschlechterung nicht zugemutet Ganze bestätigt das Urteil, das sich schon bei den ersten Ber- hoven an einer deutschen Universität die heranwachsende Ju­werden kann. Er glaubt eine Verständigung dadurch zu er öffentlichungen bildete: es handelt sich um einen Versuch, durch gend über Verfassungsrecht unterrichtet. zielen, daß die wöchentliche Arbeitszeit zunächst auf 47 Stun- rückhaltlose Verurteilung des alten Systems den Weg für den festgesetzt wird und daß darüber hinaus für betriebstech- neue Möglichkeiten freizumachen. Die Art, wie sich nische und wirtschaftliche Notwendigkeiten die Verpflichtung der verantwortliche Mitverfaffer auf Kosten aller anderen Ber­zur Leistung einer weiteren Ueberstunde anerkannt wird. fonen ins Licht seht, wirft im höchsten Grade ab Der Stimmungsumschwung im Großen Hauptquartier . Diese wäre nach vorheriger Rücksprache mit dem Betriebsrat ft oßend, zumal wenn man bedenkt, daß das harte Urteil Einer der politisierenden Gamaschenfnopfgenerale hatte zu leisten und wie eine tarifliche Ueberstunde zu entlohnen. bes Sohnes schließlich den Bater trifft, und daß diefer jüngst behauptet: wir hätten den Krieg verloren, weil wir Die Regelung der Lohn- und anderen Streitfragen foll be- Bater noch lebt. Wer so naiv ist, der Darstellung gläubig zu unter der Einwirkung des Umsturzes den zirksmeisen Berhandlungen überlassen bleiben. folgen, muß zu dem Schluß kommen, daß Wilhelm II. min- Glauben an den Sieg verloren hätten. Von welcher Stelle die bestens zehn Jahre zu lange lebt, denn wäre er vor zehn Jahren Entmutigung wirklich ausgegangen ist, das fann man gestorben, hätten wir jetzt eine glorreiche Monarchie mit einem leicht ermessen, wenn man in den Erinnerungen des Oberst­großartigen Kaiser, und zwei Brötchen würden dann jetzt leutnants Niemann folgende Schilderung der Ereignisse immer noch nur einen Sechser fosten.

Auf fast derselben Grundlage wurde bereits am 12. und Auf fast derselben Grundlage wurde bereits am 12. und 13. April in Heidelberg verhandelt. Die Arbeiter waren durch aus bereit, trotz der von ihnen verlangten Opfer in Verhand­lungen zu treten. Sie scheiterten auch damals an der Ab= lehnung der Industriellen. Es wäre kein Wunder, wenn angesichts dieser Starrköpfigkeit der Gedanke nach einer Berschärfung des Kampfes an Boden gewänne. Und von fommunistischer Seite wird seit Wochen eifrig versucht, das Feuer des allgemeinen Generalftreifs anzublasen. Das frivole Beginnen scheiterte allerdings an der ruhigen Ueberlegung der Arbeiterschaft wie der für die Führung des Kampfes ver­antwortlichen Faktoren. Nichtsdestoweniger muß die Arbeiter schaft aller Berufe erkennen: dieser Kampf ist unser Kampf, auch ohne Solidaritätsstreit, der lediglich den Unternehmern die Hasen in die Küche treiben würde. Es gibt andere Mög­lichkeiten zur Stärkung der Ausständigen, die restlos ange­wandt werden müffen.

zu

Das Ende des Siegesglaubens.

Ich traf gegen 9 Uhr früh auf der Treppe im Hotel Britannique

Vieles, was der Erkronprinz jetzt fagt. ift richtig und lieft, die sich Ende September 1918 im Großen Hauptquartier längst bekannt, bloß aus seinem Munde peinlich zu hören. 3u Spa abgespielt haben. Oberstleutnant Niemann schreibt: Immerhin, da er die Dinge von der Nähe fah. und jezt in General v. Bartenwerffer. manchem die Wahrheit sagt, hat die Bestätigung durch ihn einen gewissen Wert. Wir erwähnen also noch zwei Stellen: Ueber den Kriegsausbruch urteilt der Erfronprinz jetzt folgendermaßen:

Dant einer unglaublich blinden Führung unserer äußeren Bolitik find wir so in den Weltkrieg hineingetapert. So groß war die Beschränktheit der verantwortlichen Stellen- daß man der ganzen Welt unglaubhaft erschien, daß sie solche Einfältig feit nicht für möglich halten wollte, fie für eine flug gewählte Maste nahm, hinter der sich ein ganz besonders geriffener Plan verbergen mochte!

Der Würfel ist gefallen, wir werden unseren Feinden Waffenstillstand und Frieden anbieten."

Waffenstillstand?"

Ich glaubte mich verhört zu haben.

" Ja, Waffenstillstand! Unsere Lage verträgt fein längeres Hinhalten. Der Feldmarschall und General Ludendorff sind un­abhängig voneinander zur Ueberzeugung gekommen, daß feine Stunde mehr verloren werden darf."

Der General eilte hinweg; er war zum Erften Generalquartier­meister beschieden. Das, was ich im Laufe des Tages erfuhr, deutete auf heila

gleichfäme.

Wenn also die Entmutigung unter dem Einflusse des umsturzes" eingetreten sein soll, so müßte General Luden­ dorff als das Haupt der Umstürzler angesehen werden!

Nur Kapitalisten und Kommunisten können ein Interesse daran haben, den Streit bis zum Weißbluten zu führen, was freilich länger währen würde, als diese beiden unnatürlichen An einer anderen Stelle erzählt der Erkronprinz, im Juli ose Berwirrung. Die militärische Krise hatte auch eine afute Verbündeten zu ahnen scheinen. Die Kapitalisten hoffen auf 1918 habe er mit dem konservativen Führer v. He ŋde- politische erzeugt. Beide sollten gleichzeitig gelöst werden. Als ich zur Abendtafel ins Kaiserliche Quartier fam, fand ich die Entkräftung und Willenlosigkeit der Arbeiter nach er- brand eine Unterredung gehabt und ihm über die Kriegs- tille Refignation, die aber von einer unverkennbaren rungenem Siege, die Kommunisten glauben, die Verzweiflung lage reinen Wein eingeschenkt, indem er fagte, daß wir schon istimmung gegen General Ludendorff begleitet der niedergeworfenen Arbeiter für ihre politischen 3wede aus seit langer Zeit an der Westfront einen Verzweif= mar. Herr v. Lersner erzählte mir, die Heeresleitung habe den nußen zu können. Die Kapitalisten wollen der Welt weis- lungstampf mit ermüdeten, erschöpften Truppen gegen Waffenstillstand in einer Form gefordert, die einer Kapitulation machen, daß sie die Produktionsintereffen der deutschen Bolls- eine riesige leber macht führten". Herr v. Heydebrand wirtschaft durch die Erzwingung der 48- Stunden- Woche ver- schien das kaum faffen zu können, er bekannte, daß er bisher fechten. Ein einfaches Rechenegempel zeigt, wie unwahrhaftig eine völlig falsche Auffassung der Lage gehabt habe; man diese Behauptung der industriellen Scharfmacher ist. Seit habe ihn und seine Partei in Berlin völlig 12 Wochen ist die süddeutsche Metallindustrie zum Stillstand unrichtig orientiert. gebracht. 12 mal 46 Stunden, das find 552 Stunden, ist die So sind sogar die konservativen Thronstügen, wie Herr Produktion unterbrochen worden. Es werden 276 Wochen, v. Heydebrand damals gesagt haben soll, belogen und be­also mehr als 5 Jahre verstreichen, bevor durch die Verlänge- trogen" worden. So wenig ist dem alten System, das mit rung der Arbeitsmoche von 46 auf 48 Stunden dieser Ausfall dem Namen Wilhelm II. perfnüpft ist, zu helfen, daß selbst an füddeutscher Produktionsleistung ausgeglichen sein würde. der Erbe es völlig preisgibt um das Schiffchen seiner Hoffnung Wie aber wird diese Rechnung sich gestalten, wenn der Streif flottzumachen. sich noch über ein Bierteljahr hinzieht? Kennt fein Syndikus Es wird ihm nicht gelingen. Wilhelm auf Wieringen ist der südeutschen Metallindustrie den finanziellen Rüd- fein Kronprinz einer fünftigen Monarchie, er ist nur wider halt, den die deutschen Gewerkschaften den Metallarbeitern Millen ein Kronzeuge für die Republit. bieten fönnen? Hat feiner von ihnen berechnet, wie groß jetzt noch allein die materielle Leistungsfähigkeit des Deutschen

Metallarbeiterverbandes ist? Hat sich keiner der wohlweisen

Berater der deutschen Metallindustrie die Frage vorgelegt, was in dem harten Wettkampf der deutschen Industrie um den Weltmarkt der Sitlistand der süddeutschen Metallindustrie für unfere Ronkurrenten bedeutet?

Diese Fragen aufwerfen, heißt sie beantworten. Die Ant­wort ist die Feststellung der schweren Schädiung allgemeiner deutscher Wirtschaftsinteressen durch die süddeutschen Metallindustriellen, gegen die die Arbeiterschaft in inniger Geschloffenheit sich zur

Wehr fezt.

Jeber Arbeiter, jede Arbeiterin muß heute wissen, um was der Kampf in Süddeutschland geht. Diese Erkenntnis muß das proletarische Pflichtbewußtsein auslösen. Nicht nur im Süden, sondern auch im Norden fämpfen wir so für die ver­fürzte Arbeitszeit und sichern uns gemeinsam die höchste soziale Errungenschaft der Revolution.

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Ehrengericht statt ordentlichem Gericht.

München , 13. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) München ist un

einen politischen Standal reicher. Der Sanitätsrat Dr. Bittinger,

der durch die Angaben des deutschnationalen Redakteurs Abel unter dem schwersten Berdacht des Hoch- und Landesverrats steht, wurde nicht vor ein öffentliches Gericht, sondern vor ein- Ehrengericht gestellt, das ihn prompt freisprach. Die Breßberichte ergeben den Beweis, daß dieses Ehrengericht in eine Prüfung des fachlichen Materials gar nicht eingegangen ist, Ein verfassungstrener Universitätslehrer. sondern sich auf untergeordnete Fragen rein persönlicher Natur be­schränkt hat. Unser Bruderorgan, die Münchener Post", fragt das Der Professor v. Freytag Loringhoven hat sich Justizministerium, warum tas Material über Bittinger nicht.dem neulich gewaltig über eine sozialdemokratische Anfrage im Staatsanwalt übergeben und was überhaupt in der Ange­Reichstag entrüstet, in der gesagt wurde, daß Professor legenheit unternommen wird. Nach dem bisherigen Berhalten des v. Loringhoven in seinem Kolleg die ungültigkeit der Justizministeriums ist anzunehmen, daß es gar nichts unter­Weimarer Verfassung lehre. Er hat diese Darstellung be- nimmt. ftritten; aber tatsächlich führt er jetzt im roten ,, Tag"( Nr. 111) genau das aus, was ihm in der Anfrage vorgeworfen Botschafter Wiedfelds Empfang. Der deutsche Botschafter wurde. Ein Artikel aus seiner Feder über Die Rechtsgültig Wiebfeldt ist in New York eingetroffen. Bertreter der Stadt und feit der Weimarer Verfassung " kommt zu folgendem Ergebnis: der Regierung fuhren dem Dampfer bis zur Quarantänestation ent­Die Frage nach der Rechtsgültigkeit der Weimarer Ver- gegen und begleiteten das Schiff in den Hafen. faffung muß von jedem verneint werden, der zwischen Macht und Recht scheidet.

Freilich erklärt Herr v. Loringhoven hinterher, daß man fich der Verfassung nicht offen widersehen dürfe, aber er tut dies mit folgender Begründung:

Enfeignung der Karlisten. Nach dem Prager Becer"( Der Abend) wird das Parlament sich demnächst mit einem Gesezentwurf zu befassen haben, den slowakischen Großgrundbesitz der Familien Andrassy , Apponyi, Rakovsczty und Windischgraez zu enteignen, weil sie aufs eifrigste die farlistische Sache unterstützt haben.

wohl die beiden elektrischen Teile des Herzschen Senders, wie den allen Seiten, ohne die Richtung, in welcher der Empfänger fich be inzwischen von Branly erfundenen Empfänger, den Fritter, mit findet, zu bevorzugen. Gerade diesem recht argen Zustand haben der Erde und einem hoch hinaufgeführten Luftdraht zu verbinden. fich aber die Empfänger ausgezeichnet anzupassen verstanden. Hier Auch die Antenne ist feine eigentliche Erfindung Marconis, denn arbeitet ein Gerät, das zu den herrlichsten Werkzeugen gehört, die fie wurte bereits vor ihm von dem Russen Popom auf der Emp. fangsseite benutzt. Obgleich also Marconi eine Zusammenstellung bereits bekannter Dinge vorgenommen hat, gelang ihm doch ein ungeheuer großer Fortschritt, so daß die Berechtigung seines Welt ruhms nicht bestritten werden kann.

Der Geburtstag des Funkspruchs. Ein Bierteljahrhundert drahtlose Telegraphie. jemals von der Technit ersonnen worden sind. Die Hochvakuum­Der 14. Mai 1897 ist der Tag gewesen, an dem zum ersten röhre ist ein Eligier für Kraft, ein Jungbrunnen der Energie, Male die Fernübermittlung eines Buchstabens von einem Sendeort wie er wirkungsreicher nicht erdacht werden kann. Bei dem Marsch zu einer Gmpfangsstelle güdie, ohne daß zwischen beiben eine über Taufende von Kilometern ist die ausgesendete Aetherschwin förperliche Berbindung vorhanden war. gung müde geworden. Sie berührt nur noch als ein fast schon Die erften Versuche fanden, woran Artur Fürst in einem Bon fünf Kilometern überbrüdter Entfernung ist die Funt- verklungener Hauch den Empfangsdraht und wäre an sich völlig aufschlußreichen Aufsatz in der Umschau" erinnert, zwischen Laver- telegraphie in dem bescheidenen Zeitraum von 25 Jahren zur Er- außerstande, die Schallplatte des Abhörtelephons in Schwingungen nod Boint in der Nähe von Cardiff an dem tief in die Westküste oberung der ganzen Erde gelangt. Schon 1918 wurde die Stimme zu versetzen. Da tritt die Verstärkerröhre dazwischen und die Don England einschneidenden Bristolfanal und der fleinen Insel der mächtigsten Groß- Sendstelle, nämlich der Station Nauen , in Telephonmembrane fängt nicht nur an, sich leise zu bewegen, sie Flatholm statt. Ihnen wohnte Professor Slaby von der Technischen Avanui auf Neuseeland gehört, tas 18 000 Kilometer vom Herzen trompetet mit der Stimme eines Heerrufers. Hochschule in Berlin bei. Deutschlands entfernt ist. Gerade vor wenigen Wochen glückte es, Der Amerikaner Lee de Forest ist es gewesen, der den enta Auf der etwa 20 Meter hohen Klippe von Lavernod Point in einer bei Buenos Aires von der Gesellschaft für drahtlose Tele- cheidenden, ungemein fruchtbaren Gedanken für den Bau der Ber­war ein 30 Meter hoher Mast errichtet, durch Drahtseile gehalten. graphie" erbauten Empfangsstation Zeichen der Antipodenstation stärferröhre gehabt hat. Er rückt damit in die Reihe der verdienst­Bon feiner Spitze führte ein isolierter Kupferdraht bis zum Fuße aufzunehmen. Es ist also heute möglich, von jedem Punkt der Erde vollsten Erfinder. Zur Ausnutzung der Verstärkerwirkung tann man mehrere Hochvakuumröhren hintereinander schalten. Eine des Mastes an den einen Bol des Empfängers. Der andere Bol aus brahtlose Zeichen zu jedem anderen zu senden. war durch ein langes Drahtseil, die Klippe hinunter, mit dem Die Erzielung dieses Maximums der Reichweite hat seine Ur- Rastade von acht Röhren verstärkt um das 160millionenfache. Ein Meere verbunden. Mitten im Kanal, fünf Kilometer entfernt von fache weniger in der Vervollkommnung ter Gender als in dem mit besonderer Sorgfalt gebautes Telephon gibt noch deutliche Töne, Lavernock Point, liegt das kleine Eiland Flatholm. Dort war der großartigen Ausbau der Empfangseinrichtungen, die eine geradezu wenn eine Energie von nur ein Zehnmilliardenstel Watt darauf unbegrenzte Leistungsfähigkeit erlangt haben. Die Sendeseite ist, einwirkt. Welch ein Weg vom Funfen zur Röhre! Im Anfang die

Gendeort.

,, Es wird mir eine unvergeßliche Erinnerung bleiben, wie wir, an diesem Maßstab gemessen, arg zurüdgeblieben. An die Stelle Ueberwindung der Breite eines schmalen Meeresarms, heute ter des starten Windes wegen, in einer großen Holztifte zu fünfen des bescheidenen Induktoriums, das Herz und Marconi verwendet Flug der Aetherwellen über die Weltmeere hinweg. Und diesen un­übereinander gefauert, Augen und Ohren mit gespanntester Auf- hatten, trat als Erzeuger des Speisestroms für die Sendefunken- geheuren Weg hat die drahtlose Telegraphie in einem Vierteljahr. merksamkeit auf den Empfangsapparat gerichtet, plöglich, nach Auf- ftrede bald die Wechselstrom- Maschine. Professor Braun in hundert zurückgelegt. hiffung des verabredeten Flaggenzeichens. Das erste Tiden, die ersten Straßburg verbesserte die Marconi - Schaltung weiter grundlegend deutlichen Morsezeichen vernahmen, lautlos und unsichtbar hinüber. durch die Einführung des geschlossenen Schwingungsfreifes und der getragen von jener felfigen, nur in undeutlichen Umriffen wahr. Antennenkoppelung, wodurch die Ausstrahlung weit größerer Ener­nehmbaren Küste, herübergetragen durch jenes unbekannte, geheim- giemengen möglich wurde. Die 1903 gegründete Gesellschaft für nisvolle Mittel, den Aether. ter die einzige Brüde bibet zu den drahtlose Telegraphie in Berlin entwickelte hieraus das System der Planeten des Weltalls. Es waren die Morsezeichen des v, welche tönenden Löschfunken. der Verabredung gemäß herüberkamen."

Neues Boltstheater: Anna Boleyn " von Emil Bernhard. Es wird gejammert, daß die Dichter den Sinn für das Theater verloren haben und nur noch tas Stauberwelsch der Gedanken dramatisch schreiben. Deswegen ist es aber noch nicht zu loben, daß ein Mann von offenbarer Begabung nur auf Kulissenreißerei ausgeht und die Gedanken bei seinem Theaterstüid vollständig ausschaltet. Die Anna Hierauf begann das Zeitalter ter ungedämpften Boleyn des Herrn Bernhard ist so ein Wert, ausgeflügelt, auf Att. Diese Worte stehen in Adolf Slabys schönem Buch Ent. Schwingungen. Die älteste Anordnung zur Erzeugung unge- schlüsse und Sand in die Augen zurechtgemacht, sonst ein leeres deckungsfahrten in den elektrischen Ozean", und sie werden für dämpfter Wellen ist die Bauart mit Lichtbogen von Poulsen. Stüd, arm an Gestaltungskraft, ein Film, der vor mehreren immer in der Geschichte der Technik unvergessen bleiben. Es han- Es folgte die Hochfrequenzmaschine, ein glänzendes technisches Gerät, Jahren geschrieben worden ist. delt sich in Slabys Bericht um die erste llebermittlung eines draht- um deffen Ausbau fich Alexanderson, Goldschmidt und Graf Arco adt Gattinnen den Kopf abzuschneiten pflegte, wenn sie nicht nach Das Stück beschreibt den Bluthund Heinrich VIII. , der seinen lofen Zeichens über größere Entfernungen mittels der von Mar- besondere Verdienste erworben haben. Durch alle diese Fortschritte seinem Willen früh genug das Zeitliche segneten. Anna Boleyn coni geschaffenen Apparate. Der tamals 23jährige Italiener aber hätte die drahtlose Telegraphie die Erte nicht erobern können. mar die unglücklichste dieser hübschen Frauen. Sie mußte trotzdem hatte an der Universität Bologna Vorträge von Profeffor Righi Denn fämtlichen Sendeeinrichtungen haftet immer noch ein grund- sterben, und die Jagdhörner dieses biffigen Rönigs, der Englands über die Herbschen Versuche gehört und war durch sie zu eigenen fäßlicher Charakterfehler an. Sie leiden aufs schwerste an der Kirche vom Papste losgerissen hat, um den weltlichen König auch Experimenten angeregt worden. Dem Professor Heinrich Herz in Verschwendungssucht. Zunächst zwingen sie ihre Besizer zum Auf- zum geistigen Souverän zu machen, schallen in ihren Kerter hinein. Bonn gelang es 1888 mit Hilfe höchst geistvoll ersonnener Anord- bau gewaltiger Luftdrahtanlagen. Sind doch die Nauener Groß- So endet das Stück mit Trara, nachdem es mit Trara begonnen hat. mungen den experimentellen Nachweis für die Richtigkeit von Mag- masten nach dem Eifelturm die hrchsten Bauwerke der Erde. Es Künstlerin ist start in den Augenblicken des Entfeßens und Cr Fräulein Rita Parfen spielte die Anna Boleyn . Die junge wells elektromagnetischer Lichttheorie zu liefern, in der behauptet ist auch notwendig, tie Luftdrähte über ein weites Gebiet zu starrens. Die Anmut, die ihr von der Natur gegeben wurde, be­wird, daß die rasche Schwingung im elektrischen Funken eine Fern- spannen; fie reichen z. B. in Nauen über Kilometer. Ferner wältigt auch das Weichere der Bewegungen. Aber die sichtbare wirkung haben müffe, indem sie sich im Aether fortpflanzt. aber geht diese große Luftdrahtanlage mit der hineingegebenen Schönheit ihres Talents verträgt fich noch nicht vollkommen mit dem Guglielmo Marconi hatten den ausgezeichneten Gedanken, fo- Strahlungsenergie äußerst unwirtschaftlich um. Sie schickt sie nach Worte. Wenn Herr Lobe, der Regiffeur, es für nötig hielt, die

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