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Die Angeklagten ihrem ordentlichen Richter nicht entgehen, da Euch auf, auseinanderzugehen und die Aerte und Sägen nieder- Jaufnahme Abstand zu nehmen. Die Sache fei bereits derartig das Schöffengericht, wenn es auf grund der Beweisaufnahme zu zulegen, das Militär wäre sonst genöthigt, gegen Euch von der geklärt, daß man sagen könne: das Vorgehen des Militärs sei der Ansicht gelangt, daß ein Vergehen mittels der Presse vorliegt, Waffe Gebrauch zu machen." Die Leute blieben jedoch ruhig stehen berechtigt gewesen. immer noch feine Unzuständigkeit und Verweisung an das und riefen uns zu: Kommt doch her, Ihr dürft uns nichts thun, Nach einer kurzen Pause nimmt der Vertreter der Amts Schwurgericht beschließen kann. wir sind holzberechtigt." Ich wartete zwei Minuten, die ich genau anwaltschaft, Assessor Dr. Freiherr v. Pölnih, das Wort: Nach Es wird in die Verhandlung eingetreten. Inkriminirt ist nach der Uhr fonstatirte. Alsdann ließ ich nochmals trommeln, den Ergebnissen der Beweisaufnahme bin ich genöthigt, die An­1. ein Bild des Neuen Münchener Tageblatts", das einen Trupp worauf der Bezirksamtmann die Aufforderung, die Werkzeuge flage in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. Die Beweis Soldaten darstellt, der auf Kommando des Premierlieutenants niederzulegen und den Wald zu verlassen, wiederholte. Dieser aufnahme hat ergeben, daß die Fuchsmühler Bauern sich derartig Mayr wehrlofe Greise hinterrücs mit gefälltem Bajonett angreift; Aufforderung tamen etwa 5 bis 10 Personen nach, so daß uns strafbarer Handlungen schuldig gemacht haben, daß das Zuhilfe 2. ein Artikel desselben Blattes, die Fuchsmühler Vorgänge betr., noch etwa 120 Personen gegenüberstanden; unter diesen befanden sich rufen der bewaffneten Macht geboten war. Wir haben gehört, und zwar die Bemerkung: Die Vorgänge in Fuchsmühl bilden etwa 30 Frauen. Letztere schimpften ganz besonders auf uns. daß nach Erscheinen der bewaffneten Macht die Menge dreimal einen dauernden Schandfleck in der bayerischen Geschichte"; 3. ein. Nach ferneren zwei Minuten ließ ich zum dritten Male trommeln. durch Trommelwirbel und Rufen des Bezirksamtmanns auf Artikel des Neuen Münchener Tageblatts", in dem es heißt Darauf rief der Bezirksamtmann:" Nun fordere ich Euch zum gefordert wurde, die Aerte und Sägen niederzulegen und den Wald Man hatte bisher den Köhlerglauben, daß in unserm Lande noch dritten Male auf, Eure Werkzeuge niederzulegen und den Wald zu verlassen. Dieser Aufforderung ist nicht Folge geleistet worden, Gerechtigkeit und Humanität herrscht, welcher Aberglaube!" 4. Ein zu verlassen, sonst muß das Militär sofort von der Waffe Ge- die Aufforderungen sind im Gegentheil mit höhnischen Zurufen Bild desselben Blattes mit der Unterschrift: Wehrlofe Greise zu brauch machen." Darauf verschwanden wiederum 5-6 Mann. unter dem Schwingen der Alerte beantwortet worden. Selbstvers morden, galt bisher als Schand, heut' ist es anders geworden Die anderen erhoben jedoch ihre Aerte und riefen: Kommt nur ständlich hat die Presse das Recht, öffentliche Vorgänge zu kritisiren, in unserm Land." In der Münchener Post" find inkriminirt her, Ihr dürft uns nichts thun, wir haben ein Recht, hier zu es ist jedoch dabei stets erforderlich, daß die Grenzen des Anstandes Artifel, die die Fuchsmühler Vorgänge als Schmach bezeichnen. bleiben." Jch bemerke, daß ich viele Leute mit Militär- innegehalten werden. Die Angeklagten haben dies aber nicht gethan, In einem Artikel heißt es: Was hat die konservativen Fuchs- müßen fah, die ich für Reservisten hielt. Auch schien es mir, sondern in Mergerniß erregender Weise die Vorgänge besprochen. mühler Bauern aufgereizt? Es waren nicht Sozialdemokraten oder als ob unter den alten Leuten es viele gab, die früher Sol- Es ist von Mord" gesprochen worden. Die Verhandlung hat ergeben, Bauernbündler, sondern unsere bezahlten Behörden. Frage: Wer daten waren, mithin die Bedeutung der Aufforderung fannten. daß von einem Mord feine Rede sein kann. Ein Mord ist nur hat wehrlose Leute niedergestochen? Antwort: Es waren bayerische Ich kommandirte nun:" Stillgestanden, Patrontaschen auf." Es vorhanden, wenn die Tödtung eine unberechtigte ist. In dem Soldaten, unfere Landestinder, deren Erhaltung den Staat dem ist das eigentlich kein reglementmäßiges Kommando. Jch that vorliegenden Falle ist jedoch der Nachweis geführt worden, daß finanziellen Bankrott zuführt."- Ferner ist ein Bild inkriminirt, dies aber, um den Leuten Zeit zu geben, sich doch noch zu ent- die Soldaten aus Nothwehr gehandelt haben. Die nach in dem in einer Ministersigung ein Gespenst hereinreitet, infolge fernen und ihnen zu zeigen, daß die Soldaten die Gewehre laden. Fuchsmühl entsandten Mannschaften haben lediglich ihre Pflicht welcher Erscheinung die Minister aus Furcht davonlaufen. Ferner Gehört müssen das alle Leute im Walde haben, denn wenn gethan, die Angeklagten hatten mithin fein Recht, die Vorgänge ift ein Artikel inkriminirt, überschrieben: Das Fuchsmühler 50 Mann laden, so macht das einen furchtbaren Spektakel. Ich einer derartigen Kritik zu unterziehen. Ich beantrage gegen Glaubensbekenntniß", das mit mit folgenden" Worten beginnt: überlegte, ob ich einen Scheinangriff machen sollte, allein, abranta 255 M. event. 57 Tage Haft; gegen Schmid be­Ich glaube an den Freiherrn von Zoller, den unum gesehen, daß dies die Instruktion verbietet, so lag doch die antrage ich 241 M. event. 56 Tage Haft; gegen Schwab be= schränkten Gebieter des Fuchsmühler Waldes", sowie ein Gefahr vor, daß dadurch Todte und Verwundete auf beiden Seiten antrage ich 80 M. event. 16 Tage Haft; gegen Scheiber Gedicht, das die Fuchsmühler Vorgänge behandelt. In der entstehen könnten. Ich konnte die Verantwortung dafür nicht beantrage ich zweimal 50 M. event. je 10 Zage Haft; gegen N. Fr. B.- 3tg." ist ein Artikel inkriminirt, welcher folgender- übernehmen, und zwar um so weniger, da auch meine Leute Rost 30 M. event. 6 Tage Haft; gegen Morgenstern 50 M. maßen lautet: Worin besteht ein Unterschied zwischen einem aufgeregt waren. Ich konnte auch über die Köpfe event. 10 Tage Haft. Kalb und den Fuchsmühler Bauern?" Antwort: Das Kalb der Aufständischen nicht schießen lassen, da unsere Geschosse Vertheidiger: Im Namen aller Angeklagten erkläre wird zunächst von vorn abgestochen und alsdann ausgezogen, die 4000 Meter weit gehen und dadurch die Gefahr vorlag, ich zunächst, daß dieselben durch den Gerichtsbeschluß, wonach Fuchsmühler Bauern werden zunächst ausgezogen und alsdann unbetheiligte Leute in Fuchsmühl oder Wiesau zu treffen. Ich jede weitere Beweisaufnahme abgeschnitten worden ist, ihr Ver­ausschwärmen hinterrücs abgestochen." Ferner wird in demselben Blatt ein Bild ließ daher meine Leute und hatte ihnen theidigungsrecht in der empfindlichsten Weise beschränkt erachten. infriminirt, auf welchem ein Todtengrüber in Fuchsmühl ein Grab vorher den Befehl gegeben: nur die Leute mit dem Gewehr Durch Ablehnung weiterer Zeugenvernehmung ist den Angeklagten herrichtet, neben dem ein Fremder steht. Unter dem Bilde ist zu Gebrauch zu machen, wenn sie persönlich angegriffen würden. zwei Leute erstochen, drei Leute schwer und 14 leicht verwundet herauszuftucken" und der Stichwaffe nur dann der Beweis abgeschnitten worden, daß notorisch ohne jede Ursache lesen: Fremder: Für wen wird das Grab hergerichtet?" Todten gräber: Hier soll der Glaube begraben werden, daß in Bayern Ich gab das Kommando:" Rechts, langsam vorgehen." Daß worden sind." Unter den letzteren befinden sich auch einige Marsch, Marsch, Hurrah" Frauen. Noch niemals ist in einem Gerichtssaale so leichtsinnig noch Recht und Gerechtigkeit herrscht." Aehnlichen Inhalt haben ich, wie behauptet worden, die anderen inkriminirten Artikel, Gedichte, das Fuchsmühler tommandirt, ist unwahr. Das vorschriftsmäßige Infanterietempo über zwei Menschenleben hinweggegangen worden, wie im vor Glaubenbekenntniß betreffend u. f. w. ift 1 zu 100. Ich ließ aber nur 1 zu 114 vorgehen. Ich liegenden Falle. Jedenfalls sind arge Fehler geschehen. Es ent­Die Angeklagten bemerken auf Befragen des Präsidenten: bemerke, daß ich außerdem 12 Mann als Patrouille tommandirte, sieht doch zunächst die Frage: war es nothwendig, daß der Be­Sie bestreiten, Beunruhigungen hervorgerufen zu haben, sie haben um das neugierige Publikum fern zu halten. Die Soldaten zirksamtmann Militär requirirte? Auf grund des Gesetzes= lediglich die Vorgänge tritifirt und dafür vielfache Anerkennungs-[ ch oben nun mit Hilfe des Bajonetts die Leute aus paragraphen mag er jazdazu berechtigt gewesen sein. Allein die nettes Schieben! Red.) Meiner staatlichen Behörden haben doch in erster Reihe die Pflicht, das schreiben erhalten, eine Beunruhigung, tönne mithin nicht ver- bem 2Balde hinaus. bezpajonetts ursacht worden sein. Meinung nach fönnen bei diesem Hinaus stucken" höchstens einige Wohl der Staatsbürger im Ange zu haben und sich nicht blos auf Krahwunden, aber feineswegs ernsthafte Verlegungen entstehen. trodene Gesetzesparagraphen zu stüßen. Allein ich bin der Inzwischen wird der Zuhörerraum und auch der Innenraum Auf der linken Flanke sah ich einen Mann, der gestochen war, Meinung: wenn einmal Militär für erforderlich gehalten würde, des Saales derartig überfüllt, daß es den Berichterstattern unmöglich auf der Erde liegen. Ein Soldat rief mir zu: Hr. Premierlieutenant, dann hätte gleich so viel Militär geholt werden müssen, daß die ist, zu schreiben. Der Präsident vertagt die Sigung und läßt der Mann hat mich mit seiner Art bedroht und auch nach mir Leute sich durch den bloßen Anblick hätten veranlaßt gesehen, den sechs Gendarmen herbeirufen. Diese räumen den Saal und es werden nun nur diejenigen Personen in den Saal gelassen, die geschlagen." Nachdem der Wald geräumt war, sammelten sich sehr Wald zu verlassen. 50 Mann waren aber zum Leben zu wenig, bald etwa 200-250 Personen, darunter auch viele Weiber, die zum Sterben zu viel.( Heiterkeit im Zuhörerraum.) Jedenfalls Einlaßkarten haben. Auf Antrag des Vertheidigers werden die inkriminirten Artikel das Militär beschimpiten. Ich sagte meinen Leuten, sie sollten lag feinerlei Veranlassung vor, die Fliehenden mit gefälltem Auf Antrag des Vertheidigers werden die inkriminirten Artikel Beschimpfungen nicht beachten. Ich ließ nun meine Leute nicht Bajonett zu verfolgen. Zweifellos ist den vollständig korrekten in extenso und einige andere Preßstimmen verlesen. Auf An in Fuchsmühl , sondern in einem benachbarten Dorfe einquartieren Anordnungen des Hrn. Premierlieutenants Mayr feine Folge ge­trag des Amtsanwalts werden auch einige Artikel aus der Augsb. und ließ das Fuchsmühler Schloß durch Posten befeßen, da die geben worden, denn eine Nothwehr ist in keiner Weise vorhanden Abendzeitung" verlesen, in denen die inkriminirten Schilderungen Drohung ausgestoßen war, das Schloß werde in Brand gefeßt gewefen. Selbst wenn ein Mann die Art geschwungen hat, so als sensationslüftern geschildert werden. Es gebe eben eine gewiffe werden. Wie mir gemeldet wurde, sind auch des Nachts gegen find die Soldaten noch nicht in der Nothwehr gewesen. Aber Presse, die ohne Skandal nicht leben tönne. Präs.: Es fragt fich nun, ob die Beweisaufnahme noch weiter ausgedehnt werden 12 Uhr etwa 30 Personen bis auf zehn Schritt ans Schloß daß sich niemand zur Wehre gesetzt hat, sondern daß die Leute, herangerückt, die jedoch durch Abgabe von sogenannten Schreck wie ein Zeuge befundet hat, in wilder Flucht den Wald ver­soll. Von Amtswegen ist der Premierlieutenant Mayr aus Amberg schüssen, d. h. durch Schüsse in die Luft, auseinandergejagt lassen haben, beweisen doch die Thatsachen, daß alle Verlegungen als Beuge geladen worden. Der Herr Vertheidiger hat dem Geschüssen, in den Rücken erfolgt sind, während von den Soldaten tein richt angezeigt, daß er 18 Zeugen geladen hat. Amtsanwalt: Jdh Am folgenden Mittag traf Herr Regierungsrath Frhr. v. An einziger auch nur im geringsten eine Verlegung davon beantrage, die Vernehmung aller geladenen Zeugen abzulehnen. drian in Fuchsmühl ein und fragte mich, wie es fomme, daß getragen hat. Jedenfalls waren das Vorgänge, die in Es handelt sich nicht darum, ob die Vorgänge falsch oder wahr unerhört sind und nicht find, sondern lediglich darum: Ist es zulässig, in dieser zwei Fuchsmühler erstochen worden feien. Ich ließ sofort die einem zivilisirten Staate fenfationellen Weise Vorfälle zu schildern, Die eine Be Truppen antreten und forderte diejenigen Soldaten, welche die Leute die Angeklagten, sondern die Borkommniffe haben in allen Be erstochen haben, auf, sich freiwillig zu melden. Ich sagte den völkerungsfreisen eine ungeheure Erregung hervorgerufen. Die unruhigung weiter Voltskreise hervorrufen? Vertheidiger Lenten: es fann niemandem von Euch etwas geschehen, die Ver- Angeklagten hatten das volle Recht, hieran Kritik zu üben, eine Rechtsanwalt Bernstein : Der Herr Vertreter der An antwortung für alle Vorkommnisse trage ich. Darauf traten so- Beunruhigung des Publikums ist dadurch in keiner Weise ge­tlage hat gemeint: es handle sich nicht darum, ob die Fuchsmühler Vorgänge in den inkriminirten Artikeln wahr fort zwei Soldaten freiwillig vor und erklärten, die Bauern in schehen. Ich vermisse auch noch den Nachweis, welche Be­oder falsch geschildert worden seien, sondern nur um die ab- der Nothwehr erstochen zu haben, da sie von diesen mit den völkerungsfreise, durch die inkriminirten Artikel beunruhigt worden ftrafte Frage: Ist durch die inkriminirten Artifel grober Unfug Alerten bedroht worden seien. Wenn sie nicht zur Stichwaffe feien. Ich beantrage die Freisprechung der Angeklagten. gegriffen hätten, dann wären sie zweifellos todtgeschlagen worden. Die Angeklagten erflären sich ebenfalls für nichtschuldig. perübt worden? Allein fein Richter kann, ohne in die Alle Soldaten versicherten, daß durch ihr Verschulden niemand Der Angeklagte Schmid bemerkt: Die Fuchsmühler Vorgänge Materie einzugehen, betreffs der Schuldfrage, noch weniger verlegt worden sei, sie hätten die Leute nur mit dem Bajonett haben bewiesen, daß ganz andere Elemente als die aber betreffs des Strafmaßes eine Entscheidung treffen. Gs han aus dem Walde hinausgeschoben, aber nicht ge: Sozialdemokraten die heutige Staats- und delt sich doch bei Beurtheilung der Sache darum: Was ist in Fuchs­Gesellschaftsordnung untergraben. Nicht blos mühl geschehen?" Bisher sind die Berichte hierüber sehr wider Amtsanwalt: Es wird behauptet, es sei aufgefordert die Münchener Post", sondern alle staatserhaltenden Blätter sprechend gewesen, die Angeklagten sind der Meinung, daß die Erregung nicht nur in Bayern , sondern in ganz Deutschland über die worden, daß 50 Freiwillige hervortreten, die nach Fuchsinühl gehen haben an den Vorgängen zu Fuchsmühl die schärfste Kritik wollten; infolge dessen seien die rauflustigsten hervorgetreten. geübt. Fuchsmühler Vorgänge eine derartige war, daß sie nur dieser Erregung 8euge: Das ist vollständig erlogen. Die 50 Mann wurden Der Gerichtshof zieht sich alsdann gegen 8 Uhr Abends zur und zwar in der mildesten Form, Ausdruck gegeben haben. Es fommandirt, allein es fand eine Auslese aus verschiedenen Kom: Berathung zurück. wurden über die Fuchsmühler Vorgänge derartige Aeußerungen paguien statt, da man einmal vermeiden wollte, Leute, die aus Nach sehr langer Berathung des Gerichtshofs verkündet der von vielen anständigen Leuten laut, daß mit Rücksicht auf die der Fuchsmühler Gegend waren, hinzuschicken, und da man auch Präsident, Amtsrichter Dr. Schlicht folgendes Urtheil: Der Bestimmungen des Strafgesetzbuches dieselben von keiner die gewandtesten nach Fuchsmühl schicken wollte. Zeitung wieder gegeben werden fonnten. Wenn die infriminirten Artikel auf ihre Strafbarkeit geprüft werden heidiger: Hr. Premierlieutenant! Notorisch ist eine An- mit 50 M., event. 10 Tagen Haft, Schmid wegen zweier Fälle follen, dann ist es erforderlich, festzustellen: Was ist in zahl Leute schwer verletzt worden, es ist doch infolge dessen mit je 20 m., event. je 2 Tagen Haft, Schwab mit 15 M., event. Fuchsmühl geschehen? Um diese Frage wird der Gerichtshof möglich, daß die Soldaten, Ihrer Instruktion zuwider, nicht blos 8 Tagen Haft, Echeiber mit 20 M., event. 4 Tagen Haft, Rost Fuchsmühl geschehen Um diese Frage wird der Gerichtshof nicht herumfönnen. Ich weiß wohl, das Schöffengericht hat laut die Leute hinausgeftuckt, sondern auch mit dem Bajonett gestochen mit 30 M. event. 6 Tagen Haft, Morgenstern mit 12 M. event. § 44 der Strafprozeßordnung das Recht, die Beweisaufnahme baben? Benge: Ich konnte allerdings nicht alles sehen, ich 2 Tagen Haft zu verurtheilen ist. Der Gerichtshof hat den Ein­zu beschränken, die Angeklagten, aber auch die öffentliche Mei- habe aber die Ueberzeugung, daß mir die Soldaten wahrheits- wand der Unzuständigkeit abgelehnt und auch troß eingehender nung würden es als eine Beschränkung der Bertheidigung be- gemäß berichtet haben. Vertheidiger: Sind Sie überzeugt, Prüfung feinen Anlaß gefunden, die Sache vor ein anderes Ge­trachten, wenn der Wahrheitsbeweis abgeschnitten würde. Un daß die Aufforderungen des Bezirksamtmanns von allen Leuten richt zu verweisen. Der Gerichtshof muß den Vorwurf der der wahrheitsgemäßen Feststellung der Fuchsmühler Vorgänge gehört worden sind?-3euge: Das möchte ich doch be- Pflichtverletzung aufs entschiedenste zurückweisen. Der Gerichtshof haupten. Vertheidiger: War das Regiment verpflichtet, hat die Beweisaufnahme insoweit zugelassen, als er dieselbe zur hat doch die Anklage ein ebensolches Interesse wie die Angeklagten. auf Aufforderung des Bezirksamtmannes Wall ein Kommando Aufklärung der vorliegenden Angelegenheit für nothwendig er Der Gerichtshof beschließt, lediglich den Premierlieutenant Mayr nach Fuchsmühl zu entfenden? Beuge: Die Militärbehörde achtete, der Gerichtshof hat es aber vermieden, die gesammten zu vernehmen. Die Anklage ist nur erhoben worden wegen groben Fuchsmühler Vorgänge hier zu erörtern oder gar was von der Unfugs. Zur Beurtheilung derselben ist es nicht erforderlich, die muß auf Auffordern der Zivilbehörde sofort Hilfe schicken. Der Gerichtshof beschließt alsdann, doch noch einige Zeugen Bertheid zung beabsichtigt zu sein schien, zu prüfen, ob das Vor­einzelnen Borgänge fennen zu lernen, es ist nur zu entscheiden, ob die inkriminirten Artikel und Bilder an sich geeignet waren, au vernehmen. Der zunächst vernommene Zeuge ist der Pfarrer gehen der Regierung politisch flug war. Die Beweisaufnahme Beunruhigungen hervorzurufen. Es wird hierauf Premier- erstl. Dieser bekundet, daß die erstochenen Leute, Stock und Bauer hat ergeben, daß die Regierung formell berechtigt war, Militär fchwerhörig waren. Der erstochene Stock fei der Vater des nach Fuchsmühl zu entfenden, es hat mithin niemand ein lieutenant Mayr in den Saal gerufen. E3 Bürgermeisters zu Fuchsmühl gewesen. Der Vertheidiger hält Recht, der Regierung daraus einen Vorwurf zu machen. Premierlieutenant Mayr bekundet: Am 29. Oktober Abends dem Beugen vor, daß er in einer Zuschrist an die Münchener, fann feinem Zweifel unterliegen, daß auch durch die Preſſe erhielt ich den Befehl, mit 50 Mann nach dem Fuchsmühler Neuesten Nachrichten den Bericht des Obersten Hoffmann zu grober Unfug verübt werden kann. Ein solcher ist vorhanden, Walde auszurücken, da daselbst ein Aufstand ausgebrochen sei. lmberg als zum größten Theile unrichtig bezeichnet habe. So fobald das Publikum im allgemeinen durch beunruhigende Nach­A13 am folgenden Morgen die 50 Mann, zu denen vier Unter- mberg sei es unwahr, daß die Erstochenen oder Verwundeten sich zur richten belästigt wird. Die Verhandlung ist gegen 912 Uhr offiziere und ein Spielmann gehörten, antraten, hielt ich an die Wehr gesetzt haben, daß mit Steinen oder Aerten geworfen Abends beendet. felben zunächst eine Ansprache. Ich sagte den Leuten: Es ist " Es wohl noch niemals einer Truppe eine schwierigere Aufgabe zutheil wurde, daß ein Angriff, auf das Fuchsmühler Schloß unter­nommen worden sei u. f. w. Der Zeuge bemerkt: Er habe

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wurden.

stochen.

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Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

geworden als uns. Es handelt sich höchstwahrscheinlich uni sonst die Zuschrift auf Auffordern eines Journalisten verfaßt, er habe Der Amtsanwalt Pölniz hat, wie nachträglich telegraphirt friedliebende Bürger, die sich durch Verweigerung des Rechtholzes dies alles von glaubwürdigen Leuten gehört, aus eigener wird, gegen die theilweise Freisprechung der Re­zu unüberlegten Handlungen haben hinreißen lassen, und es ist Wissenschaft vermöge er aber nichts zu sagen. Auf dakteure Franta, Schmid, Schwab und Scheiber Berufung zu vermuthen, daß sich unter den Aufständischen viele Be Befragen des Angeklagten Schmid giebt der Zeuge zu: eingelegt. fannte von Euch befinden. Auch werden sich wohl unter Er habe dem Abgeordneten Lehner gesagt, die Presse habe den Aufständischen Weiber, Kinder und Greise befinden. die Vorgänge noch nicht fraß genug geschildert. Der Wir haben den Auftrag, die Ruhe und Ordnung herzustellen folgende Zeuge ist der Bauer Fichtner. Dieser bekundet: ich fordere Euch aber auf, Weiber, Greise und Kinder auf Er sei, gestützt auf sein vermeintliches Recht, im Walde gewesen, alle Fälle zu schonen, von der Schuß- oder Stichwaffe nur im er habe aber der Aufforderung, sich zu entfernen, gleich allen äußersten Falle, wenn ihr persönlich angegriffen werdet, Gebrauch anderen Bauern, sofort Folge geleistet. Er sei eilight davon- München , 29. Dezember. Wie verlautet find 150 Personen zu machen und Wehrlose und Fliehende nicht anzugreifen." Ich schloß meine Ansprache: Ich hoffe, wir werden aus Fuchs gelaufen, ohne sich auch nur im geringsten zur Wehr zu ſehen aus Fuchsmühl und Umgebung vor die Strafkammer des Land­und habe troßdem 17 Stiche in den Rücken erhalten, so daß er gerichts in Weiden geladen. Die Verhandlung findet wahr. mühl zurückkehren, ohne einen Tropfen Blut vergoffen zu haben." heute noch frank sei. Die Soldaten haben die Menge noch ver- scheinlich Ende Januar statt. Er Wir marschirten alsdann nach Fuchsmühl ab und saben in dem Wien , 29. Dezember. Der Arbeiterführer Schumeier wurde dortigen Walde etwa 150 Leute, darunter etwa 20 Frauen, auch folgt, als sie schon aus dem Walde heraus war. einige Greise, die fast alle mit Sägen und Werten bewaffnet fei troß der Warnung des Bezirksamtmanns in den Wald ge- wegen Beleidigung des Parlaments und wegen Breßvergehen3 zu gangen, um Solz zu fällen, auf die Gefahr hin, eingesperrt zu fechs Wochen Arrest verurtheilt. Infolge Andranges der Ar­waren. Der Bezirksamtmann Wall, den ich zunächst sprach: werden; die Noth zwang ihn dazu. Er sei aber Soldat gebeiter zur Verhandlung mußte die Justizwache aufgeboten werden. fagte mir, er glaube kaum, daß die Leute ohne Gewalt, auf wesen und habe die Bedeutung der militärischen Aufforderung ( Depeschen- Bureau Herold.) bloße Aufforderung sich entfernen würden. Ich persönlich hatte und habe noch heute die Ueberzeugung, daß, wenn die gekannt und derselben auch sofort Folge geleistet. Der Vertheidiger beantragt, noch diejenigen Zeugen zu Toulouse , 29. Dezember. Jufolge der durch den Bank­Pfarrer von Wiesau und Fuchsmühl die Menge ermahnt standal nothwendig gewordenen Entlassungsgesuche zahlreicher hätten, den Wald JU räumen, dieselbe Folge geleifter vernehmen, die über die Erfiechung näheres berichten tönnen. Der Amtsanwalt widerspricht der weiteren Beweis- Vertreter des Stadtraths von Toulouse wurden auf den 13. Januar hätte. Ich befahl nun dem Spielmann zu trommeln. A13­dann rief der Bezirksamtmann in den Wald:" Ich fordere aufnahme und der Gerichtshof beschließt, von einer weiteren Beweis- I Neuwahlen für 36 Stadträthe angesetzt.

Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Noland) in Perlin . Turd und Verlag von Max Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

Hierzu zwei Beilagen.