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Die Hohenzollern   genießen den Borzug, Steuerbeträge,| Veränderung der Berhältnisse, eine Anpassung, deren Zulässigkeit| tages auf paritätischer Grundlage forderten, wurden abgelehnt bie z. B. 1919 fällig waren, mit Geld von sagen wir einmal auch die Kontrollkommission in ihrer Note vom 23. März 1922 und der Vorschlag des Vorstandes angenommen, wonach ein optimistisch 1922 zahlen zu dürfen. grundsätzlich anerkannt hat. In dem Schreiben ist dargelegt, daß die Drittel der Vorstandsmitglieder Stadtverordnete fein sollen. Die vorgesehenen Umorganisationen Zeit verlangen und mit Rücksicht Bahl der Vorstandsmitglieder wurde von 16 auf 24 Personen erhöht. Am Sonnabend beginnt die Aussprache über den Entwurf der auf das Personal und auf die Aufrechterhaltung eines geregelten Städteordnung. Polizeidienstes nur allmählich abgeschlossen werden können. Die

Wir müssen verlangen, daß die Hohenzollern   sofort zur einstweiligen Steuerzahlung vorbehaltlich endgültiger Berrech­mung herangezogen werden. Offiziös wird weiter gesagt, daß die Schatulle, Wilhelms ersten Ausführungsanordnungen find gemäß den Forderungen der Erhöhung der Krankenversicherungsgrenze. Privatvermögen, bis 1. April 1920 ihre Steuern gezahlt habe. Kommission in der Note vom 23. März fristgemäß, d. h. bis zum Diese Mitteilung bedarf dringend der Ergänzung. Wir 25. Mai, erlassen worden. möchten zum Beispiel Antwort darauf haben, ob die Privat­sshatulle die 3 230 000 m., die 1920 für den Verkauf faiserlicher Privatjachten erzielt wurden und nach Doorn   gingen, ver­steuert worden sind.

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Hat sich die Steuerbehörde auch schon einmal um jene Kisten gekümmert, die seit Jahren bei einer hiesigen Bank stehen, die neben Briefschaften auch vielerlei Wertgegenstände, goldene Schmucksachen, Diamanten usw. enthalten?

Vorsicht!

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Der Reichsrat erklärte sich in seiner öffentlichen Sizung vom Freitag abend mit den Reichstagsbeschlüssen zum Gesehentwurf über die Autonomie der Reichsbank und zur Verlängerung der Geltungs­dauer der Pachtschuhordnung einverstanden. Weiterhin Wie man auch über die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit des wurden verschiedene Alenderungen zum Krankenversiche Und sind die Riefensummen, die aus dem hohenzollernschen Rapallo  - Bertrags urteilen mag und es ist bekannt, daß die Aus- rungsgese beschlossen. Den Krankenkassen wurde gestattet, die Grundlöhne abermals erheblich zu erhöhen, wobei das Selbstver­sogenannten Haus vermögen nach Holland   überwiesen wur- fichten darüber in allen Parteien, mit Ausnahme der KPD., die waltungsrecht der Kassen auch noch insoweit verstärkt wurde, als den das sind allein rund 25 Millionen Mark in Effekten natürlich geschlossen und begeistert für den deutsch  - russischen Vertrag ihnen die Möglichkeit gelassen wird, durch Sagungsänderungen noch und barem Geld bisher schon versteuert? Man beachte da- eintritt, auseinandergehen, so dürfte doch über einen Punkt ab über den gesetztlich festgelegten Höfibetrag hinauszugehen, falls er bei, daß bei leberweisung dieser Summen noch 8 Millionen folute Einmütigkeit herrschen: nämlich daß es dringend geboten ist, nicht zureicht. Die Grenze für die Versicherungspflicht wurde von Mart   gleich einer Million holländischer Gulden waren! die dadurch hervorgerufene heifle Lage Deutschlands   nicht durch 40 000 auf 60 000 m. erhöht. Weitergehende Vorschläge fanden in Sind des weiteren die Edelmetalle, die nach Doorn aus- vermeidbare Fehler zu erschweren. Aus diesem Grunde stellt sich den Ausschüssen keine Mehrheit. Die Meldefrist wurde auf 14 Tage erweitert. Wochenhilfe und Fürsorge sollen nunmehr je geführt wurden, versteuert worden? Es handelt sich um die Frage der bevorstehenden Ernennung eines deutschen Bot­niedrig geschätzt 800 Kilogramm Silber. schafters in Mostau als eine politische Aktion dar, der man in einem besonderen Gesek geregelt werden. Der einmalige Beitrag für die Entbindungskosten wurde von 100 auf 250 Mark erhöht, ganz besonders im Auslande große Beachtung schenken wird. das Stillgeld durchweg auf 6 M.. Bei der Wochenfürsorge wurde die Nun wird russischerseits eine Persönlichkeit vorgeschoben, die bisherige Einkommensgrenze zwar nicht erhöht, wohl aber die uns unter diesem Gesichtspunkte ganz besonders bedenklich er- Kinderzuschläge bis auf 1500., um besonders finderreiche scheint. Es handelt sich um einen Diplomaten des kaiserlichen Re- Familien zu begünstigen. Nächste Sigung: Donnerstag, 1. Juni: Es ist auf Grund der Beschlagnahmeverordnungen die gimes, der in militärisch- diplomatischer Eigenschaft bereits am Beratung über die Etatbeschlüsse des Reichstages. Pflicht des preußischen Finanzministeriums, für ordnungsge- Barenhof akkreditiert gewesen ist und dort die besondere Gunst des mäße Steuerzahlung des von ihr zwangsverwalteten Hohen- 3aren Nikolaus genoß. Der Betreffende ist zweifellos ein aus­zollernvermögens zu sorgen. gezeichneter Kenner Rußlands  , er ist neuerdings unter besonderer Wie steht es überdies mit der Steuerzahlung der hohen- Protektion der Sowjetregierung längere Zeit hindurch unter einem zollernschen Nebenlinien, die heute zu einem guten Teil schon Pseudonym in Rußland   gewesen und würde zweifellos im Falle London  , 26. Mai. Auf einem Frühstück im Hotel Cecils zu der Zwangsverwaltung entrückt sind? Und wie steht es mit feiner Ernennung sachliche und persönliche Kenntnisse mitbringen, Ehren Lloyd Georges hielt der Premierminister vor ungefähr der Steuerzahlung der sogenannten Hofkammer, die den die wir keineswegs herabzusetzen beabsichtigen. In der jetzigen 300 seiner Anhänger im Ober- und Unterhaus eine Rede, in der er Grundbesitz verwaltet, den die Hohenzollern   für sich bean- Situation darf dieser Gesichtspunkt allein leider nicht den Ausschlag erklärte, er behaupte feineswegs, daß das Wert von Genua   voll spruchen, obwohl er ihnen im wesentlichen gar nicht gehört? geben. Auch die Versicherung, daß der adlige deutsche Towaritsch" endet sei. Es habe begonnen, und einmal begonnen, werde es in Moskau   besonders genehm" wäre, darf nicht über den zu Ende geführt. Europa   sei so überzeugt von der Notwendigkeit des Friedens, daß der Geist, der durch die Erörterungen in Genua   ge= Getreideumlage und Minderbemittelte. sonstigen außenpolitischen Widerhall seiner etwaigen Ernennung wedt wurde, den Wagen des Friedens schließlich durch das Biel Infolge der Erklärung des Reichsministers für Ernährung und hinwegtäuschen. Wir leiden schon genug unter der maßlosen lügen führen werde. Man könne nicht erwarten, daß innerhalb von sechs Landwirtschaft in der Reichstagssigung vom 22. Mai 1922, monach haften Heße der Northcliffe- Bresse gegen die angeblichen deutsch  . Wochen die Schwierigkeiten Europas   überwunden, alle Vorurteile erwogen wird, Brotkarten nur den Minderbemittel- russischen Revanchepläne, als daß wir diesem Berleumdungsfeldzug beseitigt und der Argwohn niedergeschlagen werde. Wenn man jes doch ausharre, so werde sich manches ändern. ten" unter Boraussetzung eines Antrages zu gewähren, hat der noch Nährstoff zuzuführen brauchen. Deutsche Städte tag auf die schon früher von ihm geltend ge machten Gegengründe erneut hingewiesen. Das Verlangen eines Antrages würde nur die verschwindend wenigen offenfundig Reichen ausscheiden, während die Riesenmasse aller anderen Fälle einzeln und fortlaufend daraufhin geprüft werden müßte, ob der Antragsteller als bemittelt oder unbemittelt anzusehen ist und für welche Personen er jeweils zu sorgen hat.

geben. Wenn aber die Gemeinden

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Die Finanzämter sind mit ihren Beranlagungen befannt­lich selbst nicht auf dem laufenden und können den Gemeinden, die sonst gar feine Unterlagen haben, unmöglich massenhafte Auskünfte nur für den Zweck, höchstens etwa 10 Proz. der Bevölkerung vom Umlagebrot auszuschließen! eigene Beranlagungsbureaus einrichten müßten, so würde dies zu einem Neuanschwellen der Beamten- und Angestelltenzahl in den Rathäusern und einer unendlichen Schreiberei ohne entsprechenden Ruzen führen.

Daß der Kandidat Lenins   und Trozkys für den deutschen  Botschafterposten in Berlin   identisch ist mit dem Kandidaten des Miesbacher Anzeigers" für die Reichspräsidentenwahl, fei nur nebenbei als Kuriosum erwähnt.

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Städtetag und Städteordnung.

Englands Kampf für Weltfrieden.

Neue Nede Lloyd Georges.

Der in Genua   begonnene Kampf

müsse bis zu Ende weiter gehen. Das sei eine Aufgabe, bei der das britische   Reich die führende Rolle übernommen habe. Lloyd George  fuhr fort: Großbritannien   hat im größten aller Rämpfe, den die Welt gesehen hat, 9 500 000 Mann mobilisiert. Haben wir kein Recht, etwas darüber zu sagen, wie der Friede in der Weft errichtet werden soll?( Beifall.) 5 bis 6 Millionen dieser Men­schen gingen nach Frankreich  . Die Dominions sandten Goslar   a. H., 26. Mai.  ( Eigerer Drahtbericht.) In der tausend 1600 000 Mann in den Kampf. Haben sie fein Recht, zu erklären, jährigen Stadt Goslar   begannen heute die Beratungen des welcher Friede in der Welt hergestellt werden soll? Indien 9. Preußischen Städtetages. Der Leiter der Verhandlungen, Ober­bürgermeister Böß- Berlin  , banfte der Stadt für die herzliche Versammlung von 33 großen und kleinen Nationen zu entfenden fandte 1679 000 Mann. Hat es tein Recht, feine Bertreter auf die Aufnahme und bedauerte, daß infolge der Abtrennung vom Reiche und zu sagen: Indien   findet sich nur mit dem Burgfrieden eine große Zahl deutscher Städte nicht an den Beratungen teilnehmen ab? Die britischen Verluste im Kriege betrugen 3 266 000 Mann. fönnen. Zu den Referaten über den Entwurf der Städteordnung Das sind unsere Berlufte. Dies ist unser Recht, dies ist unsere wurde einstimmig beschlossen: Pflicht, dies ist es, was uns zwingt. Daher gingen wir nach Die Verzögerung des neuen Landessteuergesetzes und des dazu Genua  , und daher sind meine Freunde und ich der Ansicht, daß wir gehörigen preußischen Ausführungsgefezes beunruhigt die recht tun, wenn wir zu allen diesen Millionen sprechen, die ge preußischen Städte sehr, weil die Ungewißheit über die Höhe der kämpft haben und für alle die Millionen, die gefallen sind und die Gemeindeanteile an den Reichssteuern eine solide, sichere Finanzpolitik der Städte unmöglich macht. Der Preußische Städte zu Krüppeln wurden, um ihnen zu sagen, daß in der Welt Friebe tag fordert unverzügliche Bekanntgabe der neuen Gejegent- herrschen müsse. Großbritannien  , das seine Macht für den Kampf würfe, damit eine frühzeitige Stellungnahme der Städte herbeige- einfegte, wird nunmehr seine gesamte große Macht ein­fezen, um den Frieden der Welt zu schaffen und Wohlwollen unter führt werden kann. Ueber den Entwurf der Städteordnung referierte zunächst den Menschen herzustellen. Laßt uns zusammenstehen, so lange wir Unter großem Bei­Bürgermeister Dr. Goerdeler Königsberg, der den Grundge- gemeinsame Gefahren zu überwinden haben. Am 25. Mai find die von den deutschen   Staatsregierungen danken des Referentenentwurfs teilt. Die Abänderungsvorschläge fall schloß Lloyd George  : Großbritannien   ist nicht außer Gefahr, die Welt ist nicht außer Gefahr, aufgestellten Pläne über die fünftige Organisation der Ordnungs- find nur redaktioneller Natur. Der zweite Redner, Stadtv. S ch u h- polizei der Kontrollkommission übersandt worden. Nur macher   Köln sprach sich ebenfalls für die dem Entwurf zugrunde die Menschheit ist nicht außer Gefahr.. Es bestehen Gefahren in der  Thüringen war mit Rüdsicht auf die sich vollziehende liegenden Auffassungen aus, wünschte aber einen verständlicheren und Ferne, es gibt Gefahren näher an unserer Rüfte. Es gibt Gefahren einfacheren Sahbau. auf unsern Inseln, und wie in den letzten Jahren, so wollen wir staatsrechtliche Umbildung noch nicht in der Lage gewesen, Der neue Sagungsentwurf des Städtebundes wurde genehmigt. auch jetzt den Geist des Zusammenwirtens zeigen, bis die letzte Ge­feinen Plan fertigzustellen. Den Bestimmungen ist durchweg Anträge der sozialdemokratischen Fraktion, die eine Er- fahr vorbei ist und   Großbritannien der Welt gegenübertreten und der Zustand von 1913 zugrunde gelegt unter Anpaffung an die höhung der Size der Stadtverordneten im Borstande des Städte ihr bis zu Ende durchhelfen kann.

Das ganze Verfahren ist, zumal nachdem die Gemeinden mit der Beranlagung und zum großen Teil auch mit der Erhebung der Einkommensteuer nichts mehr zu tun haben, ein glattes ver wal­

tungstechnisches Unding.

Der Polizeiabbau.

junge Männer zu jeder Tages- und Nachtzeit vor dem republikanischen

Kastanienblüten und Handgranaten. Reichswehrministerium Bosten stehen: die Ehrenbezeugung! Dichter der Maffe Mensch", des einzigen neueren Dramas, das auch

Von Kole Rott.

In der Königin- Augufta- Straße, dicht am Kanal, stehen herrliche alte Rastanienbäume. Die blühen jetzt. Ihre Kronen haben auf dem leuchtenden Grün der Blätter feierliche Kerzen entzündet. Unter ihnen, tief beschattet, das leise fließende Wasser.

Die gegenüberliegende Straßenseite liegt in der prallen Sonne.

Kastanien.

Die Steinplatten strahlen schon am Vormittag unerträgliche Hige aus. Wer dort aus einer Tür tritt, hastet schnell in den Schatten der Nur zwei Männer find dazu verdammt, jederzeit dort auszu­harren. Sie stehen vor den beiden Portalen eines palastartigen Ge­bäudes. Dieses Gebäude ist das Reichswehrministerium der deut­schen Republik. Die Männer sind Wachposten. Sie tragen auf den Kopf den schweren Stahlhelm, auf der Schulter das Gewehr, am Gurt   Seitengewehr und Patronentaschen. Außerdem zwei Handgranaten!

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Toller auf dem   kommunistischen Inder. Ernst   Toller, der Nun, wir wissen ja, die   Reichswehr hat die Aufgabe, die ,, Tra- in Arbeiterkreisen weithin zündete, ist den Kommunisten nicht farb­dition" des alten Heeres zu bewahren(-und ja nicht etwa die neue echt genug. Er predigt ihnen nicht genug: Es muß auch mal Re­volution find", wie Ludwig   Scharf sang, als die Unentwegten von wollen wir doch aus Menschenfreundlichkeit lieber ganz zum Alten Deutschen Literatur in der Roten Fahne" zu ſehr Dichter, d. h. ver Tradition einer republikanischen Volkswehr zu schaffen). Aber dann heute noch Bettfcheißer waren. Toller ist den Diktatoren der deut­zurück. Denn nur der Helm im Wachdienst ist Tradition, daß er schwommener Gefühlsmensch, weil er nicht morgens, mittags und aus Stahl sein muß, ist republikanische Zutat, ebenso wie die abends den Moskauer Generalmarsch trommelt. Und so wird er Handgranaten, ohne die ein Reichswehrposten nicht auskommt. denn ex cathedra perdonnert. Die Inderkommission der Roten

Rastanienblüten und Handgranaten! Der Widerfinn unserer Fahne" gibt ihrer Brandmarkung folgende Begründung mit: Die Beit und die verfluchte Trägheit unserer Herzen zeigt sich in diesen Dramen von Ernst   Toller sind bei allen   kapitalistischen Bühnen Symbolen der Fruchtbarkeit und der Zerstörung. Was hat Krieg, sehr beliebt. Jeder Theaterdirektor kann sich durch sie den Ruf eines fortschrittlichen und vorurteilsfreien Mannes erwerben, ohne Niederlage und Revolution genügt? Die deutsche Republit macht daß es etwas foftet. Im Gegenteil jedes Stüd ist bisher ein nach wie vor aus Menschen Posten" und aus Kastanienholz die Stile guter Rassenerfolg, denn das Bublifum liebt derartige fentimen­von Handgranaten. Und wir dulden es!

Gebt den Kindern Wildgemüse.

Was der Bauer nicht kennt, das ist er nicht. Der Städter macht es nicht besser. Wenn in der Stadt relativ mehr Gemüse gegessen wird als auf dem Londe, so wird doch lange nicht genügend Löwenzahn, Brennessel, Lauch, Vogelmiere, Schafgarbe, Rapünzchen, Sauerampfer, Gänsefingerhut, Melde u. a.

tale Rührszenen um so mehr, da um den Verfasser noch der Nimbus des angeblichen Kommunistenführers" in der   Münchener Räterepublit schwebt. Mit den Kommunisten hat im wesentlichen etwas zu tur gehabt, und auch der Teil der Mün­nun Toller allerdings weder vor, noch in oder nach der Räterepublik chener Arbeiterschaft, der ihm seinerzeit vertraute, wird inzwischen pazifistische Demokraten."

Ich size auf der Bank, die dem also ,, bewachten" Gebäude gegen dem Wildgemüse Beachtung geschenkt. Darunter werden verstanden: gelernt haben. Seine Stücke sind die Leib- und Magengerichte für übersteht, und während aus den Wipfeln leise die weißen Blüten­blätter auf den Boden sinken, denke ich über diese traurige Maskerade nach. Wozu in aller Welt stehen die beiden Soldaten da? Wen oder was bewachen sie?

Sie bewachen nichts. Eine Menge Menschen gehen durch das Portal, der Posten würdigt sie feines Blickes. Es ist offenbar nicht feines Amtes, unter den Besuchern Musterung zu halten, das tut der Türhüter.

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Der Marktpreis für Spinat läßt sich mit der schmalen Börse der meisten Mütter schwer in Einflang bringen. Gemüse aber muß sein, besonders im Frühjahr kann es als eine Art Stoffwechseltur gar nicht entbehrt werden. Warum verschmähen, was in der Natur als Un­traut in unerschöpflichen Schäßen nach Verbrauch ruft?

Bei der Umwertung aller Werte wird die kommunistische Kleri­fei ja wohl bei Toller nicht stehenbleiben. Wer ist der Nächste, der erfommunifiert wird?

Mars in Erdnähe. Der Planet Mars, unser interessanter Nach­bar, tommt in diesem Jahre am 18. Juni der Erde auf 68 Millionen Kilometer nahe. Das ist eigentlich nichts Besonderes, denn solche Früher fonnte man sich faum ein Gericht denken ohne einen Annäherungen fommen alle zwei Jahre vor. Aber diesmal haben Es ist auch nichts davon bekannt, das irgendein Aufruhr in Busah von Pflanzenblättern. Heute ist es eben noch Beterfilie, aber die englischen Astronomen in   Greenwich, in   Australien und auf Neu­daß auch diese gelangt nur in homöopathischen Dosen an die Gerichte. feeland usw. angekündigt, daß sie die günstige Gelegenheit zu beson­Berlin droht, dem man mit Handgranaten begegnen müßte. Nachts Alle Wildgemüse müssen in ganz jungem Suftande gesammelt deren Forschungen auf dem Mars benutzen wollen. Bekanntlich ist mag es vielleicht angebracht sein, Wache zu halten, aber was sollte werden. Ihre Zubereitung ist die gleiche wie die des Spinats. man über die vielbesprochenen Marsfanäle noch lange nicht einig, man dort stehlen? Löwenzahn wird als Salat gegessen. Unsere Westfrontfämpfer wer- und wir haben die merkwürdige Tatsache zu verzeichnen, daß gerade Nein, daß mitten in   Berlin Männer in voller Kriegsbemalung den ihn fennen gelernt haben in jener Zeit der großen Not. die allerbesten Fernrohre, z. B. die auf der Lick-   Sternwarte, ver­sich selbst zur Last und allen vernünftigen Menschen zum Verdruß Wenn das eine oder das andere Wildgemüse zu herb oder zu kräftig fagten, wenn man sie auf die Marstanäle einstellte. Es gab deshalb Bosten stehen" müssen, ist eine empörende Unsinnigfeit! schmeckt, mischt man mehrere Kräuter und erzielt dadurch einen Astronomen, die das ganze Kanalsystem des Mars als bloße Phan­Man ist immer versucht, den armen Kerlen zu sagen: Geht zu die Mahlzeit dem Gaumen vertrauter. Bouillonfartoffeln mit jungen romantischen Marsbewohnern nicht viel Neues erfahren, denn diese milderen Geschmack Mehlschwizen, Zwiebeln oder Sardellen machen tafie ansahen. Jedenfalls werden wir auch diesmal von den Eurem hohen Chef, dem Reichswehrminister, und bittet ihn, er soll Brennesseln zusammengefocht ist eine herrliche Mahlzeit, die den Theorie scheint nun wohl endgültig aufgegeben zu sein. Die Mars­Euch eine vernünftigere und vor allem menschenwürdigere Beschäfti- Kindern sehr gut mundet. fanäle ficht man nicht mehr als Werke übermenschlich intelligenter gung geben. Denn das Postenstehen ist nichts als die militärische Ohne Nährsalzzufuhr fehlt dem Körper das Wertvollste. Im Ingenieure an, sondern als tektonische Sprünge des verödeten Bla Art, dem lieben Gott die Zeit zu stehlen. Und wenn's gar nichts zu Gemüse ist das erforderliche Nährsalz enthalten. Gemüse gibt der neten. Uebrigens, wenn bei der diesmaligen Jagd auf den Mars tun gibt, dann nehmt Urlaub und setzt Euch mit Eurer Geliebten auf Kost den nötigen Gehalt an Flüssigkeit, wodurch die gerade bei Kin- nicht viel herauskommen sollte, macht es nichts aus. In zwei Jahren, die Bank unter die Kastanien. Das hat tausendmal mehr Sinn als..." dern oft ins Stoden geratene Verdauung wieder in Ordnung tommt. am 2. August 1924, ist eine neue Gelegenheit, und da kommt er sogar Drüben bei den Handgranatenträgern geht etwas vor. Sie Damit geht die Blutreinigung Hand in Hand, die Kinder fühlen sich auf 55 Millionen Kilometer heran in greifbare Nähe. nehmen vorschriftsmäßig Stellung. Das Gewehr, das bisher fast wohler und erleichtert. Gemüse gibt das angenehme Gefühl der magerecht auf der Schulter lag, wird angezogen. Zwei Bildsäulen Sättigung, an Fleisch fönnen sich heute die wenigsten satt essen, und drehen wie am Schnürchen die schwitzenden Gesichter dem Offizier die Kartoffeln erfahren durch Gemüsebeigabe die notwendige Streckung. zu, der vorbeigeht, die Augen folgen ihm, die Köpfe schnellen zurüd Die Zeit der Ernte ist das Frühjahr, weil die zarten Blätter am und die Gewehre sinken wieder hintenüber. gehaltvollsten sind und am besten schmecken. Gebt den Kindern Wildgemüse. Lydia Pechland.

Das ist der einzige Zweck, daß zwei normal begabte gefunde

Die Roßbacher beim Film. Beim Fridericus- Rex- Film haben, wie die B. erfahren, 40 frühere Angehörige des aufgelöften Frei­corps Roßbach als Statiften mitgewirkt, aber weder als verbotene Organisation noch mit eigenen Waffen. Der auch von uns gebrachte Alarmruf wäre danach nicht angebracht gewesen. Aber das Miß trauen bleibt trotzdem eine republikanische Tugend.