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Getreide auf irgendeine Weise hinzukaufen, sie sind durch die ist, nur weil der Wunsch des Abgeordneten Kriege( Deutsche Bolts- deutlich in der Rede des unabhängigen Stadtv. Reimann zum Auss hohen Gewinne beim Vieh- und Helzverkauf durchaus dazu imftande. partei), der ausdrücklich als Vertreter der Hohenzollern - brud, der nun mühsam Angriffspunkte gegen unsere Partei fu ch t c. Wir verlangen für die Kartoffelbell eferung eine gefegliche Festlegung Interessen in der Deutschen Volkspartei sitt, erfüllt werden und Er behauptete u. a., Krüger hätte in der vorigen Sizung gelegent­des Erfüllungszwanges. Das Justizministerium soll er- die gesamte Auseinandersetzungsfrage einem Senat des Reichs lich der Behandlung der Demonstration vor dem Rathaus gesagt, wägen, ob nicht dieser Zwang auf einer strafrechtlichen Basis gerichts als zivilrechtliche Frage vorgelegt werden soll? die Demonstranten wären besser nach der Rosenthaler und der aufgebaut werden kann. Die Aufhebung der öffentlichen Bewirt: Wie wir hören, hat Bachem seine Entlassung eingereicht, weil der Breiten Straße zu den Kommunisten und Unabhängigen gegangen. schaftung des Zuckers hat unhaltbare Zustände gezeitigt. Der Leiter einer Abteilung des Finanzministeriums, einer der verhär- Er hätte den Demonstranten aber nicht empfohlen, nach der Schels Großhandel terrorisiert den Kleinhandel, indem er nur denjenigen tetsten Reaktionäre, den wir in der Verwaltug haben, unter gänz- lingstraße zu den Deutschnationalen zu gehen. Wie das Steno­Kleinhändlern Zucker liefert. Die andere Waren beziehen. Wenn licher Mißachtung aller Vorarbeiten einen Entwurf in diesem Sinne gramm der Rede des Genossen Krüger ausweist, ist gerade das die Regierung die Einfuhr von Auslan dszuder freigibt, so wird in eingereicht hat. Gegenteil richtig. Er hat in erster Linie davon ge­Deutschland nur noch Auslandszucker" zu Phantasiepreisen zu Es steht zu fürchten, daß über die gesamten Runstwerte, sprochen, daß die Demonstranten nach der Schellingstraße, dcm laufen sein. Die Behauptung, daß die drei Prozent der Zucker- die die Hohenzollern beanspruchen, auch soweit sie aus Staats: Siz des deutsch nationalen Stadtverordneten und General fabriken, die nicht dem Privatzuckersindikat angeschlossen sind, mitteln angeschafft find, jetzt noch einmal als über Privat- jefretärs Rube, der vorher gesprochen hatte, hätten hingehen müssen, schuld an der Höhe des Zuckerpreises feien, ist falsch und bloße Aus- eigentum verhandelt werden soll. Sollte das deutsche Volk um dessen Freunde zu beeinflussen. Erst in zweiter Linie hat er rede. Die Agrarier versuchen durch hetzende Artikel die landwirt wirklich vor die Tatsache gestellt werden, daß die Staats- ihnen dann auch empfohlen, nach der Rosenthaler und Breiten schaftlichen Arbeiter von ihren Leidensgenossen, den gewerblichen, zu theater schließen müssen, weil die Hohenzollern Milliarden Straße zu gehen. Deutlicher als in diesem Fall ist wohl noch nic trennen; sie werben damit fein Glück haben. Wir verlangen als Ersatz fordern, daß unsere Museen eines Teils ihrer mals zutage getreten, in welch frivoler Weise von den Kommunisten von der Regierung endlich einen Gesetzentwuf über die gesetzliche fünstlerischen Schätze zugunsten der flüchtigen Kaiserfamilie beraubt und den Unabhängigen immer wieder der Streit mit uns vom Zaun Regelung des Getreideumlageverfahrens.( Lebhafter Beifall bei den werden? Wir haben das Vertrauen zur sozialdemokratischen Land- gebrochen wird, weil sie eben nur durch eine Bekämpfung Sozialdemokraten.) tagsfraktion, daß sie hier rechtzeitig ein energisches Beto ein- unserer Partei ihre Existenz finden können. Alles legen wird, und wir wissen, daß Genosse Braun solche Sachen das trotz ihres täglichen Geschreis nach der Einheitsfront. niemals gestatten wird. Aber die Oeffentlichkeit verlangt Auf ihnen dann aber in entsprechender Weise geantwortet, dann heulen fiten wird. Aber sie auf wie die geprügelten Hunde. Eitel Klägerich.

Abg. Blum( 3.) fordert erleichterte Einfuhr von Phosphorsäure und Bermehrung der Stidstofferzeugung zur Förderung der Dünger

versorgung.

Abg. Dr. Hertz( U. Soz.) vermißt eine Stellungnahme des Mi­nifters gegenüber manchen agrarischen Drohungen. Die Agrarter führen aus Eigennuk einen latenten Bürgerfrierg gegen die not­leidenden Städter. Wir verlangen Erhöhung der Getreideumlage auf 4% Tonnen und entsprechende Umgestaltung augunsten einer gerechteren Erfaffung der einzelnen Landwirte, für die Kartoffet­versorgung den Abschluß von Lieferungsverträgen in Höhe von

5 Millionen Tonnen.

Politik und Geschäft

Plärung!

Aus Potsdam wird uns gemeldet:

über die Zeugenvernehmung seiner Frau im Chefcheidungs­Er- Prinz Eitel Friedrich hat nun gegen alle Zeitungen, die prozeß Plettenberg unwahre Tatsachen behauptet haben, eine Be. leidigungstage angestrengt. Der Prozeß findet in aller­nächster Zeit beim Amtsgericht Potsdam statt. Die Verhandlung der Privatflage in Potsdam ist deswegen zulässig, weil infolge des fliegenden Gerichtsstandes der Presse eine Klage nicht allein am Erscheinungsort, sondern auch im Berbreitungsgebiet der Zeitung erhoben werden fann.

Ein Beispiel für die Einheitsfront".

Unsere Parteigenossen sollten daraus jedenfalls lernen, daß es nicht Freude am Streit ist, wenn wir erforderlichenfalls gegen die Unabhängigen und Kommunisten einmal scharf Stellung nehmen, widerspruchslos über die Partei ergehen lassen können. daß wir auch nicht alle Unverschämtheiten und verlogenen Angriffe

Sie verhöhnen den Hungerstreik!

Die Auslandsdelegation der Partei der Sozialisten- Revolutionäre teilt mit: Die am 16. mai verhafteten angeklagten Sozialrevolu­Conäre stehen bekanntlich im Hungerftreit, fie fordern, daß man sie miteinander in Verkehr freien lasse und ihnen die inflageschrit rechtzeitig mitteile. Dazu erklärte die Anklagebehörde, daß die Un­flageschrift 48 Stunden vor der Hauptverhandlung dem Gericht mi f- geteilt werde; zynisch wird hinzugefügt, die Angeflagten mögen der jolierung wurde abgeschlagen. hungern bis sie vor Gericht stehen. Das Berlangen nach Unfhebung

find vom Ernährungsministerium leider oft verquickt worden. Die oversten Ernährunasbehörden haben in der leichtfertigsten Weise gearbeitet. Ihre Denkschrift ist ein Dokument ihrer eigenen Schande. Die Kriegsgesellschaften haben im Kriege und nach dem Krieg einen Gewinn von 1,7 Milliarden erzielt, die Freigabe der Wirtschaft aber brachte für das Reich einen Verlust von 5,5 Mil­liarden. Eine tolle Wirtschaft! Wenn der Reichsernährungsminister beim Kampf um Kartoffeln und Brot etwas für die Not der Massen tun will, Gelegenheit zu Taten hat er. Einzig und allein nach nerstag hielt der Genosse Franz Krüger für unsere Fraktion die In der Stadtverordnetenversammlung am Don­seinen Taten werden wir ihn beurteilen. Abg. Dobrich( D. Br.) erklärt, die Ursache der Teuerung liege Etatsrede, die natürlich ohne Behandlung von Einzelheiten eine Dar­in der außenpolitischen Lage. Die Erfüllungspolitik habe legung unseres grundfäßlichen Standpunktes zu den großen Fragen Die Rote Fahne" zweifcit in ihrer gestrigen Morgennummer die Geldentwertung herbeigeführt.(!) Dazu kommne die paffive der kommunalen Politit sein mußte. Er wandte sich scharf gegen die Zahlen an, die der preußische Ministerpräsident und der Reichs. Handelsbilanz. Ohne grundlegende Aenderung der innerpolitischen die bürgerlichen Barteien und speziell die Deutschnationalen, bekämpfte justizminister über die bisher vorgeschlagenen Gnadenerweije Berhältnisse sei eine Besserung nicht möglich. ihre Bestrebungen auf Berpachtung städtischer Betriebe, ihre Stel- und die noch in Strafhaft gehaltenen politischen Berurteilten ge Nachdem die Abgg. Diernreiter( Bayer. Bp.) und Balungnahme gegen die Arbeiter usw. Die Kommunisten hat er macht hat. Als Unterlage dient ihr das Schreiben eines in der meier( Bayer. Bauernbund) gesprochen hatten, verlangt og. in seiner Rede überhaupt nicht erwähnt und die Una b- Strafanstalt Lichtenburg befindlichen Gefangenen, der die Zahl der Hendemann( Komm.) die Sozialisierung der Landwirtschaft. Das Haus hat sich inzwischen völlig geleert. Bor zwei Deutsch hängige Partei nur einmal, indem er darauf hinwies, daß politischen Gefangenen auf über 2000 schätzt! nationalen und zwei Kommunisten schließt Heydemann mit dem die Freiheit" in ihrem Bericht über die Rede des Kämmerers Schlußgedröhn: Heraus, kämpft für die Befreiung des Prole gerade die beiden Punkte gestrichen habe, in denen er positive Arbeit tariats!"( Abg. Höllein: Bravo!) Montag 11 Uhr: Einzel- in der Stadtverwaltung forderte und sich darüber beklagte, daß die besprechung. Form des Kampfes in der Stadtverordnetenversammlung den Kredit der Stadt Berlin schwer schädige. Krüger fragte, ob durch dieses Berschweigen die Freiheit" Leser abgehalten werden sollten, über die banten zu machen. Bolitik der unabhängigen Stadtverordnetenfraftion sich ihre Ge­

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Neue Hohenzollern- Schiebung? Der Sozialdemokratische Barlamentsdienst richtet an die preu­Bische Regierung, insbesondere an den volksparteilichen Finanz­minister v. Richter folgende Fragen:"

Ist es wahr, daß der preußische Finanzminister v. Richter die gesamte Grundlage der Auseinandersetzung mit der Krone neuer­dings ganz eigenmächtig umgestürzt hat? Es war in der Landesversammlung als staatsrechtlich unanfechtbar anerkannt worden, daß bie Rtronrente feinen privaten Anspruch be­deutet, sondern daß sie eine reine Staatsangelegenheit sei. In diesem Sinne hat auch das preußische Finanzministerium, im Einklang mit den bedeutendsten Juristen, entschieden, und es war die Ruhmestat des Ministeriums Lüdemann, daß es in heißen Rämpfen diesen Standpunkt durchsetzte.

3ft es nun wahr, daß der Ministerialdirektor Bache m, dem Lüdemann diese ganze Frage in seinem Ministerium anvertraut hatte, von seinem Minister in unerhörter Weise brüstiert worden

Die Krachtigall.

Bon Tobias Pemberlein.

Interessant ist nun das Berhalten der KPD. und USP. und Kommunisten Schwent war zu drei Bierteln eine wüfte Hege gegen der Freiheit" über die Rede des Genossen Krüger. Die Rede des unjere Partei. Daß die Rote Fahne" meiter behauptet, Krüger habe sich der Aufgabe unterzogen, die Koalition im Berliner Magi­ffrat nach rechts bis zu den Deutschnationalen zu erweitern, wundert uns nicht.

Etwas anderes ist es jedoch mit der Freiheit". Diese be­fommt es fertig, wider besseres Wissen zu schreiben, Krüger habe feine Rede mit Angriffen auf die USB. gefpidt, unter Scho­nung der Bürgerlichen! Es scheint den Unabhängigen und der Freiheit" recht unangenehm gewesen zu sein, daß Genosse Krüger sie nicht angegriffen hat, so daß sie nicht, wie es bei ihnen üblich ist, ihre Stellungnahme zum Etat lediglich auf eine Schimpfe rei gegen uns beschränken tonnten. Diese Verlegenheit tam auch

Wie wenig geeignet seine Angaben sind, Unterlagen für Aile griffe gegen die Regierung zu bilden, geht schon daraus hervor, dag, wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, bereits am 20. März b. 3. die Gesamtzahl der politischen Gefangenen auf nur 721 ermittelt worden ist. Diese Zahl hat sich infolge der seit 1. Aprit erfolgenden Gnadenaktion bereits um mehrere hundert vers ringert. Eine genaue Feststellung der seinerzeit schätzungsweise auf etwa 200 angenommenen Zahl der noch in Haft Gehaltenen ist bereits im Gange. Im ganzen find 2151 Gnadenerweise ergangen, ten Straferlaß lauten. feit dem 1. April 481, die überwiegend auf sofortigen beding d

Prozeß Killinger.

Offenburg, 20. Mai .( WTB.) Die Verhandlung gegen den wegen Beihilfe zum Mord an Erzberger angeklagten Kapilän. leutnant a. D. Manfred von Killinger ist auf den 7. Juni festgefeßt. In den letzten Tagen ist noch die Frage geprüft worden, ob der Prozeß vor dem Schwurgericht oder vor der Straftammer verhandelt werden sollte. Wenn er vor der Straffammer verhandelt worden wäre, hätte die Anflage, wie die Offenburger Beitung" meldet, nur auf Begünstigung lauten können. Den Borsiz im Prozeß führt Landgerichtsdirektor Grosselfinger.

Immerhin ein Laut, der bei Nachtigallen verhältnismäßig felten| sein. Ihre Reise hierher ist ein erneutes Zeichen dafür, wie eng ift. Doch gab sie sich mit dieser Leistung noch nicht zufrieden.

- pfütt pfütt pfütt pfütt..."

3itt sitt gitt gitt gitt gitt zitt...!!!" Genau wie die Sirene eines weiland preußischen Militärautos. Onkel Eduard war gestorben. Er hatte sich geärgert und Das Gezwitscher. schien sie eben so sehr aufzuregen wie uns, denn darüber war ihm eine Ader geplakt, oder es war ihm eine Aber sie wadelte am ganzen Leibe. geplagt und er hatte sich darüber geärgert ich weiß nicht mehr genau. Jedenfalls war er tot. Ich hatte ihn seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen, und damals verschmähte ich seine Nähe, weil er nach Häringen roch. Zum Begräbnis fuhr ich nicht; denn erstens hatte ich fein Geld, und zweitens doch der erste Grund reicht schon vollkommen aus. Eine Woche später erhielt ich folgenden Brief:

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Liber Tobias nun unser alfeitich schmerzhaff bedauerner Ongl Heim gegangen! Wurdest nur du Bermist! von der ganzen ver­wantscheff Der Ongl hat nun hinter laffen und wir haben teilung genommen auch an dich getacht das niemand zufurz Kommt haftu ½ Duzend Kragen la gummi und die nacktikal ein tunst­merg!! hochachtungsvol euer

holt es nicht ab wir schigen euch!"

Otto

Man muß meine Verwandtschaft tennen, um zu wissen, wie wohltuend Dito von ihr absticht. Er ist ein redlicher Mann und hatte ficher wie ein Löwe für meinen Anteil an der Beute gekämpft. Sein Brief löste begreifliche Spannung bei uns aus, natürlich wegen der Nachtigall. Meine Frau träumte von ihr.

Jeden Abend, wenn ich nach Hause fam, war meine erste Frage, ob die Nachtigall schon eingetroffen sei. Zuerst aber famen die Gummitragen. Sie waren gelb wie Zitronen und von einer Weite, daß ich sie bequem um den Bauch legen und zufnöpfen konnte. Der gute Ontel Eduard mußte auf seine alten Tage einen Kropf gehabt haben, so groß wie ein Dudelsack. Wir beratschlagten lange, was mit ihnen anzufangen sei. Schließlich tam mir der Gedante, fie in den Ofen zu stecken und anzuzünden. Der Ofen flog auseinander und auf der Straße sammelten sich die Leute an, weil eine haus­hohe Stichflamme minutenlang aus der Effe herausschoß, was einen

herrlichen Anblick bot.

Am nächsten Tag aber fuhr der Wagen eines Spediteurs am Hause vor und auf ihm stand die Stifte mit der Nachtigall. Zwei riefige Männer brachten sie mit Aechzen und Stöhnen in die Boh­nung. Wir waren natürlich sehr erstaunt und gingen fofort ans Auspacen. Die Nachtigall war aus Gußeifen und wog mit Ständer einen anderthalben Zentner.

Muß ein tomischer Kerl gewesen sein, mein Onkel Eduard. Das Bieh war mit Delfarbe bunt angestrichen. Einfach und geschmacklos. Ferner gehört zu ihm ein Drehling von der Größe cines Leterkastenschwengels. Diesen Drehling seßten wir an einer be­stimmten Stelle unterhalb der gußeisernen Schwanzfeder an und aogen den Bogel auf, was ein monotones fnarrendes Geräusch mit sich brachte. Dann sahen wir die Nachtigall in ängstlicher Erwartung on, aber es geschah vorerst nichts. Nachher entdeckten wir, daß der Kopf ein Gelent besaß und drückten den Kopf herunter.

riefelte.

Jetzt erst bemerkten wir, daß der Kalt von der Dede herunter­.... ühü ühü ühü ühü ühü..."

Deutschland und Desterreich verbunden sind. Eine lange gemeinsame Geschichte, Gemeinsamteit in Freud und Leid, Sprache und Kultur, und dankbar freuen wollen. Wenn wir aus den schweren haben Bande geknüpft, die unlöslich sind und deren wir uns stets Möten dieser Zeit den Weg zu einer lichteren 3- funft fuchen, so gilt es mehr denn je, den ureigen sten Besiz unserer Bölter, die Kultur, zu wahren und zu pflegen. Und gerade das Lied, das deutsche Lied, der musikalische Ausdruck unserer Muttersprache, spricht ja zu uns mit allem, was unserem Voltstum eigen ist an Gemüt und Innigkeit, an Kraft und Wucht, an ernsten und heiteren Klängen. Die Wiener Herzen finden und verstanden werden. Und wenn sie uns erzählen von ihrer Not daheim, von den Sorgen dieser Tage, so wollen wir ihnen sagen, daß wir nicht nur herzlichen Anteil nehmen, sondern daß wir weiter helfen wollen, soweit mir nur fönnnen. Die beiden Brudervölker, die ihre neue staatliche Entwicklung in schwerster Zeit und unter so widrigen Berhältnissen haben beginnen müssen, werden immer in treuer Freundschaft zu einander stehen."

( in diesem Augenblid stürzte sich unser braver Rater Murr mit einem Sänger, die so zu uns sprechen, werden schnell den Weg zu unseren verzweifelten Saß durch das Fenster auf die Straße) bääääääääää!!!".

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Finale. Schluß. Aus. Zu Ende. Da flingelte das Telephon Es war der Kaufmann, der auf der anderen Straßenseite wohnt. Bravo!" sagte er und hängte wieder an. Dann klingelte die Flur­tür. Draußen stand der Hauswirt und fragte, was bei uns los fei. Wir führten ihn stolz in das Zimmer und zeigten ihm unfere Nachti- Das drahtlose Telephon als Waffe gegen die Verbrecher. Die gall. Er fagte streng:" Das ist keine Nachtigall, sondern eine Londoner Polizei trägt sich mit der Absicht, drahtlose Telephon Krachtigall!" apparate in den Hauptrevieren einzurichten und die Detellive mit Als er gegangen war, meinte ich zu meiner Frau: Wer nichts Empfangsapparaten auszurüften, um bei wichtigen Fällen in wird, wird Wirt. Er hat fein fünstlerisches Berständnis." Durch die Nachtigall wurden wir berühmt. ständiger Berbindung mit den Beamten zu bleiben. Amerita ist in Am Sonntag dieser Hinsicht bereits vorausgegangen, und in Chicago hat man leitet werden und ein Kommande der Reichswehr leitete die Ab- Taschenapparat für drahtlose Telephonie ausgerüstet, bei dem die stellten wir sie auf den Balton. Die Straßenbahnen mußten umge- schon im vorigen Jahre alle diensthabenden Polizisten mit einem perrungsmaßnahmen. Unsere Straße wurde zu einem beliebten Antennen im Futter des Rodes verborgen sind. Zu gleicher Zeit Ausflugsort der städtischen Bevölkerung. In der gesamten Aus- wurde eine Anzahl leichter Kraftwagen mit drahtlosen Telephon­die illustrierten Blätter brachten Abbildungen auf der ersten Seite. find, und diese Wagen haben sich bei der Berfolgung von Automobil. landspresse erschienen ausführliche Beschreibungen meiner Nachtigall, apparaten ausgerüstet, die mit bewaffneten Schuhleuten benannt Die Oberammergauer veranlaßten eine Interpellation im Reichs räubern außerordentlich bewährt. Die erste Einrichtung eines draft. tage, was zu einer Neuauflage des Kulturkampfes führte. Die Anti- lofen Telephonverfehrs im Dienste der Polizei erfolgte in Paris, und Nachtigallier veranstalteten eine Demonstration, wonach vom Stadt Dort gibt es auch schon zwei Polizeifraftwagen, bie mit solchen Appa­parlament die Schaffung einer Bannmeile um meine Wohnung beraten versehen sind und in der raschen Berfolgung von Apachen schloffen wurde. Um wieder geordnete Zustände in unserem Lande zu ermög- innert zu werden, daß die erste Verwendung der drahtlosen Tele­Borzügliches leisteten. Bei dieser Gelegenheit verdient daran er­lichen, habe ich vor drei Tagen die Strachtigall an ein amerikanisches graphie im Dienste der Kriminalistit in dem berühmten Fall des Konsortium verkauft, das den Namen Canadian Nightingale Trust" Mörders Dr. Grippen stattfand. Dieser wurde im Juli 1910 cuf führt. Ich erhielt dafür 390 000 Pfund Sterling. Eduard, sowie eines Sanatoriums für diejenigen Voltsgenossen, Kapitän Grippen erkannte und seine Berhaftung veranlaßte. Nach Abzug der Kosten eines Mausoleums für meinen Ontel einer drahtlosen Mitteilung entdeckt, nach deren Beschreibung der dem Dampfer Montrose, auf dem er zu flüchten suchte, auf Grund welchen meine Nachtigall das Nervenkostüm zerrüttete, bleiben mir noch 350 000 Pfund, welche ich zu einem großen Teile für wohltätige Ein Eindeder- Ballon"? Der Franzose Maurice Armende be­3wede auszuwerfen gebente. schäftigt sich zurzeit mit der Erprobung einer dehnbaren Flugzeug. Geldbedürftige bitte ich, sich schriftlich an mich zu wenden. Dis- hülle, die er Lufthaut" nennt. Wenn die Versuche das halten, tretion Ehrensache, Zwischenhändler verbeten.

Im Innern der Nachtigall setzte ein unheilschwangeres Grollen ein. Dann prallten wir enisegt zurück, der Bogel warf nämlich den Reichspräsidenten Ebert: Kopf wieder in den Nacken und brüllte:

Gruß des Reichspräsidenten an die Wiener Sänger. Die Fest Berlin erschienen ist, wird eingeleitet durch folgende Worte des schrift, die zum Besuch des Wiener Männergesangvereins in

Bääääääää!!!"

Die Wiener Sänger, die unsere Reichshauptstadt besuchen wollen, fönnen eines freudigen und herzlichen Empfanges gewiß

was sie versprechen, so gedenkt der Erfinder, einen Eindeder mit einem aus Lufthaut" gebildeten und einen Hohlraum enthaltenden Flügel zu bauen, der mit einem Gas wie Helium oder Currenium gefüllt werden soll. Auf diese Weise hofft Armende, Luft" in einer Maschine zu verbinden. den Typ Schwerer als die Luft" mit dem des Leichter ais die

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abends 8 Uhr, im großen Höijaal der Treptow Sternwarte mit Der Einstein- Film" wird Montag, den 22. und Freitag, den 26., begleitendem Vortrage vorgeführt