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Sturm auf die Freibäder.

Mar das ein Himmelfahrtstag! Für die Großstadtmenschen wurde er himmlischer" Fahrtag hinaus ins Freie, ins Grüne   und ein wahrer Sturmtag für die Freibäder. Wannsee   hatte Hochy. betrieb. Wohl an die 10 000 Menschen mögen draußen gewesen sein. Nicht minder volkreich war es am Müggelsee. Das neue Frei bad in Rangsdorf   bei 3offen dürfte dazu angetan fein, Wannsee   ein wenig zu entlasten. Es ist dort draußen noch freier und naturhafter. Aber wie lange wird es noch so bleiben? Gestern waren wohl an die 6000 Menschen draußen, und es werden immer mehr werden. Te gel bot wieder das einem Seebadtreiben täuschend ähnliche Bild. Und die wirklich freien Freibäder, deren Lage nicht verraten wird, hatten neben ihren vorjährigen alten Freunden sehr viele neue angeloft. Hier und wie überall badete man den ganzen Körper, aber es gab gestern auch richt wenige, die nach altem Brauch Kehle badeten. Und als am Abend alles so recht müde und wohlig matt nach Hause ging, da war wohl ein jeder mit dem Ergebnis dieses Tages zufrieden, sowohl die, die ihr Vollbad, wie auch jene, die ihr Teilbad genommen hatten.

nur die

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Kirschen in acht Tagen.

Die vorzeitige Hize hat die Werderschen Kirschen ungewöhnlich schnell reifen lassen. In 6 bis 8 Tagen hoffen die Werderfchen die ersten Kirschen, tie frühesten der Mart, senden zu können. Gestern hielten die Obstzüchter eine interne Bersammlung ab und bei dieser Gelegenheit wurden die Preise gemacht. Die ersten Kir­schen werden mit 25 m. pro Pfund an den Verbraucher abge. geben. Für andere Obstsorten ist zu berichten, daß die Stachel­beeren nicht gut behangen sind. In diesem Sommer soll es eine fchlechte Birnenernte geben, dagegen soll eine reiche Pflaumen- und Aepfelernte bevorstehen.

Die Milchpreise werden in Potsdam   von morgen an bis zum 10. Juni auf 8,20 bis 8,40 m. festgesetzt werden. Die Butterpreise fallen in dieser Zeit um 10 Mr.

Barmherzig, Schatti, Mars."

Die Blumauer Explosionskatastrophe.

20 Tote, 250 Berlegte.

Gewerkschaftsbewegung

Ende des Metallarbeiterkampfes.

Die Blätter bringen ausführliche Berichte und Schilderungen Don Augenzeugen über die Pulvererplosion in Blumau   bei Wien  , die fich als das größte derartige Unglück in den staatlichen Pulver- Aus Frankfurt   a. M. berichtet TU.: Das Ergebnis der Ver. fabrifen von Wiener Neustadt   darstellt. Nach den in der Nacht handlungen zwischen den Gewerkschaften und dem Verbande der eingelaufenen Nachrichten wurden bisher 20 Tute festgestellt. Die Metallindustriellen ist für effen Nassau  , Hessen   und die Bah  : der Berlegten wird auf 250 geschäßt, unter denen sich zahl- angrenzenden Bezirke in der Urabstimmung der Frankfurter  reiche Frauen und Mädchen befinden. 30 lebensgefährlich und der Offenbacher   Metallarbeiter angenommen. Die Arbeit Berlegte wurden von den aus allen umliegenden Ortschaften wird heute wieder aufgenommen. In Frankfurt   a. M. stimmten und auch aus Wien   rasch herbeieilenden Rettungsmannschaften ge­borgen. Viele Verlegungen entstanden durch herumfliegende Me- für die Vereinbarung eine große Majorität, in Darmstadt   36 Proz., tallstücke, andere durch Mauereinstürze. Dieses Schicksal traf auch in Höchft a. M. 83 Proz., in Hanau   80 Proz., in Offenbach   90 Proz. die Blumauer Feuerwehr, die samt ihren Geräten ver Für Frankfurt   werden mit Wirkung ab 1. Juni im ganzen Bezirk aus den Trümmern hervorgezogen. Die Krankenhäuser von in der Woche vom 29. Mai ab beginnen. schüttet wurde. Vier Feuerwehrleute wurden schwer verletzt neue Lohnvereinbarungen getroffen. Die Verhandlungen werden Wiener Neustadt   und Umgegend sind überfüllt, so daß Hifs- In Württemberg   wird die Arbeit am Montag wieder auf­züge erbeten werden mußten, um zahlreiche Verwundete nach Wien   genommen, im ganzen mittelfränkischen Industriegebiet wurde fie zu schaffen. Außerhalb der wegen weiterer Explosionsgefahr streng heute begonnen. abgesperrten Unglüdsstätte fpielten sich herzzerreißende Szenen ab. Die Bewohner der Ortschaft Blumau  , die fast gänzlich zer= Streikbewegung im Versicherungsgewerbe. stört ist, mußten den Ort räumen, ohne auch nur die notwendig­Bom Zentralverband der Angestellten wird uns geschrieben: sten Lebensbedürfnisse mitnehmen zu fönnen. Besonders verhäng­Unter den Angestellten Berlins   und auch in anderen Städten nisvoll war bei dem Unglück, daß die Arbeit anstatt wie sonst um wird von interessierten Stellen das Gerücht ausgestreut, es fänden 12 Uhr mittags an Feiertagen gestern erst um 3 Uhr nachmittags heute zentrale Berhandlungen" statt. Der dadurch gewollte Ein­Schloß und die Explosion fich 10 minuten vor Arbeits- brud, als werde über Beilegung des Streifs und über eine Neu­fchluß ereignete. Die Ursa che foll Heißlaufen einer Maschine regelung der Gehälter für das ganze Reich verhandelt, widerspricht fein. Trogdem die Alarmapparate gut funktionierten, fonnten sich den Tatsachen. Der Arbeitgeberverband hat die beteiligten vier An­viele Arbeiter nicht mehr rechtzeitig retten, so daß die endgültige gestelltenverbände zu heute allerdings zu einer Aussprache einge­Feststellung der Todesopfer erst nach dem Aufräumen des Trümmer- laden, weil die neuerlich abgegebenen Erklärungen der Verbände über felbes möglich sein wird. Der angerichtete Schaden wird auf viele eine neue zentrale Gehaltsregelung in einigen Fällen eine Stellung­Milliarden geschätzt.

Sport.

nahme darüber nicht flar erkennen ließen. Nur also hierüber und nicht über zentrale Gehaltsverhandlungen wird heute gesprochen. Ob die zu schaffende Klarheit" den stillen Wünschen des Arbeitgeber­verbandes entsprechen wird, muß indes sehr bezweifelt werden.

jedoch

Sieg von Kaufmann und Bauer. Obwohl die internationalen Radrennen im Stadion zahlreich besucht waren, wies die große Bahn im Lehrlingslöhne und Handwerkskammern. Grunewald   noch bicle leere Bläge auf. Den Großen Preis vom Stadion für Flieger gewann Kaufmann mit 4 Länge vor dem im Einlauf aus Einspruchsmöglichkeiten. Die ten Handwertstammern Das Treiben eines internationalen Paßfälschers. letter Position mächtig aufkommenden Rütt, und im Grogen Preis vom durch die Gewerbeordnung(§ 103e) übertragene Regelung des Stadion für Dauerfahrer siegte Bauer im ersten Lauf leicht vor Saldow Lehrlingswesens wird von diesen häufig auch auf die Die Paßfälscherwerkstätten schießen in Berlin   nur so aus dem und im zweiten Lauf zwar Inapp aber dennoch überlegen vor Thomas. Lehrlingsent: ohnung erstreckt. Den Wünschen der Ge­Boden hervor. Wieder ist es Beamten der Abteilung Ia gelungen, Ergebnisse: Groger Preis vom Deutschen Stadion für werkschaften wird diese Lohnfestießung meistenteils nicht entsprechen, eine derartige Zentrale, die weithin ihre Fäden spielen ließ, aus- Flieger, 1333, Wieter: 1. Kaufmann( Schweiz  ), 2. Rütt, 3. Van Det da die Mitwirkung der Arbeiter durch die Gesellenausschüsse durch­( Holland  ), 4. Stabe, 5. Schrage. Großer Preis vom Stadion zuheben. Die Fabrit" befand sich in einer Wohnung des Hauses Karl- für Dauerfahrer, 1. Lauf über 50 Kilometer: 1. Bauer 40 Win. 58 Gef., Gus unzulänglich ist. 2. Saldow 330, 3. Thomas 670, 4. Lewanow 1020, 5. Weiß 2340, Nach§ 153g Abs. 5 bedürfen die Vorschriften der straße 18a und stand unter der Leitung eines 24 Jahre alten aus 6. Wegmann( Schweiz  ) 5580, 7. Vermeer  ( Holland  ) 6640 Meter zurüd. Handwerkstammern zur Regelung des Lehrlingswesens der Er 2. 2 auf über 50 Stilometer: 1. Bauer 42 Min. 1, Sel., 2. Thomas 40, Genehmigung der Landeszentral­Czenstochau gebürtigen Kaufmanns Mag Barmherzig. selbst wohnte mit einem italienischen Baß und allen anderen nur 3. Weiß 640, 4. Zewanow 3250, 5. Wegmann 3390, 6. Vermeer 3950 Meter behörde und sind auch zu veröffentlichen. Es empfiehlt sich selailement: 1. Bauer 100 Kilometer, deshalb, daß die in Betracht kommenden Verbände ihre Be­erforderlichen Ausweisen, alles eigenes Fabrikat, versehen, unter zurück; Saldom aufgegeben. 3. Weiß 97,020 Stilometer, 4. Lewanow dem Namen Schatti in einem der ersten Hotels. Außerdem aber 2. Thomas 99,290 Kilometer, anstandungen rechtzeitig den zuständigen Landesbehörden trat er noch unter dem Namen Mars auf. Auch auf diesen besaß 95,730 Stilometer, 5. Wegmann 91,030 Stilometer, 6. Vermeer 89,410 Stilos übermitteln, damit auf diese Weise versucht werden kann, den direkt meter, 7. Caldow weit zurüd injolge Motorschadens. Preis vom Wird dieser er alle notwendigen von ihm selbst angefertigten Papiere. Als Mars Grunewald  , 1333%, Wieter: 1. Ostermeier, 2. Hoffmann, 3. Schröder, nicht ausübbaren Einfluß zur Geltung zu bringen. war Barmherzig   bereits einmal festgenommen worden. Er hatte 4. Jenssen( Dänemart), 5. Kendelbacher. Borgabefahren, Weg nicht beschritten, so besteht keine Möglichkeit, etwas einen Bostaushelfer bestochen, die für ein Konsulat eingehenden 1333 Meter: 1. Meinas 95, 2. Hensch 110, 3. Schulz 120, 4. Krahner 85, gegen die Lehnfestsetzungen der Handwerkskammern zu unter­Briefe ihm erst zur Durchsicht zu überlassen.. ,, Mars" wurde damals 5. Ehöllner 75 Meter Borgabe. Trostfahren, 1333%, Meter: nehmen. 2. Dafar Zieg, 3. Sennede, 4. Stirbach, 5. Zimmermann, wegen dieser gefährlichen Schwindeleien dem Untersuchungsrichter 1. Amort, wegen Behinderung distanziert). vorgeführt, von diesem aber gegen eine Raution von 50000 6. Otto Ties( vom 1. Plat 3 weisiterausscheidungsfahren für Amateure, 6 Runden: Mart wieder entlassen. Diesen Betrag verschmerzte der Schwind- 1. Goldmann- Stöpel, 2. Gebr. Badebusch, 3. Blant- Bergel, 4. Lehmann arbeiterverbandes auf Regelung der Lehrlingslöhne ablehnte, ler bei seinem hohen Berdienst" gern und sofort nahm er fein geurmitich. minnbringendes Geschäft" in noch weit vergrößertem Umfange auf. Ein ganzes Heer von Schleppern, die ihre Kundschaft in den Cafés der Friedrichstadt   und im Scheunenviertel, aber auch außerhalb fuchten, war für ihn tätig. Sie ließen sich Fragebogen ausfüllen, das Bild der Paßsuchenden aushändigen, und Barmherzig lieferte Der zweite und dritte Tag der Tagung des Verbandes der dann die Bässe fig und fertig. Die Preise hierfür waren ganz ver- Polizeibeamten Preußens, der sich mit Satzungsberatungen schieden. Beträge von 20 000 m. und mehr wurden oft gezahlt. Die und Stellungnahme zum Haushaltsplan beschäftigte, Fälschungen schädigten die Allgemeinheit insofern, als die mit gebrachte auch bemerkenswerte Ausführungen führender Persönlichkeiten fälschten Bapieren und Bässen versehene Personen diese zu Woh des Berbandes zu der Etellung der Polizei zum Bolk und zur Ver­nungsschiebungen, Betrügereien, Diebstählen, faffung:

Polizei und Volk.

Rapitalverschiebungen usw. benutten. Während es ge­Abg. Gertig von der Sozialdemokratischen Land. lang, einen Bruder des Fälschers, Chaim Barmherzig, der in der Brunnenstraße wohnte und ihm Selfersdienste leistete, fowie eine tagsfraktion überbrachte zunächst die herzlichsten Grüße der Darauf nimmt zunächst Ministerialdirektor Abegg ganze Anzahl Schlepper dingfest zu machen, war der Fälscher selbst Fraktion. rus dem Hotel verschwunden und nach dem Auslande ent- das Wort. Er überbringt den Gruß des Ministers und führt u. a. flohen. Bur restlosen Aufklärung des Treibens diefes internatio- aus: Reich und Staat brauchen eine gute Bolizei. Die nalen Fälschers ist es dringend erwünscht, daß sich Personen, die blaue Polizei war gut. Der Umfturz im November 1918 ging ruhig zweddienliche Angaben machen können, bei Kriminalfommissar Futh ponstatten, und das war ohne Zweifel mit das Verdienst der blauen Polizei. Eine Kluft zwischen grüner und blauer Polizei darf daher bei der Abteilung la des Berliner   Polizeipräsidiums melden. nicht bestehen.

Großfeuer in der Mühlenstraße.

Im Often Berlins  , in der Mühlenstr. 73, wo die Feuerwehr wiederholt Anlaß zum Eingreifen gehabt hat, war in der Nacht zum Freitag ein Feuer ausgekommen, das erheblichen Umfang annahm. In dem 4. Stockwerk des an der Spree gelegenen Hauses standen die mit großen Vorräten angefüllten Räume der Verwertungsgefell­schaft für Rohmaterialien in ganzer Ausdehnung in Flammen. Diese hatten bei Ankunft der Feuerwehr schon das Dachgeschoß ergriffen. Oberbrandinspektor Becker ordnete wegen der enormen Berqual­mung der Treppenaufgänge und weil die Türen mit alten Auto­mobilgummireifen versperrt waren, einen umfassenden Angriff über vier mechanische Leitern und einen Steckleitergang an. Diefer An­griff war sehr beschwerlich; es mußten etwa zehn Schlauchleitungen vorgenommen werden, davon waren zwei stäristen Kalibers, also feine einfache Sache bei dem sehr mangelhaften Schlauchmaterial und häufigem Plazen der Schläuche. Trotzdem gelang es nach mehrstündiger angestrengtester Tätigkeit, gegen 5 Uhr des Feuers Herr zu werden und die übrigen Fabriken zu schützen. In der Fabrik ist am Donnerstag gearbeitet worden. Bemerkt wurde die Gefahr erst um Uhr nachts. Die Aufräumung und Ablöschung wird heute abend beendet sein. Der Schaben ist sehr bedeutend.

Die Abfahrt der Wiener Sänger.

Am heutigen Freitagmorgen um 7,50 Uhr verließen die Wiener Sänger Berlin   vom Anhalter Bahnhof   aus. Auf dem Bahn hof hatten sich über tausend Personen eingefunden, unter denen sich fast sämtliche Mitglieder der großen Berliner   Sängervereine,' des Desterreichisch- Deutschen Bolksbundes usw. befanden, die den deutsch­österreichischen Brüdern das Geleit gaben. Der Borsigende des Deut schen Sängerbundes, Dr. Liszt, und Reichstagspräsident Genosse Löbe, sprachen noch kurze Abschiedsworte, worauf von den an wesenden Sängern gemeinschaftlich das Deutsche Lied" gesungen murde. Unter Dankesworten der Wiener, Abschiedsgrüßen und Tücherschwenten verließ der Sonderzug den Bahnhof.

Groß- Berliner Parteinachrichten. Heute, Freitag, den 26. mai:

4. Kreis, Reukölln. 7 Uhr: Deffentliche Boltsverfammlung im großen Saal ber Kindl- Braueret, Hermannstr. 214. Thema: Die Religion des modernen Menschen." Referent: Seifischer Kultusminister a. D. Gen. Dr. Streder. Alle Eltern, insbesondere der christlichen Schulen, find hierzu eingeladen.

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2. Kreis, Tiergarten. 7 Uhr: Frauenversammlung in den Arminius Sallen  , Bremer Str. 78. Thema: Die wirtschaftliche Lage. Ref. Dr. Jsrael. 15. Kreis, Abt. Riederschöneweide. Uhr in der Schulaula Berliner Straße  : Deffentliche Elternversammlung. Ref. Gen. Bergemann.

Morgen, Sonnabend, den 27. Mai:

3. Kreis Wedding  . 6 Uhr, Pantstraße 60, Zusammenkunft der Obleute fämtliche Schulen. Stimmzettel- und Blatatausgabe. Das Kreis- Wahlbureau befinde fich Pantstraße 60 bei Rerfin. Dortfelbft müffen sämtliche Wahlresultate ange­geben werden. 9. Kreis Wilmersdorf  . 7, Uhr, engere Kreisvorstandssigung bei Rollath, Seidel berger Plag 1. Erscheinen aller Borstandsmitglieder dringend notwendig.

Der Schichtungsausschuß zu Ludwigshafen   hat das auch ausgesprochen, als er einen Antrag des Deutschen Metall­ta für die betreffende Berufsgruppe die Handwerkskammer eben Löhne festgesetzt hatte. Die Begründung sagt u. a.: Die hand­wertstammer hat unterm 10. Februar 1921 hiervon( d. h. vom Recht der Regelung des Lehrlingsmesens) Gebrauch gemacht und die damals beschlossene Regelung der Löhne hat noch insbesondere die Zustimmung der bayerischen Ministerien ge­funden. Wenn der Deutsche   Metallarbeiterverband glaubt, diese Löhne wegen ihrer unzulänglichkeit beanstanden zu müssen, so hat es ihm freigestanden, vor der Genehmigung des fraglichen Beschluffes der Handwerkskammern entsprechende Vorstellung bei den Ministerien zu erheben. So aber muß die auf Grund geseglicher Bestimmung getroffene Regelung bis zur ander­weitigen zuständigen Festsetzung als wirffam erachtet werden. Der Schlichtungsausschuß fann nicht berufen sein, in eine solche, auf gefeßlicher Grundlage aufgebaute Regelung durch einen Schiedss fpruch einzugreifen."

Es wird also notwendig sein, daß die Gemertschaften Die Landesbehörden veranlassen, nicht ohne weiteres jede Lohnfestsetzung der Handwerktstammern für die Lehrlinge zu genehmigen.

Kesselschmiede der Reichswerfe Spandan.

Die Entmilitarisierung der Polizei muß eintreten. Und zwar in dem Sinne, daß die Polizei nicht mit einem Heer ver- Am 21. Mai war eine Branchenversammlung der Kesselschmiede. glichen wird. Anschuldigungen gegen die Polizei brachen meistens Wohlawczed berichtete über Vorkommnisse in den Spandauer   Reichs­haltlos zusammen. Die Polizei, die wir schaffen wollen, muß werfen. Das Abkommen, das zur Beilegung früherer Differenzen auf dem Boden der Verfassung stehen. Der Entwurf getroffen wurde, sei von der Spandauer   Betriebsleitung durchbrochen des Schußpolizeibeamtengeseges ist gut und das Gefch morden. Die Abmachungen gingen dahin, daß bei Bedarf an Kessel­muß fofort durchgeführt werden. Mit einem Mahuruf zur Einigkeit schmieden diese durch den Branchenvertreter Bazlamczec und mit Glückwünschen zur weiteren Tagung schließt Min.- Dir. angefordert werden sollen. Statt dessen hat sich die Betriebs­Abbeg seine Ausführungen. Sodann spricht Klingelhöller zum leitung mit den camals entlassenen Kesselschmieden Aufbau der Schupo". Wenn nun Direktor Abegg gejagt in Verbindung gesetzt und sie durch Schreiben aufgefordert, hat, daß unser Entwurf zum Aufbau der Polizei zwar gut, aber doch wieder in Arbeit zu heten. Darin erblickt Bazlamezed einen Bruch ein Zukunftsbild ist, so trifft das nicht zu. Das Schneckentempo bei der Versprechungen, worüber er sich beschwert hat. Das Verhalten der Arbeit zur Verbesserung der Schupo muß verschwinden. Es darf der Betriebsleitung wurde einstimmig verurteilt und beſchloſſen: teir Mißtrauen zwischen Volk und Polizei bestehen. 1. Jeder arbeitslose Kesselschmied wird verpflichtet, sich bei dem und wenn, wie Direktor Abegg weiter sagt, wir eine gute Bolizei ge- Branchenvertreter zur Arbeitsvermittlung zu melden, er darf also brauchen, dann fann er vom Verband die beste Unterstützung er- ohne Genehmigung der Branche keine Arbeit annehmen. warten. 2. Bon jeder beabsichtigten Lohn- oder sonstigen Bewegung ist der Branchenleitung vorher Mitteilung zu macher.. Die Adresse des Branchenvertreters Bazlamezed ist Berflit Lohnbewegung beim Beamten- Wirtschaftsverein. Der Zentralverband der Angestellten( Ortsgruppe Berlin  ) fchreibt uns:

Beim Beginn der Verhandlungen am dritten Tage wird über den Haushaltsplan abgestimmt, der angenommen wird. Es folgen die Wahlen zum Vorstand. Der Sprecher der Wahl- und N. 39, Kösliner Str. 8. Sagungstommiffion macht bekannt, daß im Vorschlage zum neuen Borstand sämtliche Polizeigattungen vertreten sind. In der Wahl bleibt Schrader 1. Borsigender. Nachdem der Ber­bandsausschuß und die Rechnungsprüfungsfommission fich fonfti­tuiert haben, spricht Schrader in Bertretung des behinderten Refe­renten Oberst van den Bergh zum Schußpolizeibeamten sez. Seit Monaten ist das Gefeß bereits herausgestellt und ebenso lange wird es umstritten. Unsere Forderung geht dahin, daß die

Schupo endlich zum Berufsbeamtentum herübergeführt wird. Dieselben Rechte wie das Berufsbeamtentum soll auch bie Schupo besigen. Alle Ausnahmegeseze müssen fortfallen. Betrachten wir aber das neue Gesek näher, fo fällt auf, daß die Schupo hier vom Berufsbeamtentum noch sehr weit entfernt ist. Zwei Entwürfe zum Schutzpolizeibeamtengefez lagen vor. Dem Entwurf des Reichsverbandes fonnten wir unsere Buftimung nicht geben. Hätten wir dem zugestimmt, so würden wir fein Berufs, sondern ein Versorgungsbeamtentum schaffen. Das fleinere Uebel war nun der Entwurf des Ministeriums des Innern.

Der Redner wendet sich sodann gegen Angriffe in der Presse. Es wird hierzu eine Entschließung angenommen, in der der Ber­bandstag schärfften Einspruch gegen die von einzelnen Personen in ihren Parteiblättern erhobenen unberechtigten Angriffe gegen un seren Berbant, deren Führer und gegen die Schutzpolizei  , die darauf hinzielen, den Umbau der Polizei in Preußen zu einer wahren Bolfspolizei zugunsten eines rein militärischen Aufzugs derselben zu verhindern. Getragen von dem Gedanken, daß nur durch Ueberbrüdung der Gegensäge in unserem Bolle, zu dem eine dem Charakter des heutigen Staates entsprechend einge­stellte Polizei in weitestem Maße mitzuwirken berufen ist, die für eine freie wirtschaftliche Entwicklung notwendige Ruhe wiederher­gestellt werden kann, wird der Verband der Polizeibeamten Preu­Bens, geftüßt auf die beruflichen Erfahrungen seiner Mitglieder, unentwegt den Weg weiter gehen, der über kurz oder lang 3r Festigung des Staates und zu einer gefunderen Auf­märtsentwicklung führen muß.

2m 13. Mai hat der Schlichtungsausschuß Groß- Berlin ein­stimmig für die Angestellten im Beamten- Wirtschafts- Verein für Monat April 30 Pro3. und für Monat Mai 50 Broz. Zuschlag auf die Märzgehälter festgesetzt. Der Schiedsspruch ist von der Geschäftsleitung unter Sanktion des Aufsichtsrates ein­ftimmig abgelehnt worden. Am 22. mai versuchte man die nötigen Sträfte für den eventuellen Streit zu engagieren. Leider famen diese armen Erwerbslosen vergeblich, denn die Geschäfts­leitung hatte es vorgezogen, nicht anwesend zu sein. Daß die Ge­schäftsleitung imftande ist, die erhöhten Gehälter zu zahlen, fann man daraus ersehen, daß sie versuchte, Dienststellenleiter und Filial­leiter mit einer Gratifikation zu bedenken. Diese Ertragratifitation wird nicht verhindern, daß der Geschäftsleitung in den nächsten Tagen die richtige Antwort erteilt werden wird.

M

Kollegen, nehmt tein Engagement beim Beamten- Wirtschafts­Berein an, da Ihr nur als Lückenbüßer zu Streifbrecher­arbeiten herangezogen werden sollt.

Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.

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